Inzell
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 46′ N, 12° 45′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Traunstein | |
Höhe: | 693 m ü. NHN | |
Fläche: | 45,35 km2 | |
Einwohner: | 4986 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 110 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 83334 | |
Vorwahl: | 08665 | |
Kfz-Kennzeichen: | TS, LF | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 89 124 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 5 83334 Inzell | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Martin Hobmaier (CSU) | |
Lage der Gemeinde Inzell im Landkreis Traunstein | ||
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Inzell ist eine Gemeinde und anerkannter Luftkurort im südlichen Landkreis Traunstein, Regierungsbezirk Oberbayern. Er ist bekannt durch das Bundesleistungszentrum für Roll- und Eisschnelllauf, das u.a. Trainingsstätte von Erhard Keller und Anni Friesinger-Postma war.
Geographie
Geographische Lage
Inzell liegt in einem weiten Talgrund in den Chiemgauer Alpen, der vom Rauschberg, dem Zinnkopf, dem Teisenberg und dem Gebirgsstock des Staufen umrahmt wird. Im Ortsgebiet von Inzell nimmt am Zusammenfluss von Großwaldbach und Falkenseebach (Maderbach) die Rote Traun ihren Anfang. Inzell wird auch als das Tor zum Berchtesgadener Land bezeichnet. Der Grund dafür ist die Zwing, eine Bergenge zwischen Inzell und Weißbach, die den Chiemgau vom Berchtesgadener Land trennt.
Nachbargemeinden
An Inzell grenzen im Westen die Gemeinden Ruhpolding und Siegsdorf (beide Landkreis Traunstein), im Norden und Nordosten der Markt Teisendorf und die Gemeinde Anger, im Osten die Gemeinde Piding, im Südosten am Hochstaufen die Stadt Bad Reichenhall und im Süden die Gemeinde Schneizlreuth (alle Landkreis Berchtesgadener Land).
Gemeindegliederung
Die weitläufige, ländlich besiedelte Gemeinde gliedert sich in 50 Ortsteile, Dörfer, Weiler und Einöden.[2]
Geschichte
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/97/Inzell_-_Pfarrkirche_St._Michael_-_geo-en.hlipp.de_-_13294.jpg/220px-Inzell_-_Pfarrkirche_St._Michael_-_geo-en.hlipp.de_-_13294.jpg)
Nach Gründung des Klosters Sankt Zeno bei Reichenhall übergab Erzbischof Conrad von Salzburg am 20. September 1177 „dem hl. Zeno und seinen Klosterbrüdern das Gut und den Wald Inzella“. Schon 1195, nach Erbauung der Kirche St. Michael, wird Inzell durch Abtrennung von Vachendorf selbständige Pfarrei und Hofmark. Der Sitz der Hofmark, das Schloss Inzell, fiel der Säkularisation zum Opfer und wurde 1811 abgebrochen. Inzell wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde. Wie schon im Wappen zu sehen ist, war der Bergbau und die Verhüttung der Erze eine wichtige Einnahmequelle der Ortschaft Inzell. Zuerst wurde am Hochstaufen und von 1665 an fast 150 Jahre lang am Inzeller Kienberg, dem Nordabhang des Rauschbergs, Blei und Zink abgebaut. Im jetzigen Ortsteil Schmelz wurde das Erz aufgeschmolzen.
Bevölkerungsentwicklung[3] | |||||||||||||||
Jahr | 1840 | 1871 | 1900 | 1925 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2007 | |||||
Einwohner | 980 | 936 | 1060 | 1464 | 1671 | 2413 | 2315 | 3007 | 3736 | 4354 |
Politik
Gemeinderat
Im Gemeinderat sind die Sitze seit der Kommunalwahl vom 2. März 2008 mit einer Wahlbeteiligung von 66,0 % wie folgt verteilt:
Partei | CSU | SPD / Unabhängige | Bürger für Inzell | Forum aktiv | OBIC* | Gesamt |
Sitze | 7 | 3 | 3 | 2 | 1 | 17 |
Stimmenanteil | 40,9 % | 18,1 % | 20,4 % | 14,7 % | 5,9 % | 100 % |
* Offene Bürgerliste Inzell-Chiemgau
Bürgermeister
Bürgermeister ist Martin Hobmaier (CSU). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Oskar Wimmer (CSU/Freie Wähler).
