Benutzer:3mnaPashkan/Einleitungen

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Ferdinand Ďurčanský[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ferdinand Ďurčanský (* 18. Dezember 1906 in Rajec, Österreich-Ungarn; † 15. März 1974 in München) war ein slowakischer Jurist, Hochschullehrer, Publizist und Politiker von Hlinkas Slowakischer Volkspartei (Ludaken). Innerhalb der Hlinka-Partei führte Ďurčanský den rechtsradikalen Flügel der Nástupisten an. Diese waren maßgeblich verantwortlich für die ab 1936 einsetzende Hinwendung der Partei zum Autoritarismus und Totalitarismus.

Innerhalb der Hlinka-Partei führte Ďurčanský die rechtsradikale Nástup-Gruppe an, die von 1938 bis 1940 eine führende Kraft des Ludaken-Regimes darstellte. In dieser Zeit hatte Ďurčanský verschiedene Ministerposten inne (u. a. Justizminister, Innenminister und Außenminister). Seine slowakisch-nationalistische Haltung brachte ihn Konflikt mit dem „Dritten Reich“, welches gegenüber der Slowakei die Rolle einer „Schutzmacht“ einnahm. Im Juli 1940 wurde Ďurčanský im Rahmen des sogenannten Salzburger Diktates auf Druck Hitlers aus der Regierung entlassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er neben Karol Sidor einer der beiden führenden exilslowakischen Politiker.

Nástup[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Nástup (slowakisch für „Der Aufmarsch“, „Der Antritt“) war eine von 1933 bis 1945 bestehende slowakische ultranationalistische Intellektuellengruppe. Sie hatte maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des modernen slowakischen Rechtsextremismus und prägte auch entscheidend die Staatsideologie des von NS-Deutschland abhängigen Slowakischen Staates mit.

Die Mitglieder des Nástup rekrutierten sich überwiegend aus der akademischen Parteijugend der katholischen-nationalistischen Ludaken. Sie wurden entsprechend auch Nástupisten (nástupisti), Junge Generation (mladá generácia) oder Jungludaken (mladoľudáci) genannt. Die Nástupisten stiegen bald zur dominierenden Kraft des rechtsradikalen Parteiflügels der Ludaken auf und lieferten ab 1939 die ideologische und personelle Basis für den von NS-Deutschland abhängigen Slowakischen Staat. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg prägten sie maßgeblich exilslowakische Organisationen mit.

Der Name der Gruppe leitete sich ab von der Halbmonatszeitschrift Nástup mladej slovenskej autonomistickej generácie („Der Aufmarsch/Antritt der jungen slowakischen autonomistischen Generation“), die von den Nástupisten von 1933 bis 1940 veröffentlicht wurde. Unter der Führung der Zeitschriftsherausgeber, der Brüder Ján und Ferdinand Ďurčanský, vertrat der Nástup die extremste Form des slowakischen Nationalismus und wird von Historikern dem Faschismus zugeordnet. Ab 1936 prägte der Nástup maßgeblich das offizielle Parteiprogramm der Ludaken mit, von 1938 bis 1940 war ihr Anführer Ferdinand Ďurčanský teil der autonomen und später unabhängigen slowakischen Regierung.

Ihr radikaler slowakischer Nationalismus führte 1940 zum Konflikt mit dem nationalsozialistischen Deutschen Reich, da die Nástupisten einen zu starken Einfluss der deutschen „Schutzmacht“ auf die slowakische Innen- und Außenpolitik ablehnten. Infolge des Salzburger Diktats im Juli 1940 wurden Angehörige des Nástup-Kreises aus den höheren Posten der Regierung und des Parteiaparates entfernt, und durch das Lager der „slowakischen Nationalsozialisten“ von Vojtech Tuka ersetzt.

Er wird von Historikern entweder als faschistisch beeinflusst oder selbst faschistisch bezeichnet. (Szabó, Drábik, Lorman)

In den 1930er Jahren stieg der von den Brüdern Ďurčanský geführte Nástup-Kreis zur mächtigsten der drei rechtsradikalen Gruppen der Hlinka-Partei auf (die Rodobrantzen und die Sidor-Gruppe waren die anderen beiden).[1]

Aus dem Nástup-Kreis stammen Ferdinand Ďurčanský (1939–1940 Innen- und Außenminister), Štefan Polakovič (1939–1945 Chefideologe der Partei), Jozef Kirschbaum (1938–1940 Chef der Akademischen Hlinka-Garde und 1939–1940 Generalsekretär der Ludaken), František Galan (1940 Oberkommandant der Hlinka-Garde) und letztlich auch der zu den Nástupisten „bekehrte“ Jozef Tiso.

Die Nástup-Gruppe war

Gründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine weitere Motivation zur Gründung der Nástup-Zeitschrift kam mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten in Deutschland.[2]

Die Zeitschrift (1933–1940)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nástup

Beschreibung Politische Halbmonatszeitschrift
Sprache Slowakisch
Erstausgabe 30. April 1933
Einstellung 1940
Chefredakteur Ferdinand Ďurčanský
Herausgeber Ján Ďurčanský

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Juraj Kríž: Časopis Nástup ako faktor slovenskej politiky v 30. rokoch 20. storočia [= Die Zeitschrift Nástup als Faktor der slowakischen Politik in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts]. In: Verbum Historiae, Nr. 2, 2014, ISSN 1339-4053, 43–76. (PDF)
  • Milan Zemko: Československo-sovietske spojenectvo z pohľadu mladoľudáckeho Nástupu [= Das tschechoslowakisch-sowjetische Bündnis aus der Sicht des Jungludaken-Nástup]. In: Xenia Šuchová (Hg.): Ľudáci a komunisti: Súperi? Spojenci? Protivníci? [= Ludaken und Kommunisten: Rivalen? Verbündete? Gegner?]. HÚ SAV Bratislava / Katedra histórie Fakulty humanitných vied Univerzity Mateja Bela v Banskej Bystrici, Prešov 2006, ISBN 80-89046-38-X. S. 108–117. (PDF)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benito Mussolini[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benito Mussolini war ein italienischer Journalist und faschistischer Politiker, der von 1922 bis 1943 Ministerpräsident des Königreiches Italien war, ab 1925 als Diktator.

Mussolini gehörte ursprünglich dem linksradikalen, syndikalistischen Parteiflügel der italienischen Sozialisten an, deren Parteizeitung Avanti! er ab 1912 leitete. Als er 1914 aufgrund von nationalistischen Positionen aus der Sozialistischen Partei ausgeschlossen wurde, gründete er seine eigene Zeitung (Il Popolo d’Italia), und vollzog bis 1919 eine politische Kehrtwende zur radikalen Rechten, als er zu den Mitbegründern von Italiens faschistischer Bewegung zählte. Mit massiver Gewaltanwendung (Squadrismus) gelang den Faschisten noch aus der Opposition heraus eine weitgehende Zerschlagung der politischen Linken.

Italienische Besatzungszone in Jugoslawien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tobias Hof: Extreme Violence and Military Identity. The Italians in the Balkans (1941–1943). In: Zeitschrift für Genozidforschung, Jahrgang 16, Heft 1, 2018, S. 57–84.
  • Filippo Focardi: Italien als Besatzungsmacht auf dem Balkan: Der Umgang mit Kriegserinnerung und Kriegsverbrechen nach 1945. In: Jörg Echternkamp, Stefan Martens (Hg.): Der Zweite Weltkrieg in Europa. Erfahrung und Erinnerung. Im Auftrag des Deutschen Historischen Instituts Paris und des MGFA Potsdam. Paderborn [u. a.] 2007, S. 163–174.

Vojtech Tuka[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vojtech Tuka (deutsch: Adalbert Tuka, ungarisch: Béla Tuka;[3] * 4. Juli 1880 in Štiavnické Bane; † 20. August 1946 in Bratislava) war ein ungarischer und slowakischer Jurist und Universitätsprofessor, später Journalist und Politiker von Hlinkas Slowakischer Volkspartei. Tuka gilt als Spiritus rector des slowakischen Faschismus.

Er war Gründer und Führer der von 1923 bis 1929 bestehenden Rodobrana und war während des vom „Dritten Reich“ abhängigen Slowakischen Staates Vize-Ministerpräsident (1939), Ministerpräsident (1939–1940) und Außenminister (1940–1944).

Als Führer von deren radikalem Parteiflügel wurde er 1939 zunächst Vize-Ministerpräsident, danach zweiter Ministerpräsident sowie ab 1940 auch Außenminister des Slowakischen Staates.

Als Ministerpräsident (1939–1944) vertrat Tuka ab 1940 die Idee eines Slowakischen Nationalsozialismus und setzte sich für eine vorbehaltlose Kollaboration mit dem Dritten Reich ein. Er gilt als Initiator der 1942 durchgeführten Deportationen von zwei Dritteln der slowakischen Juden in deutsche Vernichtungslager.

