Wals-Siezenheim

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Wals-Siezenheim
Wappen Österreichkarte
Wappen von Wals-Siezenheim
Wals-Siezenheim (Österreich)
Wals-Siezenheim (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: Salzburg-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: SL
Hauptort: Wals
Fläche: 26,63 km²
Koordinaten: 47° 46′ N, 12° 58′ OKoordinaten: 47° 46′ 0″ N, 12° 58′ 0″ O
Höhe: 446 m ü. A.
Einwohner: 14.246 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 535 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 5071, 5072
Vorwahl: 0662
Gemeindekennziffer: 5 03 38
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 17
5071 Wals-Siezenheim
Website: www.wals-siezenheim.at
Politik
Bürgermeister: Joachim Maislinger (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2014)
(25 Mitglieder)

15 ÖVP, 3 SPÖ, 4 FPÖ, 3 Grüne

Lage von Wals-Siezenheim im Bezirk Salzburg-Umgebung
Lage der Gemeinde Wals-Siezenheim im Bezirk Salzburg-Umgebung (anklickbare Karte)AnifAntheringBergheimBerndorf bei SalzburgBürmoosDorfbeuernEbenauElixhausenElsbethenEugendorfFaistenauFuschl am SeeGömingGroßgmainHallwangHenndorf am WallerseeHinterseeHof bei SalzburgKöstendorfLamprechtshausenMattseeNeumarkt am WallerseeNußdorf am HaunsbergOberndorf bei SalzburgObertrum am SeePlainfeldSankt Georgen bei SalzburgSankt GilgenSchleedorfSeehamSeekirchen am WallerseeStraßwalchenStroblThalgauWals-SiezenheimGrödigKopplSalzburgSalzburg
Lage der Gemeinde Wals-Siezenheim im Bezirk Salzburg-Umgebung (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Wals-Siezenheim ist eine Gemeinde im Bezirk Salzburg-Umgebung im Bundesland Salzburg in Österreich und trägt mit 14.246 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) den Titel „größtes Dorf Österreichs“.

Die Doppelgemeinde wurde 1948 aus den Ortschaften Wals und Siezenheim gegründet. Im selben Jahr fand die Verleihung des Wappens statt. Die Einwohnerzahl stieg im Zeitraum von 1947 bis 2001 von etwa 1.000 auf etwa 11.000 Einwohner an. Die Ortschaft Wals war früher Teil der damals eigenständigen Gemeinde Siezenheim, aber auch Liefering und ein großer Teil Taxhams gehörten zu Siezenheim.

Geografie

Die Gemeinde liegt im Flachgau im Land Salzburg, im Westen angeschmiegt an die Landeshauptstadt Salzburg. Annähernd das gesamte Gemeindegebiet kann zum Stadtgebiet Salzburgs gezählt werden, Eingemeindungen sind aber – wegen der zunehmenden Rolle der überkommunalen Raumordnung in Österreich – bis jetzt nicht umgesetzt worden. Nur relativ unbesiedelte Teilgebiete der einstigen beiden Gemeinden wurden nach Salzburg eingemeindet, so dass es heute in der Stadt Salzburg die Katastralgemeinden Wals II und Siezenheim II, und in Wals-Siezenheim Liefering I gibt. Wals wird aufgrund seiner Lage zwischen Stadt und Staatsgrenze auch als Speckgürtelgemeinde bezeichnet.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 10 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2015[1]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Gois, Liefering I, Siezenheim I und Wals I.

Nachbargemeinden

Freilassing (Lkr. Berchtesgd.Ld., BYDE)
Ainring (Lkr. Berchtesgd.Ld., BYDE) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Salzburg (Statutarstadt)


Piding (Lkr. Berchtesgd.Ld., BYDE)

Bad Reichenhall (Lkr. Berchtesgd.Ld., BYDE)


Grödig

Geschichte

Siezenheim besteht seit der Römerzeit und erhielt seinen Namen durch den römischen Adeligen Sizo, der auf dem Gebiet des heutigen Schlosses Kleßheim seinen Adelssitz hatte. Das älteste christliche Kulturdenkmal ist ein Steinkreuz, das man in der Pfarrkirche Siezenheim besichtigen kann. Der Ortschronist Franz Müller (1976) datierte es sogar bis ins Jahr der Ungarneinfälle um 926 zurück.

Schlacht am Walserfeld
Denkmal zur Schlacht am Walserfeld

Die katholische Pfarrkirche von Siezenheim feierte 2006 ihr 500-jähriges Bestehen. Sie wurde 1506 auf dem Areal der um 1500 abgebrannten romanischen Vorgängerkirche (erbaut um 1281) gebaut. Die Volksschule, eine Schenkung von Erzherzog Ludwig Viktor, gleichzeitig ihr 100-jähriges Bestehen.

