Kötz
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 24′ N, 10° 17′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Günzburg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Kötz | |
Höhe: | 475 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,53 km2 | |
Einwohner: | 3347 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 163 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 89359 | |
Vorwahlen: | 08221,0 8223 | |
Kfz-Kennzeichen: | GZ, KRU | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 74 148 | |
Gemeindegliederung: | 3 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Obere Dorfstr. 3a 89359 Kötz | |
Website: | www.gemeinde-koetz.de | |
Erste Bürgermeisterin: | Sabine Ertle (FWG) | |
Lage der Gemeinde Kötz im Landkreis Günzburg | ||
Kötz ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Günzburg in Bayern. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Großkötz.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kötz liegt an der Mündung des gleichnamigen Baches Kötz in die Günz auf einer Höhe von 472 (Großkötz), 482 (Kleinkötz) bzw. 517 (Ebersbach) Metern. Die Gemeinde ist Teil des Schwäbischen Barockwinkels und Ober- bzw. Mittelschwabens. Naturräumlich gehört sie zum Alpenvorland bzw. zur Donau-Iller-Lech-Platte.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die drei Gemeindeteile sind die Pfarrdörfer Großkötz und Kleinkötz und das Kirchdorf Ebersbach.[2][3] Die drei Gemarkungen Ebersbach, Großkötz und Kleinkötz liegen vollständig auf dem Gemeindegebiet von Kötz.
Es gibt in der Gemeinde weder einen Gemeindeteil noch eine Gemarkung Kötz.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Günzburg, Burgau, Kammeltal, Ichenhausen, Bibertal und Bubesheim.
Bubesheim 3 km |
Günzburg 5 km |
Burgau 9 km |
Bibertal 7 km |
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Ichenhausen 5 km |
Kammeltal 8 km |
Namensherkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Herkunft des Ortsnamens Kötz gibt es bisher vier mögliche Erklärungen:
Reinhard H. Seitz leitet die Herkunft des Flussnamens Kötz in der Ortschronik[4] aus dem vordeutschen (römisch-keltischen bzw. indogermanischen) Wort *Cattja mit der Bedeutung „Wildkatzengewässer“ ab. Der Ort wäre demnach nach dem Flüsschen benannt worden.
Der zweite Erklärungsversuch stammt von Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein[5] – dieser führt den Ortsnamen auf eine römische Villa rustica namens *Catianum (Landgut des Catius) zurück. Demnach wäre der Gewässername vom Ortsnamen abgeleitet.
Der Regensburger Linguist Albrecht Greule stellt gleich zwei mögliche Erklärungen für den Ortsnamen zur Diskussion: zum einen eine Deutung aus der germanischen Sprache mit *Kat als ursprüngliche Form des Namens - was "gewinkelte Bachkrümmung bedeuten würde - zum anderen eine indogermanische Herkunft aus dem erschlossenen Wort *Kat bzw. *Kataro (Graben, Bach, Wassergraben). er geht dabei davon aus, dass der Name des Ortes auf das Gewässer übertragen wurde[6].
