Winnweiler
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 34′ N, 7° 51′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Donnersbergkreis | |
Verbandsgemeinde: | Winnweiler | |
Höhe: | 240 m ü. NHN | |
Fläche: | 21,8 km2 | |
Einwohner: | 5001 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 229 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67722 | |
Vorwahl: | 06302 | |
Kfz-Kennzeichen: | KIB, ROK | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 33 503 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Jakobstraße 29 67722 Winnweiler | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Rudolf Jacob (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Winnweiler im Donnersbergkreis | ||
Die Ortsgemeinde Winnweiler liegt im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz und ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde, der sie auch angehört. Winnweiler ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]
Geographie
Winnweiler liegt im Saar-Nahe-Bergland sowie am Rand des Landschaftsschutzgebietes „Donnersberg“.
Die Gemeinde gliedert sich in die Ortsteile[3]
- Alsenbrück-Langmeil mit den Wohnplätzen Bahnhof Langmeil, Salomonsmühle, Sattelhof, Wäschbacherhof und Ziegelhütte
- Hochstein mit den Wohnplätzen Eisenschmelz, Kahlheckerhof und Kupferschmelz
- Potzbach mit dem Wohnplatz Leithöfe
- Winnweiler mit den Wohnplätzen Igelbornerhöhe und Kapelle
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde die Ortschaft 891 als Winidowilari, „Siedlung der Wenden“[4]. Später hat die Ansiedlung viele Jahrhunderte zur Grafschaft Falkenstein gehört, wurde dann lothringisch und gelangte bis zur Französischen Revolution an die Habsburger. In dieser Zeit war es Sitz des österreichischen Oberamtes Winnweiler, eines Bezirks des Landesteils Vorderösterreich.
1816 wurde es wie die gesamte Pfalz Teil des Königreiches Bayern und teilte die wechselvolle Geschichte dieser Region. 1946 wurde es Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Zu Winnweiler gehört schon seit der ersten Erwähnung 891 mit Unterbrechung von 1797 bis zu dessen erneuten Eingemeindung am 7. Juni 1969 der Ortsteil Hochstein. Die bis dahin eigenständigen Gemeinden Alsenbrück-Langmeil und Potzbach wurden am 10. Juni 1979 eingemeindet.[5]
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Winnweiler bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Winnweiler besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[6]
Wahl | SPD | CDU | GRÜNE | FDP | Gesamt |
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2014 | 6 | 9 | 3 | 2 | 20 Sitze |
2009 | 6 | 8 | 3 | 3 | 20 Sitze |
2004 | 8 | 7 | 2 | 3 | 20 Sitze |
Wappen
Blasonierung: „In Silber ein bewurzelter grüner Eichenbaum mit zwei goldenen Eicheln in goldenen Eichenschüsseln“.
Gemeindepartnerschaft
- Die französische Partnergemeinde von Winnweiler ist die Gemeinde Saint-Laurent-Nouan.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Östlich von Winnweiler steht auf dem Leisbühl ein 1933 errichtetes, denkmalgeschütztes Kriegerdenkmal, in dessen halboffenem Hallenbau eine überlebensgroße Soldatenfigur sowie Gedenktafeln mit Namen von Gefallenen an die beiden Weltkriege erinnert. An der Nordecke des quadratischen Baus befindet sich ein angebauter 12,5 m[7] hoher Treppenturm, der zu einer 8,5 m[7] hoch liegenden Aussichtsplattform über dem Hallenbau führt. Von dieser hat man einen guten Ausblick in Richtung Winnweiler und Umgebung.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Winnweiler ist über die Bundesautobahn 63 (Mainz–Kaiserslautern) und die Bundesstraße 48 (Bingen am Rhein–Bad Bergzabern) an das überregionale Straßennetz angebunden. Der Streckenabschnitt Bingen–Winnweiler war dabei bereits eine Reichsstraße (R 40). Außerdem war in Langmeil ein Bahnhof an der Alsenztalbahn (Kaiserslautern–Bingen) vorhanden, der allerdings seit Dezember 2006 nicht mehr bedient wird, da die Nachfrage aufgrund der besser gelegenen Bahnhöfe Winnweiler und Enkenbach sowie seit der Eröffnung des Haltepunkts Münchweiler an der Alsenz im Jahr 1999 deutlich zurückgegangen war. Hier zweigt die Zellertalbahn (Monsheim–Langmeil) ab. Diese Strecke wird seit einigen Jahren an Sonn- und Feiertagen im Sommer wieder für den Ausflugsverkehr genutzt. Hierbei fahren die Züge von Monsheim über Langmeil nach Hochspeyer.
