Reichserntedankfest

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Blick durch das Wesertal auf den Bückeberg, Hagenohsen, mit dem gemähten früheren Festplatz und Hagenohsen. Der erhöhte Mittelweg ist ungemäht und dunkler, an seinem Ende oben in der Buschgruppe liegen die Reste der früheren Ehrentribüne.
Lage des Reichserntedank-Festplatzes bei Hameln mit den damaligen An- und Abreisewegen (Straße, Schiene, Fluss)

Das Reichserntedankfest, umgangssprachlich auch Bückebergfest genannt, fand auf dem etwa fünf Kilometer südlich von Hameln gelegenen Bückeberg bei Hagenohsen in den Jahren von 1933 bis 1937, jeweils am ersten Sonntag nach dem Michaelistag (29. September), statt. Neben dem Reichsparteitag in Nürnberg und der Feier zum 1. Mai (Tag der nationalen Arbeit, ab 1934 „Nationaler Feiertag des deutschen Volkes“) in Berlin war es die größte Massenveranstaltung der NSDAP.

Als Festplatz diente eine künstlich abgeflachte Rasenfläche am Nordhang des Bückeberges von etwa 600 mal 300 Metern. An den Reichserntedankfesten nahmen zuletzt über eine Million Menschen aus dem ganzen Deutschen Reich teil. Obwohl das Fest für die Bauernschaft konzipiert wurde, waren zur Teilnahme vor allem Beamte und NSDAP-Mitglieder verpflichtet worden.[1] Prominente Teilnehmer waren führende Nationalsozialisten wie Adolf Hitler, Joseph Goebbels und Reichsbauernführer Walther Darré. Im Vorfeld des Reichserntedankfestes fand in Goslar der Reichsbauerntag statt, bei dem es sich um eine interne Veranstaltung des Reichsbauernrates handelte.

Gründe für den Bückeberg

Der 160 m ü. NN hohe Bückeberg

Die Durchführung der Reichserntedankfeste hatte das Reichspropagandaministerium unter Joseph Goebbels inne, der den Architekten Albert Speer mit der Ausgestaltung beauftragte.[2] Er sollte einen Platz für „ein bäuerliches Volksfest bisher ungeahnten Ausmaßes in der freien Natur“ gestalten.[3] Eine Kommission des Reichspropagandaministeriums bereiste im August 1933 die Gegenden um die Städte Hoya, Bückeburg und Hameln auf der Suche nach einem geeigneten Platz für das große Fest. Waren anfangs noch die Weserwiesen in Hoya für die Massenveranstaltung ins Auge gefasst, entschied sich die Kommission für den Bückeberg bei Hameln. Offiziell wurde dies damit begründet, dass es sich hier um „ureigensten deutschen Boden“ und „germanisches Kerngebiet“ handele. Es sei von „freiem kämpferischem Bauerntum“ erfüllt und die Äcker seien „von den Kämpfen der deutschen Stämme um den deutschen Boden mit Blut getränkt“. Auch mit der angeblich unweit von hier stattgefundenen Varusschlacht wurde argumentiert, dem großen Sieg der Germanen über die Römer. Hauptargument war die Weser, die von der Quelle bis zur Mündung ein deutscher Fluss sei.[4]

All dies traf für Hoya als Austragungsort ebenso zu, sodass die Gründe für die Wahl des Bückebergs eher auf der praktischen Seite zu suchen sind. Das ursprünglich favorisierte Hoya erfüllte nicht die Anforderungen, die An- und Abfahrt der erwarteten Menschenmassen zu bewältigen. Günstige Bahnverbindungen waren Voraussetzung, da die Deutsche Reichsbahn einen großen Teil der Transporte zu leisten hatte. Zudem bot sich der Bückeberg wegen der günstigen Neigung seines breiten Nordhangs als Platz für die geplante Großkundgebung an, da man hier, im Gegensatz zu den Weserwiesen in Hoya, von jedem Standpunkt aus einen freien Blick auf Redner- und Ehrentribüne und einen weiten Blick in die Landschaft des Wesertals hatte. Dies erwies sich ab 1935 als wichtig für die weiträumigen militärischen Übungen und Schaukämpfe, die im Rahmen des Festes einen immer größeren Teil einnahmen.

Ein weiterer Grund, der für den Bückeberg sprach, war die Tatsache, dass die ausgewählte Seite des Berges Domänenland im Besitz des Staates Preußen und damit unkompliziert verfügbar war.

Der Festplatz

Beschreibung

Skizze des Festplatzes im Zustand von 1933

Der weiträumige grasbewachsene Festplatz wurde von Albert Speer entworfen und sollte als „Reichsthingplatz“ ausgebaut werden. Es handelt sich um ein zunächst 120.000 m², später 180.000 m² großes, wall- und heckenumstandenes Wiesenareal in ovaler Form. Das Oval war von einem dreifachen, zur Niederung offenen Ring von Fahnenmasten mit Hakenkreuzfahnen umgeben. Sie bildeten einen Binnenraum, der das Gefühl der Zusammengehörigkeit zu einer Volksgemeinschaft stärken sollte.[5] Das Festgelände liegt an einem leicht ansteigenden Hang am östlichen Ortsrand von Hagenohsen und erlaubt einen weiten Blick ins Tal mit der sich dahin schlängelnden Weser. Der Platz wurde von unten bis oben von einem damals 800 Meter langen Mittelweg durchzogen, der größtenteils erhalten ist. Der seinerzeit als „Führerweg“ bezeichnete Weg ist um einen halben Meter dammartig erhöht und acht Meter breit.[6] Am unteren Ende des Weges stand die 40 Meter breite pyramidenähnliche Rednertribüne. Auf ihr standen SA-Angehörige mit Standarten und Fahnen.[7] Am oberen Ende vor dem Waldrand stand die vier Meter hohe und etwa 100 Meter breite, 3000 Personen fassende Ehrentribüne der Nationalsozialisten und Ehrengäste aus dem Reichsnährstand. Im Inneren befanden sich eine Telefonzentrale und ein Rundfunkstudio.[8] Das gesamte Gelände hat eine doppelte Neigung. Die Hanglage ermöglichte allen Besuchern den Blick nach unten zur Rednertribüne. In sich fiel das Gelände von außen zur Mitte leicht ab, so dass an allen Stellen eine gute Sicht auf den Mittelweg herrschte.[9] 76 Lautsprecher sorgten für eine ausreichende Beschallung. Außer den Tribünen war ab 1936 auch der „Führerweg“ mit Mikrofonen ausgestattet. Mehrere Podeste für Film- und später auch Fernsehkameras verteilten sich über den Platz und auch von Zeppelinen aus wurde gefilmt.[10] Beide Tribünen waren aus Holz errichtet, die jeweils nach den Veranstaltungen wieder abgebaut wurden. Die größere Ehrentribüne ruhte auf Fundamenten aus Beton, die noch erhalten sind.[11] Um den Eindruck eines bäuerlichen Festes zu erwecken, bestanden die Installationen meist aus Naturmaterial, wie Holz bei Tribünen, Treppen, Geländern und Fahnenmasten. Die technischen Installationen, wie die Telefon- und Rundfunkzentrale, Elektrokabel, Wasserleitungen, waren möglichst wenig wahrnehmbar gestaltet.[12]

Bau

Das Veranstaltungsgelände der Reichserntedankfeste am Hang des Bückeberges, links der östliche Rand mit einer steilen Geländekante, rechts Wohnhäuser von Hagenohsen
Die durch Aufschüttungen entstandene steile Geländekante (links) am östlichen Rand

Mitte August 1933 begannen 1800 Männer des Reichsarbeitsdienstes, den Berg zu planieren und seitlich aufzuschütten. Zwischen 1934 und 1937 wurde an der Erweiterung und Einebnungen des Festplatzes gearbeitet. Hierzu waren ständig 450 Arbeiter des Reichsarbeitsdienstes im Einsatz, die in drei Lagern im Wald des Bückeberges in Baracken untergebracht waren. Sie legten Leitungen für Lautsprecher, Mikrophone und Beleuchtung, bauten ein Elektrizitätswerk im benachbarten Dorf Hagenohsen und verlegten im Jahre 1935 eine Drainage auf dem felsigen Gelände.

