Bornholm

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Dänemark Bornholms Regionskommune
Wappen von Bornholms Regionskommune Lage von Bornholms Regionskommune in Dänemark
Basisdaten
Staat: Dänemark
Region: Hovedstaden
Einwohner: 39.602 (2023[1])
Fläche: 588,30 km² (2014[2])
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner je km²
Kommunenummer: 400
Sitz der Verwaltung: Rønne
Anschrift: Ullasvej 23
3700 Rønne
Bürgermeister: Winni Grosbøll
(Socialdemokraterne)
Website: www.brk.dk
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Bornholm – Satellitenaufnahme der NASA
Bornholm, Luftaufnahme

Bornholm [-ˈhɔlm] (dänische Aussprache: [bɔʀnˈhɔlʔm]) ist zusammen mit sechs unbewohnten kleinen Nebeninseln (insgesamt elf Hektar) die östlichste Insel und Gemeinde Dänemarks. Die Ostseeinsel liegt zwischen dem schwedischen Schonen und der polnischen Woiwodschaft Westpommern, etwa 150 km südöstlich von Kopenhagen und 80 km nordöstlich von Rügen. Die Südküste Schwedens ist etwa 40 km entfernt. Die Insel hat 39.602 Bewohner (1. Januar 2023),[3] die teilweise Bornholmsk, einen ostdänisch-schonischen Dialekt sprechen.

Die nahegelegenen Schäreninseln Christiansø und Frederiksø gehören zu keiner Kommune, sondern werden als einzige Gebiete Dänemarks direkt vom Verteidigungsministerium verwaltet.[4] Sie bilden jedoch zusammen mit Bornholm einen Landsdel („Landesteil“), den Landsdel Bornholm.

Geographie

Die Insel Bornholm ist 588,3 km² groß.[2] Sie ist in Nordwest-Südost-Richtung 40 km lang. Die größte Breite in Südwest-Nordost-Richtung beträgt 30 km. Die Insel bildet mit der Ostsee eine 158 km lange Küste. Die Oberflächenform der Insel entspricht einem leicht gewellten Hügelland, das allseits zu seiner höchsten Höhe im Inselinneren, dem 162 m hohen Rytterknægten, ansteigt. Zwischen Tein und Gudhjem, ganz in der Nähe vom Bornholmer Kunstmuseum liegt im Døndalen der höchste Wasserfall Dänemarks, der 22 m hoch ist.[5]

Døndalen-Wasserfall

Die Landschaftsformen wurden weitgehend im Quartär während der vergangenen Kaltzeiten durch den Einfluss der Gletschereismassen gebildet. Das Vorrücken der Gletscher nach Süden führte zu einem starken Gesteinsabtrag und zur Herausbildung der heutigen Wellenform der Insel.

An das Vorhandensein von Gletschern erinnern noch die teilweise zentimetertiefen Kritzungen im Gestein, die durch Gesteinsmaterial entstanden, das von den Gletschern mitgeführt wurde. Einzelne Blöcke, die der Gletscher nach dem Abschmelzen hinterließ, sogenannte Findlinge, sind ebenfalls an vielen Stellen der Insel zu finden. Manche wackeln auf ihrer Unterlage und werden daher Rokkesten (deutsch: „Wackelstein“) genannt.

Durch den stärkeren Abtrag an Gesteinsklüften, Gesteinswechseln und Verwerfungen entstanden zahlreiche Schluchten, die meist in Südwest-Nordost-Richtung verlaufen. Prägnante Beispiele für Schluchten sind das Ekkodalen unterhalb des Rytterknægten, das Kløvedal nördlich der Almindingen und das Dovredal südwestlich Paradisbakkerne. Die Schluchten Bornholms wurden nach dem Gletscherrückzug durch Schmelzwasser erweitert.

Durch das in das Meer abfließende Schmelzwasser am Ende der Eiszeit entstanden auch die im Norden von Bornholm befindlichen schmalen, tief eingeschnittenen Schluchtentäler.[5] Zu ihnen zählen insbesondere die zu durchwandernden Täler Døndalen, Kobbeå (östlich von Gudhjem) und Gyldenså (westlich von Listed). Blickt man von einem an das Tal angrenzenden Feld über das Tal, so sieht man nur ein grünes Band, das von den aus dem Tal herausragenden Baumkronen gebildet wird. Das Tal befindet sich 20 bis 30 Meter tiefer, unterhalb des Betrachters.

Gesteinsbedingt ist die Küste Bornholms meist Steilküste und Felsküste. Die Felsen brechen oft senkrecht ins Meer ab. Die Helligdoms-Klippen (Helligdomsklipperne) bei Tejn erreichen 22 m Höhe. Über 20 m hoch sind auch die Granitklippen von Jons Kapel bei Vang. Ausgedehnte, flach ins Meer auslaufende helle Sandstrände befinden sich nur an der Südostecke entlang der Orte Dueodde, Snogebæk und Balka.

