Gendersternchen

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Gendersternchen (ein Asterisk im Schrift­font Times New Roman)

Genderstern(chen), auch Gender-Sternchen oder Gender-Star (von englisch gender „soziales Geschlecht“), bezeichnet ein Schriftzeichen in Form des Sternchens (hochgestellter Asterisk), das als Anwendung der geschlechtergerechten Sprache in der geschriebenen Form des Deutschen eingesetzt wird. Der typografische Stern soll zum Ausdruck bringen, dass sowohl männliche und weibliche wie auch nichtbinäre Geschlechtsidentitäten einbezogen sind (vergleiche Divers, Drittes Geschlecht). Eingefügt wird das Zeichen zwischen dem eigentlichen Wortstamm und der weiblichen Endung einer Personenbezeichnung („Kolleg*innen“) oder zwischen männlicher und movierter weiblicher Endung („Verkäufer*in“). Das Sternchen ist eine Weiterentwicklung der 2003 vorgeschlagenen Schreibweise mit Gender Gap („Lehrer_in“).

Das Wort „Gendersternchen“ (nicht das Zeichen) wurde 2018 zum Anglizismus des Jahres gewählt. Gleichstellungsbeauftragte einiger Behörden und Verwaltungen empfehlen die Verwendung des Gendersterns, beispielsweise ab 2019 die Stadtverwaltung Hannover und die Universität Wien. Als eine Weiterentwicklung des Sternchens wird ab 2020 der Gender-Doppelpunkt eingesetzt: „Mitarbeiter:innen“.

Aussprache

Um den Genderstern als Platzhalter für weitere mögliche Geschlechter und Geschlechtsidentitäten zu verdeutlichen, kann er beim Sprechen mit einer winzigen Pause zum Ausdruck gebracht werden, vergleichbar einer gesprochenen Wortfuge. Fachsprachlich ist das ein stimmloser Glottisschlag, der im Internationalen Phonetischen Alphabet mit dem Zeichen ʔ angezeigt wird. Dieser akustische Effekt entspricht dem kleinen Moment, der beim Unterscheiden zweier Silben oder selbstständiger Vokale auftritt, beispielsweise bei der Aussprache des Wortes „Verein“: Ver-ein [fɛɐ̯ʔaɪ̯n].[1] So liest sich „Lehrer*innen“ wie zwei mit Bindestrich gekoppelte Wörter: Lehrer-innen. Das betrifft ebenfalls die geschlechtersensible Schreibweise mit Gender Gap („Lehrer_innen“).

Die gängigen Vorleseprogramme (Screenreader) haben im Jahr 2020 noch Schwierigkeiten mit der beschriebenen Aussprache des Gendersterns und erzeugen beispielsweise „Lehrer-Stern-in“ (oder beim Gender Gap „Lehrer-Unterstrich-in“).

Geschichte

Das Sternchen (Asterisk) wird als Schriftzeichen seit über 50 Jahren auf Computersystemen als Platzhalter (Wildcard) für eine beliebige Zeichenkette verwendet; beispielsweise zeigt eine Windows-Suche nach *.txt alle vorhandenen Textdateien an, wobei der hochgestellte Stern beliebige Dateinamen repräsentiert.

Eine frühe Erwähnung des Sternchens als Gender-Symbol findet sich 2009 in dem Leitfaden zum geschlechtergerechten Sprachgebrauch von Beatrice Fischer und Michaela Wolf am Zentrum für Translationswissenschaft der Universität Wien, gedacht zur Verwendung in Lehrveranstaltungen und wissenschaftlichen Arbeiten: „Das Gender Gap kann auch mit einem Sternchen * zum Ausdruck gebracht werden.“ Hierbei wird der Unterstrich (Akademiker_in) ersetzt durch den Stern: „Akademiker*in“.[2]

Im folgenden Jahr erwähnt ein Gutachten der deutschen Antidiskriminierungsstelle des Bundes die Schreibweise mit Sternchen in Zusammenhang mit intersexuellen und Transgender-Personen: „Trans* ist ein recht junger, im deutschsprachigen Raum inzwischen verbreiteter, weit gefasster Oberbegriff für eine Vielfalt von Identitäten und Lebensweisen. Dabei dient der Stern * als Platzhalter für diverse Komposita.“[3]

„Gendersternchen“ ist ein anschließend neugeprägtes Wort (Neologismus),[4] das sich erst Ende der 2010er-Jahre aus der ursprünglichen Form „Genderstar“ und „Gender-Star“ entwickelte. Diese Bezeichnung für das Schriftzeichen „Sternchen“ war eine Pseudo-Lehnwortbildung aus dem Englischen: gender meint das soziale Geschlecht und star einen Himmelsstern. Es ist kein tatsächliches Lehnwort, weil das Sternchen im Englischen nicht in der Bedeutung eingesetzt wird, die es im Deutschen bekommen hat – die englische Sprache nutzt fast nur geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen.[5]

