„Bitcoin“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K wikilinks
K Tippfehler; Kleinkram
Zeile 34: Zeile 34:
|-
|-
| '''Standards:'''
| '''Standards:'''
| Bitcoin protocol specification <ref>https://en.bitcoin.it/wiki/Protocol_specification</ref>
| Bitcoin protocol specification<ref>https://en.bitcoin.it/wiki/Protocol_specification</ref>
|}
|}


Zeile 42: Zeile 42:


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Das Konzept von Bitcoin wurde 2008 in einem [[Whitepaper]]<ref>Das [http://bitcoin.org/bitcoin.pdf Bitcoin Whitepaper] als PDF</ref> von Satoshi Nakamoto vorgeschlagen.<ref name="Nakamoto.msg09959" /><ref name="Nakamoto.bitcoin" /> Das Konzept anonymen digitalen Geldes, basierend auf asymmetrischen Kryptosystemen wie [[RSA-Kryptosystem|RSA]], ist allerdings seit 1977 bekannt.<ref>Simone Fischer-Hübner: [http://www.ulb.tu-darmstadt.de/tocs/98415026.pdf ''IT-Security and Privacy. Design and Use of Privacy-Enhancing Security Mechanisms''.] (PDF) Lecture Notes in Computer Science, [[TU Darmstadt]], Volume 1958, 2001, DOI: 10.1007/3-540-45150-1, [[Springer Science+Business Media|Springer Verlag]] Berlin / Heidelberg 1999</ref>
Das Konzept von Bitcoin wurde 2008 in einem [[Whitepaper]]<ref>Das [http://bitcoin.org/bitcoin.pdf Bitcoin Whitepaper] als PDF</ref> von Satoshi Nakamoto vorgeschlagen.<ref name="Nakamoto.msg09959" /><ref name="Nakamoto.bitcoin" /> Das Konzept anonymen digitalen Geldes, basierend auf asymmetrischen Kryptosystemen wie [[RSA-Kryptosystem|RSA]], ist allerdings seit 1977 bekannt.<ref>Simone Fischer-Hübner: [http://www.ulb.tu-darmstadt.de/tocs/98415026.pdf ''IT-Security and Privacy. Design and Use of Privacy-Enhancing Security Mechanisms''.] (PDF) Lecture Notes in Computer Science, [[TU Darmstadt]], Volume 1958, 2001, {{DOI|10.1007/3-540-45150-1}}, [[Springer Science+Business Media|Springer Verlag]] Berlin / Heidelberg 1999.</ref>
Bitcoin basiert auf der weiterführenden Idee einer kryptographischen Währung, die 1998 von Wei Dai als ''b-money'' und von Nick Szabo als ''bit gold'' beschrieben wurde.<ref name="Szabo" /> Nakamoto, über den nur sehr wenig bekannt ist, hat sich Ende 2010 aus der Entwicklung zurückgezogen.<ref>[https://en.bitcoin.it/wiki/Satoshi_Nakamoto Satoshi Nakamoto], bitcoin wiki</ref> Das Projekt wird von einigen Entwicklern unter der Leitung von Gavin Andresen fortgeführt. Das Softwareprojekt ist in der Open-Source-Community verankert. Mehrere der Entwickler, wie beispielsweise Jeff Garzik, sind auch mit Beiträgen am [[Linux (Kernel)|Linux-Kernel]] beteiligt.
Bitcoin basiert auf der weiterführenden Idee einer kryptographischen Währung, die 1998 von Wei Dai als ''b-money'' und von Nick Szabo als ''bit gold'' beschrieben wurde.<ref name="Szabo" /> Nakamoto, über den nur sehr wenig bekannt ist, hat sich Ende 2010 aus der Entwicklung zurückgezogen.<ref>[https://en.bitcoin.it/wiki/Satoshi_Nakamoto Satoshi Nakamoto], bitcoin wiki</ref> Das Projekt wird von einigen Entwicklern unter der Leitung von Gavin Andresen fortgeführt. Das Softwareprojekt ist in der Open-Source-Community verankert. Mehrere der Entwickler, wie beispielsweise Jeff Garzik, sind auch mit Beiträgen am [[Linux (Kernel)|Linux-Kernel]] beteiligt.


Zeile 60: Zeile 60:
== Anwendung ==
== Anwendung ==
Zu den gegen Bitcoin angebotenen Dingen gehören Kleider, Bücher, Geschenkkarten, Musik und digitale Medien, IT-Dienste und vieles mehr bis hin zu Lebensmitteln.<ref>{{Internetquelle | url=https://en.bitcoin.it/wiki/Trade | titel=Trade | kommentar=Liste von Händlern, die Bitcoin akzeptieren (auf en.bitcoin.it) | zugriff=2011-09-30}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=https://de.bitcoin.it/wiki/Handel | titel=Handel | kommentar=Liste von Händlern, die Bitcoin akzeptieren (auf de.bitcoin.it) | zugriff=2011-09-30}}</ref>
Zu den gegen Bitcoin angebotenen Dingen gehören Kleider, Bücher, Geschenkkarten, Musik und digitale Medien, IT-Dienste und vieles mehr bis hin zu Lebensmitteln.<ref>{{Internetquelle | url=https://en.bitcoin.it/wiki/Trade | titel=Trade | kommentar=Liste von Händlern, die Bitcoin akzeptieren (auf en.bitcoin.it) | zugriff=2011-09-30}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=https://de.bitcoin.it/wiki/Handel | titel=Handel | kommentar=Liste von Händlern, die Bitcoin akzeptieren (auf de.bitcoin.it) | zugriff=2011-09-30}}</ref>
Daneben wird die Währung zum [[Micropayment]] von Organisationen angenommen, die sich für [[Informationsfreiheit]], [[freie Software]] und soziale Zwecke einsetzen, sowie als Anerkennung für kreative Inhalte im [[World Wide Web|Web]] verschenkt.<ref>{{Internetquelle | url=https://en.bitcoin.it/wiki/Donation-accepting_organizations_and_projects | titel=Donation-accepting organizations and projects | kommentar=Liste von Organisationen, die Spenden in Bitcoin akzeptieren (auf en.bitcoin.it) | zugriff=2011-09-30}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=https://de.bitcoin.it/wiki/Spenden | titel=Spenden | kommentar=Liste von Organisationen, die Spenden in Bitcoin akzeptieren (auf de.bitcoin.it) | zugriff=2011-09-30}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://witcoin.com/charities | titel=charitable organizations | kommentar=Liste von Organisationen, die Spenden in Bitcoin akzeptieren (auf witcoin.com) | zugriff=2011-09-30}}</ref> Neben diversen Kleinanzeigendiensten existiert auch das [[Auktion#Internet-Auktion|Internet-Auktionshaus]] bitmit.net, auf dem verschiedenste Artikel privat gehandelt werden. Ein Bereich mit schnell anwachsender Nutzung ist der Handel mit virtuellen Gütern und Online-Spielen, beispielsweise auf der Handelsplattform [[Ogrr]], die im Dezember 2012 bereits über 22.000 Nutzer erreichte.<ref>GoWest :[http://www.thebitcointrader.com/2012/12/bitcoin-in-2012-by-numbers.html Bitcoin in 2012: By the Numbers], Bitcoin Blog 31. Dezember 2012</ref>
Daneben wird die Währung zum [[Micropayment]] von Organisationen angenommen, die sich für [[Informationsfreiheit]], [[freie Software]] und soziale Zwecke einsetzen, sowie als Anerkennung für kreative Inhalte im [[World Wide Web|Web]] verschenkt.<ref>{{Internetquelle | url=https://en.bitcoin.it/wiki/Donation-accepting_organizations_and_projects | titel=Donation-accepting organizations and projects | kommentar=Liste von Organisationen, die Spenden in Bitcoin akzeptieren (auf en.bitcoin.it) | zugriff=2011-09-30}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=https://de.bitcoin.it/wiki/Spenden | titel=Spenden | kommentar=Liste von Organisationen, die Spenden in Bitcoin akzeptieren (auf de.bitcoin.it) | zugriff=2011-09-30}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://witcoin.com/charities | titel=charitable organizations | kommentar=Liste von Organisationen, die Spenden in Bitcoin akzeptieren (auf witcoin.com) | zugriff=2011-09-30}}</ref> Neben diversen Kleinanzeigendiensten existiert auch das [[Auktion#Internet-Auktion|Internet-Auktionshaus]] bitmit.net, auf dem verschiedenste Artikel privat gehandelt werden. Ein Bereich mit schnell anwachsender Nutzung ist der Handel mit virtuellen Gütern und Online-Spielen, beispielsweise auf der Handelsplattform [[Ogrr]], die im Dezember 2012 bereits über 22.000 Nutzer erreichte.<ref>GoWest :[http://www.thebitcointrader.com/2012/12/bitcoin-in-2012-by-numbers.html Bitcoin in 2012: By the Numbers], Bitcoin Blog 31. Dezember 2012.</ref>


Neben zahlreichen anderen Projekten und Gruppen wie [[WikiLeaks]] oder dem [[Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland|BUND]] Berlin<ref>http://www.bund-berlin.de/bund_berlinde/spenden/bitcoin_spenden/bitcoin_english.html</ref> nutzt die Protestbewegung [[Occupy Wall Street]] Bitcoin, um Spenden entgegenzunehmen.<ref>[http://nycga.cc/donate/ New York General Assembly: Donations], abgerufen 13. Oktober 2011</ref> Dabei werden mehrere Adressen von unterschiedlichen Teilgruppen genutzt, so von der Webseite ''Feed the Protest'', deren Konto bei [[PayPal]] aufgrund einer Jahre zurückliegenden Unregelmäßigkeit geschlossen wurde.<ref>[http://nwn.blogs.com/nwn/2011/10/bitcoin-donations-for-occupy-wall-street-feed-the-protest.html Occupy Wall Street Protesters Accepting Donations in Bitcoin; Big Test for the Controversial Virtual Currency] New World Notes, 3. Oktober 2011</ref>
Neben zahlreichen anderen Projekten und Gruppen wie [[WikiLeaks]] oder dem [[Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland|BUND]] Berlin<ref>http://www.bund-berlin.de/bund_berlinde/spenden/bitcoin_spenden/bitcoin_english.html</ref> nutzt die Protestbewegung [[Occupy Wall Street]] Bitcoin, um Spenden entgegenzunehmen.<ref>[http://nycga.cc/donate/ New York General Assembly: Donations], abgerufen 13. Oktober 2011.</ref> Dabei werden mehrere Adressen von unterschiedlichen Teilgruppen genutzt, so von der Webseite ''Feed the Protest'', deren Konto bei [[PayPal]] aufgrund einer Jahre zurückliegenden Unregelmäßigkeit geschlossen wurde.<ref>[http://nwn.blogs.com/nwn/2011/10/bitcoin-donations-for-occupy-wall-street-feed-the-protest.html Occupy Wall Street Protesters Accepting Donations in Bitcoin; Big Test for the Controversial Virtual Currency] New World Notes, 3. Oktober 2011.</ref>


Weitere Nutzungsfelder sind Geldanlage und finanzielle Spekulation, internationaler Handel, sowie in geringerem Maß Gastronomie, Dienstleistungen, und auch Handel mit illegalen Gütern wie Drogen. Nutzungen für [[Rücküberweisung (Migranten)|Rücküberweisungen von Migranten]] in ihre Heimatländer und Online-Glücksspiele werden derzeit diskutiert.<ref name="reuters201204">Naomi O'Leary: [http://www.reuters.com/article/2012/04/01/traders-bitcoin-idUSL6E8ET5K620120401 Bitcoin, the City traders' anarchic new toy], [[Reuters]], 2. April 2012</ref><ref>Hartley Henderson: [Bitcoin Betting Grows in Popularity Bitcoin Betting Grows in Popularity], 10. Dezember 2012, Offshore Gaming Association</ref> Experimentell wird die Währung außerdem in der [[Prognosebörse]] betsofbitco.in genutzt.<ref>[http://www.forbes.com/sites/jonmatonis/2012/12/06/prediction-market-bets-of-bitcoin-available-to-u-s-customers/ Prediction Market 'Bets Of Bitcoin' Available To U.S. Customers], [[Forbes Magazine|Forbes]], 6. Dezember 2012</ref>
Weitere Nutzungsfelder sind Geldanlage und finanzielle Spekulation, internationaler Handel, sowie in geringerem Maß Gastronomie, Dienstleistungen, und auch Handel mit illegalen Gütern wie Drogen. Nutzungen für [[Rücküberweisung (Migranten)|Rücküberweisungen von Migranten]] in ihre Heimatländer und Online-Glücksspiele werden derzeit diskutiert.<ref name="reuters201204">Naomi O'Leary: [http://www.reuters.com/article/2012/04/01/traders-bitcoin-idUSL6E8ET5K620120401 Bitcoin, the City traders' anarchic new toy], [[Reuters]], 2. April 2012.</ref><ref>Hartley Henderson: [Bitcoin Betting Grows in Popularity Bitcoin Betting Grows in Popularity], 10. Dezember 2012, Offshore Gaming Association</ref> Experimentell wird die Währung außerdem in der [[Prognosebörse]] betsofbitco.in genutzt.<ref>[http://www.forbes.com/sites/jonmatonis/2012/12/06/prediction-market-bets-of-bitcoin-available-to-u-s-customers/ Prediction Market 'Bets Of Bitcoin' Available To U.S. Customers], [[Forbes Magazine|Forbes]], 6. Dezember 2012.</ref>


== Verbreitung ==
== Verbreitung ==
Im September 2011 wurde anhand der Anzahl aktiver Netzwerkverbindungen bestimmter Clients die Zahl der Nutzer auf 60.000 geschätzt.<ref>https://en.bitcoin.it/wiki/Introduction#How_many_people_use_Bitcoin.3F</ref>
Im September 2011 wurde anhand der Anzahl aktiver Netzwerkverbindungen bestimmter Clients die Zahl der Nutzer auf 60.000 geschätzt.<ref>https://en.bitcoin.it/wiki/Introduction#How_many_people_use_Bitcoin.3F</ref>
Eine grobe Abschätzung der aktuellen Nutzerzahlen kann beispielsweise über die Zahl der Downloads für die Client-Software erfolgen.
Eine grobe Abschätzung der aktuellen Nutzerzahlen kann beispielsweise über die Zahl der Downloads für die Client-Software erfolgen.
Der Original-Client bitcoin-qt erzielte Ende 2012 rund 70.000 Downloads monatlich. Die Zahl der Nutzer des Dienstes ''My Wallet'' wurde zum gleichen Zeitpunkt mit 80.000 angegeben.<ref>http://www.thebitcointrader.com/2012/12/bitcoin-in-2012-by-numbers.html</ref> Die [[reddit]]-Gruppe ''/r/bitcoin'' erreichte im September 2012 10.000 Nutzer.<ref>[http://bitcoin.stackexchange.com/questions/731/how-can-you-tell-how-many-users-bitcoin-has How can you tell how many users Bitcoin has?], bitcoin stack exchange, 16. September 2012</ref>
Der Original-Client bitcoin-qt erzielte Ende 2012 rund 70.000 Downloads monatlich. Die Zahl der Nutzer des Dienstes ''My Wallet'' wurde zum gleichen Zeitpunkt mit 80.000 angegeben.<ref>http://www.thebitcointrader.com/2012/12/bitcoin-in-2012-by-numbers.html</ref> Die [[reddit]]-Gruppe ''/r/bitcoin'' erreichte im September 2012 10.000 Nutzer.<ref>[http://bitcoin.stackexchange.com/questions/731/how-can-you-tell-how-many-users-bitcoin-has How can you tell how many users Bitcoin has?], bitcoin stack exchange, 16. September 2012.</ref>


Eine Umfrage des Blogs [[netzpolitik.org]] im Januar 2013 ergab, dass 5,5 % der Leser Spenden per Bitcoin zahlen würden, während die Alternativen [[Flattr]] und [[PayPal]] 33,0 und 27,7 % erreichten.<ref>Von Markus Beckedahl: [https://netzpolitik.org/2013/unser-blog-soll-schoner-werden-vi-crowdfunding/ Unser Blog soll schöner werden (VI): Crowdfunding?] netzpolitik.org, 11. Januar.2013</ref>
Eine Umfrage des Blogs [[netzpolitik.org]] im Januar 2013 ergab, dass 5,5 % der Leser Spenden per Bitcoin zahlen würden, während die Alternativen [[Flattr]] und [[PayPal]] 33,0 und 27,7 % erreichten.<ref>Von Markus Beckedahl: [https://netzpolitik.org/2013/unser-blog-soll-schoner-werden-vi-crowdfunding/ Unser Blog soll schöner werden (VI): Crowdfunding?] netzpolitik.org, 11. Januar.2013.</ref>


== Eigenschaften ==
== Eigenschaften ==
Zeile 108: Zeile 108:
Im Bitcoin-System kann jeder Teilnehmer völlig autonom eine unbegrenzte Anzahl Bitcoin-Konten erstellen, ohne dass dies von einer unabhängigen Instanz geprüft oder in irgendeiner Form überwacht wird. Dadurch ist es bei Geschäftsabläufen für einen Geschäftspartner nicht ohne zusätzliche Informationen verifizierbar, dass Bitcoin-Konten auch wirklich ihren genannten Eigentümern gehören. In Verbindung mit der technischen Eigenschaft der Nicht-Umkehrbarkeit von Transaktionen sind je nach Rahmenbedingungen Betrugsszenarien nicht ausgeschlossen, wie dem Austausch der Bitcoin-Adresse in elektronisch versandten Rechnungen durch [[Man-in-the-middle-Angriff]]e oder Rechnungsfälschungen. Diese Schwierigkeit ist prinzipbedingt: Da sich Bitcoin nicht auf Institutionen wie Banken oder Gerichte stützt, an die Vertrauen delegiert wird, muss auch das Vertrauen zwischen den Geschäftspartnern individuell hergestellt werden.
Im Bitcoin-System kann jeder Teilnehmer völlig autonom eine unbegrenzte Anzahl Bitcoin-Konten erstellen, ohne dass dies von einer unabhängigen Instanz geprüft oder in irgendeiner Form überwacht wird. Dadurch ist es bei Geschäftsabläufen für einen Geschäftspartner nicht ohne zusätzliche Informationen verifizierbar, dass Bitcoin-Konten auch wirklich ihren genannten Eigentümern gehören. In Verbindung mit der technischen Eigenschaft der Nicht-Umkehrbarkeit von Transaktionen sind je nach Rahmenbedingungen Betrugsszenarien nicht ausgeschlossen, wie dem Austausch der Bitcoin-Adresse in elektronisch versandten Rechnungen durch [[Man-in-the-middle-Angriff]]e oder Rechnungsfälschungen. Diese Schwierigkeit ist prinzipbedingt: Da sich Bitcoin nicht auf Institutionen wie Banken oder Gerichte stützt, an die Vertrauen delegiert wird, muss auch das Vertrauen zwischen den Geschäftspartnern individuell hergestellt werden.


Daher muss die Korrektheit der Empfängeradresse, insbesondere bei Geschäften mit noch nicht bekannten Handelspartnern, nachvollzogen werden. Dies beugt auch theoretisch möglichen Manipulationen von übertragenen vorgangsbezogenen Adressen vor.<ref>[https://de.bitcoin.it/wiki/Sicheres_Handeln Sicheres Handeln], Text auf de.bitcoin.it</ref> Neuere Clients bieten hierzu eine Funktion an, mit der Textnachrichten vom Sender durch starke [[Asymmetrische Verschlüsselung]] anhand einer ihm gehörenden öffentlich bekannten Adresse signiert werden können. Der Empfänger kann umgekehrt im Client die Zugehörigkeit zu dieser Adresse zweifelsfrei feststellen. Die Integrität der öffentlichen Adresse wiederum kann beispielsweise (bei Webseiten) konventionell durch [[Extended-Validation-Zertifikat|SSL-Zertifikate]] oder auch anhand des dezentralen [[Web of Trust]] von [[GNU Privacy Guard|GnuPG]] über darin als [[Zertifizierungsstelle]] teilnehmenden Institutionen wie dem [[Heise-Verlag]], der die [[c’t]]-Krypto-Kampagne unterhält,<ref>[Krypto-Kampagne http://www.heise.de/security/dienste/Krypto-Kampagne-2111.html], [[Heise-Verlag]], Heise Security, abgerufen 11, Dezember 2012</ref> nachgewiesen werden.<ref>http://pgp.cs.uu.nl/plot/</ref>
Daher muss die Korrektheit der Empfängeradresse, insbesondere bei Geschäften mit noch nicht bekannten Handelspartnern, nachvollzogen werden. Dies beugt auch theoretisch möglichen Manipulationen von übertragenen vorgangsbezogenen Adressen vor.<ref>[https://de.bitcoin.it/wiki/Sicheres_Handeln Sicheres Handeln], Text auf de.bitcoin.it</ref> Neuere Clients bieten hierzu eine Funktion an, mit der Textnachrichten vom Sender durch starke [[Asymmetrische Verschlüsselung]] anhand einer ihm gehörenden öffentlich bekannten Adresse signiert werden können. Der Empfänger kann umgekehrt im Client die Zugehörigkeit zu dieser Adresse zweifelsfrei feststellen. Die Integrität der öffentlichen Adresse wiederum kann beispielsweise (bei Webseiten) konventionell durch [[Extended-Validation-Zertifikat|SSL-Zertifikate]] oder auch anhand des dezentralen [[Web of Trust]] von [[GNU Privacy Guard|GnuPG]] über darin als [[Zertifizierungsstelle]] teilnehmenden Institutionen wie dem [[Heise-Verlag]], der die [[c’t]]-Krypto-Kampagne unterhält,<ref>[Krypto-Kampagne http://www.heise.de/security/dienste/Krypto-Kampagne-2111.html], [[Heise-Verlag]], Heise Security, abgerufen 11, Dezember 2012.</ref> nachgewiesen werden.<ref>http://pgp.cs.uu.nl/plot/</ref>


=== Sicherheit vor Datenverlust und Ausspähen von Daten ===
=== Sicherheit vor Datenverlust und Ausspähen von Daten ===
Während, wie oben beschrieben, alle Transaktionen öffentlich in einer verteilten Datenbank gespeichert werden, wird das Eigentum an den Bitcoins durch den Besitz [[privater Schlüssel]] nachgewiesen, die ausschließlich auf dem eigenen Rechner abgelegt werden. Daher ist für die Sicherheit des eigenen Guthabens der lückenlose Schutz dieser Schlüssel vor Verlust und [[Schadprogramm|Malware]] entscheidend. Bei einem Datenverlust oder Diebstahl der Schlüssel können andernfalls substanzielle Beträge verlorengehen.<ref>Timothy Lee: [http://arstechnica.com/tech-policy/news/2011/06/bitcoin-the-decentralized-virtual-currencyrisky-currency-500000-bitcoin-heist-raises-questions.ars?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=rss ''A risky currency? Alleged $500,000 Bitcoin heist raises questions''.] In: ''[[Ars technica]]'', 15. Juni 2011</ref><ref>Primärquelle: [http://forum.bitcoin.org/index.php?topic=16457.0 I just got hacked – any help is welcome!], allinvain am 13. Juni 2011 auf forum.bitcoin.org</ref> Im Fall einer Entwendung des Rechners kann man –&nbsp;vorausgesetzt ein Backup ist vorhanden&nbsp;– sein Guthaben vor Nutzung durch den Dieb an eine neu erzeugte eigene Adresse übermitteln.
Während, wie oben beschrieben, alle Transaktionen öffentlich in einer verteilten Datenbank gespeichert werden, wird das Eigentum an den Bitcoins durch den Besitz [[privater Schlüssel]] nachgewiesen, die ausschließlich auf dem eigenen Rechner abgelegt werden. Daher ist für die Sicherheit des eigenen Guthabens der lückenlose Schutz dieser Schlüssel vor Verlust und [[Schadprogramm|Malware]] entscheidend. Bei einem Datenverlust oder Diebstahl der Schlüssel können andernfalls substanzielle Beträge verlorengehen.<ref>Timothy Lee: [http://arstechnica.com/tech-policy/news/2011/06/bitcoin-the-decentralized-virtual-currencyrisky-currency-500000-bitcoin-heist-raises-questions.ars?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=rss ''A risky currency? Alleged $500,000 Bitcoin heist raises questions''.] In: ''[[Ars technica]]'', 15. Juni 2011.</ref><ref>Primärquelle: [http://forum.bitcoin.org/index.php?topic=16457.0 I just got hacked – any help is welcome!], allinvain am 13. Juni 2011 auf forum.bitcoin.org</ref> Im Fall einer Entwendung des Rechners kann man –&nbsp;vorausgesetzt ein Backup ist vorhanden&nbsp;– sein Guthaben vor Nutzung durch den Dieb an eine neu erzeugte eigene Adresse übermitteln.


Aktuelle Clients erlauben Verschlüsselung der elektronischen Geldbörse. Dies schützt zwar vor einem Diebstahl des benutzten Computers, jedoch nicht vor einer [[Technische Kompromittierung|Kompromittierung]] durch Malware<ref>[[Gavin Andresen]]: [http://gavinthink.blogspot.com/2011/06/why-arent-bitcoin-wallets-encrypted.html ''Why aren’t bitcoin wallets encrypted?''] gavinthink.blogspot.com</ref>&nbsp;. Von einer Benutzung von für Schadsoftware anfälligen Systemen wird abgeraten.<ref>https://en.bitcoin.it/wiki/Wallet_Security_Dos_and_Don%27ts_%28Windows%29</ref>
Aktuelle Clients erlauben Verschlüsselung der elektronischen Geldbörse. Dies schützt zwar vor einem Diebstahl des benutzten Computers, jedoch nicht vor einer [[Technische Kompromittierung|Kompromittierung]] durch Malware<ref>[[Gavin Andresen]]: [http://gavinthink.blogspot.com/2011/06/why-arent-bitcoin-wallets-encrypted.html ''Why aren’t bitcoin wallets encrypted?''] gavinthink.blogspot.com</ref>&nbsp;. Von einer Benutzung von für Schadsoftware anfälligen Systemen wird abgeraten.<ref>https://en.bitcoin.it/wiki/Wallet_Security_Dos_and_Don%27ts_%28Windows%29</ref>
Zeile 126: Zeile 126:
[[Datei:Bitcoin screenshot windows7.png|miniatur|Bitcoin-Programm unter Windows 7]]
[[Datei:Bitcoin screenshot windows7.png|miniatur|Bitcoin-Programm unter Windows 7]]


Zum Handeln mit Bitcoins kann ein [[Bitcoin#Implementierungen|lokaler Client oder eine Online-Plattform]] benutzt werden.
Zum Handeln mit Bitcoins kann ein [[#Implementierungen|lokaler Client oder eine Online-Plattform]] benutzt werden.


=== Erwerb von Bitcoins ===
=== Erwerb von Bitcoins ===
Zeile 134: Zeile 134:
Es existieren ''Online-Börsen'', bei denen Käufer und Verkäufer Bitcoins und Zahlungsmittel beim Betreiber deponieren und eine Preisschwelle festlegen, ab der ein Handel abgewickelt werden soll.<ref name="selling">{{Internetquelle | url=https://en.bitcoin.it/wiki/Selling_bitcoins | titel=Selling bitcoins | zugriff=2011-09-30 | kommentar=Liste von Dienstleistern, die Bitcoins kaufen (auf en.bitcoin.it)}}</ref> In diesem Fall ist der Betreiber der Handelspartner, so dass Interessenten sich bei der Einschätzung auf dessen Reputation stützen können.
Es existieren ''Online-Börsen'', bei denen Käufer und Verkäufer Bitcoins und Zahlungsmittel beim Betreiber deponieren und eine Preisschwelle festlegen, ab der ein Handel abgewickelt werden soll.<ref name="selling">{{Internetquelle | url=https://en.bitcoin.it/wiki/Selling_bitcoins | titel=Selling bitcoins | zugriff=2011-09-30 | kommentar=Liste von Dienstleistern, die Bitcoins kaufen (auf en.bitcoin.it)}}</ref> In diesem Fall ist der Betreiber der Handelspartner, so dass Interessenten sich bei der Einschätzung auf dessen Reputation stützen können.


Erworbene Beträge können abgerufen werden, indem man eine eigene Empfängeradresse angibt. Diese Börsen sind (ähnlich zu den ''Digital Currency Exchangers'' für andere elektronische Währungen) bisher nicht strikt reguliert, unterliegen jedoch Auflagen zur Erschwerung von [[Geldwäsche]], indem zum Beispiel Auszahlungslimits von ca. 1.000 €/Tag vorgegeben werden oder [[Know your customer]]-Prinzipien angewandt werden.<ref>[http://liliontransfer.org/?strona=pralnia liliontransfer.org]</ref> Zum Handel größerer Beträge ist in der Regel ein Identitätsnachweis notwendig.<ref>[https://bitcoin-central.net/aml-kyc-en.pdf Paymium AML/KYC/CFT Policies], abgerufen 29. Dezember 2012</ref> Einzahlungen können häufig als kostengünstige und vergleichsweise schnelle [[Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum|SEPA]]-Überweisungen vorgenommen werden. Die Gebühren liegen typischerweise bei rund 0,5 bis 1 % des getauschten Betrags, Abbuchungsgebühren können hinzu kommen.
Erworbene Beträge können abgerufen werden, indem man eine eigene Empfängeradresse angibt. Diese Börsen sind (ähnlich zu den ''Digital Currency Exchangers'' für andere elektronische Währungen) bisher nicht strikt reguliert, unterliegen jedoch Auflagen zur Erschwerung von [[Geldwäsche]], indem zum Beispiel Auszahlungslimits von ca. 1.000 €/Tag vorgegeben werden oder [[Know your customer]]-Prinzipien angewandt werden.<ref>[http://liliontransfer.org/?strona=pralnia liliontransfer.org]</ref> Zum Handel größerer Beträge ist in der Regel ein Identitätsnachweis notwendig.<ref>[https://bitcoin-central.net/aml-kyc-en.pdf Paymium AML/KYC/CFT Policies], abgerufen 29. Dezember 2012.</ref> Einzahlungen können häufig als kostengünstige und vergleichsweise schnelle [[Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum|SEPA]]-Überweisungen vorgenommen werden. Die Gebühren liegen typischerweise bei rund 0,5 bis 1 % des getauschten Betrags, Abbuchungsgebühren können hinzu kommen.


Ein bei der Auswahl von Anbietern zu berücksichtigender Aspekt ist, dass die Sicherung der auf der Plattform vorgehaltenen Guthaben Sache des Anbieters ist und eine erhebliche Expertise erfordert. Die Professionalität und auch Seriosität der Anbieter variiert jedoch stark. Da die großen Beträge und die leichte Beweglichkeit von Bitcoins einen starken Anreiz für Angreifer geben, solche Plattfornen zu hacken, kommt es immer wieder zu spektakulären Einbrüchen, bei denen mitunter Kunden ihre Einlagen verlieren. Aufgrund vielfach aufgetretener Probleme im Bereich Informationssicherheit werben einige Börsen mit verbesserter Sicherheit und bieten teilweise Zertifizierungen ihrer Webseites, [[Zwei-Faktor-Authentifizierung]]sverfahren, Haftung für verlorene Einlagen bis hin zu einer regulären Einlagensicherung für Fiat-Geldbeträge.<ref>[http://techcrunch.com/2011/07/18/ruxum-wall-street-level-security-comes-to-bitcoin-with-new-exchange/ Ruxum: Wall Street Level Security Comes To Bitcoin With New Exchange], techcrunch, 28. Juli 2011</ref><ref>Jemima Kiss: [http://www.guardian.co.uk/technology/2012/dec/07/virtual-currency-bitcoin-registers Virtual currency Bitcoin registers with European regulators], [[The Guardian]], 7. Dezember 2012</ref>
Ein bei der Auswahl von Anbietern zu berücksichtigender Aspekt ist, dass die Sicherung der auf der Plattform vorgehaltenen Guthaben Sache des Anbieters ist und eine erhebliche Expertise erfordert. Die Professionalität und auch Seriosität der Anbieter variiert jedoch stark. Da die großen Beträge und die leichte Beweglichkeit von Bitcoins einen starken Anreiz für Angreifer geben, solche Plattfornen zu hacken, kommt es immer wieder zu spektakulären Einbrüchen, bei denen mitunter Kunden ihre Einlagen verlieren. Aufgrund vielfach aufgetretener Probleme im Bereich Informationssicherheit werben einige Börsen mit verbesserter Sicherheit und bieten teilweise Zertifizierungen ihrer Webseites, [[Zwei-Faktor-Authentifizierung]]sverfahren, Haftung für verlorene Einlagen bis hin zu einer regulären Einlagensicherung für Fiat-Geldbeträge.<ref>[http://techcrunch.com/2011/07/18/ruxum-wall-street-level-security-comes-to-bitcoin-with-new-exchange/ Ruxum: Wall Street Level Security Comes To Bitcoin With New Exchange], techcrunch, 28. Juli 2011.</ref><ref>Jemima Kiss: [http://www.guardian.co.uk/technology/2012/dec/07/virtual-currency-bitcoin-registers Virtual currency Bitcoin registers with European regulators], [[The Guardian]], 7. Dezember 2012.</ref>


==== Wechselstuben (Fixed Rate Shops) ====
==== Wechselstuben (Fixed Rate Shops) ====
Zweitens gibt es Dienste, welche als ''Wechselstuben'' oder „Forex Traders“ einen direkten Umtausch von gängigen Währungen, [[Elektronisches Geld|e-Currencites]], und [[Paysafecard]]s in Bitcoin anbieten. Die Kurse sind vorgegeben, enthaltene Gebühren sind höher als bei den Exchanges und betragen etwa 1,5 bis 5 %. Im Gegensatz zu Handelsseiten handelt man hier immer direkt mit dem Anbieter. Diese Services erfordern typischerweise keine Registrierung, so dass man die Bitcoins schnell erwerben und auf sein Wallet überweisen lassen kann.
Zweitens gibt es Dienste, welche als ''Wechselstuben'' oder „Forex Traders“ einen direkten Umtausch von gängigen Währungen, [[Elektronisches Geld|e-Currencites]], und [[Paysafecard]]s in Bitcoin anbieten. Die Kurse sind vorgegeben, enthaltene Gebühren sind höher als bei den Exchanges und betragen etwa 1,5 bis 5 %. Im Gegensatz zu Handelsseiten handelt man hier immer direkt mit dem Anbieter. Diese Services erfordern typischerweise keine Registrierung, so dass man die Bitcoins schnell erwerben und auf sein Wallet überweisen lassen kann.