Italienische Sozialrepublik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Repubblica Sociale Italiana
Italienische Sozialrepublik
Flagge der RSI
Flagge der RSI
Wappen des Slowakischen Staates
Wappen des Slowakischen Staates
Flagge
(ab 1944)
Wappen
(ab 1944)

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Amtssprache Italienisch, Deutsch
Hauptstadt de jure Rom, de facto keine
Staatsform Republik
Herrschaftsform Diktatur, Einparteiensystem
Staatsoberhaupt und
Regierungschef
Duce
Benito Mussolini
Fläche
1939
1940

38.002 km²
38.055 km²
Einwohnerzahl
1940

2.653.053
Währung Slowakische Krone
Staatsdoktrin
Faschismus
Nationalhymne Giovinezza
Staatsgründung 23. September 1943
Auflösung 28. April 1945 (de facto)
3. Mai 1945 (de jure)
Zeitzone MEZ
Kfz-Kennzeichen SK
Lage der RSI in Europa 1943
Lage der RSI in Europa (1943).
Lage der RSI in Europa (1943).

Die Italienische Sozialrepublik (italienisch: Repubblica Sociale Italiana, kurz RSI), inoffiziell häufig auch Republik von Salò genannt (italienisch: Repubblica di Salò), bestand von September 1943 bis April 1945 als historisch zweiter faschistischer Staat auf italienischem Territorium. Während ihrer fast zwangigmonatigen Existenz war sie eine Marionettenregierung der deutschen Besatzungsmacht in Nord- und Mittelitalien, die das Gebiet infolge der italienischen Kapitulation am 8. September 1943 besetzt hatte.

Die RSI wurde offiziell diktatorisch vom „Duce“ Benito Mussolini und seiner reorganisierten faschistischen Partei (PFR) geführt. Mussolini war im Juli 1943 nach der Landung der Allierten auf Sizilien als langjähriger Ministerpräsident des faschistischen Italiens vom König abgesetzt und inhaftiert worden. Nach seiner Befreiung durch deutsche Einheiten wurde er von Adolf Hitler mit der Bildung einer prodeutschen Kollaborationsregierung im Besatzungsgebiet betraut, die am 12. September 1943 offiziell verkündet wurde. Das RSI-Regime vertrat eine radikalisierte Ausprägung der bisherigen faschistischen Ideologie, die an die squadristischen Ursprünge des italienischen Faschismus anzuknüpfen versuchte. Ein großer Teil der realen politischen Macht lag jedoch bei den deutschen ...

Die RSI scheiterte mit einer eigenständigen Außenpotlitik, dem Aufbau einer eigenständigen Armee sowie der von ihr propagierten antikapitalistischen Wirtschaftspolitik der „Sozialisierung“ am Veto der deutschen Besatzungsmacht. Als handlungsfähig erwies sich die RSI hingegen beim dem Aufbau eines eigenen Verwaltungsapparats. Dieser äußerte sich insbesondere in einem repressiven Polizeistaat, der in zahlreichen Schauprozessen gegen tatsächliche oder vermeintliche Gegner des Regimes vorging, darunter die Justizmorde von Verona. (Schieder 102 f.) Auch beteiligte sich der Verwaltungsapparat der RSI am Holocaust, in dem ihre Sicherheitsorgane bei der Auffindung und Deportation von 9.000 italienischen Juden in deutsche Vernichtungslager kollaborierten. [...] sowie der Deportation von 30.000 Antifaschisten in deutsche Konzentrationslager (Mauthausen, Dachau) (Mantelli 178).

Darüber hinaus führte deutsche Besatzung und die Gründung des RSI-Regimes zu einem neuen Konflikt mit Kräften des italienischen Widerstands. Im Jahr 1944 entwickelte sich daraus ein Bürgerkrieg: Auf der einen Seite standen die antifaschistischen Widerstandskämpfer der Resistenza, auf der anderen Seite deutsche Besatzungstruppen und republikanisch-faschistische Einheiten der RSI.(Payne 507) Während der Kampfhandlungen wurden zwischen 30.000 und 40.000 Partisanen der Resistenza getötet, außerdem fielen bis zu 15.000 unbewaffnete Zivilisten „Vergeltungsmaßnahmen“ der Deutschen und des RSI-Regimes zum Opfer. Der anschließenden Lynchjustiz der Antifaschisten fielen 1945 bis zu 12.000 Faschisten und Kollaborateure zum Opfer. (Woller 198, Burgwyn, Rodrigo)

Das RSI-Regime führte als De-facto-Staat den Zweiten Weltkrieg bis zum Ende auf Seiten Deutschlands und der Achsenmächte weiter. Regierungssitz war Salò am Gardasee (ab 1944 Mailand), Staatschef der am 25. Juli 1943 abgesetzte diktatorische Ministerpräsident Italiens, Benito Mussolini. Die Republik, welche den zweiten und letzten faschistischen Staat in Italien darstellte, hörte am 2. Mai 1945 auf zu existieren, als die am 29. April dieses Jahres unterzeichnete Kapitulation der deutschen und republikanisch-italienischen Streitkräfte im Norden des Landes wirksam wurde.

Ihre Anhänger wurden als repubblichini („Republikaner“) bezeichnet.

Ideologisch war das RSI-Regime stark vom radikalen, antisemitischen und prodeutschen Parteiflügel der Faschisten geprägt, der vom vorherigen monarchisch-faschistischen Regime (1922–1943) lange Zeit gezähmt worden war. Nach dem Fall Mittelitaliens orientierten sich die RSI-Faschisten ab Sommer 1944 noch stärker am deutschen Nationalsozialismus, und glitten ideologisch in einen „Nazifaschismus“ (nazifascismo) ab.

Bezeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Staatsname Italienische Sozialrepublik stammt von Mussolini.[4] In dieser Bezeichnung deutete nichts darauf hin, dass die RSI sich auf die faschistische Vergangenheit berief. Mussolini selbst hatte dafür plädiert, den Begriff Faschismus fallen zu lassen und durch sozial zu ersetzen, weil er bei den Italienern ungute Erinnerungen wecken würde. Die neutralere Staatsbezeichnung wurde offiziell am 25. November 1943 verkündet. Damit setzte sich Mussolini auch gegen Hitler durch, der – zur Hervorhebung der ideologischen Solidarität zwischen beiden Regimen – Mussolini dazu gedrängt hatte, das Wort Faschismus in den Staatsnamen aufzunehmen.[5] Anhänger oder Mitglieder der RSI wurden als repubblichini („Republikaner“) bezeichnet.[6]

In der Fachliteratur werden auch die Bezeichnungen „Norditalienische Sozialrepublik“[7] oder „Faschistische Sozialrepublik von Salò“ verwendet.

Der Bürgerkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frage der RSI-Staatlichkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der italienische Historiker Brunello Mantelli (1994) konstatiert zur Souveränität der faschistischen Sozialrepublik:

„Der RSI fehlten die Merkmale eines richtigen Staates. Sie herrschte weder über ihr eigenes Gebiet, noch verfügte sie über ein Heer, noch war sie wirtschaftlich unabhängig. Sie mußte [sic!] die Kosten für den Unterhalt der Besatzungseinheiten der Wehrmacht tragen und war gezwungen, dem ‚Verbündeten‘ ihre Goldreserven auszuliefern. Sie konnte keine eigene Außenpolitik entwickeln. Ihr einziges staatliches Merkmal war der Verwaltungsapparat, dessen Aktivitäten jedoch von der deutschen Besatzungsmaschinerie und seit dem Frühjahr 1944 von der Partisanenbewegung behindert wurden. Trotzdem stellte die Republik von Salò für Millionen Frauen und Männer in den zwanzig Monaten zwischen dem September 1943 und April 1945 eine real existierende Macht dar. Die RSI muß [sic!] daher als eine ‚faktische Regierung‘ betrachtet werden [...].“[8]

Mantelli spricht bezogen auf die RSI von einer „halbstaatlichen kollaborationistischen Institution“ und vergleicht sie mit dem Besatzungsmodell NS-Deutschlands in westeuropäischen Ländern, insbesondere Vichy-Frankreich.[9] Auch laut John Foot (2022) war Vichy-Frankreich „das Modell“: eine „schwache Kollaborationsverwaltung mit wenig realer Macht, welche die fanatischsten und rassistischsten Elemente anzog, und die extreme Gewalt gegen italienische Zivilisten und den Widerstand praktizierte“.[10]

Hans Woller (1996) zufolge habe der „Neofaschismus von Salò“, der nun unabhängig von seinen früheren konservativ-monarchistischen Bündnispartnern regierte, dafür aber auf die Hilfe NS-Deutschlands angewiesen war, „ganz den Stempel des lange gezähmten radikalen Flügels der faschistischen Partei“ getragen.[11] Und Ian Kershaw (2022) konstatiert, dass während des RSI-Regimes der Faschismus „sein blutigstes, brutalstes und gnadenlosestes Gesicht“ gezeigt habe.[12]

