Bahnstrecke Regensburg–Weiden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Oktober 2009 um 01:15 Uhr durch Sebbot (Diskussion | Beiträge) (Kategorie:Hof umbenannt in Kategorie:Hof (Saale): Wikipedia:WikiProjekt Kategorien/Diskussionen/2009/Oktober/2 - Vorherige Bearbeitung: 24.06.2009 09:46:11). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bahnstrecke Regensburg–Hof
Streckennummer:5050 (Weiden–Oberkotzau),
5100 (Oberkotzau–Hof),
5860 (Regensburg–Weiden)
Kursbuchstrecke (DB):855
Streckenlänge:179,3 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
von Nürnberg Hbf (Nürnberg–Regensburg)
von Ingolstadt Hbf (Donautalbahn)
0,0 Regensburg Hbf (339 m)
B 15
nach München Hbf (München–Regensburg)
und Passau Hbf (Regensburg–Passau)
zum Hafen Regensburg
von der Bahnstrecke Regensburg–Passau
3,2 Donau (342 m)
B 8 und B 15
4,? Walhallabahn
4,? vom Lokalbahnhof Walhallastraße
4,3 Regensburg-Walhallastraße
Regensburg-Konradsiedlung
7,5 Regensburg-Wutzlhofen
nach Falkenstein (Regensburg–Falkenstein)
B 16
B 15
11,4 Regendorf
15,1 Regenstauf
Regen (136 m)
A 93
B 15
24,0 Ponholz
27,2 Maxhütte-Haidhof (Keilbahnhof)
nach Burglengenfeld (Haidhof–Burglengenfeld)
33,1 Loisnitz
36,1 Klardorf
von Furth im Wald (Schwandorf–Furth im Wald)
B 15
42,6 Schwandorf
43,1 Naab (173 m)
B 15
B 85
46,9 Irrenlohe
nach Nürnberg Hbf (Nürnberg–Schwandorf)
Güteranschluss Tonwerk Buchtal Buchtalbahn
50,9 Schwarzenfeld (Oberpf)
Bahnstrecke Nabburg–Schönsee
von Stulln (Nabburg–Schönsee)
58,3 Nabburg (368 m)
62,8 Pfreimd (372 m)
A 93
A 6
69,2 B 14
69,5 Wernberg (382 m)
75,7 Luhe
78,1 Luhe-Wildenau
A 93
Haidenaab (50 m)
81,5 Rothenstadt
A 93
von Neukirchen (b. S.-R.) (Neukirchen–Weiden)
86,6
0,0
Weiden (Oberpf)
nach Bayreuth Hbf (Weiden–Bayreuth)
B 22
Güteranschluss Nachtmann
5,3 Altenstadt (Waldnaab)
6,1 Neustadt (Waldnaab) (Keilbahnhof) (406 m)
nach Neustadt (Waldnaab) (Neustadt–Eslarn)
B 15
Waldnaab (62 m)
Waldnaab (59 m)
Waldnaab (72 m)
11,8 Lamplmühle
A 93
Waldnaab (90 m)
Waldnaab (47 m)
15,4 Windischeschenbach
Waldnaab (43 m)
Waldnaab (30 m)
Waldnaab (51 m)
Fichtelnaab (30 m)
Fichtelnaab (42 m)
von Erbendorf (Reuth–Erbendorf)
22,9 Reuth (b Erbendorf) (464 m)
B 299
von Bärnau (Wiesau–Bärnau)
33,3 Wiesau (Oberpf) (506 m)
Güteranschluss ATW Wiesau
zur GRB Mitterteich (Wiesau–Eger)
B 303
41,4 Pechbrunn (früher Groschlattengrün)
von Nürnberg Hbf (Nürnberg–Cheb)
51,1 Marktredwitz (537 m)
nach Cheb (Nürnberg–Cheb)
54,2 Röslau (Thölauer Viadukt, 161 m)
von Leupoldsdorf (Holenbrunn–Leupoldsdorf)
58,5 Wunsiedel-Holenbrunn (früher Holenbrunn) (563 m)
nach Selb (Holenbrunn–Selb)
62,4 Röslau (584 m)
Eger (Viadukt, 99 m)
69,5 Marktleuthen (544 m)
von Weißenstadt (Kirchenlamitz–Weißenstadt)
74,6 Kirchenlamitz-Ost (559 m)
81,1 Martinlamitz (520 m)
B 289
Lamitz (48 m)
von Bamberg (Bamberg–Hof)
von Selb-Plößberg (Cheb–Oberkotzau)
87,0
121,6
Oberkotzau (Keilbahnhof mit der Strecke von Selb)
siehe Bahnstrecke Bamberg–Hof
127,2 Hof Hbf
nach Bad Steben (Hof–Bad Steben)
nach Leipzig Hbf (Leipzig–Hof)

