Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Gründung 18. Oktober 1502 (Wittenberg)
1. Juli 1694 (Halle)
12. April 1817 Vereinigung
Trägerschaft staatlich
Ort Halle (Saale) und Wittenberg
Bundesland Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt
Land Deutschland Deutschland
Rektor Udo Sträter
Studierende 20.198 (2016) [1]
Mitarbeiter 5.843 (2015)
davon Professoren 254 (2016)[1]
Website www.uni-halle.de

Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) ist eine Universität in Deutschland, die 1817 aus zwei Vorgängereinrichtungen hervorgegangen ist: Die ältere wurde 1502 als Leucorea in Wittenberg gegründet; die jüngere Friedrichs-Universität entstand 1694 auf Veranlassung des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. in Halle (Saale). Als Zentrum von Pietismus und Aufklärung wurde sie bald eine der bedeutendsten Universitäten ganz Deutschlands.[2] Ihren heutigen Namen erhielt sie in der Zeit des Nationalsozialismus, am 10. November 1933, als des 450. Geburtstages von Martin Luther gedacht wurde. Nachdem 1994 das 300-jährige Gründungsjubiläum des hallischen Zweiges gefeiert worden war, beging man 2002 die Feierlichkeiten zum 500-jährigen Jubiläum der Universitätsgründung in der Lutherstadt Wittenberg. Aufgrund des breiten Fächerkanons gilt die MLU als Volluniversität.

Universität Wittenberg

Gründungsurkunde Kaiser Maximilians für die Universität Wittenberg, ausgestellt in Ulm am 6. Juli 1502

Am 18. Oktober 1502 wurde auf Bestreben des Kurfürsten Friedrich III. (genannt „der Weise“) von Sachsen die Universität Wittenberg Leucorea als erste Universität nach der Leipziger Teilung auf dem ernestinischen Kurfürstentum Sachsen gegründet.

Die Gründung galt der Ausbildung von Juristen, Theologen und Medizinern für die sächsische Ernestinische Landesverwaltung. Fünf Jahre nach der Gründung verband Kurfürst Friedrich die neue Hochschule mit dem Stift Allerheiligen. Der erste Rektor war Martin Pollich, der Gründungsdekan der Theologischen Fakultät Johann von Staupitz. Lehrer wie Andreas Bodenstein aus Carlstadt lehrten in der frühen Folgezeit an der Universität. Staupitz bewirkte 1508 die Berufung eines weiteren Augustinermönches: Martin Luther. Später wurden noch Nikolaus von Amsdorf und für die griechische Sprache Philipp Melanchthon berufen.

Inhaltlich wie strukturell orientierte sich die Wittenberger Universität an den bereits bestehenden Universitäten in Deutschland. Die Übertragung der Rechte Friedrichs des Weisen verlieh der Universität im 16. Jahrhundert einen Sonderstatus mit eigener Gerichtsbarkeit. In dieser Zeit entwickelte sie sich zu einem der wichtigsten theologischen Zentren Europas.

Unter Napoleon Bonaparte wurde die Universität mehrmals geschlossen. Zuletzt erfolgte die Schließung der Universität Wittenberg zum 5. Dezember 1814. Mit dem Wiener Kongress 1815 kamen die sächsischen Gebiete um Wittenberg zu Preußen. Infolgedessen wurde die Universität von Wittenberg nach Halle verlegt, wo am 12. April 1817 die Vereinigte Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg gegründet wurde. Als Ersatz bekam Wittenberg das evangelische Predigerseminar, das heute in den Räumen des Augusteums seinen Sitz hat. Das Fridericianum wurde zur Kaserne umgebaut und in seiner späteren Entwicklung als Wohnraum genutzt. Wittenberg hatte damit seine wichtigste Institution verloren und entwickelte sich fortan als Garnisons- und Industriestadt weiter. Initiativen zur Wiedergründung blieben lange erfolglos. Erst nach der Wende 1990 wurde in Kooperation mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg am 26. April 1994 die Stiftung Leucorea als Stiftung öffentlichen Rechts gegründet.

Friedrichs-Universität Halle

Thomasius, Francke und Wolff
Siegelmarke Sig. Academiae Fridericianae Hallens.

