Nestelbach bei Graz

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Nestelbach bei Graz
Wappen Österreichkarte
Wappen von Nestelbach bei Graz
Nestelbach bei Graz (Österreich)
Nestelbach bei Graz (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Graz-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: GU
Fläche: 27,19 km²
Koordinaten: 47° 4′ N, 15° 36′ OKoordinaten: 47° 3′ 44″ N, 15° 36′ 30″ O
Höhe: 450 m ü. A.
Einwohner: 2.751 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 101 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8302
Vorwahl: 03133
Gemeindekennziffer: 6 06 66
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfplatz 2
8302 Nestelbach bei Graz
Website: www.nestelbach-graz.at
Politik
Bürgermeister: Klaus Steinberger (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015)
(15 Mitglieder)
6
5
2
2
Insgesamt 15 Sitze
  • ÖVP: 6
  • SPÖ: 5
  • Unabhängige, parteifreie Liste Nestelbach bei Graz: 2
  • FPÖ: 2
Lage von Nestelbach bei Graz im Bezirk Graz-Umgebung
Lage der Gemeinde Nestelbach bei Graz im Bezirk Graz-Umgebung (anklickbare Karte)DeutschfeistritzDobl-ZwaringEggersdorf bei GrazFeldkirchen bei GrazFernitz-MellachFrohnleitenGössendorfGratkornGratwein-StraßengelHart bei GrazHaselsdorf-TobelbadHausmannstättenHitzendorfHitzendorfKainbach bei GrazKalsdorf bei GrazKumbergLaßnitzhöheLiebochNestelbach bei GrazPeggauRaaba-GrambachSankt BartholomäSankt Marein bei GrazSankt Oswald bei PlankenwarthSankt Radegund bei GrazSeiersberg-PirkaSemriachStatteggStiwollThalÜbelbachPremstättenVasoldsbergWeinitzenWerndorfWundschuhGrazSteiermark
Lage der Gemeinde Nestelbach bei Graz im Bezirk Graz-Umgebung (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW
Nestelbach um 1900
Wandtafel mit alter Ortsansicht

Nestelbach bei Graz ist eine Gemeinde mit 2751 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) östlich von Graz in der Steiermark in Österreich.

Geografie

Geografische Lage

Nestelbach bei Graz liegt etwa 13 km östlich der Landeshauptstadt Graz in der Oststeiermark im Bezirk Graz-Umgebung. Nestelbach grenzt im Süden an den Schemerlrücken, einer Wasserscheide zwischen den Flüssen Mur und Raab. Das Gemeindegebiet befindet sich im Oststeirischen Hügelland, welches durch schmale und lang gestreckte Geländerücken – so genannte Riedel – geprägt wird. Der gleichnamige Nestelbach setzt sich aus zwei Zuflüssen von verschiedenen Quellen zusammen und fließt in den Laßnitzbach, welcher in die Rabnitz, einem Nebenfluss der Raab, mündet. Der Talausgang mit seinem flachen Gefälle in Richtung der Stadt Gleisdorf im Osten der Ortschaft ist zugleich die Abflussrichtung des Nestelbaches. In alle anderen Richtungen besteht eine große Steigung zum Schemerlrücken hin. Im Norden befindet sich die Katastralgemeinde Mitterlaßnitz, welche durch einen von West nach Ost verlaufenden Riedel vom Hauptort getrennt ist. Durch Mitterlaßnitz verläuft der Laßnitzbach, von der Nachbargemeinde Laßnitzhöhe kommend, in welchen der Nestelbach auf Gleisdorfer Gemeindegebiet einmündet.

Der Nestelbach

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende elf Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2017[1]):

  • Nestelbach bei Graz (884 Ew.)
  • Edelsgrub (698)
  • Mittergoggitsch (211)
  • Mitterlaßnitz (244)
  • Hirtenfeld (160)
  • Obergoggitsch (168)
  • Langegg-Ort (117)
  • Kogelbuch (97)
  • Unterbuch (39)
  • Lambach (26)
  • Zaunstein (28)

Die Gemeinde besteht aus vier Katastralgemeinden (Fläche 2016[2]):

Nestelbach bei Graz setzt sich aus dem gleichnamigen Hauptort und den Katastralgemeinden Edelsgrub, Langegg bei Graz und Mitterlaßnitz, welche am 1. Januar 1959 in die Gemeinde eingegliedert wurde, zusammen. Bis zu diesem Zeitpunkt war Mitterlaßnitz eine eigenständige Gemeinde. Langegg und Edelsgrub waren bis Ende 2014 eigenständige Gemeinden.

Nestelbach bildet als Siedlungsform ein Haufendorf, hat also einen unregelmäßigen Grundriss mit zentralem Ortskern, dessen angrenzende Häuser eng um zwei Plätze angeordnet sind. Das Zentrum bilden der Kirchplatz mit der Pfarrkirche und dem Gemeindeamt und der etwas tiefer gelegene Dorfplatz. Im Westen, auf dem Friedhofsrücken, und im Osten, in Richtung Gleisdorf, verjüngt sich das Haufendorf aus Platzmangel zu einem Straßendorf. Mitterlaßnitz bildet, wie das übrige Gemeindegebiet, eine Streusiedlung mit auseinanderliegenden Gehöften. In Nestelbachberg und in Mitterlaßnitz kommt es jedoch zu einer Anhäufung dieser zu größeren Gruppen.