Laut Wolfgang Schieder (2014) „profilierte sich die RSI als autoritärer Polizeistaat, der vor allem dort Handlungsfähigkeit bewies, wo es um die Unterdrückung der eigenen Bevölkerung ging“.[13] Auch Schieder konstatiert, dass Mussolini seine Sozialrepublik „nicht zu einem souveränen Staat ausbauen“ konnte. Gleichzeitig hält er fest, dass „keiner Regierung jedoch unter deutscher Besatzung, wenn man vielleicht vom französischen Vichy absieht, so viel Autonomie eingeräumt [wurde] wie derjenigen Mussolinis“. Insofern sei es falsch, der „fatalistischen Selbsteinschätzung“ Mussolinis zu Folgen, der gegenüber seiner Geliebten Clara Petacci äußerte, dass er politisch „weniger zähle als der Bürgermeister von Gargnano“. Trotz deutscher Gängelung habe sich der „Duce“ gewisse Freiräume schaffen können.[14]

Der US-amerikanische Historiker Stanley Payne (1995) betrachtet die Italienische Sozialrepublik neben dem Ustascha-Regime in Kroatien (1941–1945) und dem Pfeilkreuzler-Regime in Ungarn (1944–1945) als einen der drei „eklantesten Fälle“ für Marionettenregime in von NS-Deutschland besetzten Ländern, in denen Hitler die Regierung „als letzten Ausweg“ an Faschisten übertragen hat.[15] Die RSI sei trotz der Unterstützung zehntausender faschistischer Extremisten „nur eine verkleinerte, radikalisierte Version des historischen faschistischen Regimes“ gewesen, die „ohne die deutsche Besatzung keine vierundzwanzig Stunden hätte überleben können“.[16] Laut Lutz Klinkhammer (1993) gelang es dem Kollaborationsregime der RSI zumindest einen teilweisen Konsens in der Bevölkerung herzustellen. Der Faschismus der Republik von Salò sei „weder ein marginales Phänomen noch das letzte Aufbäumen eines zum Untergang verurteilten Regimes“ gewesen. Im Gegenteil habe der RSI-Faschismus unter dem ideologischen Dreigestirn „Italien, Soziales, Republik“ auch breite Schichten der Nationalkonservativen integrieren können.[17]

Einfluss auf den Nachkriegsfaschismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das historische und ideologische Erbe der RSI bildete für den italienischen Nachkriegsfaschismus den maßgebenden Referenzpunkt: „[...] die zwanzig Monate der RSI hatten damit für den Nachkriegsfaschismus ein größeres Gewicht als das vorangegangene, knapp zwanzig Jahre dauernde faschistische Regime.“[18]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monographien, Aufsätze, Sammelbände

  • H. James Burgwyn: Mussolini and the Salò Republic, 1943–1945. The Failure of a Puppet Regime (= Italian and Italian American Studies). Palgrave Macmillan, Cham 2018, ISBN 978-3-319-76188-6.
  • Lutz Klinkhammer, Amedeo Osti Guerrazzi, Thomas Schlemmer (Hrsg.): Die »Achse« im Krieg. Politik, Ideologie und Kriegsführung 1939–1945 (= Krieg in der Geschichte, Band 64). Verlag Ferdinand Schönignh, Paderborn u. a. 2010, ISBN 978-3-506-76547-5.
  • Lutz Klinkhammer: Zwischen Bündnis und Besatzung. Das nationalsozialistische Deutschland und die Republik von Salò 1943–1945 (= Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom, Band 75). Max Niemayer Verlag, Tübingen 1993, ISBN 3-484-82075-6.
  • Karl Mittermaier: Mussolinis Ende. Die Republik von Salò 1943–1945. Langen Müller Verlag, München 1995, ISBN 3-7844-2550. (Rezension von Wolfgang Schieder)
  • Mimmo Franzinelli: Storia della Repubblica Sociale Italiana 1943–1945. Laterza, Roma-Bari 2020, ISBN 978-88-581-4161-8. (Rezension italienisch)
  • Amedeo Osti Guerazzi: Storia del Repubblica Sociale Italiana.
  • Amedeo Osti Guerazzi: From Fascism to the Italian Civil War: The Republican Fascist's Identity from 1943 to 1945. In: Emanuele Sica, Richard Carrier (Hg.): Italy and the Second World War. Alternative Perspectives. Brill Verlag, Leiden/ Boston 2018, hier S. 203–223.
  • Luisa Quartermaine: Mussolini’s Last Republic. Propaganda and Politics in the Italian Social Republic (R.S.I.) 1943–45. Elm Bank Publications, Exeter 2000, ISBN 1-902454-08-1.
  • Mirko Tassone: Neofascismo e R.S.I. Il "mito" della Repubblica Sociale Italiana nella pubblicistica e nella memorialistica neofascista. Settimo Sigillo-Europa Lib. Ed, 2008, ISBN 9788861480469. (italienisch)

Weiterführende Literatur

  • Hans Woller: Die Abrechnung mit dem Faschismus in Italien 1943–1948. De Gruyter, Oldenbourg 1996, ISBN 3-486-56199-5.
  • Christiane Liermann: Eine Vergangenheit, die nicht vergehen will. Der Faschismus in der italienischen politischen Kultur der Gegenwart. In: Patrick Ostermann, Claudia Müller, Karl-Siegbert Rehberg (Hg.): Der Grenzraum als Erinnerungsort. Über den Wandel zu einer postnationalen Erinnerungskultur in Europa. transcript Verlag, Bielefeld 2012, ISBN 978-3-8376-2066-5, S. 43–62.

Rodobrana: Programm und Ideologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Zehn Gebote“ und italienischer Squadrismus (1923–1926)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das erste offizielle Programm der Rodobrana bildete die am 31. Januar 1923 bei ihrer Gründung in Kraft getretene „Regelung für Veranstalter bei Versammlungen, Sitzungen und Feierlichkeiten“ (Úprava pre poriadateľov na zhromaždeniach, poradách a slávnostiach).[19] Die Aufgaben des Wehrverbandes wurden dabei in Form von kurzen „zehn Geboten“ dargelegt, zu deren Einhaltung jedes Mitglied verpflichtet wurde:

  1. Sei treu deinem slowakischen Volk
  2. Halte dich an deine slowakischen Prinzipien
  3. Bekenne dich öffentlich zu deiner slowakischen und christlichen Überzeugung
  4. Ehre die Gesetze und die öffentliche Ordnung und halte sie ein
  5. Schütze jeden vor Gewalt
  6. Sei deinen Mitbrüdern ergeben
  7. Halte die Disziplin ein
  8. Verhalte dich schweigsam
  9. Gewinne neue Rodobrancen
  10. Ehre die Freiheit anderer Überzeugungen[20]
Sprachenkarte der Tschechoslowakei nach der Volkszählung von 1930

Dabei deuteten bereits die Gebote Nr. 7, 8 und 9 an, dass die Aktivitäten der Rodobrana über eine bloße Ordnertätigkeit hinausgehen sollte. Ihrem Selbstverständnis nach waren die Rodobrancen nicht nur die „Verteidiger des slowakischen Volkes“, sondern auch eine Art von Avantgarde der slowakischen Autonomiebewegung.[21] Darüber hinaus weisen die Gebote der Rodobrana einerseits auf ihren sektiererischen Charakter, andererseits auf die Berufung auf das Christentum hin. Dieses christliche Bekenntnis, welches mit dem Bekenntnis zur slowakischen Nation verbunden wurde, verstanden die Mitglieder der Rodobrana als oppositionellen Akt gegenüber den „heidnischen tschechischen Werten“. Gerade die Tschechenfeindlichkeit, welche den Tschechen ihren Atheismus und Sozialismus vorwarf, war seit den Anfängen der Organisation stark ausgeprägt. Bei Veranstaltungen der Slowakischen Volkspartei traten die Rodobrantzen gegen die Anwesenheit von Tschechen in der Slowakei mit Sprüchen auf wie „Schande über sie!“, „Raus mit ihnen!“, „Erhängt sie!“ oder „Vergiftet sie!“. Die Rodobrana erklärte, die Tschechen würden in der Slowakei die „Werte von Hunden verbreiten“ und dem slowakischen Handwerker und Händler sein „Brot wegnehmen“. Bezeichnend waren auch die antitschechischen Parolen von Vojtech Hudec, der verkündete, dass die Rodobrantzen nach der Ausrufung einer slowakischen Territorialautonomie die tschechischen Soldaten in ihren Kasernen umstellen, entwaffnen und anschließend alle Tschechen aus der Slowakei „rausprügeln“ sollten.[22]

Die Rodobrana orientierte sich bei ihren Aktivitäten bis 1926 am italienischen Faschismus, insbesondere an dessen paramilitärischen „Aktionskommandos“, den Squadre d'Azione (auch Schwarzhemden genannt). Die Nachahmung des faschistischen Squadrismus erfolgte allerdings nur oberflächlich und beschränkte sich auf Straßenschlägerein, verbale und physische Angriffe auf politische Gegner und Vandalismus. Eine tiefergehende ideologische Indoktrinierung der Organisation blieb zunächst aus.[23] Aufgrund des revolutionären Elements sowie der Konflikte der italienischen Faschisten mit dem Vatikan, die bis zu den Lateranverträgen 1929 andauerten, war eine einfache Übernahme der faschistischen Ideologie Italiens für die konservative Parteiführung der Ludaken undenkbar. Tuka entschied sich daher ab 1926 zur Entwicklung eines eigenen Rodobraner Faschismus, in dem auch ein katholischer Mystizismus eine Schlüsselrolle einnahm.[24]

Faschisierung und „Rodobraner Katechismus“ (1926–1929)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Ausarbeitung einer eigenständigen faschistischen Ideologie dienten Tuka zunächst Artikel in der von 1926 bis 1929 erscheinende Zeitschrift Rodobrana. Eine detailliertere theoretische Ausarbeitung legte er jedoch erst 1928 mit seiner Schrift „Rodobraner Katechismus“ (Rodobranecký katechizmus) vor.