Klimadaten

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Bornholm
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 0,1 −0,3 1,5 4,9 10,1 14,6 16,6 16,7 13,5 9,5 5,4 2,0 7,9
Mittl. Tagesmax. (°C) 1,9 1,7 3,7 8,0 13,8 18,0 19,5 19,7 16,1 11,9 7,3 3,8 10,5
Mittl. Tagesmin. (°C) −1,7 −2,4 −0,8 1,7 6,3 10,8 13,1 13,1 10,5 7,0 3,3 0,0 5,1
Niederschlag (mm) 51 32 40 37 37 42 55 55 63 60 76 62 Σ 610
Sonnenstunden (h/d) 1,2 2,1 3,4 5,6 7,7 8,0 7,2 6,7 4,6 2,8 1,5 1,1 4,3
Regentage (d) 11 7 9 7 7 6 8 8 9 10 12 12 Σ 106
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
1,9
−1,7
1,7
−2,4
3,7
−0,8
8,0
1,7
13,8
6,3
18,0
10,8
19,5
13,1
19,7
13,1
16,1
10,5
11,9
7,0
7,3
3,3
3,8
0,0
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
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32
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37
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55
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60
76
62
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Danmarks Meteorologiske Institut (DMI): Normaler for Danmark Klimadata 1961–1990

Im Dezember 2010 wurden nach einem Schneesturm auf der gesamten Insel Schneehöhen von (im Minimum) 146 Zentimeter erreicht. Schneewehen türmen sich bis zu 6 Metern auf.

Geologie

Granitbruch Knudsker
Arnager Kreideküste

Der Gesteinsaufbau Bornholms wird im Gegensatz zum gesamten Rest Dänemarks überwiegend von präkambrischen Grundgesteinen geprägt. Diese bilden eine geologische Einheit mit Südschweden.

Der oberflächennahe geologische Untergrund des Zentrums und des Nordens der Insel wird von präkambrischen Gneisen und Graniten gebildet. Bei den Graniten sind Hammergranit, der den Hammeren im Norden und Bereiche des Inselinneren westlich von Vestermarie bildet, Vanggranit in einem Gürtel südlich des Hammeren, Svanekegranit an der Nordostspitze sowie Paradisbakkegranit am Paradisbakkerne im Osten der Insel zu unterscheiden. Kleine Areale im Süden der Insel werden auch vom dunklen Rønne-Granit eingenommen. Das geschätzte Alter wird mit 1,4 Milliarden Jahren angegeben. Die meisten dieser Gesteine sind als Leitgeschiebe auch in Norddeutschland und Nordpolen sehr häufig zu finden. Der größte Findling Norddeutschlands, der Buskam auf Rügen, besteht aus Hammergranit.

Der dunkle Rønne-Granit wird heute noch in zwei großen Gruben bei Knudsker (Klippelökken) abgebaut.[6]

Die Gesteine im Süden Bornholms sind Verwitterungsreste und Sedimentgesteine jüngeren Datums. Der Südosten wird von paläozoischen Schiefern gebildet. Dabei handelt es sich um marine Sedimentgesteine aus dem Kambrium, Ordovizium und Silur. Deren Alter liegt somit zwischen 540 und 430 Millionen Jahren. Mesozoische Lehme und Sandsteine bilden den Übergang zum Grundgestein bei Nexø und Åkirkeby bzw. den gesamten Südwesten der Insel bei Rønne. Sie entstammen überwiegend der Jura- und Kreidezeit vor 190 bis 70 Millionen Jahren. Großflächige quartäre Ablagerungen treten vor allem in Form von Sanddünen im Südosten Bornholms bei Dueodde auf. Kalkstein ist auf Bornholm selten und tritt kleinflächig in Form des Arnagerkalks aus der Oberen Kreidezeit im Süden der Insel auf.

Fossile Reste der Lebewelt des zur Zeit des Kambrium und Ordovizium bestehenden Meeres finden sich zahlreich in den Schiefern im Inselsüden. Verbreitet treten Graptolithen und Trilobiten auf. Im Jahre 2006 wurden an der Westküste zwischen Hasle und Rönne die 170 Millionen Jahre alten Spuren von zwei Dinosaurierarten gefunden.[7] Bereits 2002 fanden Forscher den 135 Millionen Jahre alten Zahn eines Velociraptor.[7]

Vegetation, Flora und Fauna

Potentielle natürliche Vegetation des größten Teils der Insel Bornholm sind Rotbuchenwälder bodensaurer Standorte (Luzulo-Fageten). Insbesondere auf Felsen in Südhanglage sind Buchen und Traubeneichen-Trockenwälder bodensaurer Standorte zu erwarten. An steilen Nordhängen und in Schluchten mit luftfeuchtem Klima treten von Natur aus Schluchtwälder aus Bergahorn, Bergulme und Gemeiner Esche auf. Nadelholz ist von Natur aus außerhalb der Kiefernwälder auf den Dünensanden bei Dueodde nicht zu erwarten.

Bornholm ca. 1900

Durch die intensive Landnutzung wurde die natürliche Vegetation stark verdrängt. Naturnahe Wälder sind bis auf wenige Reste von Bornholm verschwunden. Intensiv genutztes Ackerland bildet seit Jahrhunderten einen Ring um das Inselinnere. Dort, auf der ehemaligen Allmende (Almindingen), wurde früher das Vieh gehütet. Durch die Waldweide wurde der Wald immer weiter zurückgedrängt, ebenso durch die Ausbeutung des Waldes für den Schiffbau. Dennoch ist der Almindingen noch immer das zweitgrößte zusammenhängende Waldgebiet Dänemarks. Die dort entstandenen Heide(Lyng)-Flächen (siehe Karte von Bornholm um 1900) wurden erst später, nach Entstehen einer geordneten Forstwirtschaft, mit nicht standortgerechten und meist fremdländischen, aber schnellwüchsigen Nadelhölzern wieder aufgeforstet. Daraus sind die Plantagen, die Forste der Insel, hervorgegangen. Nur kleine Heideflächen, natürliche Niedermoore und Moorseen (beispielsweise Bastemose und Olene) sind im Almindingen übrig geblieben.