Auf Bestreben Friedrich III. (Kurfürst von Brandenburg und später König Friedrich I. in Preußen) sollte im südlichen Herzogtum Magdeburg eine neue Universität entstehen. Die in Halle vorhandene Ritterakademie reichte schon lange nicht mehr für die Bedürfnisse der aufstrebenden Stadt aus. Nach längerem Hintertreiben dieser Pläne an den Höfen von Wien und Dresden weihte Kaiser Leopold I. die Alma mater hallensis am 1. Juli 1694 ein. Das Universitätshauptgebäude war bis 1834 die Ratswaage. Die herausragenden an der Gründung beteiligten Gelehrten waren der Rechtsgelehrte und Philosoph Christian Thomasius (gleichzeitig erster Prorektor der Universität) und der Philosoph Christian Wolff. Durch die praktischen ethischen Schriften Thomasius' wurde die hallische Universität zu einem Ausgangspunkt der deutschen Aufklärung. In den Folgejahren entstanden jedoch Konflikte mit den 1698 gegründeten Franckeschen Stiftungen, die das Zentrum des deutschen Pietismus wurden. Als Konsequenz der Unnachgiebigkeit Wolffs wurde dieser vom preußischen König Friedrich Wilhelm I. 1723 unter Androhung der Todesstrafe des Landes verwiesen. Wolff, der mit Leibniz die Philosophie Deutschlands dominierte, emigrierte nach Marburg, wo er umjubelt eintraf. Nachdem sich die Konflikte zwischen Wolff und den hallischen Pietisten gelegt hatten, holte Friedrich II. Wolff 1743 wieder an die Universität Halle zurück.

1717 eröffnete Johann Juncker an den Franckeschen Stiftungen das erste deutsche Universitätsklinikum. 1724 wurde Moyses Sobernheim aus Bingen als einer der ersten Juden an einer deutschen Universität in Halle zum Dr. med. promoviert.[3] Als erste Frau an einer deutschen Universität wurde Dorothea Christiane Erxleben 1754 in Halle promoviert.

Im Oktober 1806 nahmen napoleonische Truppen Halle ein (Preußen erklärte Frankreich am 9. Oktober den Krieg – Vierter Koalitionskrieg; 14. Oktober 1806 Schlacht bei Jena und Auerstedt). Die Friedrichs-Universität wurde durch Napoleon geschlossen. Ihr bisheriges Hauptgebäude, die Ratswaage, funktionierte die Besatzungsmacht zum Lazarett um. Dabei wurde die wertvolle Inneneinrichtung zerstört. Danach diente die Ratswaage zeitweise auch als Schlachthaus. Mit Wiedereröffnung der Universität erhielt das Gebäude der Ratswaage nach Restaurierung wieder seine bisherige Funktion, bis 1834.

Universität Halle-Wittenberg

Nach 1817

Universitätsgebäude in Halle (1836), das heutige Löwengebäude

Die vom Preußischen Staat durch die Zusammenlegung erwarteten Synergieeffekte traten nach 1817 auf dem Gebiet der Naturwissenschaften und der Medizin tatsächlich ein. Bis zur Reichsgründung war die Universität jedoch einem ständigen Säuberungsprozess ausgesetzt. Nach 1817 wurden Professoren, die sich mit der Napoleonischen Fremdherrschaft arrangiert hatten, zurückgestuft oder entlassen. In den 1830er Jahren tobte ein heftiger Streit in der Theologischen Fakultät, der zur Ausgrenzung und Entlassung von Altlutheranern und Rationalisten führte. Zugleich wurde das studentische Leben einer scharfen Kontrolle unterworfen, die zum Absterben jeglicher politischer Regung führte. Nach der gescheiterten demokratischen Bewegung von 1848 wurden erneut mehrere Mitglieder des Lehrkörpers entlassen oder ins Exil gedrängt. Seit den 1860er Jahren gehörte die Universität jedoch – nicht zuletzt durch einen Generationswechsel in der Professorenschaft – wieder zu den bedeutendsten im deutschen Sprachraum. Größere Investitionen verdankt die Universität den Reparationen des Krieges 1870/71, etwa neue Universitätskliniken und die heutige Universitäts- und Landesbibliothek. In der Studentenfrequenz stand Halle jedoch immer hinter Berlin, Leipzig und München zurück. Seit dieser Zeit ist ein für Halle typisches Phänomen zu beobachten: die Durchgangsuniversität. Wegen begrenzter finanzieller Ressourcen werden hier üblicherweise vergleichsweise junge, talentierte Forscher berufen, die dann nach Berlin, Leipzig oder – seit 1945 – nach Westdeutschland etwa Bonn, Mainz, Göttingen oder München wechseln.