Im Zusammenhang mit dem anlaufenden Faschisierungsprozess der Rodobrana sowie der Notwendigkeit, sich von der Konkurrenz der tschechischen Faschisten der NOF merkbar abzugrenzen, wurde 1926 die gleichnamige Zeitschrift Rodobrana gegründet. Sie erschien erstmals am 25. Juli 1926 und wurde von Alexander Mach als Chefredakteur geführt. Zwar hatte Tuka bereits am 21. Juni die generellen Richtlinien festgelegt, ansonsten erhielt Mach von Tuka jedoch freie Hand.[25] Damit spielte Mach in den Jahren 1926 und 1927, als der Zeitschrift die Funktion einer „politischen Bibel“ zukam, eine Schlüsselrolle bei der Formulierung der Rodobraner Ideologie.[26] Weitere wichtige Mitarbeiter der Zeitschrift waren der Redakteur Peter Pridávok, der als Autor von slowakischen Märchen und Lesebüchern hervorgetreten war, und auch der slowakische Dichter Andrej Žarnov konnte für die Mitarbeit an der Rodobrana gewonnen werden.[27] Die anfänglichen Erfolge, in deren Rahmen die Auflage von 6.000 auf 30.000 Stück gesteigert werden konnte, wurden durch die Zensur und Beschlagnahmungen von tschechoslowakischen Behörden schnell zunichtegemacht. Die ursprünglich als Wochenblatt konzipierte Rodobrana konnte daher nur unregelmäßig erscheinen, und Ende 1928 waren die finanziellen Mittel der ersten faschistischen Zeitschrift der Slowakei erschöpft. Ihre letzte Nummer wurde am 1. Januar 1929 veröffentlicht, danach verhinderten die Festnahmen Tukas und Machs ein weiteres Erscheinen der Zeitschrift.[28] Dennoch diente die Zeitschrift als ein zentrales Instrument, um den Faschismus in den „Köpfen und Herzen“ der Rodobrancen zu verfestigen.[29]

Gleich in der ersten Nummer des neuen Presseorgans wurde ein „Programm der slowakischen Rodobrana“ veröffentlicht (Program slovenskej Rodobrany), in dem sie erklärte, den „faschistischen Gedanken“ in der Slowakei verwirklichen zu wollen. Herausgeber und Redakteure betonten die Rolle des italienischen Vorbilds, und so wurden in der Rodobrana Auszüge von Mussolinis Tagebüchern publiziert und voller Lob über seine diktatorische Politik in Italien geschrieben. Die Verhältnisse im vorfaschistischen, liberalen Italien wurden mit der aktuellen Lage der Tschechoslowakei verglichen. Außerdem wurde Mussolinis Kampf gegen die „jüdische Freimaurerei“ hervorgehoben, und die faschistische Diktatur als positive Alternative gegenüber dem kommunistischen Regime der Sowjetunion dargestellt.[30] Inhaltlich richtete sich die Zeitschrift mit Populismus und aufhetzender Polemik gegen Tschechen, Juden, Kommunisten und die Demokratie. Im Gegensatz zur Hlinka-Partei sollte die paramilitärische Rodobrana nicht an demokratischen Institutionen teilnehmen, sondern diese umgehen und ihr Gewaltmonopol untergraben. Auch Gewalt wurde grundsätzlich befürwortet, sofern sie der Durchsetzung von Rodobraner Interessen diene.[31] In einem zeitgenössischen Beitrag in der Zeitschrift verlautete Alexander Mach: „Die Interessen des jüdischen Kalbes, der internationalen gottlosen Diebe und krummnasigen ‚Befreier‘, wünschen sich den baldmöglichen Untergang unserer Freiheit... aber wir werden sie unbarmherzig wegfegen! Wir müssen sie wegschaffen, wenn wir wollen, dass der Staat von diesem abscheulichen Dreck gereinigt wird.“[32]

In der ersten Ausgabe der Rodobrana wurde außerdem ein Gründungsmythos der Organisation beschworen. Unter Bezugnahme auf die slowakische Sage Zakliate vojsko pod Sitnom („Das verwunschene Heer unter dem Sitno“), wurden die Rodobrancen mit den dort erwähnten Rittern gleichgesetzt, die in einer Burg auf dem Berg Sitno gefangen seien und auf den Moment der Erlösung warten. Gleich den Rittern der Sage, würden auch die Rodobrancen als „neue Ritter“ durch die „Schreie des slowakischen Volkes“ geweckt, um dieses „von den Parasiten“ und dem Kommunismus zu befreien. Mit den zentralen Motiven der „Auferstehung“ und der „Reinigung“ enthielt der Gründungsmythos zentrale Motive nicht nur des slowakischen Nationalismus, sondern aller faschistischen Bewegungen Europas. In einem Artikel dieser Ausgabe stellte Alexander Mach klar, dass das Ziel der Bewegung die „Reinigung des öffentlichen Raumes“ sei.[33] Der Nationalismus der Rodobrana war somit nicht nur aggressiv-chauvinistisch, sondern auch palingenetisch und revolutionär ausgerichtet.[34]

Neben dem radikalen Nationalismus bildete ein katholischer Mystizismus den zweiten Kernbestandteil der Rodobraner Ideologie. Im Gegensatz zur nationalistischen Überzeugung ließ sich dieses mystische Element nicht einfach aus der Zugehörigkeit der Rodobrana zur Slowakischen Volkspartei herleiten, da es kein Bestandteil des traditionellen christlichen Glaubensverständnisses war.[35] Bereits im Jahr 1925 hatte Tuka die Schrift „Ehre dem heiligen Blute Christi“ (Úcta svätej krvi Kristovej) publiziert. Darin forderte er die katholische Öffentlichkeit zur Pflege eines Kults um den „Heiligen Gral der Slowakei“ (Svätý Grál na Slovensku) auf.[36] Der Schwur auf das dort aufbewahrte „heilige Blut Christi“ stellte einen bedeutenden Bestandteil von Tukas „Rodobraner Katechismus“ (Rodobranecký katechizmus) dar, der einzigen detaillierteren Ausarbeitung der Rodobraner Ideologie.[37] Tuka veröffentlichte die Taschenbroschüre im Frühjahr 1928, fünf Jahre nach der Gründung der Organisation. Darin legte Tuka seine Ideologie in Form von 58 beantworteten Fragen dar, die sich mit den Rechten und Pflichten der Rodobrancen beschäftigten. Die erste Auflage der Schrift wurde jedoch von den tschechoslowakischen Behörden konfisziert, woraufhin eine zweite Auflage noch im selben Jahr erschien.[38] Tuka beschrieb die Rodobrancen in seinem „Katechismus“ als „eine Vereinigung von Werte bewahrenden, treuen und tapferen slowakisch-nationalen Arbeitern und Kämpfern, die sich einer ehrenamtlichen und aufopfernden Verteidigung der Nation widmen“. Dies ging weit über das politische Programm der Hlinka-Partei hinaus.[39] Die Rodobrana wurde von Tuka als eine neue religiöse Bruderschaft bezeichnet, die ihren eigenen Kleidungs- und Verhaltensvorschriften verpflichtet war.[40]

„Ich schwöre bei dem wertvollen Blute [predrahá krv] Christi, dass ich die Freiheit des christlichen Glaubens überall und immer verteidigen werde; dass ich für die Heimat arbeiten und kämpfen werde, für die Rechte, die Ehre und das Wohlergehen meiner slowakischen Nation; dass ich mich nicht unterkriegen lasse [sa skladiť] im Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit, weder durch Bitten, noch durch Drohungen; und dass ich leben und sterben will als treuer und gehorsamer Kämpfer Christi. So wahr mir das heilige Blut Christi helfe!“[41]

Tuka stellte die Rodobrana in die revolutionäre Tradition der aufständischen slowakischen Kuruzen des 17. und 18. Jahrhunderts, der kämpfenden Räubertruppe um Juraj Jánošík, der hingerichteten slowakischen Widerstandskämpfer des Aufstands von 1848/49, der Opfer des Massakers von Černová, der Legionäre des Ersten Weltkrieges sowie den sagenhaften Rittern von Sitno. Damit distanzierte sich die Rodobrana ideologisch vom traditionellen Konservatismus. Stattdessen verstand sie sich als nationalrevolutionäre Avantgard im Konkurrenzkampf mit einer drohenden sozialistischen Revolution sowie anderen Ideen der Moderne.[42]

Mit der vom „Rodobraner Katechismus“ propagierten These von der „Gesundheit“ als „wertvollste[m] Schatz von Individuen und Nationen“, sowie der Notwendigkeit, die „Reinheit des Blutes vor Geschlechtskrankheiten zu bewahren“, sieht der slowakische Faschismusforscher Jakub Drábik (2019) auch einen Beweis für eine klar rassistische Weltanschauung.[43]

Esoterische Apokalypse und Verschwörungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mach: Antichrist, Satan, Verschwörung, Tyrannei etc.

