Bönen

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Wappen Deutschlandkarte
Bönen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bönen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 36′ N, 7° 46′ OKoordinaten: 51° 36′ N, 7° 46′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Unna
Höhe: 73 m ü. NHN
Fläche: 38,04 km2
Einwohner: 18.438 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 485 Einwohner je km2
Postleitzahl: 59199
Vorwahlen: 0 23 83
Kfz-Kennzeichen: UN, LH, LÜN
Gemeindeschlüssel: 05 9 78 008
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Bahnhof 7
59199 Bönen
Website: www.boenen.de
Bürgermeister: Stephan Rotering (Parteilos)
Lage der Gemeinde Bönen im Kreis Unna
KarteDortmundEnnepe-Ruhr-KreisHagenHammKreis CoesfeldKreis SoestKreis WarendorfMärkischer KreisBergkamenBönenFröndenberg/RuhrHolzwickedeKamenLünenSchwerteSelmUnnaWerne
Karte

Bönen ist eine Gemeinde im Kreis Unna in Nordrhein-Westfalen. Sie liegt im Übergangsgebiet vom Ruhrgebiet zur Soester Börde.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick vom Förderturm in Richtung Hamm

Bönen liegt südlich der Großstadt Hamm an der Autobahn A 2.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Norden und Osten grenzt die kreisfreie Stadt Hamm an das Bönener Gemeindegebiet, südliche Nachbarkommune ist die Kreisstadt Unna. Westlich von Bönen liegt die Stadt Kamen.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Bönen besteht aus den sechs Ortsteilen Altenbögge-Bönen, Bramey-Lenningsen, Flierich, Nordbögge, Osterbönen und Westerbönen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Siedlungsforscher Albert K. Hömberg war „Boine“ in der vorkarolingischen Zeit der Name für einen Altsiedelraum. Dieser wurde im 10. Jahrhundert in einzelne Bauerschaften unterteilt. In alten Urkunden wird Bönen auch „Boynen“, „Boinen“ oder „Boine“ geschrieben. Diese Schreibweise geht auf das altdeutsche Wort Bön, Bün oder Bühn zurück und drückt eine erhöhte Lage aus. Um das Jahr 1032 wurde Bönen in den Werdener Heberegistern genannt.

Der Ort bestand zunächst nur aus einer Ansammlung von Bauernhöfen, bis 1899 der Schacht 3 (zwei Jahre später Schacht 4) der Zeche Königsborn abgeteuft wurde. Es entwickelte sich eine Bergarbeitergemeinde, die in Spitzenzeiten bis zu 20.000 Einwohner hatte. Im Jahre 1981 wurde die Schachtanlage geschlossen. Seither befindet sich die Gemeinde in einem Prozess des Strukturwandels. Im Norden der Gemeinde ist ein großes Industrie- und Gewerbegebiet mit vielen neuen Arbeitsplätzen entstanden.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bönen, Luftbild 2009

Als Konsequenz aus der zunehmenden Verzahnung der Siedlungsgebiete erfolgte am 1. April 1951 der kommunale Zusammenschluss von Bönen und Altenbögge zur Gemeinde Altenbögge-Bönen[2], die zum Amt Pelkum gehörte.

Im Rahmen der kommunalen Neuordnung am 1. Januar 1968 wurden die Kommunen Altenbögge-Bönen, Nordbögge, Westerbönen und Osterbönen (alle bislang dem Amt Pelkum zugehörig) sowie Bramey-Lenningsen und Flierich (beide Amt Rhynern) zur neuen Gemeinde Bönen zusammengeschlossen.[3]

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Einwohner Frauen
31.12.2000 19.384 9.943
31.12.2003 19.014 ?
31.12.2007 18.960 9.790
31.12.2008 18.717 9.664
31.12.2009 18.630 ?
31.12.2012 18.023 ?
31.12.2013 17.980 ?
31.12.2015 18.059 9.269
31.12.2016 18.106 9.273

| 31.12.2019 || 18.604 || ? |}

Einwohnerstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den statistischen Daten des Demographie-, des Integrations- sowie des Sozialberichts, welche von Wegweiser-Kommune veröffentlicht wurden, ergeben sich für Bönen folgende Werte:[4]