Demgegenüber werden im Deutschen zur geschlechtlichen Verallgemeinerung nur männliche Wortformen verwendet (generisches Maskulinum), so kann „Lehrer“ auch im Sinne von „eine lehrende Person“ gebraucht werden. Ab den 1970er-Jahren entwickelte die Feministische Linguistik alternative Möglichkeiten zur Formulierung, um Frauen auch sprachlich sichtbar zu machen. Neben den schon länger bestehenden Schrägstrichformen zur abkürzenden Sparschreibung („Lehrer/innen“) verbreitete sich ab 1981 das Binnen-I („LehrerInnen“) sowie das Konzept „geschlechtergerechte Sprache“. Befördert wurde diese Entwicklung durch die UN-Konvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau im Jahr 1979 und die von den Vereinten Nationen 1987 veröffentlichten Richtlinien für geschlechtsneutrale Sprache.[6] Im Jahr 2003 wurde die Schreibweise mit Gender Gap vorgeschlagen („Lehrer_innen“), an dessen Stelle dann in den 2010er-Jahren ein Sternchen eingesetzt wurde („Lehrer*innen“). Im Unterschied zum großen „I“, das nur männliche und weibliche Personen einschließt, bezieht die Sternform auch alle weiteren Geschlechter und Geschlechtsidentitäten ein.[7]

Aufkleber auf einem Hinweis­schild in Kiel an der Hörnbrücke (2015)

Zunächst war das Sternchen nur im hochschulischen Umfeld gebräuchlich, ab 2015 trat es zunehmend auch in anderen Bereichen auf,[8] etwa in öffentlichen Verwaltungen und Institutionen.[9] In Dokumenten der deutschen Partei Bündnis 90/Die Grünen ist der Genderstern seit einem Parteitagsbeschluss von 2015 der „Regelfall“, um transgender, transsexuelle und intersexuelle Personen nicht zu diskriminieren.[10][11][8] Für offizielle Schriftstücke des Berliner Senats wurde er 2017 eingeführt;[12][13] bereits in der Berliner Koalitionsvereinbarung war er 2016 verwendet worden.[14][15] Auch in einigen Organisationsnamen findet sich der Stern: Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen (ab 2013), Berufsverband Bildender Künstler*innen Berlin (ab 2017) oder Internationale Konföderation der Arbeiter*innen (ab 2018).

Die Bezeichnung „Gendersternchen“ wurde 2018 zum Anglizismus des Jahres gekürt. Damit war aber nicht seine Bedeutung als Gendersymbol gemeint, sondern nur die Wortbildung; der Juryvorsitzende Anatol Stefanowitsch fasste zusammen: „[…] ob das Gendersternchen eine Bereicherung für die deutsche Sprache ist, bleibt abzuwarten – das Wort Gendersternchen ist es auf jeden Fall.“[16][5]

Verbreitung

In der LGBT-Szene wird das Sternchen weiterhin wie selbstverständlich verwendet („Trans*personen, trans* Personen“), um die Diversität der sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten zum Ausdruck zu bringen.[17]

Medien

  • Bereits Ende 2016 führte das Onlinemagazin ze.tt das Gendersternchen ein: „Liebe Nutzer*innen! […] Damit Frauen, Männer, Transsexuelle und Andersgeschlechtliche gleichberechtigt auch in Worten zum Ausdruck kommen, haben wir uns in unserer Berichterstattung bewusst für das * entschieden.“[18]
  • Anfang 2020 führt der skandinavische Streamingdienst Spotify den Genderstern ein: „Künstler*innen“.[19]
  • Zum Weltfrauentag 2020 am 8. März erklären die Redakteurinnen von dieStandard.at, nach 20 Jahren Binnen-I nun den Genderstern zu verwenden, „um mehr als zwei Geschlechter sichtbar zu machen.“[20]

Stadtverwaltungen

Um den Verfassungsurteilen zur dritten Geschlechtskategorie „divers“ (Deutschland 2017, Österreich 2018) gerecht zu werden, sehen sich Gleichstellungsbeauftragte in vielen Behörden aufgefordert, den Auftrag des Bundesgleichstellungsgesetzes zu erweitern. Dieses verpflichtet seit 2001 staatliche Verwaltungen, auch im dienstlichen Schriftverkehr die Gleichstellung von Frauen und Männern sprachlich zum Ausdruck zu bringen (BGleiG § 4, Absatz 3[21]). Es erscheinen zahlreiche angepasste Ratgeber und Leitlinien zur gendergerechten Sprache, einige Verwaltungen empfehlen dazu ausdrücklich die Verwendung des Gendersterns:

Universitäten

In Berlin empfiehlt die Technische Universität seit 2018 das Gendersternchen zur „geschlechterumfassenden Benennung.“[27]

In Baden-Württemberg gilt an der Universität Konstanz seit Januar 2020: „Im Ausnahmefall, wenn keine Genderumschreibung möglich ist, kann alternativ der Asterisk – das sogenannte Gendersternchen * – verwendet werden: Beispielsweise Referent*innen.“[28]

In Mecklenburg-Vorpommern nutzt die Universität Greifswald den Genderstern, seit der Senat dies im April 2019 offiziell beschlossen hat.[29]

In Nordrhein-Westfalen schreibt seit 1999 das Landesgleichstellungsgesetz NRW die geschlechtergerechte Sprache für den öffentlichen Dienst vor (LGG § 4): „Gesetze und andere Rechtsvorschriften tragen sprachlich der Gleichstellung von Frauen und Männern Rechnung. In der internen wie externen dienstlichen Kommunikation ist die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern zu beachten. In Vordrucken sind geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen zu verwenden. Sofern diese nicht gefunden werden können, sind die weibliche und die männliche Sprachform zu verwenden.“[30] Viele Hochschulen in NRW haben ihre Leitlinien zur gendersensiblen Sprache aktualisiert und einige empfehlen das Gendersternchen:

