Diskussion:Sprachgebrauch in der DDR/Archiv/2

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Rote4132 in Abschnitt Was ist mit Meeting?
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Berufsjugendliche

@Anton-Josef: Was hast Du gegen diesen Begriff? Ich finde, er war durchaus gebräuchlich. Vielleicht sollte man noch dazuschreiben, dass diese Personen dem Jugendalter meist schon entwachsen waren.-- Rita2008 17:56, 9. Jan. 2010 (CET)

Dann aber bitte unter Humor. -- Anton-Josef 18:03, 9. Jan. 2010 (CET)
Habe inzwischen bei Google festgestellt, dass der Begriff wohl auch heute gebräuchlich ist, also lassen wir es so.-- Rita2008 18:48, 9. Jan. 2010 (CET)

Subbotnik

Es gab auch den Begriff Subbotnikschaufel. Die war etwas grösser als die normalen Schippen. Man unterstellte den Kadern, diese Schaufeln extra am Subbotnik auszuteilen damit mehr geschafft wird. Witzigerweise wurden Baumaschinen am Subbotnik nicht oder wenig benutzt. (nicht signierter Beitrag von 213.196.242.29 (Diskussion | Beiträge) 11:44, 13. Jan. 2010 (CET))

Belege? Kann mich an nichts dergleichen erinnern. Außerdem "gab es ja nichts" ;-) Warum also ausgerechnet größere Schaufeln zur ausschließlichen Verwendung bei den nun wirklich nicht sonderlich häufigen Subbotniks? Einen Witz dieses Inhalts kann ich mir dagegen gut vorstellen. Das wäre dann aber kein allgemeiner Sprachgebrauch. -- SibFreak 12:36, 13. Jan. 2010 (CET)
Diesen Begriff kenne ich ebenfalls nicht. Auf so eine Idee ist tatsächlich keiner gekommen. Ich würde den Begriff auch unter »Witz« einordnen, gleich neben der Jahresendflügelfigur. --Falk2 00:10, 28. Jan. 2010 (CET)
Mit der Jahresendflügelfigur ist es komplizierter. Das hat sich der Eulenspiegel ja nicht ausgedacht, sondern nur "popularisiert", indem er einen Original-Beipackzettel eines Weihnachtsengels mit dieser Bezeichnung abdruckte (in einer der 50-Jahre-Eulenspiegel-Jubiläumsausgaben von 2004, ich glaube dem 80er-Jahre-Band, war das nachgedruckt). Nun kann man natürlich trefflich rätseln, ob es die Verantworlichen beim Hersteller ernst gemeint haben, ob es gar eine Anweisung "von der Partei" war (ist zu bezweifeln) oder ob sie selber nur einen Witz machen wollten. Clevererweise könnten sie behaupten, das sei eine subtile Form *des Widerstandes* gewesen ;-) -- SibFreak 13:21, 28. Jan. 2010 (CET)
Es war aber kein Sprachgebrauch! Soll jede sprachliche Entgleisung den Leuten ins Maul gelegt werden? Man hat drüber gelacht und es wieder vergessen.
Was tatsächlich zumindest offiziell benutzt wurde (und eigentlich sinnlos ist), war die Abkürzung KOM (»Kraftomnibus«) für einen Bus. Sie wurde beispielsweise in Fahrplänen und auf Verkehrszeichen verwendet. Man hat damit keinen Buchstaben eingespart, echte Verbreitung im Sinn aktiven Gebrauchs hat dieser Ausdruck aber auch nicht gefunden.
Also diese Subbotnikschaufel ist wohl das gleiche wie die Aktivistenschaufel. Allerdings war letztere wohl eher in den Betrieben verbreitet und auf den Baustellen hieß das Ding "UB 1 mit Holzausleger". Aber das sind alles Begriffe die hier nicht unbedingt rein gehören. --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 22:58, 28. Jan. 2010 (CET)
KOM ist kein DDR-Begriff und wird auch heute noch offiziell verwendet, siehe Omnibus --☞☹Kemuer 23:35, 28. Jan. 2010 (CET)
Richtig, KOM ist ne alte deutsche amtliche Bezeichnung und lange vor der DDR da gewesen. --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 23:42, 28. Jan. 2010 (CET)

Arbeiterschließfach

war in der DDR nicht gebräuchlich. Dieses Wort dürfte ein hämisch gemeinter Westbegriff sein. Siehe Bundesdeutsches Hochdeutsch. --Falk2 00:10, 28. Jan. 2010 (CET)

Der Begriff war in den 80ern in der DDR gebräuchlich --☞☹Kemuer 01:23, 28. Jan. 2010 (CET)
Fragt sich nur, wo. Im Leipziger Raum jedenfalls nicht. Die Leute waren in aller Regel froh, aus den Gründerzeit-Kuchenbuden in stabile Wohnhäuser ohne Kachelöfen umziehen zu können. Da waren solche Ausdrücke wirklich weltfremd, wenn man von wohlhabenderen Schichten mit Einfamilienhäusern absieht. Ich wohne in einem industriell montierten Haus, und das von Anfang an. --Falk2 01:31, 28. Jan. 2010 (CET)
Für Berlin kann ich das ebenfalls nicht bestätigen. –– Chartinael 10:24, 28. Jan. 2010 (CET)10:24, 28. Jan. 2010 (CET)

Naja, "Aberschließfächer" ist doch noch harmlos gegenüber Heiner Müllers Bezeichnung dafür: "Fickzellen mit Fernheizung" ;-) Als allgemeinen Gebrauch kenne ich das auch nicht. Vielleicht kam das ja von Neidern, die selber noch keine *Neubauwohnung* ergattert hatten, oder aber von Leuten, die was "Besseres" waren (o.g. Einfamilienhausbesitzer). Als Bewohner eines "Arbeiterschließfachs" – und das waren, ähm, nicht wenige – war man's normalerweise zufrieden, nannte es also nicht so. -- SibFreak (ASF-Bewohner 1970-1998) 13:13, 28. Jan. 2010 (CET)

Spelling flames sind lame, aber "Aberschließfächer" klingt wirklich nett. ;-). Also als Nicht-Bewohner eines "Arbeiterschließfaches" ist mir der Begriff aus Berlin und/oder Rostock aus damaliger Zeit durchaus gut vertraut. Es gab auch schon damals böse Zungen, die von "Ghetto" sprachen. Angesichts dessen, dass heute das viele ernst meinen, würde ich diesen Begriff heute dafür bestimmt nicht mehr gebrauchen.--Global Fish 14:27, 28. Jan. 2010 (CET)
Dann raus damit. Ebenfalls kein Sprachgebrauch. --Falk2 14:37, 28. Jan. 2010 (CET)
Versteh' ich nicht. Arbeiterschließfach *war* DDR-Sprachgebrauch. Dass Du es nicht kennst, ändert nichts dran. Ich kenne auch nicht alles, an "Mausefix" oder "Werkmappe" kann ich mich wiederum nicht erinnern. Aber wird schon stimmen. --Global Fish 14:40, 28. Jan. 2010 (CET)
Ich kenne es, aber eben nicht als Sprachgebrauch. Normale, nichtüberdrehte Menschen haben solche verquasten Ausdrücke nicht benutzt.und der Artikel heißt nicht »Spinner-Sprachgebrauch«.
Nachtrag: was bedeutet Spelling flames sind lame? Nicht jeder findet denglisch gut oder verwendet es gar. --Falk2 14:37, 28. Jan. 2010 (CET)
Wenn es kein DDR-Sprachgebrauch sein sollte, sollten wir auch die Weiterleitung von Arbeiterschließfach (besteht immerhin schon seit 2006) auf Plattenbau löschen :-) -- Anton-Josef 14:53, 28. Jan. 2010 (CET)
Nochmal: es *war* DDR-Sprachgebrauch. Die DDR war voll von - in Falks Diktion - von unnormalen und überdrehten Menschen, die verquaste Ausdrücke benutzten. Nicht jeder war so normal wie er.
Die Weiterleitung halte ich nach WP:WL allerdings auch für unnötig. Das Wort wird in Plattenbau ja nichtmal erwähnt, geschweige denn erklärt. --Global Fish 14:58, 28. Jan. 2010 (CET)
Wie schon gesagt, ich kenn dafür eher Neubau/Plattenbau. Arbeiterschließfach halt nicht. Was aber nicht heißt, daß der Begriff nicht auch existierte und verwendet wurde. -- Chartinael 13:44, 1. Feb. 2010 (CET)
Rechtschreibungsstreitereien sind lahm. Ein Spruch, der auf deutsch nicht klingt.
Und zu meinen, seinen begrenzten Horizont (das geht nicht gegen Dich: mein Horizont ist ebenfalls begrenzt) zum Maßstab der Dinge machen zu müssen, und die anderen wären nicht normal, finde ich nur nur eines: arrogant. --Global Fish 14:58, 28. Jan. 2010 (CET)
Mit solchem ans-Bein-Pinkeln kann ich inzwischen ganz gut leben. Dass man den Ausdruck irgendwo nennenswert verwendet hast, hast Du noch immer nicht sagen können. Mit dem Vorwurf der Kleingeistigkeit wäre ich ein bisschen zurückhaltender. Und beim »Arbeiterschließfach« ist es nunmal so, dass er höchstens von selbsternannten Eliten untereinander gebraucht worden ist. Damit drückte und drückt man nur aus, dass diejenigen, die in derartigen Wohnungen wohnen (müssen), daran selber schuld sind und dass man sich für etwas Besseres hält. Klar gab und gibt es sowas, aber eben nicht als allgemeinen und dann noch DDR-typischen Sprachgebrauch. --Falk2 15:17, 28. Jan. 2010 (CET)
Nimm's mir nicht übel, aber Du bist es, der anderen hier ans Bein pinkelt. "Kleingeistigkeit" habe ich hier übrigens niemanden unterstellt. Der "begrenzte Horizont" ist etwas, was alle Menschen haben. Das ist normal. Ärgerlich ist nur, wenn man Leute mit einem anderen (nicht unbedingt größerem!) Horizont als unnormal und überdreht bezeichnet. Du hast oben noch das Wort noch gar nicht gekannt und nun weißt Du, wer es gesprochen hat? Übrigens ist das ein generelles Problem solcher Listen: viele der Wörter wurden nur von einem begrenzten Personenkreis gebraucht. Teilweise regional begrenzt, teilweise ob es "rote Socken" waren oder wie auch immer. --Global Fish 16:04, 28. Jan. 2010 (CET)