Die unbefestigten Straßen und Wege in der Umgebung wurden ausgebaut und mit Kopfsteinpflaster versehen. Neue Straßen entstanden auf dem Bückeberg und ein großer Parkplatz wurde an der Ehrentribüne für die Busse der Ehrengäste und Diplomaten angelegt. Östlich von Tündern wurde ein viergleisiger „Führerbahnhof“ mit besonders langen Bahnsteigen für Hitlers Sonderzug fertiggestellt. Kurz vor den Veranstaltungen stieg die Zahl der Arbeiter auf bis zu 1500 an. Neben dem Reichsarbeitsdienst waren auch örtliche Baufirmen im Einsatz.[13]

Pläne Speers und des Reichsbauernführers Walther Darré, die Anlage mit festen klassizistisch angelegten Bauwerken zu versehen, den umlaufenden Wall zu erhöhen und mit acht breiten Zugangstreppen zu versehen, den „Führerweg“ als 600 Meter lange Treppe auszubauen und den Bückeberg an eine neue Autobahn anzubinden, wurden nicht realisiert.

Ideologie

Hitler verfügte 1933, dass das Erntedankfest zentral am ersten Sonntag im Oktober gefeiert werden sollte. Der Erntedanktag, der erste Sonntag nach dem 29. September (Michaelis), galt seit der Bekanntgabe im Reichsgesetzblatt, 28. Februar 1934 als einer der höchsten nationalen Feiertage des NS-Staates. Hier sollte, besonders auf der Grundlage der Blut-und-Boden-Ideologie, die Bedeutung der Bauernschaft für das Reich hervorgehoben werden.[14]

Die im ländlichen Raum verankerte christliche Tradition des Erntedankfestes erfuhr durch das Reichserntedankfest eine Umformung und Instrumentalisierung durch das NS-Regime. Der Nationalsozialismus verstand das Erntedankfest als ein Fest, das seinen Ursprung und seine Sinngebung in der Verehrung des germanischen Gottes Wotan hatte.

Im Gegensatz zum 1. Mai 1933, an dem aus dem traditionellen Tag der Arbeiterbewegung der Tag der nationalen Arbeit wurde und am Folgetag SA und SS gewaltsam Gewerkschaftshäuser besetzten und ihre Funktionäre verhafteten, wählten die Nationalsozialisten bei der Bauernschaft, deren Organisationen bereits im Reichsnährstand gleichgeschaltet waren, den Weg der Verführung und der Manipulation. Die gigantisch angelegten Reichserntedankfeste sollten die Landbevölkerung idealistisch und emotional an das Regime binden und sind so als ein Teil des Prozesses der Machtübernahme anzusehen.[15]

Das evangelische Landeskirchenamt Hannover setzte dieser Vereinnahmung des kirchlichen Erntedankfestes durch die Nationalsozialisten nichts entgegen, im Gegenteil – in seinem Aufruf zum Erntedankfest im Jahre 1933 hieß es:

„Diese Feier des Dankes gegen den Schöpfer gibt der Kirche Gelegenheit zum Hinweis auf den Gehorsam gegen die göttliche Schöpfungsordnung, wie er uns besonders durch die Gedankenwelt des Nationalsozialismus in neuer Klarheit nahegebracht ist.“[16]

Vorbereitende Werbung

Das Konzept des Reichspropagandaministeriums beinhaltete neben den Plänen zur Gestaltung des Festplatzes und zum Ablauf der Großveranstaltung auch einen vorgeschalteten Werbefeldzug mit Broschüren, Plakaten und Filmen. Presse und Rundfunk waren ebenso eingebunden wie andere Ministerien und Organisationen, insbesondere der Reichsnährstand, Bund Deutscher Mädel (BDM) und Reichsarbeitsdienst. Das Ziel, die Landbevölkerung in großer Zahl zur Teilnahme am Reichserntedankfest zu bewegen, wurde durch drei aufeinander folgende Propagandawellen erreicht, die man jeweils unter ein aussagekräftiges Motto stellte. 1935 waren dies in der ersten Phase ab Juni unter Bezug auf den Volksgemeinschafts-Gedanken „Stadt und Land – Hand in Hand“, in der zweiten Phase ab August „Unser Brot aus eigener Scholle“, was auf die angestrebte Autarkie der Versorgung anspielte, und in der dritten Phase ab September „Unterm Erntekranz“ als Assoziation zum ursprünglichen christlichen Anlass.[17]

Hitlers Propagandafahrt durch Hameln

1933 bis 1935 wählte Hitler zur Anreise den Luftweg von Berlin nach Hannover. 1933 nahm er dann zunächst an der Versammlung des Reichsnährstands in Goslar teil, um dann im Triumphzug in offenem Pkw über Hameln zum Bückeberg zu fahren. 1934 und 1935 gelangte er von Hannover aus direkt nach Hameln, wiederum triumphmäßig in offenem Pkw, und erst nach Abschluss des Reichserntedankfestes nach Goslar, das mittlerweile zur Reichsbauernstadt erhoben worden war. Die Fahrten durch das damals 28.000 Einwohner zählende Hameln wurden von der dortigen Verwaltung gründlich vorbereitet. Die Aufforderung an die Hamelner Bürger durch Oberbürgermeister Detlef Schmidt und Kreisleiter Ahlswede lautete:

„Zum Empfang muss ein nie da gewesener Schmuck die Häuser der Straßen der Stadt zieren. Es steht nunmehr bestimmt fest, daß der Führer auf seiner Fahrt zum Bückeberge folgende Straßen der Stadt berühren wird: Rohrsen, Morgensternstraße, Deisterstraße, Osterstraße, Bäckerstraße, Mühlenstraße, Hafenstraße, Ohsener Straße usw. Hamelenser, seid euch dieser Ehre bewusst. Es ist eine Selbstverständlichkeit, daß nunmehr sofort jedes Haus mit Girlanden und Kränzen, mit Hakenkreuzfahnen und Hoheitsabzeichen geschmückt wird. Bringe jeder seine Verehrung zum Führer dadurch zum Ausdruck, daß er mit dazu beiträgt, seinem Haus einen unübertrefflichen Schmuck zu geben. Wir erwarten, daß sich niemand ausschließt. Hameln muss am Sonntag einen Festschmuck aufweisen, der bislang in keiner Stadt erreicht worden ist. Wir Niedersachsen wissen, was wir unserem Führer schuldig sind.“[18]

Die Stadt stellte kostenlos 1000 Wagenladungen Birkengrün zur Ausschmückung der Häuser zur Verfügung. Auf dem Bahnhofsvorplatz war eine riesige Erntekrone aufgehängt mit dem umlaufenden Schriftzug „Der deutsche Bauer – Deutschlands Stärke – Dem Volke Brot – Dem Führer Treue“. Transparente waren über die Straßen der Stadt gespannt mit den Aufschriften „Das Bauerntum ist der Lebensquell des deutschen Volkes!“, „Ein starkes Bauerngeschlecht – durch das neue Erbhofrecht!“, „Die schwielige Bauernhand – schafft Brot für jeden Stand!“, „Spendet für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes!“ und „Stadt und Land – Hand in Hand!“[19]

Ab 1936 benutzte Hitler zur An- und Abreise seinen Sonderzug, der direkt in Hagenohsen hielt. Damit entfiel die Pkw-Triumphfahrt nach und durch Hameln, was auf den Unbill der Stadtoberen stieß.