Die Bahnstrecke Regensburg–Hof ist eine ca. 180 km lange Hauptbahn, welche die oberpfälzische Bezirkshauptstadt Regensburg über Schwandorf, Weiden in der Oberpfalz, mit Marktredwitz und Hof in Oberfranken verbindet. Wegen ihres auf dem Abschnitt Regensburg–Wiesau parallelen Verlaufs zur Naab wird sie auch als Naabtalbahn bezeichnet. Des Weiteren ist der Abschnitt Marktredwitz–Hof Teil der „Franken-Sachsen-Magistrale“.

Geschichte

Am 12. April 1856 erteilte König Maximilian II von Bayern der AG der Bayerischen Ostbahnen die Erlaubnis zum Bau des Südteils der Strecke von Regensburg bis nach Wiesau und weiter nach Waldsassen. Als erstes Teilstück wurde am 12. Dezember 1859 der Abschnitt Regensburg–Schwandorf (weiter nach Hersbruck (links Pegnitz)), vier Jahre später, am 1. Oktober 1863 die Verlängerung bis Weiden eröffnet. Ein weiteres Jahr später konnte das Teilstück von Weiden über Wiesau nach Waldsassen am 15. August 1864 dem Verkehr übergeben werden. Nachdem die Verlängerung von Waldsassen nach Eger im Böhmen am 15. Oktober 1865 und die Verbindung von Hof nach Eger am 1. November 1865 in Betrieb gegangen waren, konnte man von Regensburg über Eger nach Hof reisen. Die Reise führte jedoch über das benachbarte Ausland. Eger lag damals im österreichischen Kaiserreich und gehört heute zu Tschechien.

13 Jahre später wurde – nun allerdings von der Bayerischen Staatsbahn – die Bahnstrecke Nürnberg–Cheb errichtet. Auch diese Linie führte weiter zum Bahnknoten Eger. Am 15. August 1877 wurde von Marktredwitz aus ein Anschluss nach Hof in Betrieb genommen. Nach weiteren fünf Jahren wurde am 1. Juni 1882 schließlich die Lücke zwischen Wiesau und Marktredwitz geschlossen. Erst jetzt konnte man von Regensburg nach Hof auf bayerischem Boden fahren – ohne Umweg über Eger in Böhmen.

Eröffnungsdaten

  • 12. Dezember 1859 (Regensburg–Irrenlohe, im Zuge der Strecke nach Nürnberg)
  • 1. Oktober 1863 (Irrenlohe–Weiden, im Zuge der Strecke nach Eger)
  • 15. August 1864 (Weiden–Wiesau, im Zuge der Strecke nach Eger)
  • 15. August 1877 (Holenbrunn–Oberkotzau, Anschluss nach Hof)
  • 15. Mai 1878 (Marktredwitz–Holenbrunn)
  • 1. Juni 1882 (Wiesau–Marktredwitz, Lückenschluss)

