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„Konrad Adenauer“ – Versionsunterschied

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Während seiner Kölner Zeit galt Adenauer jedoch bei aller partiellen Aufgeschlossenheit zum Beispiel was Städtebau, Universitätsgründung betrifft, als „der engstirnige katholische Zentrumspolitiker, für den es keine uneingeschränkte Freiheit von Wissenschaft und Kunst gab, sobald es um Fragen der katholischen Grundanschauung ging.“ (Peter Koch, 1985).
Während seiner Kölner Zeit galt Adenauer jedoch bei aller partiellen Aufgeschlossenheit zum Beispiel was Städtebau, Universitätsgründung betrifft, als „der engstirnige katholische Zentrumspolitiker, für den es keine uneingeschränkte Freiheit von Wissenschaft und Kunst gab, sobald es um Fragen der katholischen Grundanschauung ging.“ (Peter Koch, 1985).
Dies ging so weit, dass er eigenhändig den Text in [[Bertolt Brecht|Brechts]] „Dreigroschenoper“ änderte, Bartoks Meisteroper „Der wunderbare Mandarin“ verbot und ein Gemälde des Expressionisten [[Otto Dix]], das später von den Nationalsozialisten in die Ausstellung „Entarteter Kunst“ aufgenommen wurde, aus dem [[Wallraf-Richartz-Museum]] entfernen ließ.
Dies ging so weit, dass er eigenhändig den Text in [[Bertolt Brecht|Brechts]] „Dreigroschenoper“ änderte, Bartoks Meisteroper „Der wunderbare Mandarin“ verbot und ein Gemälde des Expressionisten [[Otto Dix]], das später von den Nationalsozialisten in die Ausstellung „Entarteter Kunst“ aufgenommen wurde, aus dem [[Wallraf-Richartz-Museum]] entfernen ließ.

=== Adenauer zu Homosexualität ===
Konrad Adenauer reagierte, als man ihn nach der angeblichen Homosexualität seines Außenministers [[Heinrich von Brentano]] fragte mit den Worten: ''Was wollen Sie denn, bei mir hat er es jedenfalls noch nicht versucht.''<ref>[[http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Familie;art1117,2436792 Cosi fan tutte] 11. Dezember 2007</ref>


=== Adenauer als Wahlkämpfer ===
=== Adenauer als Wahlkämpfer ===

Version vom 11. Dezember 2007, 22:26 Uhr

Konrad Adenauer; Denkmal von Helga Tiemann (2003) in Berlin-Charlottenburg
Konrad Adenauer auf einer Briefmarke, herausgegeben anlässlich seines ersten Todestages 1968.

Konrad Hermann Joseph Adenauer (* 5. Januar 1876 in Köln; † 19. April 1967 in Rhöndorf, Stadtteil von Bad Honnef, eigentlich Conrad Hermann Joseph Adenauer) war von 1949 bis 1963 erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland sowie von 1951 bis 1955 zugleich Bundesminister des Auswärtigen.

Adenauer prägte in dieser Stellung maßgeblich die politische Ausrichtung der Bundesrepublik in der Nachkriegszeit. Er setzte dabei auf eine Westbindung, verbunden mit der Europäischen Einigung und mit der Eingliederung in das westliche Verteidigungsbündnis der NATO. Gegen starken Widerstand auch innerhalb der eigenen Partei setzte er das System der Sozialen Marktwirtschaft durch. Er verfolgte aus seiner Prägung als rheinischer Katholik heraus und vor dem Hintergrund des Anspruches der Sowjetunion auf Weltherrschaft einen antikommunistischen Kurs. Gleichwohl war er auch Realpolitiker; so arrangierte er die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur Sowjetunion und war pragmatisch bezüglich der Verwendung ehemals nationalsozialistischer Funktionsträger für den Wiederaufbau der Bundesrepublik.

Adenauer agierte in der Weimarer Republik als Mitglied des Zentrums. Er war seit 1917 Oberbürgermeister der Stadt Köln und wurde 1918 Mitglied des Preußischen Herrenhauses auf Lebenszeit. Als langjähriger Vorsitzender des Preußischen Staatsrates war er zunächst Anhänger eines rheinländischen Separatismus und - neben Wilhelm Marx - wichtigster demokratischer Gegenspieler des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Preußens, Otto Braun.

Herkunft und Kindheit

Datei:Konrad-Acenauer-Geburshaus-b-Balduinstraße-Nr-6.JPG
Gedenktafel am Geburtshaus Balduinstraße Nr 6, in der Kölner Innenstadt

Konrad Adenauer war das dritte von fünf Kindern des Sekretärs am Appellationsgericht (heute Oberlandesgericht) Köln und späteren Kanzleirats Johann Konrad Adenauer (1833–1906) und seiner Ehefrau Helene, geborene Scharfenberg (1849–1919). Seine Familie war römisch-katholisch geprägt. Seine Geschwister waren August (1872–1952), Johannes (1873–1937), Lilli (1879–1950) und Elisabeth (kurz nach der Geburt gestorben).

Kaiserreich, Weimarer Republik und Zeit des Nationalsozialismus

Studium und frühe Karriere

Konrad Adenauer (rechts) als Vicesenior des K.St.V. Arminia Bonn im WS 1896/97

Adenauer legte am 5. März 1894 das Abitur am Apostelgymnasium in Köln ab. Von 1894 bis 1897 studierte er an den Universitäten von Freiburg im Breisgau, München und Bonn Rechts- und Staatswissenschaft. Dort trat er jeweils in die katholischen Studentenvereine KStV Brisgovia im Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV) zu Freiburg, KStV Saxonia im KV zu München und in den K.St.V. Arminia im KV zu Bonn ein, denen er Zeit seines Lebens eng verbunden blieb. Sein erstes juristisches Staatsexamen legte er 1897 ab, sein zweites 1901. Anschließend wurde er Assessor in Köln. Von 1903 bis 1905 war er Vertreter des Rechtsanwaltes beim Oberlandesgericht Köln, Justizrat Hermann Kausen.

Im Jahre 1906 trat Adenauer der katholischen Zentrumspartei bei und wurde am 7. März zum Beigeordneten der Stadt Köln gewählt. Am 22. Juli 1909 wurde er Erster Beigeordneter und damit erster Stellvertreter des Oberbürgermeisters Max Wallraf.

Oberbürgermeister der Stadt Köln

Wohnhaus Adenauers 1911 bis 1933 in Köln-Lindenthal (Denkmal)
Konrad Adenauers Wohnhaus in Rhöndorf
Kölner Notgeld von 1920 mit Unterschrift des damaligen Oberbürgermeisters Konrad Adenauers
50 Pfennig und Rückseiten

Am 18. September 1917 wählte ihn die Kölner Stadtverordneten-Versammlung zum damals jüngsten Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt; die Verleihung des Titels erfolgte am 21. Oktober durch Erlass des Königs von Preußen. Von 1917 bis 1933 und nochmals für einige Monate des Jahres 1945 war er Oberbürgermeister der Stadt Köln.

Am 12. Februar 1918 wurde Adenauer auf Lebenszeit in das Preußische Herrenhaus berufen, welches allerdings noch im gleichen Jahr infolge der Novemberrevolution bedeutungslos wurde.

