Eisenmangel

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Redaktion Medizin
Redaktion Medizin
Klassifikation nach ICD-10
E61.1 Eisenmangel
D50.0 Eisenmangelanämie nach Blutverlust (chronisch)
Posthämorrhagische Anämie (chronisch)
D50.1 Sideropenische Dysphagie
Kelly-Paterson-Syndrom
Plummer-Vinson-Syndrom
D50.8 Sonstige Eisenmangelanämien
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Eisenmangel oder Sideropenie (Vorlage:ELSalt síderos „Eisen“ und πενία, penía „Mangel“) bedeutet einen Mangelzustand des Organismus an Eisen. Ein Eisenmangel ist häufig symptomlos. Treten die Symptome eines Eisenmangels vor der Anämie auf, spricht man von Sideropenie. Der menschliche Körper enthält etwa 2 bis 4 Gramm Eisen. Ungefähr 60 Prozent davon sind an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin, die restlichen 40 Prozent an Ferritin, Hämosiderin, Myoglobin und Enzyme gebunden.[1]

Häufigste Ursachen

Die häufigsten Ursachen des Eisenmangels sind regional unterschiedlich: In westlichen Industrieländern sind chronische Blutverluste, beispielsweise durch konsumierende Prozesse wie Tumorleiden, Hypermenorrhoe oder chronische entzündliche Prozesse wie Osteomyelitiden führend, während in der dritten Welt bakterielle (z. B. Tuberculose), parasitäre (z. B. Malaria) und mangelernährungsbedingete Ursachen dominieren.

Blutungen kommen bei Männern und Frauen häufig im Magen-Darm-Trakt, häufig auch als Blutungen von Tumoren vor, bei jungen Frauen kann auch eine zu starke Menstruation Ursache der Eisenmangelanämie sein. Durchschnittlich verlieren Frauen ungefähr 15 mg Eisen mit jeder Regelblutung. In der Schwangerschaft ist der Eisenbedarf sogar um fast 100 % erhöht. Auch regelmäßige Blutspender haben einen erhöhten Bedarf, da durch die Entnahme von etwa einem halben Liter Blut auch ca. 250 mg Eisen verloren gehen.

Krankheiten, die mittels häufiger, regelmäßiger Aderlässe behandelt werden, wie etwa die Polycythaemia vera, verursachen bei den Patienten gezielt einen Eisenmangel. Bei der Blutkrankheit Polycythaemia vera werden zu viele Blutkörperchen produziert. Der durch Aderlässe gewollt herbeigeführte Eisenmangel führt zu einer gewünschten Reduktion der Blutkörperproduktion.

Ausreichende Reserven an Eisen sind eine wesentliche Voraussetzung für das Überleben von Menschen, aber auch von Mikroorganismen wie Bakterien und Parasiten. Der Körper verfügt über verschiedene Mechanismen, um die Gefahr einer Infektion zu bekämpfen, und bildet Zytokine, um die Körpertemperatur zu erhöhen, bei gleichzeitiger Reduzierung der Verfügbarkeit von Eisen im Blut und Gewebeflüssigkeit, und verhindert so das Wachstum und die Vermehrung von Mikroorganismen. Daher ist ein Eisenmangel oder eine Anämie bei Infektionen, entzündlichen Darmerkrankungen oder Tumoren in der Regel nur die natürliche Art und Weise der Verteidigung des Körpers, nicht ein Grund für die Verabreichung von Eisenpräparaten. Diese Tatsache ist eine der gut recherchierten und Studien[2] bestätigen die Fakten, auch wenn es oft vergessen wird, leider auch unter den Experten.

Auch die Mikroorganismen passen sich den schlechten Bedingungen an, welche ihnen das Immunsystem bereitet, indem sie das Ferritin aus dem Kreislauf entziehen, zum Beispiel können Chlamydien Eisen aus den Zellen extrahieren, hämolytische Streptokokken zersetzen die roten Blutkörperchen, manche Mikroorganismen ziehen das Eisen sogar aus den schwer erreichbaren gebundenen Reserven.[3][4][5][6][7][8][9][10][11][12][13] [14] [15]

Symptome und Folgeerkrankungen

Folgende Symptome und Folgeerkrankungen gelten als typisch:[16]

