Heigenbrücken

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Wappen Deutschlandkarte
Heigenbrücken
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Heigenbrücken hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 2′ N, 9° 23′ OKoordinaten: 50° 2′ N, 9° 23′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Aschaffenburg
Verwaltungs­gemeinschaft: Heigenbrücken
Höhe: 274 m ü. NHN
Fläche: 6,73 km2
Einwohner: 2346 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 349 Einwohner je km2
Postleitzahl: 63869
Vorwahl: 06020
Kfz-Kennzeichen: AB, ALZ
Gemeindeschlüssel: 09 6 71 126
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 7
63869 Heigenbrücken
Website: www.heigenbruecken.de
Bürgermeister: Werner Englert (SPD)
Lage der Gemeinde Heigenbrücken im Landkreis Aschaffenburg
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Karte

Heigenbrücken ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Heigenbrücken.

Geografie

Heigenbrücken liegt in der Region Bayerischer Untermain inmitten des Spessarts im Tal des Lohrbachs.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung als Heygerbruch erfolgte im Jahr 1477. Mit dem Erzstift Mainz fiel Heigenbrücken bei der Säkularisation an das neugebildete Fürstentum Aschaffenburg, mit welchem es 1814 (jetzt ein Departement des Großherzogtums Frankfurt) zu Bayern kam. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Heigenbrücken.

Religionen (Haupt- u. Nebenwohnsitz)

  • katholisch: 1837
  • evangelisch: 231
  • sonstige: 333

(Stand: 1. Januar 2010)

Gemeindeteile

Jakobsthal

Zur Gemeinde Heigenbrücken gehört auch der etwa 5 km entfernt liegende Ort Jakobsthal.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2.330, 1987 dann 2.332 und im Jahr 2000 2.499 Einwohner gezählt.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Heigenbrücken hat 15 Mitglieder einschließlich des Bürgermeisters.

CSU SPD Freie Wähler Heigenbrücken-Jakobsthal Gesamt
2008 6 6 3 15 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)

Bürgermeister

Bürgermeister ist Werner Englert (SPD). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Hans Wüst (SPD).

Wappen

Die Gemeinde Heigenbrücken führt seit Juni 1977 ein eigenes Wappen.

Blasonierung: „Über einem grünem, aus dem Schildfuß wachsenden Berg, darin ein silbernes gemauertes Tunnelportal mit schwarzem Tunneleingang, in Silber ein roter Kutterolf mit geradem Hals, beseitet von je einem grünen Eichenblatt“

Wappengeschichte und -erklärung: Der Schwarzkopftunnel, der beim Bau der Ludwig-Westbahn als eine besondere technische Leistung galt und das Wahrzeichen der Gemeinde ist, wurde in das Wappen aufgenommen. Auf die geografische Lage des Ortes im eichenreichen Spessart weisen die beiden grünen Eichenblätter im Wappen hin. Bei dem sogenannten Kutterolf oder Gluckerflasche handelt es sich um ein gläsernes Trinkgefäß, das bis ins 19. Jahrhundert in Gebrauch war und für die früher bedeutende Glasindustrie in der Gemeinde steht. Aus dem Wappen des Kurfürstentums Mainz sind die restlichen Wappenfarben Silber und Rot übernommen.


Wirtschaft und Infrastruktur

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 935 T€.

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 20, im produzierenden Gewerbe 59 und im Bereich Handel und Verkehr 11 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 97 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 782. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 1 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 3 Betriebe. Es gab im Jahr 1999 keine landwirtschaftlichen Betriebe.

