Saint-Hilaire-de-Riez

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Saint-Hilaire-de-Riez
Saint-Hilaire-de-Riez (Frankreich)
Saint-Hilaire-de-Riez (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Pays de la Loire
Département (Nr.) Vendée (85)
Arrondissement Les Sables-d’Olonne
Kanton Saint-Hilaire-de-Riez
Gemeindeverband Pays de Saint-Gilles-Croix-de-Vie Agglomération
Koordinaten 46° 43′ N, 1° 57′ WKoordinaten: 46° 43′ N, 1° 57′ W
Höhe 0–33 m
Fläche 48,85 km²
Einwohner 12.682 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 260 Einw./km²
Postleitzahl 85270
INSEE-Code
Website www.sainthilairederiez.fr

Kirche Saint-Hilaire

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Saint-Hilaire-de-Riez ist eine französische Gemeinde mit 12.682 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Vendée in der Region Pays de la Loire. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Les Sables-d’Olonne und ist Mitglied des Gemeindeverbandes Pays de Saint-Gilles-Croix-de-Vie Agglomération. Die Einwohner werden Hilairois und Hilairoises oder Saint-Hilairois und Saint-Hilairoises genannt.

Die Gemeinde erhielt 2023 die Auszeichnung „Drei Blumen“, die vom Conseil national des villes et villages fleuris (CNVVF) im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs der blumengeschmückten Städte und Dörfer verliehen wird.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt ist ein mondäner Badeort mit 10 Kilometer feinem Sandstrand und drei Kilometer felsiger Küste an der Côte de Lumière der Atlantikküste. Sie liegt etwa 28 Kilometer nordwestlich von Les Sables-d’Olonne und etwa 40 Kilometer westnordwestlich von La Roche-sur-Yon. An der östlichen Gemeindegrenze verläuft der Fluss Vie und sein Nebenfluss Ligneron.

Nachbargemeinden von Saint-Hilaire-de-Riez sind Saint-Jean-de-Monts im Nordwesten, Le Perrier und Soullans im Norden, Notre-Dame-de-Riez im Osten, Le Fenouiller im Südosten und Saint-Gilles-Croix-de-Vie im Süden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1622 fand hier das Gefecht bei Riez statt, nach dessen Ende an die 1500 gefangene hugenottische Soldaten von den royalistischen Truppen unter Ludwig XIII. massakriert wurden, nachdem sie sich ergeben hatten.[2]

1814, nach der Abdankung Napoleons I., wurde die Monarchie wiederhergestellt. Ludwig XVIII. bestieg den Thron. Die Restauration war jedoch zunächst nur von kurzer Dauer, denn nach seiner Rückkehr von der Insel Elba im März 1815 erlangte Napoleon die Macht vom König zurück, bis zu seiner Niederlage bei Waterloo am 18. Juni 1815. Dies war die Zeit der Herrschaft der Hundert Tage, in der es in der Vendée erneut zu einem Aufstand kam. Louis de la Rochejaquelein übernahm das Kommando der Rebellion. Fast zwei Wochen lang kämpften die Aufständischen von Aizenay bis Saint-Jean-de-Monts, doch schon bald schwächten Uneinigkeiten bezüglich der Strategie und des Kommandos den Marquis de la Rochejaquelein. Einsam, als er zu einer Waffenlandung nach Saint-Jean-de-Monts unterwegs war, wurde er am 4. Juni 1815 von bonapartistischen Truppen in Saint-Hilaire-de-Riez getötet.[3]

Nach der Landung der amerikanischen Truppen in Saint-Nazaire 1917 beschloss der amerikanische Generalstab, an der Küste der Vendée ein Fliegerlager einzurichten, in dem Beobachter und Luftschützen sowie Verfolgungspiloten ausgebildet werden sollten. Anschließend wurden Land und ganze Bauernhöfe für die Entwicklung von Flugplätzen und die Errichtung von drei Militärlagern rund um Champ-Gaillard in Saint-Hilaire-de-Riez beschlagnahmt.[4]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2013 2020
Einwohner 4.038 4.339 5.028 6.041 7.416 8.761 10.063 11.169 12.137

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirche Saint-Hilaire
  • Kapelle Sainte Marie de l’Océan
  • Kapelle Notre-Dame-de-Pitié
  • Ecomuseum La bourrine du Bois-Juquaud
  • Dreizehn Strände
  • Seit 1995 nahmen die Salzgärten an der Vie in Saint-Hilaire-de-Riez ihre Tätigkeit wieder auf. Dazu gehören drei Meerwassersalinen: die Saline von Recoin (im Besitz der Gemeinde), die Saline von Étoile (Privatbesitz) und die Saline von Prédevie (Privatbesitz).

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint-Hilaire-de-Riez liegt an der Bahnstrecke Nantes–Saint-Gilles-Croix-de-Vie und wird im Regionalverkehr von TER-Zügen bedient.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes de la Vendée. Flohic Editions, Band 2, Paris 2001, ISBN 2-84234-118-X, S. 1022–1027.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saint-Hilaire-de-Riez – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Les communes labellisées. Conseil national des villes et villages fleuris, abgerufen am 20. Oktober 2023 (französisch).
  2. Patrick Avrillas: Louis XIII et la bataille de l'isle de Rié, 1622. Les armes victorieuses de la monarchie absolue. Geste Éditions, La Crèche 2013, ISBN 978-2-36746-057-4.
  3. Le soulèvement des Mathes. Gemeinde Saint-Hilaire-de-Riez, abgerufen am 20. Oktober 2023 (französisch).
  4. Le camp d’aviation américain du Champ-Gaillard. Gemeinde Saint-Hilaire-de-Riez, abgerufen am 20. Oktober 2023 (französisch).