Nachbargemeinden

Im Uhrzeigersinn grenzen Sankt Marein bei Graz im Südosten und Süden, Empersdorf im Süden, Vasoldsberg im Südwesten, Laßnitzhöhe im Westen und Eggersdorf bei Graz im Norden an Nestelbach bei Graz. Als einzige sich nicht im Bezirk Graz-Umgebung befindliche Gemeinde grenzt Gleisdorf (Bezirk Weiz) im Osten an Nestelbach:

Eggersdorf bei Graz Eggersdorf bei Graz Gleisdorf
Laßnitzhöhe Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Gleisdorf
Vasoldsberg Empersdorf, Sankt Marein bei Graz Sankt Marein bei Graz

Geologie

Die Gemeinde Nestelbach liegt im steirischen Tertiärbecken in Schotterablagerungen, die als Schemmerlschotter bezeichnet werden (nach der Schemmerlhöhe südlich von Nestelbach). Diese Ablagerungen werden in das Pannon im Miozän (Neogen) datiert, sind daher etwa 11 bis 7 Mio. Jahre alt. Als geologische Stufe entspricht dieses Alter dem Torton. Der Schotter ist durch seinen Gehalt an Geröllen aus Kalkstein und Wirbeltierresten (Vertebratenfaunen) bekannt. Es handelt sich bei dieser Schicht um eine Flussablagerung in südöstlicher Richtung aus dem Alpenraum nördlich von Graz.[3] Diese Ablagerungen bilden nordwestlich-südöstlich gerichtete flache Geländerücken (Riedel), welche die Täler der größeren Flüsse (hier: Mur und Raab) voneinander trennen.

An diese Schicht schließen die „Gleisdorfer Schichten“ an, die sich aus den Resten der Ablagerungen aus einem damaligen Vorstoß (Ingression) des Paratethys-Meeres ins Oststeirische Becken bildeten.[3] Dieser „Meeresstrand am Alpenostrand“ entstand im Zug der tektonischen Hebungen und Senkungen während des abschließenden Aufbaus der Alpen und enthält mehrfache Verschiebungen der damaligen Küstenlinien dieses Meeres aus dem Miozän.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Früheres Gemeindeamt Nestelbach (bis 2017)

Legenden und Sagen

Pfarrkirche Nestelbach Südansicht
Spätgotisches Kruzifix, um 1520
Kirche Maria Schutz in Nestelbach. Darstellung aus dem Jahr 1850.
Kanzel von Veit Königer
Hochaltar
Figurenbildstock des heiligen Johannes Nepomuk vor der Pfarrkirche

Über die Gründung des Ortes Nestelbach werden einige Sagen und Legenden erzählt. Die erste handelt von einem schweren Unwetter und einer Überflutung der Siedlung im Buckelbauerngraben. Diese Ansiedlung wurde demnach völlig zerstört. Die Bewohner suchten daraufhin nach einem sicheren Platz für eine neue Siedlung und fanden dabei in einem Nesselgestrüpp ein Bild der Gottesmutter Maria. Sie errichteten an jener Stelle eine Holzkapelle, um die herum die Siedlung Nezilinpach entstand. Der Name stammt von nezilla oder nezzel und bedeutet Brennnessel.

Eine weitere Sage über die Nestelbacher Kirche berichtet Folgendes: An jener Stelle, an der eine hölzerne Vorgängerkirche stand, befand sich eine Maria-Schutz-Statue. Es war geplant, die neue Kirche auf einer Anhöhe auf der Schemmerlhöhe zu errichten und dort die Statue zu verwahren. Diese wurde in der Zwischenzeit aus der baufälligen Bachkapelle geholt und an einem sicheren Platz versteckt. Am nächsten Tag war sie auf wundersame Weise zu ihrem alten Platz zurückgekehrt. Dieser Vorgang wurde oftmals wiederholt und so entschloss die Dorfgemeinschaft, die neue Kirche auf jenen Weiler unweit des ursprünglichen Kirchengebäudes zu erbauen, auf dem die heutige Pfarrkirche steht.[5]

Geschichte

Im Jahr 860 wurde Nestelbach zum ersten Mal als „Nezelinpah“ in einer Schenkungsurkunde von König Ludwig dem Deutschen an die Erzbischöfe von Salzburg erwähnt. Nestelbach lag zu dieser Zeit an der Grenze zu Karantanien, welche der Schemerlrücken (früher Mons Predel genannt) bildet. Nach den Ungarneinfällen wurde Nestelbach im Jahr 1218 in das neu gegründete Bistum Seckau eingegliedert. Diese vergab den Besitz als Lehen an Ritter, von denen 1351 ein Georg von Nestelbach urkundlich erwähnt wurde. Nach den Türken- und Ungarneinfällen Ende des 13. Jahrhunderts war das Gut Nestelbach vorübergehend ausgestorben. In der Vischer-Karte von 1678, einer Landesaufnahme, taucht der Ortsname „Nostelbach“ oder „Nöstelbach“ auf. Der Buckerlberg, auf dem sich erste Siedlungsspuren befanden, wird als „Buckl am Eckh“ genannt.[6] In der Josephinischen Landesaufnahme von 1787 ist bereits der heute verwendete Ortsname „Nestelbach“ eingetragen.[7]

Im Laufe der Jahrhunderte war Nestelbach zur Zeit Kaiserin Maria Theresias Wehrerhebungsbezirk und gehörte zwischenzeitlich zum Besitz der Freiberger. Die erwähnte erste Siedlung befand sich also am Buckerlberg, welcher seit 1950 zur Gemeinde Laßnitzhöhe gehört. Neben Straßengel ist Nestelbach die älteste Pfarre der Steiermark. Laut der Steiermark-Chronik ist Nestelbach der älteste erhaltene deutschsprachige Ortsname in der Steiermark.