Untersuchungsmethoden

Maßgeblich zum Ausschluss oder Beweis von Eisenmangel ist die Bestimmung des Ferritinwerts und der Transferrinsättigung im Blut. Auch Zink-Protoporphyrin im Blut ist ein nützlicher Parameter, wird aber in den meisten europäischen Ländern selten verwendet. Die Bestimmung nur des Eisenwertes ist hierfür nicht geeignet, weil er zu sehr schwankt.[18]

Behandlung

Lebensmittel Eisen (mg/100 g)
Speisehanfsamen, ungeschält 179[19] (oder 12[20])
Thymian, getrocknet 123,6
Kardamom, Gewürz 100
Grüne Minze, getrocknet 87,5
Majoran, getrocknet 82,7
Sauerampfer, getrocknet 81,7
Kreuzkümmel 69
Dill, getrocknet 48,77
Süßholz 41,4
Zimt 38,1
Brennnesseln, getrocknet 32,2
Blutwurst[21] 29,4
Petersilie, getrocknet 23,961
Schweineleber 22,1
Spirulina, getrocknet 20,0
Bierhefe, getrocknet 20,0
Sojamehl 15,0
Kakaopulver, stark entölt 14,5
Zuckerrübensirup 13,0
Kakaopulver, schwach entölt 12,5
Texturiertes Soja 12,5
Kürbiskerne 11,2
Ingwer, Pulver 11,5
Sesam 10,0
Schweineniere 10,0
Mohn 9,5
Pinienkerne 9,2
Hirse 9,0
Sojabohnen 8,6
Sauerampfer, frisch 8,5
Leinsamen 8,2
Quinoa 8,0
Kalbsleber 7,9
Amarant 7,6
Linsen 6,9
Pfifferlinge 6,5
Sonnenblumenkerne 6,3
Weiße Bohnen 6,1
Persipan, Rohmasse 6,1
Hafer 5,8
Austern 5,8
Petersilie, frisch 5,5
Dill, frisch 5,5
Leberwurst 5,3
Aprikosen, getrocknet 3,8
Erbsen 5,0
Molkenkäse 5,0
Roggen 4,9
Knäckebrot 4,7
Haferflocken 4,6
Gerste 4,5
Grünkern 4,2
Spinat 4,1
Brennnessel 4,1
Mandel 4,1
Corned Beef 4,1
Sojasauce 3,9
Haselnuss 3,8
Topinambur, frisch 3,7
Vollkornbrot 3,3
Rindfleisch 3,2
Löwenzahn, frisch 3,1
Schweinefleisch 3,0
Geflügel 2,6
Fenchel 2,5
Kalbfleisch 2,2
Thunfisch 1,2
Rote Bete 0,93
Rote-Bete-Saft 0,87
Lachs 0,7

Vermehrtes Angebot von Eisen

Durch eine eisenreiche Ernährung kann einer Unterversorgung vorgebeugt werden. Sofern eine ausreichende Versorgung allein aus der Nahrung sichergestellt werden kann, ist eine Einnahme von Eisenpräparaten nicht anzuraten, denn diese können leicht überdosiert werden. Immer wieder kommt es auch zu schweren Vergiftungen, wenn kleine Kinder an solche Präparate gelangen und sie in großen Mengen zu sich nehmen. Ab ca. 500−1000 mg verzehrtem Eisen kann ein Kleinkind schwerwiegend vergiftet werden, 2000 bis 3000 mg können tödlich sein. Diesen Gehalt weisen bereits 20−30 hochdosierte (100 mg/Dosis) Kapseln oder Tabletten auf. Derartige Dosen lassen sich nicht durch die normale Nahrung erreichen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Eisenzufuhr je nach Alter und Geschlecht von 10 bis 12 mg/Tag. Für die Stillzeit werden 20 mg, während der Schwangerschaft 30 mg/Tag empfohlen. Bei Eisenmangel nimmt die Eisenaufnahme im Darm zu, bei hoher Eisenaufnahme sinkt sie ab. Bei zu hoher Eisenaufnahme kann diese körpereigene Regulierung allerdings nicht vor Eisenüberladung und/oder Vergiftung schützen.