An- und Abreiselogistik

Für die An- und Abreise wurden bis zu 215 Sonderzüge mit mindestens 1000 Menschen pro Zug eingesetzt, die den Hamelner Bahnhof oder einen der acht weiteren Haltepunkte in der Umgebung des Bückebergs anfuhren, so Hameln-Tündern. In den letzten Stunden vor Festbeginn hielten die Züge im Zweiminutentakt am Hamelner Bahnhof. Besucher aus ganz Deutschland reisten an, von denen die meisten aus einem Umkreis von etwa 100 km kamen. Einige Teilnehmer nahmen eine Fahrtzeit von 30 Stunden in Kauf.[20]

Der in Sandstein gemeißelte Hinweis Hellweg an der Straße von Latferde über den Bückeberg zum Festgelände

Für die mit Bussen, Kraftwagen und Pferdegespannen Anreisenden waren abgeerntete Felder in der Umgebung des Bückebergs als Großparkplätze hergerichtet. Für die Fahrzeuge der 3000 Ehrengäste standen jeweils Parkplätze unmittelbar an der Ehren- und Rednertribüne zur Verfügung. Viele Teilnehmer reisten mit Weserschiffen an, für die eigens Anlegestellen geschaffen wurden. Pioniere schlugen, zusätzlich zur festen Weserbrücke zwischen Kirchohsen und Hagenohsen, mehrere Pontonbrücken über den Strom. Schmale Zufahrtsstraßen waren als „Aufmarschwege“ extra verbreitert worden, so zum Beispiel die Reichsstraße durch das Tal der Emmer zwischen Hämelschenburg und Kirchohsen.

Die Teilnehmer, die übernachteten, fanden Quartier in Hameln oder in riesigen Zeltlagern rund um den Bückeberg.[21] Alle Besucher wurden am Veranstaltungstag bei ihrer Ankunft an den Bahnstationen und Schiffsanlegern über Lautsprecher begrüßt und zu Sammelplätzen geleitet, von wo aus sie den teilweise weiten Weg zum Festplatz gemeinsam antraten.

Obwohl das Reichserntedankfest ein Fest des Bauernstandes sein sollte, waren Bauern zahlenmäßig in der Minderheit. Um dies zu kaschieren, waren Trachtengruppen optisch überrepräsentiert. Ein Großteil der Besucher stammte aus Städten, wie Hannover, Braunschweig, Minden und Herford. Einen relativ großen Anteil am Publikum hatten Frauen und Kinder, die ausdrücklich zur Teilnahme aufgefordert waren. Dadurch unterschied sich das Reichserntedankfest von anderen NS-Massenveranstaltungen, bei denen Männer dominierten.[22]

Ablauf der Reichserntedankfeste

Der erhöhte Mittelweg, damals als „Führerweg“ bezeichnet

Am Morgen des Reichserntedankfestes schwebten über dem Gelände Fesselballone der Wehrmacht, um den Besuchern den Weg zu weisen. Sie gelangten auf breiten Straßen zum Festplatz, der von Fahnen umstanden war. Von dem an der Weser liegenden Ort Hagenohsen führte ein Treppenweg hoch zum Festgelände, auf dem die Besucher zu sechst nebeneinander im Gleichschritt hinaufmarschierten. Nach dem Vorprogramm mit Trachtengruppen und Formationen der SA und des Reichsarbeitsdienstes schritt die Prominenz des NS-Staates mit zahlreichen Mitgliedern des Diplomatischen Korps den dammartig erhöhten Mittelweg zur Ehrentribüne hinauf.

Erst nach einer Weile erschien Hitler und wurde mit 21 Schuss Salut begrüßt. Dann schritt er die Ehrenkompanie der Reichswehr ab, stieg inmitten der begeisterten Menge unter den Klängen des Badenweiler-Marsches langsam (1933: 45 Minuten) den 800 Meter langen Mittelweg, der als „Führerweg“ bezeichnet wurde, zur Ehrentribüne hinauf. Dort wurde er bei Fanfarenklängen und mit einer kurzen Begrüßungsrede durch Joseph Goebbels empfangen, und eine Bauersfrau überreichte Hitler die geschmückte Erntekrone mit den Worten:

Mein Führer! Sie schützen mit starker Hand
unser Land, unser Volk, unseren Stand!
Als unseres Dankes bescheidenes Zeichen
wir Ihnen die Erntekrone reichen.

Stromverteilerkasten am Mittelweg

Danach ging Adolf Hitler zusammen mit den Reichsministern den Mittelweg wieder hinunter zur Rednertribüne. Das Abschreiten des Mittelwegs war zentraler Programmpunkt des Reichserntedankfestes, offiziell als Weg durch das Volk bezeichnet. Am Weg stand hinter einer Absperrkette der SS dicht gedrängt die begeisterte Menge der Festteilnehmer. Einzelne durchgeschlüpfte Zuschauer durften sich Hitler nähern und ihn berühren. Bei keiner anderen NS-Massenveranstaltung gab es eine derartige körperliche Nähe zwischen „Führer“ und „Volk“.[23]

Angelangt an der Rednertribüne am Fuße des Berges hielten Hitler und der Reichsbauernführer Darré inmitten von Fahnen der SA, der SS und des Reichsarbeitsdienstes je dreißigminütige Reden, die Höhepunkt und Ende des Reichserntedankfestes sein sollten. Schließlich folgte die erste Strophe des Deutschlandlieds und das Horst-Wessel-Lied. Ein Großfeuerwerk beendete das Fest.[16]

Im Jahre 1933 war der Beginn des offiziellen Festteils noch auf 19 Uhr festgelegt, was allerdings beim Abmarsch der Menschenmassen in der hereinbrechenden Dunkelheit zu einem Chaos führte. Deshalb wurde der Beginn ab 1934 auf die Mittagszeit vorgezogen und das Abschlussfeuerwerk durch den Abwurf von Hunderten kleiner Fallschirme mit daran befestigten Hakenkreuzfahnen ersetzt. Ein Lichtdom aus rund um den Platz aufgestellten Scheinwerfern, deren Kegel einige Kilometer in den Himmel reichten, sollte die Bevölkerung zusätzlich beeindrucken.

Ab 1935 nahmen Teile der Wehrmacht am Reichserntedankfest teil. Nachdem Adolf Hitler auf der Ehrentribühne die Erntekrone entgegengenommen hatte, folgte auf dem unterhalb des Festplatzes in der Ebene gelegenen Areal ein Manöver fast aller Waffengattungen mit Artillerie, Panzern und Bombenflugzeugen. In Brand geschossen wurde dabei ein eigens von Pionieren errichtetes kleines Dorf, anfangs „Bückedorf“, später verunglimpfend „Meckererdorf“ genannt. Die Wehrmachtsvorführungen dauerten 1937 über 60 Minuten. Hierbei wurde auch eine Brückenattrappe über die Weser zerstört.[16]

Entwicklung

Hameln wurde „zum Nürnberg an der Weser“, zum „Nürnberg des Nordens“ proklamiert.[24] Die „vor Blut- und Bodenkitsch triefende Programmgestaltung“[25] wurde ab 1935 auch durch Schaukampfdarbietungen der Wehrmacht ergänzt.