  • Die Universität Köln verwendet bereits seit 2014 sowohl Genderstern als auch Gender Gap – in der 6. Auflage des Leitfadens ÜberzeuGENDERe Sprache empfiehlt das Gleichstellungsbüro im Februar 2020 das Sternchen: „Denn wir verfolgen das Ziel, alle geschlechtlichen Identitäten in unserer Sprache abzubilden.“[31]
  • Die Universität Bielefeld nutzt den Genderstern, seit er „anlässlich der Änderung im Personenstandsgesetz von 2018 durch das Hinzufügen der Geschlechtsbezeichnung ‚divers‘ im Sommer 2019 von Universitätsentwicklungskommission und Senat ausdrücklich empfohlen“ wurde.[32]

In Österreich empfiehlt Ende 2019 die Dienstleistungseinrichtung Personalwesen und Frauenförderung der Universität Wien: „Um die Realität geschlechtlicher Vielfalt sprachlich sichtbar zu machen, sollte mit Sternchen * gegendert werden.“ Hingewiesen wird dabei aber auf die Probleme mit Vorleseprogrammen.[33][34]

Rechtschreibung

Der Umgang mit dem Genderstern ist 2019 noch nicht Teil der amtlichen Rechtschreibung. Im November 2018 hatte der Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR) auch die Vorkommen des Gendersternchens in Textsorten und dazu bestehende Leitlinien analysiert und zunächst im Vergleich zum Binnen-I festgestellt: „die Frequenz dieser Form ist immer noch um den Faktor 15 größer als die des Asterisks. […] Mit der Frequenzsteigerung des Asterisks geht im Gegenzug die geschlechtergerechte Schreibung mit Paarformen zurück.“[9] In seinem Bericht wollte der Rat noch keine Empfehlung für die Aufnahme in die amtliche Rechtschreibung aussprechen, erklärt aber, dass „der gesellschaftliche Diskurs über die Frage, wie neben männlich und weiblich ein drittes Geschlecht oder weitere Geschlechter angemessen bezeichnet werden können, sehr kontrovers verläuft. Dennoch ist das Recht der Menschen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, auf angemessene sprachliche Bezeichnung ein Anliegen, das sich auch in der geschriebenen Sprache abbilden soll. Die Beobachtung der geschriebenen Sprache zeigt dazu derzeit […] verschiedene orthographische Ausdrucksmittel wie Unterstrich (Gender-Gap), Asterisk (Gender-Stern) […].“[35][36] Der Rat begründet dieses Abwarten: „Die Erprobungsphase verschiedener Bezeichnungen des dritten Geschlechts verläuft in den Ländern des deutschen Sprachraums unterschiedlich schnell und intensiv. Sie soll nicht durch vorzeitige Empfehlungen und Festlegungen des Rats für deutsche Rechtschreibung beeinflusst werden.“[35][36]

2020 nimmt Duden online das Wort „Genderstern“ auf und nennt dazu die beiden Beispiele: „der Genderstern bei ‚Lehrer*in‘ • die Debatte um den Genderstern“. Die Bedeutung wird erklärt als:

„(bei Personenbezeichnungen) zwischen Wortstamm beziehungsweise maskuline Flexionsendung und feminine Flexionsendung gesetzter Asterisk, der der sprachlichen Gleichbehandlung aller Geschlechter dienen soll (z. B. Leiter*innen, Pilot*in)“

Duden online[37]

Die im März 2020 erschienene Ausgabe der DIN 5008 Schreib- und Gestaltungsregeln für die Text- und Informationsverarbeitung listet unter den Beispielen zur Briefanrede eines mit Gendersternchen: „Sehr geehrter Regierender Bürgermeister, sehr geehrte Bezirksbürgermeister*innen“. Unter der Liste mit Beispielen erfolgt ein Hinweis: „Zunehmend ist zum Gendern auch die Verwendung von speziellen Zeichen, wie ‚*‘ oder ‚_‘ gängig. Es empfiehlt sich, die Entwicklung der deutschen Rechtschreibung zu beobachten.“[38] Weil DIN 5008 keine Rechtschreibungsfragen regelt,[39] widerspricht weder die Verwendung des Sternchens noch die eines anderen Zeichens an dieser Stelle den Regeln dieser Norm. In einem Informationsflyer nennt der herausgebende Westermann-Verlag das Sternchen unter anderem „Zeichen für gender-gerechte Sprache“ mit den Beispielen „Lehrer*innen, Kolleg*innen“ (diese Beispiele sind aber nicht wörtlich der DIN 5008 entnommen).[40]

Der Genderstern und andere Symbole geschlechtergerechter Sprache sind ebenso wie das generische Maskulinum weiterhin Gegenstand gesellschaftlicher Diskurse über die Rolle der Sprache und der damit verbundenen oder auch losgelösten gesellschaftlichen Verhältnisse (vergleiche Geschlechterordnung).[41]

Kritik

Der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch – ein Verfechter geschlechtergerechter Sprache – kritisierte 2015 den Beschluss von Bündnis 90/Die Grünen, den Genderstern einzuführen: Seine allgeschlechtliche Bedeutung sei nur äußerlich zugewiesen und werde nicht getragen von einem allgemein verbreiteten Verständnis des Symbolgehalts; die Verbindlichkeit seiner Verwendung schließe andere Genderformen aus, so auch die seit Jahrzehnten bekannten Schrägstrichformen und das Binnen-I.[11]

