Osterode am Harz

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Wappen Deutschlandkarte
Osterode am Harz
Deutschlandkarte, Position der Stadt Osterode am Harz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 44′ N, 10° 15′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 03156011Koordinaten: 51° 44′ N, 10° 15′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Osterode am Harz
Höhe: 220 m ü. NHN
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 03156011 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl: 37520
Vorwahl: 05522
Kfz-Kennzeichen: OHA
Gemeindeschlüssel: 03 1 56 011
Adresse der
Stadtverwaltung:
Eisensteinstraße 1
37520 Osterode am Harz
Website: www.osterode.de
Bürgermeister: Klaus Becker (parteilos)
Lage der Stadt Osterode am Harz im Osterode am Harz
KarteBad Grund (Harz)Bad Grund (Harz)Bad Grund (Harz)Bad Grund (Harz)Bad Grund (Harz)Bad Lauterberg im HarzBad SachsaElbingerodeHattorf am HarzHattorf am HarzHerzberg am HarzHörden am HarzOsterode am HarzWalkenriedWiedaWulften am HarzZorgeHarz (Landkreis Osterode am Harz)Landkreis Osterode am HarzNiedersachsenThüringenLandkreis GöttingenLandkreis NortheimLandkreis GoslarSachsen-Anhalt
Karte

Osterode am Harz [ɔstəˈroːdə] ist eine Mittelstadt und selbständige Gemeinde im Südosten des Bundeslandes Niedersachsen am südwestlichen Rand des Oberharzes. Sie ist Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises.

Geografie

Geografische Lage

Osterode

Die Stadt Osterode am Harz liegt in einem von Nordwest nach Südost verlaufenden Tal zwischen Harz und den Erhebungen des Harzvorlandes, die im Bereich der Ortsteile Petershütte und Katzenstein steil abfallen und als Gipsklippen zu Tage treten. Im Südosten der Stadt befindet sich ein sumpfiges Gebiet mit mehreren teils natürlichen, teils künstlichen Teichen.

Durch die Stadt fließt die Söse, die etwa 5 km vor der Stadt zur Sösetalsperre aufgestaut wird. Die Söse-Talsperre wurde 1931 fertiggestellt und hat ein Fassungsvermögen von 25,5 Millionen m³; durch die Harzwasserwerke wird Trinkwasser bis nach Bremen geliefert. In Osterode mündet die Apenke in die Söse.

Stadtgliederung

Zur Stadt Osterode am Harz gehören folgende Ortschaften:

(Stand: 1. Juli 2012[2])

Klima

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Osterode am Harz
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 3 4 8 13 18 21 22 22 19 14 8 4 13
Mittl. Tagesmin. (°C) −2 −2 0 3 7 10 12 12 9 6 2 −1 4,7
Niederschlag (mm) 69,7 56,6 61,8 62,5 67,8 96,8 81,1 80,6 65,0 53,8 68,9 85,2 Σ 849,8
Sonnenstunden (h/d) 1 2 3 5 7 7 6 6 5 3 2 1 4
Regentage (d) 11 9 10 10 10 11 10 10 9 9 11 12 Σ 122
T
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69,7
56,6
61,8
62,5
67,8
96,8
81,1
80,6
65,0
53,8
68,9
85,2
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Niederschlagsmengen: DWD, 1961–1990; andere Angaben: Holidaycheck[3]

Geschichte

Die Stadt liegt in einem bereits früh besiedelten Gebiet. Ausgrabungen brachten auf der Pipinsburg eine durch Wallanlagen gesicherte Siedlung der La-Tène-Zeit zutage. Bei Düna wurden Reste des Herrensitzes Düna als Teil einer Siedlung gefunden, die mit Unterbrechungen vom 3./4. Jahrhundert bis zum 13./14. Jahrhundert in einem Zeitraum von etwa 1000 Jahren bestand. Wann die heutige Siedlung Osterode gegründet wurde, ist nicht überliefert. Die Ortsnamensendung auf -rode deutet auf eine Gründung während der Rodungsphasen am Übergang von Früh- zum Hochmittelalter hin. Der Name wird als „östlich gelegene Rodungsstelle“ oder „östlicher Teil einer Rodungsstelle“ interpretiert, wobei nicht eindeutig ist, auf welchen westlich gelegenen Ort sich diese Richtungsangabe bezog. Ein manchmal diskutierter Bezug auf eine angebliche germanische Gottheit Ostara wird in der Literatur allgemein abgelehnt.[4] Die erste bekannte schriftliche Erwähnung von Osterode wird unterschiedlich bewertet: In der Chronik des Petersklosters in Erfurt wird 1152 erwähnt, dass die opulentissima villa Osterroth in einer Fehde zwischen Heinrich dem Löwen und dem Markgrafen Albrecht dem Bären zerstört worden sei.[5] Eine andere Erwähnung von Osterrode ist in einer angeblich von Kaiser Lothar am 7. Oktober 1136 verfassten Urkunde enthalten, bei der es sich jedoch um eine Fälschung aus dem Ende des 12. Jahrhunderts handelt.[6] Manche andere als erste schriftliche Belege genannten Daten beziehen sich auf Osterode am Fallstein.