Die deutsche Schriftstellerin Nina d’Aubigny von Engelbrunner (1770–1847) zog nach dem Tod ihrer Neffen Eduard und Georg Horstig im Jahr 1828 auf das Erkoschlösschen (auch „Bethanien“ oder „Bethanien-Kloster“) in Brunn, Gemeinde Krumegg bei Graz, und damit in die Nähe ihrer Schwester Emilie. Hier betrieb sie Landwirtschaft und Viehzucht und zog sich weitgehend aus dem gesellschaftlichen Leben zurück. Sie verstarb 1847 und wurde auf dem Friedhof der Pfarre Nestelbach bei Graz beerdigt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es Bestrebungen, das Pfarrheim als Kino zu adaptieren. 1948 wurde im Theatersaal ein Koffer-Apparat der Firma Fargel aufgestellt. Trotz Vorführbefugnis vom 19. Jänner 1949 gingen der Projektor und das Kino nie in Betrieb.[8]

Am 1. Jänner 2015 wurde im Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform die ehemaligen Gemeinden Langegg bei Graz und Edelsgrub mit Nestelbach zusammengeschlossen; die neue Gemeinde trägt weiterhin den Namen „Nestelbach bei Graz“.[9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Nestelbach bei Graz

Pfarre Nestelbach

Geschichte

Die Pfarrkirche Nestelbach ist dem Heiligen Jakobus dem Älteren geweiht. Die erste Erwähnung einer Kirche fand im 9. Jahrhundert in Nezilepach im Hengistgau als Filiale von Gleisdorf statt. 1446 wurde auf einer schwer zugänglichen Hanglage, etwas unterhalb des jetzigen Gebäudes, eine ältere Kirche im gotischen Stil errichtet und erstmals urkundlich erwähnt. Umgeben war dieser Bau von einem Friedhof, der später aufgelassen wurde. Nach Erdrutschungen mit einhergehendem Wassereintritt musste die baufällige Kirche abgetragen und ersetzt werden. In den Jahren von 1779 bis 1783 erfolgte der Neubau im Stil des Spätbarocks. Als Vorbild diente die Pfarrkirche Laxenburg in Niederösterreich.[10]

Der Friedhof wurde um die neue Kirche herum erneut angelegt. Durch Zuteilungen aus den Nachbarpfarren und Zusammenlegung wuchs das Gebiet der Pfarre Nestelbach ständig an. Der alte Friedhof um die Kirche überschritt seine Kapazität. Aus Platzgründen wurde er auf den Hügelrücken oberhalb der Pfarrkirche verlegt. In den 1930er und 1940er Jahren wurden die letzten Grabinschriften von der Kirchenmauer entfernt. Die letzte Generalsanierung der Kirche fand im Jahr 1993 statt. 2008 wurde der Rückbau der Orgelempore in den Originalzustand abgeschlossen.

Pfarrkirche

Der Hochaltar der Pfarrkirche stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts vom Bildhauer Johann Jacob Schoy. Nach der Aufhebung des Klarissenklosters im Paradeis in Graz wurde der Hochaltar nach Nestelbach gebracht. Dort musste er den eingeschränkten Platzverhältnissen angepasst werden und wurde erheblich verkleinert, der abgeteilte Rest kam in die Welschen Kirche am Grazer Griesplatz. Der Figurenschmuck wurde ebenfalls reduziert. Das Bildnis des Heiligen Jakobus des Älteren, gestaltet vom Grazer Maler Felix Barazutti, stellt den Heiligen mit seinen Symbolen dar. Den Abschluss des Hochaltars bildet die Figurengruppe mit der Darstellung der Dreifaltigkeit: Gottvater, Sohn und Heiliger Geist.

Der Tabernakel aus dem Rokoko befindet sich an der Basis des Hochaltars und wurde bei der letzten umfassenden Kirchenrestaurierung 1993 eingefügt. Er stammt ursprünglich aus der Kirche Mürzhofen. Die Schnitzerei an der Tür stellt die Kreuzigungsszene Christi dar, umgeben von Maria, Maria Magdalena und dem Heiligen Johannes. Im Zentrum des Hochaltars steht eine Hochplastik mit der Darstellung von Maria mit dem Kinde. Diese wird „Maria Schutz“ genannt und war Ende des 18. Jahrhunderts das Ziel vieler Wallfahrten. Die beiden großen Seitenfiguren am Rand des Hochaltars wurden 1913 vom Bildhauer Peter Neuböck (1865–1928) gestaltet. Auf der linken Seite steht der Heilige Klemens Maria Hofbauer, auf der rechten Seite die Statue der Heiligen Notburga.