  • Anfang August 1933 verlautbarte der Landesbauernführer Hartwig von Rheden die Abhaltung eines Reichserntedankfestes auf den Weserwiesen in Hoya
  • Anfang August 1933 fiel die Entscheidung des Reichspropagandaministeriums für den Bückeberg als Austragungsort
  • Mitte August 1933 war der Beginn der Bauarbeiten am Bückeberg
  • 1. Oktober 1933 fand das 1. Reichserntedankfest in den Abendstunden mit etwa 500.000 Teilnehmern statt
  • Dezember 1933 erhob Goebbels den Festplatz zur Reichsthingstätte Bückeberg und verkündete den Bückeberg als ständigen Veranstaltungsort
  • 30. September 1934 – 2. Reichserntedankfest, ab jetzt in den Mittagsstunden, mit etwa 700.000 Teilnehmern
  • 6. Oktober 1935 – 3. Reichserntedankfest ab jetzt mit Wehrmachtsvorführungen, Teilnehmerzahl unbekannt
  • 4. Oktober 1936 – 4. Reichserntedankfest, Teilnehmerzahl unbekannt
  • 3. Oktober 1937 – 5. Reichserntedankfest mit etwa 1,2 bis 1,3 Millionen Teilnehmern
  • 2. Oktober 1938 – geplantes 6. Reichserntedankfest auf dem Bückeberg, abgesagt am 30. September (!) wegen „Inanspruchnahme von Transportmitteln“ zu anderen Zwecken (Verlegung von Wehrmachtsteilen an die Grenze zur Tschechoslowakei, siehe Sudetenkrise)

Die Angaben über Teilnehmerzahlen stammen vom Veranstalter, dem Reichspropagandaministerium, und sind sicher großzügig nach oben gerundet, zeigen aber dennoch den großen Zuspruch, den die Veranstaltung hatte.

Das Fest fand nur insgesamt fünf Mal statt. 1938 wurde es angesichts der Sudetenkrise wegen seiner „Inanspruchnahme von Transportmitteln“ kurzfristig abgesagt, weil die Jubelmassen mit stark verbilligten Sonderzügen herbeigeschafft wurden, die nun zum Transport von Soldaten benötigt wurden. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 war diese Art von Freiluftveranstaltung nicht mehr durchführbar.[26] Ein weiterer Grund für das Nichtfortführen der Feste bestand auch darin, dass die Bevölkerung indoktriniert war und dass das nationalsozialistische Regime in dieser Zeit politisch so gefestigt war, dass es der Zustimmung der Bevölkerung nicht mehr weiterhin bedurfte.

Aus den Reden Hitlers und Goebbels’

1934 Goebbels begrüßt Hitler:

„Mein Führer! (…) Diese 700.000 deutsche Bauern, mit denen sich in dieser Stunde, durch die Wellen des Äthers verbunden, die ganze deutsche Nation vereinigt, legt Ihnen ihre Huldigung zu Füßen. Sie haben ein Reich der Bauern, Arbeiter und Soldaten wiederaufgerichtet. Wie tief dieses Reich im Herzen des ganzen Volkes befestigt und verankert ist, das konnte Ihnen diese Fahrt von Goslar zum Bückeberg durch bestes deutsches Bauernland zeigen, die einem wahren Triumphzug geglichen hat. (…)“[27]

1935 Hitler:

„(…) Die Vorsehung hat es uns ermöglicht, in diesem Jahr nicht nur wirtschaftlich eine reiche Ernte einzubringen, sie hat uns auch noch mehr gesegnet: Erstanden ist uns wieder die deutsche Wehrmacht. Erstehen wird die deutsche Flotte. Die deutschen Städte und die schönen Dörfer, sie sind geschützt, über ihnen wacht die Kraft der Nation, wacht die Waffe in der Luft. Weit darüber hinaus wollen wir aber noch für eine besondere Ernte danken: Wir wollen in dieser Stunde den Hunderttausenden und Hunderttausenden deutscher Frauen danken, die uns wieder das schönste gegeben haben, das sie uns schenken konnten: viel Hunderttausende kleine Kinder! (…)“[28][29]

1937 Hitler:

„(…) Ich lasse Ihnen nicht umsonst hier bei jedem Erntedankfest die Übungen der Wehrmacht vorführen. Sie sollen Sie alle erinnern, dass wir hier nicht stehen würden, wenn über uns nicht Schild und Schwert Wache halten würden. (…) Wir haben keine Lust, mit irgend jemandem Händel anzufangen. Aber es soll auch jeder wissen: den Garten, den wir uns bestellt haben, den ernten wir auch allein ab, und niemand soll sich einbilden, jemals in diesen Garten einbrechen zu können! Das können sich die internationalen jüdischen Bolschewistenverbrecher gesagt sein lassen: wo immer sie auch hingehen – an der deutschen Grenze stoßen sie auf ein eisernes Stop! (…)“[30]

Heutiger Zustand und Umgang mit dem Festgelände

Das frühere Gelände der Reichserntedankfeste steht gegenwärtig wie zum Zeitpunkt der Feste in staatlichem Besitz; heute ist der Eigentümer das Land Niedersachsen.[31] Das Areal ist bis auf einen kleineren landwirtschaftlich genutzten Bereich in der Ebene und eine Bebauung durch einzelne Wohnhäuser am unteren westlichen Rand weitgehend erhalten geblieben. Es ist als gestaltete Landschaft mit dem erhöhten „Führerweg“, inszenierten Baumgruppen, gepflasterten Straßen und Alleen noch heute erkennbar. Bauliche Relikte sind Treppenbauten an der Weser, ein Wasserhochbehälter, Reste der Arbeitsdienstlager, Tribünenfundamente sowie Verteilerkästen. Die Fundamente der Ehrentribüne sind heute noch sichtbar, aber stark überwuchert. Eine Bepflanzung seitens der Gemeinde Emmerthal in den 1990er Jahren sollte sie unsichtbar machen.[32] Die kopfsteingepflasterte Straße von Hagenohsen hinauf zur Ehrentribüne ist erhalten und steht unter Denkmalschutz (heute Bückebergstraße, 1933 Hellweg). Das Kopfsteinpflaster der Emmerthaler Straße zum Vorwerk Ohsen ist ebenso bis heute erhalten.

Heutige Bedeutung

Historiker messen dem Gelände der Reichserntedankfeste am Bückeberg bei Hameln eine Bedeutung als historischer Erinnerungsort auf nationaler Ebene bei. Es gehöre neben dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, den Ruinen des KdF Seebades Prora auf Rügen und dem einstigen Reichssportfeld Berlin zu den wenigen noch bestehenden Orten, an denen die Nationalsozialisten um Zustimmung in der Bevölkerung warben und die Volksgemeinschaft manipulativ inszenierten.[33] Nach Albert Feiber von der Dokumentation Obersalzberg stelle der Bückeberg einen zentralen Ort der Selbstinszenierung des NS-Regimes dar. Er sei eine Ergänzung zu Gedenkstätten, wie dem Dokumentationszentrum KZ Bergen-Belsen, und in Norddeutschland der einzige Ort, an dem sich das Thema des Führerkults darstellen lasse.[34] Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege betrachtet das Gelände als hochrangiges Kulturdenkmal und stufte es 2011 mit seinen restlich erhaltenen Anlagen als Baudenkmal im Sinne des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes ein.[35] Diese Bewertung beruht auf der Tatsache, dass das Gelände noch heute als solches erkennbar ist. Das gesamte Areal ist wegen der umfangreichen Planierarbeiten, Abtragungen und Aufschüttungen in den 1930er Jahren als bauliche Anlage zu sehen. Laut dem niedersächsischen Landesarchäologen Henning Haßmann ist es „eines der am besten erhaltenen und eindrucksvollsten Zeugnisse monumentaler Landschaftsarchitektur und gestalteter Kulturlandschaft aus der Zeit des Nationalsozialismus“.[36] Das dokumentiert ein dreidimensionales Geländemodell des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege vom früheren Festgelände und dem bewaldeten Bückeberg, das auf einer Airborne-Laserscanning-Erfassung beruht. Laut Haßmann zeige es eine „Fülle von Spuren“ in einer „Reliktlandschaft“, darunter auch unter Bewaldung liegende Reste von Lagern des Reichsarbeitsdienstes und damals errichtete Wasserhochbehälter.[37]