  • Bevölkerungsanteil der unter 18-Jährigen: 18,4 % (Stand: 2021)
  • Bevölkerungsanteil der mindestens 65-Jährigen: 23,0 % (Stand: 2021)
  • Ausländeranteil: 13,1 % (Stand: 2021)
  • Arbeitslosenanteil (im Verhältnis zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten): 9,7 % (Stand: 2021)

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse der Kommunalwahlen 2020 in Bönen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sitze im Stadtrat verteilen sich nach dem Ergebnis der Kommunalwahl 2020 folgendermaßen auf die einzelnen Parteien:[5][6]

Ratswahl 13.09.2020 Bönen
Partei Stimmen % (2020) % (2014) +/− Sitze (2020) Sitze (2014) +/−
SPD 2.519 35,5 % 44,3 % −8,8 % 12 15 −3
CDU 2.267 32,0 % 28,0 % +4,0 % 10 09 +1
Bündnis 90/ Die Grünen 1.202 16,9 % 13,0 % +3,9 % 05 04 +1
BgB 0.436 06,2 % 06,7 % −0,5 % 02 02 ±0
FDP 0.362 05,1 % 03,8 % +1,3 % 02 01 +1
Die LINKE 0.308 04,3 % 04,3 % ±0,0 % 01 01 ±0
Gültige Stimmen 7.094
Ungültige Stimmen 0.173
Stimmen Insgesamt 7.267 32 32 ±0
Wahlberechtigte Insgesamt 14.0530 51,7 % 52,4 % −0,7 %
Ratswahl 13.09.2020 Bönen
Wahlbeteiligung von 51,7 %
 %
40
30
20
10
0
35,5 %
32,0 %
16,9 %
6,2 %
5,1 %
4,3 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
−8,8 %p
+4,0 %p
+3,9 %p
−0,5 %p
+1,3 %p
± 0,0 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Bürgergemeinschaft Bönen
Sitzverteilung Ratswahl 13.09.2020 Bönen
1
12
5
10
2
2
12 10 
Insgesamt 32 Sitze

Sonstige: (2 Sitze) > „BgB“ = 2 Sitze

Bürgermeisterwahl 13.09.2020 Bönen
Partei Kandidat Stimmen % (2020)
Rotering, Stephan 4.982 69,9 %
SPD Semmelmann, Thomas 2.147 30,1 %
Gültige Stimmen 7.129
Ungültige Stimmen 0.137
Stimmen Insgesamt 7.266
Wahlberechtigte Insgesamt 14.0530 51,7 %
Bürgermeisterwahl 13.09.2020 Bönen
Wahlbeteiligung von 51,7 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
69,9 %
30,1 %
Sonst.a
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Rotering, Stephan
b Semmelmann, Thomas

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2009 setzte sich der Rat der Gemeinde wie folgt zusammen:

Partei Sitze 2020[7] (Sitze 2016)1 Sitze 2014 Sitze 2009
SPD 12 11 15 21
CDU 10 08 09 08
Grüne 05 04 04 05
BgB 02 01 02 02
FDP 02 02 01 02
Linke 01 01 01 00
parteilos 00 05 00 00

1 nach Fraktionswechseln mehrerer Abgeordneter

Politische Jugendorganisationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 31. Januar 2016 gründete sich die Junge Union Bönen. Für die Gemeinde ist dies besonders, da sie als Hochburg der SPD gilt. Nach einigen Jahren Inaktivität gibt es seit Mai 2018 auch wieder Jusos in Bönen.

Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste[8][9][10][11][12] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.