Streckenbeschreibung

Verlauf

Die Strecke beginnt im Regensburger Hauptbahnhof und führt von dort zunächst zusammen mit der Bahnstrecke nach Passau gen Osten. In Höhe des Safferlinger Stegs trennen sich die Strecken: die Strecke nach Passau schwenkt nach Süden ab, die Strecke nach Hof schwenkt gen Norden durch das Regensburger Hafengebiet und überquert zuerst den Westhafen und dann die Donau mittels einer Brücke. Weiter führt die Trasse östlich an den Regensburger Stadtteilen Konradsiedlung, Wutzlhofen und Haslbach vorbei, schwenkt nach Nordwesten und folgt dann dem Regen bis Regenstauf. Nach Regenstauf überquert die Strecke den Regen, führt weiter gen Nordwesten, überquert die A 93 und durchfährt den Ponholzer Forst in einer Schleife. Am Ort Ponholz vorbei verläuft die Strecke weiter Richtung Norden nach Maxhütte-Haidhof, wo die Bahnstrecke nach Burglengenfeld abzweigt, und dann zwischen Naab und Autobahn A 93 entlang nach Schwandorf.

Der Schwandorfer Bahnhof war und ist heute noch ein wichtiger Eisenbahnknoten in der Oberpfalz. An ihm trifft die Nord-Süd-Verbindung von Dresden über Hof nach Regensburg und München auf die West-Ost-Verbindung von Frankfurt über Nürnberg nach Furth im Wald und Prag. Die Strecke von Furth im Wald trifft südlich des Bahnhofs auf die Naabtalbahn, die Strecke nach Nürnberg zweigt im vier Kilometer entfernten Bahnhof Irrenlohe von ihr ab.

Nachdem die Strecke die Naab überquert und den Trennungsbahnhof Irrenlohe hinter sich gelassen hat, führt sie an Schwarzenfeld vorbei und trifft bei Stulln auf die Überreste der Bahnstrecke von Schönsee mit der sie gemeinsam nach Nabburg verläuft, an der die Nebenbahn bis 1994 ihren Ausgangspunkt hatte. Weiter verläuft die Strecke am rechten Ufer der Naab entlang an Pfreimd, Wernberg-Köblitz und Luhe-Wildenau vorbei nach Weiden in der Oberpfalz. Der Bahnhof ist wie Schwandorf ein Knotenpunkt, da hier die Strecken von Nürnberg (über Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg) und nach Bayreuth abzweigen. Neben einem Betriebswerk, welches bis in die 1990er Jahre bestand, befindet sich in Weiden ein Ausbesserungswerk für Reisezugwagen (PFA Weiden), das mittlerweile zur Stadler Rail gehört.

Im weiteren Verlauf führt die Strecke an Wald- und Fichelnaab entlang über Neustadt an der Waldnaab, Windischeschenbach, Reuth bei Erbendorf nach Wiesau, umfährt dann den Steinwald auf seiner Ostseite und mündet zusammen mit der Bahnstrecke von Nürnberg von Westen her im Bahnhof von Marktredwitz. Zwischen Weiden und Marktredwitz zweigten von der Strecke vier Nebenbahnen ab: im Keilbahnhof von Neustadt die Strecke nach Eslarn, in Reuth die Strecke nach Erbendorf, und in Wiesau die Strecken von Bärnau und nach Waldsassen. Von Marktredwitz aus zweigt die Strecke von der Linie nach Schirnding und Eger gen Norden ab über die Orte Holenbrunn, Röslau sowie Marktleuthen und quert auf dem weiteren Weg gen Hof den östlichen Ausläufer des Fichtelgebirges. Ab Fattigau läuft die Strecke parallel zur Saale und zur Bahnstrecke von Bamberg, mit der sie sich in Oberkotzau vereinigt. Zusammen mit der Nebenbahn von Selb, die im Keilbahnhof Oberkotzau auf die Strecke trifft, erreicht die Bahnstrecke Regensburg–Hof nach der Überquerung der Saale bei Moschendorf den Hofer Hauptbahnhof.