Jens-Christian Wagner von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten erklärte 2015, „dass die NS-Verbrechen ohne ihren gesellschaftlichen Rahmen gar nicht erzählt und auch nicht verstanden werden können. Bergen-Belsen und der Bückeberg gehören zusammen, sind Teil eines Systems. Wer über die Verbrechen spricht, muss zwingend auch über die Täter und die Mitmachbereitschaft in der Bevölkerung sprechen.“[36][38]

Aufnahme ins Denkmalverzeichnis 2011

Blick vom Ohrberg über Tündern auf das schneebedeckte Gelände der früheren Reichserntedankfeste

Anfang 2001 beantragte der Historiker Bernhard Gelderblom aus Hameln, den Bückeberg wegen seiner historischen Bedeutung unter Denkmalschutz zu stellen. Im Jahr 2002 wies die Gemeinde Emmerthal das Gelände der Reichserntedankfeste als Wohngebiet aus und plante, es bebauen zu lassen. Seither gibt es eine Kontroverse um die weitere Zukunft des Areals. Unter Historikern regte sich Widerstand gegen eine Bebauung, die eine Zerstörung des historischen Ortes bedeutet hätte.[39] Die Gemeinde Emmerthal lehnte einen Denkmalstatus für das Geländes anfangs ab. Man befürchtete bei einer Einstufung eine Aufwertung der Stätte, die Rechtsextremisten als „Wallfahrtsort“ hätten entdecken können, zumal bereits an einem 20. April („Führergeburtstag“) Blumen niedergelegt wurden. Als oberste Denkmalschutzbehörde, die in Dissensfällen über den Denkmalstatus zu entscheiden hat, rief das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur im September 2009 ein Symposium unter Teilnahme von Experten und lokalen Entscheidungsträgern ein.[40] Im Ergebnis einigte man sich, das Gelände im Denkmalverzeichnis zu führen und seinen „Status quo“ zu erhalten. Rekonstruktionen des Veranstaltungsortes oder die Einrichtung einer Gedenkstätte wurden ausgeschlossen.[41] 2011 erfolgte die Ausweisung als Kulturdenkmal und die Aufnahme im Denkmalverzeichnis.[42] Nach der Denkmaleinstufung stellte sich die Frage nach einem Vermittlungskonzept für das Gelände, für das es bis dahin keinerlei Informationen vor Ort gab. Das Thema der Massenversammlungen am Bückeberg wird in einem kleinen Bereich in der Dauerausstellung des Museums Hameln präsentiert.[43]

Da während der Tiefbauarbeiten 1938 am Fuße des Bückeberges ein größeres Gräberfeld aus dem Übergang der Bronzezeit in die vorrömische Eisenzeit um etwa 1000 v. Chr. entdeckt wurde, stellt das Gelände zusätzlich ein Bodendenkmal dar.

Tag des offenen Denkmals 2013

Die damalige niedersächsische Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic eröffnet 2013 landesweit den Tag des offenen Denkmals in Hameln

Am 8. September 2013 eröffnete die damalige niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur Gabriele Heinen-Kljajic in Hameln landesweit für Niedersachsen den Tag des offenen Denkmals,[44] dessen Motto „Jenseits des Guten und Schönen – Unbequeme Denkmale?“ lautete. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Stätte der Reichserntedankfeste am Bückeberg.[45]

2013 jährte sich das erste Fest von 1933 (2. Oktober) zum 80. Mal.[46] Damit widmete sich das Land Niedersachsen dem Areal[47] als eines der zentralen Stätten nationalsozialistischer Selbstinszenierung und ließ ihm überregionale Aufmerksamkeit zukommen.[48] Bei der Veranstaltung wurde der 15-minütige Dokumentarfilm Der Bückeberg – ein unbequemes Denkmal[49] uraufgeführt, den Studierende der Europa-Universität Viadrina im Juni 2013 vor Ort gedreht hatten. Am Tag des offenen Denkmals fanden auf dem früheren Festgelände Führungen für Interessierte statt.[50]

Im Anschluss an den Tag des offenen Denkmals gab es in Hameln eine Veranstaltungsreihe zu den Reichserntedankfesten durch Vorträge, Führungen und Lesungen.[51][52] Dabei wurde die 1999 vom Historiker Bernhard Gelderblom konzipierte Ausstellung zu den Reichserntedankfesten gezeigt,[53] die bereits in der Dokumentationsstätte Obersalzberg und im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg zu sehen war.[54]

Weiteres Vorgehen ab 2013

Im September 2013 veranstaltete die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten einen Workshop unter Beteiligung von Historikern, Denkmalpflegern, Gedenkstättenmitarbeitern, Landschaftsarchitekten und Vertretern der betroffenen Kommunen, um über den weiteren Umgang mit dem Gelände zu beraten. Im Ergebnis wurden eine Reihe von Handlungsempfehlungen für den Bückeberg als historischen Ort von nationaler Bedeutung entworfen, darunter:[55]

  • Etablierung als zentraler Ort der Aufklärung über den Nationalsozialismus
  • Die Potenziale der Stätte als Ort für historisch-politisches Lernen müssen präzisiert werden, wobei eine Refaszinierung oder Mythenbildung zu verhindern ist
  • Die historischen Quellen zum Reichserntedankfest sind zu erschließen und zu sichern
  • Das Festgelände sollte vermessen und die Überreste erfasst werden
  • Es ist ein museales Konzept zur Vermittlung zu entwickeln, da weder eine Rekonstruktion von Anlagen noch ein Dokumentationszentrum vorgesehen sind

Im Nachgang des Workshops entstand nach Vereinbarung des Landkreises Hameln-Pyrmont, der Gemeinde Emmerthal, des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege und der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten ab dem Jahr 2014 ein Masterplan für den Bückeberg. Außerdem war eine Vermessung des Geländes per Airborne Laserscanning vorgesehen.[56]

Schaffung eines Dokumentations- und Lernortes ab 2016

Führung auf dem Gelände im Bereich des Mittelweges, 2018

Ab 2016 führte der Verein für regionale Kultur- und Zeitgeschichte Hameln e. V. unter der Bezeichnung „Dokumentation Bückeberg“ ein zweijähriges Projekt zur Vorbereitung einer Dokumentationsstätte durch.[57] Unter der Leitung des Historikers Bernhard Gelderblom erarbeiteten die Historikerin Anett Schweitzer und der Historiker Mario Keller-Holte[58], in Abstimmung mit der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, ein Dokumentations- und Bildungskonzept.[1] Es umfasst die Erschließung des ehemaligen Festgeländes und dessen Infrastruktur, die Konzeptionierung einer Dauerausstellung, den Aufbau einer archivalischen Sammlung sowie die Auswahl eines geeigneten Ortes für eine Dokumentationstätte. Die Finanzierung des Projektes mit einem Etat von fast 140.000 Euro[36] erfolgte unter anderem durch die Sparkasse Hameln-Weserbergland, die VGH-Stiftung und die Deister- und Weserzeitung. Geschichtslehrer aus dem Landkreis Hameln-Pyrmont wollen den Dokumentations- und Lernort Bückeberg als außerschulischen Lernort nutzen.[59]