Burgruine Alte Burg

Die nordöstlich der Altstadt auf einem Bergsporn gelegene Osteroder Burg (heute Ruine) ist vermutlich zum Schutz dieser Marktsiedlung sowie der alten Harzstraße errichtet worden. 1234 wird erstmals von einer Stadtmauer berichtet, bereits 1238 wird ein Rat, eine Bürgerschaft und eine Neustadt erwähnt und aus dem Jahr 1261 ist ein Stadtsiegel überliefert. Der Altstadt gewährte Herzog Otto das Kind im Jahre 1239 ihre im Einzelnen nicht genannten Rechte, befreite die Einwohner vom Zoll in Braunschweig, hob das Einfuhrverbot für Bier aus Goslar und die Erhebung von Ungeld auf[7]. Das Stadtrecht der Kaiserstadt Goslar erhielt die Marktsiedlung jedoch erst 1293. In einem weiteren, jedoch undatierten Brief, teilte der Herzog seine Absicht mit, die Neustadt Osterodes neu gründen zu wollen. Diese ist im heutigen Stadtbild deutlich als Plansiedlung zu erkennen und besaß einen eigenen Markt. Vor allem Anwohner der ehemaligen, wüst gefallenen Dörfer Besingen und Motlingerode werden in der Neustadt gesiedelt haben, dies geht aus der starken Bewirtschaftung der Fluren der Wüstungen hervor, an welcher sich die Bewohner der Neustadt zum hohen Teil beteiligt haben. In der näheren Umgebung von Osterode befindet sich auch die mittelalterliche Wüstung Gheylshagen. Unbebaute Flächen zeugen bis in die heutige Zeit von der früheren Grenze zwischen Alt- und Neustadt, die bald darauf in den Befestigungsring der Stadt einbezogen wurde. So buchtet die Mauerlinie im Südosten aus und umfasst das seit etwa 1230 bestehende Jungfrauenstift St. Jacobi.

Kirche St. Jacobi

Bei der Teilung des Welfenhauses 1289 gelangte Osterode an die Linie Braunschweig-Grubenhagen bis zu deren Aussterben 1596. Die Fürsten residierten auf der alten Osteroder Burg, die Anfang des 16. Jahrhunderts aufgegeben wurde. Ernst III. ließ das 1561 aufgehobene Kloster St. Jacobi zum Schloss umbauen.

Die Stadt war ein wichtiger Handelsort, der auch der Hanse beitrat. Zu ihrem Wohlstand trugen auch der in der Umgebung betriebene Bergbau und die Eisenverhüttung bei. 1420 wurde die einstige Klosterschule als stadteigene Lateinschule übernommen.

17. Jahrhundert

Rückschläge brachten Stadtbrände unter anderem 1545, Zerstörung im Dreißigjährigen und später im Siebenjährigen Krieg, eine Pestepidemie 1625 bis 1627 sowie mehrere Hochwasser der Söse. Dennoch entwickelte sich Osterode bis ins 19. Jahrhundert zu einem bedeutenden Handelsplatz der Tuchmacher und Gewerbetreibenden. 1807–1813 gehörte die Stadt zum Departement des Harzes. Von 1867 bis 1885 befand sich das Amt Osterode, zusammen mit den weiteren Ämtern Gieboldehausen und Herzberg, sowie den Städten Osterode, Duderstadt und Herzberg, im Kreis Osterode, das mitunter auch als „Steuerkreis“ bezeichnet wurde. Verwaltet von einem Kreishauptmann, konnte jedoch der Kreis kaum eigene Kompetenzen etablieren und befand sich stets im Streit mit den noch parallel existierenden Verwaltungsbezirken. Grund für das Zusammenlegen der Ämter und Ortschaften war eine preußische Verwaltungsreform, welche das annektierte Königreich Hannover als eine Provinz in das Königreich Preußen eingliedern sollte und vor allem auf steuerliche und militärische Zwecke ausgerichtet war.