Ein großes zusammenhängendes Küstenheidegebiet ist der Hammeren im Norden.

Die freilebende Tierwelt auf Bornholm beschränkt sich – bezogen auf die größeren Säugetiere – auf Rehe, Hasen und Igel sowie Wisente, die in einem großen, begehbaren Freigehege leben. Knochenfunde belegen, dass hier schon Rentiere, Biber, Marder und Wildschweine gelebt haben. Es wird angenommen, dass diese Tiere am Ende der Eiszeit, als Bornholm noch Teil des europäischen Festlandes war, in diese Region kamen oder auch während strenger Winter von Schweden über das Eis kamen. Der heutige Rehbestand wurde im 19. Jahrhundert eingeführt.[8]

Gemeinden und Verwaltung

Eine inoffizielle Flagge

Das Amt Bornholm (Bornholms amtskommune/amt) wurde Ende 2002 abgeschafft. Das Amt und die früheren fünf Kommunen wurden in der Einheit Bornholms Regionskommune zusammengefasst. Diese Kommune hatte vom 1. Januar 2003 bis zum 31. Dezember 2006 den Status einer kreisfreien Gemeinde und stand somit auf einer Stufe mit Kopenhagen und Frederiksberg. Die früher selbständigen Kommunen Aakirkeby, Allinge-Gudhjem, Hasle, Neksø und Rønne sind Teilgemeinden von Bornholm geworden. Diese Gebietsreform war Ergebnis einer Volksabstimmung vom 29. Mai 2001. Verwaltungssitz ist nach wie vor Rønne. Seit 2007 gehört Bornholm wie Kopenhagen und Frederiksberg zur Region Hovedstaden und hat seinen Amtstatus verloren.

Auf dem Bornholm liegen die folgenden Kirchspielsgemeinden (dän.: Sogn) und Ortschaften mit über 200 Einwohnern (byer nach Definition der dänischen Statistikbehörde), bei einer eingetragenen Einwohnerzahl von Null hatte der Ort in der Vergangenheit mehr als 200 Einwohner:

Bornholm und Christiansø (Erbseninseln) mit fünf alten Kommunen (1970–2002) (grüne Farben) und älteren Kommunen
Kirchspiel(-gemeinden) / Sogn (mit Nummern)
Nr. Kirchspiel Einwohner[9] Ortschaft Einwohner[1]
18 Aaker Sogn 3.225 Aakirkeby 2.092
02 Allinge-Sandvig Sogn 1.508 Allinge-Sandvig 1.473
19 Bodilsker Sogn 882 Balka 0
01 Christiansø Sogn 93
06 Gudhjem Sogn 695 Gudhjem[A 1] 736
07 Hasle Sogn 1.749 Hasle 1.638
14 Ibsker Sogn 1.005 Årsdale
Listed
298
0
08 Klemensker Sogn 1.496 Klemensker 607
11 Knudsker Sogn[A 2] 2.749
20 Nexø Sogn 3.696 Nexø 3.674
10 Nyker Sogn 1.607 Muleby
Nyker
496
712
17 Nylarsker Sogn 777 Lobbæk
Nylars
314
207
04 Olsker Sogn 1.232 Tejn 824
21 Pedersker Sogn 598 Pedersker 230
22 Poulsker Sogn 1.027 Snogebæk 681
03 Rutsker Sogn 569
05 Rø Sogn 406
16 Rønne Sogn 11.614 Rønne[A 2] 13.798
15 Svaneke Sogn 1.009 Svaneke[A 3] 1.104
12 Vestermarie Sogn 1.342 Vestermarie 241
09 Østerlarsker Sogn 868 Østerlars 294
13 Østermarie Sogn 1.455 Østermarie 482
  1. Die Stadt Gudhjem erstreckt sich auch auf das Kirchspiel Østerlarsker Sogn.
  2. a b Das Besiedlungsgebiet der Stadt Rønne erstreckt sich mittlerweile auch auf das Kirchspiel Knudsker Sogn.
  3. Teile der Stadt Svaneke liegen auf dem Gebiet des Kirchspiels Ibsker Sogn.

Bevölkerungsentwicklung[1]

  • 1850: 27.927
  • 1901: 40.889
  • 1950: 48.134
  • 1965: 48.620
  • 1970: 47.239
  • 1980: 47.780
  • 1990: 45.900
  • 2000: 44.337
  • 2009: 42.563
  • 2010: 42.154
  • 2011: 41.802
  • 2012: 41 303
  • 2013: 40 715

Source: statistikbanken.dk Statistical Yearbook 2009: Area and population. Regions and inhabited islands (PDF-Datei; 38 kB)

Die Kommune berichtete am 22. September 2014, dass 39.922 Menschen ihren Wohnsitz auf Bornholm hatten.[10]

Geschichte

Vor- und Frühgeschichte

Bornholm wurde landschaftlich von der Eiszeit geprägt. In der Gletscherschmelzphase bildete sich östlich Rønnes ein großes Flussdelta. Durch Aufschwemmen erheblicher Sandmengen entstand eine größere Ebene. Auf Bornholm breitete sich nach dem Abschmelzen der letzten Gletscher zunächst Tundra aus, auf der Rentiere lebten. Erste Jägergruppen erreichten ungefähr 8000 v. Chr. die heutige Insel. Wohnplätze der Jäger- und Fischergruppen fand man am Hammer im Norden, in Melsted bei Gudhjem und in Grisby südlich von Svaneke an der Ostküste der Insel. Aus dem Inselinnern kennt man Wohnplätze an den Flüsschen Baga (Baggeå) und Blykobbeå. Aus dem Moor von Vallensgard, das damals noch ein See war, konnte man Jagdgerät und Fischspeere aus Wildknochen bergen. Sogar eine Flöte aus Knochen, Dänemarks ältestes Musikinstrument, fand man in dieser Gegend. Das Rengeweih von Klemensker ist im Museum in Rønne zu besichtigen.