In den USA, Brasilien und Russland können über den Dienst BitInstant.com Einzahlungen bei 700.000 lokalen Annahmestellen z.&nbsp;B. von Walmart oder MoneyGram getätigt werden. Die Einzahlung wird automatisch über ein online erstelltes Formular zugeordnet und nach Tausch auf eine Bitcoin-Adresse gutgeschrieben.<ref>[https://bitcointalk.org/index.php?topic=83209.0 700,000 Cash Deposit Locations in Brazil, Russia, USA - BitInstant], 23. Mai 2012, Forum bitcointalk.org, abgerufen 29. Dezember 2012</ref>
In den USA, Brasilien und Russland können über den Dienst BitInstant.com Einzahlungen bei 700.000 lokalen Annahmestellen z.&nbsp;B. von Walmart oder MoneyGram getätigt werden. Die Einzahlung wird automatisch über ein online erstelltes Formular zugeordnet und nach Tausch auf eine Bitcoin-Adresse gutgeschrieben.<ref>[https://bitcointalk.org/index.php?topic=83209.0 700,000 Cash Deposit Locations in Brazil, Russia, USA - BitInstant], 23. Mai 2012, Forum bitcointalk.org, abgerufen 29. Dezember 2012.</ref>


Ein besonders einfach benutzbares Verfahren für begrenzte Beträge wurde vom Dienst InstaWire.org entwickelt. Bei diesem ist für den Erwerb von Bitcoins lediglich erforderlich, eine [[Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum|SEPA]]-Überweisung an ein Empfängerkonto zu schicken. Die Bitcoin-Adresse, auf welche die der erworbene Betrag nach Eingang gutgeschrieben wird, wird als Überweisungszweck angegeben. Zusätzlich kann auf der Webseite des Anbieters eine Mailbenachrichtigung für den Zahlungseingang eingerichtet werden.
Ein besonders einfach benutzbares Verfahren für begrenzte Beträge wurde vom Dienst InstaWire.org entwickelt. Bei diesem ist für den Erwerb von Bitcoins lediglich erforderlich, eine [[Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum|SEPA]]-Überweisung an ein Empfängerkonto zu schicken. Die Bitcoin-Adresse, auf welche die der erworbene Betrag nach Eingang gutgeschrieben wird, wird als Überweisungszweck angegeben. Zusätzlich kann auf der Webseite des Anbieters eine Mailbenachrichtigung für den Zahlungseingang eingerichtet werden.
Zeile 187: Zeile 187:


=== Zwei-Faktor-Authentifizierung bei Bitcoin-Börsen ===
=== Zwei-Faktor-Authentifizierung bei Bitcoin-Börsen ===
Eines der Risiken bei der Nutzung von Bitcoin-Börsen ist die Ausspähung von Passwörtern durch Erraten oder Cracken schwacher Passwörter oder [[Malware]] in Form von [[Keylogger]]n. Beim gängigen Online-Banking wird deswegen in aller Regel eine [[Zwei-Faktor-Authentifizierung]] genutzt, beispielsweise in Form von Password in Kombination mit [[mTAN]]. Eine solche Absicherung durch Implementierungen wie [[Google Authenticator]]<ref>Beschreibung: [https://bitcointalk.org/index.php?topic=111943.0 How to use 2-factor auth on mtgox, even without a smartphone] Bitcoin Forum, 21. September 2012</ref> oder [[YubiKey]] wird inzwischen auch von zahlreichen Tauschbörsen angeboten.<ref>[http://bitcoin.stackexchange.com/questions/4113/which-two-factor-authentication-methods-are-available-at-which-exchanges Which Two-factor authentication methods are available at which exchanges?], bitcon stackexchange, abgerufen 30. Deze,ber 2012</ref><ref>[[:en:One-time password#Proprietary tokens|One-time password#Proprietary tokens]]</ref><ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Google_Authenticator</ref>
Eines der Risiken bei der Nutzung von Bitcoin-Börsen ist die Ausspähung von Passwörtern durch Erraten oder Cracken schwacher Passwörter oder [[Malware]] in Form von [[Keylogger]]n. Beim gängigen Online-Banking wird deswegen in aller Regel eine [[Zwei-Faktor-Authentifizierung]] genutzt, beispielsweise in Form von Password in Kombination mit [[mTAN]]. Eine solche Absicherung durch Implementierungen wie [[Google Authenticator]]<ref>Beschreibung: [https://bitcointalk.org/index.php?topic=111943.0 How to use 2-factor auth on mtgox, even without a smartphone] Bitcoin Forum, 21. September 2012.</ref> oder [[YubiKey]] wird inzwischen auch von zahlreichen Tauschbörsen angeboten.<ref>[http://bitcoin.stackexchange.com/questions/4113/which-two-factor-authentication-methods-are-available-at-which-exchanges Which Two-factor authentication methods are available at which exchanges?], bitcon stackexchange, abgerufen 30. Deze,ber 2012.</ref><ref>[[:en:One-time password#Proprietary tokens|One-time password#Proprietary tokens]]</ref><ref>[[:en:Google Authenticator|Google Authenticator]]</ref>


== Technik ==
== Technik ==
=== Überblick ===
=== Überblick ===
Die Teilnehmer wählen sich mit einem Programm (''Client'') in das unstrukturierte Peer-to-Peer-Netzwerk ein. Das Programm informiert sich automatisch über alle früheren Überweisungen und erzeugt Adressen für den Zahlungsempfang.<ref>[http://www.netzwelt.de/news/87003-bitcoin-neue-web-waehrung-mittels-peer-to-peer-software.html Bitcoin: Neue Web-Währung mittels Peer-to-Peer-Software], [[Netzwelt.de]], abgerufen am 28. Juli 2011</ref>
Die Teilnehmer wählen sich mit einem Programm (''Client'') in das unstrukturierte Peer-to-Peer-Netzwerk ein. Das Programm informiert sich automatisch über alle früheren Überweisungen und erzeugt Adressen für den Zahlungsempfang.<ref>[http://www.netzwelt.de/news/87003-bitcoin-neue-web-waehrung-mittels-peer-to-peer-software.html Bitcoin: Neue Web-Währung mittels Peer-to-Peer-Software], [[Netzwelt.de]], abgerufen am 28. Juli 2011.</ref>


''Geldüberweisungen'' finden als Transaktionen zwischen solchen ''Adressen'' statt. Diese Adressen stellen die [[Öffentlicher Schlüssel|öffentlichen Schlüssel]] eines [[Asymmetrisches Kryptosystem|asymmetrischen]] Schlüsselpaars dar. Den öffentlichen Teil gibt jeweils der Zahlungsempfänger dem Absender der Zahlung bekannt. Der [[Geheimer Schlüssel|private Schlüssel]] ist nur dem Teilnehmer bekannt, der das Schlüsselpaar erzeugt hat. Mit diesem Schlüssel signiert der Sender die Überweisung an den Empfänger. Dadurch ist sichergestellt, dass nur der Besitzer des privaten Schlüssels eine Transaktion autorisieren kann. Gleichzeitig bedeutet der Verlust des privaten Schlüssels auch den Verlust der dazugehörigen Bitcoins.
''Geldüberweisungen'' finden als Transaktionen zwischen solchen ''Adressen'' statt. Diese Adressen stellen die [[Öffentlicher Schlüssel|öffentlichen Schlüssel]] eines [[Asymmetrisches Kryptosystem|asymmetrischen]] Schlüsselpaars dar. Den öffentlichen Teil gibt jeweils der Zahlungsempfänger dem Absender der Zahlung bekannt. Der [[Geheimer Schlüssel|private Schlüssel]] ist nur dem Teilnehmer bekannt, der das Schlüsselpaar erzeugt hat. Mit diesem Schlüssel signiert der Sender die Überweisung an den Empfänger. Dadurch ist sichergestellt, dass nur der Besitzer des privaten Schlüssels eine Transaktion autorisieren kann. Gleichzeitig bedeutet der Verlust des privaten Schlüssels auch den Verlust der dazugehörigen Bitcoins.
Zeile 235: Zeile 235:
Die Integer-Rechenkapazität des Netzwerks betrug am 30. August 2012 der Webseite bitcoinwatch.com zufolge rund 230 [[Teraflop|Petaflops]],<ref>Eigentlich Tera-[[Instruktionen pro Sekunde]], da es sich um Integer-Operationen handelt, siehe: [http://www.bitcoinwatch.com/ bitcoinwatch.com]</ref> was mit der 14-fachen Leistung des derzeit schnellsten [[Supercomputer]] [[IBM Sequoia]] vergleichbar wäre. Allerdings ist die Schätzung mit großen Unsicherheiten behaftet und der Schwierigkeit, dass Supercomputer auf Gleitkomma-Operationen optimiert sind, das Mining jedoch ausschließlich Integer-Operationen verwendet.
Die Integer-Rechenkapazität des Netzwerks betrug am 30. August 2012 der Webseite bitcoinwatch.com zufolge rund 230 [[Teraflop|Petaflops]],<ref>Eigentlich Tera-[[Instruktionen pro Sekunde]], da es sich um Integer-Operationen handelt, siehe: [http://www.bitcoinwatch.com/ bitcoinwatch.com]</ref> was mit der 14-fachen Leistung des derzeit schnellsten [[Supercomputer]] [[IBM Sequoia]] vergleichbar wäre. Allerdings ist die Schätzung mit großen Unsicherheiten behaftet und der Schwierigkeit, dass Supercomputer auf Gleitkomma-Operationen optimiert sind, das Mining jedoch ausschließlich Integer-Operationen verwendet.


Der gesamte Stromaufwand beim Mining ist ebenfalls nicht genau abzuschätzen, aber sicherlich beachtlich. Schätzungen bewegen sich Anfang August 2011 zwischen 24 Megawatt und 200 Megawatt, was dem Stromverbrauch einer Kleinstadt beziehungsweise Großstadt entspräche.<ref>Florian Hofmann, Jörn Loviscach: Virtuelles Vermögen. Die Digitale Währung Bitcoin. [[c't]] Nr. 17 vom 1. August 2011, Seite 74-79, Heise Verlag, Hannover</ref> Schätzungen im Dezember 2012 gehen bei einer Hashrate von 25 Terahashes pro Sekunde und 650 Watt benötigter Leistung pro Gigahash/Sekunde von einem Stromverbrauch von ca. 15 Megawatt aus.<ref>http://blockchain.info/stats</ref> Durch das Erscheinen von ASIC-Technologie für Bitcoin-Mining wird mit einer Leistungsaufnahme von ca. 1 Watt pro Gigahash/Sekunde zzgl. der benötigten Leistung für einen Computer zur Ansteuerung gerechnet.<ref>https://en.bitcoin.it/wiki/Mining_hardware_comparison#ASICs</ref> Der Zeitpunkt, ab dem erste speziell zum Mining entwickelte ASICs zur Verfügung stehen, ist Gegenstand kontroverser Diskussionen und finanzieller Spekulationen in Millionenhöhe. Mehrere beteiligte Firmen geben das erste Quartal 2013 für den Beginn der Auslieferung an. Als Folge wird damit gerechnet, dass auch das Mining mit Grafikkarten bald danach unrentabel wird.
Der gesamte Stromaufwand beim Mining ist ebenfalls nicht genau abzuschätzen, aber sicherlich beachtlich. Schätzungen bewegen sich Anfang August 2011 zwischen 24 Megawatt und 200 Megawatt, was dem Stromverbrauch einer Kleinstadt beziehungsweise Großstadt entspräche.<ref>Florian Hofmann, Jörn Loviscach: Virtuelles Vermögen. Die Digitale Währung Bitcoin. [[c't]] Nr. 17 vom 1. August 2011, S. 74–79, Heise Verlag, Hannover</ref> Schätzungen im Dezember 2012 gehen bei einer Hashrate von 25 Terahashes pro Sekunde und 650 Watt benötigter Leistung pro Gigahash/Sekunde von einem Stromverbrauch von ca. 15 Megawatt aus.<ref>http://blockchain.info/stats</ref> Durch das Erscheinen von ASIC-Technologie für Bitcoin-Mining wird mit einer Leistungsaufnahme von ca. 1 Watt pro Gigahash/Sekunde zzgl. der benötigten Leistung für einen Computer zur Ansteuerung gerechnet.<ref>https://en.bitcoin.it/wiki/Mining_hardware_comparison#ASICs</ref> Der Zeitpunkt, ab dem erste speziell zum Mining entwickelte ASICs zur Verfügung stehen, ist Gegenstand kontroverser Diskussionen und finanzieller Spekulationen in Millionenhöhe. Mehrere beteiligte Firmen geben das erste Quartal 2013 für den Beginn der Auslieferung an. Als Folge wird damit gerechnet, dass auch das Mining mit Grafikkarten bald danach unrentabel wird.


=== Block Chain ===
=== Block Chain ===
Zeile 276: Zeile 276:
|}
|}


Eine Überprüfung der Integrität der Software wird dadurch ermöglicht, dass sie als [[Open Source|Open-Source]]-Software im Quelltext verfügbar ist. Die Überprüfung der Authentizität von heruntergeladenen binären Releases wird anhand der in der [[FLOSS]]-Community üblichen [[Digitale Signatur|digitale Signaturen]] und Vergleich [[kryptographische Hashfunktion|kryptographischer Hashfunktion]]en vorgenommen.
Eine Überprüfung der Integrität der Software wird dadurch ermöglicht, dass sie als [[Open Source|Open-Source]]-Software im Quelltext verfügbar ist. Die Überprüfung der Authentizität von heruntergeladenen binären Releases wird anhand der in der [[FLOSS]]-Community üblichen [[digitale Signatur]]en und Vergleich [[Kryptographische Hashfunktion|kryptographischer Hashfunktionen]] vorgenommen.


==== Android Smartphone Clients ====
==== Android Smartphone Clients ====
Zeile 292: Zeile 292:
|title=bitcoin-js-remote
|title=bitcoin-js-remote
|author=tcatm
|author=tcatm
|work= |publisher=[[GitHub]]
|publisher=[[GitHub]]
|accessdate=2011-05-18}}</ref> sowie das nach der historischen Währungseinheit [[Speso]] benannte [[Spesmilo (Software)|Spesmilo]], ein [[PySide]]-Interface, das es ermöglicht, vielfältige Programme unabhängig von der Bitcoin-Wallet-Datei zu betreiben.<ref>[https://en.bitcoin.it/wiki/Spesmilo Spesmilo, PySide Bitcoin client]</ref>
|accessdate=2011-05-18}}</ref> sowie das nach der historischen Währungseinheit [[Speso]] benannte [[Spesmilo (Software)|Spesmilo]], ein [[PySide]]-Interface, das es ermöglicht, vielfältige Programme unabhängig von der Bitcoin-Wallet-Datei zu betreiben.<ref>[https://en.bitcoin.it/wiki/Spesmilo Spesmilo, PySide Bitcoin client]</ref>


Zeile 299: Zeile 299:


=== Dienste für Online-Händler ===
=== Dienste für Online-Händler ===
Mögliche Nachteile der Zahlung mit Bitcoin für Händler sind die erforderliche technische Betreuung und die Kursschwankungen, die Preiskalkulationen erschweren. Daher ist eine Reihe von Diensten entstanden, welche den Verkauf von Waren gegen Bitcoins erleichtern sollen. Ein Beispiel ist der Dienst bit-pay: Der Händler gibt den Preis seiner Ware in einer [[Fiatgeld|Fiatwährung]] an, der Preis wird automatisch in den Bitcoin-Preis umgerechnet und eine Bitcoin-Adresse erzeugt.<ref>[http://www.btcnn.com/2011/08/bit-pay-solving-bitcoin-merchant.html Bit-Pay: Solving The Bitcoin Merchant Problem], btcnn.com, 11. August 2011</ref> Eine eingehende Zahlung wird automatisch sofort dem Händler in der von ihm benutzten Währung gutgeschrieben, was das Kursrisiko für den Händler eliminiert und Risiken die aus der Nutzung von Online-Wallets entstehen, reduziert. Somit isoliert der Dienst den Händler von der Bitcoin-Transaktion und den Kunden von der Transaktion in der Fiatwährung. Solche Dienste können, da sie weitestgehend automatisierbar sind, wesentlich kostengünstiger als Zahlungen über Kreditkarte operieren, setzen aber das Vertrauen des Händlers (und in gewissem Ausmaß, auch der Kunden) in den Dienst voraus.
Mögliche Nachteile der Zahlung mit Bitcoin für Händler sind die erforderliche technische Betreuung und die Kursschwankungen, die Preiskalkulationen erschweren. Daher ist eine Reihe von Diensten entstanden, welche den Verkauf von Waren gegen Bitcoins erleichtern sollen. Ein Beispiel ist der Dienst bit-pay: Der Händler gibt den Preis seiner Ware in einer [[Fiatgeld|Fiatwährung]] an, der Preis wird automatisch in den Bitcoin-Preis umgerechnet und eine Bitcoin-Adresse erzeugt.<ref>[http://www.btcnn.com/2011/08/bit-pay-solving-bitcoin-merchant.html Bit-Pay: Solving The Bitcoin Merchant Problem], btcnn.com, 11. August 2011.</ref> Eine eingehende Zahlung wird automatisch sofort dem Händler in der von ihm benutzten Währung gutgeschrieben, was das Kursrisiko für den Händler eliminiert und Risiken die aus der Nutzung von Online-Wallets entstehen, reduziert. Somit isoliert der Dienst den Händler von der Bitcoin-Transaktion und den Kunden von der Transaktion in der Fiatwährung. Solche Dienste können, da sie weitestgehend automatisierbar sind, wesentlich kostengünstiger als Zahlungen über Kreditkarte operieren, setzen aber das Vertrauen des Händlers (und in gewissem Ausmaß, auch der Kunden) in den Dienst voraus.


=== Bitcoin-Technik in anderen Projekten ===
=== Bitcoin-Technik in anderen Projekten ===
Zeile 310: Zeile 310:


=== Unabhängigkeit von Währungen ===
=== Unabhängigkeit von Währungen ===
Seit der Debatte um [[WikiLeaks]] Mitte 2010 bzw. der Sperrung von WikiLeaks-Konten bei [[VISA International Service Association|Visa]], [[Mastercard]] und vor allem [[PayPal]]<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/kreditkartenfirmen-lieber-ku-klux-klan-als-wikileaks-1.1033641 ''Lieber Ku Klux Klan als WikiLeaks''.] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]''</ref> wurde Bitcoin als Alternative diskutiert, da es keine übergeordneten Instanzen besitzt, die direkten Einfluss nehmen können.<ref name="KeirThomas" /> Da die Sperre anhält, ohne dass es selbst nach Auffassung von US-Finanzminister [[Timothy Geithner]] eine rechtliche Grundlage dafür gibt, hat WikiLeaks dazu aufgerufen, Bitcoin zur Übermittlung von Spenden zu nutzen.<ref>[http://www.digitaljournal.com/article/308632#tab=comments&sc=0 Op-Ed: WikiLeaks using card’s own campaign to fight back? Priceless.] Melissa Higgins, 1. Juli 2011, digitaljournal.com</ref><ref>[http://wikileaks.org/Banking-Blockade.html WikiLeaks releases advertisement coinciding with the six month unlawful banking blockage against it], WikiLeaks auf wikileaks.org, 28. Juni 2011</ref>
Seit der Debatte um [[WikiLeaks]] Mitte 2010 bzw. der Sperrung von WikiLeaks-Konten bei [[VISA International Service Association|Visa]], [[Mastercard]] und vor allem [[PayPal]]<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/kreditkartenfirmen-lieber-ku-klux-klan-als-wikileaks-1.1033641 ''Lieber Ku Klux Klan als WikiLeaks''.] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]''</ref> wurde Bitcoin als Alternative diskutiert, da es keine übergeordneten Instanzen besitzt, die direkten Einfluss nehmen können.<ref name="KeirThomas" /> Da die Sperre anhält, ohne dass es selbst nach Auffassung von US-Finanzminister [[Timothy Geithner]] eine rechtliche Grundlage dafür gibt, hat WikiLeaks dazu aufgerufen, Bitcoin zur Übermittlung von Spenden zu nutzen.<ref>[http://www.digitaljournal.com/article/308632#tab=comments&sc=0 Op-Ed: WikiLeaks using card’s own campaign to fight back? Priceless.] Melissa Higgins, 1. Juli 2011, digitaljournal.com</ref><ref>[http://wikileaks.org/Banking-Blockade.html WikiLeaks releases advertisement coinciding with the six month unlawful banking blockage against it], WikiLeaks auf wikileaks.org, 28. Juni 2011.</ref>


=== Vorwurf eines Schneeballsystems ===
=== Vorwurf eines Schneeballsystems ===
Aufgrund der seit etwa Oktober 2010 real beobachteten starken Kurssteigerungen wird gelegentlich kritisiert, dass Bitcoin Eigenschaften eines [[Schneeballsystem]]s habe. Begründet wird dies mit der Erwartung eines Kursverlustes nach Platzen einer [[Spekulationsblase]]. Personen im Besitz von Bitcoins konnten bisher sehr große Kursgewinne realisieren. Da jedoch nahezu unvermeidlich sei, dass die Spekulationsblase platze, werde im Endeffekt ein Transfer von etablierten Währungen, wie Euro und US-Dollar, von den späten Käufern an die frühen Besitzer stattfinden.<ref>[http://www.therefinedgeek.com.au/index.php/2011/05/20/bitcoin-pyramid-schemes-and-alternate-currencies/ BitCoin, Pyramid Schemes and Alternate Currencies.], The Refined Geek, 20. Mai 2011</ref><ref>Adam Cohen [http://www.quora.com/Bitcoin/Is-the-cryptocurrency-Bitcoin-a-good-idea ''Is the cryptocurrency Bitcoin a good idea?''] quora.com, 17. Mai 2011</ref>
Aufgrund der seit etwa Oktober 2010 real beobachteten starken Kurssteigerungen wird gelegentlich kritisiert, dass Bitcoin Eigenschaften eines [[Schneeballsystem]]s habe. Begründet wird dies mit der Erwartung eines Kursverlustes nach Platzen einer [[Spekulationsblase]]. Personen im Besitz von Bitcoins konnten bisher sehr große Kursgewinne realisieren. Da jedoch nahezu unvermeidlich sei, dass die Spekulationsblase platze, werde im Endeffekt ein Transfer von etablierten Währungen, wie Euro und US-Dollar, von den späten Käufern an die frühen Besitzer stattfinden.<ref>[http://www.therefinedgeek.com.au/index.php/2011/05/20/bitcoin-pyramid-schemes-and-alternate-currencies/ BitCoin, Pyramid Schemes and Alternate Currencies.], The Refined Geek, 20. Mai 2011.</ref><ref>Adam Cohen [http://www.quora.com/Bitcoin/Is-the-cryptocurrency-Bitcoin-a-good-idea ''Is the cryptocurrency Bitcoin a good idea?''] quora.com, 17. Mai 2011.</ref>


Befürworter von Bitcoin entgegnen dem, dass die Währung aufgrund ihrer Eigenschaften von Teilbarkeit, Konvertierbarkeit, Knappheit und eindeutigen Erkennbarkeit, sowie aufgrund ihrer Handhabungsvorteile einen realen Nutzen darstelle<ref>[http://www.libertariannews.org/2011/06/23/the-economics-of-bitcoin-doug-casey-gets-it-wrong/ The Economics Of Bitcoin – Doug Casey Gets It Wrong], Michael Suede, [[Libertarian News]], 23. Juni 2011</ref> und dass die Kurssteigerung mit [[Netzwerkeffekt]]en begründbar sei. Die Kursgewinne (welche aus einer schnellen Ausweitung der Nachfrage bei nur langsam wachsendem Angebot resultieren) würden für die früh einsteigenden Beteiligten aufgrund des hohen Risikos eines Misserfolges eine Kompensation darstellen. Mit der Zeit würde die Einheit aufgrund von Sättigungseffekten wahrscheinlich einen stabileren Kurs erreichen.<ref>[https://en.bitcoin.it/wiki/FAQ#Is_Bitcoin_a_Ponzi_scheme? Is Bitcoin a Ponzi scheme?], [[FAQ]] auf https://en.bitcoin.it/wiki/FAQ</ref>
Befürworter von Bitcoin entgegnen dem, dass die Währung aufgrund ihrer Eigenschaften von Teilbarkeit, Konvertierbarkeit, Knappheit und eindeutigen Erkennbarkeit, sowie aufgrund ihrer Handhabungsvorteile einen realen Nutzen darstelle<ref>[http://www.libertariannews.org/2011/06/23/the-economics-of-bitcoin-doug-casey-gets-it-wrong/ The Economics Of Bitcoin – Doug Casey Gets It Wrong], Michael Suede, [[Libertarian News]], 23. Juni 2011.</ref> und dass die Kurssteigerung mit [[Netzwerkeffekt]]en begründbar sei. Die Kursgewinne (welche aus einer schnellen Ausweitung der Nachfrage bei nur langsam wachsendem Angebot resultieren) würden für die früh einsteigenden Beteiligten aufgrund des hohen Risikos eines Misserfolges eine Kompensation darstellen. Mit der Zeit würde die Einheit aufgrund von Sättigungseffekten wahrscheinlich einen stabileren Kurs erreichen.<ref>[https://en.bitcoin.it/wiki/FAQ#Is_Bitcoin_a_Ponzi_scheme? Is Bitcoin a Ponzi scheme?], [[FAQ]] auf https://en.bitcoin.it/wiki/FAQ</ref>


=== Legitimität einer nichtzentralen Geldschöpfung ===
=== Legitimität einer nichtzentralen Geldschöpfung ===
Zeile 324: Zeile 324:
Das erwähnte [[Banknotenmonopol]] wird heute durch den Status des [[Gesetzliches Zahlungsmittel|gesetzlichen Zahlungsmittels]] sowie in der EU durch das [[Münzgesetz (Deutschland)|Münzgesetz]] von 2002 gestützt. Ein Verbot alternativer Währungen enthalten diese Rechtsnormen nicht. Eine neue Währung ist jedoch aufgrund der [[Netzwerkeffekt]]e der etablierten Währungen extrem schwierig einzuführen.
Das erwähnte [[Banknotenmonopol]] wird heute durch den Status des [[Gesetzliches Zahlungsmittel|gesetzlichen Zahlungsmittels]] sowie in der EU durch das [[Münzgesetz (Deutschland)|Münzgesetz]] von 2002 gestützt. Ein Verbot alternativer Währungen enthalten diese Rechtsnormen nicht. Eine neue Währung ist jedoch aufgrund der [[Netzwerkeffekt]]e der etablierten Währungen extrem schwierig einzuführen.


Befürworter und Nutzer von Bitcoin vertreten die Auffassung, durch die Entkopplung der Geldschöpfung von zentralen Machtstrukturen lasse sich eine Demokratisierung des Geldwesens bewirken. Auch die Ablösung des bestehenden, im Wesentlichen auf Krediten bestehenden Systems, bei dem Geld stets mit Schuldzinsen belastet ist, wird teilweise als wünschenswert angesehen.<ref>Matthew Burrows: [http://www.straight.com/article-391684/vancouver/bitcoin-peertopeer-currency-challenges-worlds-centralized-monetary-systems ''Bitcoin virtual currency challenges world’s centralized monetary systems''.] straight.com, [[Vancouver]], 6. Mai 2011</ref><ref>Aaron Koenig [http://www.antibuerokratieteam.net/2011/06/08/bitcoins-hype-oder-hoffnung/comment-page-1/ ''Bitcoins – Hype oder Hoffnung?''] antibuerokratieteam.net, 8. Juni 2011</ref>
Befürworter und Nutzer von Bitcoin vertreten die Auffassung, durch die Entkopplung der Geldschöpfung von zentralen Machtstrukturen lasse sich eine Demokratisierung des Geldwesens bewirken. Auch die Ablösung des bestehenden, im Wesentlichen auf Krediten bestehenden Systems, bei dem Geld stets mit Schuldzinsen belastet ist, wird teilweise als wünschenswert angesehen.<ref>Matthew Burrows: [http://www.straight.com/article-391684/vancouver/bitcoin-peertopeer-currency-challenges-worlds-centralized-monetary-systems ''Bitcoin virtual currency challenges world’s centralized monetary systems''.] straight.com, [[Vancouver]], 6. Mai 2011.</ref><ref>Aaron Koenig [http://www.antibuerokratieteam.net/2011/06/08/bitcoins-hype-oder-hoffnung/comment-page-1/ ''Bitcoins – Hype oder Hoffnung?''] antibuerokratieteam.net, 8. Juni 2011.</ref>


=== Mögliche Folgen für die Geldpolitik ===
=== Mögliche Folgen für die Geldpolitik ===
Am 1. Juni 2011 veröffentlichte der [[Bundesverband Digitale Wirtschaft]] eine Pressemeldung, in der er Verbrauchern von der Nutzung Bitcoins abrät. Diese hätten, da sie keiner staatlichen Kontrolle unterliegen, „das Potenzial, der gesamten Gesellschaft […] durch Steuerhinterziehung, Geldwäsche oder andere illegale Geschäfte nachhaltig zu schaden“. Des Weiteren widerspreche eine automatisierte Geldmengensteuerung wie im Falle der ‚Bitcoins‘ jeder Konjunkturpolitik und entziehe ihr damit den Boden.<ref>Bundesverband Digitale Wirtschaft: [http://www.bvdw.org/medien/bvdw-warnt-verbraucher-und-haendler-vor-bitcoins-als-zahlungsmittel?media=3006 BVDW warnt Verbraucher und Händler vor Bitcoins als Zahlungsmittel], Pressemeldung vom 1. Juni 2011</ref><ref>[http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,766167,00.html ''Internet-Geld in der Kritik: Wirtschaftsverband erwartet Bitcoin-Verbot''.] In: ''[[Spiegel Online]]'', 1. Juni 2011</ref>
Am 1. Juni 2011 veröffentlichte der [[Bundesverband Digitale Wirtschaft]] eine Pressemeldung, in der er Verbrauchern von der Nutzung Bitcoins abrät. Diese hätten, da sie keiner staatlichen Kontrolle unterliegen, „das Potenzial, der gesamten Gesellschaft […] durch Steuerhinterziehung, Geldwäsche oder andere illegale Geschäfte nachhaltig zu schaden“. Des Weiteren widerspreche eine automatisierte Geldmengensteuerung wie im Falle der ‚Bitcoins‘ jeder Konjunkturpolitik und entziehe ihr damit den Boden.<ref>Bundesverband Digitale Wirtschaft: [http://www.bvdw.org/medien/bvdw-warnt-verbraucher-und-haendler-vor-bitcoins-als-zahlungsmittel?media=3006 BVDW warnt Verbraucher und Händler vor Bitcoins als Zahlungsmittel], Pressemeldung vom 1. Juni 2011.</ref><ref>[http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,766167,00.html ''Internet-Geld in der Kritik: Wirtschaftsverband erwartet Bitcoin-Verbot''.] In: ''[[Spiegel Online]]'', 1. Juni 2011.</ref>


=== Auswirkungen auf das Steuersystem ===
=== Auswirkungen auf das Steuersystem ===
Zeile 339: Zeile 339:
{{Siehe auch|Quantitätstheorie}}
{{Siehe auch|Quantitätstheorie}}


Der Währungsfachmann Gerhard Rösl, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule Regensburg, sagte hingegen in einem Interview, er könne keine offensichtlichen Probleme der Währung ausmachen. Er sehe kein erhöhtes Missbrauchspotential im Vergleich zu Bargeld und bei der Konzeption von Bitcoins sei offenbar darauf geachtet worden, dass die Wechselkurse sowohl im Hinblick auf andere Währungen als auch im Hinblick auf zu bezahlende Leistung flexibel seien.<ref>Christian Stöcker: [http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,765382,00.html ''Hacker-Währung Bitcoin: Geld aus der Steckdose''.] In: ''[[Spiegel Online]]'', 31. Mai 2011</ref>
Der Währungsfachmann Gerhard Rösl, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule Regensburg, sagte hingegen in einem Interview, er könne keine offensichtlichen Probleme der Währung ausmachen. Er sehe kein erhöhtes Missbrauchspotential im Vergleich zu Bargeld und bei der Konzeption von Bitcoins sei offenbar darauf geachtet worden, dass die Wechselkurse sowohl im Hinblick auf andere Währungen als auch im Hinblick auf zu bezahlende Leistung flexibel seien.<ref>Christian Stöcker: [http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,765382,00.html ''Hacker-Währung Bitcoin: Geld aus der Steckdose''.] In: ''[[Spiegel Online]]'', 31. Mai 2011.</ref>


{{Siehe auch|Neutralität des Geldes}}
{{Siehe auch|Neutralität des Geldes}}
Zeile 360: Zeile 360:


