Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

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Universität Heidelberg
Motto Semper Apertus
Stets offen
Gründung 1386
Ort Heidelberg
Bundesland Baden-Württemberg
Land Deutschland
Rektor Bernhard Eitel
Studierende 30.848 (WS 2015/2016)[1]
Jahresetat 706,4 Mio. € (2015, inkl. Medizin)[2]
Website www.uni-heidelberg.de

Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (kurz Universität Heidelberg) ist eine Universität des Landes Baden-Württemberg in Heidelberg. Sie ist eine der ältesten europäischen Universitäten und die älteste Universität Deutschlands. Sie wurde im Jahr 1386 auf Weisung von Papst Urban VI. vom pfälzischen Kurfürsten Ruprecht I. als Ruperto Carola gegründet.

Die Universität ist in zwölf Fakultäten organisiert und bietet das Fächerspektrum einer Volluniversität. Im Wintersemester 2015/16 waren 30.848 Studierende eingeschrieben[3] und es lehrten rund 520 Professoren.[4] Die Universitätsgebäude sind über die Heidelberger Altstadt, den Stadtteil Bergheim sowie das Neuenheimer Feld verteilt.

Die Universität Heidelberg ist erfolgreiche Teilnehmerin der Exzellenzinitiative des Bundes (Eliteuniversität) und Gründungsmitglied der Liga Europäischer Forschungsuniversitäten (LERU) sowie der Coimbra-Gruppe. Sie ist mit 56 Nobelpreisträgern assoziiert[5] und brachte damit deutschlandweit die meisten hervor.[6] Rund 18 % der Studierenden sind aus dem Ausland.[7] Im internationalen Vergleich belegt sie Spitzenplätze und genießt eine hohe akademische Reputation.[8]

Die Bibliothek ist das Wahrzeichen der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und zugleich die älteste Universitätsbibliothek Deutschlands
Die Alte Universität, Entwurf von Baumeister Johann Adam Breunig, ist der Sitz des Rektorats
Campus Altstadt, Alte Universität Heidelberg, Universitätsplatz Heidelberg

Geschichte

Kurfürst Ruprecht I. auf einem Gemälde, dargestellt mit seinen Frauen Elisabeth von Namur und Beatrix von Berg
Marsilius von Inghen war der erste Rektor der neu gegründeten Heidelberger Universität
Heiliggeistkirche, noch mit original gotischem Kirchturm, mit Spitzhelm versehen, auf einem Gemälde von Jacques Fouquières um 1618. Links im Bild das Heidelberger Schloss vor seiner Zerstörung 1693.
Ruprecht III. und seine Gemahlin Elisabeth von Hohenzollern-Nürnberg in einer Miniaturkopie einer heute verlorenen Wanddarstellung im Heidelberger Schloss (Bayerisches Nationalmuseum München, Inv. Nr. NN 3610).

Gründungsphase

Die Ruperto Carola wurde mit päpstlicher Genehmigung von Urban VI. 1386 von Kurfürst Ruprecht I. gegründet, um seinem stark zergliederten Territorium, der Pfalz am Rhein, einen geistigen Mittelpunkt zu geben, Fremde anzuziehen und vor dem Hintergrund des Großen Abendländischen Schismas Kirchen- und Staatsdiener im eigenen Lande auszubilden: Absolventen der zum Papst in Avignon haltenden Pariser Sorbonne konnten in der Pfalz, die zum in Rom residierenden Papst hielt, nicht mehr in kirchliche Dienste eintreten, weshalb Bedarf für eine einheimische Theologenausbildung entstanden war.

Die Stiftungsurkunden wurden am 1. Oktober 1386 ausgefertigt. Am 18. Oktober begann das Studium Generale mit einer Heiligen Messe, am Tag darauf wurden die Vorlesungen aufgenommen.[9] Der Auftrag für ein silbernes Siegel datiert ebenfalls vom 18. Oktober. Die Universität führt das Siegelbild noch heute in ihrem Logo.[10] Die ersten Professoren der jungen Heidelberger Universität kamen aus Paris und Prag. Sie flüchteten vor der Kirchenspaltung und den Nationalitätenkämpfen aus ihrer Heimat ins damals sichere Ausland nach Heidelberg. Erster Rektor der Heidelberger Universität wurde Marsilius von Inghen, der zuvor an der Sorbonne gelehrt hatte. In Heidelberg wurde lange Zeit ausschließlich die philosophische Richtung des Nominalismus gelehrt.

Ruprecht II. und seine Gemahlin Beatrix von Sizilien-Aragon

Die Universität litt zunächst unter erheblichen Raumproblemen; die Vorlesungen fanden im Augustiner- und im Franziskanerkloster statt. Mehr Räumlichkeiten gewann die Universität, als Kurfürst Ruprecht II. die Juden aus Heidelberg vertrieb und freiwerdende Gebäude der Universität überließ. Die Synagoge wurde zur Marienkapelle umfunktioniert und diente als Hörsaal. Zur Finanzierung der Universität gründete Kurfürst Ruprecht III. das Heiliggeiststift. Die Heiliggeistkirche diente zugleich als Universitätskirche, bis im 19. Jahrhundert die Peterskirche diese Funktion übernahm.

Die Kurfürsten sorgten für ihre Universität, griffen aber auch in ihre Autonomie ein, wo es ihnen notwendig schien. So schufen sie neuen geistigen Strömungen wie dem Humanismus Raum. So führte Friedrich der Siegreiche eine wichtige Universitätsreform durch: An der theologischen Fakultät durfte nun auch der Realismus gelehrt werden, was ein Stück Lehrfreiheit bedeutete. Zugleich wurde an der juristischen Fakultät nun neben dem kirchlichen auch das weltliche Recht gelehrt. Friedrichs Hofrat Andreas Hartmanni wurde zwischen 1463 und seinem Tod 1495 insgesamt siebenmal und damit so oft wie keiner seiner früheren oder späteren Amtskollegen zum Rektor der Universität gewählt. Unter den Kanonikern der Heiliggeistkirche war dessen jüngerer Verwandter Hartmannus Hartmanni, der um 1510 das langlebigste der frühen Stipendien an der Universität stiftete, das bis 1949 bestand.

