Iris Berben

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Juni 2017 um 11:30 Uhr durch Schotterebene (Diskussion | Beiträge) (+Quelle). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Iris Berben beim Radio Regenbogen Award 2017 im Europapark in Rust
Iris Berben 2011 auf der Berlinale

Iris Berben (* 12. August 1950 in Detmold) ist eine deutsche Schauspielerin. Sie ist die Mutter des Filmproduzenten Oliver Berben.

Leben

Berben wuchs in Hamburg als Tochter eines Gastronomen-Ehepaars auf. Sie wiederholte die siebte Klasse des Internats von St. Peter-Ording[1] und wurde von diesem und weiteren zwei Internaten verwiesen,[2] ehe sie ihre Schullaufbahn ohne Abitur beendete.

Ihren ersten – wenn auch inoffiziellen – Fernsehauftritt hatte sie 1967 in einem Beitrag der Nordschau des NDR Fernsehens über die Blumenkinder der Hansestadt. Darin war sie in einer Großeinstellung als Blumenverteilerin zu sehen. Im Jahr darauf drehte sie unter der Regie von Rudolf Thome ihren ersten Kinofilm Detektive und hatte wiederum ein Jahr später eine Rolle in dem Italowestern Zwei Companeros, unter anderem mit Franco Nero und Jack Palance. Einem breiteren Publikum wurde sie an der Seite von Ingrid Steeger in der Klimbim-Nachfolgeserie Zwei himmlische Töchter unter der Regie von Michael Pfleghar bekannt. Neben vielen weiteren Filmen drehte sie zusammen mit Diether Krebs die Comedy-Reihe Sketchup. Ab 1987 stellte sie die Evelyn von Guldenburg in der Fernsehserie Das Erbe der Guldenburgs dar. Mit der deutschen Schauspielerin Hannelore Elsner spielte sie 1998 in dem Drama Andrea und Marie und 2002 in dem Horrorfilm Fahr zur Hölle, Schwester! zusammen. In der Roman-Verfilmung Buddenbrooks aus dem Jahr 2008 war Berben als Konsulin Buddenbrook zu sehen. Als TV-Kommissarin spielt sie in der Krimi-Reihe Rosa Roth im ZDF die Titelrolle. Diese Reihe und viele andere Fernsehproduktionen mit ihr wurden von Carlo Rola inszeniert, insbesondere auch Die Patriarchin und Krupp – Eine deutsche Familie.

Iris Berben bei einer Veranstaltung der lit.Cologne 2007 in Köln

1978 war sie Fotomodell für den Playboy sowie 1987 und 2002 für Penthouse.

Berben hat diverse Hörbücher gesprochen. Michael Verhoeven inszenierte 2002 ihre gegenüberstellenden Lesungen aus den Tagebüchern von Anne Frank und Joseph Goebbels.

2010 wurde Iris Berben an der Seite von Bruno Ganz zur neuen Präsidentin der Deutschen Filmakademie gewählt.

Privatleben

Ende der 1960er Jahre war Berben mit dem israelischen Sänger Abi Ofarim liiert. Er ist Vater ihres 1971 geborenen Sohnes Oliver,[3] der heute Filmproduzent und seit 2009 Geschäftsführer der Produktion bei Constantin Film ist.

Von 1974 bis 2006 war sie mit dem israelischen Geschäftsmann Gabriel Lewy liiert.[4]

2007 lernte Berben bei den Dreharbeiten zu Afrika, mon amour ihren jetzigen Lebensgefährten Heiko Kiesow kennen.[5]

