Pyhra
Pyhra | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Sankt Pölten-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | PL | |
Fläche: | 66,94 km² | |
Koordinaten: | 48° 10′ N, 15° 41′ O | |
Höhe: | 298 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.536 (1. Jän. 2017) | |
Bevölkerungsdichte: | 53 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3143 | |
Vorwahl: | 02745 | |
Gemeindekennziffer: | 3 19 34 | |
NUTS-Region | AT123 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 13 3143 Pyhra | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Günter Schaubach (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2015) (23 Mitglieder) |
||
Lage der Marktgemeinde Pyhra im Bezirk Sankt Pölten-Land | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Pyhra ist eine Marktgemeinde mit 3536 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2017) im Bezirk St. Pölten-Land in Niederösterreich.
Inhaltsverzeichnis
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pyhra liegt im Hügelland des Mostviertels in Niederösterreich südöstlich von St. Pölten. Das Gemeindegebiet wird von der Perschling durchflossen. Höchste Erhebung ist der Amerlingkogel (628 m).
Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 66,73 Quadratkilometer. 40,04 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 37 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 31. Oktober 2011[1]):
|
|
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Adeldorf, Atzling, Auern, Blindorf, Brunn, Ebersreith, Egelsee, Fahra, Getzersdorf, Heuberg, Hinterholz, Hummelberg bei Pyhra, Loitzenberg, Nützling, Obergrub, Obertiefenbach, Perersdorf, Probstwald, Pyhra, Reichenhag, Reichgrüben, Schauching, Schnabling, Wald, Weinzettl, Wieden bei Pyhra, Zell und Zuleithen.
Probstwald ist die einzige Katastralgemeinde, die keine Einwohner zu verzeichnen hat.
Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
An Pyhra grenzen
- Böheimkirchen in Nordosten,
- Kasten bei Böheimkirchen und Michelbach im Osten,
- St. Veit an der Gölsen im Süden,
- Wilhelmsburg im Südwesten und
- St. Pölten im Westen und Nordwesten.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Altertum war das Gebiet Teil der römischen Provinz Noricum. Die Gründung der Kirche erfolgte 1083 durch Bischof Altmann von Passau, der auch das Stift Göttweig gründete, das die Grundherrschaft über Pyhra besaß. Zur Zeit des ersten Türkeneinfalls (1529) wurden Pfarrhof, die Kirche und der ganze Ort zerstört. Die zwischenzeitlich protestantische Gemeinde gelangte wieder unter die Herrschaft des Abts von Göttweig. Zur Zeit des zweiten Türkeneinfalls (1683) ist von 130 abgebrannten Häusern, 34 niedergemachten Hausleuten, 100 „hinweggefangenen“ Hausleuten, 245 Kindern, 109 Dienstboten (ebenfalls in die Gefangenschaft geschleppt) die Rede. Die Kirchenruine St. Cäcilia wurde 1805 beim Durchmarsch der Franzosen zerstört.
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 3.286 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 3.082 Einwohner, 1981 2.955 und im Jahr 1971 2.884 Einwohner.
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Günter Schaubach, Amtsleiterin Mag. Susanne Sailer.
Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2015 bei insgesamt 23 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 14, SPÖ 4, NEOS 4, FPÖ 1
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: „Schräg links geteilt von Silber und Blau, oben ein wachsender steigender roter Wolf, unten drei an den Halmenden verbundene schräglinke goldene Roggenähren, die mittlere länger.“
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Pyhra
- Eine mittelalterliche Burg, die in der zweiten Hälfte des 16. und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu einem Renaissance-Wasserschloss umgebaut wurde.
- Das „Altschloss“ ist eine dreigeschoßige Anlage mit vier Trakten in unregelmäßiger Anordnung, die im Südosten vom mittelalterlichen Bergfried überragt wird. Im 19. Jahrhundert wurde das Schloss mehrmals verändert und erweitert; unter anderem wurde im Westen das „Neuschloss“ (ein Trakt) angebaut und der Burgfried (mit einer Mauerstärke von etwa drei Metern) um ein Geschoss erhöht sowie mit einem Kegeldach versehen. Der Wassergraben der Perschling um das Schloss wurde im Westen, Süden und Osten trockengelegt.[3]
- Im Laufe der Geschichte wurde das Schloss mehrmals erobert; unter anderem 1485 durch den ungarischen König Matthias Corvinus und 1683 im Zuge der Zweiten Wiener Türkenbelagerung.[4]
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 82, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 207. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1.575. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,87 Prozent.
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Karl Kupelwieser (1841–1925), Jurist, Land- und Forstwirt und Mäzen
- Maximilian Lenz (1860–1948), Maler, Graphiker und Bildhauer
- Carl Salcher (1863–1906), Bürgermeister
- Karl Eichinger (1897–1983), Politiker und Landwirt
- Franz Müllner (1896–1980), Politiker und Landwirt
- Karl Schmitzer (1926–2011), Politiker und Fachschuldirektor
- Monika Ballwein (* 1967), Musikerin
- Michael Ambichl (* 1991), Profifußballer
Schule und Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- NÖ Landeskindergarten
- Volksschule Pyhra
- Europa-Mittelschule Pyhra
- Landwirtschaftliche Fachschule Pyhra
- Musikschule Perschlingtal
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- 31934 – Pyhra. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Statistik Austria, Registerzählung vom 31. Oktober 2011
- ↑ https://www.pyhra.gv.at/wahlergebnis.html
- ↑ Dehio Niederösterreich südlich der Donau. Teil 2 M-Z. Berger, Horn/Wien 2003, ISBN 3-85028-365-8, S. 2525f
- ↑ Gemeinde Pyhra: Schloss Wald; abgerufen am 1. Juni 2015