Im Jahr 2017 lagen mehrere Wettbewerbsentwürfe für einen Dokumentations- und Lernort am Bückeberg vor.[60] Eine Jury unter Vorsitz des Landrates Tjark Bartels wählte den Entwurf eines „historisch-topografischen Informationssystems“ mit einem rund 1,3 Kilometer langen Wegesystem aus.[61] Es ist ein niederschwelliges Angebot ohne Gebäude sowie ohne größere Bodenbewegungen, bei dem gemähte Graswege über das Gelände zu acht Inseln mit Informationstafeln führen.[62] Ursprünglich war die Aufstellung eines vier Meter hohen und 15 Meter langen Schildes mit der Aufschrift „Propaganda“ auf einem heutigen Feld am Standort der früheren Rednertribüne vorgesehen, der Plan wurde aber bald fallen gelassen. Am entgegengesetzten oberen Ende soll über die noch vorhandenen Betonfundamte der Ehrentribüne ein Steg führen. Die Kosten des Vorhabens wurden zunächst mit 350.000 Euro, später mit 450.000 Euro beziffert.[63] Davon sicherten der Landkreis Hameln-Pyrmont die Übernahme von 225.000 Euro, die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten 150.000 Euro, die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung 50.000 Euro und die Stiftung Niedersachsen 50.000 Euro zu.[64] Hinzu kommen für die Instandhaltung und Betreuung des Geländes in den Jahren 2018 bis 2021 und Folgekosten in Höhe von rund 300.000 Euro.[65] 2018 standen zur Realisierung des Dokumentations- und Lernortes Gelder in Höhe von 1,457 Millionen Euro zur Verfügung.[66]

Fachforum in Hameln zur Erinnerungskultur zum Bückeberg, 2018

Anfang 2018 führte der Landkreis Hameln-Pyrmont ein Fachforum zur Erinnerungskultur zum Bückeberg durch[67], an dem neben Bürgern auch Vertreter aus Politik, Bildung, Kultur und Verwaltung teilnahmen.[68]

Die Entscheidung über die Realisierung des Dokumentations- und Lernortes traf der Kreistag des Landkreises Hameln-Pyrmont in einer Sitzung im März 2018.[69][70] Der ausgewählte Gestaltungsentwurf wurde Anfang 2018 im Kreishaus in Hameln öffentlich präsentiert.[71] Seine Umsetzung, die auch die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten unterstützt[72], war ab dem Jahr 2018 vorgesehen.[73] Träger des Dokumentations- und Lernortes ist die Ende 2018 gegründete „Dokumentations- und Lernort Bückeberg gemeinnützige GmbH“, als deren Geschäftsführer der Hamelner Historiker Alexander Remmel berufen wurde.[74][75]

Auch nach der Entscheidung blieb die Realisierung des Dokumentations- und Lernortes innerhalb der Kommunalpolitik und in Teilen der Bevölkerung umstritten. Am 30. November 2018 wurde durch ein überarbeitetes Konzept ein Kompromiss[76] bekannt gegeben, insbesondere um Anwohner am Bückeberg weniger zu belasten und den Ort vor Anreiseverkehr zu schützen.[77] Danach soll das Areal von der oberen Seite erschlossen werden. Dort sind im Bereich der ehemaligen „Ehrentribünen“ Sanitäranlagen und Projekte, wie „Grünes Klassenzimmer“ und „Grundrechtepfad“, vorgesehen.[78] Eine ständige Ausstellung über die Hintergründe der „Reichserntedankfeste“ ist im Museum für Landtechnik und Landarbeit geplant, wo ein Gebäude für rund 400.000 Euro umgebaut werden soll.[79] Dadurch erhöhen sich die Gesamtkosten für den Dokumentations- und Lernort auf rund 2 Millionen Euro.[78]

Resonanz in der Landes- und Bundespolitik

Der Niedersächsische Landtag beriet am 19. April 2018 über die Errichtung eines Dokumentations- und Lernortes am Bückeberg in Emmerthal. Nach kontroverser Debatte stimmte er mehrheitlich einem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zu[80], dass sich der Bund und das Land Niedersachsen finanziell an dem Projekt beteiligen mögen. Während die Fraktionen von SPD und FDP den Antrag der Grünen unterstützten, gab sich die Fraktion der CDU „distanziert bis ablehnend; die AfD polterte gegen das Geschichtsprojekt“.[81]

Seit der Behandlung des Themas im Niedersächsischen Landtag besuchten verschiedene Landes- und Bundespolitiker von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, AfD und CDU den Bückeberg, um sich vor Ort über den geplanten Dokumentations- und Lernort zu informieren.[82]

Wegen der bundesweiten Bedeutung des Geländes der früheren Reichserntedankfeste befasste sich auf Antrag von SPD-Abgeordneten im Juni 2018 der Bundestag mit der finanziellen Förderung eines Dokumentations- und Lernortes am Bückeberg[83] und stellte 725.000 Euro aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung.[84]

Kritik am geplanten Dokumentations- und Lernort

Einzelne Kreistagsabgeordnete des Landkreises Hameln-Pyrmont äußerten Kritik an der Höhe der Kosten für den geplanten Dokumentations- und Lernort, die der Landkreis zu tragen hätte. Sie fürchten ein „finanzielles Desaster“[85] und plädieren für eine kostengünstigere Möglichkeit.[86] Außerdem forderten Kreistagsabgeordnete eine Finanzierung auf Bundesebene, da dem Gelände der Reichserntedankfeste eine nationale Bedeutung zugewiesen wird.

Ende 2017 wurde der Bevölkerung die Planungen für einen Dokumentations- und Lernort in einer Bürgerversammlung vorgestellt, die der Landkreis Hameln-Pyrmont und die Gemeinde Emmerthal durchführten.[87] Das Konzept stieß vor allem aus dem Ort auf Kritik, die mit zu hohen Kosten begründet wurde und einer befürchteten Stigmatisierung des Dorfes Hagenohsen durch das anfangs geplante Schild mit der Aufschrift „Propaganda“.[88] Nach Auffassung der Kritiker würde das Aufstellen von je einer Infotafel am oberen und unteren Rand des Geländes ausreichen[89]; zusätzlich könne es durch ein Internetangebot per Smartphone virtuell erkundet werden.[90] Einige Bürger riefen eine „Initiative Bückeberg“ ins Leben und führten eine Unterschriftenaktion gegen eine Umsetzung des geplanten Vorhabens am Bückeberg durch.[91] Anfang 2018 hatten 2000 Einwohner die Unterschriftenliste unterzeichnet.[92] Da sich 2018 der Widerstand gegen einen künftigen Lern- und Erinnerungsort auf dem Bückeberg erheblich verstärkt hatte[93], beschloss der Gemeinderat Emmerthal eine Bürgerbefragung vorzunehmen.[94] Sie hätte etwa 10.000 Euro gekostet und wäre nicht bindend gewesen.[95] Am 27. Juni 2019 entschied der Rat der Gemeinde Emmerthal, die Bürgerbefragung nicht durchzuführen, dafür stimmten die beiden AfD-Politiker.[96]

Die AfD-Fraktion im niedersächsischen Landtag lehnt eine Gedenkstätte ab und befürwortete nach einer Besichtigung des Geländes im Juli 2018 zwei Informationstafeln als ausreichend.[97]

Literatur

Bis 1945

  • Fritz Müller-Partenkirchen: Rund um den Bückeberg. Erlebnisse und Berichte vom 1. Deutschen Erntedanktag am 1. Oktober 1933. Drescher, Möser (Bezirk Magdeburg) 1934.[98]