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gründung der Vorläufergemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Großkötz gehörte zur österreichischen Markgrafschaft Burgau, Grund- und Gerichtsherr war von 1408 bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts die Ulmer Patrizierfamilie Ehinger. Seit den Friedensverträgen von Brünn und Preßburg 1805 gehörte der Ort zum neu entstandenen Königreich Bayern. In Kleinkötz herrschten dagegen bis 1806 die Patrizier Holzapfel von Herxheim, wobei sie sich das Gassengericht mit dem Reichsstift Wettenhausen teilten; Ebersbach gehörte ebenfalls zu den Besitzungen dieses Klosters. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstanden mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinden Großkötz und Kleinkötz.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde entstand am 1. Juli 1972 durch den freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Großkötz und Kleinkötz.[7] Die Gemeinde Ebersbach wurde am 1. Mai 1978 im Zuge der Gebietsreform eingemeindet.[8]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Quelle |
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1500 | 595 (121 Feuerstätten) | Meldungen zum Feuerstattguldenregister der Markgrafschaft Burgau |
1762 | 891 (141 Feuerstätten) | Diözesanbeschreibung des Bistums Augsburg |
1811 | 1222 (238 Feuerstätten) | Montgelas’sche Bestandsaufnahme des Königreichs Bayern |
1823 | 1260 | Diözesanbeschreibung des Bistums Augsburg |
1840 | 1196 | Bayerisches Statistisches Landesamt |
1880 | 1323 | |
1919 | 1439 | |
1939 | 1423 | |
1946 | 2219 | |
1950 | 1919 | |
1970 | 2414 | |
1991 | 3071 | |
2000 | 3233 | |
2015 | 3275 | |
2020 | 3254 |
Politik und Öffentliche Verwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder. Seit der Kommunalwahl 2020 verteilen sie sich auf folgende Listen:
- Freie Wählergemeinschaft (FWG): 9 Sitze (58,3 %)
- CSU: 7 Sitze (41,7 %)
In der Amtszeit 2014 bis 2020 hatten FWG und CSU je sieben Sitze und die SPD zwei Sitze; letztere legte keinen Wahlvorschlag mehr vor. Die FWG gewann zwei Mandate hinzu.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erste Bürgermeisterin ist seit 1. Mai 2020 Sabine Ertle[9] (Freie Wählergemeinschaft). Sie wurde am 15. März 2020 bei einer Mitbewerberin mit 62,1 % der Stimmen gewählt. Ihr Vorgänger Ernst Walter, der sich 2020 nicht mehr zur Wahl stellte, war seit Mai 2008 im Amt.
Name | Amtszeit |
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Gerhard Betz | 1972–1984 |
Hans Klement | 1984–1996 |
Stephan Däubler | 1996–2008 |
Ernst Walter | 2008–2020 |
Sabine Ertle | 2020– |
Wappen und Flagge
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Verwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Kötz.
Steuereinnahmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2017 3246 T€, davon entfallen auf Gewerbesteuereinnahmen (netto) 671 T€. Die Pro-Kopf-Verschuldung betrug im selben Jahr 336 €.[11]
Partnergemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Partnergemeinde ist Obdach in Österreich. Die Partnerschaft wurde zur 800-Jahr-Feier der Marktgemeinde Obdach am 10. Juni 1990 begründet. Die Beziehungen begannen bereits 1965 zu wachsen, als ein Werk der Kötzer Unternehmensgruppe AL-KO in Obdach eröffnet wurde.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kirche St. Peter und Paul, Großkötz
- Kirche St. Nikolaus, Kleinkötz
- Wasserschloss Kleinkötz
Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sportvereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fischereiverein Kötz e. V.
- Schachclub Kötz
- Schützenverein Frohsinn Großkötz 1897 e. V.
- Schützenverein Hubertus Ebersbach
- Spielvereinigung Kleinkötz e. V. – Die Fußballmannschaft spielt derzeit in der Kreisklasse West 2 in Schwaben. Angeboten werden Fußball und Gymnastik.
- Tennis Club Kötz e. V.
- VfL Großkötz 1924 e. V. – Gegründet wurde der Verein im April 1924. Derzeit besitzt der Verein etwa 800 aktive und passive Mitglieder. Die Fußballmannschaft spielt derzeit in der Kreisklasse West 2 in Schwaben. Die Volleyballmannschaft ist die erfolgreichste ihrer Art im Landkreis und spielt in der Landesliga. Auch Gymnastik und Radfahren werden angeboten.
- Wandergruppe Kötz e. V.
Musikvereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Blasorchester Kötz wurde 2003 aus den beiden Kötzer Traditionskapellen Musikverein und Kolpingkapelle gegründet. Das Blasorchester besteht aus der Stammkapelle mit ca. 60 aktiven Musikern.