Nach 1918

Lucas Cranach d. Ä.:
Martin Luther

In der Weimarer Republik galt die Universität als reaktionär und nicht förderungswürdig. Investitionen fanden nicht statt, berufen wurden üblicherweise Gelehrte der zweiten Reihe.

Im Jahr 1930 erhielt die Universität eine demokratischere Verfassung und verlor gleichzeitig ihren alten Namen „Vereinigte Friedrichs-Universität“. In der sich entwickelnden Weltwirtschaftskrise gab es im preußischen Unterrichtsministerium im Jahr 1931 Überlegungen, die Universität Halle aus Ersparnisgründen und wohl auch politischen Gründen zu schließen. Daraufhin entfachten Angehörige des Lehrkörpers eine Kampagne, die sich öffentlichkeitswirksam des Namens Luther bediente: „Rettet die Luther-Universität!“. Parallel dazu kamen Überlegungen auf, die Universität nach Luther zu benennen. Den ersten Vorschlag in diese Richtung machte der Mediziner Theodor Brugsch am 4. Juli 1932 in einer Senatssitzung. Der Vorschlag wurde zunächst mehrheitlich abgelehnt. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde ein neuer Anlauf unternommen und diesmal wurde der Vorschlag mit 11 zu 3 Stimmen im Senat angenommen. Die drei Gegenstimmen gegen den Namen „Martin-Luther-Universität“ kamen von drei strammen Nationalsozialisten, die den alten Namen „Vereinigte Friedrichs-Universität“ bevorzugt hätten. Am 10. November 1933, anlässlich des 450. Jahrestages von Luthers Geburtstag, erhielt die Universität den Namenszusatz „Martin Luther“. Zur Namensänderungsfeier am Reformationstag 1933 erschien kein höherrangiger nationalsozialistischer Funktionär. Nach dem Namenswechsel versuchte der neu ernannte Rektor Hans Hahne in seiner Universitätsrede am 18. Januar 1934 die Umbenennung explizit unter Rückgriff auf Luthers judenfeindliche Äußerungen zu begründen.[4][5]

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden viele aus politischen Gründen „nicht tragbare“ Gelehrte nach Halle strafversetzt. Zugleich war die Universität erneut sogenannten „Säuberungen“ ausgesetzt, als Grund für die Entlassung von mehr als einem Dutzend Professoren und Dozenten wurden jüdische Abstammung, jüdische Ehefrauen, politisches Engagement für die Sozialdemokratie oder Homosexualität angegeben. Zu den vom NS-Regime von ihren Lehrstühlen Vertriebenen zählten in der Philosophischen Fakultät der Mathematiker Reinhold Baer, der Althistoriker und Numismatiker Clemens Bosch, der Kunsthistoriker Paul Frankl, der Psychologe Adhémar Gelb, die Indologin Betty Heimann, der Historiker Karl Heldmann, der Soziologe, Nationalökonom und Kulturhistoriker Friedrich Hertz, der Philosoph, Psychologe und Kunsttheoretiker Emil Utitz, sowie der Biochemiker Ernst Wertheimer. Weiters wurden der Theologe Günther Dehn, die Rechtswissenschaftler Max Fleischmann, Rudolf Joerges, Guido Kisch und Friedrich Kitzinger, sowie der Ökonom Ernst Grünfeld ihrer Ämter enthoben.

Während des Zweiten Weltkrieges engagierten sich mehrere Professoren in der deutschen Kriegswirtschaft, vor allem als externe Berater von Industrieunternehmen oder auf dem Gebiet kriegswichtiger Grundlagenforschung. Zu nennen sind hier vor allem Chemiker, Physiker, Geologen und Landwirtschaftswissenschaftler. Drei Mediziner beteiligten sich an Massenmorden oder Menschenexperimenten. Zahlreiche Professoren und Dozenten gehörten der NSDAP an und engagierten sich im Sinne des Regimes. Inwiefern der Umbau der Universität zur „nationalsozialistischen Gebrauchshochschule“ (so Rektor Johannes Weigelt 1944) gelang, ist in der Forschung umstritten. 1944/45 gründeten einige Professoren Widerstandsgruppen, was 1945 die beinahe friedliche Übergabe der Stadt Halle an das amerikanische Militär zur Folge hatte. Ein Professor gehörte zu den Verschwörern des 20. Juli 1944, ein Ehrensenator wurde wegen seiner Beteiligung an den Umsturzplänen hingerichtet.