Die Erkenntnis, dass die Verwendung von gusseisernem Kochgeschirr bei Eisenmangel die Eisenwerte verbessern kann, führte in Kambodscha zur Entwicklung des „glücksbringenden Eisenfisches“, der bei den Mahlzeiten mitgekocht wird und dadurch Eisen an die oftmals eisenarme Speise abgibt.

Zu den Folgen der erhöhten Aufnahme eisenhaltiger Verbindungen im pflanzlichen Organismus siehe Eisentoxizität.

Verbesserte Resorption von Eisen

Eine indische Studie an 54 unter Eisenmangel leidenden vegetarisch ernährten Kindern zeigte, dass Eisenmangel durch verbesserte Vitamin-C-Zufuhr behandelt werden kann. Nachdem – ohne sonstige Änderung der Ernährungsgewohnheiten – 60 Tage lang zu Mittagessen und Abendessen 100 mg Vitamin C (Ascorbinsäure) zugegeben wurden, trat bei allen Probanden der mit Vitamin C versorgten Gruppe eine deutliche Besserung des Hämoglobinstatus ein. Die Mehrzahl dieser Kinder wurde sogar vollständig gesund.[22]

Die Menge von 100 mg Vitamin C ist beispielsweise in ca. 200 ml frisch gepresstem Orangensaft, 100 g Brokkoli oder wenigen Streifen roter Paprika enthalten, jedoch reicht auch die Hälfte aus, um eine große Steigerung der Resorption zu bewirken. Allerdings nur, wenn zwischen dem Verzehr von ascorbinsäurehaltigen Lebensmitteln und eisenreichen Lebensmitteln höchstens einige Stunden vergehen, das Vitamin C sich also noch im Verdauungstrakt befindet. Optimal ist die Einnahme zur selben Mahlzeit.

Förderstoffe der Eisenresorption:[23]

  • Vitamin C ist der wirksamste bekannte Förderstoff der Eisenresorption. Er vermag den eisenhemmenden Effekt vieler Hemmstoffe vollständig aufzuheben.
  • weitere organische Säuren wie Äpfelsäure, Weinsäure und Zitronensäure; möglicherweise auch Essigsäure und Milchsäure
  • schwefelhaltige Aminosäuren wie Cystein
  • Phytase, die durch Fermentation oder langes Wässern von Getreide aktiviert werden kann
  • tierisches Protein aus Muskelgewebe
  • Fruktose (Fruchtzucker), in schwächerem Maß auch andere Zucker

Allgemein sind dies also vor allem die Inhaltsstoffe von Früchten und Fruchtgemüsen sowie Kohlgemüse.

Hemmstoffe der Eisenresorption:[23]

Die hemmende Wirkung natürlich vorkommender Ballaststoffe auf die Eisenresorption geht wahrscheinlich auf ebenfalls darin vorhandene Phytin- beziehungsweise Oxalsäure zurück. In reiner Form ist dagegen kaum eine negative Wirkung von Ballaststoffen feststellbar.

Medikamentöse Therapie

Falls der Eisenmangel ausgeprägt ist oder nicht allein durch Ernährungsumstellung ausgeglichen werden kann, können Eisenpräparate verabreicht werden. Prinzipiell kann das auf zwei Arten geschehen: in Tablettenform („peroral“) oder als Infusion („intravenös“). Meistens ist grundsätzlich die perorale Verabreichung vorzuziehen, da dies dem natürlichen Weg entspricht, auf dem Eisen durch den Körper aufgenommen wird. Eisen-Tabletten enthalten grundsätzlich zweiwertiges Eisen (Fe2+, dreiwertiges Eisen Fe3+ kann nicht im Darm aufgenommen werden). Die Tablette(n) sollten täglich auf nüchternem Magen mit einem Abstand zur Mahlzeit eingenommen werden. Bei empfindlichen Personen können eisenhaltige Tabletten zu lokalen Magenreizungen mit Bauchschmerzen und ggf. Durchfall führen. Wenn dies auftritt, kann versucht werden auf ein anderes perorales Eisenpräparat umzusteigen und auszuprobieren, ob dieses besser verträglich ist. Das in den Tabletten enthaltene Eisen wird nur zum geringen Prozentsatz aufgenommen, der größte Teil wird mit dem Stuhlgang wieder ausgeschieden, wodurch dieser tiefdunkelbraun bis schwarz gefärbt wird. Wichtig ist, dass die Eisen-Therapie auch dann noch eine Weile weitergeführt wird, wenn beispielsweise die durch Eisenmangel verursachte Blutarmut schon verschwunden ist, da die Eisenspeicher des Körpers aufgefüllt werden sollen, was eine ganze Weile dauert, da im Darm, wie gesagt, immer nur eine geringe Menge aufgenommen werden kann. Eine typische Tabletten-basierte Eisentherapie dauert in der Regel Monate.