Von 1920 bis 1933 war er mit Unterstützung von Zentrum, Sozialdemokratischer Partei Deutschlands (SPD) und DDP Präsident des Preußischen Staatsrats. In dieser Funktion stand er in einer politischen Dauerfehde mit dem sozialdemokratischen, preußischen Ministerpräsidenten Otto Braun, welche von Adenauer bis vor das Preußische Staatsgericht getragen wurde. Während Braun ein starkes zentralisiertes Preußen als Bollwerk der Demokratie begriff, stand Adenauer den Bestrebungen der Zentrumspartei nah, die ab 1918 auf ein Rheinland abzielten, das selbstständig von Preußen sein sollte. Damals und später wurde daher der - unberechtigte - Vorwurf gemacht, Adenauer habe das Rheinland auch von Deutschland trennen wollen (siehe auch: Rheinische Republik). Außerdem war er als Verfechter des Kolonialgedankens von 1931 bis 1933 als Vizepräsident der Deutschen Kolonialgesellschaft politisch tätig.

In der Weimarer Republik war er mehrfach (1921, 1926, 1928) als Kandidat für das Reichskanzleramt im Gespräch. Am aussichtsreichsten war dies für den Kanzler des Westens und König des Rheinlands 1926, er konnte aber seine politischen Forderungen nicht durchsetzen. Ein Tausch des sicheren und persönlich befriedigenden Postens in Köln mit der unsicheren Reichskanzlerschaft erschien ihm auch nicht als Gewinn. - Auch nach dem sogenannten Preußenschlag 1932 blieb Adenauer Mitglied im Dreimännerkollegium.

Adenauer galt als teuerster Oberbürgermeister im Deutschen Reich – wegen seiner Projekte und seines Gehaltes.

Im Ersten Weltkrieg zeigte Adenauer Weitblick dadurch, dass er - vor vielen anderen - den Krieg frühzeitig als verloren ansah und damit begann, Nahrungsmittel zu horten, unter anderem Graupen (Kochgerste). Die Kölner nannten ihn deshalb „Graupenauer“. Nach dem Krieg setzte er durch, dass aus dem alten preußischen Festungsring ein Grüngürtel wurde – für damalige Verhältnisse eine ungewöhnliche Neuerung. Während seiner Amtszeit wurden die Messe, die Universität zu Köln und die Kölner Werkschulen neu- beziehungsweise wieder eröffnet. Fritz Schumacher, von 1920 bis 1923 Stadtplaner unter Adenauer, sagte zu dessen Engagement in Zeiten der Inflation: „Je mehr zusammenzubrechen schien, mit desto größerer Energie trieb Adenauer die Arbeiten voran.“[1] Adenauer bemühte sich intensiv, ausländische Investoren nach Köln zu holen. 1927 hatte er bereits eine Zusage von Citroën für eine Automobilfabrik, das Projekt verlief dann aber doch im Sande. Nach intensiven Verhandlungen mit dem US-amerikanischen Autohersteller Ford, gelang es ihm, das Unternehmen davon zu überzeugen, ein komplett neues Werk in Köln zu errichten, anstatt die schon bestehenden kleineren Anlagen in Berlin auszubauen. Auch das Werk allerdings konnte die wirtschaftlichen Probleme, in die Köln wie das gesamte Reich in der Spätphase der Weimarer Republik kam, nur kurzfristig aufhalten. Beim Bau der damals technisch einmaligen Mülheimer Brücke verhandelte er taktisch geschickt mit der KPD; anders war dieses Projekt im Rat nicht durchzubringen.

1928 verspekulierte Adenauer sein Vermögen durch den Ankauf von Glanzstoff-Aktien. Ein öffentlicher Skandal konnte dadurch verhindert werden, dass Adenauer sich aus einem sogenannten Schwarzen Fonds vom Vorstandsvorsitzenden der Glanzstoff AG ein Aktienpaket im Nominalwert von 250.000 Reichsmark zur Verfügung stellen ließ.

1931 kam es zur ersten größeren Auseinandersetzungen mit den Nationalsozialisten, als diese in einer nächtlichen Aktion die Rheinbrücken mit Hakenkreuzfahnen beflaggten. Adenauer ließ die Fahnen mit Verweis darauf, dass die Brücken öffentliche Bauwerke seien, unverzüglich wieder entfernen. Durch seine Standhaftigkeit in dieser nur scheinbaren Bagatelle geriet Adenauer in das Visier der SA, die sogar öffentlich Geld für die Kugel Adenauers sammeln ließ.

Zeit des Nationalsozialismus

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten unterlag die Zentrumspartei in Köln bei den Kommunalwahlen vom 12. März 1933. Die NSDAP enthob Adenauer, der unter anderem beim Besuch eines nationalsozialistischen Führers in Köln diesem den Handschlag verweigerte, seines Amtes als Oberbürgermeister und wenig später auch vom Amt als Präsident des Preußischen Staatsrats.

Ohne die Berliner Dienstwohnung und in Köln bedroht von seinen nationalsozialistischen Gegnern, die auf Wahlkampfplakaten „Adenauer, an die Mauer!“ gefordert hatten und ihm Dienstvergehen vorwarfen, bat Adenauer einen ehemaligen Schulfreund um Hilfe: Der Abt von Maria Laach, Ildefons Herwegen, nahm Adenauer am 26. April 1933 vorübergehend in der Abtei auf. Der ehemalige Bürgermeister führte von hier aus das Dienststrafverfahren, das er gegen sich selbst beantragt hatte, und blieb, bis er im April 1934 ein Haus im Potsdamer Vorort Neubabelsberg bezog. Dort wurde er am 30. Juni 1934 im Zusammenhang mit dem „Röhm-Putsch“ für zwei Tage festgenommen.

Um den Druck zu mindern, verwies Adenauer in einem elfseitigen Brief vom 10. August 1934 an den NS-Innenminister in Berlin auf seine Verdienste für die NS-Bewegung: Er habe die NSDAP "immer durchaus korrekt behandelt" und beispielsweise "jahrelang entgegen der damaligen Verfügung des preußischen Innenministers der NSDAP die städtischen Sportplätze zur Verfügung gestellt und ihr bei ihren Veranstaltungen auf diesen das Hissen ihrer Hakenkreuzfahnen an den städtischen Flaggenmasten gestattet." Weiterhin habe er sich einer Anordnung des preußischen Staatsministeriums widersetzt, nationalsozialistische Beamte „zwecks Disziplinierung“ namhaft zu machen, „da ich sie für unberechtigt und für ungerecht hielt“. Er behauptete in diesem elfseitigen Brief auch, öffentlich im Winter 1932/33 erklärt zu haben, „daß nach meiner Meinung eine so große Partei wie die NSDAP unbedingt führend in der Regierung vertreten sein müsse.“[2]

Immerhin erhielt Adenauer ab 1933 eine Pension von 10.000 Reichsmark jährlich, ab 1937 15.000 Reichsmark jährlich. In den Jahren nach 1934 wechselte er häufig seinen Aufenthaltsort und versteckte sich zeitweise. 1937 erhielt er nach zähem Ringen eine höhere Pension und eine Abfindung von 153.886,63 Reichsmark für sein beschlagnahmtes Haus. Das Haus erhielt er nach 1945 zurück. Von der Abfindung baute er sein Haus im Bad Honnefer Stadtteil Rhöndorf.