Ebenfalls aus dem 1784 aufgelassenen Klarissenkloster im Paradeis stammt die Kanzel des Bildhauers Veit Königer. Sie befindet sich auf der linken vorderen Seite des Mittel- oder Hauptschiffs. An der Vorderseite ist ein Wappen mit der Inschrift „Stifterin Maria Erzherzogin von Österreich, geborene Herzogin aus Bayern 1602“ angebracht. Diese weist auf das Gründungsjahr des Klarissenklosters im Paradeis durch Erzherzogin Maria von Bayern hin. An der Kanzelbrüstung stellen drei Figuren die Paulinischen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe dar. Den oberen Abschluss am Dach der Kanzel bildet der Heilige Bernhardin von Siena mit dem von goldenen Sonnenstrahlen umrahmten Monogramm IHS.

Die beiden Seitenaltäre im Seitenschiff der Kirche stammen aus Graz-St. Peter. Sie wurden 1648 vom Bildhauer Sebastian Erlacher geschaffen. Die neugotischen Figuren sind nur mehr zum Teil erhalten. An der Basis des rechten Seitenaltars befinden sich links die Statue des Heiligen Florian, im Zentrum das Herz Marias und rechts die Heilige Margarethe. Oberhalb ist ein Gemälde des Heiligen Leonhard eingearbeitet, welches links von der Heiligen Katharina und rechts von der Heiligen Barbara flankiert wird. Den Abschluss bildet der Erzengel Michael im Kampf mit Luzifer. Am linken Seitenaltar bildet das Zentrum der Basis die Darstellung des Herzen Jesu. Links davon befindet sich die Heilige Elisabeth und rechts die Heilige Theresia vom Kinde Jesu. Das Bild oberhalb, gemalt von Felix Barazutti, zeigt Maria und ihre Mutter Anna. Der linke Seitenaltar wird mit den drei Pestheiligen Sebastian, Rochus und Judas Thaddäus abgeschlossen.

Die Gestaltung der Gewölbe mit Fresken erfolgte relativ spät im Jahre 1934. Für die Ornamente sorgten die Brüder Walter aus Ilz und für die Figuren der Grazer Maler Franz Mikschowsky (1873–1936) nach den Entwürfen des ebenfalls aus Graz stammenden Malers Ludwig Ritter von Kurz zum Thun und Goldenstein (1850–1939). Über dem Hochaltar befindet sich eine Darstellung Gott Vaters, Jesu Christi, der Gottesmutter Maria und Josef. Im Gewölbe des Mitteljochs sind die vier Kirchenväter und im Gewölbe des Chorjochs die vier Evangelisten abgebildet. Weitere Fresken befinden sich an den Balkonbrüstungen mit den Darstellungen der Heiligen Margareta Alacoque, des Heiligen Aloisius und über dem Hauptportal die des Heiligen Konrad von Parzham.

Zu den ältesten Stücken der Pfarrkirche zählt das spätgotische Kruzifix eines Leobner Meisters aus der Zeit um 1520. 1950 wurden vier neue Glocken von Ernest Szabo in Graz gegossen, von denen die große Glocke 1140 kg wiegt und dem Herzen Jesu geweiht ist. Eine Erneuerung des Läutwerks erfolgte 1980.

Die alte Orgel wurde 1909 von Konrad Hopferwieser in Graz gebaut und hatte neun Register. Damit zählt sie zu den kleineren Instrumenten und war für den Kirchenraum sowohl von der Disposition als auch vom Aufstellungsort her ungeeignet. Nach Renovierungen der Orgel in den Jahren 1993 und 2000 (Midifizierung der Tastatur und Erweiterung um 20 elektronische Register, wobei die Originalregister voll spielbar blieben) waren 2012 schwere Schäden an der Windlade und an den Holzpfeifen der Anlass, die Hopferwieser-Orgel außer Betrieb zu nehmen und durch eine Digitalorgel (Rodgers 588) zu ersetzen.

An der Außenseits des Chores befindet sich ein Marienmonogramm von Adolf Osterider.

Johannes Nepomuk in Nestelbach

In Nestelbach finden sich zwei Darstellungen des Johannes Nepomuk. Der denkmalgeschützte Figurenbildstock des Brückenheiligen, der 1393 in Prag ertränkt wurde, steht direkt am neu gestalteten Stiegenaufgang zur Pfarrkirche.[11] Er ist neben dem Sakralbau das zweite denkmalgeschützte Objekt der Gemeinde Nestelbach.[12] Der Bildstock stand einst in unmittelbarer Nähe einer Brücke unter dem Talübergang der Südautobahn, bevor er auf den Nestelbacher Dorfplatz und schließlich auf dem heutigen Standort versetzt wurde. Die zweite Darstellung eines unbekannten Künstlers steht auf der Schemmerlhöhe bei der Abzweigung nach Vasoldsberg in einem kleinen Marterl.

Kriegsopferdenkmal

Auf einem Hügel im Norden Nestelbachs steht ein großes Holzkreuz in einer Umfriedung. Es ist mitsamt den Holztafeln, die die Namen der gefallenen und vermissten Soldaten der Region tragen, ein Mahn- und Denkmal des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Das Ensemble ist ein markanter Ort der Gemeinde. An den Sterbetagen der Gefallenen leuchtet es weithin sichtbar. Vom sogenannten „Heldenkreuz“ aus bietet sich eine gute Aussicht auf Nestelbach. Es ist sowohl Ziel religiöser Prozessionen im Kirchenjahr als auch von profanen Wanderungen.