Bornholmer Karte von 1900 mit Standorten von Bauta- und Runensteinen, Petroglyphen (Helleristninger), Hünengräbern (Jættestuer), Burgen (Borgsteder)

Das Klima erwärmte sich weiter. Nun kamen Elche, Kronhirsche und Wildschweine ins Land. Etwa ab 7500 v. Chr. (im Präboreal) konnten Kiefer, Birke und Hasel Einzug halten. Fischer holten aus 40 Meter Tiefe Kiefernstubben aus der Ostsee, die als Beweis für die Landverbindung mit Rügen gelten. Diese riss vermutlich vor 7000 Jahren ab. Mit dem Rückzug der Gletscher war das Land angestiegen. Gleichzeitig stieg auch der Meeresspiegel, dieser aber schneller als das Land, so dass etwa 5000 v. Chr. große Teile des alten Landes mit Wasser bedeckt waren und die heutige Insel entstand. Laubwälder hauptsächlich aus Linden und Eichen breiteten sich aus. Die Auerochsen wurden selten, während Hirsche und Wildschweine sich an die veränderten Klimabedingungen anpassen konnten. Der letzte Kronhirsch wurde 1770 auf Bornholm geschossen. Die Jäger lebten jetzt in Küstennähe an Bodden und Buchten, im Landesinnern in Waldnähe, an Bächen und Flüssen und in bedeckten Sumpflandschaften.

Felsritzungen von Madsebakke
Hestestenene an der Küste westlich von Gudhjem

Dann erreichten Ackerbauern die Insel. Vor etwa 6000 Jahren begann man die Wälder zu roden, Äcker zu bestellen und sesshaft zu werden. Aus der Zeit stammen die Hünengräber (14 Ganggräber[11] und elf Dolmen), von denen keines weiter als 2,5 Kilometer vom Meer entfernt ist.

Spuren, die die Bronzezeit (1700–500 v. Chr.) hinterließ, sind die Felsritzungen bei Allinge-Sandvig (am besten erhalten sind die Felsritzungen von Madsebakke) und zahlreiche Röser sowie Bautasteine, Runensteine, Steinkisten, Steinkreise und Schiffssetzungen (Egeby, Stammershalle, Trodeskoven und der Galgebakken östlich Vestermarie). Diese Denkmale sind auf Bornholm sehr zahlreich und weit häufiger als in allen vergleichbar großen Regionen Dänemarks.

Auf Bornholm sollen über 1.000 Bautasteine gestanden haben, heute sind es etwa 250. Im Louisenlund stehen 70 bis zu 2,5 Meter hohe Steine, in Gryet bei Neksø sind es 67 Steine. Sie sind am häufigsten mit Gräbern, aber auch mit Kultstätten verbunden. Zum Gedenken an die Toten wurden über ihren Grabstellen Bautasteine errichtet. Die Steine sind zu verschiedenen Gruppen angeordnet, vermutlich zu den Gräbern der Familien, auch wenn die meisten Steine auf den Grabfeldern in einer scheinbaren in Unordnung zueinander stehen.[12][13][14]

Auf dem Weg von Gudhjem zu Helligdomsklipperne stehen am Rand der hohen Klippe (34 Meter über dem Meer) vier Bautasteine, die „Hestestenene“ („Pferdesteine“), die der Schifffahrt als Seezeichen dienen. Es wird berichtet, dass die Wikinger hier Menschen geopfert hatten. Nach der Legende stürzte ein Hochzeitspaar mit Pferd und Wagen von der Klippe.[15][16][17]

Hellig Kvinde bei Listed

Bei Listed, dicht an der Mündung der Gyldenså steht eine kleine Gruppe von Bautasteinen auf einem niedrigen Steinhügel (Röse – ein schiffsförmig angelegtes Steinhügelgrab aus der nordischen Bronze- und Eisenzeit), die den Namen Hellig Kvinde trägt. Eine alte Sage erzählt, dass der große Stein eine heilige Frau und die kleinen Steine ihre Kinder waren. Sie wurden alle auf die Bitte der Frau hin in Steine verwandelt, um einer drohenden Gefahr zu entgehen. In alten Zeiten grüßten Passierende ehrfürchtig die heilige Frau und ihre Kinder.[18]

Bornholm ist nach fast 20 Jahren Forschung des „Stenalderprojekts“, mit dem auch das Siedlungsgeschehen im Neolithikum untersucht wird, ein prähistorisch sehr gut untersuchtes und beschriebenes Gebiet in Mitteleuropa.

Funde von Luxusgegenständen zeugen von intensiven Handelskontakten in der Eisen- (ca. 500 v. Chr. bis 800 n. Chr.) und Wikingerzeit (ca. 800 bis ca. 1060 n. Chr.). Es gab eine ausgeprägte soziale Hierarchie und wahrscheinlich sogar ähnlich wie in Gudme auf Fünen einen lokalen Herrscher. Die Landwirtschaft entwickelte sich mit den noch heute anzutreffenden Nutztieren und Strukturen weiter.

