Zum Inhalt springen

Kirchberg an der Pielach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Marktgemeinde
Kirchberg an der Pielach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Kirchberg an der Pielach
Kirchberg an der Pielach (Österreich)
Kirchberg an der Pielach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Niederösterreich Niederösterreich
Politischer Bezirk: St. Pölten (Land)
Kfz-Kennzeichen: PL
Fläche: 63,50 km²
Koordinaten: 48° 2′ N, 15° 26′ OKoordinaten: 48° 1′ 39″ N, 15° 25′ 43″ O
Höhe: 371 m ü. A.
Einwohner: 3.117 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 49 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3204
Vorwahl: 02722
Gemeindekennziffer: 3 19 18
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Schloßstraße 1
3204 Kirchberg an der Pielach
Website: kirchberg-pielach.at
Politik
Bürgermeister: Martin Robausch (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2025)
(23 Mitglieder)
9
9
5
Insgesamt 23 Sitze
Lage von Kirchberg an der Pielach im Bezirk St. Pölten (Land)
Lage der Gemeinde Kirchberg an der Pielach im Bezirk St. Pölten (anklickbare Karte)AltlengbachAsperhofenBöheimkirchenBrand-LaabenEichgrabenFrankenfelsGablitzGerersdorfHafnerbachHaunoldsteinHerzogenburgHofstetten-GrünauInzersdorf-GetzersdorfKapellnKarlstettenKasten bei BöheimkirchenKirchberg an der PielachKirchstettenLoichMarkersdorf-HaindorfMaria AnzbachMauerbachMichelbachNeidlingNeulengbachNeustift-InnermanzingNußdorf ob der TraisenObritzberg-RustOber-GrafendorfPerschlingPressbaumPrinzersdorfPurkersdorfPyhraRabenstein an der PielachSchwarzenbach an der PielachSt. Margarethen an der SierningSt. PöltenStatzendorfStössingTraismauerTullnerbachWeinburgWilhelmsburgWölblingWolfsgraben
Lage der Gemeinde Kirchberg an der Pielach im Bezirk St. Pölten (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Blick vom Gemeindeamt auf die Kirche
Blick vom Gemeindeamt auf die Kirche
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Kirchberg an der Pielach ist eine Marktgemeinde mit 3117 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk St. Pölten in Niederösterreich.

Kirchberg an der Pielach liegt im Tal der Pielach im Mostviertel in den niederösterreichischen Alpen.

Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 63,50 Quadratkilometer, davon sind 54 Prozent bewaldet und 41 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche.[1]

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst sieben Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[2]):

  • Kirchberg an der Pielach (1279)
  • Kirchberggegend (226) samt Fronberg
  • Schloßgegend (265)
  • Schwerbachgegend (429) samt Marbach und Schwerbach
  • Soisgegend (497) samt Sois
  • Tradigistdorf (284)
  • Tradigistgegend (137) samt Dörfl auf der Eben

Die Gemeinde besteht aus der einzigen Katastralgemeinde Kirchberg an der Pielach.

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drei der acht Nachbargemeinden liegen im Bezirk Lilienfeld (LF), zwei im Bezirk Melk (ME).

Kilb (ME) Rabenstein an der Pielach Eschenau (LF)
Texing (ME) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Lilienfeld (LF)
Frankenfels Loich Türnitz (LF)
Erinnerung an die Fahnenweihe des Militär-Veteranen-Vereins Kirchberg an der Pielach (7. Oktober 1906)

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum.

Um 600 nach Christus siedelten sich Awaren und Slawen an. Dies bezeugen Funde eines awarischen Ringwalles mit Gefäßfragmenten. Auf die Awaren weisen auch die Flur- und Ortsnamen Tradigist, Gölsnitz, Sois, Dobersnigg, Plespitz, Edlitz, Zegernitz hin. In der Zeit der Karolinger kamen Bajuwaren dazu.[3]

Die erste Erwähnung des Orts folgte um 1250 als „Chirichperg“. 1608 wird Kirchberg als Marktort genannt.[3]

1848 kommt es zu Revolution und Bauernbefreiung, 1850 zur Bildung einer Gemeindevertretung. Mit dem Anschluss Österreichs 1938 kam der Ort zum Gau Niederdonau. Am 8. Mai 1945 rückten sowjetische Truppen ein, es folgten im November 1945 demokratische Wahlen und die Wiederherstellung der österreichischen Souveränität.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den ersten und letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gab es einen starken Bevölkerungszuwachs. In den letzten 25 Jahren wurde die positive Geburtenbilanz durch eine negative Wanderungsbilanz aufgehoben.[4]

Kirchberg an der Pielach: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2025
Jahr  Einwohner
1869
  
1.947
1880
  
2.034
1890
  
1.998
1900
  
2.132
1910
  
2.272
1923
  
2.457
1934
  
2.502
1939
  
2.456
1951
  
2.578
1961
  
2.601
1971
  
2.692
1981
  
2.918
1991
  
3.197
2001
  
3.168
2011
  
3.116
2021
  
3.210
2025
  
3.117
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Skywalk (Aussichtsplattform) in Kirchberg an der Pielach, Österreich
Schloss
Filialkirche Tradigist