Nach 1945

Unter der Aufsicht der amerikanischen Besatzungsmacht gelang der Universität tatsächlich eine demokratische Erneuerung, die von der Sowjetischen Militäradministration jedoch als nicht zukunftsfähig eingestuft wurde. Auf Druck der SMAD kamen ab 1947 ehemalige Mitglieder des Nationalkomitees Freies Deutschland an die Universität. Zugleich war die Universität stalinistischen Säuberungen ausgesetzt: Studenten und Mitarbeiter verschwanden, einigen von ihnen (z. B. dem Jura-Studenten Hans-Dietrich Genscher) gelang in letzter Minute die Flucht in eine der Westzonen.

Am Volksaufstand des 17. Juni 1953 beteiligten sich Studenten und Lehrbeauftragte. Professoren beobachteten den Aufstandsversuch mit Sympathie und engagierten sich später für Verhaftete. 1958 kam es zu einer öffentlichen Auseinandersetzung zwischen führenden SED-Mitgliedern und konservativen Professoren. Bis 1961 flohen wenigstens 30 Dozenten und Professoren aus politischen Gründen in die Bundesrepublik. Die genaue Zahl derer, deren Karriere zerstört wurde oder die Nachteile in Kauf zu nehmen hatten, ist noch nicht ermittelt.

Die SED erreichte durch den ausgeübten Druck teilweise ihr Ziel, eine gesellschaftskonforme Ausbildungsstätte kommunistischer Funktionseliten zu schaffen. Trotzdem gab es einige Professoren und Dozenten, die sich staatlichen Vorgaben widersetzten oder sie unterliefen.

Die obligatorische politische Indoktrinierung aller Studenten, später auch der Universitätsmitarbeiter, erfolgte ab 1951 durch ein Gesellschaftswissenschaftliches Institut, ab 1960 umbenannt in Institut für Marxismus-Leninismus und ab 1969 in „Sektion für Marxismus-Leninismus“. Diese existierte bis 1990.

Von 1954 bis 1991 gab es die ABF II, auch Institut zur Vorbereitung auf das Auslandsstudium (IVA) genannt. Sie bereitete Schüler aus der gesamten DDR sprachlich, fachlich, ideologisch und landeskundlich auf ein Hochschulstudium im sozialistischen Ausland (insbesondere in der Sowjetunion) in Ein- oder Zwei-Jahres-Kursen vor.

Universitätsplatz mit Löwengebäude, Audimax, Juridicum und Melanchthonianum
Universitätsplatz

Nicht zuletzt durch erhebliche Investitionen in naturwissenschaftliche Institute und medizinische Kliniken sowie in eine studentennahe Infrastruktur konnte die Universität Halle, nach Leipzig und Berlin, ihre Stellung als bedeutende wissenschaftliche Einrichtung wieder erlangen.

Mit der Auflösung der Technischen Hochschule Leuna-Merseburg (THLM) zum 31. März 1993 wurden deren Fachbereiche Chemie, Verfahrenstechnik sowie Werkstoff- und Verarbeitungstechnik an die Martin-Luther-Universität angegliedert. Dies war im ersten Hochschulstrukturgesetz Sachsen-Anhalts geregelt worden.[6] Auch aus anderen Fachbereichen der THLM wurden Mitarbeiter an die MLU übernommen.

Durch ihre lange Geschichte ist die Universität mit der Stadt Halle räumlich eng verwoben. Die Universität ist stetig gewachsen; sie hat Gebäude in der gesamten Innenstadt sowie außerhalb davon. Viele Institute sind in alten Villen oder historischen Gebäuden untergebracht. Daneben wurden auch viele Universitätsgebäude neu errichtet oder umfassend renoviert.

Das Empfangsgebäude der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg liegt am Martin-Luther-Erinnerungs-Wanderweg.

Siegel

Doppelsiegel

Das Doppelsiegel der hallischen Universität entstand 1817 bei der Vereinigung der beiden Universitäten Halle und Wittenberg mit Neugründung der Vereinigten Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg. Es besteht aus den beiden Siegeln der Universitäten Halle (links) und Wittenberg (rechts), die sie seit ihrer Gründung führten.