Der Name Bornholm war seit dem 8. Jahrhundert altnordisch Burgundarholmr („Insel der Burgunden“). Nordgermanien galt in der Antike als Urheimat des ostgermanischen Stammes der Burgunden, Bornholm später als Zwischenstation auf deren Abwanderung von Skandinavien ins Weichselgebiet. Die burgundische Tradition einer skandinavischen Herkunft wird angeblich gestützt durch Ortsnamen und archäologische Zeugnisse. Die meisten Ortsnamen der Insel reichen nur bis in die Wikingerzeit zurück und um 300 n. Chr. verschwand offenbar der größte Teil der Bevölkerung von der Insel. Die meisten Gräberfelder wurden nicht mehr weiter benutzt, auf den verbliebenen nur wenige Bestattungen vorgenommen. In der modernen Forschung ist die These der Herkunft der Burgunden aber umstritten.[19]

Mittelalter

Burgruine Hammershus im Norden von Bornholm
Rundkirche Østerlars Kirke
Ostküste Bornholms

Die ersten schriftlichen Quellen um 890 berichten von Bornholm als Königreich, das allerdings schon um 961/985 vom dänischen König Harald Blauzahn erobert wurde. Zahlreiche Runensteine markieren den Beginn der Schrift auf der Insel. Von der Gamleborg („alten Burg“) aus wurde Bornholm verwaltet, allerdings wurde die Insel schon bald zum Spielball zwischen Staat und Kirche, da der König Svend Grathe 1149 große Teile der Insel dem Erzbischof von Lund vermachte. Der dänische Staat verwaltete seinen Inselteil danach von der Lilleborg (Kleinen Burg) aus, die Kirche ihre von der um 1250 errichteten Hammershus. Streitigkeiten zwischen beiden führten 1259 zur Gefangennahme des klerikalen Inselverwalters und im Gegenzug zur Zerstörung der Lilleborg. Die Anfeindungen gingen mit einer Übereinkunft 1362 zu Ende, 1522 endete die kirchliche Herrschaft endgültig.

Während des Dänisch-Hanseatischen Krieges (1426–1435) und des Dänisch-Hanseatischen Krieges (1509–1512) wurde Bornholm mehrmals von der deutschen Hanse geplündert.

Frühe Neuzeit

Nach der dänischen Niederlage im Schwedischen Unabhängigkeitskrieg verpfändete 1525 der König die Insel an die Hansestadt Lübeck, um Schulden zu begleichen. Die Bornholmer Bevölkerung hatte unter Steuern, Abgaben und Zwangsarbeit schwer zu leiden. Nach der Lübecker Niederlage im Dänischen Bürgerkrieg (1534–1536) und einem gescheiterten Aufstand der Inselbevölkerung (1535) kam die Insel wieder als Lehen zu Dänemark und wurde von einem Lübecker Beamten als Vogt und dänischem Lehnsmann verwaltet. Die Verpfändung Bornholms an Lübeck endete 1576. Insgesamt regierten während dieser 50 Jahre nacheinander sechs Lübecker Vögte die Insel, wovon der erste, Bernt Knop, in seiner Amtszeit von 1525 bis 1543 die zerstörte Festung Hammershus ausbaute und Schweder Ketting[20] in seiner Amtszeit von 1556 bis 1572 während des Dreikronenkrieges den wichtigen Lübecker Flottenstützpunkt in der Ostsee trotz der Seeschlacht vor Bornholm (1563) gegen die Schweden erfolgreich zu sichern wusste.[21] Zwischen 1643 und 1658 wurde die Insel im Krieg mehrmals von den Schweden besetzt. Unter Führung von Jens Pedersen Kofoed[22] befreite sich die Bevölkerung 1658 von der schwedischen Herrschaft der Insel. Bornholm kam, mit zahlreichen Privilegien ausgestattet, endgültig zu Dänemark.

Für Bornholm begann eine lange Friedensperiode. Die Festung Hammershus wurde unwichtig und schließlich geschleift, dafür wurden im späten 17. Jahrhundert auf den Erbseninseln (Ertholmene) Festungsanlagen errichtet. Ihren einzigen Einsatz hatten sie beim Bombardement durch die Briten in den Koalitionskriegen 1808. Sie werden allerdings auch heute noch militärisch genutzt, sind zwar frei zugänglich, stehen aber unter Verwaltung des Verteidigungsministeriums.

Die Wirtschaft der Insel blühte auf, die noch heute typischen Zweige Keramikindustrie, Fischerei und Räucherei entstanden. Landschaftlich erhielt die Insel durch die Anlage des Waldes Almindingen durch den Forstmeister Hans Rømer 1805 ihr heutiges Aussehen.

Zweiter Weltkrieg

Deutsche Truppen besetzten Dänemark am 9. April 1940, Bornholm wurde am 10. April 1940 eingenommen.

Im Verlauf des Krieges war Bornholm Umschlagplatz für Flüchtlinge, die von Kopenhagen auf die Insel geschleust wurden, hier vom Widerstand und Bauern versteckt wurden und wenig später ins neutrale Schweden gelangten. Auf umgekehrtem Wege wurden Waffen an die Widerstandsbewegung nach Kopenhagen geschmuggelt.

Als die dänische Regierung 1943 Streik- und Versammlungsverbote der Besatzungsmacht ablehnte und das Kabinett daraufhin aufgelöst wurde, eskalierte die Lage auch auf Bornholm. Etwa 500 Juden gelang am 11. Oktober 1943 von Bornholm aus die Flucht, bevor wenige Monate später die Gestapo auf der Insel aktiv wurde. Bis zum Kriegsende kam es daraufhin zu Repressalien gegen die Bornholmer Bevölkerung und Verhaftungen von Fluchthelfern und Bauern, die Verfolgte auf ihren Höfen versteckt hatten.