Die feministische Sprachwissenschaftlerin Luise F. Pusch – ursprünglich Unterstützerin des Binnen-I als geschlechtergerechte Lösung – kritisierte 2019 den Genderstern, da er die „sprachliche Unsichtbarkeit der Frau“ nicht abschaffe. Genau wie die Schrägstrich- oder die Klammerschreibung: Lehrer/innen, Lehrer(innen), symbolisiere das Sternchen mit angehängter weiblicher Wortendung, dass Frauen „die zweite Wahl“ seien.[42] Dann fügt sie hinzu: „Es zerreißt die Wörter in drei Teile: Maskulinum – Genderstern – weibliche Endung. […] Männer bekommen den Wortstamm und somit den ersten Platz, Transgender-Personen bekommen den zweiten Platz, Frauen wird mit der Wortendung der letzte Platz zugewiesen. Das ist für Frauen nicht akzeptabel.“ Um den „femininen Gesamteindruck“ zu erhalten, schlägt Pusch „das »i« mit Sternchen bisher nur handschriftlich“ vor; für Tastaturen gäbe es Ersatzvorschläge: „das Ausrufezeichen: »Leser!nnen«, das Trema: »Leserïnnen«, den Circumflex: »Leserînnen«, die Eins: »Leser1nnen« und das Fragezeichen: »Leser?nnen«.“ Ihre Lieblingsform sei das generische Femininum, erklärt Pusch.[43][44]

Als grundsätzlicher Kritikpunkt wird angeführt, dass von Sehbehinderten genutzte Vorleseprogramme (Screenreader) den Genderstern nicht fehlerfrei ausgeben und zum Beispiel Formulierungen wie „Pilot*innen“ übersetzen zu „Pilot-Stern-Innen“. Der Genderstern gilt aus diesem Grund als nicht barrierefrei. Er wird seit 2018 unter anderem von der Berliner Universitätsklinik Charité eingesetzt – ihre Internet-Kommunikation ist jedoch aufgrund der unzureichenden Barrierefreiheit des Gendersterns ausdrücklich davon ausgenommen: „Daher auf Websites kein Gender-Sternchen anwenden.“[45]

Gender-Doppelpunkt

Der Doppelpunkt, früher Kolon genannt, gehört neben dem Punkt zu den ältesten Satzzeichen der deutschen Sprache. Er wird seit über 1000 Jahren verwendet, zunächst nur, um eine Sprechpause zu markieren oder als Lesehilfe zur Worttrennung; ab dem 17. Jahrhundert steht er vor Aufzählungen, Zitaten und direkter Rede.[46]

Die Möglichkeit, den Doppelpunkt zum Gendern zu verwenden, kam erstmalig Ende 2015 in Umlauf, als die Organisatoren des Fusion Festivals bei einer Ticketlotterie die „glücklichen Gewinner:innen“ benachrichtigten.[47] 2016 wurde dann auf den Festivalseiten von „Fusionist:innen“ gesprochen.[48] Diesen Ursprung der Verwendung des Gender-Doppelpunkts recherchierte 2016 ein Beitrag im feministischen Blog kleinerdrei. Lann Hornscheidt (geschlechtsneutraler Titel: „Professx“) kannte die Schreibweise noch nicht und befürwortete sie als eine Möglichkeit. Zur Frage, wer sie erfunden habe, konnte nur in Erfahrung gebracht werden, dass die Gewinnbenachrichtigung seinerzeit „halt eine:r geschrieben hatte“.[47]

Ende 2018 erwähnte ein Beitrag im Deutschlandfunk zum Gendersternchen: „neuerdings sieht man auch manchmal einen Doppelpunkt an dieser Stelle.“[49] Im April 2019 meinte das Onlinemagazin jetzt.de, der Gender-Doppelpunkt sei eine Variante des Gender-Schrägstrichs („Schüler/in“).[50] Einige Monate später erklärte der Sprachwissenschaftler Karsten Rinas auf die Frage, was er von dem Genderzeichen halte: „definitiv wäre der Doppelpunkt besser zu lesen als der Stern, aber die Frage, wie man dann in der Sprachkultur damit umgeht, die ist sicherlich noch nicht definitiv beantwortet.“[51]

Lübeck

Seit 2001 existiert das Bundesgleichstellungsgesetz (BGleiG), das dazu verpflichtet, Gleichstellungsbeauftragte zu bestellen, und in dem es heißt: „Rechts- und Verwaltungsvorschriften des Bundes sollen die Gleichstellung von Frauen und Männern auch sprachlich zum Ausdruck bringen. Dies gilt auch für den dienstlichen Schriftverkehr“ (§ 4, Absatz 3).[21] Nach den Verfassungsurteilen zur dritten Geschlechtskategorie „divers“ 2017 in Deutschland und 2018 in Österreich erschienen zahlreiche angepasste Leitlinien zur geschlechtergerechten Sprache; einige Verwaltungen übernahmen nun offiziell das Gendersternchen als Schreibweise.

In der Hansestadt Lübeck wurde zunächst im Juni 2019 auf einer Bürgerversammlung mehrheitlich für eine geschlechtergerechte Sprache gestimmt; im September beschloss dann die Mehrheit im Hauptausschuss der Bürgerschaft, dass alle politischen Anträge gendergerecht formuliert werden sollten.[52] Zum Jahreswechsel 2020 führte Lübeck dazu die Möglichkeit des „Gender:Doppelpunktes“ ein, gültig für den gesamten Schriftverkehr der Verwaltung: Damit „wollen wir alle Menschen ansprechen; Frauen und Männer und jene, die sich nicht als Frau oder Mann beschreiben“, so der Leitfaden für gendersensible Sprache („Mitarbeiter:innen, Bewohner:innen“).[53] Nach Ansicht der Lübecker Gleichstellungsbeauftragten Elke Sasse sei der Doppelpunkt „gut verständlich“; vor allem störe er nicht den Lesefluss. Das Zeichen ziehe das Wort nicht auseinander wie der Unterstrich oder das Sternchen und beziehe trotzdem alle Personen ein.[52] Die Entscheidung für den Gender-Doppelpunkt wurde getroffen, weil er beim Vorlesenlassen der städtischen Homepage nicht gesprochen werde, im Unterschied zu anderen Genderzeichen.[54]

Die örtlichen Lübecker Nachrichten würden sich der gegenderten Schreibweise nicht anschließen, erklärte ihr Chefredakteur; nur hin und wieder werde in Artikeln die Beidnennung genutzt.[55] Der konservative Verein Deutsche Sprache nannte den Gender-Doppelpunkt eine regelwidrige „grässliche Monstrosität“.[56] Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) erwiderte auf Bedenken: „Wir wollen als Verwaltung diskriminierungsfrei kommunizieren“ (vergleiche Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz). Mitglieder der Verwaltung hätten keine Sanktionen zu befürchten, wenn sie den Doppelpunkt oder andere Empfehlungen zur Gendersprache nicht benutzten.[57]

Onlineplattformen

Im November 2019 erklärte die Internetplattform abgeordnetenwatch.de, auf ihren Seiten als gendergerechte Sprache grundsätzlich den Doppelpunkt zu verwenden: „Nutzer:innen, Bürger:innenbeteiligung“; als Hintergrund wurde die kleinerdrei-Recherche von 2016 verlinkt.[58]

Die Nachrichten-Website netzpolitik.org begründete im Januar 2020, sie verwende „Schreibweisen mit Gendersternchen, Doppelpunkt oder Nennung beider Geschlechter […,] um die Vielfalt der Geschlechter sichtbar zu machen […] Geschlecht kam noch nie in nur zwei Varianten daher, es ist ein Spektrum der Möglichkeiten.“[59]

Kurz vor dem Weltfrauentag 2020 gab das deutsche Onlinemagazin pressesprecher.com bekannt, nur noch den Gender-Doppelpunkt zu verwenden: „Politiker:innen“. Gleichzeitig wurde die gegenderte Internetadresse pressesprecherin.com als Weiterleitung eingerichtet.[60] Das Schwestermagazin HRM Online hatte die Verwendung des Doppelpunkts bereits im Januar begründet: „sprechen wir damit neben Männern explizit auch Frauen an und Menschen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen können“.[61]

Dabei wurde bezüglich Screenreader ausdrücklich auf die Barrierefreiheit für Sehbehinderte hingewiesen: „Sprachausgabeprogramme machen an der Stelle des Doppelpunkts lediglich eine kleine Pause.“[61]