Nach dem gescheiterten Aufstand gegen Hitler am 20. Juli 1944 wurde Adenauer im Rahmen der Polizeiaktion "Gewitter" am 23. August verhaftet. Konkrete Verdachtsmomente gegen ihn lagen nicht vor. Das ehemalige Zentrumsmitglied selbst war wiederholt von den Widerstandskämpfern angesprochen worden; er lehnte jede Beteiligung strikt ab, wohl weil er nicht an die Erfolgsaussichten glaubte. Adenauer wurde im Konzentrationslager auf dem Kölner Messegelände inhaftiert. Dort wurde dem bald schwer Erkrankten durch den Kölner Kommunisten Eugen Zander, der als Kapo für die neuen Häftlinge zuständig war, das Leben gerettet. Es gelang ihm in der Folge, seine Überweisung ins Krankenhaus Köln Hohenlind zu erreichen, von wo er entfliehen konnte. Er wurde später wieder gefasst, am 26. November 1944 aber aus dem Gefängnis Brauweiler frühentlassen.

Nach Kriegsende

1945 setzten ihn die Amerikaner wieder als Oberbürgermeister der Stadt Köln ein. Nach wenigen Monaten entließ ihn der britische General Barraclough wegen angeblicher Unfähigkeit (genauer: er habe sich nicht energisch genug um die Ernährungsversorgung gekümmert). Die britische Besatzungsmacht verhängte in der Zeit vom 6. Oktober bis 4. Dezember 1945 ihm gegenüber ein Verbot parteipolitischer Betätigung. Mit der Entlassung wollten die Briten Adenauers Pläne unterbinden, mit den Franzosen einen eigenen kleinen Rheinstaat zu gründen.

In einem Brief im Februar 1946 schrieb Adenauer an einen katholischen Geistlichen in Bonn: „Nach meiner Meinung trägt das deutsche Volk und tragen auch die Bischöfe und der Klerus eine große Schuld an den Vorgängen in den Konzentrationslagern. Richtig ist, daß nachher vielleicht nicht viel mehr zu machen war. Die Schuld liegt früher. Das deutsche Volk, auch Bischöfe und Klerus zum großen Teil, sind auf die nationalsozialistische Agitation eingegangen. Es hat sich fast widerstandslos, ja zum Teil mit Begeisterung gleichschalten lassen. Darin liegt seine Schuld.“

Adenauer an der Macht

Parlamentarischer Rat

Nachdem er als Oberbürgermeister wieder in den Ruhestand versetzt worden war, konzentrierte sich Adenauer auf die Parteiarbeit: Am 5. Februar 1946 wählte ihn die rheinische CDU zum Vorsitzenden, im März 1946 die CDU der britischen Zone. Im Oktober 1946 wurde er Fraktionsvorsitzender der CDU im Landtag des bevölkerungsreichsten deutschen Bundeslandes, Nordrhein-Westfalen. Er nutzte die folgenden Jahre, um seine Hausmacht innerhalb der Partei auszubauen, sodass er 1948 Vorsitzender des Parlamentarischen Rates wurde, der über die Verfassung für einen deutschen Weststaat beriet. Adenauer, der außerhalb der britischen Zone nicht annähernd so bekannt war wie seine Konkurrenten Kurt Schumacher (SPD) oder Ludwig Erhard (parteilos, ab 1965 CDU), nutzte das eigentlich machtlose Amt als Podium; die SPD hatte für ihren Mann, Carlo Schmid, den als viel wichtiger erachteten Hauptausschuss-Vorsitz gesichert. Dieser arbeitete aber eher im Verborgenen, während Adenauer in der Öffentlichkeit als eine Art Vertreter der Deutschen (auch gegenüber den Alliierten) auftrat. Er wurde somit laut Carlo Schmid „erster Mann des zu schaffenden Staates, noch ehe es ihn gab.“[3]

Bevor Konrad Adenauer erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland wurde, war er seit dem 1. September 1949 Vorsitzender der gemeinsamen Bundestagsfraktion von CDU und CSU. Innerhalb der CDU setzte er eine „bürgerliche Koalition“ durch, obwohl CDU/CSU, FDP und Deutsche Partei nur über eine knappe Mehrheit verfügten und große Teile der CDU angesichts des staatlichen Neuanfangs eine Große Koalition vorzogen. Adenauer hielt jedoch die kleine Koalition für unumgänglich, um seine Ideen einer sozialen Marktwirtschaft und einer umfassenden Westbindung durchzusetzen. Dabei konnte er auf die gute Zusammenarbeit der Parteien im Wirtschaftsrat der britisch-amerikanischen Bizone zurückgreifen. Selbst innerhalb der CDU gab es noch Befürworter einer Planwirtschaft, die wenige Jahre vorher das Ahlener Programm der CDU durchgesetzt hatten. Die SPD hing ihr auch an, ebenso wie sie ein neutrales Deutschland anstrebte, um auf diesem Weg leichter eine Wiedervereinigung zu erringen. Auf der Rhöndorfer Konferenz vom 21. August 1949 gelang es Adenauer seinen Standpunkt durchzusetzen und endgültig sicherzustellen, dass er der Kanzlerkandidat der Unionsparteien sei. Um die Ausrichtung einer bürgerlichen Koalition zu bestärken, wählte die CDU/CSU am 12. September den damaligen FDP-Vorsitzenden Theodor Heuss in der Bundesversammlung mit zum Bundespräsidenten. Als 1950 die CDU auf Bundesebene gegründet wurde, wurde Adenauer Vorsitzender. Er blieb es bis 1966.

Als Einwohner von Rhöndorf (in Sichtweite von Bonn) war Adenauer maßgeblich daran beteiligt, dass Bonn 1949 statt Frankfurt am Main Bundeshauptstadt wurde – Frankfurt war SPD-regiert und zudem sehr stark zerstört. Auch hier war er nicht sehr nachgiebig. Er bedrängte beispielsweise den Finanzminister von Nordrhein-Westfalen, Geld bereitzustellen, obwohl es keinen Haushaltsbeschluss gab. Für dessen rechtliche Bedenken hatte er kein Verständnis.

Wahl zum Bundeskanzler

Bei der ersten Bundestagswahl am 14. August 1949 wurde Konrad Adenauer als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises 10 "Bonn Stadt und Land" mit 54,5 Prozent der Stimmen in den Deutschen Bundestag gewählt. Er vertrat den Wahlkreis Bonn bis zu seinem Tod 1967 und wurde bei den fünf Bundestagswahlen 1949 - 1965 mit Mehrheiten von bis zu 68 Prozent jeweils direkt gewählt.

Der Bundestag wählte ihn am 15. September 1949 mit einer Stimme Mehrheit (einschließlich seiner eigenen) zum Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, ein Amt, das er bis zu seinem Rücktritt am 15. Oktober 1963 innehatte. Eine entscheidende Stimme in diesem Wahlgang stammte dabei vom Bayernpartei-Abgeordneten Johann Wartner, der sich dem Beschluss seiner Partei widersetzte und – wie er kurz vor seinem Tode bekannte – als wohl einziger Bundestagsabgeordneter der Opposition für Adenauer stimmte. Sonst hätte Adenauer erst in einem späteren Wahlgang mit relativer Mehrheit gewählt werden können. Erster Oppositionsführer der jungen Republik wurde somit sein Gegenspieler Kurt Schumacher (SPD).