Nach der Kapitulation der deutschen Truppen in Nordwestdeutschland und Dänemark am 4. Mai 1945 abends erhielt der Bornholmer Wehrmachtskommandant, Kapitän zur See Gerhard von Kamptz, am 6. Mai eine Kapitulationsaufforderung vom Befehlshaber der sowjetischen Streitkräfte in Vorpommern. Kamptz wies die Aufforderung zurück, da die Kapitulation nur gegenüber den Westmächten galt, und ließ noch am 7. Mai (dem Tag vor der deutschen Gesamtkapitulation) auf sowjetische Aufklärungsflugzeuge schießen. Daraufhin wurden die Städte Rønne und Nexø von der sowjetischen Luftwaffe mehrfach bombardiert und teilweise zerstört, zehn Zivilisten kamen ums Leben.

Nachdem zwischenzeitlich die Nachricht von der Gesamtkapitulation auf Bornholm eingetroffen war, ordnete General der Artillerie Rolf Wuthmann, der am 6. Mai mit den Resten des IX. Armeekorps aus Ostpreußen auf die Insel evakuiert worden war, die Einstellung des Widerstandes an und übergab Bornholm am 9. Mai einem sowjetischen Vorauskommando in Stärke von 110 Mann. Die erheblichen Sachschäden wurden in den Folgejahren auch mit schwedischer Hilfe beseitigt. Erst am 5. April 1946[23] zogen die sowjetischen Truppen ab.

Archäologie

  • Bei Allinge-Sandvig befindet sich Dänemarks größtes Gebiet von Felsritzungen.
  • Die Ganggräber Arnager, Hallebrøndshøj, Lundestenen und Vasagård sind vier von vielen vorzeitlichen Denkmälern auf der Insel.
  • Bei Ausgrabungen Mitte der 1980er-Jahre wurden, vor allem in Sorte Mulde, weit mehr als 2300 winzige Goldblechfiguren gefunden, die wegen ihrer figürlichen Darstellungen als guldgubber bezeichnet werden, was in etwa „Goldgreise“ bedeutet.

Wirtschaft

Fischerei (vor allem der Heringsfang) und bäuerliche Landwirtschaft prägten lange Zeit die Wirtschaft Bornholms. Ihre militärische Bedeutung erlangte die Insel ab dem Mittelalter. Als Flottenstützpunkt wurde Bornholm ab dem 17. Jahrhundert ausgebaut. Im 19. Jahrhundert kam der Bergbau hinzu. Die Grundgesteine Granit und Gneis wurden in mehreren Steinbrüchen als Bausteine, Straßenschotter, für Bord- und Pflastersteine und später für Grabsteine abgebaut. Aus den Juralehmen bei Rønne wurden Bornholmer Steinzeug sowie Ziegelsteine produziert. Im Zweiten Weltkrieg wurde unter Tage Jurakohle gewonnen. Jura- und Kreidesande wurden für Bauzwecke verwendet. Der Abbau der Sande wurde jedoch am 1. Juli 1988 auf Grund ihrer Bedeutung für die Trinkwasserversorgung verboten. Die Energieerzeugung aus Windkraft und Elektrofahrzeuge spielen eine große Rolle.

Eine Variante der inoffiziellen Flagge Bornholms, die Bornholmer Flagge. Eine andere Variante (ohne weiß) wird auch Touristenflagge (Turistflaget) genannt.

Tourismus

Aufgrund seiner Randlage entwickelte sich Bornholm in den Nachkriegsjahren nur langsam. Ein Aufschwung für die damals knapp 50.000 Inselbewohner setzte mit dem Tourismus ein. Die Insel ist durch zahlreiche Wander- und Radwege erschlossen. Badetourismus ist an mehreren Stränden möglich. Der Strand von Dueodde im Süden der Insel besitzt einen der feinsten Sände an der Ostsee. Golfspielen, Reiten, Radfahren und andere sportliche Betätigungen sind möglich. Für den Kunst- und Kulturtourismus sind Bornholms Kunstmuseum sowie das naturwissenschaftliche Museum Natur Bornholm wichtige Faktoren.

Kunsthandwerkliche Produkte werden auf der Insel selbst gefertigt, wie etwa Erzeugnisse der zahlreichen Glasbläsereien und das Bornholmer Steinzeug. Fischräuchereien bieten ein vielfältiges einheimisches Speisenangebot, etwa Bückling. Die Hafenstadt Rønne wird gern von Tagestouristen besucht. Das Beherbergungsangebot reicht von Jugendherbergen in den Hauptorten bis hin zu Fünf-Sterne-Hotels in Rønne, im südlichen Balka und im nordöstlichen Sandvig. Ferienhauszentren und Sitz mehrerer Hotels sind die Küstenorte Dueodde, Balka, Sømarken und Allinge-Sandvig.

Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Ny Kirke

Die Ruine Hammershus im Norden der Insel ist die älteste Burgruine Nordeuropas. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen auch die vier weißgetünchten Rundkirchen Østerlars Kirke, Sankt Ols Kirke, Nylars Kirke und Ny Kirke. Salomons Kapel ist eine mittelalterliche Kirchenruine an der Nordspitze. Einige Orte wie Gudhjem weisen zahlreiche schmale Gassen auf, die von Fachwerkhäusern gesäumt sind.