Reformation

Gegen die Reformation hat sich die Universität trotz Martin Luthers Heidelberger Disputation von 1518 lange Zeit verschlossen. Obwohl der Kurpfälzer Kanzler Hartmannus Hartmanni der Ältere, Sohn des früheren Rektors, den Kurfürsten Friedrich II. im Jahr 1546 dazu bewegen konnte, den evangelischen Prediger der Heiliggeistkirche, Heinrich Stoll, gegen den Willen der altgläubigen Professoren zum Rektor der Universität zu berufen, gelang zunächst nur die Reformation der Artistenfakultät und des Collegium principis. Erst Kurfürst Ottheinrich wandelte die gesamte Universität 1556 in eine evangelische Landeshochschule um. In diesem Zusammenhang nahm er die bis dahin einschneidendste Universitätsreform vor: Die Studenten sollten von nun an normale bürgerliche Kleidung statt der bislang vorgeschriebenen geistlichen Tracht tragen. An der theologischen Fakultät wurde das Studium des Hebräischen und des Griechischen verpflichtend, an der medizinischen Fakultät wurde mehr Wert auf die praktische Ausbildung gelegt.

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde Heidelberg durch Kurfürst Friedrich III. zu einem Zentrum europäischer Wissenschaft und Kultur und erhielt einen besonderen Charakter als calvinistische Hochschule. Heidelberg wurde zum deutschen Genf, also einem Zentrum der calvinistischen Gelehrsamkeit, dessen internationale Ausstrahlung Professoren und Studenten aus ganz Europa hierher zog. Unter Mitwirkung der theologischen Fakultät entstand 1563 der berühmte Heidelberger Katechismus. Neben den Calvinismus trat gegen Ende des 16. Jahrhunderts der Späthumanismus. In dieser Epoche wirkten hier unter anderem Paul Schede, Jan Gruter, Martin Opitz, Julius Wilhelm Zincgref und Matthäus Merian.

Dreißigjähriger Krieg

Die Blütezeit dauerte bis 1618. Der Dreißigjährige Krieg traf die Universität schwer. Mehrfach wurde der Lehrbetrieb unterbrochen, 1622 die weltberühmte Bibliotheca Palatina nach Rom verschleppt. Den mühsamen Neuanfang nach dem Krieg zerschlug die völlige Zerstörung Heidelbergs durch die Truppen Ludwigs XIV. 1693. Erneut blieb die Universität mehrere Jahre geschlossen.

18. Jahrhundert

Domus Wilhelmina von 1735, heute Alte Universität genannt, historisches Bild (um 1900)

Im 18. Jahrhundert herrschte in Heidelberg intellektuelle Mittelmäßigkeit vor. Die Professoren wurden größtenteils von Jesuiten, die meist nur kurz in Heidelberg blieben, gestellt. Bei anderen Professorenstellen setzte sich die Vererblichkeit dieser Stellen durch, was dem wissenschaftlichen Niveau schadete. Der bis dahin unangefochten evangelische Charakter ging durch eine verspätete Gegenreformation verloren. Finanzielle Misswirtschaft und die Revolutionskriege Ende des 18. Jahrhunderts brachten die Universität um ihren Besitz und ihre eigenständigen Einkünfte.

1712–1735 entstand am Universitätsplatz mit der Domus Wilhelmina, heute als Alte Universität bekannt, ein neues Hauptgebäude, Architekt war der Mainzer Johann Adam Breunig.[11]

19. Jahrhundert

Die Aula der Alten Universität wurde anlässlich der 500-Jahr-Feier der Universität Heidelberg im Jahr 1886 im Stil der Neorenaissance restauriert
Wandgemälde im Studentenkarzer, Alte Universität, Eingang Augustinergasse

Der Übergang Heidelbergs an das Großherzogtum Baden im Jahr 1806 führte einen Neuanfang herbei. Die Universität wurde reorganisiert und zur staatlich finanzierten Lehranstalt. Den Namen des ersten badischen Großherzogs Karl Friedrich fügte die Universität dem Namen ihres Stifters hinzu. Sie nennt sich seitdem Ruprecht-Karls-Universität und in lateinischer Sprache, der verbindlichen Vorlesungssprache an allen Universitäten des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation bis ins 19. Jahrhundert, Ruperto Carola.

Geistig wurde die Universität vom Neuhumanismus geprägt, aber auch die Romantiker fanden Anhänger unter Professoren und Studenten. Zwei Jahre lehrte Georg Wilhelm Friedrich Hegel in Heidelberg, Schlosser begründete eine eigene Heidelberger Schule der politischen Geschichtswissenschaft, der Mediziner Maximilian Joseph von Chelius zog Patienten aus ganz Europa an. Heidelberger Professoren gehörten zu den Trägern des Vormärz-Liberalismus, mehrere von ihnen waren 1848 Mitglieder der Frankfurter Nationalversammlung. Nach der Revolution wurde Ludwig Häusser Sprecher der liberal-nationalstaatlichen Gesinnung in Südwestdeutschland. Während die Naturwissenschaften im Zusammenwirken von Robert Bunsen, Gustav Kirchhoff und Hermann von Helmholtz eine Sternstunde erlebten, war Heidelberg im 19. Jahrhundert weithin bekannt als Juristenuniversität.

Nach dem Adressbuch der Universität Heidelberg aus dem Jahr 1860 zählte die Universität im Sommersemester dieses Jahres 660 Studierende, davon 466 Ausländer, 194 badische „Inländer“.