Ob Transaktionen mit Bitcoins auch rechtlich gesehen in jedem Fall irreversibel sind, hängt unter anderem von einer Anerkennung als Geld im Sinne von „gesetzlichem Zahlungsmittel“ ab, die zurzeit nicht abzusehen ist. Denn reguläre Bargeldzahlungen aus entwendeten Beträgen, die in gutem Glauben entgegengenommen werden, gelten beispielsweise nach §&nbsp;935 Absatz 2 [[Bürgerliches Gesetzbuch|BGB]] als rechtmäßig erworben, bei anderen Wertgegenständen, Wertpapieren oder Tauschartikeln ist dies nicht der Fall. Der diplomierte Jurist Jens Ferner verneint die Frage, ob es sich bei Bitcoin um Geld im rechtlichen Sinne handele, da keine Annahmepflicht bestehe und kein Anspruch gegen eine ausgebende Stelle geschaffen werde.<ref>[http://www.ferner-alsdorf.de/2011/06/bitcoins-wahrung-oder-ware/wettbewerbsrecht/strafrecht/rechtsanwalt/verkehrsrecht/ Bitcoins: Währung oder Ware?], Jens Ferner</ref>
Ob Transaktionen mit Bitcoins auch rechtlich gesehen in jedem Fall irreversibel sind, hängt unter anderem von einer Anerkennung als Geld im Sinne von „gesetzlichem Zahlungsmittel“ ab, die zurzeit nicht abzusehen ist. Denn reguläre Bargeldzahlungen aus entwendeten Beträgen, die in gutem Glauben entgegengenommen werden, gelten beispielsweise nach §&nbsp;935 Absatz 2 [[Bürgerliches Gesetzbuch|BGB]] als rechtmäßig erworben, bei anderen Wertgegenständen, Wertpapieren oder Tauschartikeln ist dies nicht der Fall. Der diplomierte Jurist Jens Ferner verneint die Frage, ob es sich bei Bitcoin um Geld im rechtlichen Sinne handele, da keine Annahmepflicht bestehe und kein Anspruch gegen eine ausgebende Stelle geschaffen werde.<ref>[http://www.ferner-alsdorf.de/2011/06/bitcoins-wahrung-oder-ware/wettbewerbsrecht/strafrecht/rechtsanwalt/verkehrsrecht/ Bitcoins: Währung oder Ware?], Jens Ferner</ref>
Sorge und Krohn-Grimberghe kommen ebenfalls zum Ergebnis, dass es sich bei Bitcoin nicht um Geld handele; sie lehnen außerdem die Einordnung als E-Geld im Sinne des Zahlungsdiensteaufsichtsgesetzes ab, da dazu eine Forderung gegen einen Emittenten vorliegen müsste. Die Autoren sehen Bitcoin jedoch als Rechnungseinheit und somit Finanzinstrument an.<ref>Christoph Sorge, Artus Krohn-Grimberghe: [http://www.ismll.uni-hildesheim.de/pub/pdfs/sorge-krohn-grimberghe-bitcoin.pdf Bitcoin. Eine Erste Einordnung.] In: Datenschutz und Datensicherheit 36 (2012) Nr. 7, S. 479-484</ref>
Sorge und Krohn-Grimberghe kommen ebenfalls zum Ergebnis, dass es sich bei Bitcoin nicht um Geld handele; sie lehnen außerdem die Einordnung als E-Geld im Sinne des Zahlungsdiensteaufsichtsgesetzes ab, da dazu eine Forderung gegen einen Emittenten vorliegen müsste. Die Autoren sehen Bitcoin jedoch als Rechnungseinheit und somit Finanzinstrument an.<ref>Christoph Sorge, Artus Krohn-Grimberghe: [http://www.ismll.uni-hildesheim.de/pub/pdfs/sorge-krohn-grimberghe-bitcoin.pdf Bitcoin. Eine Erste Einordnung.] In: Datenschutz und Datensicherheit 36 (2012) Nr. 7, S. 479–484.</ref>


Mit einer zur Ansicht von Ferner weitgehend deckungsgleichen Begründung wird die Frage, ob Bitcoin vom aktuellen deutschen „Gesetzesentwurf zur Optimierung der Geldwäscheprävention“<ref>[http://www.bundesrat.de/nn_8694/SharedDocs/Drucksachen/2011/0301-400/317-11,templateId%3Draw,property%3DpublicationFile.pdf/317-11.pdf Gesetzesentwurf zur Optimierung der Geldwäscheprävention], Bundesrat Drucksache 317/11, 27. Mai 2011</ref> betroffen ist, von Kommentatoren wie Martin Behrens klar verneint.<ref>[http://www.blog.mbehrens.eu/virtual-currency/bitcoin/bitcoins-als-e-geld Bitcoins als E-Geld?], Martin Behrens, blog.mbehrens.eu, 20. Juni 2011</ref> Denn die Begründung des Gesetzentwurfes lege eindeutig fest:
Mit einer zur Ansicht von Ferner weitgehend deckungsgleichen Begründung wird die Frage, ob Bitcoin vom aktuellen deutschen „Gesetzesentwurf zur Optimierung der Geldwäscheprävention“<ref>[http://www.bundesrat.de/nn_8694/SharedDocs/Drucksachen/2011/0301-400/317-11,templateId%3Draw,property%3DpublicationFile.pdf/317-11.pdf Gesetzesentwurf zur Optimierung der Geldwäscheprävention], Bundesrat Drucksache 317/11, 27. Mai 2011.</ref> betroffen ist, von Kommentatoren wie Martin Behrens klar verneint.<ref>[http://www.blog.mbehrens.eu/virtual-currency/bitcoin/bitcoins-als-e-geld Bitcoins als E-Geld?], Martin Behrens, blog.mbehrens.eu, 20. Juni 2011.</ref> Denn die Begründung des Gesetzentwurfes lege eindeutig fest:


{{Zitat|Elektronisches Geld im Sinne dieses Gesetzes wird, so gibt es die Definition in der Richtlinie vor, nur im Austausch gegen gesetzliche Zahlungsmittel geschaffen. […] Als Zahlungsmittel bestimmte Werteinheiten, die in Barter-Clubs, privaten Tauschringen oder anderen Zahlungssystemen gegen realwirtschaftliche Leistungen, Warenlieferungen oder Dienstleistungen geschöpft werden, bleiben dagegen unberücksichtigt, auch wenn sie wirtschaftlich die gleiche Funktion wie elektronisches Geld im Sinne der Richtlinie haben und unter Geldschöpfungsgesichtspunkten ein vergleichbares Potential haben. So hatte es bereits die Erste E-Geld-Richtlinie und ihre Umsetzung im [[Kreditwesengesetz|KWG]] geregelt.|ref=<ref>[http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/030/1703023.pdf Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Zweiten E-Geld-Richtlinie], Deutscher Bundestag, Gesetzesentwurf der Bundesregierung, Drucksache 17/3023, 27. September 2010, Seite 40f</ref>}}
{{Zitat|Elektronisches Geld im Sinne dieses Gesetzes wird, so gibt es die Definition in der Richtlinie vor, nur im Austausch gegen gesetzliche Zahlungsmittel geschaffen. […] Als Zahlungsmittel bestimmte Werteinheiten, die in Barter-Clubs, privaten Tauschringen oder anderen Zahlungssystemen gegen realwirtschaftliche Leistungen, Warenlieferungen oder Dienstleistungen geschöpft werden, bleiben dagegen unberücksichtigt, auch wenn sie wirtschaftlich die gleiche Funktion wie elektronisches Geld im Sinne der Richtlinie haben und unter Geldschöpfungsgesichtspunkten ein vergleichbares Potential haben. So hatte es bereits die Erste E-Geld-Richtlinie und ihre Umsetzung im [[Kreditwesengesetz|KWG]] geregelt.|ref=<ref>[http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/030/1703023.pdf Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Zweiten E-Geld-Richtlinie], Deutscher Bundestag, Gesetzesentwurf der Bundesregierung, Drucksache 17/3023, 27. September 2010, S. 40f.</ref>}}


Damit sei, so Behrens, klar, dass Bitcoin kein E-Geld im juristischen Sinne sei. Aufgrund der europäischen Harmonisierungsbestrebungen werde das Ergebnis aller Voraussicht nach für den gesamten EU-Binnenmarkt gelten.<ref>[http://www.blog.mbehrens.eu/virtual-currency/bitcoin/bitcoins-als-e-geld Bitcoins als E-Geld?], Martin Behrens, blog.mbehrens.eu, 20. Juni 2011</ref> Von Seiten der [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]] und der britischen [[:en:Financial Services Authority|Financial Services Authority (FSA)]] wird eine übereinstimmende Einschätzung berichtet.<ref name="reuters201204" />
Damit sei, so Behrens, klar, dass Bitcoin kein E-Geld im juristischen Sinne sei. Aufgrund der europäischen Harmonisierungsbestrebungen werde das Ergebnis aller Voraussicht nach für den gesamten EU-Binnenmarkt gelten.<ref>[http://www.blog.mbehrens.eu/virtual-currency/bitcoin/bitcoins-als-e-geld Bitcoins als E-Geld?], Martin Behrens, blog.mbehrens.eu, 20. Juni 2011.</ref> Von Seiten der [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]] und der britischen [[:en:Financial Services Authority|Financial Services Authority (FSA)]] wird eine übereinstimmende Einschätzung berichtet.<ref name="reuters201204" />


Der Verzicht auf spezielle, restriktivere Regelungen entspricht im US-amerikanischen Raum der nur teilweisen Regulierung der „Digital currency exchanger“.
Der Verzicht auf spezielle, restriktivere Regelungen entspricht im US-amerikanischen Raum der nur teilweisen Regulierung der „Digital currency exchanger“.
Zeile 373: Zeile 373:


==== Geltungsbereich der Finanzaufsicht durch die BaFin ====
==== Geltungsbereich der Finanzaufsicht durch die BaFin ====
Zufolge einem Artikel des Rechtsanwalts Tobias Haar unterliegen inländische gewerbsmäßige Zahlungsdienste im Zusammenhang mit Bitcoin möglicherweise dennoch der deutschen Finanzaufsicht, denn nach Ansicht der [[BaFin]] ist sie eine durch das [[Kreditwesengesetz]] erfasste Rechungseinheit. Diese Einschätzung wird durch die Autoren Christoph Sorge und Artus Krohn-Grimberghe bestätigt.<ref>Christoph Sorge, Artus Krohn-Grimberghe: [http://www.ismll.uni-hildesheim.de/pub/pdfs/sorge-krohn-grimberghe-bitcoin.pdf Bitcoin: Eine erste Einordnung], Uni Hildesheim</ref><ref>[http://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Merkblatt/mb_111220_finanzinstrumente.html Merkblatt „Hinweise zu Finanzinstrumenten nach § 1 Abs. 11 Sätze 1 bis 3 KWG“ der BaFin] vom 20. Dezember 2011 mit Aktualisierungen bis März 2012, 47</ref><ref>[http://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Merkblatt/mb_111222_zag.html Merkblatt „Hinweise zu dem Gesetz über die Beaufsichtigung von Zahlungsdiensten“] der BaFin vom 22. Dezember 2011.</ref> Ein gewerbsmäßiger Handel mit Bitcoin als Hauptgegenstand sei genehmigungspflichtig.<ref>Siehe hierzu auch die folgende Forendiskussion mit einem der BaFin zugeordneten Schreiben unter https://bitcointalk.org/index.php?topic=117008.0;all</ref> Unklar sei, so Haar, eine Anwendbarkeit des [[Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz]] bei gewerbsmäßigen [[Finanztransfergeschäft]]en im Rahmen von [[Dreipersonenverhältnis]]sen, wie sie etwa Pizza-Bestelldienste böten. Insgesamt bestünden für Internetdienste und elektronische Zahlungsmittel noch zahlreiche Unsicherheiten. Bei einem direktem Vertrag zwischen Händler und Kunden bleibe jedoch die Finanzaufsicht unberührt.<ref>[http://heise.de/-1723975 Währungsrisiken], Tobias Haar, [[iX – Magazin für professionelle Informationstechnik]], Ausgabe November 2012 </ref>
Zufolge einem Artikel des Rechtsanwalts Tobias Haar unterliegen inländische gewerbsmäßige Zahlungsdienste im Zusammenhang mit Bitcoin möglicherweise dennoch der deutschen Finanzaufsicht, denn nach Ansicht der [[BaFin]] ist sie eine durch das [[Kreditwesengesetz]] erfasste Rechungseinheit. Diese Einschätzung wird durch die Autoren Christoph Sorge und Artus Krohn-Grimberghe bestätigt.<ref>Christoph Sorge, Artus Krohn-Grimberghe: [http://www.ismll.uni-hildesheim.de/pub/pdfs/sorge-krohn-grimberghe-bitcoin.pdf Bitcoin: Eine erste Einordnung], Uni Hildesheim</ref><ref>[http://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Merkblatt/mb_111220_finanzinstrumente.html Merkblatt „Hinweise zu Finanzinstrumenten nach § 1 Abs. 11 Sätze 1 bis 3 KWG“ der BaFin] vom 20. Dezember 2011 mit Aktualisierungen bis März 2012, 47</ref><ref>[http://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Merkblatt/mb_111222_zag.html Merkblatt „Hinweise zu dem Gesetz über die Beaufsichtigung von Zahlungsdiensten“] der BaFin vom 22. Dezember 2011.</ref> Ein gewerbsmäßiger Handel mit Bitcoin als Hauptgegenstand sei genehmigungspflichtig.<ref>Siehe hierzu auch die folgende Forendiskussion mit einem der BaFin zugeordneten Schreiben unter https://bitcointalk.org/index.php?topic=117008.0;all</ref> Unklar sei, so Haar, eine Anwendbarkeit des [[Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz]] bei gewerbsmäßigen [[Finanztransfergeschäft]]en im Rahmen von [[Dreipersonenverhältnis]]sen, wie sie etwa Pizza-Bestelldienste böten. Insgesamt bestünden für Internetdienste und elektronische Zahlungsmittel noch zahlreiche Unsicherheiten. Bei einem direkten Vertrag zwischen Händler und Kunden bleibe jedoch die Finanzaufsicht unberührt.<ref>[http://heise.de/-1723975 Währungsrisiken], Tobias Haar, [[iX – Magazin für professionelle Informationstechnik]], Ausgabe November 2012.</ref>


Die britische FSA hält eine Einstufung als Zahlungsinstrument für möglich.<ref name="reuters201204" />
Die britische FSA hält eine Einstufung als Zahlungsinstrument für möglich.<ref name="reuters201204" />
Zeile 384: Zeile 384:
== Wichtige Ereignisse und Medienberichte ==
== Wichtige Ereignisse und Medienberichte ==
=== {{Anker|Verluste, Diebstähle, Hacks und Betrugsfälle}} Verluste, Diebstähle, Hacks und Betrugsfälle ===
=== {{Anker|Verluste, Diebstähle, Hacks und Betrugsfälle}} Verluste, Diebstähle, Hacks und Betrugsfälle ===
Wie dargestellt, hat Bitcoin einige deutliche Gemeinsamkeiten zu Bargeld. Überraschend wirksam trifft diese Ähnlichkeit auch auf die Eigenschaft zu, dass Bargeld verloren gehen, gestohlen, oder durch Betrug oder Erpressung den Besitzer wechseln kann. Hierzu tragen neben der Möglichkeit völliger Anonymität, zeitweilig enormer Kurssteigerungen und teilweise unprofessionellem Vorgehen auch ein starkes Anwachsen von Geldgeschäften und spekulativen Angeboten seit Anfang 2011 sowie eine gewisse Wildwest-Mentalität bei.<ref name="reuters201204" /> Dabei erwiesen sich vor allem die Online-Börsen wiederholt als Schwachstellen.<ref>Jon Tullett and Robin Scher: [http://www.itweb.co.za/index.php?option=com_content&view=article&id=60908:bitcoin-gains-banking-access Bitcoin gains banking access], itweb.co.za, 7. Januar 2013</ref> Die folgende Liste von Vorfällen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<ref>Mircea Poescu, [http://polimedia.us/trilema/2012/the-bitcoin-drama-timeline/ The Bitcoin Drama Timeline], abgerufen 29. Dezember 2012</ref><ref>[https://bitcointalk.org/index.php?topic=83794.0 List of Major Bitcoin Heists, Thefts, Hacks, Scams, and Losses], dree12, bitcointalk.org Forum, abgerufen 30. Dezember 2012</ref>
Wie dargestellt, hat Bitcoin einige deutliche Gemeinsamkeiten zu Bargeld. Überraschend wirksam trifft diese Ähnlichkeit auch auf die Eigenschaft zu, dass Bargeld verloren gehen, gestohlen, oder durch Betrug oder Erpressung den Besitzer wechseln kann. Hierzu tragen neben der Möglichkeit völliger Anonymität, zeitweilig enormer Kurssteigerungen und teilweise unprofessionellem Vorgehen auch ein starkes Anwachsen von Geldgeschäften und spekulativen Angeboten seit Anfang 2011 sowie eine gewisse Wildwest-Mentalität bei.<ref name="reuters201204" /> Dabei erwiesen sich vor allem die Online-Börsen wiederholt als Schwachstellen.<ref>Jon Tullett and Robin Scher: [http://www.itweb.co.za/index.php?option=com_content&view=article&id=60908:bitcoin-gains-banking-access Bitcoin gains banking access], itweb.co.za, 7. Januar 2013.</ref> Die folgende Liste von Vorfällen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<ref>Mircea Poescu, [http://polimedia.us/trilema/2012/the-bitcoin-drama-timeline/ The Bitcoin Drama Timeline], abgerufen 29. Dezember 2012.</ref><ref>[https://bitcointalk.org/index.php?topic=83794.0 List of Major Bitcoin Heists, Thefts, Hacks, Scams, and Losses], dree12, bitcointalk.org Forum, abgerufen 30. Dezember 2012.</ref>


==== Diebstahl von Guthaben des Nutzers Allinvain im Wert von 500.000 USD ====
==== Diebstahl von Guthaben des Nutzers Allinvain im Wert von 500.000 USD ====
Zeile 390: Zeile 390:


==== Vorwurf der Verwendung für illegale Zwecke ====
==== Vorwurf der Verwendung für illegale Zwecke ====
Anfang Juni 2011 erschien ein Artikel beim Online-Portal [[Gawker]], in dem über eine mit dem Anonymisierungsnetzwerk [[Tor (Netzwerk)|Tor]] zugängliche Seite berichtet wurde, auf der gegen Bitcoin Drogen angeboten wurden. Dieser Bericht wurde von den amerikanischen Senatoren Charles Schumer und Joe Manchin aufgegriffen, welche ein Verbot der Seite forderten und aufgrund der Verwendbarkeit zur Bezahlung illegaler Waren die Legalität von Bitcoin allgemein in Zweifel zogen.<ref>Richard Chirgwin: [http://www.theregister.co.uk/2011/06/08/bitcoin_under_attack/ ''US senators draw a bead on Bitcoin''.] In: ''[[The Register]]'', 8. Juni 2010</ref> Tatsächlich spielt Bargeld bei den Aktivitäten der [[Schattenwirtschaft]], deren gesamter Umfang in Deutschland auf etwa 12 bis 17 % des [[Bruttoinlandsprodukt]]s geschätzt wird, aufgrund seiner Anonymität eine besondere Rolle. Deswegen gibt es eine Tendenz zur zunehmenden Kontrolle von Bargeld-Transaktionen. Ein Gesetzentwurf zur Optimierung der [[Geldwäsche]]prävention, der eine Registrierung bei bisher anonymen Zahlungen mit Systemen wie der Paysafecard vorsieht, wurde von der deutschen Bundesregierung vorgelegt.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/Anonyme-Online-Zahlungen-durch-Geldwaeschegesetz-moeglicherweise-vor-dem-Aus-1269409.html Anonyme Online-Zahlungen durch Geldwäschegesetz möglicherweise vor dem Aus], [[heise online]], 28. Juni 2011</ref> Eine noch weitergehende Kontrolle von Zahlungsdaten durch die USA findet im Rahmen des politisch stark umstrittenen [[SWIFT]]-Abkommens statt.
Anfang Juni 2011 erschien ein Artikel beim Online-Portal [[Gawker]], in dem über eine mit dem Anonymisierungsnetzwerk [[Tor (Netzwerk)|Tor]] zugängliche Seite berichtet wurde, auf der gegen Bitcoin Drogen angeboten wurden. Dieser Bericht wurde von den amerikanischen Senatoren Charles Schumer und Joe Manchin aufgegriffen, welche ein Verbot der Seite forderten und aufgrund der Verwendbarkeit zur Bezahlung illegaler Waren die Legalität von Bitcoin allgemein in Zweifel zogen.<ref>Richard Chirgwin: [http://www.theregister.co.uk/2011/06/08/bitcoin_under_attack/ ''US senators draw a bead on Bitcoin''.] In: ''[[The Register]]'', 8. Juni 2010.</ref> Tatsächlich spielt Bargeld bei den Aktivitäten der [[Schattenwirtschaft]], deren gesamter Umfang in Deutschland auf etwa 12 bis 17 % des [[Bruttoinlandsprodukt]]s geschätzt wird, aufgrund seiner Anonymität eine besondere Rolle. Deswegen gibt es eine Tendenz zur zunehmenden Kontrolle von Bargeld-Transaktionen. Ein Gesetzentwurf zur Optimierung der [[Geldwäsche]]prävention, der eine Registrierung bei bisher anonymen Zahlungen mit Systemen wie der Paysafecard vorsieht, wurde von der deutschen Bundesregierung vorgelegt.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/Anonyme-Online-Zahlungen-durch-Geldwaeschegesetz-moeglicherweise-vor-dem-Aus-1269409.html Anonyme Online-Zahlungen durch Geldwäschegesetz möglicherweise vor dem Aus], [[heise online]], 28. Juni 2011.</ref> Eine noch weitergehende Kontrolle von Zahlungsdaten durch die USA findet im Rahmen des politisch stark umstrittenen [[SWIFT]]-Abkommens statt.


Vertreter von Bitcoin-Tauschbörsen wie beispielsweise Mark Karpeles von Mt Gox oder dem Zahlungsdienstleister Dwolla erklärten daraufhin, dass sie mit Behörden bereits zwecks einer Zusammenarbeit zur Kontrolle illegaler Transaktionen in Kontakt stünden und auch weitere Vorkehrungen wie beispielsweise Auszahlungslimits getroffen worden seien.<ref>[http://www.siliconprairienews.com/2011/06/guest-post-the-virtual-currency-debate-exchange-and-hysteria Guest Post: The virtual currency debate, exchange and hysteria], Ben Milne (Dwolla) bei Silicon Prairie, 21. Juni 2011</ref><ref>[http://liliontransfer.org/?strona=pralnia Anti-Money Laundering Policy], Lilion Transfer (Polen)</ref><ref>[https://campbx.com/register.php?r=p5fWmx3AQzg CampBX User Agreement]</ref>
Vertreter von Bitcoin-Tauschbörsen wie beispielsweise Mark Karpeles von Mt Gox oder dem Zahlungsdienstleister Dwolla erklärten daraufhin, dass sie mit Behörden bereits zwecks einer Zusammenarbeit zur Kontrolle illegaler Transaktionen in Kontakt stünden und auch weitere Vorkehrungen wie beispielsweise Auszahlungslimits getroffen worden seien.<ref>[http://www.siliconprairienews.com/2011/06/guest-post-the-virtual-currency-debate-exchange-and-hysteria Guest Post: The virtual currency debate, exchange and hysteria], Ben Milne (Dwolla) bei Silicon Prairie, 21. Juni 2011.</ref><ref>[http://liliontransfer.org/?strona=pralnia Anti-Money Laundering Policy], Lilion Transfer (Polen)</ref><ref>[https://campbx.com/register.php?r=p5fWmx3AQzg CampBX User Agreement]</ref>


''Siehe auch:'' [[SWIFT#Weitergabe vertraulicher Daten an US-amerikanische und europäische Behörden|Weitergabe vertraulicher Finanztransaktionsdaten an US-amerikanische Behörden im Rahmen des SWIFT Abkommens]]
''Siehe auch:'' [[SWIFT#Weitergabe vertraulicher Daten an US-amerikanische und europäische Behörden|Weitergabe vertraulicher Finanztransaktionsdaten an US-amerikanische Behörden im Rahmen des SWIFT Abkommens]]
Zeile 399: Zeile 399:
Am 19. Juni 2011 erbeutete ein Angreifer bei der größten Online-Börse Mt. Gox ein Konto mit einem Guthaben von etwa 500.000 BTC (entsprach zu diesem Zeitpunkt rund 8,75&nbsp;Millionen US-Dollar) und damit etwa 1/13 der gesamten zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Menge an Bitcoins. Der Angreifer platzierte eine Verkaufsorder mit einem Volumen von 100.000&nbsp;BTC, zum Preis von 1&nbsp;Cent anstelle des Marktpreises von rund 17&nbsp;US-Dollar. Das Angebot erfüllte sämtliche offenen Kaufgesuche und führte zu einem kurzzeitigen Zusammenbruch des Handels. Der Handel bei Mt.&nbsp;Gox und der zweitgrößten Börse TradeHill wurde infolgedessen vorläufig ausgesetzt.
Am 19. Juni 2011 erbeutete ein Angreifer bei der größten Online-Börse Mt. Gox ein Konto mit einem Guthaben von etwa 500.000 BTC (entsprach zu diesem Zeitpunkt rund 8,75&nbsp;Millionen US-Dollar) und damit etwa 1/13 der gesamten zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Menge an Bitcoins. Der Angreifer platzierte eine Verkaufsorder mit einem Volumen von 100.000&nbsp;BTC, zum Preis von 1&nbsp;Cent anstelle des Marktpreises von rund 17&nbsp;US-Dollar. Das Angebot erfüllte sämtliche offenen Kaufgesuche und führte zu einem kurzzeitigen Zusammenbruch des Handels. Der Handel bei Mt.&nbsp;Gox und der zweitgrößten Börse TradeHill wurde infolgedessen vorläufig ausgesetzt.


Am 20. Juni 2011 wurde von Mt. Gox als Ursache bekanntgegeben, dass es zu einem Diebstahl der Datenbank mit rund 61.000 Nutzernamen, Mailadressen und verschlüsselten Passwörtern gekommen sei.<ref name="bitcoinmoney.6703678186">[http://www.bitcoinmoney.com/post/6703678186/mtgox-security-breach-june-19 Account database compromised], nitcommoney.com, 20. Juni 2011</ref> Wahrscheinlich durch eine [[SQL-Injection]] konnte weiteren Analysen zufolge nicht nur die Datenbank ausgelesen werden, sondern auch die internen Kontostände des Handelssystems von Mt Gox manipuliert werden.<ref>[https://mtgox.com/press_release_20110630.html CLARIFICATION OF MT. GOX COMPROMISED ACCOUNTS AND MAJOR BITCOIN SELL-OFF], Pressemitteilung von Mt Gox vom 20. Juni 2011</ref> Ein Betrag von 2.000 BTC (entsprechend rund 34.000 US Dollar) wurde dabei von Mt. Gox in tatsächlichen Geldeinheiten an den Angreifer ausgezahlt, weitere Transaktionen wurden durch Sicherheitsmechanismen gestoppt. Zur Annullierung der Manipulation wurden die betroffenen Transaktionen im Buchführungssystem von Mt. Gox rückgängig gemacht.<ref>[https://support.mtgox.com/entries/20208066-huge-bitcoin-sell-off-due-to-a-compromised-account-rollback support.mtgox.com]</ref><ref>[http://www.dailytech.com/Inside+the+MegaHack+of+Bitcoin+the+Full+Story/article21942.htm Inside the Mega-Hack of Bitcoin: the Full Story], Jason Mick, [[Daily Tech]] Blog, 19. Juni 2011</ref>
Am 20. Juni 2011 wurde von Mt. Gox als Ursache bekanntgegeben, dass es zu einem Diebstahl der Datenbank mit rund 61.000 Nutzernamen, Mailadressen und verschlüsselten Passwörtern gekommen sei.<ref name="bitcoinmoney.6703678186">[http://www.bitcoinmoney.com/post/6703678186/mtgox-security-breach-june-19 Account database compromised], nitcommoney.com, 20. Juni 2011.</ref> Wahrscheinlich durch eine [[SQL-Injection]] konnte weiteren Analysen zufolge nicht nur die Datenbank ausgelesen werden, sondern auch die internen Kontostände des Handelssystems von Mt Gox manipuliert werden.<ref>[https://mtgox.com/press_release_20110630.html CLARIFICATION OF MT. GOX COMPROMISED ACCOUNTS AND MAJOR BITCOIN SELL-OFF], Pressemitteilung von Mt Gox vom 20. Juni 2011.</ref> Ein Betrag von 2.000 BTC (entsprechend rund 34.000 US Dollar) wurde dabei von Mt. Gox in tatsächlichen Geldeinheiten an den Angreifer ausgezahlt, weitere Transaktionen wurden durch Sicherheitsmechanismen gestoppt. Zur Annullierung der Manipulation wurden die betroffenen Transaktionen im Buchführungssystem von Mt. Gox rückgängig gemacht.<ref>[https://support.mtgox.com/entries/20208066-huge-bitcoin-sell-off-due-to-a-compromised-account-rollback support.mtgox.com]</ref><ref>[http://www.dailytech.com/Inside+the+MegaHack+of+Bitcoin+the+Full+Story/article21942.htm Inside the Mega-Hack of Bitcoin: the Full Story], Jason Mick, [[Daily Tech]] Blog, 19. Juni 2011.</ref>


Die ausgespähten Passwörter und Mailadressen wurden auch im Internet veröffentlicht. Die Passwörter waren mit einem üblichen, nicht mehr aktuellen Verfahren entsprechend mit [[Message-Digest Algorithm 5|MD5]]-Hashes verschlüsselt. Bei einem direkten Zugriff auf eine Datenbank mit verschlüsselten Passwörtern ist es heutzutage jedoch generell möglich, auch vergleichsweise sichere Passwörter durch [[Brute Force]]-Methoden wie beispielsweise [[Rainbow Table]]s zu knacken.<ref>[[Bruce Schneier]]:[http://www.schneier.com/blog/archives/2006/12/realworld_passw.html ''Real-World Passwords How good are the passwords people are choosing to protect their computers and online accounts?''] Blog "Schneier on Security"</ref><ref name="bitcoinmoney.6703678186" /> Als sicher gelten daher erst Passwörter mit einer Länge von 15 bis 20 zufälligen Zeichen. Nutzer, die an weiteren Börsen bei fallenden Preisen verkauft haben oder unzureichende Passwörter verwendeten, erlitten aufgrund des Vorfalls vermutlich finanzielle Verluste.
Die ausgespähten Passwörter und Mailadressen wurden auch im Internet veröffentlicht. Die Passwörter waren mit einem üblichen, nicht mehr aktuellen Verfahren entsprechend mit [[Message-Digest Algorithm 5|MD5]]-Hashes verschlüsselt. Bei einem direkten Zugriff auf eine Datenbank mit verschlüsselten Passwörtern ist es heutzutage jedoch generell möglich, auch vergleichsweise sichere Passwörter durch [[Brute Force]]-Methoden wie beispielsweise [[Rainbow Table]]s zu knacken.<ref>[[Bruce Schneier]]:[http://www.schneier.com/blog/archives/2006/12/realworld_passw.html ''Real-World Passwords How good are the passwords people are choosing to protect their computers and online accounts?''] Blog "Schneier on Security"</ref><ref name="bitcoinmoney.6703678186" /> Als sicher gelten daher erst Passwörter mit einer Länge von 15 bis 20 zufälligen Zeichen. Nutzer, die an weiteren Börsen bei fallenden Preisen verkauft haben oder unzureichende Passwörter verwendeten, erlitten aufgrund des Vorfalls vermutlich finanzielle Verluste.


Während es zu kurzfristigen Einbrüchen im Kursverlauf anderer Börsen kam, blieben die Tagesmittelpreise dort in der Folge weitgehend stabil, während sich das Handelsvolumen deutlich vergrößerte. Kommentierungen des Zwischenfalls reichten von der Vorhersage des baldigen Untergangs des ganzen Systems aufgrund seiner als mangelhaft wahrgenommenen Stabilität<ref>[http://www.20min.ch/finance/news/story/Cyber-Dollar-schmiert-ab-23443029 ''Cyber-Dollar schmiert ab – Das Vertrauen in die Online-Währung Bitcoin ist erschüttert: Ein Unbekannter entwendet 500&nbsp;000 Bitcoin; der Kurs kollabiert''.] Gérard Moinat, 20 Minuten Online, 21. Juni 2011</ref> bis zur Einstufung als eine bestandene Probe auf Robustheit und Flexibilität.<ref>[http://thedailyattack.com/2011/06/29/bitcoin-comes-out-swinging-off-the-ropes/ Bitcoin: Comes out swinging off the ropes] Ravenwarrior, 29. Juni 2011 auf thedailyattack.com</ref> Langfristig wird die Wirkung des Angriffs als Wendepunkt für ein höheres Sicherheitsbewusstsein und professionelleres Vorgehen der Online-Börsen gesehen. Aufgrund seiner Verankerung in der Nutzer-Community konnte Mt. Gox seinen Marktanteil im Wesentlichen halten.
Während es zu kurzfristigen Einbrüchen im Kursverlauf anderer Börsen kam, blieben die Tagesmittelpreise dort in der Folge weitgehend stabil, während sich das Handelsvolumen deutlich vergrößerte. Kommentierungen des Zwischenfalls reichten von der Vorhersage des baldigen Untergangs des ganzen Systems aufgrund seiner als mangelhaft wahrgenommenen Stabilität<ref>[http://www.20min.ch/finance/news/story/Cyber-Dollar-schmiert-ab-23443029 ''Cyber-Dollar schmiert ab – Das Vertrauen in die Online-Währung Bitcoin ist erschüttert: Ein Unbekannter entwendet 500&nbsp;000 Bitcoin; der Kurs kollabiert''.] Gérard Moinat, 20 Minuten Online, 21. Juni 2011.</ref> bis zur Einstufung als eine bestandene Probe auf Robustheit und Flexibilität.<ref>[http://thedailyattack.com/2011/06/29/bitcoin-comes-out-swinging-off-the-ropes/ Bitcoin: Comes out swinging off the ropes] Ravenwarrior, 29. Juni 2011 auf thedailyattack.com</ref> Langfristig wird die Wirkung des Angriffs als Wendepunkt für ein höheres Sicherheitsbewusstsein und professionelleres Vorgehen der Online-Börsen gesehen. Aufgrund seiner Verankerung in der Nutzer-Community konnte Mt. Gox seinen Marktanteil im Wesentlichen halten.