Universität Halle

Das heutige Bild entspricht dem Siegeltypar des Rektors der Universität Halle aus dem Gründungsjahr 1694. Es zeigt den Stifter der hallischen Universität, den brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. (ab 1701 als Friedrich I. erster König in Preußen). Er sitzt unter einem prunkvoll mit Quasten und Borten geschmückten und innen aufwändig ornamentierten, gefütterten Thronbaldachin, der von einem brandenburgischen Adler, dessen Flügel halb ausgebreitet sind, gekrönt wird. Der Stifter ist im Krönungsornat – mit Harnisch, Hermelinmantel und Kurhut, in der rechten Hand das Zepter haltend und mit der linken das Schwert greifend – dargestellt. Der Thronsessel steht auf einem zweistufigen Piedestal, auf dem eine Brücke liegt. Links von den Stufen beginnt die von unterschiedlichen Schmuckbändern verzierte lateinische Umschrift: „SIG: ACADEMIÆ FRIDERICIANÆ HALLENS:“ (Sigillum Academiae Fridericianae Hallensis – Siegel der Friedrichs-Universität Halle).[7]

Für das hallische Universitätssiegel nahm man das kurfürstlich-brandenburgische Majestätssiegel als Muster. Dieses Universitätssiegel wurde bei der Gestaltung des Siegels für die 1737 gegründete Universität Göttingen zum Vorbild genommen.

Universität Wittenberg

Das heutige Bild entspricht dem Siegeltypar des Rektors der Wittenberger Universität aus dem Gründungsjahr 1502. Es zeigt den Stifter der Wittenberger Universität, den sächsischen Kurfürsten Friedrich III. (auch Friedrich der Weise genannt) im Brustbild mit Kurhut und Hermelinmantel, auf dem vorn die Buchstaben „FRID: 3“ (Fridericus III.) zu sehen sind. Mit beiden Händen schultert Friedrich das Kurschwert nach links. Ein verschlungenes Schriftband trägt die Aufschrift „VNIVERSIT. / 1502.“ Der von zwei Kreislinien umgebene Schriftrand wird durch vier zu beiden Seiten paarig angeordnete Wappenschilde unterbrochen. Die Umschrift lautet: „ME AVSPICE / CEPIT / WITTENBERG. / DOCERE.“ ("Wittenberg hat unter meiner Herrschaft begonnen zu lehren"). Die Wappenschilde enthalten oben links die Kurschwerter der Erzmarschälle und Kurfürsten von Sachsen, oben rechts das Rautenkranzwappen des Herzogtums Sachsen, unten links den (nach innen gewandten) Löwen der Landgrafschaft Thüringen und unten rechts den Löwen der Markgrafschaft Meißen.[7]

Das älteste Siegel der Universität Jena (von 1552/58) ist dem Wittenberger Siegel in Gestaltung, Größe und Umschrift fast gleich.

Die Löwen

Einer der Löwen, im Hintergrund das Audimax

Vor dem Eingangsportal des Hauptgebäudes der Martin-Luther-Universität am Universitätsplatz liegen auf den Treppenwangen zwei gusseiserne Löwen als symbolische Wächter. Die von Johann Gottfried Schadow (1764–1850) im Jahr 1816 geschaffenen Figuren befanden sich jedoch nicht immer dort. Die Löwen zierten vorher einen Röhrenwasserbrunnen auf dem Marktplatz in Halle, wo sie am 23. Juli 1823 feierlich aufgestellt wurden und wo sich das damalige Hauptgebäude der Universität befindet. Auch Heinrich Heine (1797–1856) sah sie dort und erwähnte sie in einem Spottvers, der in Anspielung auf die zweimalige Schließung der Universität durch Napoleon entstand und zur Sammlung Die Heimkehr 1823–1824 gehört:

Zu Halle auf dem Markt,
Da stehn zwei große Löwen.
Ei, du hallischer Löwentrotz,
Wie hat man dich gezähmet!

Als sich in Halle einige Jahre später eine moderne Wasserleitung im Bau befand und in diesem Zusammenhang eine Fontäne den bisherigen Röhrenwasserbrunnen ersetzen sollte, bot der damalige Oberbürgermeister Franz von Voß am 27. März 1868 die Löwen der Alma mater bzw. ihrem Kurator Moritz von Beurmann unter Hinweis auf Heinrich Heine an. Das Geschenk des hallischen Magistrats wurde von der Universitätsleitung jedoch erst nach langwierigen Verhandlungen angenommen. Am 21. September 1868 wurden die Löwen schließlich mit einem Treppenwagen auf die Universitätsfreitreppe transportiert. Bis dahin verfügte das zwischen den Jahren 1832–1834 errichtete Hauptgebäude über eine Freitreppe ohne flankierende Löwen. Fortan gab es für das historische Bauwerk die Bezeichnung „Löwengebäude“, benannt nach den Plastiken. Zunächst nur in der Umgangssprache der Studierenden gebräuchlich, setzte sich dieser Name im Laufe der Zeit immer mehr im allgemeinen Sprachgebrauch innerhalb und außerhalb der Universität durch.