1886 feierte die Universität ihr 500-Jahr-Jubiläum. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts lag die Zahl der immatrikulierten Studenten, darunter erstmals seit dem Sommersemester 1900 auch Frauen, bei ca. 1500 (im Sommersemester üblicherweise höhere Zahlen als im Wintersemester), wovon die meisten in der juristischen Fakultät eingeschrieben waren. In einer Rede des Jahres 1900 nannte Karl Heinrich Rosenbusch folgende Zahlen: „Im Sommersemester (1900) waren 1553 Studierende immatrikuliert, nämlich 52 Theologen, 564 Juristen, 301 Mediziner, 269 Philosophen, 367 Naturforscher – neben 109 Hospitanten und 13 Hörerinnen, insgesamt 1675 Hörer. Im laufenden Wintersemester (1900/1901) beträgt die Gesamtfrequenz 1422, nämlich 32 Theologen, 395 Juristen, 239 Mediziner, 228 Philosophen, 386 Naturforscher nebst 121 Hospitanten und 21 Hörerinnen. Unter den immatrikulierten Studierenden befinden sich – vom Sommersemester 1900 an beginnend – auch weibliche Studierende, nachdem durch Ministerialentschließung Frauen, die im Besitze des Reifezeugnisses eines deutschen, staatlich anerkannten Gymnasiums bezw. in den hiefür bestimmten besonderen Fällen eines derartigen Realgymnasiums oder einer Oberrealschule sind, zur Immatrikulation zugelassen werden dürfen. Die Zulassung erfolgt zunächst jedoch nur versuchsweise.“[12]

20. Jahrhundert bis 1945

Am Anfang des Jahrhunderts lehrten die beiden wichtigsten Vertreter der Südwestdeutschen Schule des Neukantianismus in Heidelberg, Wilhelm Windelband und Heinrich Rickert. Heidelberg war eine weltoffene und liberale Universität. Das zeigte sich nicht nur an den zahlreichen ausländischen Studenten, sondern seit der Jahrhundertwende am spezifischen Heidelberger Geist, dem interdisziplinären Gespräch, das inspiriert wurde von Max Weber mit seinen Freunden, vor allem dem Theologen Ernst Troeltsch, und einem Kreis junger Gelehrter.

Weimarer Republik

Dem lebendigen Geist. Sitzende Minerva von Karl Albiker (1931)

In der Weimarer Republik galt die Universität, geprägt durch Professorengestalten wie Karl Jaspers, Gustav Radbruch, Martin Dibelius, Alfred Weber, Karl Mannheim und Emil Lederer, weithin als eine Hochburg des demokratischen Geistes. Auf Initiative von US-Botschafter Jacob Gould Schurman, einem ehemaligen Studenten der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, gesammelte amerikanischen Spenden von über 500 000 Dollar ermöglichten 1930 die Errichtung der Neuen Universität[13] durch Karl Gruber. Sie erhielt die von Friedrich Gundolf formulierte Widmung „Dem lebendigen Geist“, die, nachdem sie während der NS-Diktatur durch die Widmung „Dem deutschen Geist“ ersetzt worden war, 1945 auf Weisung der amerikanischen Militärregierung wiederhergestellt wurde, wobei auch der 1936 anstelle der Pallas Athene Karl Albikers angebrachte Reichsadler entfernt und die griechische Göttin der Kunst und Wissenschaft wieder an ihren ursprünglichen Platz zurück versetzt wurde.

Doch betätigte sich der Physiker und Nobelpreisträger Philipp Lenard schon früh im Sinne der Nationalsozialisten. Bei einem öffentlichen Zwischenfall anlässlich des Gedenktages für den ermordeten Walter Rathenau trat der Student des Instituts für Sozial- und Staatswissenschaften Carlo Mierendorff hervor.[14] Dem durch öffentliche antisemitische Hetzreden sich auszeichnenden Philosophie-Assistenten Arnold Ruge wurde schließlich wegen Beleidigung von Universitätsmitgliedern die Lehrerlaubnis entzogen.[15] Emil Gumbel musste sodann dem Druck der gegen ihn gerichteten nationalistischen Stimmungsmache weichen.

Wissenschaftlich prägten vor allem die Philosophische und Juristische Fakultät in jener Zeit das Bild Heidelbergs. Das von Alfred Weber gegründete zur philosophischen Fakultät zählende Institut für Sozial- und Staatswissenschaften („InSoSta“, vgl. Reinhard Blomert: Intellektuelle im Aufbruch. Die Heidelberger Sozialwissenschaften in der Zwischenkriegszeit, Hanser Vlg. 1999) bildete eine Brücke zwischen beiden Fakultäten. Es war das bedeutendste sozialwissenschaftliche Institut der Weimarer Republik, hatte einen hohen Anteil an jüdischen Dozenten und zog viele Studentinnen und Studenten der Jugendbewegung an. Neue Wege gingen aber auch Ludolf von Krehl und Victor von Weizsäcker mit dem Konzept einer ganzheitlichen Medizin.

Nationalsozialismus

Die Universität Heidelberg war in der Zeit des Nationalsozialismus die erste Volluniversität in Deutschland, die sich zur nationalsozialistischen Universität erklärte und das Führerprinzip einführte. Von den 1933 einsetzenden Entlassungen jüdischer oder politisch unerwünschter Dozenten und Professoren war die Universität überproportional stark betroffen. So mussten u. a. der Rechtsphilosoph und ehemalige Justizminister Gustav Radbruch, der Serologe Hans Sachs und der Philosoph Karl Jaspers die Universität verlassen. Insgesamt verlor die Universität Heidelberg auf diese Weise 25 % ihres Lehrkörpers. Viele der betroffenen Wissenschaftler gingen in die Emigration. Zwei Professoren, der Chirurg Richard Werner und der Gynäkologe Maximilian Neu, wurden Opfer des nationalsozialistischen Terrors.[16] An der Bücherverbrennung im Mai 1933 auf dem Universitätsplatz waren vor allem Universitätsangehörige aktiv beteiligt. Besonderen Anteil hatten hier Heidelberger Burschenschaften.

Durch das Wirken profilierter Regimeanhänger war Heidelberg als braune Universität verrufen. Die Widmung der Portalfigur am Gebäude der Neuen Universität wurde 1936 von „Dem lebendigen Geist“ in „Dem deutschen Geist“ geändert, die Schirmherrin von Künsten und Wissenschaften Pallas Athene wich einem sehr großen deutschen Adler, und viele Studenten, Dozenten und Professoren huldigten dem neuen Motto.[17] Im November 1938 wurde der Militärhistoriker Paul Schmitthenner Rektor der Universität und blieb es bis zum Kriegsende.

Nach 1945

Amerikanische Besatzungszone

Am Ende des Zweiten Weltkriegs war die Universität äußerlich unzerstört, bedurfte aber der geistigen Erneuerung. Auf Initiative von Emil Henk, der als einer der wenigen überlebenden Mitglieder des Verschwörerkreises vom 20. Juli 1944 über Kontakte zur Militärregierung der amerikanischen Besatzungszone Heidelbergs verfügte, wurde die Ruperto-Carola als erste deutsche Universität bereits 1945 wiedereröffnet.