==== Datenverlust der Tauschbörse Bitomat.pl und überraschender Kauf durch Mt. Gox ====
==== Datenverlust der Tauschbörse Bitomat.pl und überraschender Kauf durch Mt. Gox ====
Am 26. Juli 2011 informierte der Betreiber der drittgrößten Tauschbörse Bitomat.pl, dass es aufgrund eines Datenverlustes zum Verlust von Bitcoin-Einlagen der Kunden in Höhe von 17.000 BTC, entsprechend rund 170.000 €, gekommen sei.<ref>[http://siliconangle.com/blog/2011/08/01/third-largest-bitcoin-exchange-bitomat-lost-their-wallet-over-17000-bitcoins-missing/ Third Largest Bitcoin Exchange Bitomat Lost Their Wallet, Over 17,000 Bitcoins Missing] Kit Dotson, 1. August 2011 auf Siloconangle.com</ref> Hintergrund ist, dass der Server auf einem Amazon-Cloud Service betrieben wurde, dabei aber auf externe Datensicherungen verzichtet wurde. Eine Änderung der Konfiguration des Speicherausbaus des virtuellen Servers führte dazu, dass alle Daten, einschließlich der wallet.dat, die sämtliche aktuellen Kundeneinlagen enthielt, gelöscht wurden.<ref>[http://launch.is/blog/bitomat-loses-data-and-mybitcoin-shuts-down-new-bitcoin-cris.html Bitomat Loses Data and MyBitCoin Shuts down – New Bitcoin Crisis?], 31. Juli 2011, launch.is</ref>
Am 26. Juli 2011 informierte der Betreiber der drittgrößten Tauschbörse Bitomat.pl, dass es aufgrund eines Datenverlustes zum Verlust von Bitcoin-Einlagen der Kunden in Höhe von 17.000 BTC, entsprechend rund 170.000 €, gekommen sei.<ref>[http://siliconangle.com/blog/2011/08/01/third-largest-bitcoin-exchange-bitomat-lost-their-wallet-over-17000-bitcoins-missing/ Third Largest Bitcoin Exchange Bitomat Lost Their Wallet, Over 17,000 Bitcoins Missing] Kit Dotson, 1. August 2011 auf Siloconangle.com</ref> Hintergrund ist, dass der Server auf einem Amazon-Cloud Service betrieben wurde, dabei aber auf externe Datensicherungen verzichtet wurde. Eine Änderung der Konfiguration des Speicherausbaus des virtuellen Servers führte dazu, dass alle Daten, einschließlich der wallet.dat, die sämtliche aktuellen Kundeneinlagen enthielt, gelöscht wurden.<ref>[http://launch.is/blog/bitomat-loses-data-and-mybitcoin-shuts-down-new-bitcoin-cris.html Bitomat Loses Data and MyBitCoin Shuts down – New Bitcoin Crisis?], 31. Juli 2011, launch.is</ref>


Am 11. August 2011 kündigte die japanische Betreiberfirma von Mt Gox, Tibanne, überraschend an, den Dienst Bitomat.pl zu übernehmen und die Nutzer in die eigene Nutzerbasis zu integrieren. Dabei würden die Guthaben der Nutzer vollständig übernommen. Die Einlagen der Nutzer würden durch Mt. Gox ausgezahlt und es werde weiterhin möglich sein, polnische Złoty durch lokale polnische Banktransfers ein- und auszuzahlen.<ref>[https://support.mtgox.com/entries/20357051-mt-gox-the-world-s-largest-bitcoin-exchange-to-acquire-bitomat-pl-compensate-loss-of-bitcoins Mt.Gox, The World’s Largest Bitcoin Exchange to Acquire Bitomat.pl, Compensate Loss Of Bitcoins], mtgox.com am 11. August 2011</ref>
Am 11. August 2011 kündigte die japanische Betreiberfirma von Mt Gox, Tibanne, überraschend an, den Dienst Bitomat.pl zu übernehmen und die Nutzer in die eigene Nutzerbasis zu integrieren. Dabei würden die Guthaben der Nutzer vollständig übernommen. Die Einlagen der Nutzer würden durch Mt. Gox ausgezahlt und es werde weiterhin möglich sein, polnische Złoty durch lokale polnische Banktransfers ein- und auszuzahlen.<ref>[https://support.mtgox.com/entries/20357051-mt-gox-the-world-s-largest-bitcoin-exchange-to-acquire-bitomat-pl-compensate-loss-of-bitcoins Mt.Gox, The World’s Largest Bitcoin Exchange to Acquire Bitomat.pl, Compensate Loss Of Bitcoins], mtgox.com am 11. August 2011.</ref>


==== Verlust der Online-Wallets bei MyBitcoin.com ====
==== Verlust der Online-Wallets bei MyBitcoin.com ====
Am 30. Juli 2011 häuften sich Meldungen, dass der E-Wallet Dienst MyBitcoin.com nicht mehr erreichbar sei.<ref>[http://launch.is/blog/bitomat-loses-data-and-mybitcoin-shuts-down-new-bitcoin-cris.html Bitomat Loses Data and MyBitCoin Shuts down – New Bitcoin Crisis?], 31. Juli 2011, launch.is</ref><ref>[https://bitcointalk.org/index.php?topic=32900.0;all mybitcoin down or just me?], bitconforum, 31. JULI 2011</ref> Dieser Dienst stellte Nutzern eine Online-Wallet zur Verfügung, was allerdings bedeutete, dass – wie bei Tauschbörsen ebenfalls – sämtliche dort gespeicherten Beträge dem Dienst anvertraut wurden. Schon zuvor war kritisiert worden, dass der Dienst mit einer Postfach-Adresse in [[Charlestown (Nevis)|Charlestown]] in der Republik [[St. Kitts und Nevis]] ([[Kleine Antillen]]), einem [[Offshore-Finanzplatz]], praktisch anonym geführt wurde. Zudem gab es zuvor mehrfache Berichte von Verlusten an kleinen Teilen der Einlagen, woraus einige Nutzer den Schluss zogen, dass der Dienst nicht vertrauenswürdig sei.<ref>http://bitcointalk.org/index.php?topic=24548.0</ref> Bis zum 5. August 2011 war über den Verbleib der Einlagen nichts bekannt. An diesem Tag veröffentlichte der Betreiber unter dem Namen oder Pseudonym Tom Williams eine Mitteilung, dass Angreifer eine Sicherheitslücke beim Deponieren von Bitcoins ausgenutzt hätten, die darin bestehe, dass nur eine einzige Bestätigung für eine Transaktion verlangt wurde, damit Einheiten gutgeschrieben wurden.<ref>[https://bitcointalk.org/index.php?topic=34517.0 MyBitcoin Back Up! (with a press release)] auf Bitcointalk.org am 5. August 2011</ref><ref>[https://bitcointalk.org/index.php?topic=34770.0 Mybitcoin.com Press Release #2] auf bitcointalk.org, 5. August 2011</ref><ref name="betabeat">[http://www.betabeat.com/2011/08/05/mybitcoin-disappeared-with-bitcoins/ MyBitcoin.com Is Back: A Week After Vanishing With at Least $250 K. Worth of BTC, Site Claims It Was Hacked], Adrianne Jeffries auf Betabeat.com, 5. August 2011</ref> (Der Hintergrund dieses schon zuvor diskutierten Szenarios ist, dass jemand mit Mining-Kapazität bekannterweise ungültige Transaktionen von Bitcoins erzeugen kann, die ihm gar nicht gehören; Dies fällt erst auf, wenn die weiteren fünf benötigten Bestätigungen durch weitere Miner ausbleiben). Diese Lücke, so Williams weiter, habe zum Verlust von rund 50 % der Einlagen geführt; Die Benutzer seien aufgefordert, ihren Anteil an den verbleibenden Einlagen anzufordern. Der gesamte Verlust beträgt wahrscheinlich mindestens 250.000 US Dollar, der größte bekannte Teilbetrag umfasst 25.000 BTC des Bitcoin-Aktivisten Bruce Wagner.<ref name="betabeat" />
Am 30. Juli 2011 häuften sich Meldungen, dass der E-Wallet Dienst MyBitcoin.com nicht mehr erreichbar sei.<ref>[http://launch.is/blog/bitomat-loses-data-and-mybitcoin-shuts-down-new-bitcoin-cris.html Bitomat Loses Data and MyBitCoin Shuts down – New Bitcoin Crisis?], 31. Juli 2011, launch.is</ref><ref>[https://bitcointalk.org/index.php?topic=32900.0;all mybitcoin down or just me?], bitconforum, 31. JULI 2011.</ref> Dieser Dienst stellte Nutzern eine Online-Wallet zur Verfügung, was allerdings bedeutete, dass – wie bei Tauschbörsen ebenfalls – sämtliche dort gespeicherten Beträge dem Dienst anvertraut wurden. Schon zuvor war kritisiert worden, dass der Dienst mit einer Postfach-Adresse in [[Charlestown (Nevis)|Charlestown]] in der Republik [[St. Kitts und Nevis]] ([[Kleine Antillen]]), einem [[Offshore-Finanzplatz]], praktisch anonym geführt wurde. Zudem gab es zuvor mehrfache Berichte von Verlusten an kleinen Teilen der Einlagen, woraus einige Nutzer den Schluss zogen, dass der Dienst nicht vertrauenswürdig sei.<ref>http://bitcointalk.org/index.php?topic=24548.0</ref> Bis zum 5. August 2011 war über den Verbleib der Einlagen nichts bekannt. An diesem Tag veröffentlichte der Betreiber unter dem Namen oder Pseudonym Tom Williams eine Mitteilung, dass Angreifer eine Sicherheitslücke beim Deponieren von Bitcoins ausgenutzt hätten, die darin bestehe, dass nur eine einzige Bestätigung für eine Transaktion verlangt wurde, damit Einheiten gutgeschrieben wurden.<ref>[https://bitcointalk.org/index.php?topic=34517.0 MyBitcoin Back Up! (with a press release)] auf Bitcointalk.org am 5. August 2011.</ref><ref>[https://bitcointalk.org/index.php?topic=34770.0 Mybitcoin.com Press Release #2] auf bitcointalk.org, 5. August 2011.</ref><ref name="betabeat">[http://www.betabeat.com/2011/08/05/mybitcoin-disappeared-with-bitcoins/ MyBitcoin.com Is Back: A Week After Vanishing With at Least $250 K. Worth of BTC, Site Claims It Was Hacked], Adrianne Jeffries auf Betabeat.com, 5. August 2011.</ref> (Der Hintergrund dieses schon zuvor diskutierten Szenarios ist, dass jemand mit Mining-Kapazität bekannterweise ungültige Transaktionen von Bitcoins erzeugen kann, die ihm gar nicht gehören; Dies fällt erst auf, wenn die weiteren fünf benötigten Bestätigungen durch weitere Miner ausbleiben). Diese Lücke, so Williams weiter, habe zum Verlust von rund 50 % der Einlagen geführt; Die Benutzer seien aufgefordert, ihren Anteil an den verbleibenden Einlagen anzufordern. Der gesamte Verlust beträgt wahrscheinlich mindestens 250.000 US Dollar, der größte bekannte Teilbetrag umfasst 25.000 BTC des Bitcoin-Aktivisten Bruce Wagner.<ref name="betabeat" />


Allgemein wurde der Erklärung des Betreibers aufgrund seiner Anonymität und vorher bekannt gewordenen nicht aufgeklärten Verlusten und unterstellten Diebstählen von Einlagen kein Glauben geschenkt. Ein Kollektiv unter dem Namen eines IRC-Kanals "#bitcoin-police" startete Bemühungen, den Betreiber zu identifizieren, deren Resultat u.&nbsp;a. Verbindungen zum Anonymisierungsdienst Privacy Shark sowie kanadischen Hacker-Gruppen nahe legen.<ref name="betabeat" /><ref>[http://pastebin.com/MfPt99eR Greetings bitcoin community!], pastebin.com, 2. August 2011</ref> Auch eine Einschaltung des [[Federal Bureau of Investigation|FBI]] wurde diskutiert.
Allgemein wurde der Erklärung des Betreibers aufgrund seiner Anonymität und vorher bekannt gewordenen nicht aufgeklärten Verlusten und unterstellten Diebstählen von Einlagen kein Glauben geschenkt. Ein Kollektiv unter dem Namen eines IRC-Kanals "#bitcoin-police" startete Bemühungen, den Betreiber zu identifizieren, deren Resultat u.&nbsp;a. Verbindungen zum Anonymisierungsdienst Privacy Shark sowie kanadischen Hacker-Gruppen nahe legen.<ref name="betabeat" /><ref>[http://pastebin.com/MfPt99eR Greetings bitcoin community!], pastebin.com, 2. August 2011.</ref> Auch eine Einschaltung des [[Federal Bureau of Investigation|FBI]] wurde diskutiert.


Etwa zeitgleich zum Bekanntwerden der Vorgänge fiel der Tauschkurs von Bitcoin von etwa 14 USD am 1. August auf etwa 6 USD am 7. August, möglicherweise aufgrund der Befürchtung von Abverkäufen erbeuteter Beträge. Der Kurs erholte sich anschließend wieder auf rund 10 USD am 9. August.
Etwa zeitgleich zum Bekanntwerden der Vorgänge fiel der Tauschkurs von Bitcoin von etwa 14 USD am 1. August auf etwa 6 USD am 7. August, möglicherweise aufgrund der Befürchtung von Abverkäufen erbeuteter Beträge. Der Kurs erholte sich anschließend wieder auf rund 10 USD am 9. August.
Zeile 423: Zeile 423:
==== Einbruch bei der Börse Bitcoinica ====
==== Einbruch bei der Börse Bitcoinica ====
Am 12. Mai 2012 wurde bekannt, dass bei einem Einbruch in Server der Bitcoin-Börse Bitcoinica
Am 12. Mai 2012 wurde bekannt, dass bei einem Einbruch in Server der Bitcoin-Börse Bitcoinica
18547 BTC im Wert von rund 87.000 USD entwendet wurden. Als Ursache wurde ein unzureichend gesicherter E-Mail-Server angegeben.<ref>http://siliconangle.com/blog/2012/05/14/bitcoinica-suffers-staggering-87000-bitcoin-loss-in-server-breach/</ref><ref>http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bitcoin-Boerse-Bitcoinica-ausgeraubt-1574553.html</ref> Aufgrund des nur kurze Zeit vorher erfolgten Zwischenfalls bei Linode wurde die Verfügbarmachung so großer Beträge online durch den chinesischen Betreiber stark kritisiert. Am 30. Juli erfolgte ein dritter Zwischenfall, bei dem in den MtGox Account von Bitconica eingebrochen wurde und 40.000 BTC verloren gingen. Nachdem Transaktionen aus diesem Guthaben auf den Eigentümer Zhou Tong zurückgeführt wurden, gab dieser an, den gestohlenen Betrag vom Dieb zurückerhalten zu haben.<ref>https://bitcointalk.org/index.php?topic=83794.0#post_july_2012_bitcoinica_theft</ref><ref>Mircea Poescu, [http://polimedia.us/trilema/2012/the-bitcoin-drama-timeline/ The Bitcoin Drama Timeline], abgerufen 29. Dezember 2012</ref>
18547 BTC im Wert von rund 87.000 USD entwendet wurden. Als Ursache wurde ein unzureichend gesicherter E-Mail-Server angegeben.<ref>http://siliconangle.com/blog/2012/05/14/bitcoinica-suffers-staggering-87000-bitcoin-loss-in-server-breach/</ref><ref>http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bitcoin-Boerse-Bitcoinica-ausgeraubt-1574553.html</ref> Aufgrund des nur kurze Zeit vorher erfolgten Zwischenfalls bei Linode wurde die Verfügbarmachung so großer Beträge online durch den chinesischen Betreiber stark kritisiert. Am 30. Juli erfolgte ein dritter Zwischenfall, bei dem in den MtGox Account von Bitconica eingebrochen wurde und 40.000 BTC verloren gingen. Nachdem Transaktionen aus diesem Guthaben auf den Eigentümer Zhou Tong zurückgeführt wurden, gab dieser an, den gestohlenen Betrag vom Dieb zurückerhalten zu haben.<ref>https://bitcointalk.org/index.php?topic=83794.0#post_july_2012_bitcoinica_theft</ref><ref>Mircea Poescu, [http://polimedia.us/trilema/2012/the-bitcoin-drama-timeline/ The Bitcoin Drama Timeline], abgerufen 29. Dezember 2012.</ref>


In der Folge wurde am 1. August 2012 die Liquidierung von Bitcoinica bekannt gegeben.<ref>https://en.bitcoin.it/wiki/Bitcoinica</ref><ref>https://bitcointalk.org/index.php?topic=97272.0</ref>
In der Folge wurde am 1. August 2012 die Liquidierung von Bitcoinica bekannt gegeben.<ref>https://en.bitcoin.it/wiki/Bitcoinica</ref><ref>https://bitcointalk.org/index.php?topic=97272.0</ref>


==== {{Anker|Schneeballsystem "Bitcoin Savings and Trust"}} Schneeballsystem „Bitcoin Savings and Trust“ ====
==== {{Anker|Schneeballsystem "Bitcoin Savings and Trust"}} Schneeballsystem „Bitcoin Savings and Trust“ ====
Etwa am 18. August 2012 brach das bisher größte [[Schneeballsystem]] „Bitcoin Savings and Trust“ zusammen, welches von einem Individuum mit dem Pseudonym Pirateat40 initiiert wurde. Den „Investoren“, die vorher von zahlreichen Forennutzern vor dem offensichtlichem Ponzi-Schema gewarnt worden waren, waren Gewinne bis zu 7 % wöchentlich in Aussicht gestellt worden.<ref>https://bitcointalk.org/index.php?topic=50822.msg854918#msg854918</ref><ref>http://rt.com/usa/news/investors-currency-digital-fund-868/</ref> Der gesamte Schaden wird auf bis zu 500.000 BTC geschätzt.<ref>http://polimedia.us/trilema/2012/the-bitcoin-drama-timeline/</ref> Aufgrund zuvor bestehender Kontakte wurde Pirateat40 mit den Aliasnamen Don Shrents und Trendon Shavers identifiziert, letzteres ist sein mutmaßlicher realer Name.<ref>http://bitcoinmagazine.net/the-pirate-saga-and-so-it-ends/</ref><ref>https://bitcointalk.org/index.php?topic=91252.msg1070205;topicseen#msg1070205</ref>
Etwa am 18. August 2012 brach das bisher größte [[Schneeballsystem]] „Bitcoin Savings and Trust“ zusammen, welches von einem Individuum mit dem Pseudonym Pirateat40 initiiert wurde. Den „Investoren“, die vorher von zahlreichen Forennutzern vor dem offensichtlichen Ponzi-Schema gewarnt worden waren, waren Gewinne bis zu 7 % wöchentlich in Aussicht gestellt worden.<ref>https://bitcointalk.org/index.php?topic=50822.msg854918#msg854918</ref><ref>http://rt.com/usa/news/investors-currency-digital-fund-868/</ref> Der gesamte Schaden wird auf bis zu 500.000 BTC geschätzt.<ref>http://polimedia.us/trilema/2012/the-bitcoin-drama-timeline/</ref> Aufgrund zuvor bestehender Kontakte wurde Pirateat40 mit den Aliasnamen Don Shrents und Trendon Shavers identifiziert, letzteres ist sein mutmaßlicher realer Name.<ref>http://bitcoinmagazine.net/the-pirate-saga-and-so-it-ends/</ref><ref>https://bitcointalk.org/index.php?topic=91252.msg1070205;topicseen#msg1070205</ref>


==== Einbruch und Verlust von Guthaben bei der Börse BitFloor ====
==== Einbruch und Verlust von Guthaben bei der Börse BitFloor ====
Zeile 438: Zeile 438:
Ein polemischer Kommentar des Rumänen Mircea Popescu zur Zukunft der Börsen äußerte:
Ein polemischer Kommentar des Rumänen Mircea Popescu zur Zukunft der Börsen äußerte:


:''"[ ... ] the time of cowboy style, “one man and his hopes” fiat-BTC exchanges has passed. The exchange market is moving into a new phase. There is room on it for MtGox, on account of its old age and well known brand, and for people like the Frenchies doing that bitcoin-central partner-with-a-bank thing. All other exchanges are going out, and things being what they are the majority of them will be going out uncleanly. "''<ref>http://polimedia.us/trilema/2012/and-another-one-bites-the-dust-bitmarketeu/</ref>
: ''"[ ... ] the time of cowboy style, “one man and his hopes” fiat-BTC exchanges has passed. The exchange market is moving into a new phase. There is room on it for MtGox, on account of its old age and well known brand, and for people like the Frenchies doing that bitcoin-central partner-with-a-bank thing. All other exchanges are going out, and things being what they are the majority of them will be going out uncleanly. "''<ref>http://polimedia.us/trilema/2012/and-another-one-bites-the-dust-bitmarketeu/</ref>


Demnach seien für die Zukunft eine Vielzahl von Insolvenzen bei den kleineren und weniger professionell geführten Börsen zu erwarten.
Demnach seien für die Zukunft eine Vielzahl von Insolvenzen bei den kleineren und weniger professionell geführten Börsen zu erwarten.
Zeile 444: Zeile 444:
==== Ruby on Rails Exploit führt zu Verlusten an den Börsen Vircurex und Cryptostocks ====
==== Ruby on Rails Exploit führt zu Verlusten an den Börsen Vircurex und Cryptostocks ====


Durch eine zwei Tage zuvor bekannt gewordene Sicherheitslücke im [[Web Application Framework]] [[Ruby on Rails]] drangen am 11. Januar Angreifer in die Online-Börsen Vircurex und Cryptostocks ein und spähten Schlüssel zu Online-Wallets aus, die für Einzahlungen verwendet worden waren. Die Höhe des Schadens ist nicht bekannt. Kunden wurden gewarnt, keine früher erstellten Adressen weiter zu verwenden. Vircurex nahm den Betrieb noch am gleichen Tag wieder auf. Beide Börsen gaben bekannt, Verluste von Kundenguthaben aus eigener Tasche zu ersetzen.<ref>Christian Kirsch: [http://www.heise.de/security/meldung/Diebe-stehlen-Bitcoins-per-Rails-Exploit-1782688.html Diebe stehlen Bitcoins per Rails-Exploit], [[Heise Online]]m 12. Januar 2012</ref>
Durch eine zwei Tage zuvor bekannt gewordene Sicherheitslücke im [[Web Application Framework]] [[Ruby on Rails]] drangen am 11. Januar Angreifer in die Online-Börsen Vircurex und Cryptostocks ein und spähten Schlüssel zu Online-Wallets aus, die für Einzahlungen verwendet worden waren. Die Höhe des Schadens ist nicht bekannt. Kunden wurden gewarnt, keine früher erstellten Adressen weiter zu verwenden. Vircurex nahm den Betrieb noch am gleichen Tag wieder auf. Beide Börsen gaben bekannt, Verluste von Kundenguthaben aus eigener Tasche zu ersetzen.<ref>Christian Kirsch: [http://www.heise.de/security/meldung/Diebe-stehlen-Bitcoins-per-Rails-Exploit-1782688.html Diebe stehlen Bitcoins per Rails-Exploit], [[Heise Online]]m 12. Januar 2012.</ref>


=== Verbreitung und weitere Ereignisse ===
=== Verbreitung und weitere Ereignisse ===
==== Medienhype und spekulative Blase im Juni 2011 ====
==== Medienhype und spekulative Blase im Juni 2011 ====
[[File:Bitcoin exchange.png|thumb|right|750px|alt=Diagramme der Wechselkurse mit Höhepunkt im Juni 2011|Wechselkurs für 1 BTC in US Dollar auf der Handelsplattform MtGox]]
[[Datei:Bitcoin exchange.png|mini|rechts|750px|alt=Diagramme der Wechselkurse mit Höhepunkt im Juni 2011|Wechselkurs für 1 BTC in US Dollar auf der Handelsplattform MtGox]]
Im Juni 2011 kam es es einem Medienhype um Bitcoin mit einer Vielzahl von Presseberichten und Erwähnungen<ref>http://www.google.com/trends/explore#q=Bitcoin&date=1%2F2011%2012m&cmpt=q</ref>, die mit einem durch Spekulation bedingten extrem schnellen Anstieg der Kurse einhergingen ([[Spekulationsblase]]). Lag der Wert pro Einheit im November 2010 noch unter 0,07 USD pro BTC, wurde am 9. Juni ein Kurs von fast 30 USD pro Einheit erreicht.<ref>http://bitcoincharts.com/charts/mtgoxUSD#tgSzm1g10zm2g25zvzl</ref><ref>http://bitcoincharts.com/charts/mtgoxUSD#czsg2011-06-01zeg2011-07-01ztgSzm1g10zm2g25zv</ref> Vermutlich beschleunigt durch die oben beschriebene Vielzahl von Sicherheitszwischenfällen (die oft undifferenziert als Versagen oder Bruch des Bitcoin-Netzwerks interpretiert wurden) und eine Periode abnehmenden Vertrauens und verringerter Aufmerksamkeit sank der Kurs dann schnell wieder und erreichte am 18. November 2011 mit einem Wert von rund 2,1 USD / BTC einen Tiefpunkt, ab dem wieder langsameres Wachstum einsetzte. Der Zustrom an Kapital durch den steigenden Gesamtwert der Währung regte jedoch als Folge die Gründung eine Vielzahl von Start-Ups von Tauschbörsen und Unternehmen an.
Im Juni 2011 kam es es einem Medienhype um Bitcoin mit einer Vielzahl von Presseberichten und Erwähnungen,<ref>http://www.google.com/trends/explore#q=Bitcoin&date=1%2F2011%2012m&cmpt=q </ref> die mit einem durch Spekulation bedingten extrem schnellen Anstieg der Kurse einhergingen ([[Spekulationsblase]]). Lag der Wert pro Einheit im November 2010 noch unter 0,07 USD pro BTC, wurde am 9. Juni ein Kurs von fast 30 USD pro Einheit erreicht.<ref>http://bitcoincharts.com/charts/mtgoxUSD#tgSzm1g10zm2g25zvzl</ref><ref>http://bitcoincharts.com/charts/mtgoxUSD#czsg2011-06-01zeg2011-07-01ztgSzm1g10zm2g25zv</ref> Vermutlich beschleunigt durch die oben beschriebene Vielzahl von Sicherheitszwischenfällen (die oft undifferenziert als Versagen oder Bruch des Bitcoin-Netzwerks interpretiert wurden) und eine Periode abnehmenden Vertrauens und verringerter Aufmerksamkeit sank der Kurs dann schnell wieder und erreichte am 18. November 2011 mit einem Wert von rund 2,1 USD / BTC einen Tiefpunkt, ab dem wieder langsameres Wachstum einsetzte. Der Zustrom an Kapital durch den steigenden Gesamtwert der Währung regte jedoch als Folge die Gründung eine Vielzahl von Start-Ups von Tauschbörsen und Unternehmen an.


==== Wachstum der Zahl gehandelter Währungen ====
==== Wachstum der Zahl gehandelter Währungen ====
An den Online-Börsen gehandelte [[Fiatgeld|Fiatwährungen]] beinhalten Mitte Juli 2011 US-Dollar, Britisches Pfund, Euro, Polnische Zloty, Tschechische Kronen, Australische Dollar, Chinesische Renminbi, Indische Rupien, Saudische Rial, Chilenische Pesos sowie für virtuelle Währungen wie Second Life Linden Dollar und Liberty Reserve US-Dollars.<ref>[http://www.bitcoinmoney.com/post/7757843969/bitcoin-exchanges-like-daisies Bitcoin Exchanges Popping Up Like Daisies], Bitcoin Money 28. Juli 2011</ref> Bis Ende 2012 kamen Japanische Yen, Schweizer Franken, Dänische Kronen, Russische Rubel, Schwedische Kronen, Kanadische Dollar, Brasilianische Real, Hongkong Dollar, Neuseeland-Dollar, Singapur-Dollar und Thailändische Baht hinzu, so dass die Währungen nahezu aller wichtigen Industriestaaten vertreten sind.<ref>http://bitcoincharts.com/markets/currencies/, abgerufen 9. Dezember 2012</ref>
An den Online-Börsen gehandelte [[Fiatgeld|Fiatwährungen]] beinhalten Mitte Juli 2011 US-Dollar, Britisches Pfund, Euro, Polnische Zloty, Tschechische Kronen, Australische Dollar, Chinesische Renminbi, Indische Rupien, Saudische Rial, Chilenische Pesos sowie für virtuelle Währungen wie Second Life Linden Dollar und Liberty Reserve US-Dollars.<ref>[http://www.bitcoinmoney.com/post/7757843969/bitcoin-exchanges-like-daisies Bitcoin Exchanges Popping Up Like Daisies], Bitcoin Money 28. Juli 2011.</ref> Bis Ende 2012 kamen Japanische Yen, Schweizer Franken, Dänische Kronen, Russische Rubel, Schwedische Kronen, Kanadische Dollar, Brasilianische Real, Hongkong Dollar, Neuseeland-Dollar, Singapur-Dollar und Thailändische Baht hinzu, so dass die Währungen nahezu aller wichtigen Industriestaaten vertreten sind.<ref>http://bitcoincharts.com/markets/currencies/, abgerufen 9. Dezember 2012.</ref>


==== Kurschwankungen im August 2012 ====
==== Kurschwankungen im August 2012 ====
Zwischen dem 17. und dem 19. August 2012 kam es zu einem plötzlichem Kursverlust, bei dem der Wert nach einem starken Anstieg von etwa 14 Dollar auf rund 10 Dollar fiel und damit den Kurs vom Monatsanfang wieder erreichte.<ref>http://bitcoincharts.com/charts/mtgoxUSD#rg360ztgSzm1g10zm2g25zv</ref> Seit dem Kursverlust vom Juni 2011 war dies der stärkste und plötzlichste Kurseinbruch. Als wahrscheinliche Gründe für die Kursschwankungen wurden neben dem fast zeitgleichen Zusammenbruch des Ponzi-Schemas von Pirateat40 das immer noch kleine Marktvolumen und spekulative Interessen genannt.<ref>http://www.therefinedgeek.com.au/index.php/2012/08/22/bitinstant-bitcoin-market-corrections-and-cryptocurrencys-future/</ref>
Zwischen dem 17. und dem 19. August 2012 kam es zu einem plötzlichen Kursverlust, bei dem der Wert nach einem starken Anstieg von etwa 14 Dollar auf rund 10 Dollar fiel und damit den Kurs vom Monatsanfang wieder erreichte.<ref>http://bitcoincharts.com/charts/mtgoxUSD#rg360ztgSzm1g10zm2g25zv</ref> Seit dem Kursverlust vom Juni 2011 war dies der stärkste und plötzlichste Kurseinbruch. Als wahrscheinliche Gründe für die Kursschwankungen wurden neben dem fast zeitgleichen Zusammenbruch des Ponzi-Schemas von Pirateat40 das immer noch kleine Marktvolumen und spekulative Interessen genannt.<ref>http://www.therefinedgeek.com.au/index.php/2012/08/22/bitinstant-bitcoin-market-corrections-and-cryptocurrencys-future/</ref>


==== Startup CoinBase wirbt Investitionen von über 600.000 USD ein ====
==== Startup CoinBase wirbt Investitionen von über 600.000 USD ein ====
Im September 2012 warb das Startup CoinBase über [[Crowdfunding]] erfolgreich über 600.000 USD Gründungskapital ein. Unter den herausragenden Geldgebern waren der [[Seed Incubator]] [[Y Combinator]]<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Y_Combinator_(company)</ref> mit Beteiligung des amerikanischen Programmierers und Kapitalgebers [[Paul Graham]] und weitere bekannten Technologieinvestoren, darunter [[Alexis Ohanian]]<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Alexis_Ohanian</ref>, [[Trevor Blackwell]]<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Trevor_Blackwell</ref> und [[IDG Ventures]].<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/IDG_Ventures</ref><ref>https://www.privateinternetaccess.com/blog/2012/09/coinbase-first-crowd-funded-bitcoin-company-raises-over-600k/</ref><ref>https://www.privateinternetaccess.com/blog/2012/09/coinbase-first-crowd-funded-bitcoin-company-raises-over-600k/</ref> Das finanzierte Projekt umfasst die Entwicklung massentauglicher Zahlungsdienstleistungen für Bitcoin für den US-amerikanischen Markt, wie beispielsweise der unkomplizierte Erwerb von kleinen Beträgen und Zahlungen per [[Smartphone]].
Im September 2012 warb das Startup CoinBase über [[Crowdfunding]] erfolgreich über 600.000 USD Gründungskapital ein. Unter den herausragenden Geldgebern waren der [[Seed Incubator]] [[Y Combinator]]<ref>[[:en:Y Combinator (company)|Y Combinator (company)]]</ref> mit Beteiligung des amerikanischen Programmierers und Kapitalgebers [[Paul Graham]] und weitere bekannten Technologieinvestoren, darunter [[Alexis Ohanian]]<ref>[[:en:Alexis Ohanian|Alexis Ohanian]]</ref>, [[Trevor Blackwell]]<ref>[[:en:Trevor Blackwell|Trevor Blackwell]]</ref> und [[IDG Ventures]].<ref>[[:en:IDG Ventures|IDG Ventures]]</ref><ref>https://www.privateinternetaccess.com/blog/2012/09/coinbase-first-crowd-funded-bitcoin-company-raises-over-600k/</ref><ref>https://www.privateinternetaccess.com/blog/2012/09/coinbase-first-crowd-funded-bitcoin-company-raises-over-600k/</ref> Das finanzierte Projekt umfasst die Entwicklung massentauglicher Zahlungsdienstleistungen für Bitcoin für den US-amerikanischen Markt, wie beispielsweise der unkomplizierte Erwerb von kleinen Beträgen und Zahlungen per [[Smartphone]].