Eine studentische Legende besagt, dass man sich nicht auf die Löwen setzen dürfe, da man sonst das Examen nicht bestehen würde.

Die Löwen spielen inzwischen in der Öffentlichkeitsarbeit der Martin-Luther-Universität eine Rolle. Als Erkennungsmerkmal für die Alma Mater befindet sich auf zahlreichen Publikationen der Universität ähnlich einem Wahrzeichen ein Löwenkopf. Löwen gelten als beliebte Wappentiere. Der Löwe als „König der Tiere“ symbolisiert Stärke, Mut, Kraft und Macht.

Die Schadowschen Löwenplastiken wurden nach der Wende 1989 in Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt restauriert. Einer der Löwen war (vermutlich schon 1868) in zwei Teile zerbrochen. Einige Monate befanden sich die Plastiken in einer Restaurierungsfirma bei Hannover und kehrten im Oktober 1992 zu ihrer Wiedereinweihung zurück. Zeitgleich mit dem 490. Stiftungstag der Wittenberger Universität am 18. Oktober 1992 wurde die Rückkehr der gusseisernen Symbolfiguren in Anthrazit feierlich begangen. Der Farbton entspricht nach dem historischen Befund auch dem ursprünglichen Aussehen der Löwen. Im Bauch des einen Löwen befindet sich seitdem eine Kapsel, die u. a. eine Chronik der Restaurierung, verschiedene Tageszeitungen, ein Vorlesungsverzeichnis der MLU und das (damals aktuelle) Veranstaltungsprogramm der Zentralen Kustodie von 1992 enthält.

Fakultäten

Universitätsklinikum in Kröllwitz
  • Theologische Fakultät
  • Juristische und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
    • Juristischer Bereich
    • Wirtschaftswissenschaftlicher Bereich
  • Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum
  • Philosophische Fakultät I
    • Sozialwissenschaften
    • Historische Kulturwissenschaften
  • Philosophische Fakultät II
  • Philosophische Fakultät III
    • Erziehungswissenschaften
  • Naturwissenschaftliche Fakultät I
    • Institut für Biochemie/Biotechnologie
    • Institut für Biologie
    • Institut für Pharmazie
  • Naturwissenschaftliche Fakultät II
    • Institut für Physik
    • Institut für Chemie
    • Institut für Mathematik
  • Naturwissenschaftliche Fakultät III
    • Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften -
    • Institut für Geowissenschaften mit Geologischem Garten
    • Institut für Informatik
  • Zentrum für Ingenieurwissenschaften (2006 Lehrbetrieb eingestellt)

Kooperationen mit ausländischen Universitäten

Die MLU Halle hat unter anderem Kooperationsverträge mit der University of Florida (2002)[8], der Arab European University in Damaskus (2007)[9] und im Jahr 2008 einen Kooperationsvertrag mit der Staatlichen Universität Jerewan[10] abgeschlossen.

Forschungsmagazin

Die Universität gibt das populärwissenschaftliche Forschungsmagazin „Scientia Halensis“ heraus, das zweimal im Jahr im Druck erscheint und auch online zugänglich ist.[11][12] Das Magazin erscheint mit Unterstützung der „Vereinigung der Freunde und Förderer der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg e.V.“ (VFF).

An-Institute

Die MLU Halle verfügt über mehrere An-Institute, die mit der Universität kooperieren (Stand Ende 2013)[13]. (Der Name der An-Institute ist dabei hier meist nur in einer Kurzform angegeben; der Langname ergänzt oft noch die Eigenschaft als An-Institut.)

  • Agrochemisches Institut Piesteritz e. V.
  • BioSolutions Halle GmbH
  • Institut Europäisches Romanik Zentrum an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg e. V. (Sitz in Merseburg)
  • Forschungsstelle zur Rehabilitation von Menschen mit kommunikativer Behinderung e. V.
  • Hallisches Institut für Medien (HIM) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg e. V.
  • UNIVATIONS GmbH Institut für Wissens- und Technologietransfer
  • Institut für Angewandte Dermatopharmazie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg e. V.
  • Institut für deutsche Sprache und Kultur an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg e. V.
  • Institut für Hochschulforschung Wittenberg e. V.
  • Institut für Leistungsdiagnostik und Gesundheitsförderung e. V.
  • Institut für Technische Biochemie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg e. V.
  • Institut für Unternehmensforschung und Unternehmensführung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg e. V.
  • Polymer Service GmbH Merseburg
  • Steridoc GmbH
  • Zentrum für Sozialforschung Halle e. V.