Jahr SPD CDU Grüne1 BgB FDP Die Linke
1975 62,6 % 26,2 % 11,2 %
1979 63,5 % 26,8 % 09,6 %
1984 62,4 % 23,9 % 07,3 % 06,4 %
1989 67,5 % 23,8 % 08,7 %
219942 56,0 % 22,3 % 09,1 % 6,3 % 03,5 %
1999 48,5 % 32,4 % 10,9 % 8,2 %
2004 56,1 % 28,3 % 09,5 % 6,2 %
2009 54,9 % 21,6 % 12,8 % 4,5 % 06,2 %
2014 44,3 % 28,1 % 13,0 % 3,7 % 06,6 % 4,4 %
2020 35,5 % 32,0 % 16,9 % 6,2 % 05,1 % 4,4 %
Fußnoten
1 Grüne: 1984: Grüne, ab 1994: B’90/Grüne
2 1994: zusätzlich: REP: 2,7 %

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum hauptamtlichen Bürgermeister wurde im September 2015 bei den Bürgermeisterwahlen der Kämmerer aus Welver, Stephan Rotering (parteilos), mit 64,8 % im ersten Wahlgang gewählt und 2020 mit 69,88 % im Amt bestätigt[13] Rotering ist der erste Bürgermeister in Bönen, der nicht Mitglied der SPD ist. Vor der Wahl bildeten die Oppositionsparteien CDU, Grüne, FDP und BgB ein Zweckbündnis und nominierten Rotering als gemeinsamen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen der Herren von Boenen

Das Wappen von Bönen zeigt eine rote, im Mittelalter gebräuchliche Fußfessel für Pferde, die sogenannte „Haile“, auf weißem Grund. Die zugehörige Gemeindeflagge ist rot-weiß belegt mit dem Wappen.

Es leitet sich ab von dem Wappen der Herren von Boenen, das in Silber eine pfahlweise hängende rote Kette von fünf Gliedern zeigt, das obere und das untere nach außen offen.[14]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Kulturzentrum Alte Mühle finden neben Musik- und Theateraufführungen wechselnde Ausstellungen von Werken meist regional bekannter Künstler statt.

Im engeren regionalen Umfeld der Gemeinde bieten die Städte Unna, Kamen und Hamm zahlreiche kulturelle Angebote. Münster, Soest, Dortmund und das angrenzende Ruhrgebiet sind darüber hinaus kulturelle Anziehungspunkte. Mit dem Lichtkunstwerk „Yellow marker“ von Mischa Kuball ist Bönen im Kulturprojekt Hellweg – ein Lichtweg vertreten.

Kunst im öffentlichen Raum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bönener Windmühle
Förderturm der ehemaligen Zeche Königsborn Schacht III/IV

Das älteste erhaltene Bauwerk der Gemeinde Bönen ist der um die Mitte des 12. Jahrhunderts erbaute Kirchturm der alten Kirche auf der Anhöhe Bönens. Im Spätmittelalter dürfte er auch als Rückzugs- und Verteidigungsbauwerk gedient haben. Das Kirchenschiff selbst wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut, als die baufällig gewordene frühgotische Kirche abgebrochen werden musste.

Eine weitere Sehenswürdigkeit Bönens ist der Ortskern von Flierich. Den Mittelpunkt Flierichs bildet die im späten 12. Jahrhundert aus weichem Anröchter Sandstein erbaute und dem Heiligen Michael geweihte evangelische Dorfkirche, umgeben von einer fürs Mittelalter typischen fachwerklichen Rundbebauung. Im Inneren birgt die Kirche einen hängenden, achteckigen Kanzelkorb mit Schalldeckel aus dem Jahr 1750. Auf dem Kirchplatz, der bis ins Jahr 1826 als Begräbnisstätte diente, steht ein Kriegerdenkmal für die Fliericher Opfer des Preußisch-Österreichischen Krieges (1866) und des Frankreichkrieges (1870–1871). Am benachbarten Dorfplatz steht das Fliericher Backhaus, ein Fachwerkbau, der neben der Backstube auch ein kleines Heimatmuseum beherbergt. Komplettiert wird das mittelalterliche Erscheinungsbild Flierichs zum Beispiel durch ein fachwerkliches Wartehäuschen der Bushaltestelle und die zahlreichen Bauerngärten.