Siehe auch

Portal Frauen: Gendergerechte Sprache – Leitfäden, Presse, Studien, Videos

Literatur

  • 2019: Gabriele Diewald, Anja Steinhauer: Duden: Gendern – ganz einfach! Herausgegeben von der Dudenredaktion. Dudenverlag, Berlin März 2019, ISBN 978-3-411-74335-3, S. 29: Schüler*innen: Sternchen.
  • 2018: Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR): Bericht und Vorschläge der AG „Geschlechtergerechte Schreibung“ zur Sitzung des Rats für deutsche Rechtschreibung am 16.11.2018 – Revidierte Fassung… Mannheim, 16. November 2018 (PDF: 455 kB, 11 Seiten auf rechtschreibrat.com).
  • 2017: Anja Steinhauer, Gabriele Diewald: Richtig gendern: Wie Sie angemessen und verständlich schreiben. Dudenverlag, Berlin Oktober 2017, ISBN 978-3-411-74357-5, S. 46: Sternchen (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche).
  • 2016: Dudenredaktion: geschlechtergerechter Sprachgebrauch. In: Duden – Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle: Richtiges und gutes Deutsch (= Duden. Band 9). 8., vollständig überarbeitete Auflage. Bibliographisches Institut, Dudenverlag, Berlin Dezember 2016, ISBN 978-3-411-04098-8, S. 387–395, hier S. 390/391: Großes I, Asterisk und Unterstrich (Seitenvorschauen in der Google-Buchsuche).
Wiktionary: Gendersternchen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Anatol Stefanowitsch: Gendergap und Gendersternchen in der gesprochenen Sprache. In: Sprachlog.de. 9. Juni 2018, abgerufen am 10. Februar 2020.
  2. Beatrice Fischer, Michaela Wolf: Leitfaden zum geschlechtergerechten Sprachgebrauch: Zur Verwendung in Lehrveranstaltungen und in wissenschaftlichen Arbeiten. Institut für theoretische und angewandte Translationswissenschaft, Universität Graz, März 2009, S. 5 (PDF; 64 kB, 11 Seiten auf univie.ac.at).
  3. Jannik Franzen, Arn Sauer: Benachteiligung von Trans*Personen, insbesondere im Arbeitsleben. Hrsg.: Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS), Berlin Dezember 2010, S. 7 (PDF: 900 kB, 118 Seiten auf antidiskriminierungsstelle.de).
  4. Eintrag: Gendersternchen. In: Neologismenwörterbuch. 2019, abgerufen am 10. Februar 2020: „Neologismus der Zehnerjahre“
  5. a b Anatol Stefanowitsch: Laudatio zum Anglizismus des Jahres 2018: Gendersternchen. In: Sprachlog.de. 20. Januar 2019, abgerufen am 10. Februar 2020.
  6. UNESCO, Unit for the Promotion of the Status of Women and Gender Equality: Guidelines on Gender-Neutral Language. 3. Ausgabe. Paris 1999, S. 1 (englisch; PDF: 2,8 MB, 58 Seiten auf uni-graz.at); Zitat: „[…] the first edition of the “Guide to Non-Sexist Language” in 1987.“
  7. Eintrag: Gendersternchen. In: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. Abgerufen am 10. Februar 2020
  8. a b Anja Steinhauer, Gabriele Diewald: Richtig gendern: Wie Sie angemessen und verständlich schreiben. Dudenverlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-411-74357-5, S. 46.
  9. a b Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR): Bericht und Vorschläge der AG „Geschlechtergerechte Schreibung“ zur Sitzung des Rats für deutsche Rechtschreibung am 16.11.2018 – Revidierte Fassung… Mannheim, 16. November 2018, S. 9–11 (PDF: 455 kB, 11 Seiten auf rechtschreibrat.com).
  10. Matthias Kohlmaier: Kommentar: Gendern in der Sprache – Ein Sternchen für alle. In: Süddeutsche.de. 22. November 2015, abgerufen am 10. Februar 2020.
  11. a b Anatol Stefanowitsch: Revolutionär*innen, die auf Sternchen starren. In: Sprachlog.de. 24. November 2015, abgerufen am 10. Februar 2020.
  12. Wolfgang Schultheiß: Umgangsformen. Lit, Berlin 2019, ISBN 978-3-643-14132-3, S. 14.
  13. Gunnar Schupelius: Der Senat führt heimlich, still und leise das Gendersternchen ein. In: BZ-Berlin.de. 19. Juni 2019, abgerufen am 10. Februar 2020.
  14. Melanie Berger: So wird das Gendersternchen bisher gesetzlich und politisch gehandhabt. In: Tagesspiegel.de. 17. Mai 2018, abgerufen am 10. Februar 2020.
  15. Patricia Hecht: Gendersternchen auf dem Prüfstand. In: taz.de. 7. Juni 2018, abgerufen am 10. Februar 2020.
  16. Korpusanalysemethoden: Anglizismus des Jahres 2018. In: IDS-Mannheim.de. 2019, abgerufen am 10. Februar 2020.
  17. Jens Scherpe: Die Rechtsstellung von Trans*personen im internationalen Vergleich. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. August 2018 (Reader in Comparative Law an der University of Cambridge, Direktor des Forschungsinstituts Cambridge Family Law).
  18. ze.tt-Redaktion: Netiquette und Gendern: Warum gendern wir? 2020, abgerufen am 5. April 2020.
    Ebenda: archivierte Version vom 13. November 2016 (Memento vom 13. November 2016 im Internet Archive).
  19. Meldung: Gender-Sternchen: Bei Spotify gibt es jetzt Künstler*innen. In: RedaktionsNetzwerk Deutschland. 21. Januar 2020, abgerufen am 10. Februar 2020. Ansichtsbeispiel auf Twitter.
  20. Noura Maan (Redakteurin): Geschlechtergerechte Sprache: Revolution ohne Benimmregeln. In: dieStandard.at. 8. März 2020, abgerufen am 8. März 2020.