Angeschlossene Einrichtungen

Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt

Wissenschaftliche Zentren

Der Akademische Senat der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat im Jahr 1993 die Gründung Interdisziplinärer Wissenschaftlicher Zentren beschlossen. Ihr Ziel ist es, interdisziplinäre und innovative Strukturen für Forschung und akademische Ausbildung an der Universität zu schaffen.

  • Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien
  • Biozentrum
  • Interdisziplinäres Zentrum Medizin – Ethik – Recht (MER)
  • Interdisziplinäres Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA)[14]
  • Interdisziplinäres Zentrum für Nutzpflanzenforschung (IZN)
  • Interdisziplinäres Zentrum für Pietismusforschung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Verbindung mit den Franckeschen Stiftungen zu Halle (IZP)[15]
  • Zentrum für Interdisziplinäre Regionalstudien (ZIRS)
  • Zentrum für Angewandte Medizinische und Humanbiologische Forschung (ZAMED)
  • Universitätszentrum Informatik (UZI)
  • Zentrum für Schul- und Bildungsforschung (ZSB)

Umfeld

Orgel

Die Orgel in der Universitätsaula wurde 1926 von der Orgelbaufirma W. Sauer aus Frankfurt (Oder) als opus 1333 erbaut. Das Instrument hatte zunächst 22 Register (einschließlich 3 Transmissionen) auf zwei Manualen und Pedal (pneumatische Taschenladen). Der Spieltisch befindet sich vor dem Blindprospekt, über dem Orgelwerk, welches von einer Stoffbespannung verdeckt wird. 1928 wurde das Instrument klanglich verstärkt. Die Disposition wurde um 10 Register erweitert. 2007 wurde die Orgel durch die Erbauerfirma umfassend gereinigt und restauriert.[16]

I Hauptwerk C–g3
1. Prinzipal 8′
2. Gedackt 8′
3. Oktave 4′
4. Blockflöte 4′
5. Waldflöte 2′
6. Mixtur 4′
7. Rankett 16′
8. Bärpfeife 8′
Tremulant
23. Cornett III-IV
24. Clairon 4′
25. Praestant 2′
II Schwellwerk C–g3
9. Gemshorn 8′
10. Quintatön 8′
11. Nachthorn 4′
12. Sesquialter II
13. Sifflöte 1′
14. Cymbel III
15. Krummhorn 8′
16. Geigendregal 4′
Tremulant
26. Kupfergedackt 8′
27. Prinzipal 4′
28. Flachflöte 2′
29. Trompete 8′
Pedalwerk C–f1
17. Untersatz 16′
18. Oktav 8′
19. Gedackt (= Nr. 2) 8′
20. Flöte (= Nr. 4) 4′
21. Singend Cornett 2′
22. Rankett (= Nr. 7) 16′
30. Posaune 16′
31. Trompete (= Nr. 29) 8′
32. Rauschpfeife III

Hochschullehrer

Nach Geburtsjahr geordnet

Halle (1694–1817)

Wittenberg (1502–1817)

Siehe auch: Liste der Wittenberger Hochschullehrer

Halle-Wittenberg (ab 1817)

Siehe auch: Liste der Hochschullehrer der Universität Halle und Liste der Rektoren der Universität Halle (Saale)

Studenten

Nach Geburtsjahr geordnet

Wittenberg (1502–1817)

Halle (1694–1817)

Halle-Wittenberg (ab 1817)