Falls Eisentabletten partout nicht vertragen werden, oder der Eisenmangel sehr ausgeprägt ist und schnell behoben werden soll, können Eisen-haltige Infusionen verabreicht werden. Diese Infusions-Präparate enthalten an einen Trägerstoff (z. B. Gluconat) gebundenes Eisen. Mögliche Nebenwirkungen dieser Eiseninfusionen sind lokale Venenreizungen an der Infusionsstelle und allergische bzw. Unverträglichkeitsreaktionen. Diese Unverträglichkeitsreaktionen sind durch Spuren von freiem, nicht gebundenen Eisen verursacht und treten vor allem bei Präparaten auf, bei denen Eisen z. B. in Form von Eisen-Gluconat relativ schwach gebunden ist. Bei den seit einiger Zeit erhältlichen Formulierungen, die Eisen-Carboxymaltose enthalten, ist Eisen viel stärker an den Trägerstoff gebunden, und daher tritt dieses Problem dort nur selten auf. Dementsprechend können Eisen-Carboxymaltose-Präparate auch viel höher dosiert werden (typische Dosierung einer Eisen-Gluconat-Infusion: 40 mg oder 62,5 mg Eisen; typische Dosierung einer Eisen-Carboxymaltose-Infusion: 500 mg oder 1000 mg Eisen). Bei der letzteren sind also viel weniger Einzel-Infusionen nötig, um den Eisenmangel auszugleichen und sie sind daher im Allgemeinen vorzuziehen.

Vegetarische Ernährung und Eisen

Mit Ausnahme der Leber, die einen besonders hohen Eisenanteil aufweist, sind die Eisengehalte von Fleisch und einer Reihe gängiger pflanzlicher Nahrungsmittel vergleichbar. Die Aufnahme von Hämeisen, wie es im Fleisch vorkommt, erfolgt zwar prinzipiell zu einem deutlich höheren Grad als die Resorption von Eisen aus pflanzlichen Nahrungsmitteln, die Bedeutung dieses Zusammenhangs für die Eisenversorgung beim Menschen wird aber oft erheblich überschätzt. Zum einen liegen auch im Fleisch nur 40 % des Eisens als besonders gut verwertbares Hämeisen vor. Zum anderen sind Faktoren, die eine Eisenaufnahme allgemein hemmen oder fördern, wichtiger als diese prinzipiellen Unterschiede. Besonders große Bedeutung besitzt hier bereits die Eigenregulation der Eisenaufnahme im menschlichen Organismus. Bei gefüllten Eisenspeichern liegt die Eisenresorption beim Anteil des Hämeisens aus Fleisch bei rund 20 %, die Resorption von pflanzlichem Eisen dagegen nur zwischen 3 und 8 %. Bei Eisenmangel kann die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Nahrungsquellen aber ebenfalls bis auf 20 % ansteigen, beim Hämeisen auf 35 %.[23]

Ein weiterer Aspekt ist, dass die Eisenaufnahme von Hämeisen bereits bei einer üblichen Mischkost durch Eisenresorption hemmende Bestandteile wie Tannine, Phytinsäure oder Oxalate stark eingeschränkt wird, während sich die Aufnahme des pflanzlichen Eisens beispielsweise durch die Anwesenheit tierischer Proteine verbessert. Bei einer vegetarischen Ernährung ist dagegen die fördernde Wirkung von Nahrungsbestandteilen wie Ascorbinsäure (Vitamin C) auf die Eisenaufnahme von erheblicher Bedeutung. Eine vegetarische Ernährung kann daher als Ursache für einen Eisenmangel ausgeschlossen werden. Ernährungsbedingter Eisenmangel kann nur durch eine ungünstige Nahrungszusammensetzung, unabhängig von der Kostform verursacht werden.