Zur Zeit der Anschlusses löste die NS-Verwaltung aus der Gemeinde Siezenheim die heutigen Stadtteile Liefering und Taxham heraus, um sie der Stadt Salzburg anzuhängen. Die Gründung der Doppelgemeinde erfolgte 1948 aus den Ortschaften Wals und Siezenheim. Auch das Wappen wurde in diesem Jahr verliehen.

Politik

Gemeindevertretung

15
3
3
4
15 
Insgesamt 25 Sitze

Die Gemeindevertretung von Wals-Siezenheim hat 25 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahl 2014 wie folgt zusammen:

Derzeitiger Bürgermeister ist Joachim Maislinger (ÖVP).[3]

Wappen

Das Wappen der Gemeinde ist beschrieben (blasoniert):

In Blau ein langgestreckter weißer Berg (Untersberg) und davor auf grünem Boden ein natürlicher, grüner, gelbbefruchteter Birnbaum.

Der Berg ist der Untersberg (das ist so im Wortlaut der Blasonierung angegeben), der Birnbaum ist der historische Walser Birnbaum.

Regionalpolitik

Wals-Siezenheim ist heute eng mit der Stadt Salzburg verbunden, gehört zum Regionalverband Salzburg und Umgebung und fällt auch unter den im Salzburger Landesentwicklungsplan[4] weiter gefassten Begriff Salzburger Zentralraum (entspricht der Stadtregion Salzburg der Statistik Austria, SR040[5]).

Einen Konflikt mit der Stadt gibt es seit jüngerem um das pyrotechnische Lager im ehemaligen Bundesheer-Munitionsdepot Gois, das wegen seiner Größe unter die Seveso II-Richtlinien fällt. Es liegt in der Gemeinde Wals-Siezenheim, aufgrund der klimatischen Verhältnisse würden Folgen bei einem Unglück aber in erster Linie Salzburg betreffen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Das Airportcenter in Himmelreich war – bis Juni 2006 – das zweitgrößte Einkaufszentrum bzw. Gewerbeansammlung in der Agglomeration Salzburg. Im September 2009 wurde ein neues Factory-Outlet-Center fertiggestellt. Eine Gruppe um die Wiener Städtische Versicherung, die das neue Outlet-Center gemeinsam mit McArthurGlen, der auch jenes in Parndorf errichtet hat, betreibt, will 80 bis 90 Mio. Euro investieren. Das neue Center hat eine Nettoverkaufsfläche von etwa 25.000 Quadratmetern. Das Teilevertriebszentrum der Porsche-Holding besorgt die Ersatzteilbereitstellung der Marken Volkswagen, Audi, Seat, Škoda Auto und Porsche neben Österreich für sieben weiteren Staaten: Slowenien, Kroatien, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien und Moldawien.[6]

In Siezenheim befindet sich die Schwarzenbergkaserne, die größte Kaserne des österreichischen Bundesheeres und eine der größten in Mitteleuropa.

Ansässige Unternehmen

Verkehr

Flughafen: Der Salzburger Flughafen in Maxglan ist, an Passagierzahlen gemessen, der zweitgrößte Flughafen Österreichs und grenzt direkt an den Ortsteil Himmelreich an.

Öffentlicher Verkehr: Wals wird von den Linien 1 (EM Stadion), 2 (Flughafen, Walserfeld) und 10 (Flughafen, Outletcenter) des Oberleitungsbus Salzburg bedient. Zusätzlich verkehren die städtischen Autobuslinien 27 (Viehhausen, Flughafen) und 28 (Siezenheim) sowie die Regionalbuslinien 142 und 150.

Straße: Auf Walser Gemeindegebiet befindet sich auch der Knoten Salzburg, an dem sich die österreichischen Bundesautobahnen A1 Westautobahn nach Wien und Osteuropa, und die A10 Tauernautobahn nach Kärnten und Südosteuropa kreuzen. Die A1 bildet am Grenzübergang Walserberg (ehemaliger Grenzübergang Großer Walserberg) den Übergang zur deutschen Bundesautobahn 8 (Salzburg – München – Stuttgart).

Religion

Die Gemeinde hat heute zwei eigene katholische Pfarren, Wals und Siezenheim (welche beide auch kleinere Gebiete in der Stadt betreuen), die Seelsorgestelle Walserfeld, während die südlichen Gebiete von Salzburg-St. Vitalis betreut werden. Alle diese Einrichtungen gehören zum Dekanat Bergheim (Pfarrverband 5 Großgmain – Salzburg-St. Vitalis – Siezenheim – Wals – Walserfeld).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baulichkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Wals-Siezenheim

Durch den Diebstahl einer Birne bekannt wurde die Bronzeskulptur des Birnbaums im Kreisverkehr an der Bundesstraße B1 und Autobahnabfahrt Salzburg-West.[8]

Natur

  • Birnbaum auf dem Walserfeld
  • Autobahnsee (Wals) – der 8 ha große Moorsee im Ortsteil Viehhausen, im Nordosten des Autobahndreiecks Salzburg, ist Relikt des Schotterabbaus zum Bau der Autobahn (grob um 1940), heute genutzt zum Fischen und Schwimmen, Seerosenbewuchs. Der See ist in Privatbesitz und wird vom Pächter Heeressportverein Wals, Sektion Sportfischen bewirtschaftet.[9][10]

Sport

  • Mit dem Fußball-Bundesligist FC Red Bull Salzburg trägt der zur Zeit erfolgreichste Salzburger Fußballverein seine Heimspiele in der Red Bull Arena am Salzburger Stadtrand aus. Diese 30.000 Zuschauer fassende Arena ist auch Spielstätte der Fußball-Europameisterschaft 2008 gewesen. Zu dieser Zeit trug es jedoch den Namen EM-Stadion Wals-Siezenheim.
  • AC Wals ist ein Ringerverein.Die Sportler des Vereins kämpfen seit vielen Jahren um den Österreichischen Meistertitel mit.
  • Eisstockverein Wals (EV Wals), großer Winter- und Sommerhalle (8 Bahnen)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter:

  • Josef Preis (* 1867 in Siezenheim (damals bei Liefering), † 1944 ebenda), ehemaliger Bürgermeister der Landeshauptstadt Salzburg 1919–1927 und ehemaliger Abgeordneter zum Salzburger Landtag
  • Bartl Brötzner I (* 13. Februar 1928 in Wals), österreichischer Ringer
  • Franz Berger (* 24. Jänner 1940 in Wals), österreichischer Ringer
  • Christian Haidinger (* 12. März 1944 in Wals-Siezenheim), Benediktiner, Abt des Stifts Altenburg und seit 2009 Abtpräses der Österreichischen Benediktinerkongregation
  • Bartholomäus Brötzner II (* 20. Februar 1957 in Wals), österreichischer Ringer
  • Georg Marchl (* 22. Jänner 1964 in Wals-Siezenheim), österreichischer Ringer
  • Anton Marchl (* 19. März 1965 in Wals-Siezenheim), österreichischer Ringer
  • Georg Neumaier (* 13. Februar 1966 in Wals-Siezenheim), österreichischer Ringer

Ehrenbürger:

  • Georg Neumaier (1940–2008), Ökonomierat und langjähriger Vizebürgermeister der Gemeinde Wals-Siezenheim

Personen mit Bezug zur Wals-Siezenheim:

Weblinks

Commons: Wals-Siezenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria, Bevölkerung am 1.1.2015 nach Ortschaften
  2. http://www.salzburg.gv.at/20003stat/wahlen/gvw/index.htm#erg.131.0.0.0.1
  3. http://www.salzburg.gv.at/20003stat/wahlen/bmw/index.htm#erg.131.1
  4. Zentralörtliche Struktur und Strukturgliederung laut LEP (Karte pdf, salzburg.gv.at; 1,1 MB)
  5. Stadtregionen 2001, statistik.at (pdf)
  6. Mitteilung Volkswagen Österreich (pdf-Datei; 388 kB)
  7. Verzeichnis aller Kleindenkmäler der Pfarrei Wals
  8. http://salzburg.orf.at/news/stories/2717499/ Bronzebirne von Skulptur gestohlen, ORF.at, 22. Juni 2015.
  9. http://fishing.robi-koch.com/gewaesser/autobahnsee/ Gewässer: Autobahnsee, Robi’s fishing blog, Robert Koch 2010–2014. Abgerufen 6. Juli 2015.
  10. http://salzachfischer.jimdo.com/der-autobahnsee/ Der Autobahnsee in Viehhausen, Salzachfischer Abgerufen 6. Juli 2015.
  11. Siehe: [1] Liste der Pfarrer von Siezenheim, aufgerufen am 24. Jänner 2016.
  12. Als Leopold Mozart auf der ersten Reise, die er mit seinem Sohn Wolfgang Amadé nach Italien unternahm, vom Tod Johann Georg Kajetan Egedachers erfuhr, erwähnt er ihn in einem Schreiben an seine Gattin Anna Maria, die in Salzburg geblieben war. In seinem Brief vermutet er dann, dass Pfarrer Egedacher wohl an Wassersucht und Brand gestorben sei. Im Weiteren meinte Leopold Mozart: Ich bedaure ihn, er war ein ehrlicher Mann und ein alter bekannter und guter freund von mir. Siehe: [2] Brief Leopold Mozarts vom 17. November 1770 aus Mailand an seine Frau in Salzburg (aufgerufen am 5. April 2014).