Unter Federführung des Philosophen Karl Jaspers[18][19] tagte seit dem 5. April 1945 ein „Dreizehnerausschuss“, zu dem Karl Heinrich Bauer, Martin Dibelius, Ernst Engelking, Fritz Ernst, Karl Freudenberg, Wolfgang Gentner, Renatus Hupfeld, Karl Jaspers, Walter Jellinek, Curt Oehme, Gustav Radbruch, Otto Regenbogen, Alfred Weber sowie Alexander Mitscherlich als Vertreter der nicht habilitierten Dozenten zählten. In diesem Gremium wurde eine neue Satzung ausgearbeitet, in der sich die Universität verpflichtete, „dem lebendigen Geist der Wahrheit, Gerechtigkeit und Humanität zu dienen.“ Erster Rektor nach der Wiedereröffnung wurde der Chirurg Karl Heinrich Bauer.

Dem bereits am 26. August 1945 an die Militärregierung gerichteten Gesuch um „Wiedereröffnung in allen Fakultäten“[20] wurde nach längeren Verhandlungen schließlich entsprochen, so dass der Lehrbetrieb mit dem Wintersemester 1945/1946 schrittweise wieder eröffnet werden konnte, nachdem bereits am 15. August der Unterricht in der Medizinischen Fakultät hatte wieder aufgenommen werden können. „Am 7. Januar 1946 fand die erste Immatrikulationsfeier der Gesamtuniversität nach dem Kriege statt.“[21]

Bundesrepublik Deutschland

Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1949 wurde im Zuge des Ausbaues und der Expansion die Universität räumlich erweitert. Für die Naturwissenschaften und Bereiche der Medizin entstand im Neuenheimer Feld ein neuer Campus. Die Geisteswissenschaften verblieben an ihrem angestammten Ort in der Altstadt Heidelberg. Das Altklinikum im Stadtteil Bergheim wurde saniert und auf den neuesten technischen Stand gebracht.

Reformen veränderten die bisherigen Strukturen: Bestand die Universität seit ihrer Gründung nur aus vier Fakultäten (Theologie, Recht, Medizin, Philosophie), zu denen erst 1890 die Naturwissenschaften durch Ausgliederung aus der philosophischen Fakultät als fünfte Fakultät hinzugekommen waren, wurde sie 1969 in 16 Fakultäten aufgegliedert. Die Zahl der Studenten wuchs kontinuierlich an – im Jubiläumsjahr 1986 (600-Jahr-Feier) waren 27.000 Studierende in Heidelberg immatrikuliert. Sie stellten einen beträchtlichen Teil der Heidelberger Gesamtbevölkerung.

Auch der traditionell große Anteil von Ausländern hat sich nach dem Krieg wieder eingestellt. Dass trotz der hohen Zahlen Lehre und Forschung auch heute noch als einheitliche Aufgabe verstanden werden, sieht die Universität in allen ihren Gliedern als Herausforderung und Verpflichtung an.

Studentenbewegung

Die Studentenbewegung erfasste Heidelberg erst relativ spät. Es ging zunächst um Straßenbahn-Preise (1965, 1969 mit Roter-Punkt-Aktion), die Notstandsgesetze, den Tod von Benno Ohnesorg, das Erstarken der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) und um die Beteiligung der Studentenschaft an der inneren Universitätsverwaltung. Auch der Vietnamkrieg wurde in Heidelberg deutlich abgelehnt. In vielen Versammlungen wurde um das politische Mandat gestritten, also um das Recht der Studentenschaft zu allgemeinpolitischen Stellungnahmen. Von Teilen der Professoren (Bund Freiheit der Wissenschaft), der Landesregierung und vom RCDS, der Studentenorganisation der CDU, wurde es abgelehnt, während es der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) und große Teile der Studentenschaft forderten. Aktuelle politische Fragen und studentische Rechte bildeten eine lebhafte Mixtur in vielen Debatten. Die unabhängigen und konservativen Studenten verloren ihren Einfluss auf das Studentenparlament und den AStA, in das überwiegend SDS- und andere politisch linksstehende Studenten hineingewählt wurden.

Im Januar 1969 verhaftete ein Polizeiaufgebot zwölf Studenten, fast alle Mitglieder des SDS, in den Räumen des AStA, und die Abriegelung des Hörsaalgebäudes und die Räumung des Collegium Academicum durch über 700 stark bewaffnete Polizeikräfte 1978 im Auftrag des Kultusministers Wilhelm Hahn gilt heute als ein Endpunkt der Studentenbewegung in ganz Deutschland.

Seit 1990

Die Universität hat sich in den letzten Jahren auch durch ihre vielen Kliniken und durch Zusammenarbeit mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen einen guten Ruf im Bereich der Medizin, aber auch in der Neurobiologie, Chemie und Physik, der Mathematik und Informatik, den Rechtswissenschaften und der Volkswirtschaftslehre verschafft. Als erste deutsche Universität gründete sie Niederlassungen im Ausland, die den guten Ruf der Universität weltweit fördern sollen, so zum Beispiel in Ägypten, Chile oder Massachusetts (USA). Im Oktober 2007 wurde sie in der zweiten Runde der Exzellenzinitiative für die Förderung ihres Zukunftskonzeptes Heidelberg: Realising the Potential of a Comprehensive University ausgewählt.

Die Universität Heidelberg ist Gründungsmitglied von German U15, einem Lobbyverband 15 großer deutscher Volluniversitäten. Seine Geschäftsführerin ist Denise Feldner, die lange Zeit persönliche Referentin des Rektors der Universität Heidelberg, Bernhard Eitel, war.

Räumliche Situation

Heute ist die Universität räumlich geteilt: Die Naturwissenschaften, Sportwissenschaft und die meisten Teile der Medizin befinden sich im Neuenheimer Feld, das Gros der Geisteswissenschaften sowie die Rechtswissenschaften befinden sich in der Heidelberger Altstadt, ebenso wie das Rektorat und die Universitätsverwaltung. Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften befinden sich seit dem Frühjahr 2009 auf dem neugegründeten „Campus Bergheim“. Hinzu kommen diverse Liegenschaften der Universität im Stadtgebiet und der näheren Umgebung (unter anderem über zehn Gebäude der Fakultät für Physik und Astronomie am Philosophenweg). Das Rektorat und das Universitätsmuseum sind in der Alten Universität untergebracht.