Bundespräsident Theodor Heuss übergab Adenauer die Ernennungsurkunde am 16. September 1949, die erste Regierungserklärung der Bundesrepublik folgte am 20. September, der erste Besuch bei den Hohen Kommissaren der Alliierten am 21. September – demselben Tag, an dem das Besatzungsstatut in Kraft trat.

Adenauer wurde dreimal (1953, 1957 und 1961) wiedergewählt. Die Wahlergebnisse, die er erzielte, sind einmalig in der bundesdeutschen Geschichte. 1953 erhielten CDU und CSU genau die Hälfte der Mandate und 1957 erzielten sie die absolute Mehrheit der Stimmen. Auch nach den Wahlen, in denen die CDU/CSU allein hätte regieren können, bildete er eine Koalitionsregierung, um mit Hilfe der kleineren Parteien die CSU und widerspenstige CDU-Mitglieder in Schach halten zu können.

Attentat auf Adenauer

Am 27. März 1952 explodierte um 18:20 Uhr ein an Bundeskanzler Adenauer adressiertes Päckchen im Münchner Polizeipräsidium und tötete den Beamten Karl Reichert. Die zwei mit der Abgabe des Päckchens bei der Post beauftragten Jungen brachten dieses zur Polizei, während sie von ihrem Auftraggeber verfolgt wurden. Die Spur führte zur Partisanen- und Untergrundorganisation Irgun, jedoch wurden jegliche Beweise geheim gehalten. Fünf verdächtige Israelis wurden abgeschoben. Der mutmaßliche Drahtzieher, Jakob Farshtej, der Bombenbauer, Elieser Sudit, sowie der Überbringer der Bombe, Josef Kronstein, entkamen nach Israel, woraufhin die Ermittlungen eingestellt wurden. Nach einer Buchveröffentlichung Sudits war der Auftraggeber, Organisator und Geldbeschaffer Menachem Begin – ehemaliger Kommandant der jüdischen Untergrundorganisation Irgun, von den Briten gesuchter Terrorist und späterer Ministerpräsident von Israel – für die insgesamt drei Attentate auf Adenauer.[4]

Andere Quellen, vorwiegend Zeitungsberichte des Daily Telegraph, machten den ebenfalls gesuchten Terroristen und führenden Kopf des Irgun, den Kommodore Christopher Sebastian für mindestens zwei der Attentate verantwortlich.

Israels Premierminister David Ben-Gurion soll Adenauer zeitlebens dankbar dafür gewesen sein, dass er die wahren Hintergründe des Attentats vertuschen ließ. In stillschweigendem Einvernehmen nahmen die beiden Staatsmänner der Münchner Bombe auch die politische Sprengkraft. Wären die Ermittlungen erfolgreich verlaufen, hätte Deutschland einen Auslieferungsantrag an Israel stellen und einem hochrangigen Israeli den Prozess machen müssen. Dies hätte wenige Jahre nach dem Holocaust starke außenpolitische Konsequenzen gehabt, vermutlich zu Ungunsten der deutsch-israelischen Beziehungen. Aus diesem Grund war man an einer Ermittlung der genauen Hintergründe des Attentats nicht interessiert.

Politik der Westbindung

Die Bundesrepublik wurde erst mit dem Inkrafttreten der Pariser Verträge am 5. Mai 1955 und der Aufhebung des Besatzungsstatus zur selben Zeit ein formell souveräner Staat, die volle Souveränität wurde jedoch erst mit der Wiedervereinigung und den Zwei-plus-vier Verträgen 1990 erlangt. Vorher waren alle politischen Maßnahmen von der direkten Zustimmung der westlichen Siegermächte des Zweiten Weltkriegs abhängig. Für Adenauer war deshalb die Außenpolitik der bestimmende Faktor seiner politischen Strategie. Von 1951 bis 1955 besetzte er auch, einmalig in der bundesdeutschen Geschichte, das Amt des Außenministers.

Er setzte dabei auf eine enge Anbindung an die westeuropäischen Staaten (Magnet-Theorie), eine wirtschaftliche Verflechtung mit Frankreich und Belgien und insbesondere gute politische Beziehungen zu den USA. Adenauer setzte sich für „Vereinigte Staaten von Europa“ ein, da nur diese ein langfristig friedliches Europa garantieren könnten. Er griff dabei sowohl auf seine politischen Vorstellungen aus der Weimarer Republik zurück, als auch auf die Erfahrungen, die er mit dem Nationalsozialismus gemacht hatte. Hitler hatte die europäischen Länder nacheinander erobert; Stalin sollte nicht das gleiche gelingen.

Wirtschaftlich ging der bereits vor 1949 durch den Marshallplan angestoßene Prozess durch die Montanunion, die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und Euratom auf. Adenauer setzte sein Vertrauen in den Bankier Hermann Josef Abs, der Einfluss auf die Verteilung der Marshallplan-Gelder hatte. Er bat Abs gelegentlich, als Gast an den Kabinettstisch zu erscheinen und lud ihn regelmäßig zu seiner sonntäglichen Rhöndorfer Kaffeetafel ein, an der er seine Ratgeber zusammenkommen ließ. Er ernannte ihn zum Verhandlungsführer der Londoner Schuldenkonferenz. Deutschland erlebte mit dem Wirtschaftswunder einen Aufstieg und integrierte sich in den Europäischen Markt. Die wirtschaftliche Seite dieses Strebens mündete schließlich in die europäischen Einigungsprozesse, auf denen die heutige EU beruht. Schon im Jahr 1954 wurde Adenauer mit dem Karlspreis ausgezeichnet.

Eingelegte Bodenplatte vor der Kathedrale zu Reims anlässlich des 8. Juli 1962

Eine langfristige historische Leistung Konrad Adenauers war die Aussöhnung mit Frankreich, die schließlich im Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrag mündete. Bei dem tiefen Misstrauen, mit dem sich Deutsche und Franzosen zu jener Zeit begegneten, war hierbei sein gutes persönliches Verhältnis zum Präsidenten der Französischen Republik, Charles de Gaulle, von großer Bedeutung. Anfangs war Adenauer eher skeptisch: Als de Gaulle 1958 Präsident wurde, sah Adenauer in ihm noch eine Art Hindenburg, einen ehemaligen General, der sich mit negativen Folgen in die Politik einmischte.

Konrad Adenauer bemühte sich auch schließlich um die Versöhnung mit den Juden, nachdem er mit Hermann J. Abs den später verworfenen Plan geboren hatte, als – wie sie es sahen – ausreichende „Wiedergutmachung“ ein Krankenhaus in Israel für zehn Millionen DM zu spenden. 1952 schloss er dann mit dem neu gegründeten Staat Israel das Luxemburger Abkommen als erste Geste der Entschuldigung. Gegen den Widerstand seines Finanzministers setzte er die Zahlung einer Wiedergutmachung von 3,45 Milliarden DM – 3000 DM für jeden israelischen Flüchtling – als symbolische Geste an Israel durch, die vorwiegend aus Warenlieferungen bestand, die aus deutscher Produktion stammten. In New York traf er 1960 mit dem israelischen Ministerpräsidenten David Ben Gurion zusammen. 1966 reiste er als erster hochrangiger deutscher Politiker nach dem Zweiten Weltkrieg nach Israel.

Die militärische Seite wurde nicht, wie von Adenauer erhofft, durch eine eigenständige Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG), sondern durch die Aufnahme der Bundesrepublik in die NATO (1955) verwirklicht.

