Schwalm-Eder-Kreis
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bestandszeitraum: | 1974– |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Kassel |
Verwaltungssitz: | Homberg (Efze) |
Fläche: | 1.538,56 km2 |
Einwohner: | 187.058 (31. Dez. 2007) |
Bevölkerungsdichte: | 122 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | HR |
Kreisschlüssel: | 06 6 34 |
NUTS: | DE735 |
Kreisgliederung: | 27 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Parkstraße 6 34576 Homberg (Efze) |
Website: | |
Landrat: | Frank-Martin Neupärtl (SPD) |
Lage des Schwalm-Eder-Kreises in Hessen | |
Der Schwalm-Eder-Kreis ist ein Landkreis im Regierungsbezirk Kassel in Nordhessen. Nachbarkreise sind im Norden der Landkreis Kassel, im Nordosten der Werra-Meißner-Kreis, im Osten der Landkreis Hersfeld-Rotenburg, im Süden der Vogelsbergkreis, im Südwesten der Landkreis Marburg-Biedenkopf und im Westen der Landkreis Waldeck-Frankenberg, alle zu Hessen gehörig.
Geographie
Die von den beiden namensgebenden Flüssen Schwalm und Eder durchflossene Westhessische Senke durchzieht den Schwalm-Eder-Kreis in Nord-Süd-Richtung. Zu ihr gehören die Landschaft Schwalm am Mittellauf des gleichnamigen Flusses, welche den Südwesten des Landkreises einnimmt, sowie der Chattengau im Norden des Kreises als historische Kernlandschaft Hessens. Im zentralen Teil gibt es eine Reihe von Seen, die durch die Rekultivierung ehemaliger Tagebaue des Borkener Braunkohlerevieres entstanden sind, darunter der Borkener See als viertgrößter See Hessens.
Diese Senkezone ist umgeben von stark bewaldeten Mittelgebirgen. Durch den nordöstlichen Kreisteil fließt die von Höhenzügen, darunter dem Stölzinger Gebirge, umgebene Fulda. Im Südosten liegt das Knüllgebirge, kurz Knüll genannt, und im Westen reicht der Kellerwald ins Kreisgebiet. Dort befindet sich mit dem Wüstegarten (675 m ü. NN) die höchste Erhebung des Landkreises.
Geschichte
Im oben erwähnten Chattengau im nördlichen Teil des heutigen Kreisgebiets liegt der historische Kernsiedlungsraum der Urväter der modernen Hessen, der germanischen Chatten. Auf der Mader Heide in der Nähe von Gudensberg lag das wichtigste Thingfeld der „Alten Hessen“. Zu Beginn der Entstehung der mittelalterlichen Landgrafschaft Hessen im 13. Jahrhundert waren erhebliche Gebietsteile des heutigen Kreises noch unter Kurmainzer Verwaltung. Der südliche Kreisteil gehörte zur Grafschaft Ziegenhain. Beide Territorialherren wurden im Laufe der Zeit völlig (Ziegenhain) oder teilweise (Mainz) von den hessischen Landgrafen als Souverän abgelöst, die Stadt Fritzlar mit zwei nahegelegenen Dörfern allerdings erst mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803.
Das gesamte Kreisgebiet (mit Ausnahme der zu Waldeck gehörenden Stadt Züschen, heute Stadtteil von Fritzlar) gehörte später auch zum Kurfürstentum Hessen, welches 1821 die Landkreise Fritzlar, Homberg, Melsungen und Ziegenhain einrichtete. Diese vier Kreise wurden auch nach 1866 weitergeführt, als Kurhessen von Preußen annektiert und ein Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau wurde. Im Rahmen einer Verwaltungsreform wurden 1932 die beiden Landkreise Fritzlar und Homberg zum Landkreis Fritzlar-Homberg vereinigt. Die nunmehr noch bestehenden 3 Landkreise wurden schließlich im Rahmen der hessischen Kreisreform zum 1. Januar 1974 zum „Schwalm-Eder-Kreis“ vereinigt. Kreisstadt wurde Homberg (Efze), da diese Stadt etwa im Zentrum des Kreisgebiets liegt.
Politik
Landrat
Landrat ist seit 2002 Frank-Martin Neupärtl (SPD). Bei der Wahl am 13. April 2008 wurde er mit 61,4 % der Stimmen für eine zweite Amtszeit bis 2014 gewählt. Seine Gegenkandidatin Jutta Rüddenklau (CDU) erhielt 38,6 %.
Frühere Landräte des des Schwalm-Eder-Kreises waren von 1974 bis 1984 August Franke und von 1984 bis 2002 Jürgen Hasheider (beide SPD).
Kreistag
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 47,3 | 34 | 51,9 | 37 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 30,5 | 22 | 29,1 | 20 |
FWG Schwalm-Eder | Freie Wählergemeinschaft Schwalm-Eder | 6,0 | 4 | 5,4 | 4 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 5,9 | 4 | 5,5 | 4 |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 5,7 | 4 | 5,5 | 4 |
Die Linke.WASG | Die Linke.WASG Schwalm-Eder | 3,0 | 2 | – | – |
Bürgerbündnis | Bürgerbündnis Pro Schwalm-Eder | 1,6 | 1 | – | – |
REP | Die Republikaner | – | – | 2,6 | 2 |
Gesamt | 100,0 | 71 | 100,0 | 71 | |
Wahlbeteiligung in % | 55,4 | 63,1 |
Wappen
Blasonierung: „In Blau über drei erniedrigten silbernen Wellenbändern der golden gekrönte und bewehrte, fünfmal von Silber und Rot geteilte, wachsende hessische Löwe“ (Wappen-Verleihung 4. September 1975)
Der Löwe steht für die Landgrafschaft Hessen bzw. deren Nachfolgestaaten, welche den größten Teil des heutigen Kreisgebiets beherrschten. Die Wellenbalken symbolisieren die drei größten Flüsse des Kreises, Fulda, Eder und Schwalm.
Partnerschaften
Der Schwalm-Eder-Kreis unterhält Partnerschaften mit
- dem Berliner Bezirk Mitte (1961 zwischen dem Kreis Fritzlar-Homberg und dem damaligen Bezirk Tiergarten abgeschlossen),
- der Stadt Kajaani in Finnland (1973 vom Kreis Fritzlar-Homberg abgeschlossen),
- dem District Sedgemoor im Vereinigten Königreich (seit 1979),
- dem Landkreis Piła (Schneidemühl) (Powiat Pilski) in Polen (seit 2000).
Verkehr
Straße
Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen A 7 (Fulda–Kassel) und A 49 (Neuental–Kassel), ferner mehrere Bundes-, Landes- und Kreisstraßen, darunter die B 3, die B 83, die B 253, die B 254, die B 323, die B 450, die B 454, die B 485 sowie die B 487.
Eisenbahn
Ebenfalls durch das Kreisgebiet führen die Hauptstrecken Kassel–Bebra und Kassel–Gießen–Frankfurt (Main-Weser-Bahn). Von dieser zweigt am IC-Halt Wabern eine Nebenbahn nach Bad Wildungen ab. Die ICE Strecke Hannover-Würzburg durchquert den Kreis im Nordosten ohne Halt.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2007)
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Weblinks
Linkkatalog zum Thema Schwalm-Eder-Kreis bei curlie.org (ehemals DMOZ)