Kapellen der Pfarrgemeinde Nestelbach

Name Beschreibung Bild
Dorfkapelle Mitterlaßnitz Die Kapelle der ehemaligen Gemeinde Mitterlaßnitz, nunmehrigen Katastralgemeinde Nestelbachs, wurde im Jahr 1850 als Dorfkapelle für die Christenlehre errichtet. Die Glocke, die sich im hölzernen Turm befindet, wurde während des Ersten Weltkriegs im Stroh eines benachbarten Bauern versteckt und entging damit der Einschmelzung. Im Zweiten Weltkrieg geschah dieses Vorhaben auf kuriose Weise: Man nahm den Strick ab, der an der Glocke befestigt war, und verleugnete ihre Existenz. Ende des Jahres 1979 wurde die Dorfkapelle renoviert, weil die Nässe den Grundmauern und dem Dachstuhl zugesetzt hatte und das Gebäude einsturzgefährdet war. Im Juni 1980 wurde sie neu geweiht und mit einem elektrischen Läutewerk versehen.
Donatuskapelle Langegg Die dem heiligen Donatus geweihte Kapelle steht auf dem ehemaligen Gemeindegebiet von Langegg bei Graz. Die heutige Dorfkapelle wurde von den Brüdern Franz und Josef Oswald von 1855 bis 1858 errichtet. Sie soll ein verkleinerter Nachbau der Pfarrkirche Nestelbach sein und hat eine Breite von 8 Metern, eine Länge von 12 Metern und eine Höhe von 18 Metern. Es handelt sich bei der Kapelle um einen Bau mit spätbiedermeierlicher Turmfassade. Am Altar befindet sich ein Bild des heiligen Donatus, der die Ortschaft von einem schweren Unwetter verschont hatte. Über dem Tabernakel steht die Statue „Maria mit dem Kinde“, eine Nachbildung des Mariazeller Gnadenbildes. Im Innenraum stehen 56 und auf der Chorempore zwölf weitere Sitzplätze zu Verfügung. Der Turm, dessen Dach 1907 aufgespitzt wurde, beherbergt zwei Glocken.
Kapelle Edelsbach Die Kapelle in Edelsbach, die zwischen den Ortschaften Edelsgrub und Krumegg liegt, wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Das Grundstück befand sich ursprünglich im Besitz der Riegersburg und die Erbauerin hieß Frau Bäckermeister. Wegen eines Straßenbaus wurde die ursprüngliche Kapelle im Jahr 1968 abgerissen. Der Neubau begann 1970 und wurde mit der Einweihungsfeier 1972 durch Pfarrer Neumann abgeschlossen. 1995 erfolgte eine Renovierung der Edelsbacher Kapelle und im August desselben Jahres die Weihe durch Pfarrer Friedrich Tieber.
Steinbergkapelle Die Kapelle trägt das Patrizonium der Schmerzhaften Mutter ist auch unter dem Namen Pfeifferkapelle bekannt und wurde im Jahr 1700 erbaut und befindet sich auf dem Gebiet der politischen Gemeinde Vasoldsberg im Ortsteil Steinberg. Die Statue der Schmerzhaften Mutter, die 1840 zum Preis von einem Kübel Schmalz erworben wurde, befindet sich im Innenraum. Der Vulgoname der Kapelle lautet „Haaspeter“ und dieser ist in einigen Landkarten vermerkt. In den Jahren 1957 und 1987 fanden umfassende Renovierungsarbeiten statt, wobei am 22. September 1957 die Glockenweihe stattfand. Das elektrische Läutewerk wurde wegen Geldmangel erst im Jahr 1989 eingebaut.
Kindergarten
Volksschule

Bildungseinrichtungen

Kindergarten Nestelbach

Die Räumlichkeiten des alten Kindergartens befanden sich in einem der Häuser unmittelbar neben der Pfarrkirche. 1976 wurde die erste altersgemischte Gruppe eingeführt. Wegen der ansteigenden Anzahl von Kindergartenkindern wurde 1987 ein Neubau für zwei Gruppen neben der Volksschule Nestelbach errichtet. Im Jahr 1998 erfolgte eine Erweiterung der Kapazität auf drei altersgemischte Gruppen und 1999 wurde die Ganztagsbetreuung eingeführt. Zusätzlich gibt es eine Kinderkrippe für die Betreuung von Kindern zwischen null und drei Jahren.

Volksschule Nestelbach

Seit mehr als 200 Jahren besteht in Nestelbach bereits eine Volksschule. Die alten Räumlichkeiten waren in einem Gebäude neben der Kirche untergebracht. Die Bevölkerungszunahme machte einen Neubau notwendig, der 1974 errichtet wurde. Die an der Schulstraße gelegene Volksschule wurde 1999 erweitert. Hinter der Schule liegt der Sportplatz. Seit einigen Jahren gibt es im Pausenhof einen vom Elternverein gestalteten Spielplatz.

Momentan befindet sich die öffentliche Bibliothek der Gemeinde Nestelbach in den Räumlichkeiten. Zuvor war diese im Keller des Pfarrhauses und später neben dem Gemeindeamt am Kirchplatz untergebracht.