Aus dem zweiten Konjunkturpaket des Bundes werden für Sanierungen und Neubauten knapp 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.[22]

Akademische Reputation

Der Friedrichsbau Heidelberg an der Hauptstraße (Altstadt) mit dem Denkmal für Robert W. Bunsen
I. Heidelberg Altstadt Campus Universität Heidelberg Bunsen Denkmal vor dem Friedrichsbau
Heidelberg Hauptstrasse 52 Haus zum Riesen Spektralanalyse
Das Palais Haus zum Riesen war um 1907 unter der Leitung von Wilhelm Salomon-Calvi, der Sitz des Geologisch-Paläontologischen Institutes der Universität Heidelberg, hier erforschte Otto Schoetensack die geborgenen Fossilien Funde und auch den Unterkiefer von Mauer
Der Unterkiefer von Mauer, Holotypus von Homo heidelbergensis, der von Daniel Hartmann in den Sandgruben von Mauer gefunden wurde (Original)
  • Im US-amerikanischen Global Universities Ranking des U.S. News & World Report aus dem Jahr 2016 rangiert Heidelberg national auf dem ersten Platz, sowie international auf Platz 37.[23]
  • Im chinesischen Academic Ranking of World Universities der Shanghai Jiao Tong University aus dem Jahr 2015 rangiert Heidelberg national auf dem ersten Platz, sowie international auf Platz 46.[24]
  • Im britischen QS World University Rankings aus dem Jahr 2015 rangiert Heidelberg national auf dem zweiten Platz, sowie international auf Platz 66. Innerhalb der Fachbereiche rangiert Heidelberg international auf Platz 29 in den Lebenswissenschaften und der Medizin, auf Platz 36 in den Geisteswissenschaften, auf Platz 144 in den Sozialwissenschaften, sowie auf Platz 214 im technischen Fachbereich.[25]
  • Im britischen Times Higher Education World University Ranking aus dem Jahr 2015 rangiert Heidelberg national auf dem zweiten Platz, sowie international auf Platz 37.[26]
  • In dem Ranking of Scientific Impact of Leading European Research Universities, das 2004 von der Europäischen Kommission herausgegeben wurde, belegt Heidelberg den vierten Platz in Deutschland und Platz 9 in Europa.[27][28]
  • Das im Dezember 2007 erschienene CHE-ExcellenceRanking, das europäische Masterstudiengänge und Doktorandenkollegs in Biologie, Chemie, Mathematik und Physik vergleicht, sieht Heidelberg in der Exzellenzgruppe in Chemie und Physik und in der Spitzengruppe in Biologie und Mathematik. Damit nimmt Heidelberg hinter der TU München den zweiten Platz in Deutschland ein, gemeinsam mit der LMU München, und teilt sich gesamteuropäisch den neunten Platz mit einigen anderen namhaften europäischen Universitäten.
  • Eine Studie, die 2007 von der Universität Budapest durchgeführt wurde und die sich auf eine weltweite Umfrage unter Gutachtern wissenschaftlicher Fachzeitschriften stützt, sieht Heidelberg als Nummer eins in Deutschland und auf Platz 12 in Europa.[29]
  • Gemessen an der Anzahl der Nobelpreise, die an Wissenschaftler der Universität verliehen wurden, belegt Heidelberg in Europa Platz 4 und weltweit Platz 13.[30]
  • Die britische Times bezeichnete die Uni Heidelberg als „die älteste und bedeutendste im Lande von Luther und Einstein“ und als „das Juwel deutscher Gelehrsamkeit“.[31]
  • Die US-amerikanische Zeitung The New York Times platzierte die Universität Heidelberg im Oktober 2012 weltweit auf Rang 12 hinsichtlich Employability. Das Ranking basierte auf einer Umfrage unter Personalern und Managern führender internationaler Unternehmen aus zwanzig Ländern.[32]

Fakultäten

Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg

Mit zwölf Fakultäten ist die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg eine Volluniversität mit einem breiten Spektrum anerkannter Studienfächer in den Geistes- wie in den Naturwissenschaften.

Zur Geschichte der Kliniken in Heidelberg:
Nach der Anschaffung von zwei medizinischen Büchern im Jahr 1474 wird 1522 ein dritter medizinischer Lehrstuhl dokumentiert. 1561 das Spital in der Bussemergasse. Es wird 1600 mit der Medizinischen Fakultät für die praktische Ausbildung der Studenten zusammengelegt. 1805: Eröffnung der Poliklinischen Anstalt. 1818: Eröffnung der Chirurgischen Klinik. Um 1864: Abtrennung der Augen- und Kinderklinik (also eine Aufteilung der Fachgebiete). 1874: Neubau der vorklinischen Institute zwischen Akademie- und Hauptstraße (Laborgebäude). 1876–1883 folgt der Bau des Klinikums in Bergheim (heutiges Altklinikum). Neubau der Chirurgie auf der gegenüberliegenden Neckarseite im Neuenheimer Feld in 20er und 30er Jahren (heutiger Uni-Campus; durch den Krieg bedingt folgen die meisten anderen Kliniken zwischen 1960 und 2005 dorthin.)

Die Bibliotheken der Universität Heidelberg

Haupteingang der Universitätsbibliothek Heidelberg

Der Ursprung der heutigen Universitätsbibliothek Heidelberg geht in das Jahr der Gründung der Universität 1386 zurück. In deren Umfeld waren die Bibliotheken der Artistenfakultät und der drei höheren Fakultäten (Theologie, Jura, Medizin) sowie die Stiftsbibliothek entstanden. Grundlegend war u. a. die Anschaffung einer Urkunden-Kiste durch den ersten Rektor, Marsilius von Inghen, 1388. Diese Kiste wurde in der Heiliggeistkirche untergebracht. Die verschiedenen, seit der Gründung der Universität aufgebauten Büchersammlungen sowie die kurfürstliche Bibliothek des Heidelberger Schlosses wurden im 16. Jahrhundert vom Kurfürsten Ottheinrich zur Bibliotheca Palatina vereinigt und auf den Emporen der Heiliggeistkirche öffentlich zugänglich gemacht. Besonders wichtig waren vererbte Bestände der Fugger (Augsburg, Ulrich Fugger der Ältere). Der größte Teil dieser seinerzeit berühmten Bibliothek wurde 1622 im Dreißigjährigen Krieg als Kriegsbeute an den Vatikan in Rom verschenkt (Geschenk des siegreichen Herzogs Maximilian von Bayern an Papst Gregor XV.). Damit war wissenschaftliches Arbeiten zunächst unmöglich geworden.