1860 wurde in Bönen eine Turmwindmühle gebaut, die heute unter Denkmalschutz steht. Im Jahr 1969 erfolgte der Ausbau zum Kulturzentrum. Neben den regelmäßig dort stattfindenden Kunstausstellungen und Kleinveranstaltungen beherbergt die alte Mühle im Turm das standesamtliche Trauzimmer.

Das einzige Bauwerk, das von der Schachtanlage der Zeche Königsborn III/IV nach deren Schließung im Jahre 1981 erhalten geblieben ist, ist der vom Architekten Alfred Fischer im Jahr 1929 errichtete und unter Denkmalschutz stehende Förderturm. Mit einer Höhe von mehr als 60 Metern ist er ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Gemeinde Bönen. Am 7. August 1999 präsentierte Mischa Kuball die von ihm geplante Lichtkunst „Yellow Marker“, bei der zwei gegenüberliegende Ecken des Turms mit gelben Leuchtröhren Nachts erhellt werden. Dabei bildet der Förderturm in Bönen den Ostpol und der ebenso illuminierte Förderturm des Bergwerks Rossenray im 80 km entfernten Kamp-Lintfort den Westpol, welche die Kultur- und Industrieregion des Ruhrgebiets umschließen. Ein daraufhin gegründeter Förderverein, später dann eine Bürgerstiftung (Gründung am 14. September 2003), verfolgt das Ziel der Umgestaltung zur dauerhaften Nutzung des alten Zechenturms als Ort größerer Veranstaltungen im und um den Förderturm.

Am ehemaligen Bahnhof Lenningsen erinnerte seit 1995 ein Rosenbeet mit „Elisabeth-Rosen“ an die dortige Übernachtung der britischen Königin Elisabeth II. im königlichen Sonderzug am 25. Mai 1965 während ihres ersten Deutschland-Besuchs. Da die Rosen den Winter 2009/2010 nicht überlebt haben, wurde das Beet im Frühjahr 2010 eingeebnet.[15] Im Herbst 2011 pflanzte die Interessengemeinschaft Lenningsen ein neues Beet mit der Edelrose „The Queen Elizabeth Rose“ an.[16]

Parks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1992 entstand in der neu gestalteten Gemeindemitte eine Teichanlage mit Kinderspielplatz. 2004 wurde zusätzlich ein Boule-Feld angelegt.

Südlich des Ortsteils Bönen, im Wald Südholz gelegen, befindet sich ein Netz von Wanderwegen sowie ein großer Teich. Der ehemalige „Trimm-Dich-Pfad“ in diesem Wald wurde 2005 wegen anhaltenden Vandalismusschäden abgebaut.

Naturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturschutzgebiete in Bönen

Auf dem Bönener Gemeindegebiet sind vier Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von 132 ha ausgewiesen. Von Westen nach Osten sind dies die Gebiete Lettenbruch, Holzplatz, Sandbachtal und Horster Mühle. Das Naturschutzgebiet Seseke (auf dem Gebiet der kreisfreien Stadt Hamm) grenzt im Osten direkt an die Bönener Gemeindegrenze.

Bönens größtes Waldgebiet ist der teilweise zum Naturschutzgebiet erklärte Lettenbruch. Mitten durch diesen Mischwald führt die Bundesautobahn A2.

Heiliger Eichsberg: Am östlichen Ortsrand befand sich eine germanische Kultstätte, hier wurden auf einem Stein unter einer „heiligen Eiche“ Opfer gebracht und heidnische Götter angebetet. Diese Eiche soll mehr als ein Jahrtausend überdauert haben. Die heute noch so benannte Flur liegt am Herrenweg und ist heute eher bekannt als „Hexenberg“.

Östlich des Ortsteils Bönen liegt das Naturschutzgebiet Sandbachtal. Hier, wo das Bett des Sandbachs durch einen Waldstreifen am südlichen Hang des Röhrbergs führt, hat man einen weiten Ausblick auf den Haarstrang, der die natürliche Grenze zwischen dem flachen Münsterland und dem Mittelgebirge des Sauerlands bildet.