Elitäre Avantgard und Sekte, Revolution, ultranationalistische Neugeburt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Krieger Christi“, 1921, 1925

„Ritter des slowakischen Grals“, „das Banner der Armee Christi“[44]

  • Zeitschrift Rodobrana, Mach

Bereits auf der Frontseite der ersten Ausgabe der Zeitschrift Rodobrana wurde die Volkssage Zakliate vojsko pod Sitnom („Das verwunschene Heer von Sitno“) als Gründungsmythos der neuen faschistischen Rodobrana vorgestellt, dessen zentrale Motive die „Auferstehung“ und die „Reinigung“ bildeten. Ähnlich den Rittern der Sage, die auf der Burg Sitno auf ihre Erlösung warteten, würden auch die Rodobrantzen als die neuen Ritter durch die „Schreie des slowakischen Volkes“ geweckt, um die Slowaken „von den Parasiten, der Geißel der Menschheit, dem schrecklichen Kommunismus, zu befreien“, und dadurch eine christliche, gereinigte und freie Slowakei zu schaffen.[45]

Blutkult um „Slowakischen Heiligen Gral“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits seine Schrift von 1925 definierte die slowakische Nation im Sinne Tukas als eine Art Blutsbrüderschaft. Im Rodobraner Katechismus von 1928 wurde „Blut“ dann eindeutig zum entscheidende verbindende Band der Nation erhoben, während die ethnische und religiöse Definition in den Hintergrund trat.[46]

Italienischer Faschismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein größtes Betätigungsfeld erfuhr der Faschismus bei der Gestaltung einer aggressiven Außenpolitik. Bereits 1923 befahl Mussolini den Angriff auf die griechische Insel Korfu, außerdem ging das Regime in den 1920er Jahren mit verstärkter Brutalität gegen die Widerstandsbewegungen in den nord- und ostafrikanischen Kolonien vor. Diese Politik erreichte während des Genozids in der Cyrenaika von 1929 bis 1934 einen Höhepunkt. Im Jahr 1935 begann der phasenweise als Vernichtungskrieg geführte Überfall auf das Kaiserreich Abessinien, Ende 1936 startete die massive Militärintervention in den Spanischen Bürgerkrieg, und 1939 wurde das Königreich Albanien besetzt. Nach einer anfänglichen Politik der „Nichtkriegsführung“, trat das faschistische Italien mit dem Angriff auf Frankreich 1940 in den Zweiten Weltkrieg ein. Das Konzept eines eigenen, von Deutschland unabhängigen „Parallelkrieges“ wurde nach dem desaströsen Scheitern der Invasion Griechenlands und Ägyptens aufgegeben, nur in Ostafrika gelang die Eroberung von Britisch-Somaliland.

Squadrismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Im inneren der Squadrenlokale wurden die wimpelartigen Fahnen der Faschisten, die gagliardetti, aufgestellt, die für die Faschisten ein wichtiges Symbol ihrer Bewegung mit nahezu sakraler Bedeutung waren. Meist waren diese gagliardetti mit martialischen Symbolen bestickt und stellten das Pendant zur militärischen Fahne dar, denn sie fungierten für die jeweiligen squadra als Symbole von Ehre und Treue. Sie wurden speziellen Fahnenträgern überantwortet und ihre Verteidigung galt als höchste Pflicht.“[47]
  • Ihre wimpelartigen Fahnen (sogenannte gagliardetti) wurden auch bei den Totenfeiern der Faschisten mitgeführt und präsentiert.[48]
  • „Getreu den Traditionen des Römischen Reiches hatte jede Einheit ihr eigenes Fähnchen, den "Wimpel", eine dreieckige Flagge, die erlösten oder nicht erlösten Städten (Trentino, Triest, Zara) oder gefallenen Faschisten (Piglione, Asso, Moriani, Menichetti, Berta usw.) gewidmet war. ); manchmal erhielten sie auch erfundene Namen wie saetta (Donnerkeil), la disperata (die Verzweifelte), fantasma (Geist), lampo (Blitz), fulmine (Donnerkeil), indomita (Rebell), me ne frego (ich pfeife drauf) und falchi di Alessandria (Alessandria-Falken).“[49]

Patrioten (Äthiopien)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Patrioten (amharisch: አርበኞች bzw. arbagnotch) waren eine äthiopische Widerstandsbewegung gegen die italienische Besatzung während des Abessinienkriegs.(Mattioli, S. 137.)

Alternativen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ideologischen Ursprünge der Staatsideologie liegen in der klerikal-nationalistische Tradition der slowakischen Nationalbewegung sowie im neuthomistische Korporatismus von Othmar Spann, dessen Lehre in den 1930er Jahren von den Diktaturen in Salazars Portugal, Dollfuß' Österreich oder Francos Spanien aufgegriffen wurde. Unter den Ludaken wurde Spanns Ständestaatslehre insbesondere von der rechtsextremen Akademiker-Gruppe Nástup popularisiert. Die Nástupisten, zu deren Kreis auch der Parteiideologe Polakovič zählte, bildeten das personelle und ideologische Rückgrat der slowakischen Staatsideologie.

Spanns Thesen waren auch in anderen rechtsautoritären.

Die Brutalität des Regimes konzentrierte sich bis zum Slowakischen Nationalaufstand von 1944 vordergründig gegen die Juden. waren aber auch die tschechische Minderheit. So blieb von den ursprünglich 120.000 Tschechen bis 1945 nur 30.000 in der Slowakei, der Rest wurde ausgewiesen oder verließ freiwillig das Land. Der militante Antikommunismus der Ideologie führte mit zur Entsendung eines großen Truppenkontingents von 60.000 slowakischen Soldaten an die deutsche Ostfront. Ihre entschiedensten Befürworter stammten aus dem Kreis der rechtsextremen Akademiker-Gruppe Nástup.

Die „völkische Slowakei“ wurde als direkte Nachfolgerin des frühmittelalterlichen Mährerreiches dargestellt, und die Slowaken zur ältesten Nation Mitteleuropas sowie zu christlichen Kulturträgern erklärt, die ihren Nachbarn überlegen seien. Neben dem aggressiven Chauvinismus gegen die meisten Minderheiten praktizierte der slowakische Nationalsozialismus außerdem einen völkischen Antisemitismus gegenüber den slowakischen Juden.

In der praktischen Politik des Ludaken-Regimes führte die Staatsideologie zu ...

B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Slowakischer Nationalsozialismus ist die Bezeichnung für unterschiedliche ab 1940 entstandene theoretische Konzeptionen des diktatorischen Ludaken-Regimes (1938–1945), die Ideologie des von NS-Deutschland abhängigen Slowakischen Staates an den deutschen Nationalsozialismus anzugleichen. Zu unterscheiden sind dabei insbesondere das Modell des dominierenden, klerikal-nationalistischen Parteiflügels von Staatspräsident und Parteichef Jozef Tiso, welches den prägendsten Einfluss auf die Staatsideologie hatte, sowie das radikale Konzept des nationalsozialistischen Parteiflügels von Ministerpräsident und Außenminister Vojtech Tuka, das sich weitgehend am deutschen Vorbild orientierte.

Wladimir Iljitsch Lenin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wladimir Lenin als Diktator Sowjetrusslands (1921)

Wladimir Iljitsch Lenin (russisch Владимир Ильич Ленин / wiss. Translit. Vladimir Il’ič Lenin, eigentlich Uljanow, Ульянов / Ul’janov, anhören/?; * 10.jul. / 22. April 1870greg. in Simbirsk; † 21. Januar 1924 in Gorki) war ein russischer bolschewistischer Politiker, Theoretiker, Revolutionär, Staatsgründer und Diktator. Vom 7. November 1917 bis zum 9. März 1923 stand er an der Spitze der bolschewistischen Regierung in Sowjetrussland sowie kurzzeitig auch in der Sowjetunion. Er begründete damit gleichzeitig den ersten sozialistischen Staat der Geschichte sowie das erste totalitäre Einparteienregime der Moderne.

Mit seiner Schrift Was tun? (1902) begründete und prägte er die revolutionär-marxistische und terroristische Ideologie des Bolschewismus. [Erklärung folgend, in welchen Punkten sie radikal-marxistisch war].