Siehe auch

Literatur

  • Gunnar Berg: Emporium : 500 Jahre Universität Halle-Wittenberg; Landesausstellung Sachsen-Anhalt 2002, 23. April bis 30. September 2002. Fliegenkopf-Verlag, Halle (Saale) 2002, ISBN 3-930195-80-1.
  • Henrik Eberle: Die Martin-Luther-Universität in der Zeit des Nationalsozialismus. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2002, ISBN 3-89812-150-X.
  • Rolf Gattermann und Volker Neumann: Geschichte der Zoologie und der zoologischen Sammlung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg von 1769 bis 1990. Hirzel, Stuttgart, Leipzig 2005, ISBN 3-7776-1391-6
  • Sybille Gerstengarbe, Horst Hennig: Opposition, Widerstand und Verfolgung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1945–1961: Eine Dokumentation. Leipziger Universitätsverlag 2010, ISBN 978-3865832627
  • Heinz Kathe: Die Wittenberger Philosophische Fakultät 1501–1817. Böhlau, Köln 2002, ISBN 3-412-04402-4.
  • Frank Kuschel: Mühlpforte Nr. 1 und die Physikalische Chemie an der Universität Halle. Die Geschichte eines universitären Refugiums. Diepholz/Berlin 2017, ISBN 978-3-86225-108-7.
  • Stefan Lehmann (Hg.): Akademische Sammlungen und Museen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Halle 2013, ISBN 978-3-86829-597-9.
  • Heiner Lück, Heiner Schnelling, Karl-Ernst Wehnert: 150 Jahre Juristisches Seminar der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Stekovics, Halle 2005, ISBN 3-89923-106-6.
  • Günter Mühlpfordt, Günter Schenk: Der Spirituskreis 1890–1958. Hallescher Verlag, Halle
  • Werner Piechocki (Hg.): Halle, alte Musenstadt …. Streifzüge durch die Geschichte einer Universität. Halle 1994, ISBN 3-354-00816-4.
  • Steffen Reichert: Unter Kontrolle. Die Martin-Luther-Universität und das Ministerium für Staatssicherheit 1968–89. 2 Bde., Mitteldeutscher Verlag, Halle 2006, ISBN 3-89812-380-4.
  • Hermann-Josef Rupieper (Hg.): Beiträge zur Geschichte der Martin-Luther-Universität 1502–2002. Halle 2002, ISBN 3-89812-144-5.
  • Wilhelm Schrader: Geschichte der Friedrichs-Universität zu Halle, 2 Bde., Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung, Berlin 1894. (digitale Textfassung)
  • Ralf-Torsten Speler (Hg.): Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Ansichten – Einblicke – Rückblicke. Erfurt 2003, ISBN 3-89702-482-9. / 2. Aufl. 2009, ISBN 978-3897024823.
  • Ralf-Torsten Speler (Hg.): Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Sutton 2003, ISBN 3-89702-482-9.
  • Friedemann Stengel (Hg.): Ausgeschlossen – Zum Gedenken an die 1933–1945 entlassenen Hochschullehrer der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Halle an der Saale 2013, 401 S., ISBN 978-3-86977-080-2[18]

Weblinks

Commons: Universität Halle (Saale) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Zahlen und Fakten Abgerufen am 27. Januar 2018.
  2. Oswald Hauser: Das geistige Preußen. Kiel 1985
  3. Verfasser von Moyses Sobernheim: Epistola eucharistica ad Ch. F. Hoffmannium, o. O. o. J. [Halle (Saale) 1723]; Specimen Medicum De Cauto Et Incauto Sedativorum Usu (diss. med.), Hilliger, Halle (Saale) 1724.
  4. Henrik Eberle: Vor 70 Jahren: Universität Halle erhält den Namen Martin Luthers. Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, abgerufen am 15. Juli 2018.
  5. Helmut Klüter: Anmerkungen zur Rechtssicherheit der Namensführung „Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald“. für-die-universität-greifswald.de, abgerufen am 15. Juli 2018.
  6. Erstes Hochschulstrukturgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (Errichtung von Fachhochschulen, Aufhebung von Hochschulen) vom 10. März 1992. Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Sachsen-Anhalt, 3. Jg., Nr. 9 vom 12. März 1992
  7. a b Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Doppelsiegel der Universität.
  8. siehe Presseinformation unter http://www.verwaltung.uni-halle.de/DEZERN1/PRESSE/aktuellemeldungen/florida.htm
  9. siehe http://www.kooperation-international.de/detail/info/martin-luther-universitaet-halle-wittenberg-schliesst-kooperationsvertrag-mit-der-arab-european-univ.html
  10. siehe http://pressemitteilungen.pr.uni-halle.de/index.php?modus=pmanzeige&pm_id=624
  11. siehe Homepage unter http://www.magazin.uni-halle.de/
  12. Das Magazin als PDF, Ausgabe 1/2013 unter http://www.verwaltung.uni-halle.de/DEZERN1/PRESSE/MAGAZIN/2013/Unimagazin1-2013.pdf
  13. siehe Liste der An-Institute auf der Homepage der Universität unter http://www.uni-halle.de/aninstitute/
  14. IZEA Online
  15. Online
  16. Informationen zur Instandsetzung der Orgel auf der Website der Orgelbaufirma
  17. Scharf, Leopoldina 2005
  18. Erstes Kapitel

Koordinaten: 51° 29′ 11″ N, 11° 58′ 8″ O