- Country & Western Friends Koetz 1982 e. V. – Verein zur Förderung und Pflege der amerikanischen Country & Western Music
- Förderverein Musikdorf Kötz im schwäbischen Barockwinkel
- Kirchenchor
- Männergesangsverein Liederkranz
Sonstige
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Feuerwehrvereine in Ebersbach, Groß- und Kleinkötz
- Förderverein St. Nikolaus – Verein zur Erhaltung der Kleinkötzer Pfarrkirche
- Interessengemeinschaft für eine Ortsumgehung Kötz e. V.
- Kleingartenverein
- Kolpingfamilie Kötz
- Kötzer Narren Club 1976 e. V. – Der Verein pflegt besonders in der Fasnacht das überkommene schwäbische Brauchtum dieser Jahreszeit und ist weit über den Landkreis hinaus bekannt.
- Krieger- und Soldatenvereine – jeweils in Ebersbach und Großkötz, Soldaten- und Kameradschaftsverein Kleinkötz
- Seniorenclub Kötz
- Sudetendeutsche Landsmannschaft Ortsgruppe Kötz
- VdK Kötz
- Verein für Gartenbau u. Landespflege
- Verein zur Förderung der Land- und Forstwirtschaft sowie der Landschaftspflege – jeweils in Groß- und Kleinkötz
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gab im Jahr 2020 nach der amtlichen Statistik insgesamt 1383 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort, davon im produzierenden Gewerbe 1020. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1493. Im verarbeitenden Gewerbe gab es vier Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten, im Bauhauptgewerbe ebenfalls drei. Zudem bestanden 33 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1387 ha. In der Gemeinde wurden 2020 Lieferungen und Leistungen (im Sinne der Umsatzsteuerstatistik) in Höhe von 551 Millionen Euro erbracht. 2020 waren 51 Personen arbeitslos gemeldet.[11]
Ansässige Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](Auswahl bedeutender Unternehmen)
- AL-KO Kober
- AL-KO Fahrzeugtechnik, seit 2016 ein Teilunternehmen von DexKo Global
- Klotz Spezialmaschinen
- Merkle Schweißanlagen-Technik GmbH
- Raiffeisenbank Mittelschwaben eG
- Ritter und Deeg Ingenieur-Tiefbau GmbH & Co KG
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2021):
- 2 Kindergärten: 188 Kindergartenplätze mit 161 Kindern
- Alois-Kober-Grundschule: 97 Schüler
- Außenstelle der Volkshochschule Günzburg
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kötz liegt an der Bahnstrecke Günzburg–Mindelheim, die zwischen den beiden Teilorten verläuft; der Bahnhof heißt Kleinkötz.
- Kötz liegt an der nördlich vorbeiführenden A 8 (Ausfahrt Günzburg) und an der B 16, die durch Kleinkötz führt.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Eberlin von Günzburg (um 1470–1533), reformatorischer Prediger und Autor
- Christoph Rodt (1575–1634), Bildhauer
- Cyrill Kistler (1848–1907), Lehrer in Kleinkötz, später Komponist
- Bruno Merk (1922–2013), Politiker, ehemaliger bayerischer Innenminister, „Vater der Gebietsreform“
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Kötz in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 30. August 2019.
- ↑ Gemeinde Kötz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Bruno Merk und Gemeinde Kötz (Hrsg.): Chronik der Gemeinde Kötz, Gemeinde Kötz im Eigenverlag, München 1997.
- ↑ Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon schwäbischer Ortsnamen, Verlag C.H.Beck, München 2013.
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Etymologie der Gewässernamen und der dazugehörigen Gebiets-, Siedlungs- und Flurnamen, Verlag Walter de Gruyter, Berlin 2014.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 476.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 775 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Mitarbeiter. Gemeinde Kötz, abgerufen am 4. September 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Kötz in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ a b Gemeinde Kötz: Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. (PDF) In: Bayerisches Landesamt für Statistik. Abgerufen am 3. April 2023 (deutsch).