  21. a b Bundesgleichstellungsgesetz (BGleiG): Gesetz für die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundesverwaltung und in den Unternehmen und Gerichten des Bundes: § 4 Allgemeine Pflichten. In: gesetze-im-internet.de. Ausfertigungsdatum: 24. April 2015, abgerufen am 8. März 2020 (Nachfolgeversion des Gleichstellungsdurchsetzungsgesetzes DGleiG vom 30. November 2001).
  22. Hartmut El Kurdi: Die Wahrheit: Genderkrieg in Hannover*in. In: taz.de. 27. Februar 2019, abgerufen am 22. März 2020.
  23. Meldung (dpa): Kommunen – Hannover: Wirbel um gendergerechte Sprache hat sich gelegt. In: Süddeutsche.de. 11. September 2019, abgerufen am 22. März 2020.
  24. Frederike Kämpfe, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hannover, interviewt von Johannes Döbbelt: Kommunikation – Gender und Sprache: Was Hannover seit 2019 macht. In: Deutschlandfunk Nova. 23. März 2020, abgerufen am 25. März 2020.
  25. Irene Burow: Mitarbeiter*innen: Kreis Segeberg nutzt jetzt offiziell das Gendersternchen. In: LN-online.de. 21. Oktober 2019, abgerufen am 22. März 2020.
  26. Rebecca Anna Fritzsche: Genderdebatte: Filderstadt ist bei diesem Thema Vorreiter*in. In: Stuttgarter Zeitung. 30. Januar 2020, abgerufen am 22. März 2020.
  27. Technische Universität Berlin, Koordinationsbüro für Frauenförderung und Gleichstellung: Geschlechtersensible Sprache – Ein Leitfaden. 2., aktualisierte Auflage. 5. Februar 2020, S. 9 (PDF: 946 kB, 28 Seiten auf tu-berlin.de; Erstauflage: 2018); Zitat: „Das Koordinationsbüro für Frauenförderung und Gleichstellung empfiehlt das Gender-Sternchen*.“
    Ebenda: Koordinationsbüro für Frauenförderung und Gleichstellung.
  28. Universität Konstanz: Leitlinie zu inklusiver Sprache. 22. Januar 2020 (PDF: 84 kB, 1 Seite auf uni-konstanz.de).
    Ebenda, Gleichstellungsreferat: Fair sprechen – gendergerecht und inklusiv.
  29. Universität Greifswald, Zentrale Gleichstellungsbeauftragte: Handreichung zur geschlechtergerechten Sprache. September 2019, S. 2 (PDF: 323 kB, 6 Doppelseiten auf uni-greifswald.de); Zitat: „Der Senat der Universität Greifswald hat in seiner Sitzung vom 17. April 2019 die Umsetzung der geschlechtergerechten Sprache beschlossen. […] ‚Dabei sind bevorzugt geschlechtsneutrale Formulierungen zu verwenden. Sofern das nicht möglich ist, soll der Genderstern* gegenderte und ungegenderte Personenbezeichnungen ersetzen.‘“
  30. Gesetzestext: § 4 LGG Gesetz zur Gleichstellung von Frauen und Männern für das Land Nordrhein-Westfalen (Landesgleichstellungsgesetz – LGG). In: lexsoft.de. Stand: 23. Januar 2018, abgerufen am 26. März 2020.
  31. Universität zu Köln, Gleichstellungsbüro: ÜberzeuGENDERe Sprache: Leitfaden für eine geschlechtersensible Sprache. 6., überarbeitete und erweiterte Auflage. 19. Februar 2020, S. 19 (PDF: 1,1 MB, 32 Seiten auf gb.uni-koeln.de; 1. Auflage: 2009); Zitat: „Der Gender-Gap ‚_‘ und das Gender-Sternchen ‚*‘ können verwendet werden. […] Das Gleichstellungsbüro der Universität zu Köln bevorzugt aus diesen Gründen das Gender-Sternchen. Denn wir verfolgen das Ziel, alle geschlechtlichen Identitäten in unserer Sprache abzubilden.“
  32. Universität Bielefeld, Abteilung Medien & News: Gendersternchen: Was ist das? In: Uni-Bielefeld.de/Verwaltung. 11. Februar 2020, abgerufen am 26. März 2020.
  33. Universität Wien, Personalwesen und Frauenförderung: Geschlechterinklusiver Sprachgebrauch in der Administration der Universität Wien: Leitlinie und Empfehlungen zur Umsetzung. Wien, 3. Dezember 2019, S. 3 (PDF: 150 kB, 3 Seiten auf univie.ac.at); Zitat: „Um die Realität geschlechtlicher Vielfalt sprachlich sichtbar zu machen, sollte mit Sternchen * gegendert werden. Der sogenannte Genderstern * wird in der mündlichen Kommunikation als kurze Pause gesprochen.“ Im Anschluss wird auf die Probleme von Vorleseprogrammen (Screenreadern) hingewiesen.
    Portalseite der Frauenförderung: Geschlechterinklusive Sprache.
  34. Hans Rauscher: Der Genderstern: Die Universität Wien versucht eine „geschlechtergerechte und inklusive Sprache“ in ihrer Kommunikation umzusetzen. In: DerStandard.de. 6. Dezember 2019, abgerufen am 10. Februar 2020.
  35. a b Rat für deutsche Rechtschreibung – Pressemeldung: Empfehlungen zur „geschlechtergerechten Schreibung“ – Beschluss des Rats für deutsche Rechtschreibung vom 16. November 2018. Mannheim, 16. November 2018 (PDF: 422 kB, 2 Seiten auf rechtschreibrat.com).
  36. a b Meldung: Rechtschreibrat: „Genderstern wird noch nicht empfohlen“. In: Der Spiegel. 16. November 2018, abgerufen am 10. Februar 2020.
  37. Duden-Redaktion: Genderstern, der. In: Duden.de. Abgerufen am 29. März 2020.
  38. DIN 5008:2020-03: Schreib- und Gestaltungsregeln für die Text- und Informationsverarbeitung. Abschnitt 20: Nutzung von Briefvordrucken und -vorlagen. Teilabschnitt 20.9: Betreff und Teilbetreff. Unterabschnitt 20.9.4: Anrede.
  39. DIN 5008:2020-03: Abschnitt 1: Anwendungsbereich. Auszug: „Diese Norm legt nicht fest, ‚was‘ zu schreiben ist, sondern ‚wie‘ ein vorgegebener Inhalt dargestellt wird.“
  40. Westermann Informationsflyer: Neue Themen in der DIN 5008. 11. März 2020 (PDF: 860 kB, 2 Seiten auf schulbuchzentrum-online.de).
