Glarus
Glarus | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Glarus (GL) |
Bezirk: | Keine Bezirkseinteilung |
BFS-Nr.: | 1609 |
Postleitzahl: | 8750 |
UN/LOCODE: | CH GLA |
Koordinaten: | 723737 / 210427 |
Höhe: | 472 m ü. M. |
Fläche: | 69,23 km² |
Einwohner: | Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator <Ungültiger Metadaten-Schlüssel 1609 (31. Dezember 2022)[1]
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Einwohnerdichte: | 85 Einw. pro km² |
Website: | www.stadt-glarus.ch |
Blick auf Glarus | |
Karte | |
Glarus (frz. Glaris, rät. Glaruna, lat. Claruna) ist eine politische Gemeinde (Ortsgemeinde) und der Hauptort des gleichnamigen Schweizer Kantons Glarus.
Sie wird im Rahmen der Glarner Gemeindereform auf den 1. Januar 2011 mit den Gemeinden Ennenda, Netstal und Riedern zur neuen Gemeinde Glarus fusionieren.
Geographie
Glarus liegt in der geografischen Mitte des gleichnamigen Kantons an der Linth und am Fusse des rund 2300 m hohen Vorderglärnisch. Die Gemeinde hat rund 5'800 Einwohner. Der höchste Punkt des Gemeindegebiets ist der 2914 m hohe Bächistock, der zum Massiv des Glärnisch gehört. Von der Gemeindefläche (6921 ha) sind 2,6 % überbaut, 25,3 % Wald, 33,9 % land- und alpwirtschaftlich nutzbar und 38,2 % bestehen aus Gestein und Wasser.
Nachbargemeinden sind die glarnerischen Gemeinden Näfels, Riedern, Netstal, Ennenda, Mitlödi, Schwändi, Schwanden und Luchsingen sowie im Kanton Schwyz Muotathal und Innerthal.
Geschichte
Erstmalig schriftlich erwähnt wird der Ort Clarona im 8. Jahrhundert in einer Lebensgeschichte der Heiligen Felix und Regula. Bis Ende des 14. Jahrhunderts gehörten grosse Teile des Glarner Landes zur Grundherrschaft des Klosters Säckingen, bis sich die Einwohner davon loskauften. 1387 fand die erste Landsgemeinde statt, eine Institution, die noch heute hier besteht und in der Regel am 1. Sonntag im Mai abgehalten wird. Zum Hauptort des Linthtals wurde Glarus durch Beschluss der Landsgemeinde 1419, da hier lange die einzige Kirche der Talschaft stand. 1506 bis 1516 war der spätere Reformator Ulrich Zwingli Pfarrer von Glarus.
Während der Helvetik (1798–1803) war Glarus Hauptort des Kantons Linth. Im Jahr 1861 wütete ein Brand[2], der grosse Teile des Ortes zerstörte. Nur wenige Gebäude aus der Zeit vor dem Brand blieben im Stadtbild erhalten. Der Wiederaufbau erfolgte sehr schnell nach einem städtebaulichen Plan, der einem Schachbrettmuster gleicht. Diese vor allem aus den USA bekannte Städteplanung wurde gewählt, um weitere derartige Feuersbrünste zu verhindern.
Politik
Gemeindepräsidentin ist Andrea R. Trümpy (Stand 2009). Dem Gemeinderat gehören neben ihr noch sieben weitere Mitglieder an. Glarus und die Nachbargemeinde Riedern bilden einen Landratswahlkreis, der 13 der 80 Glarner Landräte stellt.
Wirtschaft
Die einst wichtige Textilindustrie ist fast völlig verschwunden. Es überwiegt heute Holz- und Kunststoffindustrie sowie Stoff- und Buchdruckerei. Der Dienstleistungssektor ist der wichtigste Wirtschaftszweig geworden. Grösster Arbeitgeber ist heute das Kantonsspital mit etwa 450 Arbeitsplätzen. Auch der Tourismus gewinnt steigende Bedeutung.
Sehenswürdigkeiten
Wahrzeichen der Stadt ist die neuromanische Stadtkirche Glarus des Architekten Ferdinand Stadler.
Partnerschaft
- Seitdem 1799 der russische General Suworow im Glarnerland Station machte, pflegt Glarus eine wenig bekannte Partnerschaft mit Kobryn in Weissrussland.
- Seit dem 11. Januar 2009 besteht eine Städtepartnerschaft mit Wiesbaden-Biebrich.
Persönlichkeiten
- Heinrich Aebli (* 1933), 1985–2002 Stadtpräsident von Glarus, heute Entwicklungshelfer
- Maria Anna Brunner (1655–1697), Benediktinerin und von 1688 bis 1697 Äbtissin des Klosters Hermetschwil
- Frieda Gallati (1876–1955), Historikerin
- Eveline Hasler (* 1933), Schriftstellerin
- Walter Haug (1927–2008), Mediävist
- Joachim Heer (1825–1879), Landammann und Bundesrat
- Yvan Pestalozzi (* 1937), Eisenplastiker
- Aegidius Tschudi (1505–1572), Historiker und Politiker
- Johann Jakob von Tschudi (1818–1889), Naturforscher, Forschungsreisender, Linguist und Diplomat
- Josua Zweifel (1854–1895), Entdecker der Nigerquellen
- Ulrich Zwingli (1484–1531), Reformator, 1506–1516 Pfarrer in Glarus
- Anna Göldi (* 1734), als „letzte Hexe Europas“ 1782 in Glarus hingerichtet
Siehe auch
- Ritter von Glarus, Adelsgeschlecht von Sola
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Glarus
- {{{Autor}}}: Glarus (Gemeinde). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ stadt-glarus.ch: Brand von Glarus, Zugriff am 9. September 2009