Habe gerade mal mit Kollegen gesprochen, die aus dem Tal der Ahnungslosen kommen. Der Begriff ist denen bekannt, wurde aber überwiegend nicht verwendet. Hauptsächlich kam das Teil wohl an den Stammtischen oder auf Kleinkunstbühnen vor. Im täglichen Sprachgebrauch spielte es wohl keine große Rolle. -- Anton-Josef 15:31, 28. Jan. 2010 (CET)

Das trifft's gut, würde ich sagen. Andererseits: schwer zu sagen, wo eigentlich "normaler Sprachgebrauch" losgeht. @Global Fish: du sagst es (Rostock!) "Ghetto" war verbreitet, bzw. auch "Betonghetto". Obwohl, wenn ich mir die betreffenden Ortsteile heute so ansehe (OK, Dierkow/Toitenwinkel mit Einschränkungen), dann muss ich sagen: sie sind *bedeutend* grüner, als die Innenstadt... aber darum gings/gehts dabei nicht primär. -- SibFreak 15:54, 28. Jan. 2010 (CET)
Noch besser Südstadt: wenn man den Kringelgraben langläuft, sieht man vor lauter Wald fast keine Häuser mehr. ;-) Ich denke, "täglicher" Sprachgebrauch waren sowieso nur Wörter wie Kaufhalle etc., der ganze Rest wurde seltener oder bei weitem nicht von allen benutzt. --Global Fish 16:04, 28. Jan. 2010 (CET)
Arbeitschließfach als Bezeichnung für die Neubauwohnungen in der sogenannten und vielerorts ab den 1980er Jahren erbauten Ratiowohnungen war aber sehr üblich in der DDR. Wer diesen Begriff nicht kennt ist entweder zu jung oder nicht aus der ehemaligen. --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 18:13, 28. Jan. 2010 (CET)
Es geht nicht ums Kennen, sondern um die aktive Anwendung. Es wird auch im Gebiet der ehemaligen DDR keinen geben, der solche Redewendungen wie »viertel vor«, »an Ostern«, »in 2010«, »Samstag« und vieles andere nicht kennt und versteht. Trotzdem bleiben sie Westsprech und konnten nur durch den Austausch der Eliten in den Osten vordringen. --Falk2 18:26, 28. Jan. 2010 (CET)
Keine Ahnung woher Du das hast, aber das ist doch Quatsch. Arbeiterschließfach (insbesondere für die Ratiowohnungen) und Samstag (statt des gleich verbreiteten Sonnabend) waren absolut umgangssprachlich. Richtig ist »an Ostern« wurde zu Ostern genannt und »in 2010« hat bis 1990 keiner genannt weil es noch zu lange weg war. Bis dahin wurden die Jahre ohne den Zusatz in genannt. --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 19:00, 28. Jan. 2010 (CET)
Ratiowohnungen?! Nu sag bloß, das war auch ein DDR-Begriff?! -- SibFreak 22:32, 28. Jan. 2010 (CET)
Ja natürlich, damit waren z.B. WBS 70 Wohnungen gemeint welche durch Rationalisierung anders geschnitten wurden, z.B. wurden aus 3 Raum dann 4 Raum Wohnungen und teilweise wurde auch der Balkon wegrationalisiert! Produziert und errichtet wurden diese "tollen" Dinger zum Beispiel in Berlin und Potsdam, dort in den Wohngebieten Schlaatz und Waldstadt II. --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 22:54, 28. Jan. 2010 (CET)
Kenne ich natürlich, aber - ich sag mal so - "in meinem Umfeld" hat die keiner "Rationwohnungen" genannt. -- SibFreak 00:23, 29. Jan. 2010 (CET)
Keine Ahnung wo Du herkommst, aber das war der offizielle Begriff für die Buden. Das schlimme war ja, dass wir auch noch froh waren eine solche Wohnung, meist ohne Fenster in der Küche und in der Badzelle ja eh, zu bekommen. --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 08:17, 30. Jan. 2010 (CET)
Rostock, Schwerin, "bewusst" ab Mitte 70er. Verwandschaft im Raum Vorpommern, Magdeburg...Wittenberg & Berlin, viele Bekannte im Raum Dresden ;-) BTW, man kann von Google halten was man will, aber 69 Treffer für Ratiowohnung/Ratio-Wohnung sind sehr, sehr wenig. Werden sogar vom Arbeiterschließfach (10100) um Größenordnungen geschlagen. -- SibFreak 08:44, 30. Jan. 2010 (CET)
Google ist für Begriffe die vor seiner Erfindung bestanden oft nicht hilfreich. Und die Häufigkeit von Google-Funden ist auch nichtssagend. --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 09:39, 30. Jan. 2010 (CET)

Gerade bei Samstag und Sonnabend scheint es auf die Regionen anzukommen, so wie bei Schrippe, Semmel und Brötchen. -- Anton-Josef 19:46, 28. Jan. 2010 (CET)

Da hat er wohl recht. --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 20:52, 28. Jan. 2010 (CET)

Ratiowohnung:Wenn man sich die Googletreffer ansieht, in denen der Begriff vorkommt, könnte man den Eindruck gewinnen, das dieser Begriff erst nach dem Ende der DDR entstanden ist. Habe auch ne Umfrage gestartet :-) Ergebnis: Begriff ist, zumindest im sächschsichen Teil Deutschlands, weder bekannt noch wurde er je verwendet. Im Wortschatzlexikon der Uni Leipzig kommt er überhaupt nicht vor. -- Anton-Josef 10:07, 30. Jan. 2010 (CET)

Man muss natürlich wissen wie man suchen muss. Uni Leipzig ist da denkbar ungeeignet. Das ehemalige Bewohner aus dem Tal der Ahnungslosen den Begriff nicht kennen ist eher unwahrscheinlich, denn Dresden-Gorbitz steht voll damit. Aber diese Seitem [3] und [4] sollten auch Hobbyzweifler überzeugen. --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 14:58, 30. Jan. 2010 (CET)
Wir müssen doch gar nicht über die Ratiowohnung diskutieren, die steht ja gar nicht auf der Liste, hat Label5 nur in der Diskussion zur Erklärung erwähnt. Vielleicht war es ein Begriff, der baukombinatsintern verwendet wurde. Dass bei den 80er-Jahre Wohnungen gegenüber den älteren in der Tat sehr gespart wurde, dürfte vielerorts überliefert sein. --Global Fish 10:46, 30. Jan. 2010 (CET)
Müssen wir wohl. Zumindest dann, wenn ein Nutzer diesen Begriff in die Diskussion bringt und gleichzeitig der Nutzergemeinschaft pauschal bescheinigt, sie seien zu jung oder nicht aus der ehemaligen, um diesen Begriff zu kennen. -- Anton-Josef 11:16, 30. Jan. 2010 (CET)
Ratiowohnung ist mir auch nicht bekannt. Ich kenn nur die Unterscheidung Altbau-Neubau, 30er Jahre 50er Jahre Bauten und Q3A und WBS70 ... Arbeiterschließfach und Ratiowohnung waren in meinem Umfeld nicht gängig. Und alle die im Neubaugebiet gewohnt haben, haben sich über fließend Warmwasser und Zentralheizung gefreut, Kindergärten waren in unmittelbarer Nähe, genau wie die Schulen, Jugendklubs und Spielplätze. Und über den Feiergemeinschaftskeller haben sich auch alle gefreut. -- Chartinael 12:46, 30. Jan. 2010 (CET)