In der Öffentlichkeit weniger bekannt war, dass Adenauer schon 1949 auf die deutsche Wiederbewaffnung drängte. Nach außen stellte er dies als Forderung der westlichen Alliierten dar; die Alliierten selbst waren wenig begeistert davon. Bereits 1950 trat sein Innenminister, Gustav Heinemann zurück, vor allem, da diese Politik auch vor Heinemann geheim gehalten worden war. Im April 1950 forderte Adenauer, nach dem Aufbau einer kasernierten Volkspolizei in der SBZ, den Aufbau einer mobilen Polizeitruppe auf Bundesebene in der Bundesrepublik, was auch 1951 mit der Gründung des Bundesgrenzschutzes erfolgte. Die Öffentlichkeit erfuhr erst Jahre später, dass er schon 1957 ein Projekt genehmigte, mit Frankreich und Italien gemeinsam eine Atombombe zu entwickeln. Durch den Machtantritt Charles de Gaulles wurde das Projekt hinfällig, Frankreich steuerte auf ein eigenes Projekt hin (die Force de Frappe).

Deutschlandpolitik und Verhältnis zur Sowjetunion

Die enge Politik der Westbindung musste unter den damaligen Gegebenheiten zwangsläufig zum Konflikt mit der Sowjetunion führen. Eine deutsche Wiedervereinigung schien in weitere Ferne zu rücken. Die in der Folge des Zweiten Weltkriegs zu Tage getretenen ideologischen Gegensätze führten zur Teilung Europas und der Welt in zwei Blöcke: Dem Ostblock unter der damals noch unstrittigen Führung der Sowjetunion und dem westlichen Lager unter der Führung der USA.

Obwohl er öffentlich anerkannte, dass in allen Staaten Osteuropas nach dem Zweiten Weltkrieg ein berechtigtes Misstrauen gegenüber Deutschland herrschte, weigerte sich Adenauer, auf die politischen Forderungen der Ostblockstaaten einzugehen. Für ihn war eine Wiedervereinigung nur möglich und anzustreben, wenn diese mit freien, demokratischen Wahlen einhergehen würde. Für ihn führte der Kurs der Stärke, zumindest öffentlichen Bekundungen nach, langfristig zur Wiedervereinigung unter freien Bedingungen. Kooperation mit der kommunistischen DDR war für ihn nur in sehr kleinen Schritten möglich. Auf damals häufige deutschlandpolitische Konzepte, die eine Neutralität und einen „Dritten Weg“ zwischen westlichem und östlichem System in einem Gesamtdeutschland vorsahen, gab er nichts. Deutschland müsse, nach dem "von Deutschen vom Zaune gebrochenen Krieg", das Vertrauen der freien Welt sich wieder verdienen und keine "Schaukelpolitik" treiben. Adenauer lehnte daher im Jahr 1952 die "Stalin-Noten" ab, in denen Stalin eine Wiedervereinigung unter der Bedingung der Neutralität des vereinigten Deutschlands vorschlug.

Adenauer setzte die Hallstein-Doktrin durch, die den Alleinvertretungsanspruch der Bundesrepublik für Deutschland festschrieb. Nachdem die Sowjetunion im Januar 1955 offiziell den Kriegszustand mit Deutschland beendete, reiste er nach Moskau und erreichte die Freilassung der letzten deutschen Kriegsgefangenen aus dem Zweiten Weltkrieg, welche sich noch als von der Sowjetunion als Kriegsverbrecher verurteilt in sowjetischer Gefangenschaft befanden. Als nach dem Tod Adenauers (1967) in einer Umfrage nach dessen größter Leistung gefragt wurde, wurde die so genannte Heimkehr der Zehntausend am meisten genannt.

Wirtschafts- und Sozialpolitik

Nachdem die Grundsatzentscheidung für die Soziale Marktwirtschaft gefallen war, überließ Adenauer die Wirtschafts- und Sozialpolitik weitgehend seinen Fachministern, insbesondere dem Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard. Er selbst konzentrierte sich auf die Außenpolitik. „Von der Außenpolitik, der außenpolitischen Entwicklung hängt alles ab, hängt die ganze Wirtschaft ab, hängt ab, was wir auf sozialem Gebiet machen“ [5], so seine Begründung.

Allerdings war Adenauer, im Vergleich zu Erhard, wesentlich aufgeschlossener gegenüber Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften. Auch in die Sozialpolitik mischte er sich ein: Im Jahr 1957 beispielsweise setzte Adenauer - gegen den Rat von Ludwig Erhard - die Umstellung der gesetzlichen Rentenversicherung auf eine Umlagefinanzierung durch. Dadurch wurde es möglich, die Renten einmalig erheblich anzuheben und sie fortan jedes Jahr proportional zur Entwicklung der Bruttolöhne zu erhöhen. Die früher alltägliche Altersarmut als Folge steigender Verbraucherpreise bei stagnierenden Renten verschwand dadurch für Jahrzehnte. Voraussetzung für ein funktionierendes Umlagesystem ist aber ein ausgeglichenes Verhältnis von Erwerbstätigen (Einzahlern) und Rentnern (Leistungsempfängern), was letztlich nur durch eine nachhaltige Regeneration der Bevölkerung möglich ist. Über entsprechende Warnungen seines Wirtschaftsministers setzte sich Adenauer mit dem Hinweis „Kinder bekommen die Menschen immer“ hinweg.

Neben seinem Engagement für das Umlageverfahren setzte sich Adenauer auch dafür ein, die Kriegsfolgen sozial aufzufangen. Dies führte zu Gesetzen zur Versorgung von Kriegsbeschädigten und -hinterbliebenen, zu Eingliederungsgesetzen für Vertriebene und Flüchtlinge und dem sogenannten Lastenausgleich. Darüber hinaus trat Adenauer dafür ein, möglichst viele Menschen am Wirtschaftswunder und seinen Erfolgen teilhaben zu lassen. Dies führte zum Betriebsverfassungsgesetz (u. a. Mitbestimmung), dem Montan-Mitbestimmungsgesetz, der Teilprivatisierung von Firmen wie Preussag und Volkswagen mit sogenannten Volksaktien sowie zum Vermögensbildungsgesetz.

Gesellschaftspolitik

In Adenauers Amtszeit war die Außenpolitik am heftigsten umstritten. Im Nachhinein wird er aber häufig für seine gesellschaftspolitischen Maßnahmen kritisiert. Während es ihm gelang, die Bundesrepublik außenpolitisch bis zur Wiedervereinigung in ihren Grundzügen festzulegen, versuchte Adenauer gesellschaftspolitisch eine konservative Politik aus Kaiserreich und Weimarer Republik weiterzuverfolgen. Bei seinen Besetzungen für die Ressorts Innenpolitik und Justiz war er dabei wenig glücklich. Sein Wunschkandidat für das Innenministerium Robert Lehr (CDU) scheiterte 1949 am Widerspruch der Fraktion und nach nur einer Amtszeit wurde das ehemalige DNVP-Mitglied von der CDU nicht einmal mehr für den Bundestag nominiert. Der erste Justizminister Thomas Dehler (FDP) musste nach nur einer Amtszeit gehen, da Bundespräsident Theodor Heuss sich weigerte, seine Ernennungsurkunde zu unterschreiben und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts Hermann Höpker-Aschoff mit Rücktritt drohte, sollte Dehler wieder Minister werden.