Von 1903 bis 1923 war er Führungsfigur und Chefideologe der bolschewistischen Partei, von 1917 bis 1923 gleichzeitig diktatorischer Regierungschef Sowjetrusslands und anschließend der Sowjetunion.

Aufgrund der massiven Christenverfolgung messen manche Historiker Lenin die Rolle des „Antichristen des 21. Jahrhunderts“ bei.

Während Lenins Regierungszeit begingen das bolschewistische Regime zahlreiche Massenverbrechen. Insofern wird Lenins Ideologie und Politik für den gewaltsamen Tod von mehreren Millionen Menschen verantwortlich gemacht.

  • Bolschewismus (1917–1953/91), Leninismus, Marxismus-Leninismus
    • Leninismus (1902–1923/28), Marxismus-Leninismus, leninistischer Bolschewismus, Bolschewismus
    • Stalinismus (1928–1953), Marxismus-Leninismus, stalinistischer Bolschewismus, Bolschewismus
    • Poststalinismus (1953–1985), Marxismus-Leninismus, poststalinistischer Marxismus-Leninismus, Neoleninismus
    • Neobolschewismus (1993)

Anfänge in der russischen Sozialdemokratie (1898–1902)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründer und Theoretiker des Bolschewismus (März 1902 – November 1917)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Geplanter Bürgerkrieg gegen Russland bzw. Weltbürgerkrieg gegen das Weltkapital

Bolschewistischer Regierungschef und Staatsgründer (November 1917 – März 1923)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mord an der Zarenfamilie
  • Opfer des Russischen Bürgerkrieges
  • Roter Terror der Tscheka
  • Vernichtungsfeldzug gegen Kulaken
  • Vernichtungsfeldzug gegen Orthodoxe Kirche
  • Hungerkatastrophe 1921/22
  • Durchsetzung der ersten totalitären Einparteiendiktatur der Moderne
  • Installation Stalins zum Generalsekräter zur Durchsetzung des Fraktionsverbots

Invalidität und Tod (März 1923 – Januar 1924)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Triumvirat (Sowjetunion)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1923–1925: Stalin, Sinowjew, Kamenew

Duumvirat (Sowjetunion)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Duumvirat versteht man in der Geschichte der Sowjetunion eine Herrschaftsform, in der sich die Partei- und Staatsführung um zwei bedeutende Personen herum organisierte.

  • 1925–1928: Stalin, Bucharin
  • 1953–1955: Malenkow, Chruschtschow

Josef Stalin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Josef Stalin auf einer Farbfotografie während der Konferenz von Jalta (1945)

Josef Wissarionowitsch Stalin (russisch Иосиф Виссарионович Сталин, wiss. Transliteration Iosif Vissarionovič Stalin; eigentlich Dschughaschwili, georgisch ჯუღაშვილი, russisch Джугашвили, Džugašvili, * 6. Dezemberjul. / 18. Dezember 1878greg. in Gori; † 5. März 1953 in Kunzewo) war ein russischer bolschewistisch-kommunistischer Aktivist, Politiker, Theoretiker und Diktator georgischer Herkunft. Als Generalsekretär der bolschewistischen Partei regierte er von 1923 bis 1953 die Sowjetunion, ab April 1929 als Alleinherrscher.

Stalins Name steht synonym für die brutalste Phase des Sowjetkommunismus mit Millionen von Todesopfern im Rahmen des Gulag, der durch Zwangkollektivierung verursachten ... gleichzeitig für den Sieg der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg und ihren Aufstieg zur atomaren Supermacht.

Bereits als Student im Priesterseminar schloss sich Dschughaschwili sozialistischen Gruppierungen an, und gehörte von Beginn an der 1898 gegründeten Partei der russischen Sozialdemokraten an.

Nach der Parteispaltung 1903 folgte Stalin dem bolschewistischen Flügel unter Führung Wladimir Lenins. In den Folgejahren sicherte er unter dem Decknamen „Koba“ mit Banküberfällen finanzielle Mittel für die Bolschewisten, ab 1907 gehörte er der Führungsriege der georgischen Bolschewisten an. Ab 1912 als politischer Schützling Lenins Karriere innerhalb der bolschewistischen Gesamtpartei. In diesem Jahr wurde er in deren Zentralkomitee aufgenommen, ab 1917 dann Mitglied des Politbüros sowie Volkskommissar für Nationalitätenfragen, bis er schließblich 1922 zum erster Generalsekretär der Partei ernannt wurde. Während des Russischen Bürgerkrieges gehörte er zu den radikalen Befürwortern des Roten Terrors.

Nach Lenins gesundheitsbedingtem Rückzug aus der Politik teilte sich Stalin zunächst die Staats- und Parteiführung im Rahmen des Triumvirats (1923–1925) und des Duumvirats (1925–1928), ehe er mit dem Großen Umbruch (1928/29) bis April 1929 zum alleinigen sowjetischen Diktator aufstieg. Die von ihm anschließend geprägte Form des Bolschewismus wird auch als Stalinismus bezeichnet.

gleichzeitig werden mit seinem Namen auch der sowjetische Sieg über NS-Deutschland im Zweiter Weltkrieg sowie der Aufstieg der Sowjetunion zur zweiten atomaren Supermacht neben den USA verbunden.

Seine Herrschaft wird dabei in mehrere Phasen eingeteilt: Der Frühstalinismus (1928–1934) forcierte mit dem „Großen Umbruch“ und der „Entkulakisierung“ die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft, die einem Soziozid an der bäuerlichen Bevölkerung („Kulaken“) gleichkam sowie eine epochale Hungersnot verursachte. Es folgte die Zeit des Großen Terrors (1934–1939), welche mit der Liquidierung alter bolschewistischer Führungseliten und der quotenmäßigen massenhaften Ermordung verschiedener sozialer Bevölkerungsschichten einherging. Die nächste Phase (1939–1941) begann mit dem Molotow-Ribbentrop-Pakt, in dessen Zuge sich die bolschewistische Sowjetunion unter Stalin und das nationalsozialistische Deutschland unter Hitler Osteuropas untereinander aufteilten. In diese Zeit fällt auch die sowjetische Besetzung Ostpolens, Lettlands, Litauens, Estland, Bessarabiens sowie der Überfall auf Finnland. Mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion begann die Phase des Deutsch-Sowjetischen Krieges (1941–1945). Die letzte Phase, der Hochstalinismus (1945–1953), setzte nach Ende des Zweiten Weltkrieges ein. Sie umfasst die Bolschewisierung Osteuropas und Teilen Asiens, den Beginn des Kalten Krieges, die Schafftung eines weltweiten kommunistischen Machtblocks unter Stalins Führung sowie den Aufstieg der Sowjetunion zur atomaren Supermacht.

Während Historiker Stalin vor 1989 für den Tod von bis zu 20 Millionen Menschen direkt oder indirekt verantwortlich machten, geben legen neuere Studien nach Öffnung der sowjetischen Archive ein Gesamtopferzahl von mindestens 6 bis 9 Millionen Menschen nahe.

  • Aufstieg in Lenins Regierung (1917–1923)
  • Triumvirat und Duumvirat (1923–1929)
    • Triumvirat (1923–1925)
    • Duumvirat (1925–1928)
    • Großer Umbruch (1928/29)
  • Diktator (1929–1953)

Leo Trotzki[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leo Trotzki (1929)

Leo Trotzki (eigentlich Lew Dawidowitsch Bronstein, russisch Лев Давидович Бронштейн, wiss. Translit. Lev Davidovič Bronštejn, * 26. Oktoberjul. / 7. November 1879greg. in Janowka; † 21. August 1940 in Coyoacán) war ein russischer marxistischer und bolschewistischer Politiker, Theoretiker, und Revolutionär. Gemeinsam mit Wladimir Lenin führte er 1917 den gewaltsamen Sturz der Kerenski-Regierung an, und galt bis 1923 als die Nr. 2 des bolschewistischen Regimes. Als Kriegskommissar während des Russischen Bürgerkrieges (1918–1921) und Gründer der Roten Armee war er maßgeblich an der Stabilisierung des bolschewistischen Staates beteiligt.

Nikita Chruschtschow[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nikita Sergejewitsch Chruschtschow (russisch Никита Сергеевич Хрущёв [nʲɪˈkʲitə sʲɪˈrgʲejɪvʲɪtʲɕ xruˈʃɕof] anhören/?, wissenschaftliche Transliteration Nikita Sergeevič Chruščëv; * 3.jul. / 15. April 1894greg. in Kalinowka; † 11. September 1971 in Moskau) war ein sowjetischer Militär, Politiker und von 1955 bis 1964 der mächtigste Politiker der Sowjetunion. Mit seiner am XX. Parteitag der KPdSU gehaltenen Geheimrede vollzog er den definitiven Übergang des Sowjetkommunismus von der Ära des stalinistischen Bolschewismus hin zur poststalinistischen Ära.