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anzahl der nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstätten stieg von 136 im Jahr 2001 auf 179 im Jahr 2011. Land- und forstwirtschaftliche Betriebe gab es 156 nach der Erhebung im 1999. Diese Zahl sank auf 146 im Jahr 2010. Nach der Volkszählung 2001 betrug die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort 1.387. Die Erwerbsquote lag 2016 bei 52,8 Prozent.[6][7]

Öffentliche Einrichtungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten,[8] eine Volksschule und eine Mittelschule.[9]

Bahnhof Kirchberg a.d.Pielach
Waggon der Mariazellerbahn mit Kirchberger Motiven
  • Eisenbahn: Kirchberg liegt an der Mariazellerbahn. Diese Bahnstrecke hält im Gemeindegebiet im Bahnhof Kirchberg an der Pielach sowie den Haltestellen Tradigist und Schwerbach. Kirchberg war zwischen Juni 1991 und Dezember 2015 mit einer zweijährigen Unterbrechung Systemkreuzungsbahnhof.
  • Straßen: An das höherrangige Straßennetz ist Kirchberg durch die B39 (Pielachtal Straße) angebunden. Außerdem führen noch überregional bedeutende Landesstraßen über die „Luft“ nach Kettenreith, sowie über Tradigist und den „Gaisbühelsattel“ nach Eschenau. Von Tradigist führt auch eine Straße über den „Morigrabensattel“ nach Schrambach.

Der Sportclub Kirchberg wurde am 26. Oktober 1946 gegründet.

  • Die ehemalige Karate-Weltmeisterin Karina Gansch, nun Karina Schmalek[6] stammt aus Kirchberg an der Pielach. Sie wurde 1998 in Bern Österreichs erste Shōtōkan-Weltmeisterin.
  • 2019 wurden auch die beiden Brüder Daniel und Stefan Burmetler Weltmeister im Tischfußball. Sie konnte sich Silber im Nationalteam und Gold im U19-Classic holen.

Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2025 bei 23 Sitzen folgende Mandatsverteilung: SPÖ 9, ÖVP 9, FPÖ 5.[10]

  • 2020–2025 Franz Singer (ÖVP)[11]
  • seit 2025 Martin Robausch (SPÖ)[12]

Der Gemeinde wurde 1969 ein Wappen verliehen. Es zeigt über drei silbernen Wellenbalken auf einem grünen Hügel das rot bedachte Kirchengebäude.

Es symbolisiert die Lage im Tal und zeigt die namensgebende Kirche.[13]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Josef Wiesinger (1827–1902), Pfarrer
  • Matthäus Bauchinger (1851–1934), Pfarrer und Politiker[14]
  • Karl Stolz (1873–1967), Unternehmer und Bürgermeister
  • August Blazic (* 1947), Pfarrer
  • 2019: Gerhard Hackner (* 1953), Amtsleiter, Tourismusobman und Multifunktionär[15]
  • 2021: Anton Gonaus (* 1951), Bürgermeister

Söhne und Töchter der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Leopold von Mende (1816–1893), Advokat und Abgeordneter zum Österreichischen Abgeordnetenhaus
  • Lambert Karner (1841–1909), Pfarrer, Speläologe und Archäologe
  • Wilhelm Weinmeier (* 1955), Elektrotechniker, Politiker und Abgeordneter zum Nationalrat

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Niederösterreich, südlich der Donau, Teil 1, Verlag Berger, Horn/Wien 2003, S. 944 f., ISBN 3-85028-364-X
  • Heinz Palt: Heimatbuch der Marktgemeinde Kirchberg an der Pielach. Kirchberg an der Pielach 1975
Commons: Kirchberg an der Pielach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Ein Blick auf die Gemeinde Kirchberg an der Pielach, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. November 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
  3. a b Gedächtnis des Landes – Orte: Kirchberg an der Pielach. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 4. November 2022.
  4. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Kirchberg an der Pielach, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 7. Februar 2019.
  5. Aussichtsplattform Kirchberg auf der Webseite der Mostviertel Tourismus Gmbh
  6. a b Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Kirchberg an der Pielach, Arbeitsstätten. Abgerufen am 7. Februar 2019.
  7. Statistik Austria, Abgestimmte Erwerbsstatistik 2016. Abgerufen am 7. Februar 2019.
  8. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 8. November 2020.
  9. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 28. September 2020.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2025 in Kirchberg an der Pielach. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2025, abgerufen am 23. März 2025.
  11. Gila Wohlmann: Franz Singer ist Kirchbergs Bürgermeister! 26. Februar 2020, abgerufen am 23. März 2025.
  12. Tanja Handlfinger: Das ist Kirchbergs neuer Bürgermeister. 21. März 2025, abgerufen am 23. März 2025.
  13. Gedächtnis des Landes – Orte: Kirchberg an der Pielach. Museum Niederösterreich, abgerufen am 13. November 2021.
  14. Hof- und Staatshandbuch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie 1906, Seite 397, Spalte 3.
  15. https://www.noen.at/pielachtal/kirchberg-an-der-pielach-gerhard-hackner-ist-ehrenbuerger-kirchberg-an-der-pielach-gerhard-hackner-anton-gonaus-kirchberg-halle-135611549 (abgerufen am 12. Februar 2019)