Adenauer setzte auf einen konfrontativen Kurs gegenüber den Kommunisten, aber auch den Sozialdemokraten. Die Sozialdemokraten waren seiner Rhetorik nach ideologisch eng mit den Kommunisten verwandt; besonders misstrauisch war er gegenüber Herbert Wehner. In seine Amtszeit fiel das von der Bundesregierung beantragte und vom Bundesverfassungsgericht ausgesprochene Verbot der KPD, das wenige Jahre nach dem Verbot der NSDAP-Nachfolgepartei Sozialistische Reichspartei erfolgte. Die 1952 gegründete Bundeszentrale für Heimatdienst, Vorläufer der Bundeszentrale für politische Bildung, verfolgte im Kalten Krieg einen strikt antikommunistischen Kurs.

Während Adenauer vehement versuchte, jeden Ansatz kommunistischer Politik im Zweifel auch strafrechtlich zu unterbinden, verfolgte er die Strategie, auch ehemalige Amtsträger des nationalsozialistischen Staates einzugliedern, sofern sie sich zur Bundesrepublik und zur Demokratie bekannten. Am symbolträchtigsten geschah dies mit Hans Globke. Der ehemalige Herausgeber des Kommentars zu den Nürnberger Rassegesetzen leitete für Adenauer das Bundeskanzleramt, Adenauer ließ sich durch alle Kritik nicht davon abbringen, ihm die Stelle zu erhalten. Die Organisation Gehlen, deren Chef und zahlreiche Mitarbeiter ebenfalls schon in ähnlichen Aufgaben für das NS-Regime gearbeitet hatten, ging im Wesentlichen unverändert im Bundesnachrichtendienst auf. Wirkungsreicher aber war, dass FDP-Justizminister Thomas Dehler mit Adenauers Zustimmung in das neu aufzubauende Justizministerium und die Gerichtsbarkeit viele Juristen der NS-Zeit übernahm. In die frühen Jahre der Adenauer-Regierung fielen umfangreiche Revisionen der Kriegsverbrecherprozesse direkt nach dem Zweiten Weltkrieg, ein Straffreiheitsgesetz für minder NS-belastete sowie die Beibehaltung zahlreicher Gesetze aus der NS-Zeit.

Adenauer und die katholische Kirche

Da Adenauer bekennender und praktizierender Katholik war, argwöhnten viele Zeitgenossen, seine Politik sei von der Kirche beeinflusst. In der Realität war der Einfluss der katholischen Kirche auf seine Politik längst nicht so groß wie behauptet. Soweit es um weltanschauliche Dinge ging, bemühte er sich, Ansichten zu vertreten, die von gläubigen Christen beider Konfessionen unterstützt wurden. Adenauer erreichte, dass im traditionell konfessionell zerstrittenen Deutschland eine Partei mit christlichen Grundsätzen entstand, die für beide Konfessionen wählbar war. Zum Ende seiner Regierungszeit spielten denn auch konfessionelle Motive bei den Wahlen nur noch eine geringere Rolle.

Die damals oft geäußerte Unterstellung, er habe die Wiedervereinigung nicht gewollt, um eine protestantische Wählermehrheit zu verhindern, wird zwar manchmal angezweifelt. Er warnte jedoch schon 1946 vor dem „Zonenausschuss“ der CDU davor, dass bei politischer und wirtschaftlicher Gleichstellung der sowjetisch besetzten Zone die Sozialdemokraten bei Wahlen die Mehrheit bekämen.

Während seiner Kölner Zeit galt Adenauer jedoch bei aller partiellen Aufgeschlossenheit zum Beispiel was Städtebau, Universitätsgründung betrifft, als „der engstirnige katholische Zentrumspolitiker, für den es keine uneingeschränkte Freiheit von Wissenschaft und Kunst gab, sobald es um Fragen der katholischen Grundanschauung ging.“ (Peter Koch, 1985). Dies ging so weit, dass er eigenhändig den Text in Brechts „Dreigroschenoper“ änderte, Bartoks Meisteroper „Der wunderbare Mandarin“ verbot und ein Gemälde des Expressionisten Otto Dix, das später von den Nationalsozialisten in die Ausstellung „Entarteter Kunst“ aufgenommen wurde, aus dem Wallraf-Richartz-Museum entfernen ließ.

Adenauer zu Homosexualität

Konrad Adenauer reagierte, als man ihn nach der angeblichen Homosexualität seines Außenministers Heinrich von Brentano fragte mit den Worten: Was wollen Sie denn, bei mir hat er es jedenfalls noch nicht versucht.[6]

Adenauer als Wahlkämpfer

Konrad Adenauer galt bei seinen Anhängern als unübertrefflicher Wahlkämpfer. Für ihn begann die nächste Wahl am Tag nach der Wahl. Neben seinem Sinn für wichtige Themen zeichneten ihn Schlagfertigkeit und eine für sein Alter unglaubliche Leistungsfähigkeit aus. Trotz seiner relativ schwachen Gesundheit – vom Militärdienst war er wegen schwächlicher Konstitution befreit worden, später wollte ihn aus dem gleichen Grund keine Lebensversicherung haben und auf zwei schwere Grippe-Erkrankungen ihres Chefs musste seine Umgebung sich jedes Jahr einstellen – konnte er mehrere Veranstaltungen pro Tag bestreiten, nebenher die Regierungsgeschäfte erledigen, bis in die Nacht mit Journalisten diskutieren und am nächsten Tag in voller Frische antreten.

Späte Zeit als Bundeskanzler

Adenauer hatte bereits auf der Rhöndorfer Konferenz seinen Arzt Paul Martini zitiert, der meinte, Adenauer könne gesundheitlich problemlos noch ein oder zwei Jahre Kanzler bleiben. Tatsächlich blieb er, der erst mit 73 Jahren Kanzler wurde (jeder seiner Nachfolger war mit diesem Alter bereits nicht mehr im Amt), 14 Jahre im Amt und hatte damit nach Helmut Kohl die längste Amtszeit aller deutschen Bundeskanzler.

1959 brachte sich Adenauer als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten ins Gespräch, nachdem er vorher vergeblich versucht hatte, Ludwig Erhard auf diesen Posten wegzuloben. Nach einigen Wochen zog er seine Kandidatur wieder zurück. Vermutlich einerseits, weil er erkannt hatte, dass die Macht des Bundespräsidenten geringerer Natur war, andererseits, weil er die Wahl Ludwig Erhards zum Bundeskanzler verhindern wollte.

An dem Gerangel um seine Nachfolge hatte er durchaus selbst schuld. Er hatte erkannt, dass Ludwig Erhard die Führungsqualitäten fehlten, um ein guter Kanzler zu sein: Erhard hatte keine Hausmacht innerhalb der CDU; später als Kanzler versuchte er mit Appellen direkt an das Volk zu regieren, ohne auf vermittelnde und interessengeleitete Akteure wie Parteien oder Verbände Rücksicht nehmen zu wollen. Sein Führungsstil war an den Idealen der Aufklärung orientiert, setzte auf die rationale Einsichtskraft des Bürgers zu vernünftigen Entscheidungen und hatte keinen Geist für das politische Tagesgeschäft und den dauernden Zwang zum Kompromiss. In der existierenden pluralistischen Demokratie rieb er sich innerhalb weniger Jahre auf, ohne als Kanzler sonderliche Erfolge zu erzielen. Adenauer aber unternahm nichts, um einen besseren Kandidaten aufzubauen. Die zwischenzeitlichen Favoriten Adenauers, die Bundesminister Franz Etzel, Heinrich Krone und Gerhard Schröder, bekamen nie genug Unterstützung von ihm, um wirklich ernsthafte Herausforderer des populären Erhard zu sein.