Ja, ja die Hobbyzweifler. Lieber ein Hobbyzweifler als ein Hobbyalleswisser. Ratiowohnung kommt in Deiner ersten "Quelle", Label, lediglich als Ratio-Wohnung vor. Und wenn man sich den Kram anschaut, könnte man auch auf die Idee kommen, der Begriff wird dort von Rationalisierung, in Bezug auf die Fertigung, abgeleitet und nicht von irgendwelchen wegrationaliesierten Balkons. Zudem scheint es ja wohl dort eine Typenbezeichnung für WBS/70 mit der Erweiterung Ratio zu sein. Was dann in Deiner zweiten "Quelle" auch eindrucksvoll bestätigt wird:

„Maßgebend waren auf der Grundlage neuer Grundrisslösungen ein progressiver Stand der Fertigungstechnik, verbunden mit dem höchstmöglichen Rationalisierungsgrad.“

Beide "Quellen" sind außerordentlich fachspezifisch. Daraus die Verwendung im allgemeinen Sprachgebrauch, die Buden wurden so genannt, halte ich für eine wissentliche Verarschung der der hier diskutierenden Nutzer. -- Anton-Josef 19:43, 30. Jan. 2010 (CET)

Habe ich irgendwo behauptet, dass Ratio-Bauten nur am eingesparten Balkon erkennbar sind? Nö! Habe ich irgendwo versucht diesen Begriff als allgemeinen Sprachgebrauch hier einzufügen? Nö! Und das mit dem Hobbyalleswisser, gerade zum Thema DDR, lasse ich jetzt hier offen. Nutzt halt nichts, wenn man alles nur vom Hören und Sagen hat. Aber lassen wir das, über Bauthemen streite ich mich gerade mit Dir nicht mehr und hier geht es um den Begriff Arbeiterschließfach, und um nichts anderes. --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 20:28, 30. Jan. 2010 (CET)
Wenig eleganter Rückzug :-)-- Anton-Josef 09:39, 31. Jan. 2010 (CET)
Von was? Du solltest weniger mit Unterstellungen, aber mehr mit Tatsachen und Fakten arbeiten! --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 11:12, 31. Jan. 2010 (CET)
Wer im Glashaus...-- Anton-Josef 11:49, 31. Jan. 2010 (CET)
Na wenn Dir nichts besseres als Angriffe als untaugliche Verteidigung einfällt, bleibt ja alles beim alten. --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 13:01, 31. Jan. 2010 (CET)
Mir würde schon was besseres einfallen. Nach der dann folgenden Sperre von einer Woche, hätte ich bloß keine Lust mich bei einem Admin einzuschleimen und um Sperrverkürzung zu betteln:-). -- Anton-Josef 14:04, 31. Jan. 2010 (CET)
Indifinit, würdest Du dann wohl eher riskieren. Um der Wahrheit die Ehre zu machen. Aber Deine Unart, Dir persönlich unbekannte Menschen immer beurteilen zu müssen, ist ja bestens hier dokumentiert. Genauso wie ein gewisser Hang zu PAs und Editwars. Zu diesem Thema daher für mich hier EOD, ehe ich mich hinreissen lasse. --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 14:38, 31. Jan. 2010 (CET)
Lass Dich ruhig hinreissen. Wenn Dir ein Admin ein längeres Schreibverbot auferlegt, kann das nur nützlich für die WP sein :-) -- Anton-Josef 14:41, 31. Jan. 2010 (CET)
Oh menno, daß der AJ immer gleich so den Lemma-Wächter raushängen läßt, ist echt überdurchschnittlich nervig. Mitdiskutierer wollte doch gar nicht Ratiobude ins Lemma aufnehmen, gibt doch nur ums Schließfach. Mir ist es wurscht ... wenn er es kennt, fein. Kosmonaut und Astronaut halte ich immer noch für ausreichend, um zu erkennen, woher die Leute kommen, wenn es um Raumfahrer geht. Genauso wie Kaufhalle und Konsum. Zentrum-Warenhaus paßt da auch gut rein. Aber sich um jedes Pupswort streiten zu müssen, nur weil Anton-Josef irgendwann mal das Lemma restiktiviert hat, das nervt. -- Chartinael 20:09, 31. Jan. 2010 (CET)
Lemma-Wächter raushängen ist gut :-) Auch Dir wurde hier bescheinigt, dass Du das Wort nicht kennst, weil Du entweder zu jung bist oder nicht aus der ehemaligen kommst. Zum Nachweis dieser These wurden dann untaugliche Belege angeführt. Das und nur das nervt. Und da ich schon einige Jährchen an dem Artikel wurschtele,einschl. der Lemma-Wahl, ist das Ding halt auf meiner Beobachtungsliste. Benutzer an der Nase rumführen hat mit Diskussionen um Pupswörter wenig zu tun. Und solange Du das nur nervig findest ist es mir eigentlich nur egal. -- Anton-Josef 09:22, 1. Feb. 2010 (CET)
Du verdrehst ein gewaltig die Tatsachen, was an einen weiteren PA grenzt! Die von Dir so heftig atackierte Anmerkung von mir, bezog sich ausdrücklich und unschwer erkennbar auf den diskutierten Begriff Arbeiterschließfach! Weder habe ich aber dazu irgendwelchen Beleg geliefert, noch habe ich dazu eine Diskussion begonnen. Und zu meiner diesbezüglichen Aussage stehe ich durchaus, weil Arbeiterschließfach gerade Ende der 1970er bis Ende der 1980er Jahre ein durchaus gern benutzter Begriff in der ehemaligen DDR war. Daher ist auch die These belegt, wer hier andere Benutzer an der Nase rumführt. --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 10:39, 1. Feb. 2010 (CET)

Um mal auf den Ausgangspunkt zurück zu kommen: Meines Erachtens war Arbeiterschließfach ein zwar allgemein bekannter Begriff, aber kaum in aktiver Verwendung zur ernsthaften Bezeichnung des Gegenstandes. Da sagte man wohl "Platte" oder "Neubauviertel". "Arbeiterschließfächer" und "Schnarcherregale" waren Begriffe aus einem weit verbreiteten Witz. Keine Ahnung, ob dieser von einem der Kabaretts verbreitet wurde oder gar aus irgendeinem Film stammte. Wenn man jetzt sagt "Witze gehören nicht hierher!", dann müßte man aber noch eine ganze Reihe anderer Begriffe aus dem Artikel heraus nehmen. -- Lucanus 17:05, 1. Mär. 2010 (CET)

Erdmöbel

Passt ohne vernünftigen Beleg wohl in die Rubrik "Jahresendflügelfigur" --Anton-Josef 12:11, 12. Jun. 2010 (CEST)

