Kittendorf
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 37′ N, 12° 54′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Mecklenburgische Seenplatte | |
Amt: | Stavenhagen | |
Höhe: | 48 m ü. NHN | |
Fläche: | 21,17 km2 | |
Einwohner: | 287 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 14 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 17153 | |
Vorwahl: | 039955 | |
Kfz-Kennzeichen: | MSE, AT, DM, MC, MST, MÜR, NZ, RM, WRN | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 71 074 | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Schloss 1 17153 Stavenhagen | |
Bürgermeisterin: | Inge Maischak | |
Lage der Gemeinde Kittendorf im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte | ||
Kittendorf ist eine Gemeinde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie gehört dem Amt Stavenhagen an, das seinen Verwaltungssitz in der Reuterstadt Stavenhagen hat.
Geografie und Verkehr
Die Gemeinde Kittendorf liegt zwischen Mecklenburgischer Schweiz und Tollensesee. Der Ort gab der Kittendorfer Peene, einem rechten, 23 Kilometer langen Nebenfluss der Ostpeene, ihren Namen. Der Ortsteil Clausdorf liegt am etwa 200 Hektar umfassenden Großen Varchentiner See. Die Stadt Stavenhagen ist 8 Kilometer, Waren (Müritz) 22 Kilometer von Kittendorf entfernt. Die Bundesstraße 194 von Stavenhagen nach Waren (Müritz) führt durch Kittendorf; der nächste Bahnhof befindet sich in Stavenhagen (Strecke Neubrandenburg–Güstrow).
Ortsgliederung
Zur Gemeinde gehören die Ortsteile
- Bauernreihe
- Clausdorf
- Kittendorf
- Mittelhof
- Oevelgünde
Geschichte
Kittendorf gehörte nach der Gründung (vor 1250) zum grundherrschaftlichen Besitz des Geschlechtes von Voß und ab 1300 auch dem Geschlecht der Breydes. Diese stammten aus Holstein und kamen im Zuge der deutschen Ostkolonisation in die Gegend. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts waren die Maltzahn mit dem Besitz belehnt, mussten jedoch während des Dreißigjährigen Krieges das Gut aufgeben. Im Jahre 1690 kam das Gut an die Familie von Blücher und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (1751) an die Oertzen (Adelsgeschlecht). Die Familie von Oertzen wurde im Zuge der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone ab 1945 enteignet.
Das alte Gutshaus Kittendorf und die umliegenden Wirtschaftsgebäude der Gutsanlage hatten zu DDR-Zeiten in der Bausubstanz gelitten. 1999 ließ die Treuhand Liegenschaftsgesellschaft (TLG), ein Immobilienunternehmen der Bundesrepublik Deutschland, im Rahmen eines groß angelegten sogenannten „Schandflecken-Beräumungs-Programms“ die Reste des historischen Gebäudeensembles abreißen. Kittendorf verlor durch diese Vernichtung von insgesamt zwölf historischen Bauten seine ursprüngliche Ansicht als gewachsenes Gutsdorf.[2] Diese vorsätzliche Zerstörung zahlreicher kulturell wertvoller Gebäude wurde in einem öffentlichen Appell (Kittendorfer Appell) scharf kritisiert.[3]
Sehenswürdigkeiten
→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Kittendorf
- Das Schloss Kittendorf wurde von 1848 bis 1853 nach Plänen von Friedrich Hitzig im Tudorstil errichtet. Der anschließende, weitläufige englische Landschaftspark wurde von Peter Joseph Lenné entworfen. Nach umfangreicher Rekonstruktion ist das große Herrenhaus seit 1995 ein Hotel.
- Die Dorfkirche Kittendorf ist ein frühgotischer Feldsteinbau aus der Zeit um 1250, mit der ältesten Kirchenglocke (aus dem Jahr 1288) in Mecklenburg-Vorpommern.
- Das Pfarrhaus ist ein Fachwerkbau mit historischer Holztür.
- Die Wassermühle Kittendorf arbeitete noch bis nach 1945 und steht derzeit leer.
- Das Gasthaus Nörenberg ist ein Backsteinbau mit abwechselnd gelb-roter Mauerung.
- Der slawische Burgwall Clausdorf ist eine Wallburg mit einem Durchmesser von 70 bis 80 Metern.
- In Kittendorf befindet sich eine Lysimeterstation, die vom Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburgische Seenplatte (Neubrandenburg) unterhalten wird.
Galerie
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Lenné-Schlosspark in Kittendorf
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Kirche in Kittendorf
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Lysimeterstation Kittendorf
Weblinks
- Literatur über Kittendorf in der Landesbibliographie MV
- Kittendorf auf www.stavenhagen.de
- Monatsbericht zur wasserwirtschaftlichen Situation - Wassermenge und Wasserbeschaffenheit - Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburgische Seenplatte (PDF; 385 kB)
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Kittendorf – Ein Ort verliert sein Gesicht
- ↑ Kittendorfer Appell an die Landesregierung unter Ministerpräsident Harald Ringstorff