==== Einführung von Bitcoin als Zahlungsmöglichkeit bei WordPress.com ====
==== Einführung von Bitcoin als Zahlungsmöglichkeit bei WordPress.com ====
Zeile 466: Zeile 466:


In der Begründung schrieb Andy Skelton:
In der Begründung schrieb Andy Skelton:
:''„Bei WordPress.com ist unsere Mission, Publizieren demokratisch zu machen - zugänglich und einfach für jeden. Und während jedermann einen kostenlosen Blog bei uns starten kann, kann nicht jeder Upgrades erwerben. [ ... ]
: ''„Bei WordPress.com ist unsere Mission, Publizieren demokratisch zu machen - zugänglich und einfach für jeden. Und während jedermann einen kostenlosen Blog bei uns starten kann, kann nicht jeder Upgrades erwerben. [ ... ]
:''Heute ändert sich dies: Sie können nun WordPress.com Upgrades mit Bitcoins erwerben.
: ''Heute ändert sich dies: Sie können nun WordPress.com Upgrades mit Bitcoins erwerben.


:''PayPal alleine blockiert den Zugang aus über 60 Ländern, und viele Kreditkartengesellschaften haben ähnliche Beschränkungen. Manche sind aus politischen Gründen blockiert, manche aufgrund größerer Häufigkeit von Betrug, und andere aus anderen finanziellen Gründen. Was immer die Gründe auch sind, wir denken nicht, dass ein Blogger aus Haiti, Ethiopien oder Kenya einen reduzierten Zugang zur Blogosphäre haben sollte aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten, auf die sie keinen Einfluss haben.“<ref>http://en.blog.wordpress.com/2012/11/15/pay-another-way-bitcoin/</ref>
: ''PayPal alleine blockiert den Zugang aus über 60 Ländern, und viele Kreditkartengesellschaften haben ähnliche Beschränkungen. Manche sind aus politischen Gründen blockiert, manche aufgrund größerer Häufigkeit von Betrug, und andere aus anderen finanziellen Gründen. Was immer die Gründe auch sind, wir denken nicht, dass ein Blogger aus Haiti, Ethiopien oder Kenya einen reduzierten Zugang zur Blogosphäre haben sollte aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten, auf die sie keinen Einfluss haben.“<ref>http://en.blog.wordpress.com/2012/11/15/pay-another-way-bitcoin/</ref>


==== Annahme von Bitcoins durch AntiWar.com ====
==== Annahme von Bitcoins durch AntiWar.com ====
Zeile 480: Zeile 480:
Am 7. Dezember 2012 gab die vom Unternehmen Paymium betriebene französische Handelsplattform Bitcoin-central bekannt, dass sie nach intensiven Gesprächen mit den Regulierungsbehörden [[:fr:TRACFIN|TRACFIN]], [[:fr:Autorité de contrôle prudentiel|ACP]] und der [[Banque de France]] eine Kooperation mit dem lizenzierten Zahlungsdienstleister Aqoba eingegangen sei. Aqoba wiederum ist Partner der Bank Credit Mutuel Arkéa. Somit hat Bitcoin-central einen direkten Zugang zum europäischen Banksystem und kann für seine Kunden reguläre Fiat-Geld-Konten mit [[IBAN]] führen, auf die Überweisungen direkt gut geschrieben werden können, sowie [[Debitkarte]]n ausgeben.<ref><http://www.theverge.com/2012/12/7/3740136/bitcoin-exchange-bank-france-bitcoin-central</ref> Hierdurch sind Fiat-Guthaben durch das System der Banken-[[Einlagensicherung]] (Fonds de garantie des dépôts) geschützt, im Gegenzug wird der Dienst einschlägigen Regulierungen unterworfen. Kunden müssen sich in Anwendung von [[Know your Customer]] Prinzipien identifizieren, wenn sie z.&nbsp;B. Zahlungen über einem Limit von 250 € oder 8.000 € pro Jahr tätigen.<ref>https://bitcoin-central.net/aml-kyc-en.pdf</ref>
Am 7. Dezember 2012 gab die vom Unternehmen Paymium betriebene französische Handelsplattform Bitcoin-central bekannt, dass sie nach intensiven Gesprächen mit den Regulierungsbehörden [[:fr:TRACFIN|TRACFIN]], [[:fr:Autorité de contrôle prudentiel|ACP]] und der [[Banque de France]] eine Kooperation mit dem lizenzierten Zahlungsdienstleister Aqoba eingegangen sei. Aqoba wiederum ist Partner der Bank Credit Mutuel Arkéa. Somit hat Bitcoin-central einen direkten Zugang zum europäischen Banksystem und kann für seine Kunden reguläre Fiat-Geld-Konten mit [[IBAN]] führen, auf die Überweisungen direkt gut geschrieben werden können, sowie [[Debitkarte]]n ausgeben.<ref><http://www.theverge.com/2012/12/7/3740136/bitcoin-exchange-bank-france-bitcoin-central</ref> Hierdurch sind Fiat-Guthaben durch das System der Banken-[[Einlagensicherung]] (Fonds de garantie des dépôts) geschützt, im Gegenzug wird der Dienst einschlägigen Regulierungen unterworfen. Kunden müssen sich in Anwendung von [[Know your Customer]] Prinzipien identifizieren, wenn sie z.&nbsp;B. Zahlungen über einem Limit von 250 € oder 8.000 € pro Jahr tätigen.<ref>https://bitcoin-central.net/aml-kyc-en.pdf</ref>


In der Praxis bedeutet das für den Zahlungsverkehr einen Status, der weitgehend dem einer Bank ähnlich ist, allerdings ohne die Möglichkeit, Kredite auszugeben.<ref>[https://bitcointalk.org/index.php?topic=129461.0 Bitcoin-Central, first exchange licensed to operate with a bank. This is HUGE], Forum bitcointalk.org, 6. Dezember 2012</ref><ref>[https://bitcoin-central.net/s/aqoba-partnership Important informations regarding our partnership with Aqoba]</ref><ref>Morgen Peck [http://spectrum.ieee.org/tech-talk/telecom/internet/bitcoincentral-is-now-the-worlds-first-bitcoin-bankkind-of Bitcoin-Central Is Now The World's First Bitcoin Bank...Kind Of], 11. Dezember 2012, [[IEEE Spectrum]]</ref>
In der Praxis bedeutet das für den Zahlungsverkehr einen Status, der weitgehend dem einer Bank ähnlich ist, allerdings ohne die Möglichkeit, Kredite auszugeben.<ref>[https://bitcointalk.org/index.php?topic=129461.0 Bitcoin-Central, first exchange licensed to operate with a bank. This is HUGE], Forum bitcointalk.org, 6. Dezember 2012.</ref><ref>[https://bitcoin-central.net/s/aqoba-partnership Important informations regarding our partnership with Aqoba]</ref><ref>Morgen Peck [http://spectrum.ieee.org/tech-talk/telecom/internet/bitcoincentral-is-now-the-worlds-first-bitcoin-bankkind-of Bitcoin-Central Is Now The World's First Bitcoin Bank...Kind Of], 11. Dezember 2012, [[IEEE Spectrum]]</ref>


Weil in der Vergangenheit Bitcoin Exchanges immer wieder erhebliche Probleme mit Zahlungen über europäische Banken hatten und die geringe Regulierung als Risiko und der unklare legale Status als möglicher Anlass für die Schließung von Börsen gesehen wurde, wurde diese Kooperation als großer Fortschritt für die Integration und legale Anerkennung von Bitcoin ins bestehende Geldwesen gesehen. In der Öffentlichkeit gab es hierzu ein sehr positives Echo, während einige Vertreter der Bitcoin-Community, die z.&nbsp;B. aus [[Libertarismus|libertaristischen]] politischen Positionen heraus ein vom bestehenden Bankwesen völlig unabhängiges System anstreben, die Kooperation kritisierten.<ref>Eric Voorhees, [http://blog.bitinstant.com/blog/2012/12/10/the-controversy-of-bankhood.html The Controversy of Bankhodd], bitinstant blog, 10. Dezember 2012 </ref>
Weil in der Vergangenheit Bitcoin Exchanges immer wieder erhebliche Probleme mit Zahlungen über europäische Banken hatten und die geringe Regulierung als Risiko und der unklare legale Status als möglicher Anlass für die Schließung von Börsen gesehen wurde, wurde diese Kooperation als großer Fortschritt für die Integration und legale Anerkennung von Bitcoin ins bestehende Geldwesen gesehen. In der Öffentlichkeit gab es hierzu ein sehr positives Echo, während einige Vertreter der Bitcoin-Community, die z.&nbsp;B. aus [[Libertarismus|libertaristischen]] politischen Positionen heraus ein vom bestehenden Bankwesen völlig unabhängiges System anstreben, die Kooperation kritisierten.<ref>Eric Voorhees, [http://blog.bitinstant.com/blog/2012/12/10/the-controversy-of-bankhood.html The Controversy of Bankhodd], bitinstant blog, 10. Dezember 2012.</ref>


==== Wachstum der Internet-Auktionsplattform bitmit ====
==== Wachstum der Internet-Auktionsplattform bitmit ====
Zeile 489: Zeile 489:
==== Zahlungsdienstleister BitPay wirbt 510.000 USD von Investoren ein ====
==== Zahlungsdienstleister BitPay wirbt 510.000 USD von Investoren ein ====
Am 7. Januar 2013 gab der Zahlungsdienstleister BitPay bekannt, zusätzlich 510.000 USD an Investitionen
Am 7. Januar 2013 gab der Zahlungsdienstleister BitPay bekannt, zusätzlich 510.000 USD an Investitionen
eingeworben zu haben. Das Unternehmen bietet Bitcoin-basierte Webshop-Lösungen und die Handhabung der Zahlungen für Firmen im Online-Handel an. Zu den Investoren zählten Shakil Khan, Barry Silbert, Jimmy Furland und Roger Ver. Die Erhöhung des Kapitals sei im Zuge einer Entwicklung sinnvoll gewesen, bei der das Unternehmen nach der Entscheidung von WordPress eine Gesamtzahl von 2100 Firmen als Kunden gewonnen habe.<ref>Drew Olanoff, [http://techcrunch.com/2013/01/07/bitpay-banks-500k-in-angel-investment-to-become-paypal-for-bitcoin-already-has-2100-businesses-on-board/ BitPay Banks $510K In Investment To Become PayPal for Bitcoin, Already Has 2,100 Businesses On Board], [[techcrunch]], 7. Januar 2013</ref>
eingeworben zu haben. Das Unternehmen bietet Bitcoin-basierte Webshop-Lösungen und die Handhabung der Zahlungen für Firmen im Online-Handel an. Zu den Investoren zählten Shakil Khan, Barry Silbert, Jimmy Furland und Roger Ver. Die Erhöhung des Kapitals sei im Zuge einer Entwicklung sinnvoll gewesen, bei der das Unternehmen nach der Entscheidung von WordPress eine Gesamtzahl von 2100 Firmen als Kunden gewonnen habe.<ref>Drew Olanoff, [http://techcrunch.com/2013/01/07/bitpay-banks-500k-in-angel-investment-to-become-paypal-for-bitcoin-already-has-2100-businesses-on-board/ BitPay Banks $510K In Investment To Become PayPal for Bitcoin, Already Has 2,100 Businesses On Board], [[techcrunch]], 7. Januar 2013.</ref>




Zeile 500: Zeile 500:
* Pavel Mayer: ''[http://aggregat7.ath.cx/files/money-recovered-final3.pdf Money, Debt, the Economy and the 2008 Financial Crisis explained for Nerds and other interested Mortals].''19. November 2009.
* Pavel Mayer: ''[http://aggregat7.ath.cx/files/money-recovered-final3.pdf Money, Debt, the Economy and the 2008 Financial Crisis explained for Nerds and other interested Mortals].''19. November 2009.
* Fergal Reid, Martin Harrigan: ''An Analysis of Anonymity in the Bitcoin System.'' 22. Juli 2011, {{arxiv|1107.4524v1}}
* Fergal Reid, Martin Harrigan: ''An Analysis of Anonymity in the Bitcoin System.'' 22. Juli 2011, {{arxiv|1107.4524v1}}
* Clemens Cap: ''Bitcoin - das Open-Source-Geld.'' In ''[[HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik]].'' Nr. 283, 2012.
* Clemens Cap: ''Bitcoin - das Open-Source-Geld.'' In: ''[[HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik]].'' Nr. 283, 2012.
* Nicolas Mendoza: [http://www.aljazeera.com/indepth/opinion/2012/05/20125309437931677.html Understanding Bitcoin], [[Al Jazeera]], 9. Juni 2012
* Nicolas Mendoza: [http://www.aljazeera.com/indepth/opinion/2012/05/20125309437931677.html Understanding Bitcoin], [[Al Jazeera]], 9. Juni 2012
* Timothy B. Lee: [http://arstechnica.com/business/2012/06/porn-gambling-and-malware-bitcoin-as-the-nets-wild-west/ Porn, gambling, and malware: Bitcoin as the 'Net's Wild West. A year after the bubble popped, we check on the cryptocurrency's progress.] [[Ars technica]]'' [[:en:Ars technica|(en)]], 8. Juni 2012
* Timothy B. Lee: [http://arstechnica.com/business/2012/06/porn-gambling-and-malware-bitcoin-as-the-nets-wild-west/ Porn, gambling, and malware: Bitcoin as the 'Net's Wild West. A year after the bubble popped, we check on the cryptocurrency's progress.] [[Ars technica]]'' [[:en:Ars technica|(en)]], 8. Juni 2012

Version vom 11. Februar 2013, 23:53 Uhr

Bitcoin

Logo
Screenshot
Das Hauptfenster unter Ubuntu
Basisdaten

Hauptentwickler Gavin Andresen
Entwickler Satoshi Nakamoto, Martti Malmi, Amir Taaki, Pieter Wuille, Nils Schneider, Jeff Garzik und andere
Erscheinungsjahr 3. Januar 2009
Aktuelle Version 0.7.2
(14. Dezember 2012)
Betriebssystem Windows, Linux, Mac OS X, Android, HTML5
Programmier­sprache C++ (Referenzimplementation), Python, Java, C99[1]
Kategorie Elektronisches Geld
Lizenz MIT-Lizenz
deutschsprachig ja
bitcoin.org
Bitcoin Protokoll
Familie: Internetprotokollfamilie
Einsatzgebiet: Zahlungsverkehr
Port: 8333/TCP[2]
Bitcoin im TCP/IP-Protokollstapel:
Anwendung Bitcoin
Transport TCP
Internet IP (IPv4, IPv6)
Netzzugang Ethernet Token
Bus
Token
Ring
FDDI
Standards: Bitcoin protocol specification[3]

Bitcoin ist eine experimentelle Form von elektronischem Geld, das dezentral durch ein Computernetz geschöpft und verwaltet wird. Es verbindet Eigenschaften von Bargeld mit solchen von internationalen elektronischen Überweisungen. Das Bitcoin-Netzwerk wird aus den Teilnehmern gebildet, die einen Bitcoin-Client ausführen. Der Besitz von Geldeinheiten kann durch den Besitz von kryptographischen Schlüsseln nachgewiesen werden. Jede Transaktion von Geldeinheiten zwischen Teilnehmern des Netzwerks wird in einer öffentlichen, vom gesamten Netzwerk unterstützten Datenbank aufgezeichnet und mit digitalen Signaturen versehen. Dies stellt sicher, dass Geldbeträge fälschungssicher sind, wobei sie allerdings einem Risiko von „Diebstahl“ durch Ausspähen von Schlüsseln unterliegen.

Das Konzept wirft wegen seiner neuartigen Verbindung bisher unvereinbarer Eigenschaften rechtliche, wirtschaftliche und technische Fragen auf, die strittig diskutiert werden.

Geschichte

Das Konzept von Bitcoin wurde 2008 in einem Whitepaper[4] von Satoshi Nakamoto vorgeschlagen.[5][6] Das Konzept anonymen digitalen Geldes, basierend auf asymmetrischen Kryptosystemen wie RSA, ist allerdings seit 1977 bekannt.[7] Bitcoin basiert auf der weiterführenden Idee einer kryptographischen Währung, die 1998 von Wei Dai als b-money und von Nick Szabo als bit gold beschrieben wurde.[8] Nakamoto, über den nur sehr wenig bekannt ist, hat sich Ende 2010 aus der Entwicklung zurückgezogen.[9] Das Projekt wird von einigen Entwicklern unter der Leitung von Gavin Andresen fortgeführt. Das Softwareprojekt ist in der Open-Source-Community verankert. Mehrere der Entwickler, wie beispielsweise Jeff Garzik, sind auch mit Beiträgen am Linux-Kernel beteiligt.

Das Bitcoin Netzwerk entstand am 3. Januar 2009 mit dem Release des ersten Bitcoin Client bitcoind, der automatisch die ersten Einheiten auf normalen PCs erzeugte.[10][11][12] Bitcoins hatten zu diesem Zeitpunkt keinen in anderen Währungen bezifferbaren Wert. Ein Jahr später wurden die ersten Wechselkurse durch Personen in den „bitcointalk“-Foren ausgehandelt. Die bedeutendste erste Transaktion war der Kauf zweier Pizzen für 10000 BTC.[13]

Konzept

Bitcoin-Einheiten sind durch die Verwendung starker Verschlüsselungsverfahren fälschungssicher. Jeder Geldbetrag kann nur einmal ausgegeben werden, weil jegliche Übermittlung von Geld unwiderruflich im Netzwerk verzeichnet wird. Das System verbindet eine relativ schnelle Bestätigung von Transaktionen innerhalb von zehn bis sechzig Minuten mit geringen Kosten pro Transaktion von rund 0,007 €. Der Besitz von Geldbeträgen wird durch den Inhalt einer elektronischen Geldbörse nachgewiesen, welche kryptographische Schlüssel enthält. Die Signatur mit diesen Schlüsseln ist Voraussetzung für die Aufnahme einer Transaktion ins netzwerkweite Verzeichnis. Die Schlüssel als solche müssen bei diesem Verfahren nicht offenbart werden. Die Geldbörse muss jedoch gegen Verlust durch Ausspähen und Schadsoftware geschützt werden.

Zahlungen finden an pseudonyme Adressen statt, welche die Software für jeden Empfänger beliebig neu erzeugen kann. Eine Identifizierung der Handelspartner ermöglicht Bitcoin nicht. Eine vollständige Anonymität garantiert das System allerdings auch nicht, da die Kette aller Transaktionen öffentlich in der Transaktionsgeschichte verzeichnet wird und eine Verknüpfung mit weiteren Informationen prinzipiell möglich ist.

Die Marktkapitalisierung aller Einheiten beträgt etwa 109 Millionen US-Dollar (Stand: 13. September 2012).[14] Die Menge an Geldeinheiten ist nicht zentral beeinflussbar und hat eine in der Software „eingebaute“ feste Obergrenze. Neue Währungseinheiten können von Teilnehmern des Peer-to-Peer-Netzwerks bei der Aufwendung von Rechenleistung für die Bestätigung und Signatur von Transaktionen verdient werden.

Der „Wert“ von Bitcoins richtet sich ausschließlich nach der Akzeptanz oder Nichtakzeptanz durch die potenziellen Benutzer. Für Bitcoins existiert ein informeller börsenähnlicher Devisenmarkt, der auf Kaufangeboten und Verkaufsgeboten beruht. Der Wechselkurs für eine Einheit in US-Dollar stieg bis Sommer 2011 auf rund 30 US-Dollar an, sank danach auf 2 bis 3 US-Dollar und stabilisierte sich bis Juni 2012 um die 5-Dollar-Marke. Momentan (Dezember 2012) notiert der Kurs zwischen 13 und 14 US-Dollar.[15]

Falls es, wie von den Urhebern der Software beabsichtigt, zu einer Ausweitung der Nutzung im elektronischen Handel und einer teilweisen Ablösung anderer Zahlungsmittel kommen sollte, wäre eine weitere Wertsteigerung zwingend notwendig. Am 7. Juni 2011 umfasste die Marktkapitalisierung aller Bitcoins rund 120 Millionen US-Dollar und das tägliche Transaktionsvolumen mehr als eine Million US-Dollar.

Anwendung

Zu den gegen Bitcoin angebotenen Dingen gehören Kleider, Bücher, Geschenkkarten, Musik und digitale Medien, IT-Dienste und vieles mehr bis hin zu Lebensmitteln.[16][17] Daneben wird die Währung zum Micropayment von Organisationen angenommen, die sich für Informationsfreiheit, freie Software und soziale Zwecke einsetzen, sowie als Anerkennung für kreative Inhalte im Web verschenkt.[18][19][20] Neben diversen Kleinanzeigendiensten existiert auch das Internet-Auktionshaus bitmit.net, auf dem verschiedenste Artikel privat gehandelt werden. Ein Bereich mit schnell anwachsender Nutzung ist der Handel mit virtuellen Gütern und Online-Spielen, beispielsweise auf der Handelsplattform Ogrr, die im Dezember 2012 bereits über 22.000 Nutzer erreichte.[21]

Neben zahlreichen anderen Projekten und Gruppen wie WikiLeaks oder dem BUND Berlin[22] nutzt die Protestbewegung Occupy Wall Street Bitcoin, um Spenden entgegenzunehmen.[23] Dabei werden mehrere Adressen von unterschiedlichen Teilgruppen genutzt, so von der Webseite Feed the Protest, deren Konto bei PayPal aufgrund einer Jahre zurückliegenden Unregelmäßigkeit geschlossen wurde.[24]

Weitere Nutzungsfelder sind Geldanlage und finanzielle Spekulation, internationaler Handel, sowie in geringerem Maß Gastronomie, Dienstleistungen, und auch Handel mit illegalen Gütern wie Drogen. Nutzungen für Rücküberweisungen von Migranten in ihre Heimatländer und Online-Glücksspiele werden derzeit diskutiert.[25][26] Experimentell wird die Währung außerdem in der Prognosebörse betsofbitco.in genutzt.[27]

Verbreitung

Im September 2011 wurde anhand der Anzahl aktiver Netzwerkverbindungen bestimmter Clients die Zahl der Nutzer auf 60.000 geschätzt.[28] Eine grobe Abschätzung der aktuellen Nutzerzahlen kann beispielsweise über die Zahl der Downloads für die Client-Software erfolgen. Der Original-Client bitcoin-qt erzielte Ende 2012 rund 70.000 Downloads monatlich. Die Zahl der Nutzer des Dienstes My Wallet wurde zum gleichen Zeitpunkt mit 80.000 angegeben.[29] Die reddit-Gruppe /r/bitcoin erreichte im September 2012 10.000 Nutzer.[30]

Eine Umfrage des Blogs netzpolitik.org im Januar 2013 ergab, dass 5,5 % der Leser Spenden per Bitcoin zahlen würden, während die Alternativen Flattr und PayPal 33,0 und 27,7 % erreichten.[31]

Eigenschaften

Bitcoin verbindet konzeptgemäß bestimmte Eigenschaften von Überweisungen mit der Eigenschaft der begrenzten Geldmenge, wie es bei Warengeld oder Kurantgeld der Fall ist. Die maximale Menge an Bitcoins wurde beim Entwurf des Bitcoin-Protokolls auf 21 Millionen festgelegt. Warengeld ist jedoch nur physisch transportierbar. Bitcoin stellt somit eine neue Form von Geld dar.[32] Die Eigenschaften von Bitcoin leiten sich aus dem verwendeten mathematischen Verfahren ab.[33][34]

Fälschungssicherheit

Eine Fälschung von Einheiten oder Transaktionen ist durch das verwendete asymmetrische kryptographische Verfahren ECC und durch digitale Signaturen mittels einer doppelt angewendeten Hashfunktion nach heutigem Wissensstand praktisch ausgeschlossen.[35][36]

Kosten und Ausführungsgeschwindigkeit

Zahlungen können ohne Mitwirkung von Finanzinstituten schnell und kostengünstig direkt zwischen den Beteiligten abgewickelt werden, wodurch die vergleichsweise hohen Gebühren der etablierten Dienstleister umgangen werden. Die Bestätigung einer Transaktion kostet gegenwärtig (abhängig von der Implementierung der Client-Software) 0,0005 BTC.[37] Wenn sie freiwillig erhöht wird, beschleunigt sie den Bestätigungsvorgang durch eine höhere Priorität bei der Berechnung durch andere Mitglieder des Netzwerks. Die Gebühr wird demjenigen Netzknoten, welcher die Bestätigungs-Signatur erstellt, gutgeschrieben. Das Verfahren soll insbesondere verhindern, dass das Netzwerk gezielt durch sehr viele sehr kleine Transaktionen überlastet wird. Auf lange Sicht sind diese Transaktionsgebühren als Belohnung für den Erhalt des Netzes durch Bereitstellung von Rechenleistung geplant.

Dezentralität

Das System ist aufgrund der Peer-to-Peer-Struktur völlig dezentral, ähnlich Systemen wie BitTorrent. Eine Einflussnahme auf die Geldmenge würde erfordern, dass alle Teilnehmer eine veränderte Software verwenden, da sonst ein nicht allgemein anerkannter Fork von Protokoll und Zahlungseinheit entstehen würde.

Symbole

In Anlehnung an die Dreibuchstaben-Codes der ISO 4217 ist BTC die zur Zeit gängige Abkürzung für die Währungseinheit. Einige Websites verwenden das Symbol des Baht ฿ (U+0E3F), welches ein B mit einem senkrechten Strich darstellt. Weitere mögliche Symbole wie das lateinische B im Kreis Ⓑ (U+24B7), ⓑ (U+24D1) oder das chinesische Zeichen 币 (U+5E01, für „Währung“) werden von der Nutzer-Community diskutiert.[38]

Initiale Verteilung von Guthaben

Ein Problem bei der Einführung von Bitcoin als Währung war die anfängliche Verteilung von Geld. Moderne staatliche und private Währungen sind – im Gegensatz zu Bitcoin – durch ein Zahlungsversprechen der ausgebenden Stelle gedeckt. Da Bitcoin als neues Zahlungsmittel anfangs kein Vertrauen genoss und der Rücktausch von keiner Stelle garantiert wird, hatten Bitcoins ursprünglich keinen bezifferbaren Wert. Auch eine Nutzbarkeit war aufgrund der fehlenden Angebote von Waren gegen Tausch der Währung zunächst nicht vorhanden. Aus diesem Grund war es anfangs irrational für Marktteilnehmer, die neuen Währungseinheiten zu kaufen.

Im Fall von Bitcoin werden neue Einheiten nach einem Prinzip verteilt, das die Unterstützung des Netzwerks durch Zur-Verfügung-Stellen von Rechenleistung belohnt (Bitcoin-„Mining“, das Erzeugen bzw. Entdecken neuer „Münzen“ durch Lösung einer mathematischen Aufgabe, analog zum Schürfen nach Edelmetallen). Aufgrund des steigenden Wertes des Guthabens stellt dies im Fall einer Ausweitung der Nutzung eine hohe Belohnung und somit einen substanziellen Anreiz dar. Als problematisch wird − auch wenn diese Guthaben nicht direkt im Zusammenhang mit wirtschaftlicher Macht stehen − oft die resultierende Ungleichheit in der Vermögensverteilung gesehen, falls das System einen (bisher nicht absehbaren) dauerhaften Erfolg hätte und der Wert der Einheiten stark steigen würde.

Anonymität versus Pseudonymität

Grundsätzlich baut Bitcoin auf der bereits möglichen Anonymität im Internet auf. Für Privatpersonen und Firmen sind Transaktionen ohne weitere Informationen nicht nachvollziehbar. Damit Transaktionen nicht zuordenbar sind, dürfen weder IP-Adressen noch Bitcoin-Adressen einer Person zugeordnet werden können. Unter diesen Voraussetzungen bietet Bitcoin einen besseren Schutz der Privatsphäre als konventionelle Zahlungswege.

Die durch Bitcoin gewährte Anonymität ist jedoch nicht unbegrenzt und bietet keine Absicherung gegen polizeiliche und nachrichtendienstliche Ermittlungsmethoden. Da ein Zahlungsempfänger auf irgendeine Weise Kunden erhalten will, muss er zumindest teilweise seine Anonymität aufgeben. Wie im Folgenden genauer beschrieben, sind alle Transaktionen zwischen zwei Adressen öffentlich protokolliert und werden dauerhaft im gesamten Netzwerk gespeichert. Spätere Empfänger von Teilbeträgen können den jeweils letzten Besitzer bei Behörden melden, welche dann die Kette der Transaktionen verfolgen können.

Daher verhindert Bitcoin nicht unbedingt den Nachweis von illegalen Geschäften. Insbesondere können Ermittlungsbehörden Zugriff auf Internet-Verbindungsdaten, Postsendungen, Virtuelle Fingerabdrücke (Browser Fingerprints) und Kontaktdaten von früheren oder späteren Beteiligten an einer Transaktionskette erhalten und verknüpfen. Wenn an einer Stelle eine Verbindung zu einer Person geschaffen wird, etwa durch eine abgefangene Warensendung oder eine erbrachte Dienstleistung, kann allen Transaktionen zu der zugeordneten Adresse nachgegangen werden. Die Möglichkeiten einer Verfolgung von Transaktionen sind also wesentlich weitreichender als bei Bargeld. Betreiber von Börsen, die den Umtausch von Bitcoin in andere Währungen ermöglichen, sind darüber hinaus meist Bestimmungen zur Bekämpfung von Geldwäsche unterworfen.

Eine experimentelle Analyse von Zahlungsflüssen im Bitcoin-System zeigte, dass es praktisch möglich ist, Ursprünge von Transaktionsketten einschlägig bekannten Adress-Pools zuzuordnen.[39] Dagegen war es bisher, auch wenn es sich um große Beträge handelte, nicht möglich, Personen sicher zu identifizieren, die sich illegal Guthaben durch Ausspähen der zugeordneten Schlüssel übertragen haben.[40]

Irreversibilität von Transaktionen

Zahlungen mit Bitcoin können nicht rückgängig gemacht werden. Einmal falsch überwiesenes Geld kann dadurch aber auch nicht durch eine zentrale Instanz zurücküberwiesen werden. Innerhalb des Bitcoin-Systems ist der Empfänger anonym und kann auch nicht kontaktiert werden. Falls eine Zahlung irrtümlich erfolgt, ist man daher entweder darauf angewiesen, dass der Empfänger seine Identität außerhalb des Bitcoin-Systems preisgegeben hat oder allgemein Wohlwollen beweist und die unerwartete Einzahlung auf sein Konto zurücküberweist. Die versehentliche Eingabe von falschen Adressen aufgrund von Tippfehlern wird durch die Auswertung einer Prüfsumme verhindert.

Signaturen bei geschäftsmäßiger Verwendung

Im Bitcoin-System kann jeder Teilnehmer völlig autonom eine unbegrenzte Anzahl Bitcoin-Konten erstellen, ohne dass dies von einer unabhängigen Instanz geprüft oder in irgendeiner Form überwacht wird. Dadurch ist es bei Geschäftsabläufen für einen Geschäftspartner nicht ohne zusätzliche Informationen verifizierbar, dass Bitcoin-Konten auch wirklich ihren genannten Eigentümern gehören. In Verbindung mit der technischen Eigenschaft der Nicht-Umkehrbarkeit von Transaktionen sind je nach Rahmenbedingungen Betrugsszenarien nicht ausgeschlossen, wie dem Austausch der Bitcoin-Adresse in elektronisch versandten Rechnungen durch Man-in-the-middle-Angriffe oder Rechnungsfälschungen. Diese Schwierigkeit ist prinzipbedingt: Da sich Bitcoin nicht auf Institutionen wie Banken oder Gerichte stützt, an die Vertrauen delegiert wird, muss auch das Vertrauen zwischen den Geschäftspartnern individuell hergestellt werden.

Daher muss die Korrektheit der Empfängeradresse, insbesondere bei Geschäften mit noch nicht bekannten Handelspartnern, nachvollzogen werden. Dies beugt auch theoretisch möglichen Manipulationen von übertragenen vorgangsbezogenen Adressen vor.[41] Neuere Clients bieten hierzu eine Funktion an, mit der Textnachrichten vom Sender durch starke Asymmetrische Verschlüsselung anhand einer ihm gehörenden öffentlich bekannten Adresse signiert werden können. Der Empfänger kann umgekehrt im Client die Zugehörigkeit zu dieser Adresse zweifelsfrei feststellen. Die Integrität der öffentlichen Adresse wiederum kann beispielsweise (bei Webseiten) konventionell durch SSL-Zertifikate oder auch anhand des dezentralen Web of Trust von GnuPG über darin als Zertifizierungsstelle teilnehmenden Institutionen wie dem Heise-Verlag, der die c’t-Krypto-Kampagne unterhält,[42] nachgewiesen werden.[43]

Sicherheit vor Datenverlust und Ausspähen von Daten

Während, wie oben beschrieben, alle Transaktionen öffentlich in einer verteilten Datenbank gespeichert werden, wird das Eigentum an den Bitcoins durch den Besitz privater Schlüssel nachgewiesen, die ausschließlich auf dem eigenen Rechner abgelegt werden. Daher ist für die Sicherheit des eigenen Guthabens der lückenlose Schutz dieser Schlüssel vor Verlust und Malware entscheidend. Bei einem Datenverlust oder Diebstahl der Schlüssel können andernfalls substanzielle Beträge verlorengehen.[44][45] Im Fall einer Entwendung des Rechners kann man – vorausgesetzt ein Backup ist vorhanden – sein Guthaben vor Nutzung durch den Dieb an eine neu erzeugte eigene Adresse übermitteln.