Ortsstelle des Roten Kreuzes in Nestelbach
Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Nestelbach

Soziales

Rotes Kreuz Nestelbach

Am 24. März 1974 wurde die Errichtung der Ortsstelle des Roten Kreuzes Nestelbach auf der Schemerlhöhe beschlossen. Nach anfänglicher Rivalität mit der Marktgemeinde Laßnitzhöhe bekam Nestelbach den Zuschlag und konnte die Ortsstelle im Juni 1978 unter der Leitung des Ortsstellenleiters Franz Fessel fertigstellen. Bis 1998 teilte sich das Rote Kreuz die Räumlichkeiten mit der Freiwilligen Feuerwehr Nestelbach bei Graz sowie mit der Bereichs Warn- und Alarmzentrale Florian Graz-Umgebung (heute in Raaba), die im Jahr 2000 ein eigenes Feuerwehrhaus erhielt. 2001 erfolgte ein Umbau des Gebäudes. Am 18. Mai 2008 feierte die Ortsstelle Nestelbach ihr 30-jähriges Bestehen.

Das Rote Kreuz Nestelbach versorgt zirka 5500 Haushalte in zwölf Gemeinden. Der Fuhrpark besteht aus vier Einsatzfahrzeugen. Neben den hauptsächlich ehrenamtlichen Mitarbeitern versehen Hauptberufliche und Zivildiener Dienst. Eine Jugendgruppe, Erste-Hilfe-Kurse für die Bevölkerung und Katastrophenschutz mit Krisenintervention gehören ebenfalls zum Programm.

Weitere soziale Einrichtungen

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Auf dem Gemeindegebiet befindet sich eine vielfältige Anzahl von Gastronomiebetrieben. Eine Tankstelle, zwei Nahversorger, ein Geldinstitut und diverse Betriebe komplettieren den Dienstleistungssektor. Es siedeln sich laufend neue Unternehmen an. 2008 wurde auf der Schemmerlhöhe ein Gewerbezentrum mit Einkaufsmöglichkeiten eröffnet.

Talübergang der Süd Autobahn A 2

Verkehr

Die Süd Autobahn A 2 führt auf einer Strecke von 3,1 km durch das Gemeindegebiet und kann über die Anschlussstelle Laßnitzhöhe B 169, die etwa einen Kilometer vom Zentrum entfernt ist, erreicht werden. Das Ortsbild wird seit 1969 durch eine etwa 280 Meter lange Brücke geprägt. Kurz vor der Autobahnabfahrt Laßnitzhöhe in Fahrtrichtung Graz befindet sich ebenfalls eine derartige Brücke, welche im Gegensatz zur ersten durch umliegende Bewaldung beinahe nicht sichtbar ist. Durch den Ort führt die Landesstraße L 384, die „Nestelbachstraße“, die auf der Schemmerlhöhe von der L 305 abzweigt und in Laßnitzthal in die L 365 einmündet.

In Nestelbach befindet sich kein Bahnhof. Der nächstgelegene Bahnhof ist in 4 km Entfernung in Laßnitzhöhe und bietet Zugang zur Steirischen Ostbahn mit stündlichen Regionalzug-Verbindungen nach Graz und Gleisdorf. Die Bahntrasse auf Nestelbacher Gemeindegebiet ist 2,55 km lang und führt durch Mitterlaßnitz.

Der Flughafen Graz ist 18 km entfernt.

Politik

Bürgermeister

Seit 1901 hatte die Gemeinde folgende Bürgermeister - laut Zeitleiste rechts →

Im Jahr 1939 gab es statt eines Bürgermeisters zwei Amtswalter. Dies waren Franz Binder und Wolfram Heinzl. Valentin Warga, bereits von 1914 bis 1937 Bürgermeister, war nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Amtsinhaber. Er ist mit insgesamt 27 Jahren Rekordhalter.

Bürgermeister der Gemeinde Nestelbach bei Graz ist seit 2015 Franz Roth (ÖVP). Sein Stellvertreter ist Klaus Steinberger (PRO).

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2015 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:

  • 6 ÖVP
  • 5 SPÖ
  • 2 Unabhängige Bürgerliste Pro Nestelbach (PRO)
  • 2 FPÖ
Gemeinderatswahlen 2000
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
63,84 %
(+1,56 %p)
20,50 %
(+3,83 %p)
15,67 %
(−5,38 %p)
1995

2000

Gemeinderatswahlen 2005
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
59,53 %
(−4,31 %p)
31,55 %
(+11,05 %p)
8,92 %
(−6,75 %p)
2000

2005

Gemeinderatswahlen 2010
 %
60
50
40
30
20
10
0
44,71 %
(−14,82 %p)
26,62 %
(+17,70 %p)
20,76 %
(−10,79 %p)
7,13 %
(n. k. %p)
0,76 %
(n. k. %p)
2010

2005


Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1995

Jahr 1995 2000 2005 2010
Partei % Mand. % Mand. % Mand. % Mand.
ÖVP 62,28 % 10 63,84 % 10 59,53 % 9 44,71 % 7
SPÖ 21,05 % 3 15,67 % 2 8,92 % 1 26,62 % 4
PRO
Nestelbach
16,67 % 2 20,50 % 3 31,55 % 5 20,76 % 3
BZÖ nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 0,76 % 0
FPÖ nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 7,13 % 1

Gemeinderatswahl 1995

Am 26. März 1995 fanden in der Steiermark die Gemeinderatswahlen statt. In Nestelbach bei Graz gab es 808 Wahlberechtigte. Die Wahlbeteiligung lag bei 86,39 % (698 Stimmen: 684 gültig, 14 ungültig), um 4,68 % weniger als 1990 (91,07 %).