Eine Vielzahl pflanzlicher Nahrungsmittel enthält sehr viel Eisen. Hierzu zählen neben Gewürzen (wie getrockneter Koriander, Petersilie, schwarzer Pfeffer und Zimt), die typischerweise nur in geringem Umfang verzehrt werden, vor allem Roggenvollkorn, Haferflocken, Weizenvollkorn, Feldsalat, Erbsen und Broccoli, Ölsaaten (z. B. Sesam und Mohn) und Nüsse. Beispielsweise enthalten weiße Bohnen und Sojabohnen bis zu achtmal so viel Eisen wie Rindfleisch, bezogen auf den physiologischen Brennwert. Gleichzeitig reagiert Nonhäm-Eisen, wie es in pflanzlichen Lebensmitteln, Milch und Eiern vorkommt, stärker auf gleichzeitig in der Nahrung aufgenommene Förder- und Hemmstoffe sowie auf die Regulationsmechanismen des Körpers.

Durch mikrobielle Fermentation von Getreide wird das enthaltene Enzym Phytase aktiviert, das die ebenfalls vorhandene und die Eisenresorption hemmende Phytinsäure abbaut. Deswegen sind unter Hefeteigführung und speziell Sauerteigführung gebackene Vollkornbrote eine bessere Eisenquelle als mit Backpulver hergestellte Brote.

Beispiele für Kombinationen mit gutem Eisenangebot und Gehalt an Stoffen, die die Eisenresorption fördern:

  • Bohneneintopf (eisenreiche Hülsenfrüchte) mit Kartoffeln und Paprika (ascorbinsäurehaltig)
  • Bohnenpfanne mit Sauerkraut (Ascorbinsäure und Milchsäure)
  • Vollkorn-Sauerteigbrot (eisenreich, Milchsäure) mit Hagebuttenmarmelade (Ascorbinsäure und Zucker)
  • Der orientalische Dip Hummus enthält Kichererbsen, Sesam und oft Petersilie (alle eisenreich) sowie Zitronensaft (Ascorbinsäure)

Literatur

  • Eberhard J. Wormer: Eisen. Das Lebenselement. Kopp, Rottenburg 2016.
  • A. Draper, E. Wheeler: The diet and food choice of vegetarians in Greater London. Centre of Human Nutrition, London 1989.
  • B. Anderson u. a.: The iron and zinc status of long-term vegetarian women. In: American Journal of Clinical Nutrition. 6/34/1981, S. 1042–1048. PMID 7234735.
  • S. Seshadri, A. Shah, S. Bhade: Haematologic response of anaemic preschool children to ascorbic acid supplementation. In: Hum Nutr Appl Nutr. 1985 Apr; 39(2), S. 151–154. PMID 4019257.
  • Gerd Herold: Innere Medizin. Köln 2007.
  • Markus Keller: Eisen - pflanzlich gut versorgt. In: UGB-Forum. 3/2012, S. 141–144.