Stolpersteine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Künstler Gunter Demnig erinnert mit den so genannten Stolpersteinen im Trottoir an deren letztem Wohnort an die Opfer der NS-Zeit.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Bönen weist eines der niedrigsten durchschnittlichen Primäreinkommen je Einwohner im Kreis Unna auf. Im Landesvergleich belegte sie bezüglich des durchschnittlich verfügbaren Einkommens im Jahr 2016 die Rangziffer 373 unter den 396 Gemeinden Nordrhein-Westfalens. Somit gehört Bönen zu den einkommensschwächsten Gemeinden des Bundeslandes.[17]

Mit 940 % weist Bönen den zweithöchsten Grundsteuer-B-Hebesatz in NRW auf.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Bönen

Der Bahnhof Bönen liegt an der Bahnstrecke Hagen–Hamm und wird von der Linien RE 7 und RE 13 bedient.

Linie Verlauf Takt
RE 7 Rhein-Münsterland-Express:
Rheine – Emsdetten – Greven – Münster Hbf – Münster-Hiltrup – Drensteinfurt – Hamm (Westf) Hbf – Bönen – Unna – Holzwickede – Schwerte – Hagen Hbf – Ennepetal (Gevelsberg) – Schwelm – Wuppertal-Oberbarmen – Wuppertal Hbf – Solingen Hbf – Opladen – Köln Messe/Deutz – Köln Hbf – Dormagen – Neuss Hbf – Meerbusch-Osterath – Krefeld-Oppum – Krefeld Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
60 min
RE 13 Maas-Wupper-Express:
Venlo – Kaldenkirchen – Breyell – Boisheim – Dülken – Viersen – Mönchengladbach Hbf – Neuss Hbf – Düsseldorf-Bilk – Düsseldorf Hbf – Wuppertal-Vohwinkel – Wuppertal Hbf – Wuppertal-Barmen – Wuppertal-Oberbarmen – Schwelm – Ennepetal (Gevelsberg) – Hagen Hbf – Schwerte (Ruhr) – Holzwickede – Unna – Bönen – Hamm (Westf) Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
60 min

Daneben besitzt auch der Ortsteil Nordbögge einen Haltepunkt, dieser liegt an der Bahnstrecke Dortmund–Hamm.

Für den Güterverkehr verfügt auch das Industrie- und Gewerbegebiet „Am Mersch“ über einen Gleisanschluss.

Zum 1. April 1991 wurde am Bahnhof Bönen der personenbediente Fahrkartenverkauf eingestellt, weil ein Automat existierte.[18]

Seit 1995 verfügt Bönen auch über eine Autobahnanschlussstelle an der A 2. Durch die unmittelbare Nähe zum Kamener Kreuz der Autobahnen A 1 und A 2) liegt Bönen verkehrsgünstig sowohl an einer wichtigen Nord-Süd- als auch West-Ost-Achse.

Durch Bönen führen die folgenden Landesstraßen (L):

  • Die L 663 führt von Dortmund über die Kamener Stadtteile Südkamen und Heeren-Werve durch die Bönener Ortsteile Bramey-Lenningsen und Flierich nach Hamm-Osterflierich (B 63).
  • Die L 665 führt von der B 61 im Hammer Stadtteil Pelkum über die Bönener Ortsteile Nordbögge und Altenbögge, den Kamener Stadtteil Heeren-Werve nach Unna bis zur ehemaligen B 233, der jetzigen L 678.
  • Die L 667 führt von der L 665 in Altenbögge über Bönen-Mitte, Osterbönen und die Hammer Stadtteile Rhynern und Uentrop bis zur L 822 auf dem Gemeindegebiet von Lippetal.
  • Die L 881 führt von der Kamener Straße (L 667) durch den Ortsteil Bramey-Lenningsen und den Unnaer Ortsteil Westhemmerde bis zur L 673 im Fröndenberger Ortsteil Frohnhausen.