Aktuelle Clients erlauben Verschlüsselung der elektronischen Geldbörse. Dies schützt zwar vor einem Diebstahl des benutzten Computers, jedoch nicht vor einer Kompromittierung durch Malware[46] . Von einer Benutzung von für Schadsoftware anfälligen Systemen wird abgeraten.[47]

Die angemessene Absicherung eines vernetzten Computers zur Aufbewahrung umfangreicher Guthaben erfordert erhebliche Sachkenntnis und Umsicht. Bei großen Beträgen existiert die Strategie, diese in ein selten genutztes verschlüsseltes Konto auf einem besonders gesicherten Rechner und in ein Konto für den täglichen Gebrauch aufzuteilen.[48] Eine weitere sehr sichere Strategie ist, die Wallet-Datei auf einem USB-Stick (oder anderen dauerhaften Medien) getrennt vom PC sicher aufzubewahren. Für eine Gutschrift von Guthaben ist nicht erforderlich, dass die Wallet sich auf einem mit dem Internet verbundenen System befindet, und ohne die darin befindlichen Schlüssel können keine Beträge abgebucht werden.

Im Unterschied zu Zahlungen z. B. mit Kreditkarten, per EC-Karte oder per Lastschrifteinzug gibt es kein Risiko, dass beim Empfänger gespeicherte Daten aus einem Zahlungsvorgang zu betrügerischen Abbuchungen missbraucht werden. Auch das Risiko von Phishing-Angriffen entfällt bei Bitcoin-Transaktionen, da Nutzer nur die Integrität des eigenen Systems gewährleisten müssen.

Siehe auch: Sicherheit beim Onlinebanking, Informationssicherheit

Praktische Benutzung

Bitte beachten Sie: Die folgende Beschreibung der Nutzung von Bitcoin stellt keine Empfehlung durch Wikipedia dar. Die Nutzung von Diensten, welche auf Bitcoin basieren, stellt aufgrund des nach wie vor experimentellen Charakters und geringer Regulierung ein Risiko dar, das bei mangelnder Vorsicht und unbekannten oder nicht vertrauenswürdigen Geschäftspartnern zu signifikanten finanziellen Verlusten führen kann.

Bitcoin-Programm unter Windows 7

Zum Handeln mit Bitcoins kann ein lokaler Client oder eine Online-Plattform benutzt werden.

Erwerb von Bitcoins

Vor einem Bezahlvorgang muss der Nutzer Bitcoins erwerben. Am einfachsten geht dies über Online-Anbieter.[49] Von diesen gibt es unterschiedliche Typen.

Online-Börsen (Bitcoin Exchanges)

Es existieren Online-Börsen, bei denen Käufer und Verkäufer Bitcoins und Zahlungsmittel beim Betreiber deponieren und eine Preisschwelle festlegen, ab der ein Handel abgewickelt werden soll.[50] In diesem Fall ist der Betreiber der Handelspartner, so dass Interessenten sich bei der Einschätzung auf dessen Reputation stützen können.

Erworbene Beträge können abgerufen werden, indem man eine eigene Empfängeradresse angibt. Diese Börsen sind (ähnlich zu den Digital Currency Exchangers für andere elektronische Währungen) bisher nicht strikt reguliert, unterliegen jedoch Auflagen zur Erschwerung von Geldwäsche, indem zum Beispiel Auszahlungslimits von ca. 1.000 €/Tag vorgegeben werden oder Know your customer-Prinzipien angewandt werden.[51] Zum Handel größerer Beträge ist in der Regel ein Identitätsnachweis notwendig.[52] Einzahlungen können häufig als kostengünstige und vergleichsweise schnelle SEPA-Überweisungen vorgenommen werden. Die Gebühren liegen typischerweise bei rund 0,5 bis 1 % des getauschten Betrags, Abbuchungsgebühren können hinzu kommen.

Ein bei der Auswahl von Anbietern zu berücksichtigender Aspekt ist, dass die Sicherung der auf der Plattform vorgehaltenen Guthaben Sache des Anbieters ist und eine erhebliche Expertise erfordert. Die Professionalität und auch Seriosität der Anbieter variiert jedoch stark. Da die großen Beträge und die leichte Beweglichkeit von Bitcoins einen starken Anreiz für Angreifer geben, solche Plattfornen zu hacken, kommt es immer wieder zu spektakulären Einbrüchen, bei denen mitunter Kunden ihre Einlagen verlieren. Aufgrund vielfach aufgetretener Probleme im Bereich Informationssicherheit werben einige Börsen mit verbesserter Sicherheit und bieten teilweise Zertifizierungen ihrer Webseites, Zwei-Faktor-Authentifizierungsverfahren, Haftung für verlorene Einlagen bis hin zu einer regulären Einlagensicherung für Fiat-Geldbeträge.[53][54]

Wechselstuben (Fixed Rate Shops)

Zweitens gibt es Dienste, welche als Wechselstuben oder „Forex Traders“ einen direkten Umtausch von gängigen Währungen, e-Currencites, und Paysafecards in Bitcoin anbieten. Die Kurse sind vorgegeben, enthaltene Gebühren sind höher als bei den Exchanges und betragen etwa 1,5 bis 5 %. Im Gegensatz zu Handelsseiten handelt man hier immer direkt mit dem Anbieter. Diese Services erfordern typischerweise keine Registrierung, so dass man die Bitcoins schnell erwerben und auf sein Wallet überweisen lassen kann.

In den USA, Brasilien und Russland können über den Dienst BitInstant.com Einzahlungen bei 700.000 lokalen Annahmestellen z. B. von Walmart oder MoneyGram getätigt werden. Die Einzahlung wird automatisch über ein online erstelltes Formular zugeordnet und nach Tausch auf eine Bitcoin-Adresse gutgeschrieben.[55]

Ein besonders einfach benutzbares Verfahren für begrenzte Beträge wurde vom Dienst InstaWire.org entwickelt. Bei diesem ist für den Erwerb von Bitcoins lediglich erforderlich, eine SEPA-Überweisung an ein Empfängerkonto zu schicken. Die Bitcoin-Adresse, auf welche die der erworbene Betrag nach Eingang gutgeschrieben wird, wird als Überweisungszweck angegeben. Zusätzlich kann auf der Webseite des Anbieters eine Mailbenachrichtigung für den Zahlungseingang eingerichtet werden.

Handelsplattformen (vermittelter Handel zwischen Privatpersonen)

Fast ebenso komfortabel gestaltet sich der Erwerb von Bitcoin auf Handels-Webseiten, bei denen Interessenten Kauf- und Verkaufsangebote anmelden. Die Transaktion findet dabei (ähnlich wie oft bei Internet-Auktions-Websites) zwischen Privatpersonen statt, und wenn diese im gleichen Land wohnen, können Zahlungen von den kurzen nationalen Laufzeiten für Banküberweisungen profitieren. Einige Seiten sichern Transaktionen durch eine Hinterlegung ab, indem ein Verkäufer von Bitcoins seine Einheiten der Seite übermittelt und diese erst freigegeben werden, wenn er den Zahlungseingang bestätigt. Annulliert werden kann der Verkauf nur mit dem Einverständnis beider Handelspartner.

Bei dieser Form des Handels besteht sowohl für den Käufer als auch den Verkäufer ein gewisses Risiko, dass der Handelspartner, oder auch der Treuhänder, sich nicht ehrlich verhält (Counterparty Risk, siehe unten). Eine Haftung oder Ausfallversicherung bieten solche Angebote bisher nicht.

#bitcoin-otc (IRC Channel)

Die älteste Erwerbsmöglichkeit ist ein IRC-Kanal namens „#bitcoin-otc“, wo Tauschangebote zwischen Privatpersonen registriert werden können. Vertrauen wird hergestellt durch ein GnuPG-basiertes Bewertungssystem. Dieses Medium ist technisch vergleichsweise anspruchsvoll, hat für die Bitcoin-Nutzergemeinde jedoch wegen seiner Dezentralität und des entstandenen Webs of Trust mit mehreren Tausend Mitgliedern eine sehr wichtige Funktion und ist auch für größere Beträge geeignet.

Lokale Verzeichnisse

Weiterhin existieren z. B. mit den Webseites localbitcoins.com regional gegliederte Verzeichnisse von Personen, die Bitcoins in ihrem Wohnort zum Tausch gegen Bargeld anbieten, beispielsweise als Betreiber eines Internet-Cafes. Die überwiegende Mehrheit der Bitcoin-Nutzer weltweit befindet sich (Stand Ende 2012) in den USA, Kanada, Westeuropa, Australien und den ostasiatischen Pazifik-Anrainern wie Japan, doch es gibt auch in Ländern wie Malaysia, Südafrika, Saudi-Arabien, Venezuela oder Brasilien schon Tauschmöglichkeiten.

Bezahlung von Waren oder Dienstleistungen mit Bitcoin

Unabhängig von der Stelle, bei der Bitcoins erworben wurden, erscheinen sie bei einer Übermittlung automatisch in einer Saldenliste im Client-Programm auf dem eigenen PC. Die Übermittlung wird durch mehrere Bestätigungen besiegelt, die im Netzwerk erzeugt werden. Die erste Bestätigung benötigt dabei im Mittel etwa zehn Minuten. Nach sechs Bestätigungen gilt die Transaktion als sicher, so dass der Nutzer selbst über den Betrag weiter verfügen kann.

Als Übersicht über Angebote von Waren gegen Bitcoins gibt es eine Anzahl von Webseiten mit Wikis, Marktplätzen und Kleinanzeigen. Einige Unternehmen bieten den Erwerb von Geschenkkarten gegen Bitcoin an, mit denen auch Käufe bei mehreren größeren Online-Händlern wie Amazon möglich sind. Portale mit Händlerbewertungen existieren bisher erst in Ansätzen.

Praktisch läuft ein Bezahlvorgang so ab, dass der Nutzer mit einem Button einen Dialog öffnet und per Copy und Paste die Bitcoin-Adresse des Empfängers sowie den Betrag einträgt. Da kein Verwendungszweck angegeben werden kann, muss in der Regel für jeden Bezahlvorgang eine neue Adresse angefordert werden, damit der Kunde zugeordnet werden kann. Zur Verwaltung der Adressen hat das Client-Programm ein Adressbuch, in dem Adressen für ausgehende und eingehende Zahlungen Bezeichnungen zugeordnet werden können. Weiterhin kann im Client die Höhe einer für Transaktionen freiwillig gezahlten Gebühr eingestellt werden, voreingestellt ist ein Betrag von 0,005 BTC, entsprechend etwa 0,05 €. Bei aktuellen Clients muss der Bezahlvorgang dann noch durch die Eingabe eines Passwords bestätigt werden.

Rücktausch von Bitcoin

Ein Händler oder Empfänger kann die erhaltenen Einheiten selbst für Zahlungen verwenden oder sie in staatliche Währungen zurücktauschen. Um Gebühren zu reduzieren, wird er dies meist über die größeren Tauschbörsen durchführen.[50] Ebenso können ungenutzte Bitcoins zurückgetauscht werden. Verschiedene Anbieter geben außerdem Debitkarten aus, die sich an Geldautomaten nutzen lassen.[56]

Zahlungsvorgänge mit Bitcoin lassen sich leicht automatisieren. Dienste wie BitPay entlasten Händler und Dienstleister, indem sie Bitcoin-Zahlungen an diese direkt entgegen nehmen und sich um aktuelle Preisangaben sowie Rücktausch und Gutschrift beim Verkäufer kümmern.

Kursspekulation

Aufgrund der recht geringen Gebühren besteht auch ein relativ hoher Anreiz zur Spekulation ähnlich wie bei Aktien. Als neue Entwicklung werden hierbei von ersten Börsen wie CampBX auch Instrumente wie Short Selling angeboten. Spekulation ist aufgrund der Nachteile zu stark fluktuierender Wechselkurse für den Handel nicht unumstritten, kann prinzipiell jedoch auch Kursschwankungen vermindern. Die Risiken z. B. durch Insolvenz von Handelsplattformen sind als hoch einzustufen.

Debitorenrisiko (Counterparty Risk)

Online-Handel im Internet beinhaltet häufig ein erhöhtes Debitorenrisiko (engl. Counterparty Risk). Bei Transaktionen mit Bitcoin existieren wichtige Besonderheiten.

Debitorenrisiko beim Handel mit Waren mit Bitcoins als Zahlungsmittel

Im Gegensatz zu den üblichen Zahlungswegen können Zahlungen mit Bitcoin nicht durch den Zahlenden rückgängig gemacht werden. Für Verkäufer bedeutet das ein erheblich geringeres Ausfallrisiko und deutlich geringere Kosten als bei anderen Zahlungsarten, bei denen eine Absicherung gegen Ausfälle z. B. in Gebühren oder den Vorbehalt von Rückbuchungen enthalten ist. Da im Handel die Gewinnmargen oft sehr gering und Gebühren für Zahlungsdienste oft mehrere Prozent betragen, kann dies einen signifikanten Preisvorteil für beide Seiten mit sich bringen. Andererseits entfallen Schutzmechanismen wie beispielsweise die Möglichkeit, Lastschriften für nicht gelieferte Ware zurückzuweisen.

Für den Käufer bedeutet dies andererseits, dass Geschäfte ein höheres Maß an Vertrauen benötigen und unter Umständen zusätzliche Absicherungen angezeigt sind, beispielsweise durch digital signierte Kaufangebote, eine Webrecherche bezüglich der Reputation des Anbieters, und einen Nachweis der Identität des Verkäufers. Digital signierte Angebote mit einer Nennung einer personalisierten Bitcoin-Adresse ermöglichen es dem Käufer auch, seine Zahlung bei Bedarf rechtssicher nachzuweisen.

Debitorenrisiko bei Geldgeschäften

Ein erhöhtes Risiko besteht jedoch für Anbieter, welche Bitcoin gegen Geld handeln. Hier bietet der z. B. Eingang einer Zahlung per Kreditkarte (soganannten „weichen“ Zahlungsmitteln) keinen Schutz dafür, dass die Zahlung nicht nach der Transaktion der Bitcoins rückgängig gemacht wird. Der Verkäufer hat in diesen Fällen praktisch keine Möglichkeit, seinen Anspruch durchzusetzen. Dazu kommt, dass Dienste wie PayPal oder Moneybookers in ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen derartige Geschäfte explizit untersagen und der Verkäufer damit rechnen muss, dass sein Konto eingefroren und Guthaben einbehalten werden. Deswegen wird von einer Nutzung dieser Zahlungsdienste dringend abgeraten. Bestimmte Zahlungsdienstleister und Anbieter von Cyberwallets wie Dwolla und OKPay sowie „harter“ e-Currencies wie Liberty Reserve arbeiten dagegen mit Bitcoin-Börsen wie MtGox zusammen.[57]

Dieses Debitorenrisiko besteht in gewissem Umfang auch bei Überweisungen. Es ist zwar für den Kunden einer Bank praktisch nicht möglich, eine einmal abgeschickte Überweisung rückgängig zu machen. Im Fall nicht autorisierter Überweisungen wird jedoch die Bank des Absenders regelmäßig eine Rückbuchung des Betrages veranlassen, auch wenn der Verkäufer seine Leistung schon erbracht hat. Wegen der Nicht-Umkehrbarkeit von Bitcoin-Transaktionen wäre in diesem Fall letztendlich der Verkäufer der Geschädigte.[58] Um das Debitorenrisiko so gering wie möglich zu halten, sind einige Bitcoin-Börsen dazu übergegangen, die Bankverbindung von Käufern durch eine 1-Cent-Überweisung zu verifizieren. Dies schützt Verkäufer vor einer möglichen Verwicklung in betrügerischen Geschäfte.

Zwei-Faktor-Authentifizierung bei Bitcoin-Börsen

Eines der Risiken bei der Nutzung von Bitcoin-Börsen ist die Ausspähung von Passwörtern durch Erraten oder Cracken schwacher Passwörter oder Malware in Form von Keyloggern. Beim gängigen Online-Banking wird deswegen in aller Regel eine Zwei-Faktor-Authentifizierung genutzt, beispielsweise in Form von Password in Kombination mit mTAN. Eine solche Absicherung durch Implementierungen wie Google Authenticator[59] oder YubiKey wird inzwischen auch von zahlreichen Tauschbörsen angeboten.[60][61][62]

Technik

Überblick

Die Teilnehmer wählen sich mit einem Programm (Client) in das unstrukturierte Peer-to-Peer-Netzwerk ein. Das Programm informiert sich automatisch über alle früheren Überweisungen und erzeugt Adressen für den Zahlungsempfang.[63]

Geldüberweisungen finden als Transaktionen zwischen solchen Adressen statt. Diese Adressen stellen die öffentlichen Schlüssel eines asymmetrischen Schlüsselpaars dar. Den öffentlichen Teil gibt jeweils der Zahlungsempfänger dem Absender der Zahlung bekannt. Der private Schlüssel ist nur dem Teilnehmer bekannt, der das Schlüsselpaar erzeugt hat. Mit diesem Schlüssel signiert der Sender die Überweisung an den Empfänger. Dadurch ist sichergestellt, dass nur der Besitzer des privaten Schlüssels eine Transaktion autorisieren kann. Gleichzeitig bedeutet der Verlust des privaten Schlüssels auch den Verlust der dazugehörigen Bitcoins.

Um zu verhindern, dass ein Teilnehmer dieselben Bitcoins mehrfach ausgibt (Double Spending), werden Transaktionen im gesamten Peer-to-Peer-Netz mit dem Flooding-Algorithmus verbreitet.

Die Transaktionen werden von jedem Teilnehmer in einem Block gesammelt. Dieser Block wird digital signiert, was die Lösung einer neuen kryptographischen Aufgabe beinhaltet. Die Aufgabe beinhaltet die Umkehrung einer Einwegfunktion: Sie ist nur mit hohem Rechenaufwand zu lösen, aber ihre korrekte Lösung mit viel weniger Aufwand überprüfbar. Wenn ein Client eine solche Aufgabe löst, muss er die Lösung zusammen mit Transaktionen von anderen Clients kryptographisch zu einem Block verknüpfen. Nachdem das gelungen ist, erhält er von den anderen Netzwerkknoten die Anerkennung einer Belohnung in Form einiger neu erzeugter Bitcoins. Die Menge dieser Belohnungseinheiten ist allerdings beschränkt. Bitcoin verwendet zur Signierung von Daten das Elliptische-Kurven-Kryptosystem ECDSA in der 256-Bit-Konfiguration secp256k1.[64]

Der nun im System veröffentlichte Block legt die in ihm enthaltenen Transaktionen verbindlich fest. Er wird bei der Signatur zusätzlich mit anderen Blöcken verkettet, das heißt, das System arbeitet ähnlich wie eine große Gruppe von Notaren, die immer wieder gegenseitig ihre Unterschriften unter einer Folge von Dokumenten prüfen und mit weiteren Unterschriften bestätigen.

Da die Blockkette und die bestätigten Transaktionen öffentlich einsehbar sind, ist Bitcoin nicht vollständig anonym. Gibt ein Benutzer seine Adresse bekannt, so kann man sämtliche Transaktionen dieser Adresse nachverfolgen. Um die Rückverfolgbarkeit einzuschränken, unterstützt Bitcoin den Umgang mit mehreren Adressen in einer elektronischen Geldbörse, dem Wallet.

Das schon erwähnte Lösen von rechenaufwendigen kryptographischen Aufgaben nennt man Mining. Durch dieses beteiligen sich die Clients an der Erzeugung neuer Bitcoins und führen somit auch die Geldschöpfung dezentral durch.

Die Aufgaben werden so ausgelegt, dass im Schnitt alle 10 Minuten ein zufälliger Client, der am Mining beteiligt ist, als erstes eine Lösung findet. Die Wahrscheinlichkeit eines Teilnehmers, die richtige Lösung zu finden, ist proportional zu der eingesetzten Rechenleistung. Alle zwei Wochen passen die Clients den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben an, damit das System trotz gestiegener oder gesunkener Gesamtrechenleistung weiterhin im Schnitt alle 10 Minuten zu einer Aufgabe eine Lösung findet.

Lösungen, die dem aktuellen Schwierigkeitsgrad nicht entsprechen, werden von anderen Clients nicht akzeptiert. Ein Client, der eine Aufgabe löst, erzeugt derzeit 25 BTC. Die Anzahl der erzeugten Bitcoins halbiert sich alle vier Jahre, sodass es maximal ca. 21 Millionen Bitcoins geben kann, von denen bis Anfang Juni 2011 etwa 6,4 Mio. erzeugt worden sind.

Als Anreiz für den Erzeuger eines Blocks, eine fremde Transaktion zu bestätigen, kann der Überweisungssender zusätzlich eine Transaktionsgebühr an ihn zahlen. Durch die Transaktionsgebühr soll auch dann ein Anreiz bestehen, kryptographische Aufgaben zu lösen und somit Blöcke zu erzeugen, wenn die geplante Menge an Einheiten erreicht wird und keine neuen Bitcoins mehr erzeugt werden können. Des Weiteren soll durch die Transaktionsgebühr die Anzahl an Transaktionen entsprechend der Kapazität geregelt werden.

Adresse und Wallet

Als Bitcoin-Adresse dient der Fingerprint des öffentlichen Schlüssels, berechnet mit SHA-256 und RIPEMD-160. Neben dem Fingerprint ist in der Adresse auch ein 32 Bit langer Hash-Wert enthalten, durch den wie bei einer Prüfsumme Übertragungs- oder Tippfehler erkannt werden sollen. Das Ergebnis ist mit Base58 kodiert, einer Variante des bekannteren Base64, jedoch ohne die Zeichen I, O, l, 0, + oder /. Eine beispielhafte Adresse wäre etwa 1EQodj2MkD6iL5X4MZ7Pc6kWMArF7moW6E. Die vom Client erzeugten Schlüsselpaare und Fingerprints werden in der Binärdatei wallet.dat gespeichert. Diese Datei ist also genau genommen eine Art Schlüsselbund (Keyring) mit geheimen Schlüsseln. Ab der Version 0.4.0 des Clients können die privaten Schlüssel in ihr auch passwortgeschützt verschlüsselt werden.

Prinzipiell ist es auch möglich, gültige private Schlüssel auf Rechnern ohne Netzwerkverbindung zu erzeugen und Beträge an die zugehörigen öffentlichen Schlüssel zu übertragen (Bitcoin Off The Grid).[65] Um über solche Beträge zu verfügen, muss der zugehörige private Schlüssel in die wallet.dat importiert werden. Darüber hinaus unterstützt das Bitcoin-Protokoll auch Transaktionen, die nur mit mehrfachen unabhängigen Signaturen gültig werden und beispielsweise Treuhand-Dienste (Escrow) oder höhere Sicherheitsanforderungen unterstützen. Diese zusätzlichen Sicherheitsmerkmale werden von Clients allerdings bisher nicht unterstützt.

Mining

Die kryptographische Aufgabe beim Mining besteht darin, mittels zweifacher SHA-256-Berechnung einen Hash-Wert zu finden, der unterhalb eines gewissen Grenzwerts liegt. Der Grenzwert ergibt sich aus dem aktuellen Schwierigkeitsgrad. Als Eingabedaten für die Berechnung des Hash-Werts dient dabei der Header des neu zu erzeugenden Blocks, der aus den folgenden Daten besteht:

  • Version des Datenformats
  • Hash-Wert des vorherigen Blocks
  • oberstes Element eines Hash-Baums, der aus den im Block enthaltenen Transaktionen berechnet wird
  • Zeitstempel
  • Schwierigkeitsgrad
  • Nonce.

Nach dem Block-Header folgen die eigentlichen Transaktionsdaten. Die erste Transaktion enthält die Überweisung der neu erzeugten Bitcoins. Da hier jeder Teilnehmer bestrebt ist, seine eigene Adresse einzusetzen, ist auch das Wurzelelement des Hash-Baums im Header bei jedem Client, der am Mining beteiligt ist, anders. Somit berechnet jeder Client eine leicht andere Aufgabe, wenn auch mit demselben Schwierigkeitsgrad. Die Nonce als beliebig gewählte Zahl dient dazu, die Eingabedaten zu verändern, falls der aktuelle Blockkandidat nicht die gesuchte Lösung ergibt. Mit einer Größe von 32 Bit ist der Nonce-Suchraum beim Mining nach einigen Sekunden oder Minuten durchsucht. Um weitere Blockkandidaten zu prüfen, kann entweder der Zeitstempel verändert werden, oder eine weitere Nonce, die sich in den Transaktionsdaten befindet und zu einer Änderung des Hash-Baums führt.

Rechenaufwand beim Mining

Die maximale Anzahl von Bitcoins ist auf ca. 21 Millionen festgelegt, wobei jede Bitcoin (in der jetzigen Client-Version) bis auf BTC geteilt werden kann. Die Anzahl von Bitcoins entwickelt sich nach einer deterministischen, geometrischen Reihe, schätzungsweise 2033 wird die volle Anzahl an Bitcoins erreicht sein, danach werden keine weiteren mehr generiert werden. Dies ergibt eine Gesamtanzahl von diskreten Einheiten.

Vorhersage der Gesamtmenge an Bitcoins bis zum Jahr 2033

Die Erzeugungsrate neuer Bitcoins berechnet sich durch die Formel (6 × 25 Bitcoins/Stunde) × (eigene CPU-Geschwindigkeit / Summe der totalen CPU-Geschwindigkeit des Netzwerkes). Diese Rate wird durch die Software dezentral gesteuert. Sie wird in dem Kriterium verwendet, welches definiert, ob eine Signatur einen gültigen neuen Block definiert. Das Mining per CPU auf einem handelsüblichen Computer würde bei dem Schwierigkeitsgrad im Juni 2011 im Durchschnitt mehrere Jahre bis zur Erzeugung eines Blocks dauern.[66] Mining lohnt sich daher nur auf Grafikprozessoren oder Hardwarebausteinen wie ASICs oder FPGAs. FPGAs verbinden hohe Hardwarekosten und niedrigen Stromverbrauch mit einer sehr hohen Rechenkapazität. Da mit der Zeit pro Einheit an Rechenleistung immer weniger Bitcoins erzeugt werden und der Stromkostenanteil daher steigt, werden etwa seit Ende 2011 FPGAs verstärkt genutzt. Eine gewinnbringende Erzeugung von Bitcoins durch reguläre Nutzer oder Malware auf normalen PCs, über die gelegentlich berichtet wird, ist seitdem unrealistisch.

Die Integer-Rechenkapazität des Netzwerks betrug am 30. August 2012 der Webseite bitcoinwatch.com zufolge rund 230 Petaflops,[67] was mit der 14-fachen Leistung des derzeit schnellsten Supercomputer IBM Sequoia vergleichbar wäre. Allerdings ist die Schätzung mit großen Unsicherheiten behaftet und der Schwierigkeit, dass Supercomputer auf Gleitkomma-Operationen optimiert sind, das Mining jedoch ausschließlich Integer-Operationen verwendet.

Der gesamte Stromaufwand beim Mining ist ebenfalls nicht genau abzuschätzen, aber sicherlich beachtlich. Schätzungen bewegen sich Anfang August 2011 zwischen 24 Megawatt und 200 Megawatt, was dem Stromverbrauch einer Kleinstadt beziehungsweise Großstadt entspräche.[68] Schätzungen im Dezember 2012 gehen bei einer Hashrate von 25 Terahashes pro Sekunde und 650 Watt benötigter Leistung pro Gigahash/Sekunde von einem Stromverbrauch von ca. 15 Megawatt aus.[69] Durch das Erscheinen von ASIC-Technologie für Bitcoin-Mining wird mit einer Leistungsaufnahme von ca. 1 Watt pro Gigahash/Sekunde zzgl. der benötigten Leistung für einen Computer zur Ansteuerung gerechnet.[70] Der Zeitpunkt, ab dem erste speziell zum Mining entwickelte ASICs zur Verfügung stehen, ist Gegenstand kontroverser Diskussionen und finanzieller Spekulationen in Millionenhöhe. Mehrere beteiligte Firmen geben das erste Quartal 2013 für den Beginn der Auslieferung an. Als Folge wird damit gerechnet, dass auch das Mining mit Grafikkarten bald danach unrentabel wird.

Block Chain

Die bestimmende Blockkette (schwarz) besteht aus der längsten Folge von Blöcken ausgehend vom Ursprung zum aktuellen Block. Alternative Ketten verwaisen (grau), sobald sie kürzer als eine andere Kette sind.

Da jeder neu erzeugte Block einen Verweis auf den vorangehenden Block enthält, entsteht somit eine überprüfbare Kette von zusammenhängenden Blöcken, in denen sämtliche getätigten Transaktionen enthalten sind. Die Blockkette wird auf allen Clients gespeichert und benötigt im Februar 2012 über ein Gigabyte Speicherplatz. Neu beitretende Clients laden die Kette aus dem Peer-to-Peer-Netz herunter und prüfen sie gegen einen im Client fest integrierten Genesisblock. Es kann vorkommen, dass zwei verschiedene Clients zur selben Zeit einen neuen gültigen Block erzeugen. Aufgrund der Ausbreitungszeit von Blöcken im Peer-to-Peer-Netz können somit unterschiedliche Blockketten entstehen. Um diesen Umstand aufzulösen, verwenden Clients immer die jeweils längste Blockkette und führen auch das Mining auf der längeren Kette durch. Somit setzt sich eine Blockkette durch und die andere wird aufgegeben. Nach sechs aufeinanderfolgenden Blöcken gilt eine Transaktion als verbindlich bestätigt, da es sehr unwahrscheinlich ist, dass eine solche alternative Blockkette im Umlauf ist oder ein Angreifer die Rechenleistung zur Erzeugung von sechs aufeinanderfolgenden manipulierten Blöcken aufbringen konnte.

Das Bootstrapping, also die initiale Suche nach Peers, findet automatisiert über den Internet Relay Chat (IRC) statt. Nachdem ursprünglich freenode verwendet wurde, wurde mit zunehmender Nutzerzahl Mitte 2010 auf irc.lfnet.org ausgewichen. Schlägt das IRC-Bootstrapping fehl, greift der Client auf eine mitgelieferte Liste von Peers zu. Bereits verbundene Peers tauschen Adressen untereinander aus. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, Bootstrapping über das Domain Name System durchzuführen.

Skalierbarkeit

Zielsetzung der Entwickler von Bitcoin ist es, basierend auf dem vorhandenen Protokoll ein System zu schaffen, welches der Leistungsfähigkeit von großen Zahlungsdienstleistern vergleichbar ist. Das bestehende Netzwerk ist allerdings nur eingeschränkt skalierbar, da für jede Transaktion immer einer der beteiligten Knoten eine Signatur durchführen und an alle anderen Teilnehmer verbreiten muss. Bei einer hohen Rate von Transaktionen können die Blöcke eine relativ hohe Datenmenge umfassen. Beim bestehenden Verfahren führt dies potenziell dazu, dass bei einer starken Nutzung die Bestätigung einer Transaktion lange Zeit benötigt oder der Rechenaufwand pro Signatur auf Kosten der Sicherheit gesenkt werden muss. Die bei einer erfolgreichen Ausweitung benötigte Rechenleistung kann jedoch durch eine Backbone-Struktur mit leistungsfähigen Multicore-Systemen erzielt werden. Die Verbreitung der Signaturen durch Fluten ist hingegen sehr effizient und würde auch bei starkem Wachstum nur selten sehr hohe Datenraten erfordern.[71]

Der Sicherheitsexperte Dan Kaminsky zieht, einhergehend mit ausdrücklicher großer Anerkennung für die Sicherheit der Implementation und des Prinzips von Bitcoin, die Skalierbarkeit in Zweifel.[72] Seiner Auffassung nach würde das Netzwerk bei einer starken Zunahme von Transaktionen Super-Knoten erfordern, da die benötigten Rechenkapazitäten und Netzwerk-Datenraten für normale Teilnehmer zu aufwendig würden. Solche Superknoten würden aber seiner Auffassung nach das Bitcoin-Netzwerk zwangsläufig in ein sehr stark zentralisiertes und hierarchisches Netzwerk verwandeln. Dieses hätte, so Kaminsky, fundamental andere Eigenschaften als das heutige Netzwerk, da die Superknoten effektiv die gleiche Rolle hätten, wie sie heutzutage Banken spielen: Insbesondere hätten sie die Macht, unerwünschte Transaktionen abzulehnen. Die Möglichkeit von Netzwerkstrukturen wie Kleine-Welt-Netzwerken, welche sehr gute Konnektivität bei einer weitgehenden Aufrechterhaltung dezentraler Eigenschaften bieten, untersuchte Kaminsky allerdings nicht.

Implementierungen

Bitte beachten Sie: Die folgende Beschreibung von Client-Programmen stellt keine Empfehlung durch Wikipedia dar. Eine Nutzung von fehlerhafter oder kompromittierter Software oder Webdiensten kann zum Verlust von Guthaben führen.

Ein Bitcoin-Client stellt eine spezielle Implementierung des Bitcoin-Protokolls dar.

Name Entwickler Programmiersprache Betriebssysteme Lizenz Bemerkungen
bitcoin-qt (Original-Client)[73] Satoshi Nakamoto und andere C++ Windows, Linux, Mac OS X MIT-Lizenz vollständige Block-Chain
BitCoinJ[74][75] Mike Hearn Java Windows, Linux, Mac OS X Apache-Lizenz 2.0 reduzierte Block-Chain
Armory[76] Python Windows, Linux AGPL 3
Electrum[77] Python Windows, Linux, Mac OS X, Android GPL reduzierte Block Chain, Nutzung von Guthaben auf mehreren Geräten
Bitcoin Wallet[78] Andreas Schildbach Android GPLv3 Speichern von Transaktionen offline möglich
Multibit[79] Jim Burton Java Windows, Linux, Mac OS X BSD-Lizenz Schwerpunkt auf einfache Bedienung, Geschwindigkeit, geringen Ressourcenbedarf

Eine Überprüfung der Integrität der Software wird dadurch ermöglicht, dass sie als Open-Source-Software im Quelltext verfügbar ist. Die Überprüfung der Authentizität von heruntergeladenen binären Releases wird anhand der in der FLOSS-Community üblichen digitale Signaturen und Vergleich kryptographischer Hashfunktionen vorgenommen.