Wappen
Das Inzeller Gemeindewappen zeigt In Rot gekreuzt ein silberner Schlägel und ein silberner Bergmannshammer, darüber ein liegender silberner Fisch. Der silberne Fisch ist vom Wappen der Augustinerprobstei St. Zeno übernommen, die gekreuzten Bergmannswerkzeuge erinnern an den früher betriebenen Bergbau.
Wirtschaft und Infrastruktur
Es gab 2007 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 259 und im Bereich Handel und Verkehr 394 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 268 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei, im Bauhauptgewerbe 14 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 71 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von jeweils mindestens 2 ha.[4]
Verkehr
Durch Inzell führt die Bundesstraße 306 und als Teil der Deutschen Alpenstraße die Bundesstraße 305. Die nächste Autobahnausfahrt ist Traunstein/Siegsdorf (10 km) an der Bundesautobahn 8.
Bildung
In Inzell bestehen folgende Bildungseinrichtungen:
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/22/Inzell_Natureisbahn_im_Sommer_1960er.jpg/180px-Inzell_Natureisbahn_im_Sommer_1960er.jpg)
- Katholischer Kindergarten St. Michael
- Volksschule (Grund- und Hauptschule) mit 186 Schülern in 11 Klassen (Schuljahr 2010/11). Die Schüler der 7. und 9. Hauptschulklasse besuchen die Schule in Ruhpolding.[5]
- Seit 1969 gibt es zudem die kommunale „Cajetan-Adlgasser Sing- und Musikschule Inzell“.
Sport
1959–1960 wurde am Frillensee ein Eislauf- und Eisschnelllaufplatz errichtet, ehe 1963–1965 durch den Bau des Natureisstadions mit Eisbahn und Eishockeyfeld der sportliche und touristische Winterbetrieb mit Weltruf eingeleitet wurde. 1965 wurde an Stelle des Natureisstadions als zweite Kunsteisbahn in Deutschland das Eisstadion Inzell errichtet.
Im Juni 2008 gab die Internationale Eislaufunion (ISU) bekannt, dass Inzell den Zuschlag zur Ausrichtung der Einzelstrecken-Weltmeisterschaften 2011 erhält. Voraussetzung dafür ist aber die Errichtung einer Eisschnelllauf-Halle, die schon seit mehreren Jahren geplant war. Im Herbst 2009 wurde mit dem Bau der neuen Halle begonnen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Anton Cajetan Adlgasser (1729–1777), Domkapellmeister zu Salzburg
- Michael Höck (1903–1996), Geistlicher
- Johannes M. Höck (1902-1995), Benediktiner Abt von Ettal und Scheyern, Konzilsvater
- Ludwig Schwabl (1921–2007), bayerischer SPD-Landtagsabgeordneter
- Robert Hültner (* 1950), Kriminalschriftsteller
- Regine Mösenlechner (* 1961), Skirennläuferin
- Thomas Dufter (* 1966), Nordischer Kombinierer
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Rudolf Lenz (1920–1987), österreichischer Filmschauspieler (Förster vom Silberwald). Grabstätte am Inzeller Friedhof
- Peter Wirnsberger (* 1958), Skirennläufer
- Armin Bittner (* 1964), Skirennläufer (verheiratet mit Regine Mösenlechner)
Weblinks
- Gemeindeverwaltung
- Eintrag zum Wappen von Inzell in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Amtliche Auflistung der Inzeller Ortsteile bei der Bayer. Landesbibliothek
- ↑ Statistik kommunal, Gemeinde Inzell 2008
- ↑ Statistik kommunal, Gemeinde Inzell 2008
- ↑ Volksschule Inzell