Die stimmenstärkste Partei war die ÖVP mit 426 Stimmen (62,28 % und 10 Mandate). Mit großem Abstand folgte die SPÖ mit 144 Stimmen (21,05 % und 3 Mandate). Zum ersten Mal kandidierte die Unabhängige Bürgerliste Pro Nestelbach und erhielt auf Anhieb 114 Stimmen (16,67 % und 2 Mandate).

Gemeinderatswahl 2000

Am 19. März 2000 fanden in der Steiermark die Gemeinderatswahlen statt. In Nestelbach bei Graz gab es 840 Wahlberechtigte. Die Wahlbeteiligung lag bei 82,98 % (697 Stimmen: 683 gültig, 14 ungültig), um 3,41 % weniger als 1995 (86,39 %).

Die stimmenstärkste Partei war wiederum die ÖVP mit 436 Stimmen (63,84 % und 10 Mandate). Mit großem Abstand folgte die SPÖ mit 107 Stimmen (15,67 % und 2 Mandate). Die Unabhängige Bürgerliste Pro Nestelbach konnte bei dieser Wahl die SPÖ überholen und erreichte den zweitstärksten Anteil mit 114 Stimmen (20,50 % und 3 Mandate).

Gemeinderatswahl 2005

Am 13. März 2005 in der Steiermark die Gemeinderatswahlen statt. In Nestelbach bei Graz gab es 889 Wahlberechtigte. Die Wahlbeteiligung lag bei 83,13 % (739 Stimmen: 729 gültig, 10 ungültig), um 0,15 % mehr als 2000 (82,98 %).

Die stimmenstärkste Partei war die ÖVP und hielt mit 434 Stimmen (59,53 % und 9 Mandate) die absolute Mehrheit. Die Unabhängige Bürgerliste Pro Nestelbach festigte den zweiten Platz und erreichte 230 Stimmen (31,55 % und 5 Mandate). Die SPÖ zitterte um den Verbleib im Gemeinderat mit 65 Stimmen (8,92 % und 1 Mandat).

Gemeinderatswahl 2010

Am 21. März 2010 fanden Gemeinderatswahlen in der Steiermark statt. In Nestelbach bei Graz gab es 944 Wahlberechtigte. Die Wahlbeteiligung lag bei 83 % (787 Stimmen: 785 gültig, 2 ungültig), um 0,13 % weniger als 2005 (83,13 %).

Die stimmenstärkste Partei war die ÖVP und verlor mit 351 Stimmen (44,71 % und 7 Mandate) erstmals in der Zweiten Republik in Nestelbach die absolute Mehrheit. Die Unabhängige Bürgerliste Pro Nestelbach, die 2005 noch den zweiten Platz belegte, verlor 10,79 % und zwei Mandate. Die unabhängige Liste erreichte 20,76 % und 3 Mandate. Die SPÖ war mit einem Plus von 17,7 % im Vergleich zu 2005 der Wahlgewinner. Entgegen dem landesweiten Trend erreichte die SPÖ 26,62 % der Wählerstimmen und vier Mandate, drei mehr als 2005. Die erstmals kandidierende FPÖ erhielt 7,13 % der Stimmen und ein Mandat.

Ein Kuriosum war dagegen das Antreten des BZÖ. Die Liste stellte insgesamt neun Kandidaten auf, erhielt am Wahltag jedoch nur sechs Wählerstimmen (0,76 %).

Wappen

Alle Vorgängergemeinden hatten ein Gemeindewappen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren diese mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit.
Die Gemeinde Nestelbach bei Graz führte ihr Wappen vom 1. März 1964 bis 31. Dezember 2014. Die Blasonierung lautete:

„Im grünen Schild einen silbernen Wellenbalken, der oben von zwei gekreuzten goldenen Bischofsstäben, unten von einem silbernen Nesselblatt begleitet wird.“

Die zwei gekreuzten Bischofstäbe erinnern an die Zugehörigkeit zum Fürsterzbistum Salzburg. Das Nesselblatt und der als Silberstreifen stilisierte Bach stehen für den Ortsnamen Nestelbach.

Die Neuverleihung des Gemeindewappens für die Fusionsgemeinde erfolgte mit Wirkung vom 10. Oktober 2017.[14] Die neue Blasonierung lautet:

„In grünem Schild ein goldener, mit einem schreitenden roten Fuchs belegter Schrägrechtsbalken, oben und unten begleitet von je einem schräg nach außen gewandten silbernen Nesselblatt.“[15][16]


Vereinswesen

Musikverein – Blasmusikkapelle Nestelbach

Die Blasmusikkapelle Nestelbach wurde 1850 als Dorfmusik gegründet und Ignaz Fellner war von 1860 bis 1880 ihr erster Kapellmeister. In den beiden Weltkriegen kam es zur Unterbrechung der Vereinstätigkeit, bis, durch den Verdienst von Kapellmeister Wolfgang Hold, zum Nachwuchsmusiker dem Verein beitraten. Seit 1977 leitet Franz Binder den Musikverein, unter dessen Führung es im Juni 2000 zur Eröffnung des Probesaals und des neuen Musikerheims im Nestelbacher Bauhof kam.