Android Smartphone Clients

Im Juli 2011 wurde eine von Brian Armstrong entwickelte Bitcoin-App für Android Smartphones im Google Play Store veröffentlicht.[80] Diese als Open Source veröffentlichte Applikation lädt nach der Installation eine reduzierte Fassung der Block Chain herunter, was über WLAN etwa eine Minute dauert. Eine Bitcoin-Adresse des Wallets auf dem Smartphone kann als QR-Code (ein frei verwendbarer De-facto-Standard zur Codierung von URLs und digitalen Daten) angezeigt werden. Dieser enthält einen für Bitcoin entwickelten Uniform Resource Identifier mit der benötigten Bitcoin-Adresse sowie dem Betrag.[81] Die Adresse kann auch in einer E-Mail verschickt werden, um Beträge zu empfangen. Zum Ausführen von Zahlungen können QR-Codes mit der Kamera des Telefons gescannt werden. Das Programm erlaubt auch, Zahlungen später zu versenden, wenn gerade keine Internetverbindung besteht. Zum Schutz vor Verlust kann das Wallet auf einem Google Drive Konto in der Cloud gesichert werden.[82][83][84]

Weitere Clients für Android sind Electrum und Bitcoin Wallet, Der Electrum Client ermöglicht es aufgrund des Konzepts deterministischer Schlüssel, parallel mit mehreren Clients auf dieselben Guthaben zuzugreifen, die „Geldbörse“ befindet sich also „in der Cloud“. Damit reduziert sich auch die beim Programmstart benötigte Zeit, um die Transaktionsdaten zu laden.

Webbasierte und hybride Wallets

Daneben existiert eine Vielzahl von Webdiensten, die eine Online-Wallet anbieten. Die Sicherheit der Guthaben hängt hier völlig von der serverseitigen Sicherheit und der (schwer verifizierbaren) Vertrauenswürdigkeit der Anbieter ab. Eine interessante Alternative z. B. für mobile Plattformen, für die kein regulärer Client angeboten wird, sind hybride Wallets, wie sie z. B. die von blockchain.info angebotene "My Wallet" Websoftware.[85] Bei dieser wird der auszuführende Code vom Server des Anbieters geladen, die geheimen Schlüssel werden jedoch clientseitig verschlüsselt und übertragen.

Toolkits

Weitere Benutzeroberflächen beinhalten bitcoin-js-remote, eine JavaScript-Oberfläche für Bitcoin-Wallets,[86] sowie das nach der historischen Währungseinheit Speso benannte Spesmilo, ein PySide-Interface, das es ermöglicht, vielfältige Programme unabhängig von der Bitcoin-Wallet-Datei zu betreiben.[87]

Unterstützung von Zahlungen ohne Internetverbindung

Ein weiteres Projekt, welches bargeldähnliche Zahlungen ohne Internetverbindung des Kunden ermöglicht, hat den Namen Bitbills. Diese bestehen aus Plastikkarten im ISO 7810 Format, die ein Bitcoin-Adressen Schlüsselpaar mit Beträgen zwischen 1 und 20 BTC enthalten. Auf der Rückseite ist der öffentliche Schlüssel aufgedruckt. Der nominale Betrag der Karten wird durch eine Zahlung an diese Adresse auf die Karte „geladen“. Der auf der Karte tatsächlich vorhandene Betrag kann jederzeit auf der Webseite blockexplorer.com angezeigt werden, welche die öffentliche Block Chain auswertet. Der geheime Schlüssel befindet sich verdeckt unter einem Hologramm, welches auf der Vorderseite aufgeklebt ist; Die Entfernung des Hologramms legt den Schlüssel frei und zerstört die Karte. Die Karte ist nur so lange gültig, wie das Hologramm intakt ist. Wenn man den Betrag auf der Karte einlösen möchte, muss man das Hologramm entfernen und den geheimen Schlüssel in ein Bitcoin Wallet importieren. Die Kosten für die Karte selbst betrugen Anfang Juli 2011 zwischen 0,30 und 0,70 BTC (zwischen 4,50 und 10,50 USD).[88]

Dienste für Online-Händler

Mögliche Nachteile der Zahlung mit Bitcoin für Händler sind die erforderliche technische Betreuung und die Kursschwankungen, die Preiskalkulationen erschweren. Daher ist eine Reihe von Diensten entstanden, welche den Verkauf von Waren gegen Bitcoins erleichtern sollen. Ein Beispiel ist der Dienst bit-pay: Der Händler gibt den Preis seiner Ware in einer Fiatwährung an, der Preis wird automatisch in den Bitcoin-Preis umgerechnet und eine Bitcoin-Adresse erzeugt.[89] Eine eingehende Zahlung wird automatisch sofort dem Händler in der von ihm benutzten Währung gutgeschrieben, was das Kursrisiko für den Händler eliminiert und Risiken die aus der Nutzung von Online-Wallets entstehen, reduziert. Somit isoliert der Dienst den Händler von der Bitcoin-Transaktion und den Kunden von der Transaktion in der Fiatwährung. Solche Dienste können, da sie weitestgehend automatisierbar sind, wesentlich kostengünstiger als Zahlungen über Kreditkarte operieren, setzen aber das Vertrauen des Händlers (und in gewissem Ausmaß, auch der Kunden) in den Dienst voraus.

Bitcoin-Technik in anderen Projekten

Da Bitcoin unter der MIT-Lizenz steht, darf der Quellcode auch für andere Programme verwendet werden. Im Falle von Namecoin wurde so ein verteiltes Domain Name System (DNS) geschaffen.


Kontroverse

Kontroversen um Bitcoin betreffen vor allem drei Aspekte: Zum Ersten wird das Risiko eines Fehlschlags aufgrund einer Abwertung und langfristig mangelnden Vertrauens mit der Folge einer wieder sinkenden Nutzung diskutiert. Zum Zweiten werden mögliche Konsequenzen betrachtet, die sich aus einer dauerhaften Akzeptanz und einer hohen Verbreitung ergäben. Zum Dritten wird das Verhältnis zu bestehenden Normen und ihre langfristige Durchsetzbarkeit diskutiert.

Unabhängigkeit von Währungen

Seit der Debatte um WikiLeaks Mitte 2010 bzw. der Sperrung von WikiLeaks-Konten bei Visa, Mastercard und vor allem PayPal[90] wurde Bitcoin als Alternative diskutiert, da es keine übergeordneten Instanzen besitzt, die direkten Einfluss nehmen können.[91] Da die Sperre anhält, ohne dass es selbst nach Auffassung von US-Finanzminister Timothy Geithner eine rechtliche Grundlage dafür gibt, hat WikiLeaks dazu aufgerufen, Bitcoin zur Übermittlung von Spenden zu nutzen.[92][93]

Vorwurf eines Schneeballsystems

Aufgrund der seit etwa Oktober 2010 real beobachteten starken Kurssteigerungen wird gelegentlich kritisiert, dass Bitcoin Eigenschaften eines Schneeballsystems habe. Begründet wird dies mit der Erwartung eines Kursverlustes nach Platzen einer Spekulationsblase. Personen im Besitz von Bitcoins konnten bisher sehr große Kursgewinne realisieren. Da jedoch nahezu unvermeidlich sei, dass die Spekulationsblase platze, werde im Endeffekt ein Transfer von etablierten Währungen, wie Euro und US-Dollar, von den späten Käufern an die frühen Besitzer stattfinden.[94][95]

Befürworter von Bitcoin entgegnen dem, dass die Währung aufgrund ihrer Eigenschaften von Teilbarkeit, Konvertierbarkeit, Knappheit und eindeutigen Erkennbarkeit, sowie aufgrund ihrer Handhabungsvorteile einen realen Nutzen darstelle[96] und dass die Kurssteigerung mit Netzwerkeffekten begründbar sei. Die Kursgewinne (welche aus einer schnellen Ausweitung der Nachfrage bei nur langsam wachsendem Angebot resultieren) würden für die früh einsteigenden Beteiligten aufgrund des hohen Risikos eines Misserfolges eine Kompensation darstellen. Mit der Zeit würde die Einheit aufgrund von Sättigungseffekten wahrscheinlich einen stabileren Kurs erreichen.[97]

Legitimität einer nichtzentralen Geldschöpfung

Falls die Zahlungseinheit sich etabliert und ein Handel mit ihr stattfindet, findet faktisch eine Geldschöpfung statt, die im Fall von Zentralbankgeld traditionell ein Monopol der Notenbanken darstellt, im Fall von Kredit- und Buchgeld jedoch vor allem durch die Geschäftsbanken stattfindet. Eine Vergrößerung der Geldmenge gegenüber den Warenwerten (sei es durch Bargeld oder Kreditgeld) führt bei gegebener Umlaufgeschwindigkeit tendenziell zu Inflation (siehe auch: Quantitätstheorie, Neutralität des Geldes). Durch den damit verbundenen Kaufkraftverlust bestehender Guthaben erfolgt letztlich immer ein Transfer von Vermögenswerten an die Geld ausgebende Stelle.

Im Fall von Bitcoins entfiele diese Einnahmequelle für die Zentralbanken. Daher wird beispielsweise vom deutschen InteressenverbandBundesverband Digitale Wirtschaft“ die Legitimität einer nichtzentralen Geldschöpfung bestritten. Nach Auffassung des Verbandes sind Bonus- und Guthabensysteme wie Vielflieger-Meilen, Linden Dollars, Facebook Credits oder Payback-Card nicht von diesem Legitimitätsproblem betroffen.

Das erwähnte Banknotenmonopol wird heute durch den Status des gesetzlichen Zahlungsmittels sowie in der EU durch das Münzgesetz von 2002 gestützt. Ein Verbot alternativer Währungen enthalten diese Rechtsnormen nicht. Eine neue Währung ist jedoch aufgrund der Netzwerkeffekte der etablierten Währungen extrem schwierig einzuführen.

Befürworter und Nutzer von Bitcoin vertreten die Auffassung, durch die Entkopplung der Geldschöpfung von zentralen Machtstrukturen lasse sich eine Demokratisierung des Geldwesens bewirken. Auch die Ablösung des bestehenden, im Wesentlichen auf Krediten bestehenden Systems, bei dem Geld stets mit Schuldzinsen belastet ist, wird teilweise als wünschenswert angesehen.[98][99]

Mögliche Folgen für die Geldpolitik

Am 1. Juni 2011 veröffentlichte der Bundesverband Digitale Wirtschaft eine Pressemeldung, in der er Verbrauchern von der Nutzung Bitcoins abrät. Diese hätten, da sie keiner staatlichen Kontrolle unterliegen, „das Potenzial, der gesamten Gesellschaft […] durch Steuerhinterziehung, Geldwäsche oder andere illegale Geschäfte nachhaltig zu schaden“. Des Weiteren widerspreche eine automatisierte Geldmengensteuerung wie im Falle der ‚Bitcoins‘ jeder Konjunkturpolitik und entziehe ihr damit den Boden.[100][101]

Auswirkungen auf das Steuersystem

Da für Behörden in der Regel nicht einsehbar ist, wer die Zahlungsbewegungen durch Kryptowährungen wie Bitcoin bewirkt, sind diese Währungen tendenziell für Steuerhinterziehung geeignet. Dieselbe Problematik besteht aber auch bei Bargeldbezahlung. Allerdings bieten digitale Währungen theoretisch bessere Überwachungsmöglichkeiten als Bargeld.

Risiko einer Deflation

Extreme Positionen gehen von einem inflationären Zusammenbruch der heutigen Weltwährungen aus und prognostizieren eine Nutzung von Bitcoins als alleinige Alternativwährung. Bei zunehmender Akzeptanz dieser Währung kann die damit verbundene Ausweitung des Handelsvolumens in Bitcoins entsprechend der Quantitätstheorie eine Deflation verursachen, die bei einer Nutzung von Bitcoin als alleiniger Währung aufgrund der unveränderbaren Geldmenge nicht durch Mittel der Geldpolitik bekämpfbar wäre.

Der Währungsfachmann Gerhard Rösl, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule Regensburg, sagte hingegen in einem Interview, er könne keine offensichtlichen Probleme der Währung ausmachen. Er sehe kein erhöhtes Missbrauchspotential im Vergleich zu Bargeld und bei der Konzeption von Bitcoins sei offenbar darauf geachtet worden, dass die Wechselkurse sowohl im Hinblick auf andere Währungen als auch im Hinblick auf zu bezahlende Leistung flexibel seien.[102]

Die Auswirkungen von Währungen auf Preise und wirtschaftliche Prozesse werden unter dem Begriff der „Neutralität des Geldes“ diskutiert. Die Folgerungen der verschiedenen volkswirtschaftlichen Schulen sind hierbei sehr unterschiedlich und schwierig empirisch und in allgemeiner Form zu belegen.

Siehe auch: Österreichische Schule, Keynesianismus, Libertarismus.

Offene rechtliche Fragen

Aufgrund der Neuartigkeit von Bitcoin und der mit dem Medium geschaffenen Verbindung bisher unvereinbarer Merkmale existieren zahlreiche bisher ungeklärte rechtliche Fragen.

Verhältnis zu gesetzlichen Zahlungsmitteln

Bitcoins stellen kein Gesetzliches Zahlungsmittel dar, dessen Annahme verpflichtend wäre. Basierend auf der durch Artikel 2, Absatz 1 im Grundgesetz garantierten Vertragsfreiheit steht es indessen grundsätzlich jedem frei, Bitcoins als Gegenwert anzunehmen. In Ländern ohne sogenannte „harte“ Währung können zudem möglicherweise Einschränkungen bezüglich der Konvertierbarkeit von Devisen Anwendung finden.

Steuerliche Behandlung

Gewinne aus dem Rücktausch von Bitcoins in Fiatwährung sind wie jedes Geschäft dem Steuerrecht unterworfen. Die genaue Berechnungsgrundlage ist bisher nicht festgelegt, jedoch existieren mit Tauschringen und Komplementärwährungen bereits rechtlich ähnliche Konstrukte.

Anerkennung als Geld im juristischen Sinne

Bitcoin ist technisch darauf angelegt, dass Transaktionen nicht reversibel sind. Die Bitcoin-Community behandelt Zahlungsvorgänge, anknüpfend an kulturelle Normen zur Nutzung von Geld, als entkoppelt und unabhängig voneinander. Daher wird eine Pflicht zur Rückgabe von bestimmten Zahlungseinheiten durch einen gutgläubigen Empfänger, die sich als entwendet oder anderweitig unrechtmäßig erworben herausstellen, verneint. Bitcoins verbinden dabei jedoch diese technisch verankerte Irreversibilität mit einer zumindest theoretisch bestehenden, potenziell sehr weitgehenden Rückverfolgbarkeit von Transaktionen.

Ob Transaktionen mit Bitcoins auch rechtlich gesehen in jedem Fall irreversibel sind, hängt unter anderem von einer Anerkennung als Geld im Sinne von „gesetzlichem Zahlungsmittel“ ab, die zurzeit nicht abzusehen ist. Denn reguläre Bargeldzahlungen aus entwendeten Beträgen, die in gutem Glauben entgegengenommen werden, gelten beispielsweise nach § 935 Absatz 2 BGB als rechtmäßig erworben, bei anderen Wertgegenständen, Wertpapieren oder Tauschartikeln ist dies nicht der Fall. Der diplomierte Jurist Jens Ferner verneint die Frage, ob es sich bei Bitcoin um Geld im rechtlichen Sinne handele, da keine Annahmepflicht bestehe und kein Anspruch gegen eine ausgebende Stelle geschaffen werde.[103] Sorge und Krohn-Grimberghe kommen ebenfalls zum Ergebnis, dass es sich bei Bitcoin nicht um Geld handele; sie lehnen außerdem die Einordnung als E-Geld im Sinne des Zahlungsdiensteaufsichtsgesetzes ab, da dazu eine Forderung gegen einen Emittenten vorliegen müsste. Die Autoren sehen Bitcoin jedoch als Rechnungseinheit und somit Finanzinstrument an.[104]

Mit einer zur Ansicht von Ferner weitgehend deckungsgleichen Begründung wird die Frage, ob Bitcoin vom aktuellen deutschen „Gesetzesentwurf zur Optimierung der Geldwäscheprävention“[105] betroffen ist, von Kommentatoren wie Martin Behrens klar verneint.[106] Denn die Begründung des Gesetzentwurfes lege eindeutig fest:

„Elektronisches Geld im Sinne dieses Gesetzes wird, so gibt es die Definition in der Richtlinie vor, nur im Austausch gegen gesetzliche Zahlungsmittel geschaffen. […] Als Zahlungsmittel bestimmte Werteinheiten, die in Barter-Clubs, privaten Tauschringen oder anderen Zahlungssystemen gegen realwirtschaftliche Leistungen, Warenlieferungen oder Dienstleistungen geschöpft werden, bleiben dagegen unberücksichtigt, auch wenn sie wirtschaftlich die gleiche Funktion wie elektronisches Geld im Sinne der Richtlinie haben und unter Geldschöpfungsgesichtspunkten ein vergleichbares Potential haben. So hatte es bereits die Erste E-Geld-Richtlinie und ihre Umsetzung im KWG geregelt.“[107]

Damit sei, so Behrens, klar, dass Bitcoin kein E-Geld im juristischen Sinne sei. Aufgrund der europäischen Harmonisierungsbestrebungen werde das Ergebnis aller Voraussicht nach für den gesamten EU-Binnenmarkt gelten.[108] Von Seiten der Deutschen Bundesbank und der britischen Financial Services Authority (FSA) wird eine übereinstimmende Einschätzung berichtet.[25]

Der Verzicht auf spezielle, restriktivere Regelungen entspricht im US-amerikanischen Raum der nur teilweisen Regulierung der „Digital currency exchanger“.

Wegen derartiger offener rechtlicher Fragestellungen hat die Electronic Frontier Foundation (EFF), die sich als eine Art „Bürgerrechtsorganisation des Internets“ Anerkennung erworben hat und für Informationsfreiheit als Bürgerrecht eintritt, anders als zahlreiche andere Organisationen beschlossen, keine Zahlungen mit Bitcoin anzunehmen. Die EFF begründet dies damit, dass sie ihre Aufgabe darin sehe, Personen und Organisationen bei der Wahrnehmung von Grundrechten im Netz zu unterstützen, falls diese das Ziel rechtlicher Sanktionen würden; gleichzeitig wolle man aber vermeiden, selbst solchen Sanktionen ausgesetzt zu sein und hierfür Ressourcen aufwenden zu müssen.[109]

Geltungsbereich der Finanzaufsicht durch die BaFin

Zufolge einem Artikel des Rechtsanwalts Tobias Haar unterliegen inländische gewerbsmäßige Zahlungsdienste im Zusammenhang mit Bitcoin möglicherweise dennoch der deutschen Finanzaufsicht, denn nach Ansicht der BaFin ist sie eine durch das Kreditwesengesetz erfasste Rechungseinheit. Diese Einschätzung wird durch die Autoren Christoph Sorge und Artus Krohn-Grimberghe bestätigt.[110][111][112] Ein gewerbsmäßiger Handel mit Bitcoin als Hauptgegenstand sei genehmigungspflichtig.[113] Unklar sei, so Haar, eine Anwendbarkeit des Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz bei gewerbsmäßigen Finanztransfergeschäften im Rahmen von Dreipersonenverhältnissen, wie sie etwa Pizza-Bestelldienste böten. Insgesamt bestünden für Internetdienste und elektronische Zahlungsmittel noch zahlreiche Unsicherheiten. Bei einem direkten Vertrag zwischen Händler und Kunden bleibe jedoch die Finanzaufsicht unberührt.[114]

Die britische FSA hält eine Einstufung als Zahlungsinstrument für möglich.[25]

Rechtlicher Schutz von virtuellem Geld als Eigentum

Eine weitere ungeklärte Frage ist, ob Guthaben in Bitcoin einen ähnlichen gesetzlichen Schutz vor unrechtmäßiger Aneignung wie beispielsweise Wertpapiere genießen. Das ist unter anderem deswegen komplex, da Bitcoins an sich gar nicht entwendet werden können. Was real geschieht ist ein Ausspähen von zugehörigen Schlüsseln und eine unberechtigte, nicht rückgängig machbare Gutschrift in der Block Chain, also ein Vorgang, der sehr verschieden von einem Diebstahl einer beweglichen Sache ist.

Offenbar besteht in der Rechtsprechung jedoch eine gewisse Tendenz, den Schutz des Eigentums auch auf virtuelle Güter auszudehnen und die unrechtmäßige Aneignung virtueller Gegenstände wie Diebstahl anhand von § 202a (Ausspähen von Daten) § 263a (Computerbetrug) und § 303a StGB (Datenveränderung) zu sanktionieren.[115][116]

Wichtige Ereignisse und Medienberichte

Verluste, Diebstähle, Hacks und Betrugsfälle

Wie dargestellt, hat Bitcoin einige deutliche Gemeinsamkeiten zu Bargeld. Überraschend wirksam trifft diese Ähnlichkeit auch auf die Eigenschaft zu, dass Bargeld verloren gehen, gestohlen, oder durch Betrug oder Erpressung den Besitzer wechseln kann. Hierzu tragen neben der Möglichkeit völliger Anonymität, zeitweilig enormer Kurssteigerungen und teilweise unprofessionellem Vorgehen auch ein starkes Anwachsen von Geldgeschäften und spekulativen Angeboten seit Anfang 2011 sowie eine gewisse Wildwest-Mentalität bei.[25] Dabei erwiesen sich vor allem die Online-Börsen wiederholt als Schwachstellen.[117] Die folgende Liste von Vorfällen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.[118][119]

Diebstahl von Guthaben des Nutzers Allinvain im Wert von 500.000 USD

Am 13. Juni 2011 erklärte der Nutzer Allinvain im Forum bitcointalk.org, dass bei einem Einbruch in seinen Computer ein Betrag von 25.000 BTC, die zu diesem Zeitpunkt nach rasanten Wertsteigerungen einen Betrag von 502.750 USD entsprachen, entwendet wurden. Das gestohlene Guthaben wurde vom Dieb unerkannt wieder in den Kreislauf der Transaktionen zurück gemischt. Trotz umfassender Versuche, die Urheber ausfindig zu machen, konnte das Guthaben nicht wieder beschafft werden.[120]

Vorwurf der Verwendung für illegale Zwecke

Anfang Juni 2011 erschien ein Artikel beim Online-Portal Gawker, in dem über eine mit dem Anonymisierungsnetzwerk Tor zugängliche Seite berichtet wurde, auf der gegen Bitcoin Drogen angeboten wurden. Dieser Bericht wurde von den amerikanischen Senatoren Charles Schumer und Joe Manchin aufgegriffen, welche ein Verbot der Seite forderten und aufgrund der Verwendbarkeit zur Bezahlung illegaler Waren die Legalität von Bitcoin allgemein in Zweifel zogen.[121] Tatsächlich spielt Bargeld bei den Aktivitäten der Schattenwirtschaft, deren gesamter Umfang in Deutschland auf etwa 12 bis 17 % des Bruttoinlandsprodukts geschätzt wird, aufgrund seiner Anonymität eine besondere Rolle. Deswegen gibt es eine Tendenz zur zunehmenden Kontrolle von Bargeld-Transaktionen. Ein Gesetzentwurf zur Optimierung der Geldwäscheprävention, der eine Registrierung bei bisher anonymen Zahlungen mit Systemen wie der Paysafecard vorsieht, wurde von der deutschen Bundesregierung vorgelegt.[122] Eine noch weitergehende Kontrolle von Zahlungsdaten durch die USA findet im Rahmen des politisch stark umstrittenen SWIFT-Abkommens statt.

Vertreter von Bitcoin-Tauschbörsen wie beispielsweise Mark Karpeles von Mt Gox oder dem Zahlungsdienstleister Dwolla erklärten daraufhin, dass sie mit Behörden bereits zwecks einer Zusammenarbeit zur Kontrolle illegaler Transaktionen in Kontakt stünden und auch weitere Vorkehrungen wie beispielsweise Auszahlungslimits getroffen worden seien.[123][124][125]

Siehe auch: Weitergabe vertraulicher Finanztransaktionsdaten an US-amerikanische Behörden im Rahmen des SWIFT Abkommens

Angriff auf größte Bitcoin-Börse Mt. Gox

Am 19. Juni 2011 erbeutete ein Angreifer bei der größten Online-Börse Mt. Gox ein Konto mit einem Guthaben von etwa 500.000 BTC (entsprach zu diesem Zeitpunkt rund 8,75 Millionen US-Dollar) und damit etwa 1/13 der gesamten zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Menge an Bitcoins. Der Angreifer platzierte eine Verkaufsorder mit einem Volumen von 100.000 BTC, zum Preis von 1 Cent anstelle des Marktpreises von rund 17 US-Dollar. Das Angebot erfüllte sämtliche offenen Kaufgesuche und führte zu einem kurzzeitigen Zusammenbruch des Handels. Der Handel bei Mt. Gox und der zweitgrößten Börse TradeHill wurde infolgedessen vorläufig ausgesetzt.

Am 20. Juni 2011 wurde von Mt. Gox als Ursache bekanntgegeben, dass es zu einem Diebstahl der Datenbank mit rund 61.000 Nutzernamen, Mailadressen und verschlüsselten Passwörtern gekommen sei.[126] Wahrscheinlich durch eine SQL-Injection konnte weiteren Analysen zufolge nicht nur die Datenbank ausgelesen werden, sondern auch die internen Kontostände des Handelssystems von Mt Gox manipuliert werden.[127] Ein Betrag von 2.000 BTC (entsprechend rund 34.000 US Dollar) wurde dabei von Mt. Gox in tatsächlichen Geldeinheiten an den Angreifer ausgezahlt, weitere Transaktionen wurden durch Sicherheitsmechanismen gestoppt. Zur Annullierung der Manipulation wurden die betroffenen Transaktionen im Buchführungssystem von Mt. Gox rückgängig gemacht.[128][129]

Die ausgespähten Passwörter und Mailadressen wurden auch im Internet veröffentlicht. Die Passwörter waren mit einem üblichen, nicht mehr aktuellen Verfahren entsprechend mit MD5-Hashes verschlüsselt. Bei einem direkten Zugriff auf eine Datenbank mit verschlüsselten Passwörtern ist es heutzutage jedoch generell möglich, auch vergleichsweise sichere Passwörter durch Brute Force-Methoden wie beispielsweise Rainbow Tables zu knacken.[130][126] Als sicher gelten daher erst Passwörter mit einer Länge von 15 bis 20 zufälligen Zeichen. Nutzer, die an weiteren Börsen bei fallenden Preisen verkauft haben oder unzureichende Passwörter verwendeten, erlitten aufgrund des Vorfalls vermutlich finanzielle Verluste.

Während es zu kurzfristigen Einbrüchen im Kursverlauf anderer Börsen kam, blieben die Tagesmittelpreise dort in der Folge weitgehend stabil, während sich das Handelsvolumen deutlich vergrößerte. Kommentierungen des Zwischenfalls reichten von der Vorhersage des baldigen Untergangs des ganzen Systems aufgrund seiner als mangelhaft wahrgenommenen Stabilität[131] bis zur Einstufung als eine bestandene Probe auf Robustheit und Flexibilität.[132] Langfristig wird die Wirkung des Angriffs als Wendepunkt für ein höheres Sicherheitsbewusstsein und professionelleres Vorgehen der Online-Börsen gesehen. Aufgrund seiner Verankerung in der Nutzer-Community konnte Mt. Gox seinen Marktanteil im Wesentlichen halten.

Datenverlust der Tauschbörse Bitomat.pl und überraschender Kauf durch Mt. Gox

Am 26. Juli 2011 informierte der Betreiber der drittgrößten Tauschbörse Bitomat.pl, dass es aufgrund eines Datenverlustes zum Verlust von Bitcoin-Einlagen der Kunden in Höhe von 17.000 BTC, entsprechend rund 170.000 €, gekommen sei.[133] Hintergrund ist, dass der Server auf einem Amazon-Cloud Service betrieben wurde, dabei aber auf externe Datensicherungen verzichtet wurde. Eine Änderung der Konfiguration des Speicherausbaus des virtuellen Servers führte dazu, dass alle Daten, einschließlich der wallet.dat, die sämtliche aktuellen Kundeneinlagen enthielt, gelöscht wurden.[134]

Am 11. August 2011 kündigte die japanische Betreiberfirma von Mt Gox, Tibanne, überraschend an, den Dienst Bitomat.pl zu übernehmen und die Nutzer in die eigene Nutzerbasis zu integrieren. Dabei würden die Guthaben der Nutzer vollständig übernommen. Die Einlagen der Nutzer würden durch Mt. Gox ausgezahlt und es werde weiterhin möglich sein, polnische Złoty durch lokale polnische Banktransfers ein- und auszuzahlen.[135]

Verlust der Online-Wallets bei MyBitcoin.com

Am 30. Juli 2011 häuften sich Meldungen, dass der E-Wallet Dienst MyBitcoin.com nicht mehr erreichbar sei.[136][137] Dieser Dienst stellte Nutzern eine Online-Wallet zur Verfügung, was allerdings bedeutete, dass – wie bei Tauschbörsen ebenfalls – sämtliche dort gespeicherten Beträge dem Dienst anvertraut wurden. Schon zuvor war kritisiert worden, dass der Dienst mit einer Postfach-Adresse in Charlestown in der Republik St. Kitts und Nevis (Kleine Antillen), einem Offshore-Finanzplatz, praktisch anonym geführt wurde. Zudem gab es zuvor mehrfache Berichte von Verlusten an kleinen Teilen der Einlagen, woraus einige Nutzer den Schluss zogen, dass der Dienst nicht vertrauenswürdig sei.[138] Bis zum 5. August 2011 war über den Verbleib der Einlagen nichts bekannt. An diesem Tag veröffentlichte der Betreiber unter dem Namen oder Pseudonym Tom Williams eine Mitteilung, dass Angreifer eine Sicherheitslücke beim Deponieren von Bitcoins ausgenutzt hätten, die darin bestehe, dass nur eine einzige Bestätigung für eine Transaktion verlangt wurde, damit Einheiten gutgeschrieben wurden.[139][140][141] (Der Hintergrund dieses schon zuvor diskutierten Szenarios ist, dass jemand mit Mining-Kapazität bekannterweise ungültige Transaktionen von Bitcoins erzeugen kann, die ihm gar nicht gehören; Dies fällt erst auf, wenn die weiteren fünf benötigten Bestätigungen durch weitere Miner ausbleiben). Diese Lücke, so Williams weiter, habe zum Verlust von rund 50 % der Einlagen geführt; Die Benutzer seien aufgefordert, ihren Anteil an den verbleibenden Einlagen anzufordern. Der gesamte Verlust beträgt wahrscheinlich mindestens 250.000 US Dollar, der größte bekannte Teilbetrag umfasst 25.000 BTC des Bitcoin-Aktivisten Bruce Wagner.[141]

Allgemein wurde der Erklärung des Betreibers aufgrund seiner Anonymität und vorher bekannt gewordenen nicht aufgeklärten Verlusten und unterstellten Diebstählen von Einlagen kein Glauben geschenkt. Ein Kollektiv unter dem Namen eines IRC-Kanals "#bitcoin-police" startete Bemühungen, den Betreiber zu identifizieren, deren Resultat u. a. Verbindungen zum Anonymisierungsdienst Privacy Shark sowie kanadischen Hacker-Gruppen nahe legen.[141][142] Auch eine Einschaltung des FBI wurde diskutiert.

Etwa zeitgleich zum Bekanntwerden der Vorgänge fiel der Tauschkurs von Bitcoin von etwa 14 USD am 1. August auf etwa 6 USD am 7. August, möglicherweise aufgrund der Befürchtung von Abverkäufen erbeuteter Beträge. Der Kurs erholte sich anschließend wieder auf rund 10 USD am 9. August.

Entwendung von Bitcoin-Wallets bei Linode

Am 1. März 2012 wurden bei einem Einbruch auf acht Kundenkonten auf Server des Cloud-Providers Linode Wallet-Daten im Gegenwert von 4.0000 BTC, entsprechend rund 150.000 €, ausgespäht. Zu den Kunden gehörten Dienstleister und Bitcoin-Börsenbetreiber. Verantwortlich für den Einbruch war ein Fehler in der Management-Software des Cloud-Servers, ein Verschulden der Kunden wurde nicht ermittelt.[143] Zu den Geschädigten gehörte neben dem Inhaber des Mining-Pools Shlush[144] und dem von Gavin Andresen betriebenen Bitcoin Faucet die Betreiber der Börse Bitcoinica, welche neben Devisenhandel auch spekulative Geschäfte ermöglichte. Die Börse, die von dem 17-jährigem Chinesen Zhou Tong betrieben wurde, wurde daraufhin zu einem registrierten Finanzdienstleister umgewandelt und von mehreren Mitgliedern der Community (Donald Norman, Patrick Strateman und Amir Taaki) legal betreut. Der Betreiber der Slush Pools erklärte, seinen Verlust persönlich zu tragen.