Ende des 19. Jahrhunderts entstanden Baumwoll- und Tuchfabriken, 1928–1932 brachte der Bau der Sösetalsperre Schutz vor den Hochwassern.

Im Zweiten Weltkrieg war Osterode Standort einiger kriegswichtiger Rüstungsbetriebe, deren Produktion sich zum großen Teil auf Zwangsarbeit stützte. Ab 1944 wurde unter dem Decknamen Dachs IV die Errichtung eines unterirdischen Hydrierwerkes für die Herstellung von Treib- und Schmierstoffen in den nahe gelegenen Gipssteinbrüchen angestrengt. Für die hieran beteiligten Zwangsarbeiter wurde am Ufer der Söse ein Außenlager des KZ Mittelbau-Dora errichtet. Die Arbeiten wurden jedoch nicht beendet; am 27. März 1945 wurde dieses Außenkommando aufgelöst. Ferner gab es ab Herbst 1944 ein KZ-Außenkommando des KZ Buchenwald, dessen durchschnittlich 300 Häftlinge in der Maschinenfabrik Curt Heber Zwangsarbeit verrichteten; diese Häftlinge wurden im Oktober 1944 auf das KZ Mittelbau-Dora überschrieben. Im Gerichtsgefängnis Osterode saßen während des Zweiten Weltkriegs insgesamt rund 1000 Personen ein. In der Optischen Werken Osterode, später unter Sigbert-Kassel firmierend, waren 200 Zwangsarbeiter unter Befehl des Arbeitsamts Northeim im Einsatz. Ferner waren in Osterode folgende zivile Zwangsarbeiter im Einsatz:

  • Anton Piller: 450 Personen
  • Nordwerke: 50 Personen
  • R. Kellermann: 430 Personen
  • Greve Uhl: 180 Personen
  • Städtisches Polenlager: 220 Personen
  • Waldlager Bremketal: 290 Personen
  • Firma Lorenz, Turnhalle: 310 Personen[8]
Kornmarkt

Zu Anfang April 1945 kam es in der Umgebung von Osterode zu Gefechten zwischen der US-Armee sowie der Wehrmacht. Um den Vormarsch der Alliierten zu verzögern, wurde die Sprengung der drei Sösebrücken angeordnet. Bei der Sprengung der Johannistorbrücke kam es zu schweren Verwüstungen, einige Gebäude in der näheren Umgebung wurden zerstört. Insgesamt wurden in Osterode im Zweiten Weltkrieg zwölf Häuser zerstört.[9] Nach 1945 haben sich neue Industriezweige angesiedelt, die zur Zeit des Nationalsozialismus rüstungsrelevanten Industriefirmen konnten den Produktionsaufschwung in die Nachkriegszeit retten. Die Stadt hat bis heute ihren Altstadtkern behalten.

In den frühen Wirtschaftswunderjahren wurden nach Plänen des Architekten Hans Jaeckel und Wilhelm Wietfeld von 1954 bis 1956 zunächst das damalige Kreiskrankenhaus errichtet, 1955 bis 1957 nach Plänen von Jaeckels dann auch das Schwesternhaus vor Ort. Auch die 1961 bis 1962 Kreisberufsschule entstand nach Jaeckels Entwürfen.[10]

Eingemeindungen

Am 1. Februar 1971 wurden die Gemeinden Freiheit, Katzenstein, Lasfelde, Petershütte und Schwiegershausen eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kamen Dorste, Förste, Lerbach, Marke, Nienstedt am Harz und Riefensbeek-Kamschlacken sowie Gebietsteile der Gemeinde Hörden mit damals etwas mehr als 100 Einwohnern hinzu.[11]

Einwohnerzahlentwicklung

Jahr Einwohnerzahl[12]
1961 29.228
1970 30.124
1987 26.699
1990 27.097
1995 26.707
2000 25.848
2005 24.643
2010 23.444
2011 22.987
2012 22.532
2013 22.317
2014 22.130

Die Einwohnerzahlen von 1961 (6. Juni) und 1970 (27. Mai) sind die jeweiligen Volkszählungsergebnisse. Die Zahlen enthalten auch die Einwohner der später eingemeindeten Orte.[11]

Religionen

Kirche St. Aegidien

Osterode ist Sitz des Kirchenkreises Harzer Land der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. In der Stadt Osterode befinden sich die evangelischen Kirchen St. Aegidien Marktkirche in der Stadtmitte, die Jacobikirche am Schloss, die Kreuzkirche am nördlichen Stadtrand, die Marienkirche in der Marienvorstadt und die Kirche zum Guten Hirten im Süden der Stadt. Weitere evangelische Kirchen befinden sich in zu Osterode eingemeindeten Ortschaften.