Erdmöbel, http://www.ddrlexikon.de/erdmoebel/ , http://www.welt.de/welt_print/article885250/Was_geht_Muschikatz.html . Ja, nix genaues weiß man nicht.. TJ.MD.Fernſprecher 13:06, 12. Jun. 2010 (CEST)
Ein vernünftiger Beleg sollte übrigens nicht das einmalige Vorkommen des Wortes belegen, sondern das übliche Vorkommen im Sprachgebrauch der DDR.
Zum Vergleich: Es gibt ausreichende Belege dafür, dass auf bundesdeutschen Friedhöfen "Funeralmaster" "peace boxes" versenken. Das sind sogar offizielle Begriffe (anerkannte Berufsbezeichnung und Markenname). Dennoch haben diese Wörter nichts mit dem allgemeinen Sprachgebrauch in der BRD zu tun. Normale Menschen nennen einen Bestatter nicht "Funeralmaster" und einen Sarg nicht "peace box". Umso weniger gehörte das Wort "Erdmöbel", für das es keinen brauchbaren Beleg gibt, zum allgemeinen Sprachgebrauch in der DDR.
Abgesehen davon halte ich die angeblichen Belege für Urban Legends. Außer von der behaupteten "PGH Erdmöbel" in Großenhain habe ich nämlich auch schon von einem "VEB Erdmöbel" in Magdeburg gehört. Natürlich konnte nie jemand ein Schriftdokument oder ein Foto beibringen, obwohl sonst für jede Kuriosität eine Kamera zur Hand war. Diese Geschichten sind schon deshalb fragwürdig, weil man erst einmal klären muss, wieso eine Sargtischlerei überhaupt als PGH oder gar als VEB firmiert haben sollte. Fanden in Großenhain so viele Erdbestattungen statt, dass sich eine ganze Genossenschaft mit dem Tischlern von Särgen beschäftigen musste? Vielleicht haben die Großenhainer Sargtischler ihre Särge ja auch in den Rest der DDR geliefert oder gar exportiert. Doch dann müsste dieses Unternehmen weitreichende Geschäftskontakte unterhalten haben. Warum sind dann noch keine Schriftdokumente aufgetaucht, obwohl das Thema schon seit zwei Jahrzehnten immer wieder in den Medien auftaucht?
Also, gehen wir erst einmal davon aus, dass die ganze Geschichte Unsinn ist. Und falls sie kein Unsinn sein sollte, müsste man immer noch nachweisen, dass "Erdmöbel" kein Sprachunfall war, sondern zum allgemeinen Sprachgebrauch in der DDR gehörte. -- Dirk Bindmann 15:00, 12. Jun. 2010 (CEST)
Das mit dem VEB Erdmöbel halte ich schon für ein Gerücht - Die Betriebsbezeichnung wäre nämlich arg kurz. PGH käme schon eher hin, und zwar wegen der Zwangskollektivierung. Dafür gibt es in meiner Familie auch Beispiele, die Einlegesohlenfabrik meines Urgroßvaters wurde auch zur PGH (irgendwas) (kann mich nicht mehr genau erinnern, weil ich damals, als ich das Schild gesehen habe, erst ca 10 Jahre alt war.. TJ.MD.Fernſprecher 15:16, 12. Jun. 2010 (CEST)
Es gab meines Wissens keine derartige DDR-Firma, In der Regel waren die Bestatter den Stadtwirtschaftsunternehmen untergliedert oder den Kreisbetrieben und das als Bestattungsabteilungen -Unternehmen etc., VEB Erdmöbel ist eine Legende die unhaltbar ist. --☞☹Kemuer 02:27, 13. Jun. 2010 (CEST)

Blauer Würger

Nicht der Juwel, sondern der gute alte Kristall-Wodka (meine Leber zuckt schmerzhaft) wurde als Blauer Würger bezeichnet.

Und der Wismut-Deputatschnaps wurde als Grubenfusel, Grubenlampe oder Kumpeltod bezeichnet.

"Blauer Würger" mag regional unterschiedlich gewesen sein. Ich kenne, wie hier angegeben, den Juwel ("Klarer Juwel") als "Blauen Würger", ob seines blau-weißen Etiketts. -- SibFreak 16:38, 5. Jul. 2010 (CEST)

Weiße Maus

Der Begriff "Weiße Maus" wurde nicht nur in den Medien gebraucht, er war durchaus umgangssprachlich. Interessanterweise referenziert die Verkehrspolizei in Saggsen-Anstalt heute noch bildlich auf diesen Begriff. Er ist in die offizielle Gestaltung der Fahrzeuge eingeflossen. (nicht signierter Beitrag von 83.221.80.52 (Diskussion) 13:58, 3. Jul 2010 (CEST))

Den Begriff gibt es aber offensichtlich auch in den alten Bundesländern, siehe Weiße Mäuse. Ist also nicht DDR-spezifisch und hat deshalb hier nichts zu suchen. --Rita2008 17:34, 5. Jul. 2010 (CEST)
Die Volkspolizisten hießen bei uns immer VoPos und das ist DDR spezifisch, die weißen Mäuse gab und gibt es ja nur wegen der reflektierenden oder weißen Mäntel, damit sie von Rasern nicht überfahren werden, wenn die Batterie in der Kelle (West) oder dem Stäbchen (Ost) mal wieder leer ist/war. Ich finde hier fehlen einige Begriffe, vor allem Abkürzungen, die es nur in der DDR gab, wie zum Bleistift DFD, was sowohl für Demokratischer Frauenbund Deutschlands als auch das im nicht verlinkten Bückware dargestellten üblichen Handelssystem "dies für das" steht. Aber ganz offensichtlich ist dieser Artikel mehr am offiziellen, linientreuen Sprachgebrauch ausgerichtet, als an dem der Bürger. --Trac3R 14:17, 12. Jul. 2010 (CEST)
Also, in der DDR, die ich kenne, hießen die Volkspolizisten *nie* VoPos. Das ist m.W. ein reiner Westausdruck dafür. --Global Fish 14:56, 12. Jul. 2010 (CEST)
Na wer weiß, in Nordwesten der DDR, in der aufgewachsen bin, war es so. Vielleicht läuft das ja auch unter "regional". Genau wie die Grenzkinder, die alle "viertel vor ..." sagen, und das obwohl sie eben auch aus dem Osten kommen. Sowas passiert. --Trac3R 16:32, 12. Jul. 2010 (CEST)
Nordwesten? Hier im Norden ;-) nicht. Bullen ja, Vopos nein. Meine Kinder sagen übrigens auch "viertel vor" und "Samstag", aber das liegt nicht an der Grenze, die ist weit weg, sondern an der größeren Anzahl "Zugereister" in unserem Umfeld (Schule, Bekannte). -- SibFreak 17:24, 12. Jul. 2010 (CEST)
Bullen hab ich erst nach der Wende gehört, sorry. Genau wie dieses dumme 'Moin' was man sich jetzt bis spät in die Nacht an den Kopf wirft, weil wir jetzt einen auf niederdeutsche Kultur machen müssen. Ach und ich komm übrigens aus Wismar. Ist doch jetzt egal ob VoPos oder nicht, die ironischen Abkürzungen generell fehlen irgendwie. VoPos hatte ich nur als Beispiel für den in der DDR so verbreiteten Aküfi gebracht. Wenn ihr meint, dass das importiert ist, dann macht mir das auch nüschts, gibt genug andere. --Trac3R 19:19, 12. Jul. 2010 (CEST)
Als einer, der sich als Mecklenburger nun sehr mit niederdeutscher Kultur befasst, lass Dir gesagt sein: Moin ist friesisch, nicht niederdeutsch.
Und der Aküfi ist nun wirklich nicht DDR-spezifisch.
Ich bin übrigens mit "viertel nach" aber "dreiviertel" aufgewachsen. Eigenartige Kombination, gibt es lt. DTV-Sprachatlas (auf den Oliver unten verweist) nur in Westmecklenburg und irgendwo in Südbaden.
Wobei dazu: dass unterschiedliche Fortschreiten von Regiolekten halte ich schon auch für DDR-(BRD)-Sprachgebrauch.--Global Fish 22:53, 12. Jul. 2010 (CEST)

Also auch in der DDR wurden nur Verkehrspolizisten als "Weiße Mäuse" bezeichnet, nicht generell "Volkspolizisten". Schöne Rezeption dazu - Geliebte weiße Maus. Was die Uhrzeit angeht, so hört bitte mit diesen halbgaren Vorurteilen on wegen Ost/West auf. Das Geheimnis liegt allein darin, daß unser Fernsehen massiv diese Wortwahl beeinflusst. Und so wie Berlin nunmal im viertel 7 Bereich liegt, liegen Köln und Mainz im Viertel nach 6 Gebiet. Im dtv Sprachatlas gibt es dazu überigens eine sehr gute Karte. Das "Viertel 7" Gebiet umfasst dort das Gebiet der DDR (außer dem Westen Mecklenburgs, ungefähr ab Wismar), Hessen, Franken, Pfalz Baden-Würtemberg. Das "Viertel nach Gebiet" Schleswig Holstein, Niedersachsen, NRW, Rheinland und Altbayern. Es war also sicher typisches DDR-Sprech, als Ostdeutsch wurde es aber wohl bekannt, weil vor allem aus NDS, NRW und BAY die Wessis der ersten Stunde hier waren, und es nicht kannten.Oliver S.Y. 19:23, 12. Jul. 2010 (CEST)

Ich sag doch: Grenzkinder. :-) --Trac3R 19:49, 12. Jul. 2010 (CEST)
Aber zu "Vopo" & Aküfi nochmal. In "meiner" DDR nur ganz unironisch "die VauPe". Oder eben "die Bullen" etc. (hab *ich* nicht gesagt ;-) "Weiße Maus" ja, kam mir aber schon damals (70er, 80er) "veraltet" vor. Hat meine Oma gesagt (und der ist auch manchmal ein "Wehrmacht" für NVA rausgerutscht ;-) -- SibFreak 04:42, 13. Jul. 2010 (CEST)