Einbruch bei der Börse Bitcoinica

Am 12. Mai 2012 wurde bekannt, dass bei einem Einbruch in Server der Bitcoin-Börse Bitcoinica 18547 BTC im Wert von rund 87.000 USD entwendet wurden. Als Ursache wurde ein unzureichend gesicherter E-Mail-Server angegeben.[145][146] Aufgrund des nur kurze Zeit vorher erfolgten Zwischenfalls bei Linode wurde die Verfügbarmachung so großer Beträge online durch den chinesischen Betreiber stark kritisiert. Am 30. Juli erfolgte ein dritter Zwischenfall, bei dem in den MtGox Account von Bitconica eingebrochen wurde und 40.000 BTC verloren gingen. Nachdem Transaktionen aus diesem Guthaben auf den Eigentümer Zhou Tong zurückgeführt wurden, gab dieser an, den gestohlenen Betrag vom Dieb zurückerhalten zu haben.[147][148]

In der Folge wurde am 1. August 2012 die Liquidierung von Bitcoinica bekannt gegeben.[149][150]

Schneeballsystem „Bitcoin Savings and Trust“

Etwa am 18. August 2012 brach das bisher größte Schneeballsystem „Bitcoin Savings and Trust“ zusammen, welches von einem Individuum mit dem Pseudonym Pirateat40 initiiert wurde. Den „Investoren“, die vorher von zahlreichen Forennutzern vor dem offensichtlichen Ponzi-Schema gewarnt worden waren, waren Gewinne bis zu 7 % wöchentlich in Aussicht gestellt worden.[151][152] Der gesamte Schaden wird auf bis zu 500.000 BTC geschätzt.[153] Aufgrund zuvor bestehender Kontakte wurde Pirateat40 mit den Aliasnamen Don Shrents und Trendon Shavers identifiziert, letzteres ist sein mutmaßlicher realer Name.[154][155]

Einbruch und Verlust von Guthaben bei der Börse BitFloor

Am 4. September 2012 wurde ein Einbruch bei der Börse BitFloor bekannt, bei der 24.000 BTC im Wert vom 249.000 USD entwendet wurden. Die Börse stellte den Betrieb vorläufig ein.[156]

Verlust von Nutzereinlagen bei der Tauschbörse bitmarket.eu

Im Forum Bitcointalk.org häuften sich etwa ab dem 8. Dezember Meldungen, dass bei der auf Spendenbasis angebotenen Tauschbörse bitmarket.eu, die als Treuhanddienst (Escrow Service) bzw. auf Basis von Hinterlegung der zu verkaufenden Einheiten konzipiert war, Auszahlungen aus dem Treuhandkonto verzögert oder gar nicht stattfanden. Am 22. Dezember wandte sich der polnische Betreiber über das Forum an die Nutzer. Er erklärte, dass er (entgegen dem Versprechen eines Treuhanddienstes) mit den Einlagen der Nutzer spekuliert habe und Einlagen bei der Börse Bitcoinica angelegt habe, die sich Anfang August für zahlungsunfähig erklärte. Insgesamt habe er dabei rund 20.000 BTC, entsprechend rund 200.000 EUR, verloren. Da er kein eigenes Vermögen habe, sei er nicht in der Lage, die Einlagen der Nutzer zurückzuzahlen.[157] Der Dienst war – ebenfalls Anfang August – vom Initiator an den Programmierer der Website übertragen worden.[158]

Ein polemischer Kommentar des Rumänen Mircea Popescu zur Zukunft der Börsen äußerte:

"[ ... ] the time of cowboy style, “one man and his hopes” fiat-BTC exchanges has passed. The exchange market is moving into a new phase. There is room on it for MtGox, on account of its old age and well known brand, and for people like the Frenchies doing that bitcoin-central partner-with-a-bank thing. All other exchanges are going out, and things being what they are the majority of them will be going out uncleanly. "[159]

Demnach seien für die Zukunft eine Vielzahl von Insolvenzen bei den kleineren und weniger professionell geführten Börsen zu erwarten.

Ruby on Rails Exploit führt zu Verlusten an den Börsen Vircurex und Cryptostocks

Durch eine zwei Tage zuvor bekannt gewordene Sicherheitslücke im Web Application Framework Ruby on Rails drangen am 11. Januar Angreifer in die Online-Börsen Vircurex und Cryptostocks ein und spähten Schlüssel zu Online-Wallets aus, die für Einzahlungen verwendet worden waren. Die Höhe des Schadens ist nicht bekannt. Kunden wurden gewarnt, keine früher erstellten Adressen weiter zu verwenden. Vircurex nahm den Betrieb noch am gleichen Tag wieder auf. Beide Börsen gaben bekannt, Verluste von Kundenguthaben aus eigener Tasche zu ersetzen.[160]

Verbreitung und weitere Ereignisse

Medienhype und spekulative Blase im Juni 2011

Diagramme der Wechselkurse mit Höhepunkt im Juni 2011
Wechselkurs für 1 BTC in US Dollar auf der Handelsplattform MtGox

Im Juni 2011 kam es es einem Medienhype um Bitcoin mit einer Vielzahl von Presseberichten und Erwähnungen,[161] die mit einem durch Spekulation bedingten extrem schnellen Anstieg der Kurse einhergingen (Spekulationsblase). Lag der Wert pro Einheit im November 2010 noch unter 0,07 USD pro BTC, wurde am 9. Juni ein Kurs von fast 30 USD pro Einheit erreicht.[162][163] Vermutlich beschleunigt durch die oben beschriebene Vielzahl von Sicherheitszwischenfällen (die oft undifferenziert als Versagen oder Bruch des Bitcoin-Netzwerks interpretiert wurden) und eine Periode abnehmenden Vertrauens und verringerter Aufmerksamkeit sank der Kurs dann schnell wieder und erreichte am 18. November 2011 mit einem Wert von rund 2,1 USD / BTC einen Tiefpunkt, ab dem wieder langsameres Wachstum einsetzte. Der Zustrom an Kapital durch den steigenden Gesamtwert der Währung regte jedoch als Folge die Gründung eine Vielzahl von Start-Ups von Tauschbörsen und Unternehmen an.

Wachstum der Zahl gehandelter Währungen

An den Online-Börsen gehandelte Fiatwährungen beinhalten Mitte Juli 2011 US-Dollar, Britisches Pfund, Euro, Polnische Zloty, Tschechische Kronen, Australische Dollar, Chinesische Renminbi, Indische Rupien, Saudische Rial, Chilenische Pesos sowie für virtuelle Währungen wie Second Life Linden Dollar und Liberty Reserve US-Dollars.[164] Bis Ende 2012 kamen Japanische Yen, Schweizer Franken, Dänische Kronen, Russische Rubel, Schwedische Kronen, Kanadische Dollar, Brasilianische Real, Hongkong Dollar, Neuseeland-Dollar, Singapur-Dollar und Thailändische Baht hinzu, so dass die Währungen nahezu aller wichtigen Industriestaaten vertreten sind.[165]

Kurschwankungen im August 2012

Zwischen dem 17. und dem 19. August 2012 kam es zu einem plötzlichen Kursverlust, bei dem der Wert nach einem starken Anstieg von etwa 14 Dollar auf rund 10 Dollar fiel und damit den Kurs vom Monatsanfang wieder erreichte.[166] Seit dem Kursverlust vom Juni 2011 war dies der stärkste und plötzlichste Kurseinbruch. Als wahrscheinliche Gründe für die Kursschwankungen wurden neben dem fast zeitgleichen Zusammenbruch des Ponzi-Schemas von Pirateat40 das immer noch kleine Marktvolumen und spekulative Interessen genannt.[167]

Startup CoinBase wirbt Investitionen von über 600.000 USD ein

Im September 2012 warb das Startup CoinBase über Crowdfunding erfolgreich über 600.000 USD Gründungskapital ein. Unter den herausragenden Geldgebern waren der Seed Incubator Y Combinator[168] mit Beteiligung des amerikanischen Programmierers und Kapitalgebers Paul Graham und weitere bekannten Technologieinvestoren, darunter Alexis Ohanian[169], Trevor Blackwell[170] und IDG Ventures.[171][172][173] Das finanzierte Projekt umfasst die Entwicklung massentauglicher Zahlungsdienstleistungen für Bitcoin für den US-amerikanischen Markt, wie beispielsweise der unkomplizierte Erwerb von kleinen Beträgen und Zahlungen per Smartphone.

Einführung von Bitcoin als Zahlungsmöglichkeit bei WordPress.com

Am 15. November 2012 kündigte Andy Skjelton, Betreiber des Blog-Hosters WordPress.com an, in Zukunft Bitcoin als Zahlungsmittel anzunehmen – eine Entscheidung, die von der Bitcoin-Community begeistert gefeiert wurde.[174] WordPress.com ist mit rund 60 Millionen Websites einer der weltweit größten Blog-Hoster.

In der Begründung schrieb Andy Skelton:

„Bei WordPress.com ist unsere Mission, Publizieren demokratisch zu machen - zugänglich und einfach für jeden. Und während jedermann einen kostenlosen Blog bei uns starten kann, kann nicht jeder Upgrades erwerben. [ ... ]
Heute ändert sich dies: Sie können nun WordPress.com Upgrades mit Bitcoins erwerben.
PayPal alleine blockiert den Zugang aus über 60 Ländern, und viele Kreditkartengesellschaften haben ähnliche Beschränkungen. Manche sind aus politischen Gründen blockiert, manche aufgrund größerer Häufigkeit von Betrug, und andere aus anderen finanziellen Gründen. Was immer die Gründe auch sind, wir denken nicht, dass ein Blogger aus Haiti, Ethiopien oder Kenya einen reduzierten Zugang zur Blogosphäre haben sollte aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten, auf die sie keinen Einfluss haben.“[175]

Annahme von Bitcoins durch AntiWar.com

Am 6. Dezember 2012 kündigte die parteiübergeifende Website Antiwar.com an, Bitcoins als Spenden anzunehmen.[176]

Annahme von Bitcoin durch den BUND Berlin

Im Dezember 2012 gab der Landesverband Berlin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland bekannt, auch Spenden in Bitcoin zu akzeptieren. Die Abwicklung erfolgt durch den Dienstleister BitPay.[177]

Kooperation der französischen Börse Bitcoin-central mit dem Zahlungsdienstleister Aqoba

Am 7. Dezember 2012 gab die vom Unternehmen Paymium betriebene französische Handelsplattform Bitcoin-central bekannt, dass sie nach intensiven Gesprächen mit den Regulierungsbehörden TRACFIN, ACP und der Banque de France eine Kooperation mit dem lizenzierten Zahlungsdienstleister Aqoba eingegangen sei. Aqoba wiederum ist Partner der Bank Credit Mutuel Arkéa. Somit hat Bitcoin-central einen direkten Zugang zum europäischen Banksystem und kann für seine Kunden reguläre Fiat-Geld-Konten mit IBAN führen, auf die Überweisungen direkt gut geschrieben werden können, sowie Debitkarten ausgeben.[178] Hierdurch sind Fiat-Guthaben durch das System der Banken-Einlagensicherung (Fonds de garantie des dépôts) geschützt, im Gegenzug wird der Dienst einschlägigen Regulierungen unterworfen. Kunden müssen sich in Anwendung von Know your Customer Prinzipien identifizieren, wenn sie z. B. Zahlungen über einem Limit von 250 € oder 8.000 € pro Jahr tätigen.[179]

In der Praxis bedeutet das für den Zahlungsverkehr einen Status, der weitgehend dem einer Bank ähnlich ist, allerdings ohne die Möglichkeit, Kredite auszugeben.[180][181][182]

Weil in der Vergangenheit Bitcoin Exchanges immer wieder erhebliche Probleme mit Zahlungen über europäische Banken hatten und die geringe Regulierung als Risiko und der unklare legale Status als möglicher Anlass für die Schließung von Börsen gesehen wurde, wurde diese Kooperation als großer Fortschritt für die Integration und legale Anerkennung von Bitcoin ins bestehende Geldwesen gesehen. In der Öffentlichkeit gab es hierzu ein sehr positives Echo, während einige Vertreter der Bitcoin-Community, die z. B. aus libertaristischen politischen Positionen heraus ein vom bestehenden Bankwesen völlig unabhängiges System anstreben, die Kooperation kritisierten.[183]

Wachstum der Internet-Auktionsplattform bitmit

Im Dezember 2012 überschreitet das im Sommer 2011 gegründete Internet-Auktionshaus bitmit die Zahl von 10.000 angebotene Artikeln.

Zahlungsdienstleister BitPay wirbt 510.000 USD von Investoren ein

Am 7. Januar 2013 gab der Zahlungsdienstleister BitPay bekannt, zusätzlich 510.000 USD an Investitionen eingeworben zu haben. Das Unternehmen bietet Bitcoin-basierte Webshop-Lösungen und die Handhabung der Zahlungen für Firmen im Online-Handel an. Zu den Investoren zählten Shakil Khan, Barry Silbert, Jimmy Furland und Roger Ver. Die Erhöhung des Kapitals sei im Zuge einer Entwicklung sinnvoll gewesen, bei der das Unternehmen nach der Entscheidung von WordPress eine Gesamtzahl von 2100 Firmen als Kunden gewonnen habe.[184]


Literatur

Weblinks

Podcasts

Einzelnachweise

  1. https://bitcointalk.org/index.php?topic=109312.0
  2. https://en.bitcoin.it/wiki/FAQ#Do_I_need_to_configure_my_firewall_to_run_Bitcoin.3F
  3. https://en.bitcoin.it/wiki/Protocol_specification
  4. Das Bitcoin Whitepaper als PDF
  5. Satoshi Nakamoto: Bitcoin P2P e-cash paper. 2008 (mail-archive.com [abgerufen am 5. Juni 2011]).
  6. Satoshi Nakamoto: Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System. 2008.
  7. Simone Fischer-Hübner: IT-Security and Privacy. Design and Use of Privacy-Enhancing Security Mechanisms. (PDF) Lecture Notes in Computer Science, TU Darmstadt, Volume 1958, 2001, doi:10.1007/3-540-45150-1, Springer Verlag Berlin / Heidelberg 1999.
  8. Nick Szabo: Bitcoin, what took ye so long? 28. Mai 2011 (unenumerated.blogspot.com [abgerufen am 4. Juni 2011]).
  9. Satoshi Nakamoto, bitcoin wiki
  10. Block 0 – Bitcoin Block Explorer. Abgerufen am 15. Januar 2013.
  11. Bitcoin v0.1 released. Abgerufen am 15. Januar 2013.
  12. SourceForge.net: Bitcoin. Abgerufen am 15. Januar 2013.
  13. The Rise and Fall of Bitcoin. Wired, abgerufen am 13. Oktober 2012.
  14. Aktuelle Marktkapitalisierung in USD
  15. Bitcoin-Kursentwicklung über 4 Monate (Handelsplatz Mt. Gox)
  16. Trade. Abgerufen am 30. September 2011 (Liste von Händlern, die Bitcoin akzeptieren (auf en.bitcoin.it)).
  17. Handel. Abgerufen am 30. September 2011 (Liste von Händlern, die Bitcoin akzeptieren (auf de.bitcoin.it)).
  18. Donation-accepting organizations and projects. Abgerufen am 30. September 2011 (Liste von Organisationen, die Spenden in Bitcoin akzeptieren (auf en.bitcoin.it)).
  19. Spenden. Abgerufen am 30. September 2011 (Liste von Organisationen, die Spenden in Bitcoin akzeptieren (auf de.bitcoin.it)).
  20. charitable organizations. Abgerufen am 30. September 2011 (Liste von Organisationen, die Spenden in Bitcoin akzeptieren (auf witcoin.com)).
  21. GoWest :Bitcoin in 2012: By the Numbers, Bitcoin Blog 31. Dezember 2012.
  22. http://www.bund-berlin.de/bund_berlinde/spenden/bitcoin_spenden/bitcoin_english.html
  23. New York General Assembly: Donations, abgerufen 13. Oktober 2011.
  24. Occupy Wall Street Protesters Accepting Donations in Bitcoin; Big Test for the Controversial Virtual Currency New World Notes, 3. Oktober 2011.
  25. a b c d Naomi O'Leary: Bitcoin, the City traders' anarchic new toy, Reuters, 2. April 2012.
  26. Hartley Henderson: [Bitcoin Betting Grows in Popularity Bitcoin Betting Grows in Popularity], 10. Dezember 2012, Offshore Gaming Association
  27. Prediction Market 'Bets Of Bitcoin' Available To U.S. Customers, Forbes, 6. Dezember 2012.
  28. https://en.bitcoin.it/wiki/Introduction#How_many_people_use_Bitcoin.3F
  29. http://www.thebitcointrader.com/2012/12/bitcoin-in-2012-by-numbers.html
  30. How can you tell how many users Bitcoin has?, bitcoin stack exchange, 16. September 2012.
  31. Von Markus Beckedahl: Unser Blog soll schöner werden (VI): Crowdfunding? netzpolitik.org, 11. Januar.2013.
  32. Bitcoin-Vorteile, abgerufen am 2. Juni 2011 von go-bitcoin.com
  33. Satoshi Nakamoto: Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System. 24. Mai 2009 (bitcoin.org [PDF; abgerufen am 14. Dezember 2010]).
  34. Bitcoin: Das gefährlichste Open Source Projekt aller Zeiten? Dieter Petereit, 16. Mai 2011, t3n.de
  35. http://go-bitcoin.com/2011-01-23-bitcoin-sicherheit-digitale-signatur
  36. http://public.fh-wolfenbuettel.de/~gerndt/ecc-speidel.pdf
  37. Bitcoin version 0.3.23 released
  38. en.bitcoin.it
  39. Fergal Reid, Martin Harrigan: An Analysis of Anonymity in the Bitcoin System. 22. Juli 2011, arxiv:1107.4524v1
  40. Ein Zweifelsfall betrifft den Eigentümer von Bitcoinica, Zhou Tong, der angab, gestohlene Guthaben zurückerhalten zu haben: https://bitcointalk.org/index.php?topic=83794.0#post_july_2012_bitcoinica_theft
  41. Sicheres Handeln, Text auf de.bitcoin.it
  42. [Krypto-Kampagne http://www.heise.de/security/dienste/Krypto-Kampagne-2111.html], Heise-Verlag, Heise Security, abgerufen 11, Dezember 2012.
  43. http://pgp.cs.uu.nl/plot/
  44. Timothy Lee: A risky currency? Alleged $500,000 Bitcoin heist raises questions. In: Ars technica, 15. Juni 2011.
  45. Primärquelle: I just got hacked – any help is welcome!, allinvain am 13. Juni 2011 auf forum.bitcoin.org
  46. Gavin Andresen: Why aren’t bitcoin wallets encrypted? gavinthink.blogspot.com
  47. https://en.bitcoin.it/wiki/Wallet_Security_Dos_and_Don%27ts_%28Windows%29
  48. HOWTO: create a 100% secure wallet, bitcoin forum
  49. Buying bitcoins. Abgerufen am 30. September 2011 (Liste von Dienstleistern, die Bitcoins verkaufen (auf en.bitcoin.it)).
  50. a b Selling bitcoins. Abgerufen am 30. September 2011 (Liste von Dienstleistern, die Bitcoins kaufen (auf en.bitcoin.it)).
  51. liliontransfer.org
  52. Paymium AML/KYC/CFT Policies, abgerufen 29. Dezember 2012.
  53. Ruxum: Wall Street Level Security Comes To Bitcoin With New Exchange, techcrunch, 28. Juli 2011.
  54. Jemima Kiss: Virtual currency Bitcoin registers with European regulators, The Guardian, 7. Dezember 2012.
  55. 700,000 Cash Deposit Locations in Brazil, Russia, USA - BitInstant, 23. Mai 2012, Forum bitcointalk.org, abgerufen 29. Dezember 2012.
  56. http://www.spiegel.de/netzwelt/web/kommt-die-prepaid-karte-fuer-bitcoins-a-851158.html
  57. Als „hart“ werden Zahlungsmethoden bezeichnet, die nicht reversibel sind. Da Bitcoins sehr „hart“ sind, sind „harte“ Zahlungsmethoden besser für den Erwerb geeignet und weniger betrugsanfällig als „weiche“, wie z. B. Kreditkarte oder Paypal. Siehe https://en.bitcoin.it/wiki/Payment_methods
  58. https://forum.bitcoin.de/marktplatz-bitcoin-de/121-moeglicherweise-bitcoin-betrug.html
  59. Beschreibung: How to use 2-factor auth on mtgox, even without a smartphone Bitcoin Forum, 21. September 2012.
  60. Which Two-factor authentication methods are available at which exchanges?, bitcon stackexchange, abgerufen 30. Deze,ber 2012.
  61. One-time password#Proprietary tokens
  62. Google Authenticator
  63. Bitcoin: Neue Web-Währung mittels Peer-to-Peer-Software, Netzwelt.de, abgerufen am 28. Juli 2011.
  64. Standards For Efficient Cryptography Group: SEC 2: Recommended Elliptic Curve Domain Parameters. Version 1.0. 20. September 2000 (PDF).
  65. how to bury some bitcoins without even installing the client, User grondilu im bitcointalk.org Forum
  66. Bitcoin.org FAQ: I’ve been mining for a long time and haven't created any new Bitcoins. What’s wrong?
  67. Eigentlich Tera-Instruktionen pro Sekunde, da es sich um Integer-Operationen handelt, siehe: bitcoinwatch.com
  68. Florian Hofmann, Jörn Loviscach: Virtuelles Vermögen. Die Digitale Währung Bitcoin. c't Nr. 17 vom 1. August 2011, S. 74–79, Heise Verlag, Hannover
  69. http://blockchain.info/stats
  70. https://en.bitcoin.it/wiki/Mining_hardware_comparison#ASICs
  71. en.bitcoin.it
  72. Some Thoughts on Bitcoin, Präsentation von Dan Kamninski aufbrufbar von Slideshare.com
  73. Original-Client auf SourceForge
  74. BitCoinJ
  75. angry tapir, timothy: Google Engineer Releases Open Source Bitcoin Client. Slashdot, 23. März 2011, abgerufen am 18. Mai 2011.
  76. Armory
  77. Electrum
  78. Bitcoin Wallet
  79. [1]
  80. market.android.com
  81. en.bitcoin.it
  82. Bitcoin for Android: Mobile Payment mit virtueller Währung, Dieter Petereit, 6. Juli 2011 auf t3n.de
  83. Bitcoin: Android-App für die digitale P2P-Währung verfügbar, Frank, 6. Juli 2011, Andriodnews.de
  84. Bitcoin payments go mobile with Bitcoin for Android, Matt, 6. Juli 2011, thenextweb.com
  85. https://blockchain.info/wallet/
  86. tcatm: bitcoin-js-remote. GitHub, abgerufen am 18. Mai 2011.
  87. Spesmilo, PySide Bitcoin client
  88. bitbills.com
  89. Bit-Pay: Solving The Bitcoin Merchant Problem, btcnn.com, 11. August 2011.
  90. Lieber Ku Klux Klan als WikiLeaks. In: Süddeutsche Zeitung
  91. Keir Thomas: Could the Wikileaks Scandal Lead to New Virtual Currency? In: PC World. 12. Dezember 2010 (pcworld.com [abgerufen am 3. Juni 2011]).
  92. Op-Ed: WikiLeaks using card’s own campaign to fight back? Priceless. Melissa Higgins, 1. Juli 2011, digitaljournal.com
  93. WikiLeaks releases advertisement coinciding with the six month unlawful banking blockage against it, WikiLeaks auf wikileaks.org, 28. Juni 2011.
  94. BitCoin, Pyramid Schemes and Alternate Currencies., The Refined Geek, 20. Mai 2011.
  95. Adam Cohen Is the cryptocurrency Bitcoin a good idea? quora.com, 17. Mai 2011.
  96. The Economics Of Bitcoin – Doug Casey Gets It Wrong, Michael Suede, Libertarian News, 23. Juni 2011.
  97. Is Bitcoin a Ponzi scheme?, FAQ auf https://en.bitcoin.it/wiki/FAQ
  98. Matthew Burrows: Bitcoin virtual currency challenges world’s centralized monetary systems. straight.com, Vancouver, 6. Mai 2011.
  99. Aaron Koenig Bitcoins – Hype oder Hoffnung? antibuerokratieteam.net, 8. Juni 2011.
  100. Bundesverband Digitale Wirtschaft: BVDW warnt Verbraucher und Händler vor Bitcoins als Zahlungsmittel, Pressemeldung vom 1. Juni 2011.
  101. Internet-Geld in der Kritik: Wirtschaftsverband erwartet Bitcoin-Verbot. In: Spiegel Online, 1. Juni 2011.
  102. Christian Stöcker: Hacker-Währung Bitcoin: Geld aus der Steckdose. In: Spiegel Online, 31. Mai 2011.
  103. Bitcoins: Währung oder Ware?, Jens Ferner
  104. Christoph Sorge, Artus Krohn-Grimberghe: Bitcoin. Eine Erste Einordnung. In: Datenschutz und Datensicherheit 36 (2012) Nr. 7, S. 479–484.
  105. Gesetzesentwurf zur Optimierung der Geldwäscheprävention, Bundesrat Drucksache 317/11, 27. Mai 2011.
  106. Bitcoins als E-Geld?, Martin Behrens, blog.mbehrens.eu, 20. Juni 2011.
  107. Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Zweiten E-Geld-Richtlinie, Deutscher Bundestag, Gesetzesentwurf der Bundesregierung, Drucksache 17/3023, 27. September 2010, S. 40f.
  108. Bitcoins als E-Geld?, Martin Behrens, blog.mbehrens.eu, 20. Juni 2011.
  109. Cindy Cohn: EFF and Bitcoin, für die Electronic Frontier Foundation, 20. Juni 2011, eff.org
  110. Christoph Sorge, Artus Krohn-Grimberghe: Bitcoin: Eine erste Einordnung, Uni Hildesheim
  111. Merkblatt „Hinweise zu Finanzinstrumenten nach § 1 Abs. 11 Sätze 1 bis 3 KWG“ der BaFin vom 20. Dezember 2011 mit Aktualisierungen bis März 2012, 47
  112. Merkblatt „Hinweise zu dem Gesetz über die Beaufsichtigung von Zahlungsdiensten“ der BaFin vom 22. Dezember 2011.
  113. Siehe hierzu auch die folgende Forendiskussion mit einem der BaFin zugeordneten Schreiben unter https://bitcointalk.org/index.php?topic=117008.0;all
  114. Währungsrisiken, Tobias Haar, iX – Magazin für professionelle Informationstechnik, Ausgabe November 2012.
  115. http://www.gulli.com/news/14584-augsburg-urteil-zum-diebstahl-virtueller-gueter-2010-10-26
  116. http://www.onlinewelten.com/games/allgemeine-news/news/gericht-setzt-diebstahl-virtueller-gueter-echtem-diebstahl-gleich-110292/
  117. Jon Tullett and Robin Scher: Bitcoin gains banking access, itweb.co.za, 7. Januar 2013.
  118. Mircea Poescu, The Bitcoin Drama Timeline, abgerufen 29. Dezember 2012.
  119. List of Major Bitcoin Heists, Thefts, Hacks, Scams, and Losses, dree12, bitcointalk.org Forum, abgerufen 30. Dezember 2012.
  120. https://bitcointalk.org/index.php?topic=83794.0#post_allinvain_theft
  121. Richard Chirgwin: US senators draw a bead on Bitcoin. In: The Register, 8. Juni 2010.
  122. Anonyme Online-Zahlungen durch Geldwäschegesetz möglicherweise vor dem Aus, heise online, 28. Juni 2011.
  123. Guest Post: The virtual currency debate, exchange and hysteria, Ben Milne (Dwolla) bei Silicon Prairie, 21. Juni 2011.
  124. Anti-Money Laundering Policy, Lilion Transfer (Polen)
  125. CampBX User Agreement
  126. a b Account database compromised, nitcommoney.com, 20. Juni 2011.
  127. CLARIFICATION OF MT. GOX COMPROMISED ACCOUNTS AND MAJOR BITCOIN SELL-OFF, Pressemitteilung von Mt Gox vom 20. Juni 2011.
  128. support.mtgox.com
  129. Inside the Mega-Hack of Bitcoin: the Full Story, Jason Mick, Daily Tech Blog, 19. Juni 2011.
  130. Bruce Schneier:Real-World Passwords How good are the passwords people are choosing to protect their computers and online accounts? Blog "Schneier on Security"
  131. Cyber-Dollar schmiert ab – Das Vertrauen in die Online-Währung Bitcoin ist erschüttert: Ein Unbekannter entwendet 500 000 Bitcoin; der Kurs kollabiert. Gérard Moinat, 20 Minuten Online, 21. Juni 2011.
  132. Bitcoin: Comes out swinging off the ropes Ravenwarrior, 29. Juni 2011 auf thedailyattack.com
  133. Third Largest Bitcoin Exchange Bitomat Lost Their Wallet, Over 17,000 Bitcoins Missing Kit Dotson, 1. August 2011 auf Siloconangle.com
  134. Bitomat Loses Data and MyBitCoin Shuts down – New Bitcoin Crisis?, 31. Juli 2011, launch.is
  135. Mt.Gox, The World’s Largest Bitcoin Exchange to Acquire Bitomat.pl, Compensate Loss Of Bitcoins, mtgox.com am 11. August 2011.
  136. Bitomat Loses Data and MyBitCoin Shuts down – New Bitcoin Crisis?, 31. Juli 2011, launch.is
  137. mybitcoin down or just me?, bitconforum, 31. JULI 2011.
  138. http://bitcointalk.org/index.php?topic=24548.0
  139. MyBitcoin Back Up! (with a press release) auf Bitcointalk.org am 5. August 2011.
  140. Mybitcoin.com Press Release #2 auf bitcointalk.org, 5. August 2011.
  141. a b c MyBitcoin.com Is Back: A Week After Vanishing With at Least $250 K. Worth of BTC, Site Claims It Was Hacked, Adrianne Jeffries auf Betabeat.com, 5. August 2011.
  142. Greetings bitcoin community!, pastebin.com, 2. August 2011.
  143. http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bitcoins-im-Wert-von-ueber-150-000-Euro-gestohlen-1447454.html
  144. https://bitcointalk.org/index.php?topic=66916.0
  145. http://siliconangle.com/blog/2012/05/14/bitcoinica-suffers-staggering-87000-bitcoin-loss-in-server-breach/
  146. http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bitcoin-Boerse-Bitcoinica-ausgeraubt-1574553.html
  147. https://bitcointalk.org/index.php?topic=83794.0#post_july_2012_bitcoinica_theft
  148. Mircea Poescu, The Bitcoin Drama Timeline, abgerufen 29. Dezember 2012.
  149. https://en.bitcoin.it/wiki/Bitcoinica
  150. https://bitcointalk.org/index.php?topic=97272.0
  151. https://bitcointalk.org/index.php?topic=50822.msg854918#msg854918
  152. http://rt.com/usa/news/investors-currency-digital-fund-868/
  153. http://polimedia.us/trilema/2012/the-bitcoin-drama-timeline/
  154. http://bitcoinmagazine.net/the-pirate-saga-and-so-it-ends/
  155. https://bitcointalk.org/index.php?topic=91252.msg1070205;topicseen#msg1070205
  156. http://news.cnet.com/8301-1023_3-57506177-93/bitcoin-exchange-bitfloor-shuttered-after-virtual-heist/
  157. https://bitcointalk.org/index.php?topic=5441.msg1413156#msg1413156
  158. https://bitcointalk.org/index.php?topic=5441.msg1088253#msg1088253
  159. http://polimedia.us/trilema/2012/and-another-one-bites-the-dust-bitmarketeu/
  160. Christian Kirsch: Diebe stehlen Bitcoins per Rails-Exploit, Heise Onlinem 12. Januar 2012.
  161. http://www.google.com/trends/explore#q=Bitcoin&date=1%2F2011%2012m&cmpt=q
  162. http://bitcoincharts.com/charts/mtgoxUSD#tgSzm1g10zm2g25zvzl
  163. http://bitcoincharts.com/charts/mtgoxUSD#czsg2011-06-01zeg2011-07-01ztgSzm1g10zm2g25zv
  164. Bitcoin Exchanges Popping Up Like Daisies, Bitcoin Money 28. Juli 2011.
  165. http://bitcoincharts.com/markets/currencies/, abgerufen 9. Dezember 2012.
  166. http://bitcoincharts.com/charts/mtgoxUSD#rg360ztgSzm1g10zm2g25zv
  167. http://www.therefinedgeek.com.au/index.php/2012/08/22/bitinstant-bitcoin-market-corrections-and-cryptocurrencys-future/
  168. Y Combinator (company)
  169. Alexis Ohanian
  170. Trevor Blackwell
  171. IDG Ventures
  172. https://www.privateinternetaccess.com/blog/2012/09/coinbase-first-crowd-funded-bitcoin-company-raises-over-600k/
  173. https://www.privateinternetaccess.com/blog/2012/09/coinbase-first-crowd-funded-bitcoin-company-raises-over-600k/
  174. https://bitcointalk.org/index.php?topic=124482.0
  175. http://en.blog.wordpress.com/2012/11/15/pay-another-way-bitcoin/
  176. http://www.examiner.com/article/antiwar-com-is-now-accepting-bitcoin
  177. http://www.bund-berlin.de/bund_berlinde/spenden/bitcoin-spenden/EUR
  178. <http://www.theverge.com/2012/12/7/3740136/bitcoin-exchange-bank-france-bitcoin-central
  179. https://bitcoin-central.net/aml-kyc-en.pdf
  180. Bitcoin-Central, first exchange licensed to operate with a bank. This is HUGE, Forum bitcointalk.org, 6. Dezember 2012.
  181. Important informations regarding our partnership with Aqoba
  182. Morgen Peck Bitcoin-Central Is Now The World's First Bitcoin Bank...Kind Of, 11. Dezember 2012, IEEE Spectrum
  183. Eric Voorhees, The Controversy of Bankhodd, bitinstant blog, 10. Dezember 2012.
  184. Drew Olanoff, BitPay Banks $510K In Investment To Become PayPal for Bitcoin, Already Has 2,100 Businesses On Board, techcrunch, 7. Januar 2013.