Kirche St. Johannes der Täufer

Osterode ist auch Sitz der katholischen Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer, sie gehört zum Dekanat Nörten-Osterode im Bistum Hildesheim. Zu ihr gehört in Osterode die 1902-04 erbaute Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in der Johannisvorstadt, benannt nach Johannes dem Täufer, sowie die katholische Kirche in Badenhausen. Die 1962/63 im Süden der Stadt erbaute Kirche St. Martin wurde 2015 profaniert.

Die Freie evangelische Gemeinde Osterode wurde 1967 gegründet, sie gehört zum Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland (FeG) und verfügt über ein Gemeindehaus an der Abgunst. Die Christus-Gemeinde Osterode gehört zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Zur Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Herzberg (Baptisten) gehört in Osterode ein Gemeindehaus an der Westpreußenstraße. Eine Neuapostolische Kirche befindet sich an der Straße In den Geeren, ihre Gemeinde gehört zum Kirchenbezirk Göttingen.

In Osterode gibt es zwei Moscheen, die Fatih-Moschee der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs und die von der türkischen DITIB betriebenen Ulu Camii.

Politik

Stadtrat

Stadtratswahl 2016
Wahlbeteiligung: 54,40 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
47,08 %
(−3,42 %p)
34,19 %
(+2,30 %p)
10,35 %
(−2,06 %p)
8,38 %
(+5,26 %p)
n. k. %
(−2,08 %p)
2011

2016


Der Stadtrat der Osterode am Harz besteht aus 34 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Stadt mit einer Einwohnerzahl zwischen 20.001 und 25.000 Einwohnern.[13] Die 34 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2011 und endet am 31. Oktober 2016.

Stimmberechtigt im Stadtrat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister Klaus Becker (parteilos).

Die letzten Kommunalwahlen ergaben die folgenden Wahlergebnisse und Mandatsverteilungen:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 47,08 16 50,50 18 51,04 18 48,48 19
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 34,19 12 31,89 11 31,73 11 35,59 13
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 10,35 3 12,41 4 5,81 2 5,29 2
FDP Freie Demokratische Partei 8,38 3 3,12 1 6,73 2 4,26 1
DIE LINKE. Die Linke - - 2,08 0 2,00 0 - -
FWG Freie Wählergemeinschaft Stadt Osterode - - - - 2,69 1 6,38 2
100 34 100 34 100 34 100 37
Wahlbeteiligung in % 54,40 54,40 49,49 52,29

Bürgermeister

Auf Vorschlag der SPD und der FDP wurde im Jahr 2004 der SPD-nahe Klaus Becker zum hauptamtlichen Bürgermeister der Stadt gewählt. Bei der letzten Bürgermeisterwahl am 11. September 2011 wurde er mit 62,49 % der Stimmen wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 54,4 %.[14] Becker trat seine weitere Amtszeit am 1. November 2011 an.

Wappen

Wappen von Osterode am Harz
Wappen von Osterode am Harz
Blasonierung: „Geteilt von Silber und Rot durch einen goldenen Kleeblattbogen; darauf zwei blaue Türme, der rechte mit roter Kuppel, der linke mit rotem Spitzdach; dazwischen schwebt ein rotes Tatzenkreuz; unten ein linkshin schreitender, blau bewehrter goldener Löwe.“[15]

Seit dem 17. Jahrhundert führte die Stadt bis 1914 ein anderes Wappen.[16]

Wappen von Osterode am Harz
Wappen von Osterode am Harz
Blasonierung: „In Rot in oberer Hälfte ein schreitender goldener Löwe mit blauer Zunge und Bewehrung; unten ein golden gekröntes, silbernes O.“[17]

Städtepartnerschaften

  • Frankreich Armentières, Frankreich (eine der Sösebrücken heißt „Armentieres-Brücke“).
  • Polen Ostróda, Polen (In der Innenstadt steht ein Stein, der verkündet: „Noch 826 Kilometer bis Osterode/Ostpreußen“)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Das Museum im Ritterhaus sammelt und präsentiert Zeugnisse und Dokumente der Osteroder Geschichte vom Mittelalter bis in die jüngste Vergangenheit. Neben der Dauerausstellung zur Stadt- und Regionalgeschichte finden regelmäßig Sonderausstellungen zu wechselnden Themen statt.