Der nächstgelegene Flughafen ist in rund 20 km Entfernung der Flughafen Dortmund.

Busverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anbindung der Ortsteile an den ÖPNV erfolgt durch Buslinien bzw. Taxibusse.

  • Die Linie C91 verbindet Bönen mit vielen Böner Ortsteilen und endet in Kamen Heeren. Sie fährt werktags im 30-Minuten-Takt.
  • Die Linie 192 verbindet Bönen mit den Böner Ortsteilen Lenningsen, Bramey und Flierich.
  • Die Linien 194 und 195 verbinden Bönen mit Unna Königsborn.

Darüber hinaus gibt es noch die Taxibuslinie T93. Diese Linie verbindet Osterbönen mit Bönen und fährt nur auf vorheriger Bestellung.

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Textilienhandelskette KiK eröffnete 2001 im Gewerbegebiet am Mersch in der Siemensstraße ein Logistikzentrum bzw. ihre Europazentrale und verlegte somit auch ihren Unternehmenssitz nach Bönen. Vom KiK-Zentrallager Bönen werden alle KiK-Filialen in Deutschland mit Waren versorgt.[19]
  • Am 1. Juli 2001 wurde das Produktionswerk des Futtermittelherstellers Ahrhoff im Gewerbegebiet Robert-Bosch-Straße eingeweiht.
  • Am 1. November 2005 wurde das Kompetenzzentrum „Bio-Security“ zur Verbesserung der Lebensmittelqualität und der Lebensmittelsicherheit im Gewerbegebiet am Mersch bezogen.
  • Im November 2006 eröffnete die Baumarktkette Hellweg ihr Zentrallager im Industriegebiet Rudolf-Diesel-Straße.
  • Das Landtechnik-Unternehmen GEA Farm Technologies hat seinen Sitz in Bönen.
  • Das seit 1998 bestehende und auf die Gothic-, Wave- und Independentszene spezialisierte Plattenlabel Équinoxe Records ist in Bönen beheimatet.
  • 2001 eröffnete Welser Profile ihre dritte Produktionsstätte im Gewerbegebiet (850 Mitarbeiter).[20]

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lokale Tageszeitung ist der Westfälische Anzeiger. In Bönen sind die Lokalradiosender Antenne Unna und Radio Lippewelle Hamm zu empfangen.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeindebücherei in Bönen
  • Jugendzentrum Go In im Ortsteil Bönen

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kulturzentrum Alte Mühle Bönen
  • Goetheschule (Grundschule), Altenbögge
  • Hellwegschule (Grundschule), Bönen
  • Humboldt-Realschule, Bönen
  • Marie-Curie-Gymnasium, Bönen
  • Pestalozzischule (Hauptschule), Bönen
  • Volkshochschule, untergebracht im Kulturzentrum Alte Mühle, Bönen

Freiwillige Feuerwehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Freiwillige Feuerwehr Bönen gliedert sich in die beiden Löschzüge

  • Löschzug 1 (zuständig für die Ortsteile Altenbögge-Bönen (größtenteils) und Nordbögge) und
  • Löschzug 2 (zuständig für die Ortsteile Altenbögge-Bönen (teilweise), Bramey-Lenningsen, Flierich, Osterbönen und Westerbönen).

Ferner unterhält sie eine Jugendfeuerwehr.

Die Feuerwehr Bönen hat vier Standorte, von denen jeweils zwei auf die einzelnen Löschzüge entfallen (Löschzug 1: Nordbögge und Bönen Mitte, Löschzug 2: Osterbönen und Lenningsen).

Insgesamt verfügt die Feuerwehr Bönen über 15 Fahrzeuge (Löschzug 1: 10 Fahrzeuge, Löschzug 2: 5 Fahrzeuge).

Der Rettungsdienst für die Gemeinde Bönen wird durch die Feuerwehr Kamen übernommen.