Weitere Vereine

Vereinsheim des
HC Nestelbach
Vereinsheim des
ESV Nestelbach

Sport

HC (Hobby Club) Nestelbach

Die Gründung des Nestelbacher Fußballvereins erfolgte im Jahr 1990. Da es im Ort zu diesem Zeitpunkt keinen Sportplatz gab, musste die Mannschaft auf den Fußballplatz der Nachbargemeinde Laßnitzthal ausweichen. Seit der Errichtung eines Platzes hinter der Volksschule veranstaltet der HC Nestelbach ein jährliches Pfingstturnier. Im Jahr 2000 wurde der HC Nestelbach um den Sektor Jugendmannschaften erweitert, welcher 2006 jedoch wieder aufgelöst wurde.

2001 wurde der Grundstein für ein Vereinsheim am Nestelbacher Sportplatz gelegt. Der Baubeginn war im Herbst 2002. Das Haus wurde nach zwei Jahren Bauzeit im Oktober 2004 fertig gestellt.[18]

Weitere Vereine

  • Sportverein Nestelbach
  • Eisschützenverein (ESV) Nestelbach
  • Eisschützenverein (ESV) Mitterlaßnitz

Sportstätten

  • Fußballplatz Nestelbach
  • Eislaufplatz und Asphalthalle des ESV Nestelbach
  • Eisstockplatz des ESV Mitterlaßnitz

Persönlichkeiten

  • Otto Wanz (1943–2017), ehemaliger Schwergewichtsweltmeister im Wrestling, lebte in Nestelbach
  • Christian Wessely (* 1965), Fundamentaltheologe und Musiker, Diakon in Nestelbach, wohnt in Vasoldsberg
  • Trude Fontana (1910–1998), Schriftstellerin, ist in Nestelbach begraben

Literatur

  • Andreas Binder: Religionsgeschichte Nestelbach bei Graz von der Prähistorie bis in das slawische Frühmittelalter. Univ. Masterarbeit, Graz 2016.
  • Johann Schleich: Heimat und Sagenbuch Graz & Umgebung. Steirische Verlagsgesellschaft, Graz 1998.
  • DEHIO Steiermark (ohne Graz). Bearbeitet von Kurt Woisetschläger und Peter Krenn. Schroll, Wien 1982.
Commons: Nestelbach bei Graz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria, Bevölkerung am 1. Jänner 2017 nach Ortschaften
  2. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Regionalinformation, Stichtag 31. Dezember 2016, abgerufen am 19. Februar 2017
  3. a b Helmut W. Flügel, F. Neubauer: Geologie der österreichischen Bundesländer in kurzgefassten Einzeldarstellungen. Steiermark. Geologische Karte der Steiermark 1:200.000 mit Erläuterungen. Geologische Bundesanstalt, „Bundesländerserie“ . Wien 1984. ISBN 3-900312-12-5. Seiten 23-24.
  4. Hans Georg Krenmayr, Albert Daurer (Redaktion): Rocky Austria. Eine bunte Erdgeschichte von Österreich. Geologische Bundesanstalt, Wien 1999, Seite 45-46. ISBN 3-85316-006-9.
  5. Schleich: Heimat und Sagenbuch Graz & Umgebung. S. 156.
  6. Nestelbach auf der Vischer-Karte von 1678 auf GIS Steiermark
  7. Nestelbach auf der Josephinischen Landesaufnahme auf GIS Steiermark
  8. Franz Suppan: Film und Kino in der Steiermark. Produktion, Reproduktion und Rezeption eines audiovisuellen Unterhaltungsmediums in der Zeit von 1896 bis 1996. Univ.-Diss.: Graz 1996, S. 249.
  9. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 19. Dezember 2013 über die Vereinigung der Gemeinden Edelsgrub, Langegg bei Graz und Nestelbach bei Graz, alle politischer Bezirk Graz-Umgebung. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 30. Dezember 2013. Nr. 187, 38. Stück. ZDB-ID 705127-x. S. 763.
  10. DEHIO Steiermark S. 314
  11. PDF unter Verordnung Graz-Umgebung
  12. DEHIO Steiermark S. 315
  13. Homepage der Freiwilligen Feuerwehr Nestelbach
  14. 89. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 5. Oktober 2017 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Gemeinde Nestelbach bei Graz (politischer Bezirk Graz-Umgebung), abgerufen am 22. Oktober 2017
  15. Nestelbacher Nachrichten, Ausgabe 2, Dezember 2017: „Die Grundfarben der ehemaligen Wappen waren schwarz und rot (Edelsgrub und Langegg) sowie grün (Nestelbach). […] Der Fuchs, der sich bereits bisher im Langegger Wappen fand, symbolisiert […] einerseits dieses […] heimische Tier, aber auch den großen Sohn der Gemeinde, den in Hirtenfeld geborenen Barockkomponisten und Hofkapellmeister Johann Joseph Fux (1660–1741). Die neue Gemeinde Nestelbach ist damit die einzige steirische Gemeinde, die einen Fuchs im Wappen führt […] Gleichzeitig ist das […] Wappen ein sogenanntes „sprechendes Wappen“, weil sich der Gemeindename mit etwas Phantasie im Wappen widerspiegelt: Gemeinsam mit den silbernen Nesselblättern und dem […] als Bach zu verstehenden goldenen Balken, ist der Gemeindename „Nestelbach“ – immerhin einer der ältesten deutschsprachigen Ortsnamen der Steiermark – im Wappen symbolisiert.“
  16. www.nestelbach-graz.at, abgerufen am 28. Dezember 2017
  17. Österreichischer Kameradschaftsbund, Ortsverband Nestelbach bei Graz
  18. Vereinschronik des HC Nestelbach auf www.hc-nestelbach.at