KfL und MG

LutzBruno meint, diese Abkürzungen hätte "jeder auf dem Land" gekannt. Das sei mal dahingestellt, aber es ist wenig sinnvoll, hier alle Spezial-Abkürzungen, die nicht allgemeiner Sprachgebrauch waren, aufzuführen. LPG, KIM, MTS usw. müssen natürlich bleiben, aber schon bei ACZ bin ich mir nicht sicher. Und MAS gehört eher raus, man vergleiche nur die Verbreitung von (bis heute!) Straßen der MTS mit den nicht vorhandenen Straßen der MAS. In die Liste gehört nicht alles, was es "gab". Wenn schon Landwirtschaft, dann fehlt eher KAP (Kooperative Abteilung Pflanzenproduktion), die war erheblich verbreiteter als "MG" oder "KfL" (besonders ersteres). Meinungen? -- SibFreak 18:15, 5. Jul. 2010 (CEST)

PS: mal ganz davon abgesehen, dass MG auch in der DDR normalerweise für Maschinengewehr stand... -- SibFreak 18:17, 5. Jul. 2010 (CEST)
MG hatte sicher auch Umganssprachlich andere Formen, wie einfach nur "Melioration". Aber die KfL (übrigens Nachfolger der MAS/MTS) gab es ja in jedem Kreis in der DDR. MTS hießen übrigens auch noch die Militärtechnischen Schulen. Gerade wil es heute eben Leite gibt die meinen MG stände in der DDR nur für "Maschienengewehr" gehört das hier rein. Wo soll der Leser denn dann aufklärung finden? Sicher muß nicht "jede" DDR-Typische Wortschöpfung hier aufgeführt werden. Ich stelle aber mal die Frage was eine bewußt "schlanke" Liste überhaupt Wert ist? Und wer entscheidet nach welchem Maßstab was gebräuchlich war? Ich halte das für eine sehr subjektive Veranstalltung mit fraglichem Ergebnis... Sorry... --LutzBruno Schreib mal wieder 18:29, 5. Jul. 2010 (CEST)
Aus diesem Grund gab es wimre auch schon die Idee, die Liste ganz zu löschen. Nicht, dass ich diese Idee sofort unterstützen würde, aber nachvollziehbar ist sie. -- SibFreak 18:35, 5. Jul. 2010 (CEST)
Das brächte vielleicht sogar die Chance auf neue Artikel, weil sich bestimmte Begriffe dann nicht mehr finden lassen, und als rotlink neu entstehen können. Bin eigentlich selten für solche Aktionen, aber diese Liste hier wird immer eine Mogelpackung bleiben, die eher gefühltes Wissen vermittelt als Fakten... --LutzBruno Schreib mal wieder 18:41, 5. Jul. 2010 (CEST)
PS: Aber vieleicht braucht es keine Löschung, sondern eine Umwandlung in eine "to do"-Liste mit roten links... Sie böte dann Information bis zum jeweiligen Begriff ein Artikel besteht, bzw. der entsprechende Begriff in einem anderem Artikel geklärt wird...???--LutzBruno Schreib mal wieder 18:51, 5. Jul. 2010 (CEST)


Diese Liste ist schon seit dem 2. Dezember 2002 eine ostalgische Mogelpackung :-) Kann mal jemand erklären, was z.Bsp. an Aktivist (lat. activus = „tätig, aktiv“ eine DDR-Sprachschöpfung ist? -- Anton-Josef 20:55, 5. Jul. 2010 (CEST)

Hat jemand behauptet, es wäre eine? Sie heißt Sprach*gebrauch* in der DDR, nicht Sprach*schöpfung*. Und da gehören eben die Begriffe hinein, die in der DDR *deutlich* häufiger und/oder im anderen Sinne gebraucht wurden als in den anderen deutschsprachigen Staaten. Und nein, MG und MAS waren Fachtermini, nicht allgemeiner *Gebrauch*. --Global Fish 21:17, 5. Jul. 2010 (CEST)
Ich sag`s ja, Mogelpackung, die in den vergangenen Jahren in der Einleitung, biss auch noch jeder Unsinn passt, hindefiniert wurde :-) -- Anton-Josef 21:30, 5. Jul. 2010 (CEST)


@Global Fish: ist das Deine persönliche Erfahrung, private Meinung under nach welcher reputablen Quelle Urteilst Du hier?
@Anton-Josef: Was hälstDu von dem Vorschlag die Liste nach und nach aufzulösen, in dem nur noch Begriffe hier erscheinen, die noch in keinem anderem Artikel geklärt werden? Das hätte den Vorteil, das endlich diese privateditiererei aufhört, weil dann die Relevanzkriterien gelten. DDR-Typische Begriffe sollten dann per Kategorie gesammelt werden. Ich finde es zudem Unsinn, Volksmund, offizielle Begriffe und Halbbegriffe in einer Liste zu sammeln...--LutzBruno Schreib mal wieder 21:49, 5. Jul. 2010 (CEST)
Nach welcher reputablen Quelle sind Deine fachsprachlichen Abkürzungen allgemeiner DDR-Sprach*gebrauch*? DDR-typische Begriffe sind das nicht. Und es geht hier (m.E.) um Sprachgebrauch, nicht um Fachtermini. Wenn Du meinst, die müssten erläutert werden, dann schreib nen Artikel oder mach ne BKL dazu. Ist aber ne anderen Baustelle als das hier. --Global Fish 22:10, 5. Jul. 2010 (CEST)
Ich habe zig Zeitmedien, wie Tageszeitungen, Festschriften Chroniken mit diesen Begriffenin den Händen gehabt. Sätze wie "Die GBauern wurden unterstützt von den Arbeitern aus den Kfl...bei der Ernte..." findest Du regelmäßig. Ich Frage Dich noch mal, woher beziehst Du Dein Urteil? Aber meine Frage kannst Du offenbar nicht beantworten, sondern schickst mich aus "Deinem" Sandkasten ;-) Was macht denn dann den Sinn dieser Liste aus? eine Mini-Enzyklopädie in der Enzyklopädie? Was lernt ein Leser, der kein Zeitzeuge der DDR ist? Welches wilde Bild wird hier vermittelt mit diesem Mix aus offiziellen Begriffen und Volksmund? Das ist klar gegen eine wissenschaftliche Enzyklopädie! Ich denke wirklich wir sollten uns mal eine LD dazu antun, um das zu klären... --LutzBruno Schreib mal wieder 22:24, 5. Jul. 2010 (CEST)
Die meisten Listen über den angeblichen DDR-Sprachgebrauch, die so gedruckt werden oder im Internet kursieren, sind einfach nur grottenschlecht. Diese hier ist nicht ganz so übel wie die anderen, aber freilich fern davon, wirklich gut zu sein.
Da liegt auch schon ein systematisches Problem drin, weil man sich schon mit recht fragen kann, was allgemeiner Sprachgebrauch ist. Wie bestimmt man den? Da ist in der Tat eine handfeste Grauzone und es gibt eine Reihe von Begriffen, über die man sich streiten kann. KfL mag da meinetwegen dazu gehören, ok.
Aber MG und MAS sind nach meinem Dafürhalten *weit* davon entfernt, allgemeiner Sprachgebrauch zu sein.
Ich bin froh, dass wenigstens diese Liste (im Gegensatz zu anderen) nicht so tut, als wären "rauhfutterverzehrende Großvieheinheit" oder "Erdmöbel" typisches DDR-Deutsch. Aber natürlich gab es diese Begriffe auch. Fachgruppenspezifische Ausdrücke oder kurzzeitige aktuell gewesene Wörter. Die alle zu erfassen ist rein technisch völlig unmöglich. Und MG und MAS sind m.E. nicht mehr als solche fachgruppenspezifischen Termin. Vielleicht war MAS auch kurzzeitig, aber eben nicht länger auch weiter verbreitet. Die hier aufzunehmen, halte ich für eine Verschlechterung und keine Verbesserung dieser keineswegs sonderlich guten Liste.
Viel Spaß in der LD! --Global Fish 16:24, 6. Jul. 2010 (CEST)

LA oder QS

da auf der LD angeregt wurde, hier zunächst einen Qualitätsrettungsversuch zu starten tue ich das hiermit. Ich erspare mir aber meine Kritik hier noch mals zu erleutern, Siehe bitte LA-Begründung. Wenn Der Artikel bestehen bleiben soll, halte ich eine Trennung von Umganssprache, Ironie und offiziellen Begriffen für absolute Bedingung. Nun könnte man da wenigstens 2 Listen draus machen, oder man kennzeichnet jeden einzelnen Begriff etwa Abschnitsbevollmächtigter, offiziell für... oder Horch und Kuck, volksmund ironisch für... ob das dann noch Spaß macht zu lesen sei dahin gestellt... Zudem ist zu klären ob hier der Sprachgebrauch oder der Allgemeine Sprachgebrauch zugrunde gelegt werden soll? --LutzBruno Schreib mal wieder 12:03, 6. Jul. 2010 (CEST)