Die Bibliotheken der 1804 säkularisierten Klöster Salem und Petershausen bildeten den Grundstock des Wiederaufbaus im 19. Jahrhundert. Im Jahr 1816 kamen 847 deutschsprachige Handschriften der Bibliotheca Palatina wieder zurück nach Heidelberg. Ihnen folgte im Rahmen eines Tauschgeschäftes 1888 der Codex Manesse (Große Heidelberger Liederhandschrift), der über Umwege in die Königliche Bibliothek in Paris gelangt war. Karl Zangemeister (1837–1902) wurde der erste hauptberufliche Leiter der Universitätsbibliothek. Jacob Wille wurde 1912 Bibliotheksdirektor.

1901 bis 1905 wurde nach Entwürfen von Josef Durm aus rotem Sandstein reich ornamentiert ein vierflügeliges Gebäude speziell für die Universitätsbibliothek errichtet, das sich gegenüber der Peterskirche befindet. Seine Bauart nimmt den Renaissance-Stil des Schlosses auf und weist auch zahlreiche Einflüsse des Jugendstils auf. Dieses Gebäude wurde vielfach erweitert. Zuletzt um Kellergeschosse im Hof der Universität. Die Fassaden sind durch viele Fenster zur Naturbeleuchtung durchbrochen.

Zusätzlich zur Hauptbibliothek in der Altstadt wurde 1978 eine Zweigstelle der UB im Neuenheimer Feld eröffnet. Diese versorgt die dortigen naturwissenschaftlichen und medizinischen Institute sowie das Universitätsklinikum.

Die Universitätsbibliothek (Hauptbibliothek Altstadt und Zweigstelle im Neuenheimer Feld) ist die Zentralbibliothek im Bibliothekssystem der Universität Heidelberg. Die Universitätsbibliothek und die 62 dezentralen (Fach-)Bibliotheken bilden ein einheitliches Bibliothekssystem unter Leitung des Direktors der Universitätsbibliothek. Das Bibliothekssystem ist nach dem Prinzip der funktionalen Einschichtigkeit strukturiert.

Die Aufgabe der Universitätsbibliothek ist die umfassende Literaturversorgung der Angehörigen der Universität Heidelberg. Neben den üblichen Aufgaben einer Büchersammlung für Forschung und Lehre der angeschlossenen Fakultäten hat die UB folgende besondere Sammelgebiete: Schrifttum über die Kurpfalz und Baden, die Sondersammelgebiete bzw. Fachinformationsdienste der Deutschen Forschungsgemeinschaft Ägyptologie, Klassische Archäologie, Mittlere und Neuere Kunstgeschichte (bis 1945), Südasien.

Universitätsbibliothek Heidelberg

Die Bestände der Universitätsbibliothek überschritten 1934 die Millionengrenze; heute sind es über 3 Millionen Bände – davon über 490.000 Non-Book-Materialien (wie Mikrofilme und Videos) sowie rund 6.800 Handschriften. In den dezentralen Bibliotheken (davon 11 Bibliotheken mit über 100.000 Bänden) stehen weitere 3 Mio. Bände. Insgesamt umfasst der Gesamtbestand des Heidelberger Bibliothekssystems über 6 Mio. Medieneinheiten.

Jährlich greifen über 40.000 aktive Benutzer mit rund 1,5 Millionen Ausleihen auf ihre Bestände zurück (Zahlen von 2015). Das konventionelle Bücherangebot wird längst durch zahlreiche elektronische Serviceleistungen ergänzt: rund 94.500 Elektronische Zeitschriften und 3.100 Datenbanken können von Universitätsangehörigen elektronisch genutzt werden. Die UB hat ca. 175 Personalstellen (viele Personen mehr durch Teilzeitstellen).[33]

Wissenschaftliche Einrichtungen

Sonderforschungsbereiche der DFG (Sprecheruniversität Heidelberg)

  • SFB 636 – Lernen, Gedächtnis und Plastizität des Gehirns
  • SFB 638 – Dynamik makromolekularer Komplexe im biosynhetischen Transport
  • SFB 873 – Selbsterneuerung und Differenzierung von Stammzellen
  • SFB 881 – Das Milchstraßensystem
  • SFB 933Materiale Textkulturen. Materialität und Präsenz des Geschriebenen in non-typographischen Gesellschaften
  • SFB 938 – Milieuspezifische Kontrolle immunologischer Reaktivität
  • SFB 1036 – Zelluläre Qualitätskontrolle und Schadensbegrenzung
  • SFB 1118 – Reaktive Metabolite als Ursache diabetischer Folgeschäden
  • SFB 1129 – Integrative Analyse der Replikation und Ausbreitung pathogener Erreger
  • SFB 1134 – Funktionelle ‚Ensembles’: Integration von Zellen, Genese von Aktivitätsmustern und Plastizität von Gruppen ko-aktiver Neuronen in lokalen Netzwerken
  • SFB 1158 – Von der Nozizeption zum chronischen Schmerz: Struktur-Funktions-Merkmale neuraler Bahnen und deren Reorganisation

Sonderforschungsbereiche/Transregios der DFG (Sprecher in Heidelberg)

  • SFB/TR 23 – Vaskuläre Differenzierung und Remodellierung
  • SFB/TR 33 – The Dark Universe
  • SFB/TR 79 – Werkstoffe für die Geweberegeneration im systemisch erkrankten Knochen
  • SFB/TR 83 – Molekulare Architektur und zelluläre Funktionen von Lipid/Protein-Komplexen
  • SFB/TR 125 – Cognition-Guided Surgery – Wissens- und modellbasierte Chirurgie
  • SFB/TR 156 – Die Haut als Sensor und Initiator von lokalen und systemischen Immunreaktionen

Exzellenzcluster

Sammlungen und Museen der Universität

Ein Gesamtüberblick auch über Sammlungen ohne eigene Webseite.