Bauwerke

Ehemaliges Kornmagazin und heutiges Rathaus

In der Nähe von Osterode am Harz befinden sich mehrere Burgruinen, darunter die der Burg Lichtenstein zwischen Dorste und Förste und die der Alten Burg.

Eines der imposantesten Bauwerke der Stadt ist das zwischen 1719 und 1722 entstandene Kornmagazin (Harzkornmagazin), das ursprünglich zur Versorgung der Bergbauorte im Oberharz mit Getreide diente und heute nach einer umfassenden Renovierung das Rathaus beherbergt. Ein weiteres Bauwerk ist Eulenburg, die bis in die 1960er Jahre Sitz einer Textilfabrikation war.

Bis 2004 bestand in Osterode noch die Rommel-Kaserne. Sie beheimatete das Panzergrenadierbataillon 12 und, von 1972 bis 1993, auch den Fernmeldesektor C des Fermelderegiments 71[18] der Bundeswehr. Das großflächige Kasernengelände ist zwar von einem Privatinvestor gekauft worden, steht aber bis heute leer.

Sport

Osterode ist Ausgangspunkt des knapp 100 km langen Wanderweges nach Thale, dem Harzer Hexenstieg.

In Osterode ist der Fußballverein VfR Osterode 08 zu Hause, dessen 1. Mannschaft in der Kreisliga spielt. Zudem gibt es in Osterode einen türkischen Fußballverein namens FC Dostluk Spor, der ebenfalls in der Bezirksliga 4 des NFV-Bezirks Braunschweig spielt. Der Vorortverein TuSpo Petershütte (richtige Vereinsbezeichnung ist TuSpo Lasfelde-Petershütte-Katzenstein) spielt hingegen in der Landesliga Braunschweig.

Die erste Damenmannschaft der HSG Osterode Harz spielt in der 3. Liga Ost der Handball-Bundesliga.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch Osterode führen mehrere Bundesstraßen. Die B 243, die autobahnähnlich ausgebaut ist, erschließt den West- und Südharz; auf ihr fließt aber auch der Verkehr vom Erfurt­er Raum Richtung Norddeutschland. Die B 241 verbindet den Solling mit dem Harz – im engeren Sinne Northeim mit Goslar – und ist im Stadtgebiet vierspurig. Des Weiteren beginnt in Osterode die B 498, welche auf einem anderen Weg über Altenau ebenfalls nach Goslar führt.

Osterode liegt an der Bahnstrecke Herzberg–Seesen, welche weiter nach Braunschweig führt. Im November 2004 erhielt der Ort für rund eine Million Euro zwei neue Haltepunkte, die die bisherigen Stationen ersetzen und durch eine zentralere Lage die Qualität des ÖPNV verbessern; außerdem liegen sie näher an den berufsbildenden Schulen. Der frühere Bahnhof Osterode (Harz) (welcher als klassischer Bahnhof mit Wartehalle, Fahrkartenverkauf und Bahnhofsgaststätte gebaut war) und der Haltepunkt Osterode Süd entfielen. Die neuen Haltepunkte verfügen lediglich über Wartehäuschen, wie es aus dem Busverkehr bekannt ist, und bieten – abgesehen vom Fahrkartenautomaten – darüber hinaus keine besondere Ausstattung. Während der ehemalige Güterbahnhof nun als Moschee dient („Fatih-Moschee“), steht der ehemalige Bahnhof Osterode leer und verfällt zusehends.

Der Linienbusverkehr in und um Osterode wird von der Regionalbus Braunschweig GmbH (RBB) im Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (VSN) durchgeführt. Hierzu gehört auch der Nahverkehr auf der Schiene.

Die schmalspurige Bahnstrecke Osterode–Kreiensen wurde 1967 aufgegeben.