Einzelnachweise

  1. Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 1. Auflage. Umschau / Braus Verlag, 2001.
  2. M. Wessling-Resnick: Iron homeostasis and the inflammatory response. In: Annual review of nutrition. Band 30, August 2010, S. 105–122, doi:10.1146/annurev.nutr.012809.104804, PMID 20420524, PMC 3108097 (freier Volltext) (Review).
  3. F. M. Pieracci, P. S. Barie: Iron and the risk of infection. In: Surg Infect (Larchmt). (6), 2005, S. 1–41.
  4. J. Kletzmayr, W. H. Horl: Iron overload and cardiovascular complications in dialysis patients. In: Nephrol Dial Transplant. (2), 2002, S. 25–29.
  5. M. Wessling-Resnick: Iron homeostasis and the inflammatory response. In: Annual review of nutrition. Band 30, August 2010, S. 105–122, doi:10.1146/annurev.nutr.012809.104804. PMID 20420524, PMC 3108097 (freier Volltext) (Review).
  6. S. Moalem, E. D. Weinberg, M. E. Percy: Hemochromatosis and the enigma of misplaced iron: implications for infectious disease and survival. In: Biometals. 17, 2004, S. 135–139.
  7. E. S. Ford, M. E. Cogswell: Diabetes and serum ferritin concentration among U.S. adults. In: Diabetes Care. 22, 1999, S. 1978–1983.
  8. S. Denic, M. M. Agarwal: Nutritional iron deficiency: an evolutionary perspective. In: Nutrition. 23, 2007, S. 603–614.
  9. F. Fumeron, F. Pean, F. Driss, B. Balkau, J. Tichet u. a.: Ferritin and transferrin are both predictive of the onset of hyperglycemia in men and women over 3 years: the data from an epidemiological study on the Insulin Resistance Syndrome (DESIR) study. In: Diabetes Care. 29, 2006, S. 2090–2094.
  10. D. R. Richardson, D. S. Kalinowski, S. Lau, P. J. Jansson, D. B. Lovejoy: Cancer cell iron metabolism and the development of potent iron chelators as anti-tumour agents. In: Biochim Biophys Acta. 1790(7), Jul 2009, S. 702–717.
  11. E. M. Walker, S. M. Walker: Effects of iron overload on the immune system. In: Ann Clin Lab Sci. 30(4), Okt 2000, S. 354–365.
  12. M. Pieracci, P. S. Barie: Diagnosis and management of iron-related anemias in critical illness. In: Critical care medicine. Band 34, Nummer 7, Juli 2006, S. 1898–1905, doi:10.1097/01.CCM.0000220495.10510.C1. PMID 16691135 (Review).
  13. Prasad N. Paradkar, Ivana De Domenico, Nina Durchfort, Irene Zohn, Jerry Kaplan: Iron depletion limits intracellular bacterial growth in macrophages. In: Blood. Band 112, Nr. 3, 1. August 2008, ISSN 0006-4971, S. 866–874, doi:10.1182/blood-2007-12-126854, PMID 18369153, PMC 2481528 (freier Volltext).
  14. Bobby J. Cherayil: The role of iron in the immune response to bacterial infection. In: Immunologic research. Band 50, Nr. 1, 1. Mai 2011, ISSN 0257-277X, S. 1–9, doi:10.1007/s12026-010-8199-1, PMID 21161695, PMC 3085559 (freier Volltext).
  15. Eric P. Skaar: The Battle for Iron between Bacterial Pathogens and Their Vertebrate Hosts. In: PLoS Pathogens. Band 6, Nr. 8, 1. August 2010, ISSN 1553-7366, doi:10.1371/journal.ppat.1000949, PMID 20711357, PMC 2920840 (freier Volltext).
  16. Herold: Innere Medizin. Köln 2007, S. 24.
  17. S. D. Anker, J. Comin Colet, G. Filippatos, R. Willenheimer, K. Dickstein, H. Drexler, T. F. Lüscher, B. Bart, W. Banasiak, J. Niegowska, B. A. Kirwan, C. Mori, B. von Eisenhart Rothe, S. J. Pocock, P. A. Poole-Wilson, P. Ponikowski: FAIR-HF Trial Investigators: Ferric carboxymaltose in patients with heart failure and iron deficiency. In: N Engl J Med. 361(25), 2009, S. 2436–2448. doi:10.1056/NEJMoa0908355 PMID 19920054
  18. Lothar Thomas u. a.: Neue Parameter zur Diagnostik von Eisenmangelzuständen: Schlusswort. In: Bundesärztekammer (Hrsg.): Dtsch Arztebl. Band 102, Nr. 42, 2005, S. A-2878.: Ferritin ist bei Verdacht auf Eisenmangel immer zu bestimmen; der Eisenwert (ist) zur Diagnose der Eisenmangelanämie obsolet
  19. Eisenmangel und Blutarmut. pharmacheck.de
  20. Produktdatenblatt Speisehanfsamen ungeschält von Davert
  21. Eisengehalt verschiedener Nahrungsmittel gemäß Schweizer Nährwerttabelle 2004, GU- Nährwert-Tabelle 2002/2003.
  22. S. Seshadri, A. Shah, S. Bhade: Haematologic response of anaemic preschool children to ascorbic acid supplementation. In: Hum Nutr Appl Nutr. 39(2), Apr 1985, S. 151–154. PMID 4019257.
  23. a b c I. Elmadfa, C. Leitzmann: Ernährung des Menschen. 4. Auflage. Eugen Ulmer, 2004, ISBN 3-8252-8036-5.