Naja, laut Artikel gibt es einen Allgemeinen Sprachgebrauch nicht wirklich. Dass wir nicht alle Begriffe aufführen können/sollten, scheint mir sonnenklar, und wenn der Artikel nicht gelöscht wird (= 0 Begriffe), müssen wir einen sinnvollen Mittelweg so klar wie möglich definieren. Um mal bei den zuletzt diskutierten Abkürzungen aus dem Landwirtschaftsbereich zu bleiben: mMn gehören nur solche rein, die eindeutig über diese "Nische" hinaus und über einen längeren Zeitraum bzw. mit Nachwirkung (MTS ja! MAS nein!) verwendet wurden. Paradebeispiel LPG. Parade-Gegenbeispiel MG (für Meliorationsgenossenschaft). Indiz Google Books (merke: nicht einfach Google!): 4220 Treffer für "Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft" LPG, 33 für "Meliorationsgenossenschaft" MG (es geht um die Abkürzung!). "Kooperative Abteilung Pflanzenproduktion" KAP (295) oder "Agrochemisches Zentrum" ACZ (227) liegen wie "prognostiziert" dazwischen. "Kreisbetrieb für Landtechnik" KfL (146) - naja. Was nicht heißen soll, dass wir jetzt 100 Google-Books-Treffer oder so als Mindestzahl festlegen sollten. Aber es sind, wie gesagt, Hinweise. Gerade auch bei Abkürzungen, wie unlängst wieder, sollte abgewogen werden: klar gab es die Abkürzungen KFL und BFL, belegt auch durch Abkürzungswörterbuch, aber wer hat sie schon gebraucht (DDR-Sprachgebrauch!), statt einfach "Ferienlager", was aber nicht DDR-spezifisch ist?! -- SibFreak 12:47, 6. Jul. 2010 (CEST)
Ach ja, und Google Books spiegelt ja nicht einmal den "allgemeinen", sondern eher den fachspezifischen Gebrauch wieder. Wenn selbst dort ein Begriff oder eine Abkürzung ziemlich selten ist, sollte das zu denken geben. -- SibFreak 12:50, 6. Jul. 2010 (CEST)

Ich denke nicht das Google-Books da eine brauchbare Referenz ist, und wenn schon, dann mußt Du auch die abgekürzten Schreibweisen abfragen, in dem Fall etwa "KfL", "Kreisbetrieb f. Landtechnik" und "Kreisbetrieb für Landtechnik". Wie gesagt, das sagt auch nichts über den tatsächlichen Gebrauch aus. Aber allein die Tatsache, das so ein Betrieb in allen Landkreisen der DDR tätig war, mit vielen Zweigstellen, ist für mich ein Anhaltspunkt... Das Problem ist, das in der Literatur zwar nette Angaben stehen, hier die Bücher aber offensichtlich niemand hat? Oder was steht denn da zur Begriffsklärung?

Ich möchte doch noch mal anregen die reine Liste auszulagern, im Artikel sollte dann stehen, was eigentlich die Besonderheit im DDR-Sprachgebrauch war? Warum die offizielle Parteiline immer bestrebt war, alte Begriffe, mit neuen zu besetzen - eine eigene Art "sozialistische Sprache" zu entwickeln???. Da gibt es viel bessere Beispiele wie "Finanzielle Fonts" - statt Geldmittel oder was waren "sozialistische Produktionsverhältnisse"? Der Begriff viel täglich zig-mal an Wandzeitungen, Schulungen im Betrieb, und in der Aktuellen Kamera... Und warum gab es so eigenartige Begriffe in der Umgangssprache, die oft satierisch daher kamen? - Das sollte doch eigentlich hier stehen - oder?

Also wer hat reputable Quellen? Welcher Admin hilft beim Auslagern der Liste? ;-) --LutzBruno Schreib mal wieder 17:39, 6. Jul. 2010 (CEST)

"DDR-Sprachgebrauch" umfasst ganz verschiedene Gruppen von Wörtern/Phrasen, mit zig Übergängen zwischen ihnen.
- Bezeichnungen von Dingen, die es in der Form nur in der DDR gab, nicht im sonstigen deutschen Sprachraum. Dazu gehört auch Dein KfL aber auch viele andere Einträge der Liste, vom Frauenruheraum bis zur Soljanka. Dazu Eigennamen von Gesellschaften wie HO. (Ich finde das relativ uninteressant, weil das eigentlich kein Sprachgebrauch ist).
Dinge, wo es vergleichbares woanders auch gab, aber doch nicht ganz dasselbe. ABV, Kollektiv...
Dinge, die in der DDR üblicherweise so hießen, woanders anders: Broiler, Fahrerlaubnis (für das Dokument).
offizielle Phrasen
technische Begriffe, die in der DDR eher in die Alltagssprache Eingang fanden als im Westen.
ironische Begriffe
Regiolekte oder Modewörter (urst, schau).
....
Es wäre schon eigentlich sinnvoll, das alles zu unterteilen, aber es überschneidet sich so viel. Wenn Du etwas ändern willst: ok., man kann hier vieles verbessern. Aber überlege Dir bitte, *bevor* Du hier mit Auslagern etc. anfängst, _was_ da eigentlich rauskommen sollte. Bitte keine Schnellschüsse, dann haben wir zwei schlechte Artikel statt einem.
Und ein Ersatz für eigene Artikel/BKL zu manchen Begriffen kann dieser hier sowieso nicht sein, dass muss man nicht erst versuchen.
Mir scheinen Deine Änderungen der letzten Zeit (auch wenn sie teilweise schon Verbesserungen waren) doch eher so ein Stochern im Dunkeln zu sein. --Global Fish 17:55, 6. Jul. 2010 (CEST)

Ich bin generell immer Dankbar für kluge Ratschläge, und immerhin diskutieren ja hier zwei-drei Leute mit, aber lieber währe mir, wenn jemand mit guten Quellen mal Hand anlegen würde... Ich habe da kein klares Bild, wie man die Unterschiedlichen Begriffe brauchbar in eine Liste bekommt...--LutzBruno Schreib mal wieder 18:34, 6. Jul. 2010 (CEST)

Zu oben nochmal: ich habe bei Google Books die Kombination der Abkürzung KfL kombiniert mit der ausgeschriebenen Version abgefragt. Also Quellen, die auch irgendwie eine Erklärung der Abkürzung bringen. Nur die Abkürzung funktioniert nicht, da sie auch andere Bedeutungen hat. Genauso habe ich es bei den anderen Beispielen gemacht. Klar hätte man mit der Abfrage verschiedener Varianten mehr Treffer, aber bei den anderen Beispielen ja auch. Ich würde wetten, dass das am Verhältnis nichts Signifikantes ändern würde. "Gute Quellen" sind ein Problem: wenn es um DDR-Sprache geht, versuchen sich die mir bekannten (ich habe sie nicht, was soll ich damit, kenne aber einige, auch der in Artikel genannten), insbesondere die "populärwissenschaftlichen" teils in der Herausstellung besonders kurioser (soll heißen: aus West- bzw. heutiger Sicht) Beispiele zu übertreffen (allein schon macnchmal an den Titeln erkennbar). Und Quellenbewertung ("reputabel"?) grenzt schon wieder an TF... -- SibFreak 20:31, 6. Jul. 2010 (CEST)
hmm das ist wohl leider so... Dann schlage ich vor, alles Zweifelhafte ganz raus, und was rein will und Zweifel birgt, nur mit Quelle... Da werden wir zwar kurzfristig einiges an Begriffen verlieren, aber langfristig eine ordentliche Liste bekommen... Und vielleicht erbarmt sich ja mal ein/e Fachman/frau und richtet den Artikel zu etwas wirklich brauchbaren... --LutzBruno Schreib mal wieder 21:25, 6. Jul. 2010 (CEST)
PS:zumindest die politischen Begriffe müßten hier einfach nachzuweisen sein, da es doch Politwörterbücher gab, in dem alles haarklein definiert wurde um keine Missverständnisse zu riskieren...--LutzBruno Schreib mal wieder 21:50, 6. Jul. 2010 (CEST)
ich muss gestehen, ich hab auch kein klares Bild,sonst hätte ich selbst schon irgendwann mal angefangen. Die Liste fasst vieles zusammen, was kaum zusammengehört. Deine Ändernungen von heute Abend scheinen mir auch ganz plausibel, bis auf hwG, was ich schon durchaus kenne. Aber ich kann ja Quellen suchen. Die Politwörter sind übrigens nicht entscheidend, für die hat sich ja kaum einer interessiert. Die könnte man vielleicht ganz gut separieren. --Global Fish 22:53, 6. Jul. 2010 (CEST)
Du hast schon gute Arbeit geleistet, aber was meinst Du, wenn wir Institutionen und deren Abkürzungen nicht mit aufnehem. Stattdessen die in eine eigene Liste stecken? Dann wäre hier platz für echte Sprache und deren typische Vertreter? --LutzBruno Schreib mal wieder 15:21, 7. Jul. 2010 (CEST)
Ja, das würde ich begrüßen. Dass es im Westen Bundeswehr und im Osten Nationale Volksarmee hieß, liegt in der Natur der Sache. Achten müsste man nur auf Dinge, die auch zum Gattungsbegriff geworden sind, wie Konsum etc. Aber das ist Feinschliff, im Prinzip halte ich die Auslagerung der Institutionen für sinnvoll. --Global Fish 16:24, 7. Jul. 2010 (CEST)

Wieder mal Jahresendflügelfigur

Es ist nicht geklärt, ob diese Wort nur eine Erfindung der Satirezeitschrift „Eulenspiegel“ oder tatsächlich auf einem Beipackzettel einer solchen Figur abgedruckt war. Auch wenn dies immer wieder behauptet wird (auch im Artikel Jahresendflügelfigur, aber man kann sich ja nicht um alles kümmern ;-): mMn *ist* das geklärt. Der Eulenspiegel hat einen echten Beipackzettel, auf der Seite, auf der immer kuriose Schilder, Zeitungsausschnitte, solche Zettel etc. abgedruckt wurden (und bis heute werden) gezeigt. In der Eulenspiegel-Jubiläumsserie vor ein paar Jahren war das nochmal zu sehen. -- SibFreak 17:13, 7. Jul. 2010 (CEST)

Wenn Du den Beleg hast... Dann ändere das doch... --LutzBruno Schreib mal wieder 17:25, 7. Jul. 2010 (CEST)
Muss ich nochmal gucken, ob ich das finde (fürchte, leider nicht so schnell: wimre war das in der 70er-Jahre-Ausgabe, und die ist mir abhanden gekommen). -- SibFreak 17:57, 7. Jul. 2010 (CEST)
Wäre denn so etwas eine Quelle? Oder das, oder das. Aber andererseits findet man auch das und das. Es ist halt wie im Leben, die einen sagen so, die anderen so. -- Jesi 10:25, 8. Jul. 2010 (CEST)
Hier geht es mehr ins Detail, m.E. schon lesenswert.
An dieser Stelle wird sich ziemlich über diverse angebliche DDR-Wörter lustig gemacht. Sprachlich ist das ziemlicher POV, aber in der Sache scheint mir das Anliegen durchaus berechtigt zu sein. Das gilt namentlich in für die Kritik am Buch von Birgit Wolf (der erste Link unter den von Jesi genannten). Wenn, wie Wolf schreibt, es wirklich "eine offizielle sprachliche Version für Weihnachtsengel" wäre, dann *muss* es dafür hinreichende Primärquellen geben. Haben wir aber nicht. Danach folgt ein schöner Widerspruch bei Wolf: warum soll man "ein gutgehender Exportartikel" mit einer Bezeichnung die "sprachlich dem Charakter sozialistischer Pläne entsprach" versehen werden? Hätte im Westen doch keiner gekauft.
Für denkbar halte ich die Variante, dass mal Bürokraten bei einem Hersteller so etwas auf einen Beipackzettel schrieben, solche Texte waren (und sind teilweise) immer wieder eine heftige Quelle der Freude. Aber mehr nicht.
Aber hat so etwas mit DDR-Sprachgebrauch zu tun? Wurde es jenseits von Beipackzetteln und Eulenspiegel jemals benutzt? Wäre denn Eierschalensollbruchstellenverursacher heutiger Sprachgebrauch?
Vielleicht sollten wir auch eine Rubrik mit den "Ammenmärchen" bringen; natürlich neutraler formuliert: Dingen, die dem DDR-Sprachgebrauch zugerechnet werden, aber für deren Verwendung es außerhalb kleiner Kreise (Technokraten, Satiriker...) keine handfesten Belege gibt? Also diese Jahrensendpuppe, die rauhfutterkuh, die Erdmöbel... --Global Fish 17:16, 8. Jul. 2010 (CEST)

Zweifelsfälle A+B

Da der LA nun erledigt ist, würde ich gern wie in der LD angesprochen eine Einzelreferenzierung für diverse Begriffe haben. Ein Problem ist hier ja, das offizielle Bezeichnungen mit vermeintlicher und tatsächlicher Umgangssprache vermischt wird, wobei mir nicht immer klar ist, ob es tatsächlich DDR-weit verwendete Begriffe waren, oder nicht eher regionale, wie zB. aus dem Berlinischem:

  • abkindern - Umgangssprache
  • AGL - wirklich relevant oder nicht nur eine gewerkschaftsinterne Funktion, kenne nur die BGL als Betriebsgewerkschaftsleitung
  • angloamerikanisch - siehe Anglo-amerikanisch, kein typisches DDR-Sprech
  • Arbeiterschließfach - wieso die Einschränkung auf Einraumwohnung?
  • ASMW - eine simple Abkürzung für eine einzelne Behörde, gehört hier wirklich sowas her? Oder wer betrachtet das BaFin als "bundesdeutschen" Sprachgebrauch?
  • Argument der Woche - offenbar ein Eigenname für eine Publikation, somit kaum als Sprachgebrauch zu bezeichnen.
  • Bilanzierung - ein Begriff der normalen dt. Umgangssprache vor 1949 und nach 1990, was ist daran DDR?

Merke schon, die Liste würde zu lang, drum stop ich mal an dieser Stelle, und höre, was Ihr dazu meint.Oliver S.Y. 19:46, 7. Jul. 2010 (CEST)

Das der LA relativ wenig resonanz gebracht hat, war für mich schon verwunderlich. Immerhin hat der Artikel bis zu 6000 Zugriffe im Monat. Aber gerade deswegen kann man ja auch ein gewisses Niveau verlangen finde ich, aber naja...
Wie Du etwas weiter oben lesen kannst, wollen wir die Liste Spalten. Dazu wird es nötig sein eine Kopie der Liste zu erstellen mit Versionsgeschichte, um keine URV zu erzeugen. Das habe ich schon mal nachgefragt... Dann wollen wir alle Istitutionen rausnehem, also GST, ASK, DTSB, KfL... Drin bleiben sollen DDR-Typische Begriffe, die man auch belegen kann, bzw die nur in der DDR gebrauch waren. Natürlich eine begrenzte Auswahl. Mit verweis auf die Literatur kann sich ja jeder Interessent den "vollständigen" Wortschatz besorgen... Wie gesagt, das wird schon...--LutzBruno Schreib mal wieder 20:36, 7. Jul. 2010 (CEST)
Naja, ist ja nicht mein erstes Minenfeld hier. Ich halte mich da gern an WP:Q - also Zweifelsfälle ansprechen, Zweifel begründen, und dann 48h auf die Referenzierung warten. Und was die Institutionen betrifft, so gibt es für sowas eigentlich die Kategorien.Oliver S.Y. 20:58, 7. Jul. 2010 (CEST)
Zu Deinen Beispielen:
abkindern - gut hier. Umgangssprache ist doch auch ein (wichtiger!) Bestandteil des Sprachgebrauchs.
angloamerikanisch - naja, die Geschichte mit den angloamerikanischen Bombenangriffen ist schon typisch DDR, aber wohl nicht so wichtig hier.
Arbeiterschließfach, ist ja nur ein Detail, aber die Beschränkung auf 1 Raum kann raus.
ASMW - wie gesagt, so etwas sollte m.E. ausgelagert werden. Dito (aus A+B) wohl auch ACZ, BBZ, BBS, BHG. (nur die sehr gängigen wie ABV, A&V , BSG und vielleicht BGL sollten drinbleiben.
Argument der Woche - raus. Mir unbekannt, wohl nur ne Publikation.
Bilanzierung - halte ich auch nicht für DDR-typisch
weitere Kommentare von mir:
  1. Für "akrobatischer Volkskünstler" oder anderes wie "Rapschrift" hätte ich gerne eine Primärquelle.
  2. Arbeiterveteran ist mit "Zeitzeuge" merkwürdig übersetzt.
  3. Balkanschreck etc., war so etwas wirklich bekannt? Gilt ähnlich für Spitznamen wie "Holzroller" oder "Ferkeltaxe", die ich aus der Eisenbahnszene durchaus kenne, aber ist so etwas für den DDR Sprachgebrauch wirklich wichtig? --Global Fish 17:31, 8. Jul. 2010 (CEST)
Natürlich sind die angloamerikanischen Bombenangriffe typischer offizieller DDR-Sprachgebrauch, warum sollten die hier "nicht so wichtig" sein? Im verlinkten Artikel anglo-amerikanisch gibt es überhaupt keinen Hinweis darauf. Ich halte es aber auch für möglich, dass dies nicht nur von den DDR-, sondern auch von den National-Sozialisten schon so verwendet wurde, also beibehaltene LTI ist. Balkanschreck und Holzroller siehe unten. Für Arbeiterveteran ist mir auch keine bessere Übersetzung eingefallen. Es handelte sich bei denen ja nicht einfach nur um Rentner, sondern um kommunistische Rentner, evtl. mit Widerstandskämpfervergangenheit. Kenne ich aber auch nur aus den jährlichen Verdienstordenverleihungslisten in der Zeitung. --Thorbjoern Я только понимаю вокзал. 07:58, 12. Jul. 2010 (CEST)