Benito Mussolini[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner Befreiung durch deutsche Fallschirmjäger stand Mussolini von September 1943 bis April 1945 als „Marionettendiktator“ an der Spitze der faschistischen Sozialrepublik (RSI) in der deutschen Besatzungszone in Mittel- und Norditalien.

Bolschewiki[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bolschewiki (russisch Большевики Bol’ševiki [bəlʲʂɨvʲɪˈki]; wörtlich übersetzt „die Mehrheitler“), eingedeutscht Bolschewiken oder Bolschewisten, waren zunächst von 1903 bis 1912 die Anhänger des linksradikalen, orthodox-marxistischen und revolutionären Parteiflügels der russischen Sozialdemokraten unter Führung von Wladimir Lenin, die anschließend von 1912 bis 1952 die eigenständige bolschewistische Partei bildeten.

Angeführt wurden sie von Lenin (1903–1923), dem bolschewistischen Politbüro (1923–1928) und schließlich von Josef Stalin (1928–1952), der die Bolschewiki 1952 in der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) aufgehen ließ.

Mit ihrer gewaltsamen Machtübernahme im November 1917 („Oktoberrevoution“) lösten den Russischen Bürgerkrieg aus, und stellten ab 1918 die diktatorische Staatspartei von Sowjetrussland und anschließend der Sowjetunion. Im Oktober 1952 ging die bolschewistische Partei in der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) auf.

Tscheka[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tscheka war von Dezember 1917 bis Februar 1922 die erste politische Polizei des bolschewistischen Regimes in Sowjetrussland.

die nach der Oktoberrevolution am 20. Dezember 1917 gegründete Geheimpolizei Sowjetrusslands, auf deren Tradition sich die Inlandsgeheimdienste der Ende 1922 gegründeten Sowjetunion beriefen. Hiervon abgeleitet wurde der Ausdruck Tschekisten für die Mitarbeiter von Geheimdiensten in den Staaten des Ostblocks.

Hymne der bolschewistischen Partei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hymne der bolschewistischen Partei[50] (russisch Гимн партии большевиков, lateinisch translitiert Gimn partii bol’ševikov, wörtlich: Hymne der Partei der Bolschewiki)[51] ist ein von Alexander Alexandrow komponiertes politisches Lied, das von etwa 1939/1940 bis 1952 als Parteihymne der VKP(b) diente, der damaligen kommunistischen Staatspartei der Sowjetunion unter der Diktatur Josef Stalins. Nach der 1952 erfolgten Umbenennung der bolschewistischen Partei in Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) wurde die Parteihymne nicht mehr weiter genutzt. Die Melodie der Parteihymne wurde jedoch ab dem Jahr 1944 mit verändertem Text in die neueingeführte Hymne der Sowjetunion übernommen, und im Jahr 2000 machte der russische Präsident Wladimir Putin die Melodie ebenfalls zur Grundlage der neuen Hymne der Russischen Föderation.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Harry D. Schurdel (2006) enstand die Parteihymne im Jahr 1939,[52] während nach Andreas Guski (2011) das Lied erst im Jahr 1940 verfasst wurde.[53]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stalin selbst gefiel Alexandrows Parteilied besonders gut und entschied persönlich über dessen Titel Hymne der bolschewistischen Partei. Gegenüber Alexandrow soll er sich geäußert haben, dass „dieses Lied wie ein Kriegsschiff“ sei.[54]

Text[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Isabelle de Keghel: Die Staatssymbolik des neuen Russland. Traditionen – Integrationsstrategien – Identitätsdiskurse. LIT Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-8258-8862-6.
  • Andreas Guski: Russlands große Gesänge. Von der Zarenhymne zur Hymne der russischen Föderation. In: Stefan Michael Newerkla, Fedor B. Poljakokv, Oliver Jens Schmitt (Hg.): Das politische Lied in Ost- und Südosteuropa. LIT Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-643-50255-1, S. 11–29.
  • Harry D. Schurdel: Nationalhymnen der Welt. Entstehung und Gehalt. Atlantis Musikbuch-Verlag, Mainz 2006, ISBN 3-254-08221-4, S. 188–193.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Soziozid[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Anlehnung an den Begriff des Völkermords (Genozid) bezeichnet der Begriff des Soziozids die systematische Vernichtung einer sozialen Schicht oder Klasse. Historische Beispiele dafür sind das Aushungern von Millionen von Bauern unter Stalin in den 1930er Jahren oder die massenhafte Ermordung der Schicht der urbanen gebildeten Schichten und Intellektuellen unter dem Regime der Roten Khmer in den 1970er Jahren in Kambodscha.

Soziozid im Bolschewismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Rolf Zimmermann (2020) betrieben die Bolschewisten mit den von ihnen verübten Sozioziden am Adel, Bürgertum und den Kulaken eine „gesellschaftliche Transformation durch fortschreitende Säuberung“.[55]

Soziozid im italienischen Faschismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Soziozid im Nationalsozialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Egbert Jahn: Der Holodomor im Vergleich: Zur Phänomenologie der Massenvernichtung. In: Osteuropa. Osteuropa, Band 54, Nr. 12, 2004, S. 13–32.

Maoismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Harro von Senger: Langer Marsch: Kommunismus in der Volksrepublik China. In: Osteuropa. Band 63, Nr. 5/6, 2013, S. 223-232.

Konzentrationslager Pristina[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Konzentrationslager Pristina war ein

Realsozialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals 1966 für die DDR verwendet, wurde der zuvor nur sporadisch benutzte Begriff seit den frühen 1970er Jahren für den sowjetkommunistischen Machbereich verwendet.[56]