Nach der darauf folgenden Wahl 1961 brachte er es mit einer taktischen Meisterleistung fertig, gegen den Willen der FDP sowie Teilen der CDU/CSU nochmals zum Kanzler gewählt zu werden. Als Gegenleistung versprach er, rechtzeitig vor der nächsten Wahl zurückzutreten, um einem Nachfolger Platz zu machen – einen verbindlichen Termin zu nennen, weigerte er sich. Jedoch 1963 musste er den Posten des Bundeskanzlers Ludwig Erhard überlassen.

Seine letzten Jahre als Kanzler wurden durch seinen hartnäckigen Kampf, so lange wie möglich im Amt zu bleiben, und durch den – vergeblichen – Versuch, die Wahl Ludwig Erhards als Nachfolger zu verhindern, überschattet. In dieser Zeit leistete er sich auch das erste Mal in seiner bundespolitischen Karriere Fehlschläge, die beim größten Teil der Deutschen auf Unverständnis und Kritik stießen. Sein Versuch, ein regierungskontrolliertes „Deutschland-Fernsehen“ als Konkurrenz zur ARD aufzubauen, scheiterte am Bundesverfassungsgericht. Das ZDF hatte nur wenig mit Adenauers ursprünglichen Plänen zu tun. Als er nach dem Bau der Berliner Mauer zwei Wochen abwartete, bevor er nach Berlin reiste, stieß er auf Unverständnis, ebenso mit seiner deutlichen Kritik am damaligen Berliner Bürgermeister Willy Brandt. Die Spiegel-Affäre am Ende seiner Kanzlerschaft erregte öffentliches Aufsehen. Dass Adenauer Franz-Josef Strauß zu dessen Handlungsweisen ermächtigt hatte, wurde erst später bekannt.

Späte Jahre und Tod

Auch nach seinem Rückzug aus der Politik tat er alles ihm Mögliche, um am Stuhl seines ungeliebten Nachfolgers zu sägen. Kurz vor seinem Tod erlebte er noch den Sturz Erhards – „Der eine is wech!“ war sein Kommentar. Er griff durch Zeitungsartikel, Reden und Interviews noch ins politische Geschehen ein. So äußerte er sich vor der Bundestagswahl 1965 noch positiv über eine mögliche große Koalition und stellte nach ihrem Amtsantritt 1966 fest, dass diplomatische Beziehungen zu Staaten Osteuropas möglich seien. Dies wäre eine 180-Grad-Wendung gegenüber der Hallsteindoktrin gewesen. Er führte mehrere international beachtete Auslandsreisen durch und 1964 nahm ihn die Académie des Sciences Morales et Politiques auf. Bis zu seinem Tode war er Mitglied des Bundestages und war damit mit 91 Jahren und 3 1/2 Monaten der bisher älteste Bundestagsabgeordnete.

Grab auf dem Waldfriedhof

Konrad Adenauer starb am 19. April 1967 nach kurzer Grippe und drei Herzinfarkten in seinem Haus in Rhöndorf. Seinen ersten Herzinfarkt hatte er bereits Ende 1962, seinen zweiten am 29. März 1967 und seinen dritten wenige Tage später erlitten. In der Familie und im Freundeskreis sind Adenauers letzte Worte an seine am Krankenbett in Tränen ausgebrochene Tochter Libet verbürgt: "Da jitt et nix zo kriesche!" ("Da gibt es nichts zu Weinen!")

Adenauer wurde mit einem Staatsbegräbnis und einem Pontifikalamt im Kölner Dom durch den Kölner Erzbischof Kardinal Frings geehrt. An seiner Beerdigung nahmen zahlreiche Staatsoberhäupter und Außenminister teil. Am Sarg hielten abwechselnd hochrangige Offiziere, allesamt Ritterkreuzträger, der Bundeswehr die Ehrenwache. Nach der Zeremonie überführte die Bundesmarine den Sarg mit einem Schnellboot auf dem Rhein nach Bad Honnef/Rhöndorf, wo er auf dem dortigen Waldfriedhof beigesetzt wurde.

Auszeichnungen

  • 1919 wird Adenauer aufgrund seiner Verdienste um die Gründung der Universität Köln zum Dr. h.c. rer. pol. und Dr. h.c. med. ernannt. Später erhält er die Ehrendoktorwürde von drei weiteren Fakultäten der Kölner Universität.
  • 1922 Dr. h.c. jur.
  • 1923 Dr. h.c. phil.
  • 1956 Dr. h.c. rer.nat.
  • Wegen seiner Verdienste um die katholische Kirche wurde er 1955 durch Papst Pius XII. zum Ritter vom Goldenen Sporn ernannt, hierdurch erhielt er das Privileg auch zu Pferde eine Kirche betreten zu dürfen, welches er jedoch nie in Anspruch nahm. Im September 1963 wurde Adenauer vom Papst der ranghöhere Christusorden verliehen, womit er die Ordensprivilegien des Goldenen Sporns wieder einbüßte.

Familie und Privates

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Stammbaum Konrad Adenauer (Auszug)

Am 28. Januar 1904 heiratete Adenauer Emma Weyer (1880–1916), die Tochter eines angesehenen Kölner Galeristen. Aus dieser Ehe erwuchsen die Kinder Konrad (1906–1993), Max (1910–2004) und Ria (1912–1998). Am 6. Oktober 1916 starb seine erste Frau Emma.

Am 26. September 1919 heiratete Adenauer seine zweite Frau Auguste „Gussie“ Zinsser, mit der er weitere fünf Kinder hatte: Ferdinand (* 1921, bald nach der Geburt verstorben), Paul (1923-2007), Lotte (* 1925), Libet (* 1928) und Georg (* 1931). 1948 starb seine zweite Frau Gussie an den Folgen einer in Gestapo-Haft zugezogenen Erkrankung in Rhöndorf.

Adenauers Enkel Sven-Georg Adenauer (Sohn von Georg) ist Landrat im Kreis Gütersloh.

Wenig bekannt ist, dass Adenauer nicht nur Politiker, sondern auch Erfinder war. Er sicherte sich zwei Patente, so etwa das für ein „Verfahren zur Herstellung eines dem rheinischen Roggenschwarzbrot ähnelnden Schrotbrotes“ (Kölner Brot, Österreichische Patentschrift 74310 vom 1. Mai 1916, zusammen mit Jean und Josef Oebel). Eine weitere Erfindung war die „von innen beleuchtete Stopfkugel“. Da aber bereits die AEG ein Patent angemeldet hatte, wurde das Stopfei Adenauers nur von seiner Frau eingesetzt. Außerdem meldete er kurz nach dem Ersten Weltkrieg eine neue Tülle für Gartengießkannen an, die mit einer beweglichen Klappe abgedeckt werden konnte.

Konrad-Adenauer-Rose

Außerdem erfand er 1916 eine Sojawurst (Kölnerwurst), da in diesen Zeiten Fleisch knapp war. Der Patentantrag wurde jedoch wegen eines Formfehlers in Deutschland nicht anerkannt und stattdessen in England angemeldet.