Bornholmer Kunstmuseum

Das Bornholmer Kunstmuseum wurde 1993 erbaut und 2003 modernisiert und auf 4000 m² erweitert. Angelehnt an die Bauhaus-Architektur fügt sich das mit einem Leuchtturm ähnelnden Turm ausgestattete Gebäude harmonisch in die Küstenlandschaft bei Helligdomsklipperne rund sechs Kilometer westnordwestlich von Gudhjem ein. Die Dauerausstellung umfasst Ölgemälde dänischer und vor allem Bornholmer Künstler des 19. Jahrhunderts bis zu Skulpturen der Gegenwartskunst; auch dänische Designstudien (etwa von Georg Jensen) befinden sich in der Dauerausstellung. Die Wechselausstellung bietet Künstlern der Gegenwart eine großzügige Ausstellungsfläche, die durch die bodentiefen Fenster mit Blick auf die Ostsee eine durch Naturlicht begünstigte Betrachtung der Objekte ermöglicht. Im hinteren Teil des Gebäudes gelangt man durch die Gegenwartsausstellung (z. B. Glaskunst aus Gudhjem) über einen 30 Meter langen Steg zu einer Aussichtsplattform. Ein besonderes Merkmal des Museums ist ein Rinnsal, das das Wasser der Heiligtumsquelle (Helligdomskilden) durch das Gebäude geleitet. Die Quelle war im Mittelalter durch ihre heilende Kraft bekannt.[24]

Weitere Museen

Das Gedenkmuseum Andersen Nexøs Hus in Nexø widmet seine Ausstellung dem Literaten Martin Andersen Nexø, der bekannt ist für Romane wie Pelle der Eroberer und Ditte Menschenkind, die Mitte der 1920er-Jahre auch in Deutschland populär waren.

Der alte Kaufmannshof Grønbechs Gård in Hasle wird für verschiedene Ausstellungen der Arts & Crafts Association Bornholm (ACAB) genutzt. Bornholms Bilmuseum in Aakirkeby ist das Oldtimer-Museum eines privaten Sammlers.

Das Bornholmer Verteidigungsmuseum Kastellet (Forsvarsmuseet på Bornholm) liegt abseits der Stadt Rønne in einem alten Pulverturm.[25][26] In Rønne gibt es auch ein kulturhistorisches Museum.

Die 1859 gegründete Keramik-Fabrik der Familie Hjorth in Rønne wurde im Jahr 1993 (eröffnet 1995) in das Keramik-Museum Hjorths Fabrik umgewandelt. Die Werkstätten befinden sich in mehreren angrenzenden Gebäuden, in denen der Herstellungsprozess der Keramikgefäße und Figuren heute noch gut zu besichtigen und nachzuvollziehen ist.[27]

Das Oluf-Høst Museum in Gudhjem ist das ehemalige Haus des Künstlers Oluf Høst (1884–1966), in dem er fast vier Jahrzehnte malte. Seine bevorzugten Motive waren Menschen, Gebäude und Landschaften seiner Umgebung. Er stellte sie in immer wieder wechselndem Licht, Wetter und Jahreszeiten dar, so ein kleiner Hof mit einer Hofeinfahrt in der Landschaft.[28]

Verkehr

Fährverbindungen nach Bornholm, Świnoujście–Rønne 2011 eingestellt

Bornholm besitzt ein gut ausgebautes Straßennetz.

Fährverbindungen

Hafen von Rønne

Bornholms Hauptfährhafen ist Rønne. Es gibt eine Schnellfährverbindung der Reederei BornholmerFærgen von Rønne nach Ystad in Schweden (ganzjährig, Fahrtdauer rund 80 Minuten), wo Anschluss an einen InterCity oder den Bornholmerbus Linie 866 über die Öresundbrücke nach Kopenhagen besteht. Ferner bestehen Fährverbindungen mit Mukran auf Rügen (von Ende März bis Oktober, Fahrzeit rund 3½ Stunden), Køge auf Seeland (ganzjährig, Fahrzeit rund 5½ Stunden), und Kołobrzeg (Kolberg, Polen).[29]

Von den an der nordöstlichen Küste befindlichen Hafenorten Gudhjem und Allinge-Sandvig bestehen saisonale Fährverbindungen zu den Erbseninseln (Ertholmene), die außerdem täglich vom Postboot angesteuert werden. In den Sommermonaten gibt es eine Personenfährverbindung von Allinge-Sandvig nach Simrishamn (Schweden).

Flugverkehr

Der Regionalflughafen Bornholm befindet sich südlich des Hauptortes Rønne; ein weiterer Flugplatz bei dem Ort im mittleren Nordosten der Insel musste 2003 einem Golfplatz weichen.

Eisenbahnverkehr

Bis 1968 gab es Eisenbahnverkehr durch die Gesellschaft De Bornholmske Jernbaner, die Personen- und Gütertransport auf mehreren Meterspurstrecken durchführte.

Öffentlicher Nahverkehr

Die Linienbusse des Unternehmens BAT verbinden regelmäßig alle größeren Ortschaften. In Rønne verkehren zusätzlich Stadtbusse. Mit den Bussen können auch Fahrräder transportiert werden.

Radwegenetz

Bornholm überzieht ein dichtes, gut beschildertes Radwegenetz von über 230 Kilometern Länge, das teilweise auf den Trassen der stillgelegten Eisenbahnstrecken angelegt wurde.