Einrichtungen im Umfeld der Universität

Einrichtungen in Deutschland

Hauptgebäude des TP Heidelberg; wird auch vom Deutschen Krebsforschungszentrum genutzt

Einrichtungen im Ausland

Die Universität Heidelberg hat im Jahre 2001 ein Zentrum für Lateinamerika in Santiago de Chile gegründet. Die Aufgabe des Zentrums besteht darin, Masterstudiengänge zusammen mit lateinamerikanischen Universitäten zu organisieren, zu verwalten und zu fördern. In Chile verfügt die Universität Heidelberg über Partnerschaften mit den beiden bedeutendsten Universitäten im Land, der Universidad Católica de Chile und der Universidad de Chile. Des Weiteren bestehen Partnerschaften mit Hochschulen in anderen lateinamerikanischen Ländern wie Mexiko, Paraguay, Brasilien und Kolumbien. Das Heidelberg Center bietet durch die Koordinierung der Aktivitäten der Universität Heidelberg in Lateinamerika deutschen und lateinamerikanischen Universitäten eine Plattform für wissenschaftliche Zusammenarbeit. Das Zentrum befindet sich in einer Villa im Stadtteil Providencia.

Stiftung

Die gemeinnützige Stiftung Universität Heidelberg wurde 1984 zum 600. Jubiläum der Ruperto Carola als Stiftung des bürgerlichen Rechts gegründet.[35] Sie vergibt Preise an junge Nachwuchswissenschaftler und fördert Maßnahmen, die Bedingungen für einen regen wissenschaftlichen Austausch der Universitätsmitglieder untereinander und mit Gästen ausländischer Hochschulen optimieren. Mit dem Ruprecht-Karls-Preis motiviert sie junge Wissenschaftler, ihre akademische Laufbahn fortzusetzen.

Studentenverbindungen

Sport

Das Basketball-Team der Universität Heidelberg, der USC Heidelberg, spielt seit der Saison 2007/2008 in der 2. Bundesliga, der ProA. Zudem gibt es Universitäts-Mannschaften im Softball, Rugby, Rudern und Volleyball.

Bekannte Persönlichkeiten

Mit der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ist eine Reihe von namhaften Persönlichkeiten verbunden, die an ihr studiert, geforscht oder gelehrt haben.

Eine Liste dieser Personen findet sich unter Liste bekannter Persönlichkeiten der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

GLAM on Tour-Stationen an der Universität Heidelberg

Siehe auch

Literatur

  • Andreas Cser: Kleine Geschichte der Stadt Heidelberg und ihrer Universität. Verlag G. Braun, Karlsruhe 2007, ISBN 978-3-7650-8337-2
  • Dagmar Drüll: Heidelberger Gelehrtenlexikon, Bd. 1: 1803–1932, Bd. 2: 1652–1802, Bd. 3: 1386–1651, Bd. 4: 1933–1986. Heidelberg 1986, 1991, 2002, 2009
  • Sabine Happ, Werner Moritz: Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Ansichten – Einblicke – Rückblicke. Erfurt 2003.
  • Johann Friedrich Hatz: Geschichte der Universität Heidelberg. Mannheim 1862. Digitalisat bei google books
  • Wolfgang U. Eckart, Volker Sellin, Eike Wolgast (Hrsg.): Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus. Springer Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-540-21442-9
  • H. Krabusch: Das Archiv der Universität Heidelberg. Geschichte und Bedeutung, in: Aus der Geschichte der Universität Heidelberg und ihrer Fakultäten. Sonderbd. der Ruperto Carola, hrsg. von G. Hinz (1961), S. 82–111.
  • Die Rektorbücher der Universität Heidelberg, Bd. I–II, bearb. von Heiner Lutzmann u. a. hrsg. v. Jürgen Miethke. (Bd. 1: 1386–1410, Heft 1–3, Heidelberg 1986/1990/1999. Bd. 2: 1421–1451, Heft 1, Heidelberg 2001)
  • Peter Moraw: Heidelberg: Universität, Hof und Stadt im ausgehenden Mittelalter, in: Studien zum städtischen Bildungswesen des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, hrsg. von Bernd Moeller, Hans Patze, Karl Stackmann, Redaktion Ludger Grenzmann (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philol.-hist. Klasse, III.137), Göttingen 1983, S. 524–552.
  • Werner Moritz: Die Aberkennung des Doktortitels an der Universität Heidelberg während der NS-Zeit, In: Armin Kohnle/ Frank Engehausen: Zwischen Wissenschaft und Politik. Studien zur deutschen Universitätsgeschichte. Festschrift für Eike Wolgast zum 65. Geburtstag, Stuttgart 2001, S. 540–562.
  • Steven P. Remy: The Heidelberg Myth: The Nazification and Denazification of a German University. Cambridge, Harvard University Press 2002, ISBN 0-674-00933-9
  • Gerhard Ritter: Die Heidelberger Universität im Mittelalter (1386–1508), Ein Stück deutscher Geschichte, Heidelberg 1936, Neudruck 1986.
  • Gotthard Schettler (Hrsg.): Das Klinikum der Universität Heidelberg und seine Institute. Berlin-Heidelberg, Springer 1986, ISBN 3-540-16033-7
  • Klaus-Peter Schröder: Eine Universität für Juristen und von Juristen, Tübingen 2010, ISBN 978-3-16-150326-9
  • Helmut Schwier (Hrsg. i. A. der Evangelischen Universitätsgemeinde Heidelberg): Begegnungen, Vertreibungen, Kriege. Gedenkbuch zur Geschichte der Universität Heidelberg, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8253-5906-5.
  • Wilhelm Doerr (Hrsg.) et al.: ‚Semper apertus’, Sechshundert Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1386–1986, Festschrift in sechs Bänden. Berlin-Heidelberg, Springer 1985
  • Eduard Winkelmann (Hrsg.): Urkundenbuch der Universität Heidelberg, Bd. I–II, Heidelberg 1886.
  • Eike Wolgast: Die Universität Heidelberg, 1386–1986, Berlin-Heidelberg, Springer 1986.