Tourismus

Der staatlich anerkannte Luftkurort im größtem zusammenhängenden Laubwaldgebiet von Deutschland ist ein traditioneller Urlaubsort mit einer Vielzahl von Einrichtungen. Dazu gehören die Freizeitanlage im Bächlesgrund mit Wildpark, großem Spielplatz und Kletterwald, das neue Naturschwimmbad, Kinderspielplätze und die beiden Wintersportgebiete Winterloch und Engländer. Als Wanderparadies mitten im Spessart verfügt Heigenbrücken über mannigfache Wandermöglichkeiten mit Rundwanderwegen, Fernwanderwegen und Lehrpfade für Wald und Wasser. Ein Nordic-Walking-Parcours, der Lehrpfad Kommunikationswald und ein Kulturweg (Archäologisches Spessartprojekt) ergänzen das Angebot. Eine Vielzahl von Übernachtungsmöglichkeiten vom 4-Sterne-Hotel bis hin zur Ferienwohnung und Gaststätten aller Art runden die Angebotspalette ab.

Verkehr

Portal des Schwarzkopftunnels in Heigenbrücken

Heigenbrücken liegt an der Eisenbahnfernverkehrsstrecke Aschaffenburg-Würzburg der Main-Spessart-Bahn. Der Bahnhof Heigenbrücken liegt unmittelbar östlich des Scheiteltunnels dieser Strecke, des Schwarzkopftunnels, der auch im Gemeindewappen erscheint.

Aus eisenbahnsignaltechnischer Sicht liegt der 925 m lange Schwarzkopftunnel innerhalb des Bahnhofes Heigenbrücken. Diese Besonderheit resultiert aus dem noch heute zwischen Laufach und Heigenbrücken durchgeführten Nachschiebebetrieb. Schwere Güterzüge machen im Bahnhof Laufach Halt, eine Schiebelokomotive setzt sich hinter den Zug und unterstützt die Zuglok so bei der Bewältigung der Spessart-Rampe, welche im steilsten Abschnitt eine Steigung von 1:47 (etwa 21 Promille) aufweist. Der Tunnel selbst ist nahezu steigungsfrei ausgeführt. Unmittelbar vor dem Tunnelportal verläßt die Schiebelok den Güterzug, der auf seiner Fahrt in Richtung Südosten nun die schwerste Steigung bewältigt hat. Damit die Schiebelok nicht durch den Tunnel bis in den Bereich der Personenverkehrsanlage fahren muss (was zu einem Betriebshemmnis führte), sind die Gleisanlagen auf der Aschaffenburger Seite des Tunnels so ausgeführt, dass sie wieder auf dem rechten Gleis nach Laufach zurückkehren kann. Die dafür erforderlichen Weichen gehören noch zum Stellbereich des Stellwerksanlage Heigenbrücken, so dass der Bahnhof sich bis über den Schwarzkopftunnel hinaus erstreckt.

Derzeit (Stand: 2010) ist geplant, den Tunnel aufgrund seines hohen Alters durch einen Neubau zu ersetzen. Dabei wird angestrebt, auch gleichzeitig die Streckenführung von Laufach nach Heigenbrücken leicht zu ändern, so daß die Steigung verringert werden kann. Ein Ende des Nachschiebebetriebes in einigen Jahren ist somit absehbar.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2010):

  • Kindergarten: 100 Kindergartenplätze mit 54 Kindern.
  • Grundschule: mit 4 Lehrern und 69 Schülern.
  • Volkshochschule Kahlgrund-Spessart

Museen

Die Kristall-Stube (Bornackerweg 19) ist ein privates Mineralienmuseum, in dem über 1.000 Ausstellungsstücke aus allen Kontinenten besichtigt werden können. Besondere Attraktionen sind der größte (2 Meter hoch) Amethyst in einer Privatsammlung in Deutschland sowie der mit 7,4 Tonnen größte Rosenquarz in Deutschland[2].

Ein privat betriebenes kleines Motorradmuseum („Moppedscheune“) befindet sich in den Räumen der Dorfstraße 14. Ein zusätzlicher Ausstellungsraum ist seit Frühjahr 2008 schräg gegenüber eröffnet. Gezeigt werden Motorräder und Zubehör der 30er bis 70er Jahre.


Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. http://www.heigenbruecken.de/index.php?id=20

Weblinks

Commons: Heigenbrücken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien