Wikipedia:Kurier/Ausgabe 8 2019

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Die Sprache macht’s oder der ewige Kampf um Gleichberechtigung

Wieder da scheint der Wikipedianische Salon zu sein, ein diesmal von Andreas Paul organisiertes und moderiertes Gespräch mit Podiumsgästen und einem etwa zehnköpfigen Publikum, Menschen, denen die Sprache in der Wikipedia am Herzen, auf der Tastatur und dem Smartphone liegt. Aber gemeint ist nicht unsere „schöne Deutsche Sprache“ („Schluss mit dem Gender-Unfug!“) wie sie Herrn Josef Kraus, dem ehemaligen Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes vorschwebt, sondern eine geschlechtergerechte Sprache, die in der Wikipedia aber erst noch er- und gefunden und vor allem durchgesetzt werden müsste. Auf dem Podium in der Berliner Geschäftsstelle des Vereins Wikimedia Deutschland saßen daher auch von links nach rechts die Literaturwissenschaftlerin Lilli Iliev, der Informatiker und Wikipediaautor Mussklprozz, die Schriftstellerin Theresa Hannig und der Kulturwissenschaftler Michael Seemann, die alle auch auf entsprechende Erfahrungen in der Wikipedia zurückgreifen konnten. Aber wie es bei solchen Veranstaltungen meist so ist, man/frau tauscht die üblichen seit langem bekannten Ansichten und Erlebnisse aus, der Konjunktiv feiert fröhliche Urständ und am Ende waren sich inklusive Publikum natürlich alle einig: Es muss sich etwas ändern, denn mit einer geschlechtergerechten Sprache würde sich vielleicht auch der Autor*innenschwund erledigen, die enzyklopädische Würdigung relevanter Frauen würde in Gang kommen und alle haben sich gern. Da bleibt dem Spötter nur die Frage: Hat Wikipedia keine anderen Probleme? Sc, 30. August 2019
Nachtrag: Der 18. Wikipedianische Salon kann hier auf youtube angesehen werden. H., 30.08.

Wissen für alle – Wissen für alle?

Nachdem eine Meinungsäußerung von mir zu Bewertungskriterien im Kontext des Schreibwettbewerbs von der Vorderseite auf die Diskussionsseite verbannt wurde, nun mal hier.

Ausgangspunkt war, dass ich einen Bewertungsmaßstab kritisierte, der die Verständlichkeit eines Artikels am Niveau von Akademikern ansetzte. Unabhängig davon stellt sich mir die Frage: Für wen schreiben wir? Wie definieren wir Freies Wissen? Wie definieren wir Diversity?

Gerade bei naturwissenschaftlichen Themen drängt sich mir der Eindruck auf, dass mehr unsere eigene Peer-Group die Artikel versteht, als die Mehrheit der Bevölkerung. Sprich, dass wir eine kritische Masse unserer Leser von unserem Freien Wissen ausschließen. Dies wäre an sich nicht problematisch, wenn .. Wikipedia nicht allgemeinverständlichere verfasste Enzyklopädien vom Markt verdrängt hätte und quasi eine Monopolstellung in Bezug auf Freies Wissen erlangt hätte. Wenn ich lese, dass eine Redaktion stolz darauf ist (nicht die R:Bio), alle Artikel auf Bachelor-Niveau zu haben, ist dies sicher aus der Innensicht ein toller Erfolg. Aber ist es nicht gleichbedeutend damit, dass Leser, die dieses Niveau nicht teilen, von der Aufnahme, Verarbeitung und Nutzung dieses Wissens ausgeschlossen sind? Ich merke schon, ich schreibe mit vielen Fragezeichen und so ist mir bei diesem Thema auch zu Mute. Bauchschmerzen bereitet mir vor allem, dass Wikipedia so zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft oben/unten beiträgt.

Meiner Meinung nach müsste der Begriff Diversity nicht nur Geschlechterverhältnisse, Nationalitäten sondern vor allem Bildungsschranken, sowohl auf Seiten der AutorInnen als auch auf Seite der Leserschaft integrieren. Welchen Ausblick gibt es? Ich muss gestehen, dass ich selbst ratlos bin. Aus jetziger Sicht gehe ich davon aus, dass der Zug Richtung „Freies Wissen nicht nur für uns“ abgefahren ist. Zu stark ist die Bestrebung nach Professionalisierung in den einzelnen Projekten, Redaktionen, Portalen (soweit noch nicht tot) und damit auch die Notwendigkeit, Herausforderung der Anpassung daran, um dazuzugehören.

Vielleicht sollten wir ehrlich mit uns sein, und dies auch nach außen zugeben: Freies Wissen ja - aber für Privilegierte. Nicht in Bezug auf Geld, etc., sondern in Bezug auf Bildung. Und damit den Weg frei machen machen für eine Communipedia, Globalpedia? bd, 26. August 2019

Projekt Fredrika

Logo des Projekts Fredrika

Fünf bis sechs Prozent der finnischen Bevölkerung definiert sich als Finnlandschweden, mit Finnlandschwedisch als Muttersprache. Seit ein paar Tagen gibt es in verschiedenen Sprachversionen der Wikipedia das Projekt Fredrika, welches das Ziel hat, Artikel über das schwedischsprachige Finnland in der Wikipedia zu verbessern. Benannt ist das Projekt nach Fredrika Charlotta Runeberg (1807–1879), einer Pionierin der historischen Fiktion und eine der ersten weiblichen Journalistinnen in Finnland. Unterstützt wird das Projekt durch den Svenska Kulturfonden, eine finnlandschwedische Stiftung, die es seit 1908 gibt, durch Konstsamfundet, eine große finnlandschwedische Kunststiftung und durch eine weitere Stiftung, die Svenska Folkskolans Vänner. Hauptverantwortliche ist die Benutzerin Lina Fredrika. Als deutschsprachiger Ansprechpartner steht Benutzer:Cogitato zur Verfügung.

Jede und jeder ist dazu eingeladen, an dem Projekt teilzunehmen. Dies kann man durch Verbesserung der Qualität bestehender Artikel über das schwedischsprachige Finnland, durch Kategorisierung vorhandener Seiten, durch Erstellen fehlender Artikel (durch Neuanlage und Übersetzung) und durch Ideen und Vorschläge auf den Diskussionsseiten der Teilnehmenden und des Projektes. Mögliche Artikel zum Thema kämen etwa aus den Bereichen Sprache, Einwohner, Orte und Personen. Zu bekannten finnlandschwedischen Persönlichkeiten gehören zum Beispiel Linus Torvalds und Jean Sibelius. G. K., 26. August 2019

Was verbirgt sich hinter der „Interwiki Women Collaboration“?

Logo der Interwiki Women Collaboration

Leserättin, Quirl und meine Wenigkeit waren auf der diesjährigen Wikimania. Am Samstag trafen wir uns bei folgender Veranstaltung: Interwiki Women Collaboration, a cross-wiki global campaign.

Das dort vorgestellte Projekt berichtete über einen Online-Edit-a-thon der besonderen Art: er ist sprachenübergreifend angelegt und läuft aktuell seit 20. August bis zum 20. September zum dritten Mal. Es geht dabei um das übersetzende Anlegen von Artikeln über Frauen. Dafür wurden aus den einzelnen Sprachversionen Listen vorgeschlagen, die auf die deutschsprachige Projektseite mit Verweisen auf vorhandene Artikel in en.WP, fr.WP und es.WP übernommen wurden.

Beim ersten gemeinsamen Edit-a-thon 2017 arbeiteten Wikipedianerinnen und Wikipedianer aus Armenien, Argentinien und Italien zusammen. Nach der Wikimania 2018 in Kapstadt gab es eine Neuauflage. Aus acht Ländern wurden fünf Sprachversionen (Italienisch, Armenisch, Spanisch, Französisch, Arabisch) integriert. Die deutschsprachige Community war weder 2017 noch 2018 beteiligt. Beim dritten Edit-a-thon dieser Art machen wir jedoch mit! Die Möglichkeiten zum Mitmachen sind hier genauer beschrieben.

Hintergrund: Das Interwiki Women Collaboration Projekt ist als internationales Projekt angelegt mit dem Ziel, die Geschlechterkluft bei den Inhalten der Wikimedia-Projekte zu verringern. Konkret geht es darum, dass es für die wichtigsten Frauen aus allen beteiligten Ländern in allen Sprachversionen der Wikipedia (gute) Artikel gibt. Natürlich ist die Frage naheliegend, wer denn festlegt, wer diese wichtigsten Frauen sind. Es werden dafür jährlich neu von den Organisatorinnen besagte Tabellen angelegt, deren Angaben neben den offensichtlichen (weibliche Personen mit einem Artikel in der „eigenen“ Sprache) vor allem zwei Kriterien erfüllen:

  • Die Frauen müssen bereits gestorben sein - das sollte in vielen Fällen die Antwort auf die Frage der zu nehmenden Relevanzhürde erleichtern.
  • Es sollte mindestens einen englischsprachigen Artikel über die Person geben - das soll die Übersetzungsarbeit erleichtern.

Es gibt also ziemlich wenige Vorgaben für dieses Projekt, allerdings ein recht eindeutiges Ziel. Auf welchem Weg wir das erreichen, bleibt den sich beteiligenden Projekten und Sprachversionen überlassen. Das Verbundprojekt ist nicht auf die Wikipedia beschränkt. Andere Wikimedia-Projekte können gern mit einbezogen werden. Iva, 24.8.

Wikinews gratuliert Wikipedia zum Artikel Toddbrook Reservoir

Wikinews, die freie Nachrichtenquelle

Noch am Abend des 1. August kannte niemand in der deutschsprachigen Wikipedia das Toddbrook Reservoir. Niemand? Nein, eine kleine spleenige Gemeinschaft war aufmerksam genug für diese mögliche Tragödie Shakespear'scher Dimensionen, die sich im Nachhinein dann doch nicht entwickelte – offenbar hat Herr Schüttelspeer mit dem Brexit bereits genug zu tun. Aber immerhin bestand in dem kleinen Städtchen Whaley Bridge im mittelenglischen Derbyshire die reale Gefahr, daß es zur Tragödie kommt. In der Wikipedia des Jahres 2006 hätte das ausgereicht, noch mehr Drama auszulösen. Neben dem Ortsartikel und dem Artikel zum Stausee wäre mutmaßlich der Artikel zum Dammbruch in England 2019 entstanden, der ziemlich wahrscheinlich dann ein paar Male verschoben worden wäre, ganz wikibesserisch auf Dammbruch in Großbritannien 2019, dann nach Dammbruch im Vereinigten Königreich 2019 und irgendwann vielleicht nach Möglicher Dammbruch mit Evakuierung in Derbyshire 2019. Irgendwann hätte eine wilde Löschdiskussion begonnen, und zwischenzeitlich hätte eine Auslagerung der internationalen Reaktionen in den dann ebenfalls mit einem Löschantrag gekürten Artikel Internationale Reaktionen zum möglichen Dammbruch mit Evakuierung in Derbyshire 2019 zu noch mehr Drama geführt. Alles begleitet mit Begleitdiskussionen auf Nebenkriegsschausplätzen wie VM, LP und AN.

In der Wikipedia 2019 geschah erst einmal – nichts. Das hat allerdings mehrere Gründe. Einer davon ist, dass in den Tagen zuvor die Briten einen neuen Premierminister bekamen und dieser das Kabinett in einem Umfang umgebildet hatte, der zu einem Wikipediaänderungsbedarf in einem Umfang führte, auf den Donald Trump neidisch wäre, falls der überhaupt wüßte, was Wikipedia ist. Kurz: Die Leute im Fachportal waren beschäftigt. Kreise, die unter der Bedingung von Anoymität mit Wikinews sprachen, machten außerdem geltend, daß der Wikipediastammtisch Kurpfalz an dem unmittelbar darauffolgenden Wochenende zu seinem zehnjährigen Jubiläum eine Orgie plante, bei der mehrere Hektoliter Bier, acht Ochsen, 26 Spanferkel und 13 Lämmer verzehrt werden würden. Wikinews konnte diese Aussagen nicht anhand unabhängiger Quellen überprüfen. Der Stammtisch Kurpfalz nahm sich nämlich ein Beispiel an der israelischen Regierung und wollte diese Informationen weder bestätigen noch dementieren.

Der diensttuende Wikinewsianer war allerdings aufmerksam genug und scheute weder Uhrzeit noch Mühe, sondern verfaßte die pullitzerpreisverdächtige Reportage „England: Nach Dauerregen droht ein Dammbruch“ aus dem Krisengebiet, deren erste Fassung bereits spät am 1. August online ging, 43 Minuten vor Mitternacht. Der Wikipediaartikel zum Stausee ließ zu diesem Zeitpunkt noch auf sich warten. Er wurde 15 Stunden später angelegt. Und das ist in der Wikipedia 2019 sogar ziemlich schnell und inzwischen eher die Ausnahme.

So berichtete Wikinews bereits am 26. Juni, daß Melania Trumps Pressesprecherin Stephanie Grisham zum 1. Juli neue Pressesprecherin des Weißen Hauses werden wird. Stephanie Grisham ist übrigens die Frau, die bei dem bizarren Besuch Donald Trumps am 38. Breitengrad diesen nordkoreanischen Gorilla per Crosscheck aus dem Weg beförderte, damit die Presse Trumps Übertritt nach Nordkorea filmen konnte. Am heutigen 15. August hat Frau Grisham immer noch keinen deutschsprachigen Wikipediaartikel. Am 19. Juni bereits meldete Wikinews, daß ein gewisser Patrick M. Shanahan nicht mehr US-Verteidigungsminister werden wolle und Mark Esper, bis dato Staatssekretär für das US-Heer und als solcher schon zu dem Zeitpunkt längst relevant, zum neuen amtierenden Verteidigungsminister ernannt wurde. Bis der Artikel zu Mark Esper endlich in der Wikipedia eingestellt wurde, sollte es noch dauern, bis am 23. Juli dieser Murks den Anfang des Artikels Mark Esper markierte.

In einer anderen Entwicklung berichtete Wikinews in der vorherigen Woche über den Abschied des amerikanischen Nationalen Geheimdienstdirektors zum 15. August. Donald Trump twitterte zwar schon Ende Juli hierzu, aber Wikinews berichtet nicht über jeden Furz des amerikanischen Präsidenten auf Twitter. Der bereits erwähnte diensthabende Wikinewsianer verarbeitete dann allerdings ab 7. August die Meldung des Scheiterns des von Trump gewünschten Kandidaten vor dem Senat. Inzwischen hat Wikinews auch erfahren, daß Joseph Maguire diesen Posten interimistisch übernehmen wird. Wikipedia hat zu diesem Menschen in dieser Sprachversion noch keinen Artikel, aber immerhin weiß die deutschsprachige Wikipedia seit 2010 (!!), daß der Mann als Rear Admiral schon damals seit geraumer Zeit relevant war.

Erstaunlicherweise konkurriert Wikipedia zwar mit Wikinews um aktuelle Informationen, obwohl man das ja gar nicht so richtig will; die Debatten darum, was Wikipedia nicht ist, sind allgemein bekannt, fürchterlich öde und mindestens genauso umstritten. Noch erstaunlicher ist allerdings, daß sich eine kleine in die Hauptseitengestaltung involvierte Clique vehement weigert, die im Mai 2019 vielleicht nicht einmal völlig grundlose Entfernung des Links auf die Wikinews-Hauptseite im Kasten „In den Nachrichten“ zurückzunehmen, jetzt, da der damalige Grund völlig entfallen ist. In der Diskussion hat noch niemand erklären wollen oder können, warum man ein Schwesterprojekt mutwillig schädigt. Denn daß man Wikinews mit der Entfernung schädigte, läßt sich mit den um rund ein Fünftel des täglichen Hauptseiten-Traffics verringerten Zugriffszahlen in den Tagen vor und nach der Entfernung belegen.

Auch die Irrationalität zweier weiterer Argumente anzuerkennen, wird standhaft verweigert. Zum einen wird an dem Argument festgehalten, die Schwesterprojekte seien schon am Fuße der Hauptseite verlinkt – was für die immer wichtiger werdende Mobilversion gar nicht stimmt. An dieses Argument anknüpfend wird behauptet, andere Schwesterprojekte hätten auch keinen Extralink auf der Hauptseite. Hier wird stur negiert, daß Wikipedia zu keinem anderen Schwesterprojekt in Konkurrenz tritt, vor allem nicht auf der Hauptseite. Es gibt auf der deutschsprachigen Wikipedia-Hauptseite keinen Kasten „Bild des Tages“ (Commons), keinen Kasten „Zitat des Tages“ (Wikiquote), keinen Kasten „Quelle des Tages“ (Wikisource). Es gibt keinen Kasten „Whatsoever des Tages“, der gleiche Inhalte behandelt, wie in irgendeinem Schwesterprojekt. Wo sollte man also einen solchen „Zusatzlink“ setzen. Und dann gibt es den Kasten „In den Nachrichten“, der schon in seinem Namen die Konkurrenz zu Wikinews betont. Ist das eine Gleichbehandlung?

Vereinzelt kam es in der Diskussion zur regelrechten Verhöhnung des Schwesterprojektes („Welche Konkurrenz denn?“), aber ist denn „Großer Preis von Deutschland 2019“ etwas anderes als ein Konkurrenzprojekt zu „Formel 1: Max Verstappen gewinnt Großen Preis von Deutschland“ (und vice versa)? Ist denn „Tour de France 2019/18. Etappe“ gegenüber „Tour der France 2019: Quintana gewinnt erste Alpenetappe“ ein soviel besseres Produkt, daß es Wikipedianern erlaubt, sich abfällig über Wikinews zu äußern? (Ist es nicht eher so, daß umgekehrt Wikinews mit dem Finger auf Wikipedia zeigen könnte, wenn man „Terrorangriff in El Paso – Demokraten geben Donald Trump Mitschuld“ mit dem peinlichen Versuch „Anschlag in El Paso 2019“ vergleicht oder „Dayton, Ohio: Amokläufer erschießt neun Menschen“ zur ersten Murksversion „Anschlag von Dayton 2019“??)

Und ist es nicht eher so, daß abgesehen von der ganz anderen Skalierung von Wikinewsartikeln diese nicht sogar generell Ursache und Anlaß von qualitätssichernden Maßnahmen auf Wikipedia sein können, ja sogar sollten? So sollte die Lektüre von „Olympia 2008: Christina Obergföll bekommt Silbermedaille – elf Jahre zu spät“ zum Re-Feedback in Wikipedia führen. Etwa damit, daß auffällt, daß im Personenartikel „Christina Obergföll“ in der Infobox zwar der Rücktritt vermerkt ist, aber im Abschnitt „Sportlicher Werdegang“ von „aktuellem Wettkampfgewicht“ die Rede ist.

Vielmehr stellt sich aufgrund der, wie gezeigt, eigentlich gar nicht angebrachten Überheblichkeit der Wikipedia auch die ganz prinzipielle Frage, warum sich Wikinewsianer denn überhaupt an der Pflege der entsprechenen Wikipediaartikel beteiligen sollten. Ist es nicht angebracht, auf Diva zu machen und entsprechende Artikel bewußt verwaisen zu lassen, wie etwa Atlantische Hurrikansaison 2019, damit sie im Kasten „In den Nachrichten“ nicht mehr verlinkbar sind? Dagegen spricht zwar, daß der Artikel auch in passenden Wikinewsartikeln, etwa „Tropischer Sturm Barry gefährdet Louisiana“ nicht wirklich verlinkbar ist.

Sollte es nicht vielmehr so sein, daß Wikipedia und die Schwesterprojekte sich gegenseitig unterstützen und ergänzen? Für Überheblichkeit seitens eines Projektes gegenüber einem anderen ist kein Platz. Auch dann nicht, wenn ein Schwesterprojekt zu einem Aspekt mal nur Murks abliefert. Denn der nächste Murks kann vor der eigenen Türe liegen. Die Texte in Wikipedia und Wikinews sind unterschiedliche Literaturgattungen. Ein halbwegs ordentlich geschriebener, thematisch passender Wikinewsartikel ist immer eine Bereicherung. Weil die Herangehensweise an das Thema eine andere ist. Weil der Blickwinkel ein anderer ist. Weil der Neutrale Standpunkt ein anderer ist. Weil Details enthalten sind, die man in einem enzyklopädischen Artikel wegläßt. Weil dies und weil das.

Der Verfasser dieses Artikels ist nach wie vor vom Projekt Wikinews überzeugt und glaubt, daß die Zukunft positiver verlaufen kann als die Vergangenheit verlaufen ist. Unter den vielfältigen Gründen dürften die Depublikationspflicht öffentlich-rechtlicher Medien, Bezahlschranken und die unter Druck stehende Neutralität zu den wichtigsten gehören.

Die von vielen wahrscheinlich gar nicht bemerkte Entfernung des Links zur Wikinews-Hauptseite im Kasten „In den Nachrichten“ hat WP:Wikinews geschadet und schadet immer noch. Es ist an der Zeit, diese Entfernung rückgängig zu machen. MaB 15.8.

Ein rechtsextremer Terrorakt ist in Wikipedia nur Vorfall

Im Rahmen meiner personenzentrierten Recherchen um die Beschönigung von Rechtsextremismus im Umfeld von Studentenverbindungen und die Historikerkommission der FPÖ, stieß ich natürlich auf Wikipediaartikel, die von anderen Nutzerkonten erstellt und bearbeitet wurden und erstaunlich sind. Hubert Speckner, Mitglied der Historikerkommission, nach dem ich suchte, wurde auf einer Seite der Deutschen Burschenschaft als Experte zum Südtirolterror gefeiert. „Bezeichnend in diesem Zusammenhang ist der Umstand, dass das 2013 herausgekommene Buch ‚Zwischen Porze und Rosskarspitz ….‘ in der österreichischen Öffentlichkeit nahezu totgeschwiegen worden ist. Der Autor Hubert Speckner, ein Militärhistoriker, wollte anfänglich nur ein Buch über den Einsatz des österreichischen Bundesheeres im Jahre 1967 schreiben. Aufgrund des Studiums der ihm zu diesem Zweck auch vom Innen- und Justizministerium zur Verfügung gestellten Akten kam er zu dem in seinem Buch zusammengefassten Ergebnis, dass die nach italienischer Darstellung am 25.06.1967 auf der Porze-Scharte durch Sprengstoff zu Tode gekommenen vier italienischen Soldaten auf keinen Fall den dafür in Italien in Abwesenheit zu lebenslänglichen Freiheitsstrafen verurteilen Freiheitskämpfern anzulasten sind, sondern dieses angebliche Attentat mit hoher Wahrscheinlichkeit vom italienischen Geheimdienst in Tateinheit mit der Organisation „Gladio“ getürkt worden sein dürfte. Das Buch von Speckner wird in Österreich nahezu totgeschwiegen. Nach wie vor werden von gewissen Kreisen die Südtiroler Freiheitskämpfer als „Terroristen“ diffamiert.“ (Quelle) Nun schon vom Lemma mutiert der Anschlag in Wikipedia zum Vorfall an der Porzescharte (seit Erstellung dieser Meldung verschoben auf Anschlag an der Porzescharte), wesentlich erstellt ist der Artikel von einem Einpunktkonto, das auch gleich noch die selbstgemachten Fotos lieferte. Hauptquelle: Speckner. Und der Artikel fängt dann so an: „Der Vorfall an der Porzescharte ereignete sich am 25. Juni 1967, als auf der Porzescharte, an der Grenze zwischen Tirol (Österreich) und dem Cadore (Provinz Belluno, Italien), vier italienische Soldaten durch eine Explosion ums Leben kamen. Nach offiziellen italienischen Angaben wurden sie durch Minen getötet, die von Mitgliedern des Befreiungsausschuss Südtirol gelegt wurden.Dieser Darstellung widersprechen inzwischen jedoch Geschichtswissenschaftler. So bezweifelt beispielsweise der Historiker und Bundesheer-Oberst Hubert Speckner, ob die italienischen Soldaten überhaupt bzw. alle im Bereich Porzescharte getötet wurden.“ Noch Fragen? Etwa warum das im Kurier steht und nicht auf einer Diskseite oder Portalseite wo es keiner Sau auffällt? Schlicht weil solcher POV, auch in Zeiten wo Burschenschaftler Spendengelder für ihre völkische Bewegung von einem Attentäter bekommen ein strukturelles Problem ist, dass burschenschaftlicher POV erzeugt, geduldet oder einfach nicht bemerkt wird. Und sage mir keiner, das Problem sei so klein, dass es auf wenigen Diskseiten zu Artikeln angemessen verhandelt werden könnte.EF, 15.08.

Im Wiki der Wörter: Zu Gast im Wiktionary

Wissen der Worte: Wiktionary

Häufig ermöglicht der Urlaub Freiräume und Optionen, den eigenen Horizont zu erweitern, indem man einfach mal etwas Neues probiert. Manchmal lassen einen auch zeitliche Restriktionen und Ressourcenmangel nach neuen Betätigungsfeldern suchen – und manchmal kommt alles zusammen. So auch bei dem Autoren dieses Beitrags, der im Vorfeld seines Urlaubs vor allem beruflich, familiär und nicht zuletzt auch durch Wikiprojekte wie die Vorbereitung zur Wikipedia:WikiCon 2019 und den dankenswerterweise von Plani bereits im Kurier erwähnten Einstieg in den Youtube-Kanal „Unboxing Wikipedia“ feststellen musste, dass ihm sowohl die Energie wie auch die Zeit für wirklich umfangreiche Artikelarbeit in der Wikipedia und zugleich die Lust auf Kleinkram etwas abhanden gekommen ist. Eher zufällig kam ich darauf, dass ich mich ja mal wieder in unseren Schwesterprojekten umschauen könnte, und kam so auf Wiktionary, das Wiki-Wörterbuch im Wikimedia-Universum. Die Überlegung: Kann ja nicht so schwer sein, ein paar Wörterbuch-Einträge zu schreiben …

Rotfuchs (ˈʁoːtˌfʊks), …
Wasserschwein (ˈvasɐˌʃvaɪ̯n) und …
Fruchtvampir (ˈfʁʊxtvamˌpiːɐ̯)

Die letzten Wochen verbrachte ich also täglich immer mal ein Stündchen im Wörter-Wiki und versuchte mich am Verfassen einzelner Beiträge zu Wörtern. Der Fokus liegt bei meinem Arbeitsgebiet nahe und so konzentrierte ich mich vor allem auf zusammengesetzte Tiernamen: Rotfuchs, Kammratte, Wasserschwein, Seegurke, Fruchtvampir … der Vorteil dabei liegt vor allem darin, dass man dann bei der Lautschrift ja jeweils nur die beiden Teile zusammenkopieren kann und auch bei der Flexion immer ein gutes Beispiel hat. Dann kamen die Rotbrasse und die Erkenntnis, dass ja die Brasse selbst noch fehlt – also auch diese angelegt … und zum ersten Mal einen Schwall an Belehrungen geerntet. An dem Beitrag hatte ich so alles falsch gemacht, was man im Wiktionary falsch machen kann – Bedeutungen unterschiedlichen Ursprungs zusammengeworfen, schlecht belegbare Bedeutungen aus dem Wikipedia-Artikel mit aufgenommen, Lautschrift nicht korrekt und bei den Flexionen auch die Hälfte vergessen.

Nun ist der Ton von Belehrungen in Wiktionary für einen Wikipedianer tatsächlich gewöhnungsbedürftig knapp und sachlich, als Adressat werden einem Regelauszüge präsentiert oder es wird nur knapp mit „Korrektur XYZ“ kommentiert; Persönliches oder gar Humor ist selten. Als Wikipedianer ist das schwierig, denn man sucht als Mitarbeiter hier ja mittlerweile häufig den versteckten persönlichen Angriff in der Korrektur und dem Bearbeitungskommentar, und wenn dann auch noch wer mit Belehrungen und Regelzitaten auf der Benutzerdiskussionsseite aufläuft, kann das doch nur bedeuten, dass die eigenen Bearbeitungen unerwünscht sind – oder? Aber ist das wirklich so? Natürlich nicht, im Gegenteil herrscht eine betriebsame, sachliche Stimmung und „Belehrungen“ sind eigentlich immer als Hilfestellungen gemeint.

Mittlerweile bin ich ein paar Wochen im Wiktionary aktiv und lege im Schnitt einen neuen Beitrag plus Flexionen pro Tag an. Es sind neben den Tiernamen ein paar andere Substantive sowie Adjektive wie monogam und rüsselartig, ein paar Toponyme wie Ockholm und auch ein paar Abkürzungen hinzugekommen; selbst einen Staat konnte ich anlegen, da die Republik Nordmazedonien bislang nur unter der Kurzform vorhanden war. An die Königsklasse, die Verben mit ihren umfangreichen Konjugationen, habe ich mich bislang nicht herangetraut. Ich mache noch immer Fehler und werde noch immer korrigiert – aber ich habe den sachlichen Ton der Korrekturen mittlerweile schätzen gelernt und erkannt, dass die Mitarbeiter dort eigentlich genau das machen, was hier auch mal gang und gäbe war: Sie konzentrieren sich auf die Inhalte und feilen gemeinsam daran, statt gegeneinander. Dabei gibt es noch mehr als genug Arbeit, man kann jedoch auch auf einen guten Stamm von mehr als 800.000 Einträgen zurückblicken, denen man mit Respekt begegnen darf. Danke dafür allen, die daran mitgearbeitet haben und dies heute noch täglich tun.

Meine Empfehlung an die Leser und Autoren hier: Versucht doch auch mal, ein paar Einträge zu erstellen oder zu optimieren; wenn man den Stil einmal raus hat, geht das recht fix und es gibt mehrere Tools, die einem die Arbeit erleichtern. Lücken gibt es vor allem in den spezifischeren Fachbereichen und vor allem bei den nicht-deutschen Beiträgen, denn das deutschsprachige Wiktionary sammelt Worte aus allen Sprachen, die auf Deutsch erklärt und in den Bedeutungszusammenhang gebracht werden. Belegte Wortherkunftsnachweise, Beispielsätze und auch eingesprochene Wörter sind ein weiterer Einsatzbereich, in dem man aktiv werden kann. Ich zumindest werde auch in Zukunft immer mal wieder rüberschauen und auch dort mitarbeiten, wenn die Zeit und Muße mal nicht für einen Wikipedia-Artikel reicht – denn Arbeit gibt es wie hier auch dort noch genug. AR, 14. Aug.

Strategy 2018-20: Ein WMF-Komitee empfiehlt, die Enzyklopädie abzuschaffen

… jedenfalls in der Form, in der wir sie kennen. Dies geht aus den Vorschlägen der Working Groups des WMF-Strategieprojekts hervor, die vor kurzem auf dieser Seite und vielen Unterseiten auf Meta veröffentlicht wurden. Die Empfehlungen sind umfangreich und auch bei vorhandenen Englischkenntnissen nicht immer einfach zu lesen. Ich habe mir die Empfehlungen der Working Group Diversity angeschaut, welche die folgenden in meinen Augen wirklich krassen Vorschläge enthalten, mit denen die Diversität in den Wikimedia-Projekten verbessert werden soll:

  • Einführung eines projektübergreifenden Verhaltenskodex, dem jeder Benutzer zustimmen oder andernfalls die Projekte verlassen muss. (Meta-Seite)
  • „Der klassische Begriff der Enzyklopädie und des universellen Wissens muss verworfen werden. (…) Die Idee des enzyklopädischen Wissens fühlt sich problematisch an.“ („The classic notion of an encyclopaedia and ‘universal knowledge’ needs to be discarded.(…) The idea of encyclopedic knowledge feels problematic.“) (Meta-Seite)
    Ich interpretiere diesen Vorschlag dahingehend, dass zentrale Grundsätze wie Relevanzkriterien, Neutralität oder Belegbarkeit aufgeweicht werden sollen, wenn dies dazu führt, unterrepräsentierten Themen mehr Gewicht zu verschaffen.
  • Einführung einer Quote von 40 % Frauen, 40 % Männern und 20 % Repräsentanten von „diversen Communities“, die für alle Stakeholder der WMF gelten soll, darunter auch Admins, Bürokraten und Schiedsrichter aller Projekte. (Meta-Seite)
    Wie sich dies mit WP:ANON vereinbaren lässt, wird nicht erklärt.
  • Anpassen der Terms of Use dahingehend, dass die Community die „Verantwortung hat, ihre Arbeit konsistent mit der Mission der Foundation und dem strategischen Plan der Bewegung auszuführen“. („the community has the responsibility to carry out its work in a manner consistent with the mission of the Foundation and strategic plan of our movement.“) (Meta-Seite)
    Die Freiwilligen dürfen also in Zukunft die Vorgaben der Foundation umsetzen, festgeschrieben in den Terms of Use.
  • Einführung unfreier Inhalte: Erlauben von Bildern mit NC- bzw. ND-Lizenzen (keine kommerziellen bzw. abgeleiteten Werke), Erlauben von Textpassagen, die gemäß Lizenz nicht abgeändert werden dürfen. (Meta-Seite)

Meiner Meinung nach laufen diese Vorschläge darauf hinaus, dass wir die ersten drei unserer vier Wikipedia:Grundprinzipien streichen können.

Aktuell sind die Empfehlungen noch in der Entwurfsphase, es ist also möglich, auf den Diskussionsseiten seine Meinung abzugeben, was bisher hauptsächlich Autoren der englischen Wikipedia getan haben. Tinz, 12. Aug.

Nach Donna Strickland jetzt Aspirin: Nicht wichtig genug für Wikipedia?

Als Donna Strickland den Nobelpreis erhielt, war die Häme in der Presse über unsere Kollegen in der englischsprachigen Wikipedia groß: "Nicht wichtig genug für die Wikipedia" titelten renommierte Zeitungen unisono, weil ein Artikel zu Strickland vor der Nobelpreisverleihung in der englischsprachigen Wikipedia-Version gelöscht wurde. Und zogen damit auch in Zweifel, ob die Enzyklopädie von allen und für alle überhaupt noch ernst zu nehmen sei. Dass der Artikel tatsächlich wegen Urheberrechtsproblemen gelöscht wurde und nicht, weil Strickland zu unwichtig gewesen wäre, wurde dabei geflissentlich verschwiegen und die Wikipedia völlig zu Unrecht ins Lächerliche gezogen.

Das könnte sich nun ändern. Nein, nicht dass die Wikipedia kurz vor einer breiten medialen Anerkennung als Qualitätswerk stehen würde. Ganz im Gegenteil - wird doch gerade intensiv daran gearbeitet, der Presse eine erneute Steilvorlage für Spott und Häme zu geben. Der Artikel zur Marke Aspirin steht zur Löschung an. Und wer nun schnell auf den Kalender sieht, der wird sich verwundert die Augen reiben: Nein. Heute ist nicht der erste April. Und es ist auch nicht ein Löschantrag von irgend einem Troll-Account, den man mit den üblichen Mitteln der Vandalismusbekämpfung kurzerhand wieder ins Datenjenseits befördern könnte. Und nein, der Artikel stellt auch nicht, wie bei Strickland, einen Urheberrechtsverstoß dar und er ist auch kein Qualitätsdesaster.

Was um alles in der Welt bringt die Community der deutschsprachigen Wikipedia also dazu, einen Artikel zu einer Traditionsmarke löschen zu wollen, die seit 1899 existiert und mit der aktuell ein Markenumsatz von über 1 Milliarde Euro pro Jahr erzielt wird? Eine Marke die in wirtschaftswissenschaftlicher Literatur in Hinblick auf Geschichte und Markenführung behandelt wird, zu deren 120jährigen Bestehen im Markenregister selbst das Deutsche Patent- und Markenamt einen Artikel veröffentlichte -ironischerweise mit der Quellenangabe "Wikipedia"- und die in der Wirtschaftspresse einhellig als erfolgreichste Marke der Geschichte im Medizinbereich angesehen wird?

Die Antwort ist genauso so einfach wie ernüchternd. Denn zunächst einmal ist der Grund, dass eine kleine Gruppe von Wikipedia-Benutzern im Portal Medizin das nicht will. Das ist nichts Spezielles gegen Aspirin an und für sich. Man will einfach überhaupt keine Artikel zu medizinischen Marken, denn allein die Existenz eines solchen Artikels könnte ja den Leser eines solchen Textes in werblicher Weise beeinflussen. Und das gilt es zu verhindern. Der erste erfolgreiche Versuch hierzu lag in der Löschung des Artikels zu Iberogast. Nun, Iberogast ist im Gegensatz zur Welt-Marke Aspirin nur im deutschen Sprachraum wirklich verbreitet und es werden auch nur geschätzte Markenumsätze von ca. 120 Millionen Euro pro Jahr damit erzielt. Im Vergleich zu Aspirin schlichtweg Peanuts. Aber nachdem der Artikel in einer regulären Löschdiskussion zunächst behalten wurde, veranlassten Aktive vom Portal Medizin eine Prüfung dieser Entscheidung und das mit -aus ihrer Sicht- Erfolg: der Artikel wurde gelöscht. Ein Dammbruch.

Achtung! Das Lesen dieser Enzyklopädie kann tödlich sein!

Interessant dabei ist aber vor allem die Begründung der löschenden Administratorin, die gleich mehrere Punkte ausführte, von denen einer allerdings sehr zu denken gibt: "hier besteht unter Umständen, bei ungenauer Arbeit, große Gefahr für den Leser." Was heißt das? Muss der Leser vor den Artikeln der Wikipedia geschützt werden? Sollten die Aktiven in der Wikipedia vielleicht generell Warnhinweise anbringen oder vor der Benutzung des Online-Lexikons warnen? "Fragen Sie vor Benutzung der Wikipedia Ihren Arzt oder Apotheker!" als Laufschrift? Oder hält die Administratorin die Artikelersteller einfach für zu unfähig und die Instrumente der Qualitätssicherung innerhalb der Wikipedia für ineffektiv? Müssen wir jetzt auch Artikel zu Tollkirsche und Messer löschen? Falsche Informationen über Bananen könnten zu gefährlichen Ausrutschern führen - besser vorsorglich löschen?

"Gehe von guten Absichten aus!" ist eine wichtige Maxime in der Zusammenarbeit der Wikipedia. Und so sollte man die Motive der Löschverfechter auch durchaus wertschätzen. Bezeichnend für diese Motive könnte der Beitrag eines Administrators sein, den dieser auf einer vorgängigen Diskussion auf den Seiten des Portals Wirtschaft getätigt hatte und dort schrieb: "Unser (WP:RM) Anliegen ist, die Medizin und die Pharmazie nicht zu kommerzialisieren." Das ist sicherlich gut gemeint. Hat aber mit dem Sinn und Zweck einer Enzyklopädie nichts zu tun. Um dieses Ziel zu erreichen müsste eher die Bayer AG ganz real enteignet werden, worüber wir dann im passenden Artikel auch gern informieren würden. Mit der Unterdrückung von Informationen über eine Marke der Bayer AG ist hingegen nichts erreicht. Werbung darf keinen Platz in den Artikeln der Wikipedia haben, das ist so und das steht auch nicht zur Disposition. Aber man darf eine sachlich-neutrale Information über wirtschaftliche Zusammenhänge, und dazu gehören auch wirtschaftlich bedeutende Marken, nicht mit simpler Werbung verwechseln. Möge die Community einen weisen Administrator finden, der dieses Spektakel ohne allzu große Kollateralschäden beendet. --ZxmtTop-Autor mit wenig Aufwand? Du musst nur das hier lesen... 10:10, 5. Aug. 2019 (CEST)[Beantworten]

Stolpersteine in der Wikipedia - Eine Zwischenbilanz

Abb.1: Entwicklung der Stolpersteinlisten in der deutschsprachigen Wikipedia
Abb.2: Stolpersteinlisten in der deutschsprachigen Wikipedia nach Ländern
Abb.3: Initiatoren der Stolpersteinlisten in der deutschsprachigen Wikipedia
Abb.4: Entwicklung der Stolpersteinlisten in 22 Ländern von 2007 bis 2019
Abb.5: Fotografen von Stolpersteinen für Wikimedia Commons

Im April dieses Jahres hielt die engagierte Wikipedia-Kollegin Donna Gedenk einen Vortrag in der Jüdischen Gemeinde zu Dresden über ihre Arbeit am Wikipedia-Projekt zu den Stolpersteinen. Dieser informative und emotionale Vortrag regte mich an, einmal nach dem Stand dieses Wikipedia-Projektes zu fragen und mir die mehr als eintausend Stolpersteinlisten näher anzuschauen. Der Kölner Künstler Gunter Demnig startete dieses Projekt zum Gedenken an die Holocaust-Opfer im Jahre 1992. Mittlerweile hat es die Größenordnung von rund 75.000 Steinen in 24 Ländern erreicht und somit ganz Europa erfasst. Auch wenn damit nur einem Bruchteil der Opfer ein miniaturisiertes Denkmal gesetzt wird, ist dieses flächendeckend größte dezentrale Holocaust-Denkmal beachtlich, zumal es keine namenlosen Stelen sind, sondern den Opfern Namen auf den Steinen gegeben werden. Unermüdlich tourt Gunter Demnig nahezu täglich durch Europa, so dass wir Wikipedianer nur schwer hinterherkommen.

Die ersten zwei Stolpersteinlisten wurden 2007 in der Wikipedia angelegt, so zu Lahr/Schwarzwald von Benutzer Baerlein6 und zu Krefeld von Benutzer Sciarinen. Es folgten zahlreiche Löschdiskussionen, bis endlich ein Meinungsbild zu diesen Listen im September 2012 Klarheit über die Zulässigkeit, d.h. Relevanz, schaffte. Damals existierten bereits etwa 35 Tausend Stolpersteine, heute sind es mehr als doppelt so viele. Zielstrebig wurde also nachgearbeitet, um in der Wikipedia ein adäquates Abbild zu schaffen. Bis Ende 2015 wurden 569 Listen erstellt (Abb.1), heute – mit Stand Mitte Juli 2019 – sind es 1158 Listen mit Angaben zu mehr als 50.000 Steinen.(Abb.2) Das Meinungsbild hatte einen Weg freigemacht, bis einzelne leider dieser Projektarbeit neue Stolpersteine anderer Art in den Weg warfen. Im Zusammenhang mit den vielen fragwürdigen negativen Diskussionen rund um das umstrittene SG-Urteil zu Konflikten um Stolpersteinlisten im Dezember 2017, vorrangig um Benutzer Meister und Margarita (MuM), nahm die Zahl der neuangelegten Stolpersteinlisten 2018 ab. Doch 2019 scheint ein neues Engagement sichtbar zu werden, das an die Jahre vor dem SG-Urteil erinnert.

Mehrere Hundert Wikipedianer haben daran mitgewirkt. Betrachten wir allein jene, die die Listen als neue Lemmata angelegt haben und den Startpunkt setzten, so sind es mehr als 200, eingeschlossen auch IP-Editoren. Die Zahl derer, die konstruktiv an diesen Listen editiert hat, dürfte weit über 1000 liegen. Hervorzuheben sind aber besonders jene, die mit unermüdlichem Engagement über regionale Grenzen hinweg und über Jahre solche Listen erstellt haben. Dazu gehören an erster Stelle die Benutzer Gmbo 2013, Tomtom10 und Meister und Margarita. Mehrere haben viele kleinere Listen erstellt, andere wiederum konzentrierten sich auf umfängliche Listen ihrer Heimatregion. All jenen sei herzlich gedankt. Eine Auswahl dieser Initiatoren zeigt die Abb.3.

Die Ausweitung des Stolpersteinprojektes der Wikipedia auch über Deutschlands Grenzen hinaus markierte einen wichtigen neuen Abschnitt, dies im positiven wie im negativen Sinne. Zu den heute 1024 Listen zu Deutschland kamen bisher 134 Listen zu Stolpersteinen in weiteren Ländern Europas hinzu, insgesamt sind es nun 22 Länder. Zielstrebig wurden ab 2013 zunächst die 17 Listen für Stolper- und Gedenksteine in Österreich, ab 2014 die 25 Listen für Italien sowie ab 2015 die 46 Listen für Tschechien erarbeitet, und dies mit dem Anspruch auch der weitgehenden Bebilderung sowie Erstellung von Kurzbiografien. Einigen war dies ein Dorn im Auge, so dass seither, bis heute, die engagierte Arbeit einer kleinen Gruppe mit MuM und Donna Gedenk (DG) auch als sog. "Team Wien" diffamiert wurde bzw. wird. Und wenn man auch andere in diesem und jenem Themenbereich nicht respektiert, so ordnet man sie mitunter einfach diesem "Team Wien" zu.

Lassen wir die Fakten zu Leistungen sprechen. Von diesen 134 Listen zu 21 Ländern wurden mindestens 78 % durch die beiden oft angegriffenen Vertreter des "Teams Wien" angelegt; durch deren "Gegenspieler" gerade mal 5 kleinere Listen, d.h. 3,7%. Als normalen Zustand sollte man sich in der Wikipedia wünschen, wenn sich ein jeder darüber freut, dass andere eine solche tolle Leistung im Interesse des Gesamtprojektes erbringen. Es ist das Verdienst von MuM und DG, dieses Stolpersteinprojekt auch über die Grenzen Deutschlands in der Wikipedia geführt zu haben, zumal dies oft auch mit größerem Reise- und Rechercheaufwand verbunden ist. Und wenn man sich zudem die Vollständigkeit dieser Listen ansieht, sei es die Abfassung von Biografien oder der Grad der Bebilderung, so haben diese Tabellen vielfach ein höheres Niveau als viele Tabellen zu Deutschland.

Fotos zu Stolpersteinen sind fundamentaler Bestandteil der Listen. Auch wenn das Fotografieren solcher Erinnerungssteine nicht so attraktiv wie das Dokumentieren von Natur- und Kulturdenkmalen im Rahmen von WLE bzw. WLM ist, engagieren sich viele auch in diesem Bereich. Insgesamt wurden auf Commons zu den Stolpersteinen bisher 58.872 Fotos (Stand Mitte Juli 2019) hochgeladen, davon 50.659 zu Deutschland und 8213 zu den anderen Ländern. Dabei handelt es sich oft um Mehrfachfotos vom selben Objekt, ebenso auch Fotos von den Stolpersteinverlegungen und von den Umgebungen. Der Grad der Einbindung dieser Fotos in Wikipedia-Artikel (Listen) liegt insgesamt bei 73 % von 57.470 Objekten, die das GLAMorous-Tool [1] zeigt; auf die deutschsprachige Wikipedia entfallen davon 42.653 Fotos, also 74%. Es dürften also ca. 10.000 Datensätze noch unbebildert sein, abgesehen davon, dass mehr als 20 Tausend Datensätze noch fehlen. In der Commons-Kategorie zu Österreich mit knapp 1200 Steinen gibt es 1780 Fotos, von denen in de.WP 1171 genutzt werden, also 65%. Das ist eine nahezu vollständige Bebilderung.

Gedankt sei dafür auch den vielen engagierten Fotografen für die bisher geleistete Arbeit. Einhundert Fotografen (d.h. ca. 25%) haben, wie Abb.5 zeigt, 82% aller Commons-Fotos in dieser Stolperstein-Kategorie hochgeladen. Besonders aktiv ist hierbei Benutzer OTFW mit 8401 Fotos vorrangig für die Berliner Stolpersteinlisten unterwegs, gefolgt von Donna Gedenk mit 4800 Fotos des "Teams Wien" und den Benutzern Gmbo 2013 sowie Hinnerk11 mit ebenso mehr als 4000 Fotos. Insgesamt haben rund 400 Fotografen Beiträge erbracht.

Doch diese Zwischenbilanz zeigt auch, dass noch eine große Arbeit vor uns liegt um das gesamte Stolperstein-Denkmal aktuell in der Wikipedia abzubilden. Erfreulich ist aber, dass das Engagement wieder zunimmt und einzelne ihr Ziel, diese Arbeit zu bremsen, nicht erreicht haben. Dies zeigt auch das gestrige Ergebnis des RfC auf Wikimedia-Meta für einen globalen Bann gegen MuM, für den es keinen Konsens in der Community gab und es deshalb nach zwei Monaten geschlossen wurde. Der Mensch, der hinter MuM steht, hat ein großes Dankeschön verdient für seinen Beitrag zu diesem Projekt. Dazu zählt auch sein Beitrag für die Stolpersteinlisten zu Deutschland, für die Erarbeitung der Navigationsleisten oder die Metaseiten zum Stolpersteinprojekt, wie [2] und [3]. Wenn ernsthaft Funktionsträger von Wikimedia-Chaptern nach multi-chapter Projekten suchen, dann hätten sie hier ein gutes Beispiel, das auch Chapter in mehreren Ländern fördern sollten, eingeschlossen die weitere Übertragung der deutschsprachigen Stolpersteinlisten in anderssprachige Wikipedias. Anfänge wurden für Tschechien, Italien, Niederlande u.a. sowie die en.WP gemacht. Danke Team Wien! Danke allen, die konstruktiv an diesem Projekt bisher mitgewirkt haben. bg, 2. August 2019

WikiCon 2019: Programm steht

Auf zur WuppiCon 2019 – das Programm steht

Es geht voran mit den Planungen der WikiCon 2019 und gerade konnte das Orga-Team einen weiteren großen Schritt machen: Das Programm der Con steht! Auf der Seite Wikipedia:WikiCon 2019/Programm haben wir aus allen Programmeinreichungen ein vielfältiges dreitägiges Vortragsprogramm zusammengestellt und hoffen, damit allen Teilnehmern und Vortragenden gerecht zu werden. Natürlich lassen sich Überschneidungen und Konkurrenzen nicht vermeiden, wir haben jedoch versucht, inhaltlich verwandte Themen so zu verteilen, dass sie nicht zu sehr überlappen. Finale Änderungswünsche können wir zwar auf der Diskussionsseite noch entgegennehmen, würden sie jedoch nur noch berücksichtigen, wenn sie zwingend und ohne größeren Umbau-Aufwand erfüllbar sind. Das Programm richtet sich vor allem an Aktive aus den verschiedenen Wikimedia-Communities und verwandten Projekten und ermöglicht den themenbezogenen inhaltlichen Austausch der Teilnehmer untereinander. Es gibt Beitragenden die Möglichkeit, über aktuelle Inhalte, Diskussionen, Probleme oder andere Themen zu informieren und diese im weiteren Rahmen zu diskutieren.

Auch Wiki Loves Cocktails ist wieder dabei

Als Orga freuen wir uns auf das vielfältige Programm und danken allen, die es uns mit ihren Einreichungen und Ideen ermöglichen. Wir selbst waren inhaltlich auch nicht untätig und haben versucht, ein paar Wünsche zu erfüllen. So hoffen wir, euch zur Begrüßung ein spannendes Forum sowie am Samstag eine interessante Frage-und-Antwort-Session zu rechtlichen Themen bieten zu können. Ein ausgewogenes Abendprogramm aus Eulen-Preisverleihung, Pubquiz und Musik sowie ein Rahmen- und Begleitprogramm runden das Gesamtprogramm ab. Besonders freuen wir uns auch über die erneute Teilnahme des Projekts Wiki Loves Cocktails, das zwar in diesem Jahr keine Cocktailversorgung beschert, jedoch ein eigenes Programm aus Cocktailkursen, Fotosessions, Schaumweinverkostung und Diskussionen auf die Beine stellen wird. Neben dem inhaltlichen Programm werden natürlich auch zeitliche und räumliche Freiräume geschaffen, die es den Teilnehmern ermöglichen, sich kennenzulernen, wieder zu treffen und sich ungezwungen auszutauschen.

Falls der ein oder andere noch kurzentschlossen zum Programm beitragen möchte: Wir haben am Freitag Nachmittag noch Raum und Zeit für Programmpunkte und gern auch für Projekt- und Redaktionstreffen. Zudem bieten wir euch an, euch an den Lightning Talks am Freitag mit Kurzvorträgen von 10 Minuten Länge zu beteiligen und am Sonntag steht zudem die letzte Session vor der Abreise noch vollständig zur Verfügung und kann mit Beiträgen gefüllt werden (Interesse bitte über die Diskussionsseite anmelden und nicht eigenmächtig ergänzen). Für die WikiCon-Orga: AR 02.08.

WikiMap

Benutzer:DB111 hat in den letzten Tagen das geniale Werkzeug WikiMap veröffentlicht. Wie der Name schon vermuten lässt, kann das Tool Daten aus der Wikipedia und aus Commons auf einer Karte darstellen. Mit jedem Aufruf werden die Daten frisch ermittelt. Das geht bei kleinen Bildkategorien z.B. Zschonergrund sehr flott, aber auch bei riesigen Kategorien erstaunlich schnell z.B. 30.000 Ansichtskarten von Brück & Sohn. WikiMap kann anzeigen, welche Artikel ein Nutzer neu angelegt oder Bilder er/sie hochgeladen hat. Dabei können auch die Unterkategorien eingebunden werden z.B. Opernhäuser in Deutschland (Commons). All das funktioniert nur dank des WikiProjekt Georeferenzierung, wo man sich um die Georeferenzierung von Artikeln und Bildern kümmert. Wer gerade etwas Zeit hat, kann ja mal die Karte mit den unkategorisierten Bildern von Commons aufrufen und in seinem Lieblings-Zipfel der Erde die Bilder kategorisieren. Das geht dank WikiMap so erstaunlich flott von der Hand, dass das Aufräumen richtig Spaß macht. sk 01.08.

Vichy sucht Bäder

Aus Frankreich kommt die Nachricht, dass es in Vichy eine Wikipedia-Aktion geben wird und dass man Partner in anderen Ländern sucht, die ebenfalls einen Bezug zu einem Kurbad haben, wie Baden-Baden oder Bad Ems.Z., 27.8.

18. Wikipedianischer Salon

Die Genderdiskussion ist für alle, die mit Sprache arbeiten, Teil der Alltagswahrnehmung. Die Reaktionen darauf sind sehr unterschiedlich: von totaler Ablehnung jeglicher Änderung bis zu einer breiten Palette an Sprachexperimenten ist alles dabei. Wikipedia bleibt von diesen Reaktionen natürlich nicht verschont. Was darf, was kann, was soll Wikipedia bei diesem Thema tun?

Die Diversität des Themas wird sich auch in der Diskussion zwischen den Podiumsgästen und dem Publikum widerspiegeln: Niemanden lässt dieses Thema kalt, und niemand hat eine Patentlösung dafür. Vielleicht können wir gemeinsam ein wenig Licht in die Untiefen des Themas "Gleichberechtigung und Worte" bringen.
Der 18. Wikipedianische Salon findet in den Räumen von WMDE statt (Tempelhofer Ufer 23/24, 10963 Berlin).
Am Donnerstag den 29.8.19 um 19 Uhr. Gästeliste, Link zum Livestream und mehr Infos HIER. AP

Wahl der SW-Jury gestartet

Seit heute lauft die Wahl der Schreibwettbewerbs-Jury. Wieder einmal haben sich in allerletzte Minute doch noch genügend Leute gefunden, die gerne die Ergebnisse dieses fantastischen Wikipedia-Wettbewerbs beurteilen wollen, den es jetzt schon seit sage und schreibe 15 Jahren gibt. H., 26.8.

Neuer Rekord

Unser Schwesterprojekt Wikidata hat am 21. August die Marke von 1 Milliarde Bearbeitungen geknackt. Damit ist die vor sieben Jahren gegründete Datenbank das erste Wikimedia-Projekt, das die zehnstellige Zahl erreicht. Zum Vergleich: die deutsche Wikipedia hatte am 23. August rund 190 Millionen, die englische rund 907 Millionen Bearbeitungen. Die Rekord-Bearbeitung wurde vom Benutzer Stevenliuyi beim Erstellen eines Datenbankeintrags eines 2006 publizierten Artikels getätigt.IP, 23.8.

Nur mal laut gedacht …

Ich schaue mir gerade die ISO-3166-1-Kodierliste an, weil ich eine Konvertierung der zweistelligen zu den dreistelligen Länderkürzeln basteln muss und ehrlich gesagt bin ich die Tabelle runtergescrollt und habe einen Button „Daten downloaden“ gesucht. An vielen Stellen bieten wir tabellarische Daten; ein Button mit Download-Link, der zum Beispiel beim Drüberfahren mit der Maus eingeblendet wird, könnte die Wikipedia in Sachen Modernität und Nutzerfreundlichkeit weiter voranbringen. Möglicherweise kann das jemand, der sich mit den Tiefen des Projekts auskennt, als technischen Wunsch einbringen.Paintdog, 22.8.

Nur mal so dahingesenft …

Es gibt eine Internetseite, die die Gräber sowjetischer Soldaten/Zwangsarbeiter verzeichnet. Ich hab angefangen, die zu dokumentieren: Sowjetische Kriegsgräberstätten im Kreis Pinneberg und Sowjetische Kriegsgräberstätten im Kreis Steinburg. Ein Versuch, diese Gräber vor dem Vergessen zu bewahren. Bei mir im Bundesland kann ich das vermutlich schaffen. Aber weiter weg müssen andere Fotografen mitmachen. Es ist oft eine Schnitzeljagd ohne Ziel, und nehmt Taschentücher mit, denn man stößt auf etwas, was man nicht erwartet: . Nightflyer, 21.8.

Lokal K auf dem Kölner Ehrenamtstag 2019

Wie der Eine oder Andere sich vielleicht erinnert, hat das Lokal K letztes Jahr den Kölner Ehrenamtspreis verliehen bekommen. Damals war das Lokal K auch mit einem Stand beim Ehrenamtstag vertreten.

Auch dieses Jahr beteiligt sich das Lokal K wieder mit einem Stand am Kölner Ehrenamtstag. Wir laden alle herzlich ein, vorbeizuschauen. Ob Du einfach nur neugierig bist, konkrete Fragen hast, Neuling oder alter Hase bist, jeder ist willkommen.

Die Veranstaltung findet statt am Sonntag, 1. September von 13 bis 17 Uhr, in Köln auf dem Heumarkt und Alter Markt.

Informationen der Stadt Köln

Du2 16.8.

SprintCon 2019

Am 21. Oktober findet in Hannover die SprintCon 2019 statt - ein Barcamp zu freien und kollaborativ geschriebenen Lehrbüchern und Wissensressourcen, welche aus der Wikibooks-Community heraus mitorganisiert wird. Als Teilnehmender kann man Fragen und Themen einbringen, wie solche Projekt organisiert, aufgebaut und betreut werden können. Die Anmeldung ist noch bis zum 21. August geöffnet. Meldet euch bei Interesse gerne bei mir (Plätze sind für Mitglieder der Wikimedia-Projekte reserviert). SK 15.8

Stipendien für Wiki Techstorm 2019

Wiki Techstorm 2019
Wiki Techstorm 2019

Wikimedia Deutschland vergibt zwei Stipendien für die Teilnahme am Wiki Techstorm 2019 von Wikimedia Nederland. Während dieser zweitägigen internationalen Veranstaltung können die Teilnehmenden mehr über die Software verschiedener Wiki-Projekte wie Wikidata, Wikimedia Commons und Wikipedia erfahren. Darüber hinaus bietet die Veranstaltung die Möglichkeit, sich über Linked Open Data austauschen. Sie findet am 22. und 23. November 2019 in Amsterdam statt. Die Stipendien umfassen die Reisekosten (Übernachtung vom 21. bis zum 23. November, An- und Abreise und Verpflegungsmehraufwand). Der Eintritt ist frei.

Wer ein Stipendium erhalten möchte, schreibt bitte bis zum 30. August 2019 eine E-Mail an community@ – at-Zeichen für E-Mailwikimedia.de mit einer kurzen Beschreibung der eigenen Motivation für die Teilnahme an der Veranstaltung. Zudem wird erwartet, dass direkt im Anschluss an die Veranstaltung ein kurzer Bericht zu den Aktivitäten in Abstimmung mit Wikimedia Deutschland erfolgt. Sollte es mehr als zwei Bewerbungen für Stipendien geben, behält sich Wikimedia Deutschland vor, die Vergabe zu bestimmen. Wir freuen uns, in Anlehnung an die Absicht des Organisationsteam, die Geschlechterdiversität zu fördern, über Bewerbungen von Frauen und genderdiversen Personen. sandro (wmde), 14.08.

Das Extrablatt zur Wikimania 2019 …

… füllt sich so langsam mit Blogbeiträgen. Anderes wird folgen. Für Neue: die Abkürzung für das Suchfenster lautet „WP:KEX“. Iva 14.8.

Neues YouTube-Format: „Unboxing Wikipedia“

Logo von YouTube
Logo von YouTube

YouTube-Kanäle gibt es im Jahr 2019 wirklich wie Sand am Meer – zu allen möglichen und unmöglichen Themen findet sich ein selbsternannter Experte oder eine selbsternannte Expertin, um den Zusehern die Welt zu erklären. Dass diese YouTube-Videos aber auch von Menschen gestaltet werden können, die tatsächlich Ahnung von der Thematik haben, der sie sich in ihren Videos widmen, beweisen seit kurzem unsere Kollegen Elya und Achim Raschka. Gemeinsam mit anderen Wikipedianern (genannt sei insbesondere Raymond) haben sich die beiden in ihrem neuen YouTube-Kanal „Unboxing Wikipedia“ zu Hauptdarstellern und Videomachern einer Reihe gemacht, die versucht, Außenstehende für Wikipedia zu interessieren.

Wer sich nun fragt, was „Unboxing“ sein soll, sei auf unseren diesbezüglichen Artikel verwiesen (kurz gesagt: es handelt sich um ein äußerst populäres Videoformat zahlreicher YouTube-Influencer, die ihre Zuseher dadurch unterhalten, dass sie neu erworbene Produkte entpacken). In Elyas und Achims ersten Videos wurden keine Produkte entpackt, sondern vielmehr im Stile eines lockeren Stammtisch-Gesprächs der Austausch über möglichst niederschwellige Wikipedia-Themen gepflegt. Das erste Video etwa behandelt den ersten selbst verfassten Artikel, im zweiten Video besprechen die beiden fiktionale Inhalte und wie diese Wikipedia-relevant werden können. Das Ganze ist äußerst einsteigerfreundlich angelegt und wird uns hoffentlich über kurz oder lang einige neue Autorinnen und Autoren bescheren – sofern es Elya und Achim schaffen, zu echten YouTube-Influencern zu werden ;-) Plani 13.8.

Jury für Schreibwettbewerb gesucht

Es ist mal wieder Mitte August, und das heißt: die Jurysuche für den 31. Schreibwettbewerb läuft auf vollen Touren. Wer Lust hat, statt der ewig gleichen ermüdenden Kurier-Diskussionen großartige Artikel über überraschend andere Themen zu lesen, diese begeistert zu diskutieren und schließlich die besten Texte zu prämieren, ist dort genau an der richtigen Stelle. Insbesondere für die Bereiche Kultur, Gesellschaftswissenschaften und Geschichte brauchen wir noch weitere Freiwillige. Macht mit und seht selbst! H. 12.8.

WikiCon: Artikel über Wuppertal für Schon gewusst

Irgendwie scheint der Aufruf vor einigen Tagen, anlässlich der WikiCon 2019 in Wuppertal Artikel auf Schon gewusst? vorzuschlagen, untergegangen zu sein – bisher kam leider keine Reaktion (außer von mir selbst :)). Deshalb hier nochmals die Bitte an Autoren, Artikel zum Thema Wuppertal zu erstellen und sie auf SG? für ein Special vorzuschlagen, nachdem es im letzten Jahr mit Artikeln zu St. Gallen gut gelaufen ist. Falls die Artikel noch nicht präsentabel sind, kann man auch schon Themen ankündigen. Die Artikel werden um den 4. Oktober herum nach vorheriger Auswahl auf der Hauptseite erscheinen. Nic. 10.8.

Klar Schiff beim W.O.A.

Nach einem Faktencheck der shz.de vom 31. Juli 2019 scheinen wir zumindest bei unserem Artikel zum in diesem Jahr dreißigsten Mal stattgefundenen Wacken Open Air gar nicht so verkehrt zu liegen – zumindest bescheinigen uns dies die beiden Wacken-Gründer Thomas Jensen und Holger Hübner. Eine Diskrepanz gibt es demnach nur bei der Frage, ob der Kuhschädel bereits im ersten Jahr dabei war oder erst ab der zweiten Auflage. Schaut man in den Artikel, ist diese jedoch randständig, da gar nicht behauptet wird, dass es im ersten Jahr keinen Schädel gab. In dem Sinne, stay heavy. AR 14:55, 7. Aug. 2019 (CEST)[Beantworten]

Die Demokratie ist weiblich!

Sebastian Krumbiegel hat ein Lied gemacht. Ich finde, das darf auch in unserem Kurier stehen. a. 14:55, 7. Aug. 2019 (CEST)[Beantworten]
Wikipedia ist keine Demokratie; nur 10% der AutorInnen sind weiblich; daraus folgt: mehr Autorinnen - eine demokratischere Wikipedia. (bd) 7. August 2019, 20:45 Uhr
Weibliche Unterrepräsentiertheit in der Wikipedia ist zum viel thematisierten Langzeitproblem geworden, weil daraus männerzentrierte Schieflagen entstehen können oder schon vorhanden sind. Ob der verlinkte Gesang Abhilfe verspricht, ist noch nicht ausgemacht; doch warum nicht auch nach diesem Strohhalm greifen? B. 7. August 2019, 22:34 Uhr

Kennst du schon den Technikpool?

Geräte aus dem Technikpool von Wikimedia Deutschland im Einsatz
Geräte aus dem Technikpool von Wikimedia Deutschland im Einsatz

Du möchtest Tonaufnahmen für Lingua Libre machen, alte Texte und Quellen für Wikisource scannen, Fotos von Natur- und Kulturdenkmalen oder Veranstaltungen erstellen? Dir fehlt aber die richtige Technik dafür? Dann wirf doch mal einen Blick in den Technikpool von Wikimedia Deutschland! Ob Kamera-, Audio- oder Videotechnik, Projektoren, Laptops oder Mikroskop – für viele Projektideen bietet der Technikpool die richtige Unterstützung.

Seit 2018 gibt es mit dem Technikleihportal, das Wikimedia Deutschland zusammen mit dem Dienstleister LensAvenue.com betreibt, zudem eine einfache Möglichkeit, Technik von Wikimedia Deutschland zu leihen. Dabei wurden die Geräte und das Zubehör eines Großteils unserer Foto-, Audio- und Videotechnik an den externen Dienstleister ausgelagert, der die Wartung und den Versand dieser Geräte übernommen hat. Der „Wikimedia Technikpool“ und alle weiteren – nach Projektanfrage durch LensAvenue ebenso zur Verfügung stehenden Geräte – sind unter technikleihe.wikimedia.de zu finden.

Du hast nun interessiert den Technikpool durchstöbert, bist aber nicht fündig geworden?
Dann freuen wir uns jetzt über dein Feedback: Welche Technik fehlt und sollte noch unbedingt angeschafft werden? Wofür wird diese Technik benötigt bzw. welche Projektideen möchtest du (gern auch zusammen mit anderen) umsetzen? Wir freuen uns über Kommentare und Anmerkungen auf unserer Projektseite. sandro (wmde), 07.08.

Anzeige wegen Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole erstattet

Da das Ganze anscheinend weitgehend unbeachtet blieb, meines Erachtens aber ein alles andere als alltäglicher und daher berichtenswerter Vorgang ist, im Folgenden eine kurze Zusammenfassung.
Gestern Mittag stellte ein Benutzer eine kritische Anfrage auf der Funktionsseite Wikipedia:Fragen zur Wikipedia (FzW) bezüglich der Praxis der Verwendung der – natürlich mit Hakenkreuz versehenen – Kriegsflagge des 3. Reiches im Themenbereich Militärhistorie zur Artikelillustration, die, speziell wenn in Navigationsleisten eingebunden, seiner Ansicht nach keine zusätzliche Informationen lieferte und mithin nach § 86a StGB strafbar sei. Kurze Zeit später, auf FzW hatte noch niemand reagiert, stellte der gleiche Benutzer im gleichen Zusammenhang eine Vandalismusmeldung wegen der „illegalen Verwendung von Hakenkreuzflaggen“. Ein Admin entfernte daraufhin zeitnah die Flagge aus einer der Vorlagen (womit er IMHO seine Kompetenzen überschritt, weil er sich die Interpretation des Melders zueigen machte und inhaltlich entschied). Auf FzW sowie auf der Diskussionsseite des Portals Schifffahrt entspann sich derweil die Diskussion, im Verlaufe derer mehrere Diskutanten, ich eingeschlossen, in der Verwendung der Flagge in der Navigationsleiste keinen Verstoß gegen § 86a StGB sahen und dies unter anderem damit begründeten, dass die über die (verbleibenden betreffenden) Navileiste(n) miteinander verknüpften Kriegsschiffe ja tatsächlich einst unter dieser Flagge fuhren und dass die Verwendung daher durchaus nicht rein dekorativen Zwecken diene, zumal sie in den Artikeln in einem (militär)historisch-edukativen Kontext stehen (der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass historische Kriegsflaggen in solchen Navileisten anscheinend obligatorisch sind; vgl. [4], [5], [6], [7]). Soweit so schlecht. Dass man da geteilter Meinung sein kann, sehe ich ja vollkommen ein. Als der Benutzer aber merkte, dass sich kein Konsens zur Entfernung der Flaggen abzeichnete, erstattete er in dieser Angelegenheit nach eigenen Angaben noch im Verlauf des Nachmittages Strafanzeige bei der Berliner Polizei.
In meinen Augen hat der Benutzer sich da völlig unmöglich gemacht, indem er eine interne Meinungsverschiedenheit, die in der unterschiedlichen Interpretation eines sicher nicht ganz unproblematischen Sachverhaltes bestand, binnen 3 Stunden an eine Ermittlungsbehörde übergeben hat. Die 3 Stunden erscheinen in ihrer Kürze noch grotesker vor dem Hintergrund, dass der Status Quo (Navileisten mit Flagge) 11 Jahre lang Bestand hatte (und das in der von anderer Seite als „links unterwandert“ verschrieenen Wikipedia). Für mich ist das ein Beispiel, in dem Antifaschismus sich nicht mehr gegen echte Faschisten richtet, sondern zum reinen Selbstzweck verkommt, mithilfe dessen man sich profilieren und produzieren kann und sich hinterher einreden kann, man hätte irgendwas für die Menschheit geleistet. Ferner erinnert mich diese Begebenheit an die Possen der letzten Jahrzehnte, bei denen, zumeist aus gutbürgerlichem Lager, Anzeige gegen linke Gruppierungen oder Gewerbetreibende wegen Verstoß gegen § 86a StGB erstattet wurde, obwohl die Symbole in diesen Fällen sogar in einem klar antifaschistischen Kontext standen. Anscheinend ist bei einigen Mitmenschen die Fähigkeit, den Kontext der Verwendung eines Symbols unvoreingenommen zu deuten, stark eingeschränkt, wenn es sich um ein politisch-historisch-emotional stark aufgeladenes Symbol handelt... gret. 06.08.

Wuppertal, wir kommen

Die WikiCon wirft bereits ihre Schatten voraus. Jetzt kommt noch das SG?-WikiCon-Special hinzu, also eine Art Wettbewerb innerhalb der Rubrik Schon-Gewusst?, die sechs besten neuen Artikel in die Kategorie:Wuppertal einzureihen. Mitmachen dürfen nur neu erstellte Artikel ab sofort, Nominierungsende ist der Sonntag, 22. September, also noch zeitig genug, um die interessantesten Artikel auszuwählen. An der Nominierung können sich übrigens alle registrierten Benutzer beteiligen. Doch zunächst gilt: 'Ran an die Tastaturen, Wuppertal kennenlernen und beschreiben, noch vor Beginn der Jahreskonferenz der Wikipedianer. ata 05.08.

Bienen, Südamerika und Qualität

Europäische Honigbiene

Was haben Bienen, Süd­amerika und Qualitäts­sicherung gemeinsam? Sie sind relevant für den näch­sten Wartungs­bau­stein­wettbewerb, der ab dem 11. August beginnt. Wiki­pedianer sind aufgerufen, Artikel zu verbessern: schlechte Artikel über­arbeiten, Literatur hinzu­fügen, unvoll­ständige Artikel ergänzen, Weblinks reparieren, Fotos ergänzen und und und...

Dieses Mal sind besonders die Biologen und die Südamerika-Experten unter uns gefragt: Beim Wartungs­baustein­wettbewerb Sommer 2019 werden Verbesserungen an Artikel der Kategorien Südamerika, Biologie und Umwelt und Natur besonders honoriert. Anlass dafür sind 200 Jahre Unabhängigkeit Kolumbiens, der Unabhängigkeitstag in Ecuador am 10. August sowie die erfolgreiche Initiative Rettet die Bienen. Auch wer kein Experte in diesen Themen ist, ist wieder aufgerufen, denn es gibt immer viel zu tun. Außer Teilnehmern werden auch noch Freiwillige als Schiedsrichter gesucht. Am Ende des Wettbewerbs winken für die erfolgreichsten Teams auch noch ein paar Preise. Zur Anmeldung und zu den Regeln geht es hier. Angehende Schiedsrichter finden alle wichtigen Informationen hier. Macht mit! E.S., 4. August 2019