Unternehmen
In der Pfalz bekannt ist das Bier der ortsansässigen Privatbrauerei Bischoff (Winnweiler). Die Firma Mobotix entwickelt und fertigt seit 2009 ihre IP-Kameras im Gewerbepark Langmeil.
Bildung
Neben der Montessori-Grundschule bietet der Ort noch die Realschule plus Albert-Schweitzer-Schule. Darüber hinaus gibt es im Ort das Wilhelm-Erb-Gymnasium, eine ehemalige Lateinschule. Die nächste Universitätsstadt ist Kaiserslautern.
Sport
Bekanntester Sportverein des Ortes ist der ASV Winnweiler. Der 1910 gegründete Verein stieg in der Saison 2014/15 erstmals in der Vereinshistorie in die Verbandsliga Südwest auf. Neben der ersten und zweiten Herrenmannschaft treten in Winnweiler auch eine AH-Mannschaft, eine Frauenmannschaft sowie mehrere Jugendmannschaften an das runde Leder. Austragungsort der Spiele ist der Kunstrasenplatz am Rauhen Weg, der 2014 anstelle des Hartplatzes Rote Erde errichtet wurde.[8]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johann Ludwig Gienanth (1767–1848), Industrieller
- Joseph von Hinsberg (1764–1836), bedeutender Jurist (Bayerisches Oberappellationsgericht in München) und Literat (u.a. frühe Übersetzung des Nibelungenlieds)
- Franz Peter Nick (1772–1825), Professor der Theologie an der Universität Freiburg im Breisgau
- Theodor Engelmann (1818–1889), Rechtsanwalt, Journalist, Autor und Zeitungsverleger
- Carl von Gienanth (1818–1890), Industrieller
- Karl Friedrich Fries (1831–1871), Maler
- Karl Anton Scherer (1831–1905), evangelischer Pfarrer, Publizist, Persönlichkeit der Diakonie
- Philipp Zöller (1832–1885), Agrikultur-Chemiker, bedeutender Liebig-Schüler
- Hippolyt August Schaufert (1834–1872), Autor von Theaterstücken (Schach dem König)
- Wilhelm Erb (1840–1921), Arzt, Wegbereiter der modernen Neuropathologie
- Friedrich von Chlingensperg (1869–1944), Regierungspräsident, Bewahrer der Bayerischen Pfalz
- Otto Gümbel (1876–1943), Eisenbahner und Politiker (NSDAP)
- Karl Eymann (1888–1962), Ingenieur
- Karl Mantel (1896–1929), Münchner Polizeipräsident
- Lene Bertelsmann (1903–1981), Autorin
Personen, die im Ort gewirkt haben
- Mark Forster (* 1984), wuchs in Winnweiler auf.
- Rudolf Franzmann (* 1946), Politiker, wohnt im Ort.
- Peter Scherne, Träger des Bundesverdienstkreuzes
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile 2010, Seite 92 (PDF; 2,2 MB)
- ↑ Wolfgang Haubrichs: Winnweiler und Umgebung im Jahre 891, in: Werner Rasche, Ortsgeschichte von Winnweiler mit Alsenbrück-Langmeil, Hochstein und Potzbach, Winnweiler 1991
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Seiten 200 und 201 (PDF; 2,5 MB)
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ a b Höhenangaben laut privat durchgeführten Messungen
- ↑ ASV Winnweiler 2015: http://www.asv-winnweiler.de/asv/sportanlagen.htm