Medizin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben fünf Allgemeinmedizinern und Praktischen Ärzten gibt es verschiedene Facharztpraxen (Augenarzt, Frauenarzt, HNO-Arzt, Kinderarzt, Orthopäde, Zahnarzt) sowie homöopathische Praxen. Die übergeordnete medizinische Versorgung wird durch die Krankenhäuser in den angrenzenden Städten Kamen, Unna und Hamm sichergestellt.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu bekannten gebürtigen und mit der Gemeinde Bönen verbundene Persönlichkeiten gehören Personen aus Kunst und Kultur, wie beispielsweise Maler Fritz Winter, oder Personen aus dem Sport, wie Fußballspieler Otto Luttrop, und Politik, wie der Landtagsabgeordnete Alfred Schmiedel. Weitere Personen aus Wissenschaft und Politik, Religion, Militär und anderen Bereichen sowie die Bürgermeister und Ehrenbürger finden sich in der Liste im Hauptartikel.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeinde Bönen Hrsg.: Bönen – Erinnerungen in Bildern bis 1968. Verlagshaus Kämper, Meinerzhagen 1980.
  • Wilhelm Schulze-Marmeling: Es begann vor 100 Jahren – Sparkasse Bergkamen-Bönen. Druckerei Kettler, Bönen 1984.
  • Barbara Börste, Karl Dittrich: Zeitsprünge Bönen. Sutton Verlag, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-141-7.
  • Barbara Börste: Gemeinde Bönen 1968–2018. Regio Verlag, Werne 2017.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bönen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Bönen – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
  2. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 208.
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 63.
  4. Kommunale Berichte mit statistischen Daten (Bertelsmann Stiftung). In: wegweiser-kommune.de, abgerufen am 9. August 2023.
  5. Gemeinderatswahl – Kommunalwahlen / RVR-Wahl 2020 in der Gemeinde Bönen – Gesamtergebnis. Abgerufen am 18. Juli 2023.
  6. Bürgermeisterwahl – Kommunalwahlen / RVR-Wahl 2020 in der Gemeinde Bönen – Gesamtergebnis. Abgerufen am 18. Juli 2023.
  7. Gemeinderatswahl – Kommunalwahlen / RVR-Wahl 2020 in der Gemeinde Bönen – Gesamtergebnis. Abgerufen am 29. September 2020.
  8. Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2009
  9. Wahlprofil des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik NW (Memento des Originals vom 19. August 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.it.nrw.de
  10. Wahlergebnisse 1999@1@2Vorlage:Toter Link/webshop.it.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 5,9 MB)
  11. Wahlergebnisse 2004@1@2Vorlage:Toter Link/webshop.it.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 7,0 MB)
  12. Wahlergebnisse 2009@1@2Vorlage:Toter Link/webshop.it.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 3,5 MB)
  13. Bürgermeisterwahl – Kommunalwahlen / RVR-Wahl 2020 in der Gemeinde Bönen – Gesamtergebnis. Abgerufen am 2. November 2020.
  14. Wappenbuch des Westfälischen Adels, Bd. 1, S. 16@1@2Vorlage:Toter Link/wiki-de.genealogy.net (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  15. Friedrich Westerhoff: Edle Rosen der Queen erfroren (Memento vom 10. Januar 2016 im Internet Archive) derwesten.de, 21. Mai 2010
  16. Klaus-Peter Wolter: Die Queen ist zurück in Lenningsen. (Memento des Originals vom 11. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.derwesten.de derwesten.de, 12. August 2011.
  17. Primäreinkommen in NRW je Einwohner in 2016 nach Gemeinden (Memento des Originals vom 30. September 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.it.nrw
  18. Tarif- und Verkehrsanzeiger (TVA). Jhrg. 1991, Nr. 9, 25. Februar 1991, S. 74, Bek. Nr. 177/1991.
  19. Jetzt spricht der geheimnisvolle Kik-Gründer. Interview mit Stefan Heinig. In: Die Welt, 14. September 2007.
  20. Profilhersteller Welser mit 850 Beschäftigten in Bönen auf Wachstumskurs. 11. April 2018, abgerufen am 27. Juli 2020.