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. [1]
  2. http://www.uni-heidelberg.de/universitaet/statistik/finanzen.html
  3. [2]
  4. http://www.uni-heidelberg.de/universitaet/statistik/personal.html
  5. http://www.uni-heidelberg.de/university/history/nobellaureates.html
  6. http://www.nobelprize.org/nobel_prizes/lists/universities.html
  7. http://www.uni-heidelberg.de/international/profil/
  8. http://www.uni-heidelberg.de/universitaet/rankings/
  9. Heidelberger Geschichtsverein: Ereignisse im Jahr 1386
  10. Von 1386 – Das Logo der Heidelberger Universität
  11. structurae:Alte Universität
  12. Aus der Geologie von Heidelberg. Akademische Rede zur Feier des Geburtstagsfestes des höchstseligen Großherzogs Karl Friedrich am 22. November 1900 bei dem Vortrag des Jahresberichts und der Verkündigung der akademischen Preise gehalten von D. Harry Rosenbusch, Grossh. Bad. Geh. Bergrat und o. ö. Professor der Mineralogie und Geologie, Direktor der Grossh. Geologischen Landesanstalt d. Z. Prorektor der Grossh. Bad. Universität Heidelberg. Universitäts-Buchdruckerei von J. Hörnig 1900, S. 22.
  13. Vgl. Artikel Neue Universität in rhein-neckar-wiki.de; Dieter Griesebach, Annette Krämer, Mechthild Maisant, Die Neue Universität, in: Semper apertus. Sechshundert Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1386–1986, Heidelberg 1985, Bd. 5, S. 79–112; ebd. Bd. 6, S. 27–35 (Bilder und Pläne).
  14. Christian Peters, Arno Weckbecker: Auf dem Weg zur Macht. Zur Geschichte der NS-Bewegung in Heidelberg 1920–1934. Dokumente und Analysen. Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Hartmut Soell. Zeitsprung Heidelberg. ISBN 3-924085-00-5. S. 60 ff.
  15. Christian Peters, Arno Weckbecker: Auf dem Weg zur Macht. Zur Geschichte der NS-Bewegung in Heidelberg 1920–1934. Dokumente und Analysen. Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Hartmut Soell. Zeitsprung Heidelberg. ISBN 3-924085-00-5. S. 36 ff.
  16. Michael Grüttner, Sven Kinas: Die Vertreibung von Wissenschaftlern aus den deutschen Universitäten 1933–1945. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. 55 (2007), S. 140, 174 ff. (PDF)
  17. Wolfgang U. Eckart, Volker Sellin, Eike Wolgast (Hrsg.): Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus Heidelberg 2006 ISBN 3-540-21442-9 Verlagsinformation
  18. Vgl. Karl Jaspers: Die Erneuerung der Universität. Rede bei der Feier der Eröffnung der medizinischen Kurse an der Universität Heidelberg am 15. August 1945, in: Karl H. Bauer (Hrsg.), Vom neuen Geist der Universität. Dokumente, Reden und Vorträge 1945/46. Springer, Berlin Heidelberg 1947, S. 18-26 (auch in: Karl Jaspers, Erneuerung der Universität. Reden und Schriften 1945/46, hg. von Renato de Rosa. Lambert Schneider, Heidelberg 1986, S. 93-105); Karl Jaspers: Vom lebendigen Geist der Universität (Heidelberger Professorenvorträge 1, vom 11. und 18. Januar 1946), in: Schriften der Wandlung 1, Heidelberg 1946, S. 5-40 (auch in: Karl H. Bauer (Hrsg.), Vom neuen Geist der Universität. Dokumente, Reden und Vorträge 1945/46. Springer, Berlin Heidelberg 1947, S. 113-132; auch in: Karl Jaspers, Erneuerung der Universität. Reden und Schriften 1945/46, hg. von Renato de Rosa. Lambert Schneider, Heidelberg 1986, S. 215-241)
  19. Karl Jaspers, Die Idee der Universität. Springer, Berlin 1923; Neufassung 1946; weitere Neufassung, „für die gegenwärtige Situation entworfen“, mit Kurt Rossmann, 1961, erneut 2000.
  20. Karl H. Bauer (Hrsg.), Vom neuen Geist der Universität. Dokumente, Reden und Vorträge 1945/46. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 1947, S. 4-7
  21. Vgl. Eike Wolgast, Das zwanzigste Jahrhundert, in: Wilhelm Dörr (Hrsg.), Semper Apertus. Sechshundert Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1386-1986, Bd. 1-6. Springer, Berlin u. a. 1985, hier Bd. 3, S. 1-54, hier S. 35-44, bes. S. 35-37, das Zitat S. 37. Vgl. Renato de Rosa: Der Neubeginn der Universität 1945. Karl Heinrich Bauer und Karl Jaspers. In: Wilhelm Dörr (Hrsg.), Semper Apertus. Sechshundert Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1386-1986, Bd. 1-6. Springer, Berlin u. a. 1985, hier Bd. 3, S. 544-568; Renato de Rosa, In der Zeit des Wiederaufbaus 1945/46, in: Karl Jaspers, Erneuerung der Universität. Reden und Schriften 1945/46, hg. von Renato de Rosa. Lambert Schneider, Heidelberg 1986, S. 359-423.
  22. Rhein-Neckar-Zeitung vom 6. März 2009
  23. Best Global Universities Ranking (free). In: usnews Homepage. Abgerufen am 27. November 2015.
  24. Academic Ranking of World Universities (free). In: Shanghai Jiao Tong University Homepage. Abgerufen am 7. Oktober 2011.
  25. QS World University Ranking. In: Topuniversities.com. Abgerufen am 16. September 2013.
  26. THE Ranking. In: Times Higher Education. Abgerufen am 16. Mai 2008.
  27. DOWNSIZING AND SPECIALISING: THE UNIVERSITY MODEL FOR THE 21ST CENTURY. Vom Februar 2004
  28. CORDIS: Science and Technology Indicators: Publications: Third European Report on Science and Technology Indicators 2003
  29. Neue Studie setzt Heidelberg auf Nr. 1 in Deutschland – Universität Heidelberg
  30. Nobel Laureates and Universities
  31. University of Heidelberg
  32. http://www.nytimes.com/imagepages/2012/10/25/world/asia/25iht-sreducemerging25-graphic.html
  33. Geschichte der Universitätsbibliothek Heidelberg, uni-heidelberg.de, abgerufen am 20. Oktober 2014
  34. Institut für Medizintechnologie (IMT)
  35. Stiftung Universität Heidelberg
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