Soziales und politisches Engagement

Nach dem Sechstagekrieg 1967 reiste Berben erstmals nach Israel. Das Thema Israel beschäftigt sie bis heute. 2002 erhielt sie den Leo-Baeck-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland aufgrund ihres kontinuierlichen Engagements gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und für das Existenzrecht Israels in sicheren Grenzen. Im August 2007 eröffnete sie als Schirmherrin die Ausstellung der United Buddy Bears in Jerusalem. Sie ist Erstunterzeichnerin der Initiative Stop the Bomb, die sich gegen das iranische Atomwaffenprogramm wendet. Ferner unterstützt Berben den Verein Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland e. V., der sich bundesweit gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und rechtsextreme Gewalt einsetzt. Sie ist Schirmherrin des Magen David Adom-Israel in Deutschland e. V., der den Magen David Adom (Roter Schild Davids, Israels nationaler Rettungs- und Blutspendedienst) unterstützt.[6] Berben ist Kuratoriumsmitglied der Deutschen AIDS-Stiftung. Iris Berben unterstützte bei mehreren Wahlen öffentlich die SPD.[7][8] Beim Festakt zum 150-jährigen Geburtstag der SPD im Mai 2013 präsentierte Berben die Geschichte der deutschen Sozialdemokratie.[9][10] Sie unterstützt die 2016 von der SPD initiierte Kampagne „Meine Stimme für Vernunft“.[11] Am 12. Februar 2017 war sie Mitglied der Bundesversammlung.

Filmografie (Auswahl)

Hörbücher (Auszug)

Auszeichnungen

Berben bei der Verleihung der Quadriga 2010

Veröffentlichungen (Auswahl)

als Autorin oder Co-Autorin

  • Frauen bewegen die Welt. Mit Nicole Maibaum. Droemer, München 2009, ISBN 978-3-426-27468-2.
  • Älter werde ich später. Das Geheimnis, schön und sinnlich, fit und entspannt zu sein. Goldmann, München 2005, ISBN 3-442-16726-4.
  • Ein Jahr – ein Leben. Mit Christoph Amend. Fischer, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-10-004815-8.
  • Jerusalem: Menschen und Geschichten einer wundersamen Stadt mit Fotografien von Tom Krausz. Corso in der Verlagshaus Römerweg GmbH, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-7374-0715-1.[16]
  • Mein Kampf – gegen Rechts. Mit Sebastian Schlecht, Michael Kraske, Fredy Gareis, Anna Wengel, Annette Leyssner, Thomas Krause, Robert Koall und Lutz Meier. Vorwort von Iris Berben. Europa-Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-95890-027-1.

als Herausgeberin

  • Unter einem Himmel. Geschichten und Gedichte von Freundschaft und Toleranz. Kreuz, Stuttgart 2005, ISBN 3-7831-2547-2.
  • Weihnachten für dich und mich. Die schönsten Geschichten aus aller Welt. Buch mit Illustrationen von Joachim Knappe; Hörbuch gelesen von Iris Berben. cbj, München 2005, ISBN 3-570-13036-3 (Medienkombination mit Hörbuch-CD).
  • Eilige Nacht. Etwas andere Weihnachtsgeschichten. Kreuz, Stuttgart 2004, ISBN 3-7831-2471-9.

Literatur

Weblinks

Commons: Iris Berben – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Das Abi nicht geschafft Bertelsmann Stiftung 2010, Change 2/2010, Schwerpunkt: Lernen - Glück ein Leben lang, Gütersloh 2010 (PDF-Datei)
  2. Iris Berben enthüllt ihre Jugendsünden. rp-online.de, 25. April 2002.
  3. prosieben.de: Iris Berben
  4. Nach 32 Jahren – Iris Berben wieder solo. sueddeutsche.de, 12. Juni 2006, abgerufen am 7. Februar 2011.
  5. Iris Berben fühlt sich wie 18 express.de, 11. August 2015
  6. openPR über Schirmherrschaft für Magen David Adom - Israel e. V..
  7. spd-saar.de (Memento vom 9. März 2015 im Webarchiv archive.today)
  8. gala.de
  9. Festakt 150 Jahre SPD - VOR ORT vom 23.05.2013 auf YouTube
  10. Ein Fest der Demokratie Festakt zu 150 Jahren SPD auf spd.de
  11. stimme-fuer-vernunft.de
  12. Iris Berben erhält den Theodor-Lessing-Preis. ndr.de, 14. Februar 2013
  13. Herzlich Willkommen auf den Seiten des Hessischen Film- & Kinopreises! (Memento vom 25. April 2015 im Internet Archive)
  14. bayernspd.de: Toni-Pfülf-Preis für Iris Berben und die AsF Unterfranken
  15. Georg-August-Zinn-Preis. SPD Hessen, abgerufen am 15. September 2016.
  16. Jerusalem als Gefühl Rezension in Israelnetz 6/15, S. 4–5 (pdf, 1,9MB)