Nach 1945

  • Wolfgang Benz, Hermann Grauel, Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. 4. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 2001, ISBN 3-423-33007-4 (dtv 33007), (5. aktualisierte und erweiterte Auflage. ebenda 2007, ISBN 978-3-423-34408-1 (dtv 34408)).
  • Helmut Heiber (Hrsg.): Goebbels Reden. 1932–1945. 2 Bände. Lizenzausgabe. Gondrom, Bindlach, 1991, ISBN 3-8112-0885-3.
  • Bernhard Gelderblom: Die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg 1933–1937. Verlag CW Niemeyer, Hameln 1998, ISBN 3-8271-9029-0.
  • Gerd Biegel, Wulf Otte (Hrsg.): Ein Volk dankt seinem (Ver)führer. Die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg 1933–1937. Vorträge zur Ausstellung. Braunschweigisches Landesmuseum, Braunschweig 2002, ISBN 3-927939-58-7 (Veröffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums 102).
  • Bernd Sösemann: Wie die Nazis ihr Erntedankfest erfanden. In: Die Welt, 14. Oktober 2008 (Online).
  • Peter Schyga (Red.), Evangelisch-lutherische Propstei Goslar in Kooperation mit dem Verein Spurensuche Harzregion e.V. und Bernhard Gelderblom: Erntedank und „Blut und Boden“. Bückeberg/Hameln und Goslar 1933 bis 1938. NS-Rassekult und die Widerrede von Kirchengemeinden. Papierflieger Verlag, Clausthal-Zellerfeld 2009, ISBN 978-3-86948-048-0 (Spuren Harzer Zeitgeschichte, Sonderband 2; Ausstellungskatalog, Goslar, Goslarer Museum, 4. Oktober – 1. November 2009).
  • Hans-Jürgen Tast: Bewaffnete Festtage. „Stadt und Land – Hand in Hand“. In: Das Archiv. Nr. 4, Dez. 2009, ISSN 1611-0838, S. 40–44, 4 Abb.
  • Hans-Jürgen Tast: Erntedank. Ein Fest im Schatten deutscher Geschichte. Teil 1–2. In: Philatelie. Das Magazin des Bundes Deutscher Philatelisten. 62. Jg., Nr. 400, Okt. 2010, ISSN 1619-5892, S. 1, 66–69, 12 Farb-Abbildungen und Nr. 401, Nov. 2010, S. 56–59, 5 Farb-Abbildungen.
  • Die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg bei Hameln als Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 36. Hrsg.: Stefan Winghart, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Hameln, 2010, ISBN 978-3-8271-8036-0.
  • Bernhard Gelderblom: Das „Reichserntedankfest“ auf dem Bückeberg bei Hameln 1933-1937. In: Gedenkstättenrundbrief Nr. 172, 12/2013, S. 42–51 (Online, pdf).
  • Bernhard Gelderblom: Braune Verführung auf dem Bückeberg, bebilderter Zeitungsartikel in der Deister- und Weserzeitung, 6. September 2013 (Online, pdf).
  • Anette Blaschke: Die Reichserntedankfeste vor Ort. Auf der „Hinterbühne“ einer nationalsozialistischen Masseninszenierung. In: Dietmar von Reeken, Malte Thießen: „Volksgemeinschaft“ als soziale Praxis. Neue Forschungen zur NS-Gesellschaft vor Ort. Paderborn/München/Wien/Zürich 2013, S. 125–141.
  • Juliane Hummel, Rolf Keller: Der Bückeberg bei Hameln. Ein langer Weg zum Kulturdenkmal und Informations- und Lernort. In: Gedenkstätten Rundbrief Nr. 176, 6/2014.
  • Frank Werner: Hier machten alle mit. In: Die Zeit Nr. 5, 25. Januar 2018, S. 18 (Online, pdf).
  • Christian Branahl, Frank Henke: Antworten zur geplanten Dokumentationsstätte auf dem Bückeberg. In: Dewezet, 26. Januar 2018 (Online).
  • Bert Strebe: Sollte ein Gedenkstein an die Feste der Nazis auf dem Bückeberg erinnern? In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 10. Februar 2018 (Online).
  • Bernhard Gelderblom: Die NS-Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg 1933–1937. Verlag Jörg Mitzkat, Holzminden 2018, ISBN 978-3-95954-059-9.