Nachdem er in der Zeit des Nationalsozialismus sein Amt verloren hatte, verbrachte er die freigewordene Zeit auch damit, an weiteren Erfindungen zu tüfteln. In dieser Zeit entstand die „Einrichtung zum Schutz gegen Blendung durch Scheinwerfer entgegenkommender Fahrzeuge, bestehend aus einem Kopfschirm oder einer Brille“. Diese wurde jedoch am 22. September 1937 vom Patentamt abgelehnt mit der Begründung, dass dies nichts neues sei. Weitere kuriose Erfindungen waren die „Elektrobürste zur Schädlingsbekämpfung“ und der „ortsfeste Brausekopf für Gießkannen“. Da ihm bei der Anmeldungen solcher Erfindungen zum Patent vielfach kein Erfolg beschieden war, erwähnte Adenauer diese Aktivitäten in seinen Memoiren nicht.[7]

Um sein Wohnhaus in Rhöndorf pflegte er einen großen Garten mit einer südländisch anmutenden Vielfalt von Pflanzen, Plastiken und Brunnen sowie vor allem Rosen, die Adenauer liebte, aber entgegen einer weit verbreiteten Legende nicht züchtete. Allerdings wurde zur Internationalen Gartenbauausstellung 1953 eine von Adenauer selbst ausgesuchte Rosensorte nach ihm benannt. Der Garten erinnert an das nördliche Italien, das Adenauer schätzen und lieben lernte. In Cadenabbia am Comer See, wo er in den letzten zehn Jahren seines Lebens regelmäßig seinen Urlaub verbrachte, lernte er auch das Boccia-Spiel kennen, das ihn so sehr faszinierte, dass er sich in seinem Garten in Rhöndorf sowie im Park des Palais Schaumburg in Bonn eine gleichnamige Bahn bauen ließ.

Ehrungen und Nachwirkung

Rückseite einer 2-DM-Münze aus dem Jahr 1969
Mercedes Benz 300D,
der „Adenauer-Mercedes“
Adenauer-Plastik von Hubertus von Pilgrim auf dem Bundeskanzlerplatz vor dem ehemaligen Kanzleramt in Bonn
Informationstafel zur Adenauer-Plastik mit Erläuterungen zu den Details wie dem am Hals eingearbeiteten Abbild des Kölner Domes

Adenauer ist Ehrenbürger von Berlin, Bonn, Köln, Trier, Baden-Baden und seinem letzten Wohnort Bad Honnef. Außerdem ist er der erste Träger des Großkreuzes in besonderer Ausführung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. 1958 wurde ihm der bayerische Verdienstorden verliehen. Im Jahre 1953 wurde Adenauer vom TIME-Magazin zur Person des Jahres gewählt. Am 27. Mai 1954 erhielt er den Karlspreis der Stadt Aachen als kraftvollen Förderer eines einigen Europa. Von Papst Pius XII. wurde Adenauer 1955 zunächst mit dem Orden vom Goldenen Sporn ausgezeichnet und im September 1963 erhielt er den ranghöheren Christusorden. Durch den Orden vom Goldenen Sporn hatte er theoretisch das Recht, auf einem Pferd in eine Kirche einzureiten. Lorenz Kardinal Jaeger und Friedrich August Freiherr von der Heydte nahmen im Juli 1965 die Investitur des Altbundeskanzlers in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem in Aachen vor.

Des Weiteren wurde der Flughafen Köln/Bonn nach ihm benannt. Die Staatskarosse der 1950er-Jahre, der 300er Mercedes-Benz wurde und wird noch heute nach einem seiner ersten prominenten Besitzer als „Adenauer-Mercedes“ bezeichnet.

Eine weitere Möglichkeit der Würdigung, die Benennung von Bauwerken nach ihm, wurde auch ausgenutzt. Die inzwischen abgerissene ehemalige Parteizentrale der CDU in Bonn und die heutige in Berlin wurden nach ihm benannt. Neben diesen Konrad-Adenauer-Häusern wurden auch mehrere Brückenbauwerke nach ihm benannt (siehe Konrad-Adenauer-Brücke), sowie zahlreiche Plätze, Straßen und Alleen.

Darüber hinaus wurde Adenauer mit einer Büste in der Walhalla bei Regensburg ein weiteres Denkmal gesetzt.

Einer der beiden VIP-Flugzeuge vom Typ Airbus A310 der Flugbereitschaft der Luftwaffe ist nach ihm benannt, ebenso wie eine Kaserne in Köln, die „Konrad-Adenauer-Kaserne“.

Berliner Gedenktafel in Berlin-Mitte (Wilhelmstr. 54)

Im Mai 1982 wurde vor dem Bundeskanzleramt in Bonn eine Plastik seines Kopfes aufgestellt. Sie wurde zum Symbol der „Bonner Republik“, viele Kameraleute schwenkten auf das Portrait, wenn sie das damalige Bundeskanzleramt zeigten.

Zu unterscheiden sind die parteinahe Konrad-Adenauer-Stiftung und die bundesunmittelbare Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus in Rhöndorf. Letztere finanziert und organisiert die Erhaltung des früheren Wohnhaus des Bundeskanzlers und betreibt dort Führungen. Des Weiteren ist dort ein umfassendes Archiv über sein Leben und Wirken eingerichtet worden.

Im November 2003 wurde Konrad Adenauer von einem breiten Publikum im Rahmen der ZDF-Sendereihe Unsere Besten zum größten Deutschen aller Zeiten gewählt.

Mitgliedschaften

Konrad Adenauer war Mitglied im Rotary Club Köln (Gründungsmitglied) und in vielen weiteren Vereinen.

Veröffentlichungen

  • Erinnerungen 1945–1953. DVA, Stuttgart 1965
  • Erinnerungen 1953–1955. DVA, Stuttgart 1966
  • Erinnerungen 1955–1959. DVA, Stuttgart 1967
  • Erinnerungen 1959–1963. Fragmente. DVA, Stuttgart 1968

Literatur

Medien

Historisches Archiv der Stadt Köln (Hg.): Konrad Adenauer, Köln - die zwanziger Jahre, DVD (33 Min.), Köln 2007

Quellen

  1. Zitiert und zurückübersetzt nach Hans-Peter Schwarz: Konrad Adenauer: A German Politician and Statesman in a Period of War, Revolution, and Reconstruction. Band 1. Berghahn Books, Providence/Rhode Island 1995, S. 160
  2. Zitiert nach Peter Koch: Adenauer. Reinbek 1985
  3. Zitiert nach Hans-Peter Mensing: Konrad Adenauer. In: Udo Kempf, Hans-Georg Merz: Kanzler und Minister 1949–1998. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2001, S. 82
  4. Artikel zum Attentat von Henning Sietz auf einestages, dem Zeitgeschichte-Portal von Spiegel Online
  5. Zitiert nach Hans-Peter Mensing: Konrad Adenauer. In: Udo Kempf, Hans-Georg Merz: Kanzler und Minister 1949–1998. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2001, S. 86
  6. [Cosi fan tutte 11. Dezember 2007
  7. Radio Bremen, As time goes by, 22. September 1937, „Das Widerspenstige Patentamt“

Siehe auch

Kabinett Adenauer: eine Auflistung der von Adenauer geführten Bundesregierungen

Weblinks

Commons: Konrad Adenauer – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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