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Liste der Stolpersteine in Novara

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Stolpersteine in Novara

Die Liste der Stolpersteine in Novara enthält die Stolpersteine in der italienischen Stadt Novara, Hauptstadt der Provinz Novara, die an das Schicksal der Menschen aus dieser Provinz erinnern, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine (italienisch pietre d’inciampo) wurden von Gunter Demnig verlegt.

Die Stolpersteine liegen im Regelfall vor dem letzten selbstgewählten Wohnort des Opfers. Die erste Verlegung in dieser Stadt fand am 23. Januar 2022 statt.

Verlegte Stolpersteine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arona[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Arona wurden zwei Stolpersteine an einer Adresse verlegt.[1]

Stolperstein Inschrift Verlegeort Name, Leben
HIER WOHNTE
VICTOR CANTONI
MAMIANI
DELLA ROVERE
GEBOREN 1899
VERHAFTET 15.9.1943
DEPORTIERT
ERMORDET
Piazza Gorizia, 16 Victor Cantoni Mamiani della Rovere (1899–1943/45)
HIER WOHNTE
IRMA FINZI
IN CANTONI
MAMIANI
GEBOREN 1873
VERHAFTET 15.9.1943
DEPORTIERT
ERMORDET
Piazza Gorizia, 16 Irma Finzi in Cantoni Mamiani (1873–1943/45)

Meina[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Novara[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Novara liegen zwei Stolpersteine. Insgesamt wurden drei Menschen jüdischer Herkunft aus Novara deportiert. Für Sarah Bertie Kaatz wurde bisher noch kein Stolperstein verlegt.

Stolperstein Übersetzung Verlegort Name, Leben
HIER WOHNTE
GIACOMO DIENA
GEBOREN 1887
VERHAFTET 19.9.1943
DEPORTIERT
AUSCHWITZ
ERMORDET 1943
Piazza Santa Caterina da Siena, 1 Giacomo Diena wurde am 5. August 1887 in Turin geboren. Seine Eltern waren der Schneider Saul Diena und Mariette Jona. Er hatte zumindest eine Schwester, Gabriella. Im Jahr 1899 kam die Familie nach Novara. Diena arbeitete nach seiner Ausbildung zunächst als Verkäufer, dann meldete er sich als Freiwilliger und kämpfte als Offizier im Ersten Weltkrieg, aus dem er als Kriegsversehrter zurückkehrte. Er bekam das Kriegsverdienstkreuz verliehen. Er bekam eine Invalidenrente, arbeitete ab 1927 als Buchhalter für die Banca Popolare di Novara. Er lebte zusammen mit seiner Mutter und seiner Tante, hatte eine Verlobte, Irene Cantoni. Giacomo Diena wurde Mitglied der Partito Nazionale Fascista und fühlte sich sicher, wenige Tage nach dem Waffenstillstand von Cassibile wurde er zusammen mit seinem Onkel am 19. September 1943 verhaftet. Dann wurden beide in Turin inhaftiert bis zumindest Ende November 1943. Freunde und Bekannte hatten versucht Informationen über den Verbleib Dienas bei den Deutschen zu erhalten, wurden aber bedroht, dass sie dasselbe Schicksal erleiden würden, so sie weiter fragen. Seine Verlobte bat er postalisch für ihn zur Bank zu gehen. Giacomo Diena und sein Onkel wurden schließlich in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort 1943 ermordet.[2][3][4][5][6]

Im Gebäude der Bank, in der er tätig war, wurde 2019 eine Gedenktafel enthüllt, die an sein Schicksal erinnert. Über das Schicksal seiner Schwester ist nichts bekannt.

HIER WOHNTE
AMADIO JONA
GEBOREN 1864
VERHAFTET 19.9.1943
DEPORTIERT
AUSCHWITZ
ERMORDET 1943
Piazza Santa Caterina da Siena, 1 Amadio Jona wurde am 3. Oktober 1864 in Asti geboren. Sein Vater war Gabriele Jona. Er war Goldschmied. Nach der deutschen Besetzung Italiens wurde er am 19. September 1943 zusammen mit seinem Neffen verhaftet, zuerst in Novara und dann bis zumindest Ende November in Turin inhaftiert. Beide wurden schließlich in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Amadio Jona wurde dort 1943 ermordet.[7]

Verlegedatum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 23. Januar 2022[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stolpersteine in Novara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Stolpersteine.eu, offizielle Website des Stolperstein-Projekts von Gunter Demnig

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. verbano24: Arona, pietre d'inciampo in memoria die due vittime dell'Eccidio del 1943, 14. September 2022
  2. Diena, Giacomo. In: Centro di Documentazione Ebraica Contemporanea. Abgerufen am 19. Juli 2022 (italienisch).
  3. Ricordando l’ebreo novarese Giacomo Diena. In: novaratoday.it. 27. Januar 2016, abgerufen am 19. Juli 2022 (italienisch).
  4. Il “sommerso” Giacomo Diena ha un volto. In: archivio.casadellaresistenza.it. Abgerufen am 19. Juli 2022 (italienisch).
  5. Giorno della memoria, una targa per Giacomo Diena. In: primanovara.it. 19. Januar 2019, abgerufen am 19. Juli 2022 (italienisch).
  6. Una targa in ricordo di Giacomo Diena. In: Associazione Noi della BPN (Hrsg.): Notiziario. Nr. 13, Mai 2019 S. 7 (PDF 2,4 MB).
  7. Amadio, Jona. In: Centro di Documentazione Ebraica Contemporanea. Abgerufen am 7. Juli 2022 (italienisch).
  8. Domenica 23 gennaio a Novara la posa delle “pietre d’inciampo” in Piazza Santa Caterina, abgerufen am 19. Juli 2022.