Archive

Commons: Bückeberg (Hagenohsen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Wolfhard F. Truchseß: Der Bückeberg soll „Lernort“ werden. In Dewezet, 27. September 2016
  2. Die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg. Die Bedeutung des NS-Kultortes Bückeberg. Bei geschichte-hameln.de
  3. Bäuerliches Volksfest als Großkundgebung. Bei dokumentation-bueckeberg.de
  4. Bernhard Gelderblom: Die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg – Warum Bückeberg?
  5. Das Oval der Fahnen. Bei dokumentation-bueckeberg.de
  6. Der Mittelweg. Bei dokumentation-bueckeberg.de
  7. Die Rednertribüne. Bei dokumentation-bueckeberg.de
  8. Die Ehrentribüne. Bei dokumentation-bueckeberg.de
  9. Die doppelte Neigung des Platzes. Bei dokumentation-bueckeberg.de
  10. Frankfurter Rundschau, 28. Februar 2001
  11. Die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg. Der Ort. Bei geschichte-hameln.de
  12. Die Grundelemente der Platzgestaltung. Bei dokumentation-bueckeberg.de
  13. Bernhard Gelderblom: Die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg – Baustelle.
  14. Enzyklopädie des Nationalsozialismus. 4. Auflage. München 2001, S. 450, 666.
  15. Bernhard Gelderblom: Die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg – Die Idee zum Fest
  16. a b c Bernhard Gelderblom: Die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg – Das Hauptprogramm
  17. Die Rekrutierung der Teilnehmer. Bei dokumentation-bueckeberg.de
  18. Stadtarchiv Hameln, Bestand 2 Acc. 1 Nr. 1001 sowie Deister- und Weserzeitung, 28. September 1934.
  19. Deutsches Historisches Museum Berlin, Bildarchiv, GOS-Nr. BA010203.
  20. Woher kamen die Besucher? Bei dokumentation-bueckeberg.de
  21. Unterbringung und Verpflegung. Bei dokumentation-bueckeberg.de
  22. Wer waren die Besucher? Bei dokumentation-bueckeberg.de
  23. Führer-Kult. Bei dokumentation-bueckeberg.de
  24. Bernhard Gelderblom: Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Adolf Hitler und Margarete Wessel durch die Stadt Hameln. Bei Hamelns Geschichte – abseits vom Rattenfänger.
  25. Kurt Bauer: Nationalsozialismus: Ursprünge, Anfänge, Aufstieg und Fall. UTB, 2008, S. 269.
  26. ebenda S. 270.
  27. Deutsches Rundfunkarchiv Frankfurt/Main, DRA-Nr. C 1237.
  28. Völkischer Beobachter, 30. September 1935.
  29. Hitlers Reden am Bückeberg. Bei dokumentation-bueckeberg.de
  30. Völkischer Beobachter, 4. Oktober 1937.
  31. Aufklärung über das Mitmachen. In: Dewezet, 14. Januar 2018.
  32. Bebauen – bepflanzen – vergessen lassen. Bei dokumentation-bueckeberg.de
  33. Detlef Schmiechen-Ackermann: Inszenierte „Volksgemeinschaft“: Das Beispiel der Reichserntedankfeste am Bückeberg 1933–1937. In: Die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg bei Hameln.
  34. Ein wichtiger Ort der Ergänzung. Bei Deutschlandfunk, 13. März 2018
  35. Henning Haßmann: Das Gelände der Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg als Kulturdenkmal und seine Umgebung als gestaltete Kulturlandschaft. In: Die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg bei Hameln. Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, 2010.
  36. a b c Christian Branahl, Frank Henke: Antworten zur geplanten Dokumentationsstätte auf dem Bückeberg. In Dewezet, 26. Januar 2018
  37. Luftaufnahmen belegen massive Bearbeitung des Bückebergs. Bei Focus Online, 14. Januar 2019
  38. NS-Feierstätte als Ort des Lernens. In: Dewezet, 30. Dezember 2015, S. 22.
  39. Schaumburger Zeitung, Rinteln/Weser, 10. Juni 2008.
  40. Bückeberg – der Denkmalschutz rückt näher. In: Dewezet, 1. Oktober 2009.
  41. Denkmalschutz ja – aber keine Gedenkstätte. In: Dewezet, 3. November 2010.
  42. Der Bückeberg wird nach langem Ringen zum Denkmal. In: Dewezet, 10. März 2011.
  43. Lars Lindhorst: Mehr vom Bückeberg ins Museum? „Nicht machbar“. In: Dewezet, 1. März 2018.
  44. Tag des offenen Denkmals in Niedersachsen: Eröffnung in Hameln am 8. September 2013. Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege.
  45. Bernhard Gelderblom: Die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg. 80 Jahre Bückeberg. Auf Geschichte-Hameln.de.
  46. Vor 80 Jahren: Erstes „Reichserntedankfest“. Auf NDR.de, 3. Oktober 2013.
  47. Premiere für ein unbequemes Denkmal. In: Hallo Sonntag, 14. September 2013.
  48. Christian Branahl: Vom Umgang mit einem schwierigen Erbe. In: Dewezet, 14. August 2013 (pdf).
  49. Filmprojekt Der Bückeberg – ein unbequemes Denkmal. Auf YouTube.com.
  50. Wolfhard F. Truchseß: Der Bückeberg – ein unbequemes Denkmal. In: Dewezet, 10. Juni 2013, (PDF; 782 kB).
  51. Wolfhard F. Truchseß: Spielt man den Neo-Nazis in die Hände? In: Dewezet, 9. September 2013, (PDF; 625 kB).
  52. Der Bückeberg bei Hameln: Ort der „Reichserntedankfeste“. Auf: Gedenkstaettenfoerderung.Stiftung-NG.de
  53. „Unbequeme Denkmäler“ aus der NS-Zeit. (Memento vom 13. September 2013 im Internet Archive) Auf NDR.de, 8. September 2013.
  54. Die Ausstellung Die Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg. Auf Gelderblom-Hameln.de.
  55. Tagungsbericht 19.–20. September 2013: „Zustand: unbeschrieben“. Der Bückeberg bei Hameln – Ort der Reichserntedankfeste 1933 bis 1937/38. Bei H /SOZ / KULT
  56. Juliane Hummel, Rolf Keller: Der Bückeberg bei Hameln. Ein langer Weg zum Kulturdenkmal und Informations- und Lernort. In: Gedenkstätten Rundbrief. Nr. 176, 6/2014.
  57. Bückeberg als Lernort – Skepsis weicht. In Dewezet, 10. Februar 2017
  58. Dokumentation Bückeberg (Impressum). Abgerufen am 30. Januar 2019.
  59. Erklärung der Fachgruppen Geschichte der Schulen im Landkreis Hameln-Pyrmont zum Lernort Bückeberg
  60. Dokumentation Bückeberg – Auswahlverfahren zur Gestaltung eines historisch-topographischen Informationssystems
  61. Wettbewerb Dokumentation Bückeberg | 1. Preis
  62. Gestaltungsentwurf als Luftbild des Geländes. In Dewezet, 19. Februar 2018
  63. Was ist das Gedenken wert? In Dewezet, 19. November 2017
  64. Stiftung gibt Geld für Gedenkort am Bückeberg. Bei ndr. de, 16. Februar 2018
  65. Philipp Killmann: So soll der Bückeberg künftig aussehen. In Dewezet, 3. Januar 2018
  66. Joachim Zieseniß: Bückeberg sorgt weiter für politischen Streit. In Dewezet, 30. August 2018
  67. Philipp Killmann: Bückeberg: Experten und Einwohner diskutieren auf Augenhöhe. In Dewezet, 23. Februar 2018
  68. Philipp Killmann: Fachforum zum Thema Bückeberg. In Dewezet, 13. Februar 2018
  69. Bückeberg: Grünes Licht für NS-Dokumentationsstätte. Bei ndr.de, 13. März 2018
  70. Hameln-Pyrmont billigt NS-Infostätte am Bückeberg. In Dewezet, 13. März 2018
  71. Philipp Killmann: Ausstellung zu Bückeberg-Plänen im Kreishaus. In Dewezet, 1. Februar 2018
  72. Wichtiger Lernort zur Funktionsweise der NS-Diktatur: Stiftung niedersächsische Gedenkstätten unterstützt Pläne für einen Dokumentationsort Bückeberg. Pressemitteilung der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, 2. Februar 2018 (pdf)
  73. Frank Henke: „Propaganda“ in großen Buchstaben. In Dewezet, 24. August 2017
  74. Joachim Zieseniß: Kreis-Finanzausschuss: Mehrheitsgruppe stimmt Bückeberg-Plänen zu. In Dewezet, 28. Februar 2018
  75. Dewezet, 20. Dezember 2018
  76. Kompromiss zur Errichtung des Dokumentations- und Lernortes Bückeberg (pdf)
  77. Nach Widerstand von Anwohnern: Kompromiss für Bückeberg-Gedenkstätte. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 30. November 2018
  78. a b Christian Branahl: Weder Sieger noch Verlierer. In Dewezet, 30. November 2018
  79. Gedenkort Bückeberg wird gebaut – aber anders. Bei ndr.de, November 2018
  80. Entschließungsantrag Bündnis 90/Die Grünen: Landtagsdrucksache 18/645, 10. April 2018 (pdf)
  81. Thomas Thimm: Bückeberg-Debatte: Barbara Otte-Kinast unter Druck. In Dewezet, 20. April 2018
  82. Christian Branahl: Bund gibt 725.000 Euro für das Bückeberg-Projekt. In Dewezet, 27. Juni 2018
  83. Christian Branahl: Bundespolitik blickt auf den Bückeberg. In Dewezet, 9. Mai 2018
  84. Bund gibt 725.000 Euro für das Bückeberg-Projekt. In Dewezet, 27. Juni 2018
  85. Philipp Killmann: Doku-Stätte am Bückeberg: Kritische Stimmen werden lauter. In Dewezet, 18. Dezember 2017
  86. Philipp Killmann: Kippt Kreistag Bückeberg-Projekt? In Dewezet, 23. Januar 2018
  87. Bückeberg: Pläne für Informationssystem werden vorgestellt. In Dewezet, 19. November 2017
  88. Streit um Gedenkort am „Reichsthingplatz“. Bei ndr.de, 20. Dezember 2017.
  89. Bückeberg längst bundesweites Thema. In Dewezet, 21. Februar 2018
  90. Journalist plädiert für „positive Erinnerungskultur“ am Bückeberg. In Dewezet, 27. Dezember 2017
  91. Unterschriftenaktion gegen Mahnmal am Bückeberg. In Dewezet, 15. Dezember 2017
  92. Christian Branahl: NDR sendet Streitgespräch zum Bückeberg. In Dewezet, 19. Februar 2018
  93. Christian Branahl: Emotionale Debatte für die NDR-1-Hörer. In Dewezet, 22. Februar 2018
  94. Christian Branahl: Mehrheit für Einwohner-Befragung. In Dewezet, 30. Januar 2018
  95. Emmerthal: AfD setzt im Fachausschuss Bürgerbefragung zum Bückeberg durch – Wie wird der Rat entscheiden? Bei Radio Aktiv, 30. Januar 2018
  96. Christian Branahl: Bückeberg – der letzte Akt. Dewezet, 29. Juni 2019, abgerufen am 2. Juli 2019.
  97. Rundblick Niedersachsen: Streit um den Bückeberg: AfD lehnt Gedenkstätte am früheren NS-Tatort ab. Ausgabe 125/2018, 3. Juli 2018
  98. Nach Kriegsende wurden in der sowjetischen Besatzungszone Rund um den Bückeberg (1934) und Heul’, wenn’s Zeit ist! (1942) auf die Liste der auszusondernden Literatur der Deutschen Verwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone gesetzt.

Koordinaten: 52° 3′ N, 9° 24′ O