  41. Monika Dittrich: Er, sie, *: Die Genderfrage im Rechtschreibrat. In: Deutschlandfunk. 15. November 2018, abgerufen am 29. März 2020.
  42. Luise F. Pusch: Debatte Geschlechtergerechte Sprache: Eine für alle. In: taz.de. 8. März 2019, abgerufen am 10. Februar 2020.
  43. Luise F. Pusch: Gendern – gerne, aber wie? Ein Ritt durch die feministische Sprachgeschichte und praktische Tipps von der Linguistin Luise F. Pusch. In: Neues-Deutschland.de. 23. Oktober 2019, abgerufen am 10. Februar 2020.
  44. Luise F. Pusch: Fühlen Sie sich mitgemeint! In: Emma.de. 12. Dezember 2018, abgerufen am 10. Februar 2020; Zitat: „Die feministische Linguistin Luise F. Pusch plädiert für eine ganz andere Lösung. Nämlich für das ‚generische Femininum‘.“
  45. Charité, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte: Vorstandsmeldung: Geschlechtergerechte Sprache an der Charité. In: Frauenbeauftragte.Charite.de. 31. Oktober 2018, abgerufen am 10. Februar 2020.
  46. Marie Beschorner: Geschichte der deutschen Sprache: Die Entwicklung der Interpunktion. In: Uni-Bielefeld.de. 9. Mai 2009, abgerufen am 18. März 2020 (Ausarbeitung an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft); Zitat: „Bis ins 9. Jahrhundert hinein sind Punkt (er ist das älteste Satzeichen) und Doppelpunkt gebräuchliche Zeichen […] Der Doppelpunkt, der zunächst meist eine ähnliche Funktion wie der Punkt […] erfüllte (also Sprechpausen markierte), […] steht vor Aufzählungen und vor direkter Rede […]“.
  47. a b Katharina Meyer zu Eppendorf: „Alles Handeln ist politisch“ – ein Plädoyer für das Gendern mit Doppelpunkt und ein Gespräch mit Lann Hornscheidt. In: kleinerdrei. 26. September 2016, abgerufen am 16. März 2020 (Meyer zu Eppendorf war 2014 Gründerin des Studentenmagazins Philipp und bis 2017 Chefredakteurin).
  48. Programmankündigung: No ticket – no entry. In: Fusion-Festival.de. 2016, abgerufen am 16. März 2020.
  49. Monika Dittrich (Redakteurin): Er, sie, * : Die Genderfrage im Rechtschreibrat. In: Deutschlandfunk. 15. November 2018, abgerufen am 18. März 2020.
  50. Berit Dießelkämper: Hauptsache: Gendern – Welche Formen der gendersensiblen Sprache gibt es? In: Jetzt.de. 20. April 2019, abgerufen am 18. März 2020.
  51. Karsten Rinas, interviewt von Florian Felix Weyh: Zeichensetzung: Linguist über Kommaregeln, Rufzeichen und Gendersternchen. In: Deutschlandfunk. 11. August 2019, abgerufen am 18. März 2020 (Abschnitt Gendersprache: „Kann es sein, dass der Doppelpunkt eine neue Funktion kriegt?“).
  52. a b Kai Dordowsky, Jan Wulf: Gender-Doppelpunkt: Lübecks neue Regeln lösen Debatte aus. In: Lübecker Nachrichten. 2. Januar 2020, abgerufen am 18. März 2020.
  53. Hansestadt Lübeck, Frauenbüro: Leitfaden für gendersensible Sprache bei der Hansestadt Lübeck. 2. Dezember 2019, S. 3 (PDF: 703 kB, 12 Seiten auf luebeck.de); Zitat: „Bei der Hansestadt Lübeck wollen wir alle Menschen ansprechen. Frauen und Männer und jene, die sich nicht als Frau oder Mann beschreiben. […] (z. B. Beschäftigte). Ist so eine umfassende Formulierung nicht möglich, wird der Gender-Doppelpunkt verwendet (z. B. Bewohner:innen). Diese Vorgabe gilt für sämtlichen Schriftverkehr der Verwaltung […].“
  54. VG: Lübeck – Gender-Sprache: Doppelpunkt aus technischen Gründen. In: hl-live.de. 29. Januar 2020, abgerufen am 18. März 2020 (Projekt von freien Journalisten).
  55. Katalin Valeš: Der Lübecker Doppelpunkt und die lokale Presse. In: genderleicht.de. 22. Januar 2020, abgerufen am 18. März 2020.
  56. Göran Schattauer: „Grässlich, monströs, regelwidrig“ – „Lübecker:innen“: Sprachhüter rufen zur Rebellion gegen Gender-Schreibe auf. In: Focus Online. 3. Januar 2020, abgerufen am 18. März 2020.
  57. Luisa Houben: Gendersensible Sprache – Nervig oder notwendig? In: ZDF. 13. Januar 2020, abgerufen am 18. März 2020 (Pro und Kontra: Bürgermeister Jan Lindenau vs. Sabine Mertens, VDS).
  58. Redaktion: Über uns: Gleichberechtigung, Umweltschutz und soziales Engagement. In: abgeordnetenwatch.de. 2. November 2019, abgerufen am 18. März 2020 (siehe dort auch den letzten Abschnitt Gendergerechte Sprache).
  59. Redaktion: Warum wir geschlechtergerechte Sprache verwenden. In: netzpolitik.org. 13. Januar 2020, abgerufen am 18. März 2020.
  60. Redaktion: Gendergerechte Sprache: Zwei Punkte für ein Halleluja. In: Pressesprecher.com. 6. März 2020, abgerufen am 18. März 2020; Zitat: „Ab sofort gendert pressesprecher online […] verwenden wir Kommunikator:innen, manchmal vielleicht auch Kommunizierende, wenn wir alle meinen, die professionell kommunizieren. Wenn es Sinn ergibt, schreiben wir zukünftig Sprecher:in statt nur Sprecher, Journalist:in statt nur Journalist. Wir berichten über Manager:innen und Politiker:innen, freuen uns über jede:n Gastautor:in statt nur über jeden Gastautor. […] Ab sofort führt auch pressesprecherin.com direkt zu pressesprecher.com.“ Test: http://pressesprecherin.com/
  61. a b HRM-Redaktion: Warum wir ab jetzt doppelpunkten. In: HRM Online. 20. Januar 2020, abgerufen am 18. März 2020.