Bildung

  • Hauptschule Neustädter Tor
  • Realschule auf dem Röddenberg
  • Tilman-Riemenschneider-Gymnasium Osterode am Harz
  • Berufsbildende Schulen I des Landkreises Osterode am Harz (Handelslehranstalt)
  • Berufsbildende Schulen II Regionales Kompetenzzentrum des Landkreises Osterode am Harz
  • Wartbergschule, Förderschule mit den Schwerpunkten Lernen, Körperliche und motorische Entwicklung, Geistige Entwicklung und Entwicklung der Sprache

Unternehmen

Zu den Betrieben, die hier einen Sitz haben, gehören Harz Energie, Kamax und Piller sowie die Harz-Weser-Werkstätten.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die in der Stadt gewirkt haben

Literatur

  • Johann Georg Friedrich Renner: Historisch-topographisch-statistische Nachrichten und Notizen von der Stadt Osterode am Harze, hrsg. von August Sorge, Osterode 1833
  • Albrecht Schütze: 200 Jahre Osteroder Schulgeschichte : Chronik und Schulleben in Osterode am Harz im 19. und 20. Jahrhundert aufgezeichnet nach Chroniken und Protokollen ; ein Beitrag zur Stadtgeschichte. Osterode, 2002.
  • Hans Erich Giebel: Chronik der Stadt Osterode am Harz. Magdeburg, 1931.
  • Johann Georg Friedrich Renner: Aus der Geschichte der Stadt Osterode am Harz. Krösing, Osterode, 1926.
  • Heinrich Wendt, Jörg Leuschner: Geschichte des Welfenfürstentums Grubenhagen, des Amtes und der Stadt Osterode. Olms, Hildesheim [u.a.], 1988. ISBN 3-487-09035-X
  • Jörg Leuschner, Gudrun Pischke: Osterode : Welfensitz und Bürgerstadt im Wandel der Jahrhunderte. Olms, Hildesheim [u.a.], 1993. ISBN 3-487-09808-3

Weblinks

Commons: Osterode am Harz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. http://www.osterode.de/leben-in-osterode/ortschaften/ Ortschaften der Stadt Osterode am Harz
  3. https://www.holidaycheck.de/dc/wetter-osterode-am-harz/0351a6de-d85d-39e8-b9e9-9737e2545156
  4. Uwe Ohainski, Jürgen Udolph: Die Ortsnamen des Landkreises Osterode. In: Jürgen Udolph (Hrsg.): Niedersächsisches Ortsnamensbuch (NOB). Teil II. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2000, ISBN 3-89534-370-6, S. 119 ff.
  5. Stadtgeschichte auf der Homepage der Stadt Osterode
  6. Monumenta Germaniae Historica: Die Urkunden Lothars II. und der Kaiserin Richenza. Bearbeitet von Emil von Ottenthal und Hans Hirsch. Berlin 1927, Urkunde 90, S. 142
  7. Dietrich Fliedner: Historisch-Landeskundliche Exkursionskarte. Blatt Osterode am Harz. Hrsg.: Erhard Kühlhorn. Lax, Hildesheim 1970, S. 61.
  8. Für alle Angaben zu Zwangsarbeitern in Osterode: „Das nationalsozialistische Lagersystem“, 1990 Zweitausendeins, Frankfurt am Main; Nachdruck des „CCP“, dreibändiger „Catalogue of Camps and Prisons in Germany and German-Occupied Territories September 1939-May 1945, prepared by International Tracing Service. Records Branch. Documents Intelligence Section, Arolsen (July 1949, April 1950, March 1951).“
  9. Niedersächsisches Städtebuch. Braunschweig 1952
  10. Friedrich Lindau: Hannover. Wiederaufbau und Zerstörung. Die Stadt im Umgang mit ihrer bauhistorischen Identität, 2., überarbeitete Auflage, Hannover: Schlütersche Verlagsgesellschaft, 2001, ISBN 3-87706-607-0, passim; Vorschau über Google-Bücher
  11. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 215 und 216.
  12. Statistische Erhebungen, Homepage Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen LSKN-Online; Einwohnerzahlen jeweils zum 31. Dezember des Jahres.
  13. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 1. September 2013
  14. Einzelergebnisse der Direktwahlen 2011 in Niedersachsen, abgerufen am 15. März 2015
  15. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Wappen1.
  16. Das Wappen der Stadt Osterode am Harz. Stadt Osterode am Harz, abgerufen am 15. März 2013.
  17. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Wappen2.
  18. Fernmeldesektor C des Fermelderegiments 71

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