Was tun? (Lenin)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Was tun? (russisch: Что дѣлать? Наболѣвшіе вопросы нашего движенія) ist eine im März 1902 in Deutschland veröffentlichte politische Schrift des russischen Sozialdemokraten Wladimir Iljitsch Lenin, der damit die theoretische Grundlage des Bolschewismus als eigenständiger sozialistischer Strömung lieferte.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. R. J. Crampton: Eastern Europe in the Twentieth Century – and After. Zweite Auflage, Routledge, London/ New York 1997 [Originalausgabe 1994], S. 72 f.
  2. Witt: Nationalistische Intellektuelle, S. 127.
  3. GND-Eintrag, Deutsche Nationalbibliothek.
  4. Luisa Quartermaine: Mussolini’s Last Republic. Propaganda and Politics in the Italian Social Republic (R.S.I.) 1943–45. Exeter 2000, S. 14.
  5. H. James Burgwyn: Mussolini and the Salò Republic, 1943–1945. The Failure of a Puppet Regime. Cham 2018, S. 30; Hans Woller: Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert. München 2010, S. 191 f.
  6. Eckhart Römer: Italienische Mediensprache / Glossario del linguaggio dei mass media. Berlin 2002, S. 122.
  7. Lene Faust: Neofaschismus in Italien. S. 23.
  8. Brunello Mantelli: Kurze Geschichte des italienischen Faschismus. 4. Auflage, Berlin 2008 [1994], S. 179.
  9. Brunello Mantelli: Kurze Geschichte des italienischen Faschismus. 4. Auflage, Berlin 2008 [1994], S. 180 f.
  10. John Foot: Blood and Power. The Rise and Fall of Italian Fascism. London 2022, S. 263.
  11. Hans Woller: Die Abrechnung mit dem Faschismus in Italien 1943 bis 1948. München 1996, S. 4.
  12. Ian Kershaw: Benito Mussolini – Ikone des Faschismus. In: Ders.: Der Mensch und die Macht. Über Erbauer und Zerstörer Europas im 20. Jahrhundert. München 2022, S. 77–116, hier S. 107.
  13. Wolfgang Schieder: Benito Mussolini. München 2014, S. 111.
  14. Wolfgang Schieder: Benito Mussolini. München 2014, S. 106.
  15. Payne: Geschichte des Faschismus. S. 496.
  16. Payne: Geschichte des Faschismus. S. 507 f.
  17. Lutz Klinkhammer: Zwischen Bündnis und Besatzung. Das nationalsozialistische Deutschland und die Republik von Salò 1943–1945. Tübingen 1993, S. 565.
  18. Lene Faust: Neofaschismus in Italien. S. 85 f.
  19. Vojtech Kárpáty: Obnovenie Rodobrany a vývoj jej organizačnej štruktúry v rokoch 1938–1940 [= Die Erneuerung der Rodobrana und die Entwicklung ihrer organisatorischen Struktur in den Jahren 1938–1940]. In: Peter Mičko, Michal Šmigeľ (Hrsg.): Slovenská republika 1939–1945 očami mladých historikov IV [= Die Slowakische Republik 1939–1945 in den Augen der jungen Historiker IV]. Banská Bystrica 2005, S. 89–100, hier S. 90 (slowakisch).
  20. Peter Sokolovič: Hlinkova garda 1938–1945 [= Die Hlinka-Garde 1938–1945]. Bratislava 2009, S. 26 (slowakisch).
  21. Miloslav Čaplovic: Rodobrana. In: História revue, Band 1, Nr. 5, 2001, S. 12–14, hier S. 12. (slowakisch)
  22. Anton Hruboň: Alexander Mach – Radikál z povolania [= Alexander Mach – Ein Berufsradikaler]. Bratislava 2018, S. 42 (slowakisch); Peter Sokolovič: Hlinkova garda 1938–1945 [= Die Hlinka-Garde 1938–1945]. Bratislava 2009, S. 27.
  23. Miloslav Čaplovic: Rodobrana. In: História revue, Band 1, Nr. 5, 2001, S. 12–14, hier S. 12 u. 14 (slowakisch); Anton Hruboň: Alexander Mach – Radikál z povolania [= Alexander Mach – Ein Berufsradikaler]. Bratislava 2018, S. 48 (slowakisch).
  24. Anton Hruboň: Alexander Mach – Radikál z povolania [= Alexander Mach – Ein Berufsradikaler]. Bratislava 2018, S. 51 (slowakisch).
  25. Anton Hruboň: Alexander Mach – Radikál z povolania [= Alexander Mach – Ein Berufsradikaler]. Bratislava 2018, S. 54–56. (slowakisch)
  26. Anton Hruboň: Alexander Mach – Radikál z povolania [= Alexander Mach – Ein Berufsradikaler]. Bratislava 2018, S. 56. (slowakisch)
  27. Sabine Witt: Nationalistische Intellektuelle in der Slowakei 1918–1945. Kulturelle Praxis zwischen Sakralisierung und Säkularisierung. Berlin/ München/ Boston 2015, S. 131 u. 268 f.
  28. Anton Hruboň: Alexander Mach – Radikál z povolania [= Alexander Mach – Ein Berufsradikaler]. Bratislava 2018, S. 56. (slowakisch)
  29. Anton Hruboň: Alexander Mach – Radikál z povolania [= Alexander Mach – Ein Berufsradikaler]. Bratislava 2018, S. 57. (slowakisch)
  30. Sabine Witt: Nationalistische Intellektuelle in der Slowakei 1918–1945. Kulturelle Praxis zwischen Sakralisierung und Säkularisierung. Berlin/ München/ Boston 2015, S. 268 f.
  31. Sabine Witt: Nationalistische Intellektuelle in der Slowakei 1918–1945. Kulturelle Praxis zwischen Sakralisierung und Säkularisierung. Berlin/ München/ Boston 2015, S. 267–269.
  32. Zitiert nach Anton Hrubon: Taliansky fašizmus ako modernizačný prvok slovenskej politickej scény v medzivojnovom a vojnovom období [= Der italienische Faschismus als modernisierendes Element der slowakischen politischen Szene in der Zwischenkriegszeit und während des Krieges]. In: Vojnová kronika, Band 5, Nr. 2, 2016, S. 3–13, hier S. 6 (slowakisch).
  33. Anton Hruboň: Alexander Mach – Radikál z povolania [= Alexander Mach – Ein Berufsradikaler]. Bratislava 2018, S. 57 f. (slowakisch); Sabine Witt: Nationalistische Intellektuelle in der Slowakei 1918–1945. Kulturelle Praxis zwischen Sakralisierung und Säkularisierung. Berlin/ München/ Boston 2015, S. 267.
  34. Anton Hruboň: Fašistický mýtus znovuzrodenia v kontexte ideológie Národnej obce fašistickej a Rodobrany [= Der faschistische Mythos der Wiedergeburt im Kontext der Ideologie der Nationalen Faschistischen Gemeinde und der Rodorana]. In: Český časopis historický, Band 113, Nr. 2, 2015, S. 454–487, hier S. 481 (slowakisch).
  35. Anton Hruboň: Fašistický mýtus znovuzrodenia v kontexte ideológie Národnej obce fašistickej a Rodobrany [= Der faschistische Mythos der Wiedergeburt im Kontext der Ideologie der Nationalen Faschistischen Gemeinde und der Rodorana]. In: Český časopis historický, Band 113, Nr. 2, 2015, S. 454–487, hier S. 475 (slowakisch).
  36. Anton Hruboň: Fašistický mýtus znovuzrodenia v kontexte ideológie Národnej obce fašistickej a Rodobrany [= Der faschistische Mythos der Wiedergeburt im Kontext der Ideologie der Nationalen Faschistischen Gemeinde und der Rodorana]. In: Český časopis historický, Band 113, Nr. 2, 2015, S. 454–487, hier S. 475 (slowakisch).
  37. Anton Hruboň: Alexander Mach – Radikál z povolania [= Alexander Mach – Ein Berufsradikaler]. Bratislava 2018, S. 56 u. 59. (slowakisch)
  38. Miloslav Čaplovic: Rodobrana. In: História revue, Band 1, Nr. 5, 2001, S. 12–14, hier S. 14 (slowakisch); Sabine Witt: Nationalistische Intellektuelle in der Slowakei 1918–1945. Kulturelle Praxis zwischen Sakralisierung und Säkularisierung. Berlin/ München/ Boston 2015, S. 268.
  39. Jakub Drábik: Fašizmus [= Faschismus]. Bratislava 2019, S. 407. (slowakisch)
  40. Thomas Lorman: The Making of the Slovak People’s Party: Religion, Nationalism and the Culture War in Early 20th-Century Europe. London/ New York 2019, S. 201.
  41. Zitiert nach Anton Hruboň: Alexander Mach – Radikál z povolania [= Alexander Mach – Ein Berufsradikaler]. Bratislava 2018, S. 52. (slowakisch)
  42. Anton Hruboň: Fašistický mýtus znovuzrodenia v kontexte ideológie Národnej obce fašistickej a Rodobrany [= Der faschistische Mythos der Wiedergeburt im Kontext der Ideologie der Nationalen Faschistischen Gemeinde und der Rodorana]. In: Český časopis historický, Band 113, Nr. 2, 2015, S. 454–487, hier S. 480 (slowakisch).
  43. Jakub Drábik: Fašizmus [= Faschismus]. Bratislava 2019, S. 407. (slowakisch)
  44. Anton Hruboň: Pioneers of Clerical Fascism? Mythical Language of Revolutionary Political Catholicism in Slovakia and Visions of a “New Nation”. In: Constantine's Letters / Konštantínove Listy. Band 14, Nr. 1, 2021, S. 131–145, hier S. 139.
  45. Sabine Witt: Nationalistische Intellektuelle in der Slowakei 1918–1945. Kulturelle Praxis zwischen Sakralisierung und Säkularisierung. Berlin/ München/ Boston 2015, S. 267.
  46. Anton Hruboň: Pioneers of Clerical Fascism? Mythical Language of Revolutionary Political Catholicism in Slovakia and Visions of a “New Nation”. In: Constantine's Letters / Konštantínove Listy. Band 14, Nr. 1, 2021, S. 131–145, hier S. 138 f.
  47. Reichardt: Squadrismus, S. 438.
  48. Reichardt: Squdrismus, S. 543.
  49. Alberto Brisone: Il Gagliardetto 1919–1943. Le Insegne del P.N.F. dal 1919 al 1943. Hobby & Work Italiana, Bresso 1996, ISBN 88-7133-245-8, S. 26.
  50. So die Übersetzung bei Isabelle de Keghel: Die Staatssymbolik des neuen Russland. Traditionen – Integrationsstrategien – Identitätsdiskurse. Hamburg 2008, S. 83; Harry D. Schurdel: Nationalhymnen der Welt. Entstehung und Gehalt. Mainz 2006, S. 189.
  51. So auch angeführt bei Andreas Guski: Russlands große Gesänge. Von der Zarenhymne zur Hymne der russischen Föderation. In: Stefan Michael Newerkla, Fedor B. Poljakokv, Oliver Jens Schmitt (Hg.): Das politische Lied in Ost- und Südosteuropa. Berlin 2011, S. 11–29, hier S. 21.
  52. Harry D. Schurdel: Nationalhymnen der Welt. Entstehung und Gehalt. Mainz 2006, S. 189.
  53. Andreas Guski: Russlands große Gesänge. Von der Zarenhymne zur Hymne der russischen Föderation. In: Stefan Michael Newerkla, Fedor B. Poljakokv, Oliver Jens Schmitt (Hg.): Das politische Lied in Ost- und Südosteuropa. Berlin 2011, S. 11–29, hier S. 21.
  54. Krzysztof Meyer Schostakowitsch. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit. Überarbeitete Neuausgabe, Mainz 2015, S.
  55. Rolf Zimmermann: Nationalsozialistische Moral im Vergleich. In: Wolfgang Bialas, Lothar Fritze (Hg.): Nationalsozialistische Ideologie und Ethik. Dokumentation einer Debatte. Göttingen 2020, S. 129–146, hier S. 134.
  56. Martin Sabrow, Susanne Schattenberg: Spätsozialistische Herrschaft in biographischer Perspektive. In: Dies. (Hg.): Die letzten Generalsekretäre. Kommunistische Herrschaft im Spätsozialismus. Berlin 2018, S. 7–14, hier S. 12 f.