Kirchwalsede
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 1′ N, 9° 24′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Rotenburg (Wümme) | |
Samtgemeinde: | Bothel | |
Höhe: | 54 m ü. NHN | |
Fläche: | 36,91 km2 | |
Einwohner: | 1244 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 34 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 27386 | |
Vorwahl: | 04269 | |
Kfz-Kennzeichen: | ROW, BRV | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 57 031 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Horstweg 17 27386 Bothel | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Ursula Hoppe (CDU) | |
Lage der Gemeinde Kirchwalsede im Landkreis Rotenburg (Wümme) | ||
Kirchwalsede ist eine Gemeinde am Rande der Lüneburger Heide in der Samtgemeinde Bothel im Landkreis Rotenburg (Wümme) in Niedersachsen.
Geografie
Kirchwalsede liegt genau im Dreieck zwischen Rotenburg (Wümme), Visselhövede und Verden (Aller) in einem Ausläufer der zum Naturraum Stader Geest gehörenden Achim-Verdener Geest, wobei Rotenburg (Wümme) mit 12,3 km die nächstgelegene Stadt ist. Kirchwalsede ist flächenmäßig die deutlich größte Gemeinde der Samtgemeinde Bothel.
Zu der Gemeinde Kirchwalsede gehören die Orte Kirchwalsede, Riekenbostel, Weißenmoor, Federlohmühlen und zum Teil Düsternheide (der andere Teil gehört zu Wittorf (Visselhövede)).
Nachbargemeinden sind Hemsbünde, Visselhövede,Kirchlinteln (Landkreis Verden), Westerwalsede und Rotenburg (Wümme).
Geschichte
Der ursprüngliche Name Walsede geht auf den Flussnamen Walse zurück, dessen Identität mit dem heute noch existierenden Fuhlbach durch alte Flurnamen belegt ist. Die Endung -sede lässt die Namenforschung auf einen Entstehungszeitraum zwischen dem 1. und 5. Jahrhundert schließen. Später entstanden die Tochtersiedlungen Westerwalsede und Süderwalsede.
Zum ersten Mal wurde Westerwalsede 1231 erwähnt, Süderwalsede und Walsede finden erst um 1320 Eingang in ein Besitzregister des Verdener Bischofs.
Seit Ende des 17. Jahrhunderts ist der heutige Name fest im Gebrauch. Dem dazugehörigen Kirchspiel gehören neben Wester- und Süderwalsede noch Odeweg und Schafwinkel der Einheitsgemeinde Kirchlinteln des Landkreis Verden an. Der evangelische Bischof Eberhard von Holle führte im Kirchspiel 1567 die Reformation ein, die 1629 durch das kaiserliche Restitutionsedikt für zwei Jahre aufgehoben werden konnte. 1628 wurde Kirchwalsede von der Pest schwer in Mitleidenschaft gezogen, so dass nur drei Ehepaare von der Krankheit verschont blieben.
1645 fällt der Ort mit dem Herzogtum Verden an Schweden. 1712 wird Kirchwalsede dänisch und 1719 schließlich vom hannoverschen Kurfürsten Georg Ludwig wiederum mit dem Herzogtum Verden übernommen. Zwischen 1805 und 1813 gehört Kirchwalsede durch die Eroberungen Napoleons in der meisten Zeit zu Frankreich. Die Befreiung von der französischen Herrschaft erfolgt am 12. Oktober 1813 durch russisch-preußische Truppen. Danach gehörte Kirchwalsede zum Königreich Hannover. Ab 1866 folgt eine 80-jährige Zugehörigkeit zu Preußen, das 1946 durch die Siegermächte aufgelöst wird.
Seit der Gebietsreform am 1. März 1974 werden Kirch- und Westerwalsede hauptsächlich durch die Samtgemeinde Bothel verwaltet.
Eingemeindungen
Am 1. März 1974 wurde die Nachbargemeinde Riekenbostel eingegliedert.[2]
Religion
Im Kern von Kirchwalsede steht die St. Bartholomäus-Kirche, eine zwischen 1170 und 1180 erbaute Feldsteinkirche. Die meisten konfessionell gebundenen Einwohner gehören der evangelisch-lutherischen Kirche an. Die evangelisch-lutherischen Christen gehören zur Kirchengemeinde Kirchwalsede innerhalb der Kirchenregion Visselhövede, in welcher die Gemeinden Brockel, Kirchwalsede und Visselhövede vereinigt sind. Die zuständige römisch-katholische Kirchengemeinde befindet sich mit der Corpus-Christi-Gemeinde in Rotenburg. Dort befinden sich daneben mehrere freikirchliche Gemeinden.
Politik
Der Gemeinderat, der am 11. September 2011 gewählt wurde, setzt sich wie folgt zusammen:
- CDU 5 Sitze
- SPD 2 Sitze
- Bürgerliste Kirchwalsede 4 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 11. September 2011)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das Kirchwalseder Gemeindegebiet ist geprägt durch seine natürliche Landschaft. In Kirchwalsede stehen z.B. mehr als 2000 alte Bäume. Ebenso befindet sich ein Hochmoor (Kolken) auf Kirchwalseder Gemeindegebiet, aber den höchsten Erholungswert hat wahrscheinlich das Naturschutzgebiet Bullensee.
Zu den Sehenswürdigkeiten zählen:
- die St. Bartholomäus-Kirche, eine zwischen 1170 und 1180 erbaute Feldsteinkirche, die zu den schönsten im niedersächsischen Raum zählt. Ein Abbild der Kirche wird auch als Wappen der Gemeinde Kirchwalsede und des Schützenvereins genutzt.
- der große/kleine Bullensee mit seinem Naherholungsgebiet
- Wassermühle in Federlohmühlen, die vor mehr als 375 Jahren errichtet wurde (in ihr kann in den Sommermonaten (April-September) geheiratet werden)
Bildung
Kirchwalsede besitzt eine Grundschule. Die weiterführenden Schulen besuchen die Kinder in Bothel (Wiedau Schule Haupt- und Realschule) und Rotenburg (Wümme) (Ratsgymnasium).
Wirtschaft und Verkehr
Kirchwalsede besitzt Geschäftsstellen der Volksbank Wümme-Wieste eG und der Sparkasse Rotenburg-Bremervörde.
Im Zentrum Kirchwalsedes befindet sich eine Hausarzt- und eine Zahnarztpraxis.
Persönlichkeiten
- Inga Lühning - aus Kirchwalsede stammende Jazzsängerin
Einzelnachweise
- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 245.