Auf dem Radweg zwischen Nexø und Aarsdale im Osten Bornholms

Persönlichkeiten

Sonstiges

  • Das Maskottchen der Insel Bornholm ist der 1943 von Ludvig Mahler geschaffene kleine Troll Krølle-Bølle.
  • Die Bornholmer Hafenstadt Gudhjem liegt exakt auf dem 15. Längengrad, nach dem die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) berechnet wird. Daher wird diese Zeit in Dänemark auch Gudhjem-Zeit genannt. Im Süden der Insel, etwas östlich von Slusegård, schneidet der 15. Längengrad zudem den 55. Breitengrad. Dieser knudepunt ist als Meridianstein durch eine Granitplatte markiert.
  • Die durch Coxsackieviren B verursachte Infektionskrankheit Morbus Bornholm wurde nach der Insel benannt, nachdem die Krankheit dort erstmals dokumentiert worden war.
  • Im Herbst 2000 entdeckte die 18-jährige Teilnehmerin eines Geologiekurses bei Robbedale den Zahn eines Raubdinosauriers, der 2003 als Dromaeosauroides bornholmensis erstbeschrieben wurde. Dies ist der erste Überrest eines Dinosauriers, der jemals in Dänemark gefunden wurde.
  • Der dänische Abenteuerfilm für Kinder Der verlorene Schatz der Tempelritter spielt auf Bornholm.
  • Im Süden der Insel steht der höchste dänische Leuchtturm Dueodde Fyr.
  • Der Grenzübergang Bornholmer Straße in Berlin war am Abend der Öffnung der Berliner Mauer am 09.11.1989 der erste geöffnete Grenzübergang.

Siehe auch

Literatur

  • Jørgen Butzbach: 1700 Millionen Jahre Bornholm. William Dams Boghandel A/S, Rønne 2000, ISBN 87-87021-78-1.
  • Peter Gravesen: Bornholm. Erschienen in der Reihe Geologisk set. Geografforlaget, Brenderup 1996.
  • Jørn Lund (Red.): Den Store Danske Encyklopædi Danmarks Nationalleksikon. København 1994, ISBN 87-7789-045-0.
  • Birger Nerman: Det svenska rikets uppkomst. Stockholm 1925.
  • Hilthart Pedersen: Die jüngere Steinzeit auf Bornholm. Grin, München 2008, ISBN 978-3-638-94559-2.
  • Bent Rying: Bornholm. Gestalt, Geschichte, Kultur. Wachholtz, Neumünster 1981, ISBN 3-529-06172-7.
  • Bornholms Velkomstcenter und Bornholms Amt: Bornholm. Radwandern durch Natur und Kultur. 3. Auflage. Rønne 1996, ISBN 87-88440-12-5.

Weblinks

Commons: Bornholm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Bornholm – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. a b c Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BY1: Folketal 1. januar efter byområder, alder og køn (dänisch)
  2. a b Statistikbanken -> Geografi, miljø og energi -> ARE207: Areal fordelt efter kommune/region (dänisch)
  3. Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BEF4: Folketal pr. 1. januar fordelt på øer (dänisch)
  4. Danmarks Statistical Yearbook 2009 – Geography and climate, Table 3 Area and population. Regions and inhabited islands (englisch)
  5. a b Døndalen – Bornholm.
  6. Steinindustrie Geschichte in North Bornholm (dänisch).
  7. a b Bornholm – Student findet Dinosaurier-Fußabdrücke
  8. Hans Klüche: Bornholm. Goldstadt-Reiseführer, 1993.
  9. Statistikbanken -> Befolkning og valg -> KM1: Befolkningen 1. januar, 1. april, 1. juli og 1. oktober efter sogn og folkekirkemedlemsskab (dänisch)
  10. De bor nu under 40.000 på Bornholm. Jyllands-Posten vom 24. September 2014 (dänisch), abgefragt am 26. September 2014
  11. Hilthart Pedersen: Die jüngere Steinzeit auf Bornholm. Grin, München 2008, ISBN 978-3-638-94559-2.
  12. Gryet – bautasten og grave: Kulturstyrelsen.
  13. Den Store Danske, Bautasten.
  14. Bornholm Atlas over byer, bygninger og miljøer. Kulturarvsstyrelsen, 2003, ISBN 87-91298-06-7. (www. kuas.dk)
  15. Walk Gudhjem to Helligdommen
  16. B. Gensbøl, L. Gensbøl: Bornholm: Naturführer. Gyldendal A/S, 2009.
  17. H. Bøggild: Bornholm. Gyldendals Bogklub, 1988, ISBN 87-00-27264-7.
  18. Heilige Frau – ein Monolith auf Bornholm
  19. Hermann Kamp: Burgund. Geschichte und Kultur. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-53614-4, S. 11.
    Hans Hubert Anton, Heinrich Beck (Philologe), Peter Berghaus, Max Martin, Günter Neumann, Hellmut RosenfeldBurgunden. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 4, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1981, ISBN 3-11-006513-4, S. 224–271 (hier: S. 236).
  20. Danish biographische Enzyklopädie: Ketting, Schweder, S. 132.
  21. Antjekathrin Graßmann: Lübeckische Geschichte. 2. Auflage, Lübeck 1989, ISBN 3-7950-3203-2, S. 376 ff.
  22. Salmon Enzyklopädie: Koefoed, S. 265.
  23. Sabine Neumann, Horst Schwartz: Bornholm. ISBN 3-7701-3532-6, S. 33., abgefragt am 4. April 2011.
  24. Bornholms Kunstmuseum.
  25. Museum im Pulverturm.
  26. Bornholmer Museen.
  27. Geschichte der Keramik-Fabrik in Rønne.
  28. Bornholmer Maler Oluf Høst.
  29. Eckhard-Herbert Arndt: Bornholm-Service optimiert. In: Täglicher Hafenbericht vom 29. Januar 2015, S. 13

Koordinaten: 55° 8′ N, 14° 55′ O