Ausbauzustand

Die Strecke ist auf voller Länge zweigleisig ausgebaut und nicht elektrifiziert. Die streckenbezogene Höchstgeschwindigkeit beträgt 160 km/h, nachdem die Strecke bis Dezember 2005 für bogenschnellen Betrieb ausgebaut worden war.

Verkehrsverbünde

Der Abschnitt Regensburg–Schwandorf ist in den Regensburger Verkehrsverbund (RVV) integriert.

Züge

Die Regionalbahn-Leistungen auf der Gesamtstrecke werden von der Vogtlandbahn mit Dieseltriebwagen vom Typ Desiro erbracht. Daneben gibt es eine Regional-Express-Verbindung Regensburg–Hof die von der Regentalbahn mit dem „ALEX“ und der Deutschen Bahn (DB) mit der Baureihe 612 („Regioswinger“) bedient wird.

Auf dem Abschnitt Marktredwitz–Hof verkehren die von Nürnberg kommenden Regional-Express-Züge mit Dieseltriebwagen der Baureihen 610 („Pendolino“) und 612. Von Nürnberg kommend führt mit dem „Bayern-Böhmen-Express“ eine Regional-Express-Line nach Schwandorf und von dort aus zusammen mit dem „ALEX“ alle 4 Stunden nach Furth im Wald und Praha (Prag). Diese Zugleistungen werden von Regensburg aus von der Regentalbahn und von Nürnberg aus von der DB erbracht.

Zukunft

Elektrifizierung der Strecke

Der 41,5 Kilometer lange Abschnitt Marktredwitz–Hof soll als Teil der Franken-Sachsen-Magistrale, die im Bundesverkehrswegeplan als Projekt Nr. 16 (ABS Nürnberg – Marktredwitz – Reichenbach / Grenze D/CZ (– Prag)) aufgeführt ist, elektrifiziert werden. Die Kosten für das Gesamtvorhaben werden vom Bund mit 467 Millionen Euro angegeben. [1]

Hauptartikel: Sachsen-Franken-Magistrale

Von Seiten insbesondere auch der neuen Bayerischen Staatsregierung und der DB Bayern wird darüber hinausgehend die Elektrifizierung der 137,7 km langen Reststrecke Marktredwitz–Regensburg insbesondere für den Güterverkehr gefordert.[2][3][4]

Dieselnetz Oberfranken

Die bisher von der Vogtlandbahn erbrachten Regionalbahn-Leistungen sollen auf dem Streckenabschnitt Marktredwitz–Hof als Teil des von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft am 8. Februar 2008 ausgeschriebenen „Dieselnetz Oberfranken“ neu vergeben werden. Ab Dezember 2012 soll es neue Fahrzeugen und ein verbessertes Betriebsangebot, u. a. eine durchgehende RB-Linie Hof – Marktredwitz (– Bayreuth) geben. [5]

Einzelnachweise

  1. Bundesverkehrswegeplan: Projekt Nr. 16 - Neue Vorhaben - ABS Nürnberg – Marktredwitz – Reichenbach / Grenze D/CZ (– Prag)
  2. Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie: Rede des Bayerischen Staatsministers für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Erwin Huber anlässlich der Verbandsversammlung des Regionalen Planungsverbandes Oberfranken-Ost am 6. August in Wunsiedel.
  3. Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie: Statement der Bayerischen Staatsministerin für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Emilia Müller anlässlich bei der Pressekonferenz zur Verkehrskonferenz am 2. September 2008 in Schwandorf.
  4. Koalitionsvereinbarung 2008 bis 2013 zwischen CSU und FDP für die 16. Wahlperiode des Bayerischen Landtags. S. 31.
  5. Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie: Freistaat Bayern schreibt Diesel-Zugleistungen auf dem Schienennetz in Nordostbayern aus. Pressemitteilung vom 11. Februar 2008.