Einleitung

Zur neuen Einleitung: An den Begriff "Plansoll erfüllen" kann ich mich nicht erinnern. Eher schon Plan erfüllen oder als Substantiv Planerfüllung. - Gibt es denn heute gar keine Pläne mehr, die erfüllt werden müssen?--Rita2008 19:27, 8. Jul. 2010 (CEST)

Also Plansoll gab es schon. Das typische ist ja die Planwirtschaft, durch derlei Strukturen gab es Begriffe, die es sonst eben nicht geben konnte wie "Kreisbetrieb" Also ein Bertieb, dessen Wirkungsberreich dem (Land)Kreis entsprach. Heute undenkbar... Aber Wenn Du Probleme mit Plansoll hast, finde ein besseres Beispiel... Grüße --LutzBruno Schreib mal wieder 20:25, 8. Jul. 2010 (CEST)
Ich kenns auch und Gurgeln findet diverse Stellen. Schönes Beispiel für geschwollene Bürokratensprache. --Global Fish 13:24, 9. Jul. 2010 (CEST)
Aber nicht nur in der DDR, siehe z.B. [5], [6] Ich habe das Beispiel erstmal gelöscht. --Rita2008 15:20, 12. Jul. 2010 (CEST)
Ohne mich nun unbedingt wegen des Plansolls streiten zu wollen: dass bestimmte Wörter *nur* in der DDR verwendet wurden, ist eher selten. Spezifisch für den DDR-Sprachgebrauch sind auch Wörter, die in der DDR deutlich häufiger und/oder auch im anderen Sinne gebraucht wurden, als in anderen deutschsprachigen Gebieten. Und neuzeitliche und/oder Sportreportertexte taugen nur wenig für den Beleg des Gegenteils. Einerseits entwickelt sich Sprache, auch die DDR-Sprache kann heute noch Einfluss haben, wie auch immer. (Nebenbei: man hört heute oft Phrasen wie "in der ganzen Republik", bezogen auf das heutige Deutschland. Nach der Wende gab es soetwas m. E. nicht). Und Sportreporterdeutsch ist sowieso eine Sache für sich. Übrigens, auch heutige Fußballmannschaften haben einen "Kader".
Aber wie gesagt, nur am Rande, das Plansoll ist nicht so wichtig, als dass ich mich deswegen streiten würde. --Global Fish 15:32, 12. Jul. 2010 (CEST)

Zweifelsfälle C+D+E+F

Weiter gehts:

  • Campingbeutel - Auch wenn hier selbst ein Seesack als Rucksack bezeichnet wird, sollte das wohl genauer beschrieben werden. Für mich würde eine Verlinkung auf Turnbeutel wesentlich besser passen.
  • Centrum-Warenhäuser - hier fehlt der Hinweis auf die HO als Eigentümer, und unter K müssten dann auch die Konsumentwarenhäuser des KONSUMs erwähnt werden. Und wenn man mal dabei ist, war "Landwarenhaus" nicht auch ein typischer DDR-Begriff?
  • Delikatesshering - lt. meiner Übersicht im Lehrbuch hier hießen die bis 1989 Delikateßhering
  • Elternbeirat - an meiner Schule war das Elternratsmitglied nicht zusätzlich Mitglied des Elternaktivs, gabs da feste Bestimmungen für?
  • Feierabendbrigade - sollte man nicht zur Erklärung anfügen, daß es sich dabei um eine Nebentätigkeit für private Auftraggeber, und dabei insbesondere im Baubereich handelte?
  • fetzen - denke, das ist Berlinisch, nicht DDR-Sprech

Oliver S.Y. 10:36, 10. Jul. 2010 (CEST)

Kein wiederspruch meinerseits...--LutzBruno Schreib mal wieder 10:48, 10. Jul. 2010 (CEST)
Wiederspruch in folgenden Punkten:
  • Campingbeutel -> so wurden diese kleinen Leichtrucksäcke aus Dederon oder auch Segeltuch bezeichnet die Unterstufenschüler auf Wandertagen mit führten. Das waren Rucksäcke und keine Turnbeutel die man in der Hand trug.
  • fetzen -> möglich das es aus dem berlinerischen entlehnt ist, aber "das fetzt" wurde überall gesagt, ist also DDR-typische Umgangssprache geworden.
Zustimmung zu Elternbeirat, das waren unterschiedliche Gremien Doppelmitgliedschaften keinesfalls zwingend. Meine Mutter war eine Zeit lang im Elternbeirat aber nie im Elternaktiv tätig. --☞☹Kemuer 02:01, 11. Jul. 2010 (CEST)
Ps: Abgesandte der Elternaktive aller Klassen bildeten den Elternbeirat der Schule Wobei dieser Satz natürlich zweideutig ist, da er nicht zwingen besagt das dieser Abgesande im Elternaktiv tätig ist. Da wäre genaue Kenntnis der Regelungen nötig. Rückfragen kann ich im Moment auch nicht. --☞☹Kemuer 02:08, 11. Jul. 2010 (CEST)
Auch noch meine Meinung:
  • Campingbeutel kenne ich auch als kleine Rucksäcke, durchaus vergleichbar denen, wie es sie auch heute für kleine Kinder gibt (nicht ganz so aufgemotzt ;-)).
  • Delikatesshering hieß vor 1989 genauso, nur wurde er entsprechend der damals gültigen Rechtschreibung mit ß geschrieben. Ich halte es für unsinnig, hier die alte Rechtschreibung zu benutzen. Wenn ich über das zaristische Russland schreibe, schreibe ich ja auch nicht Rußland, nur weil man dass damals (in Deutschland) so schrieb.
  • Elternbeirat halte ich auch für falsch, habe ich im Artikel mal geändert.
  • fetzen: Das passt meiner Meinung nach nicht in die Liste, dass war kein DDR-Sprachgebrauch, sondern Jugendsprache. Wie weit verbreitet, keine Ahnung, zeitlich jedenfalls nur ein Bruchteil der DDR-Zeit. -- lley 21:16, 11. Jul. 2010 (CEST)
OK, das klappt ka ganz gut. Zum -ß-, ich dachte, Eigennamen bleiben gleich, aber kein Streit wert, fetzen nehm ich dann noch raus, egal ob nun wegen Berlin, Jugend oder zeitliche Verbreitung. Auf denn zu neuen Buchstaben ^^.Oliver S.Y. 21:26, 11. Jul. 2010 (CEST)
Eigennamen bleiben auch gleich! Ob Delikateßhering in dem Fall als Eigenname zählt weiß ich nicht, kommt drauf an ob das eine Art Markenname oder nur umgangssprachlich war ;-) Eine Marke oder Firma welche mit ß geschrieben wurde wird das in jedem Fall auch heute noch! --☞☹Kemuer 04:55, 12. Jul. 2010 (CEST)
Mein Senf, im wesentlichen Zustimmung zu Kemuer.
Campingbeutel kenne ich als Rucksack, einen Turnbeutel trug man in der Hand.
Fetzen ging (im Gegensatz zu urst und schau) schon über den Berliner Raum hinaus, aber es war natürlich in der Tat nur die Sprache einer Generation, also eventuell hier entbehrlich oder nur mit Zusatz zu verwenden.
Und wir reden hier über den damaligen Sprachgebrauch. Zum Sprachgebrauch gehört *selbstverständlich* auch die damalige Orthographie, also Delikateß-Hering.
Das die Centrum-Warenhäuser zur HO gehörten, war zu DDR-Zeiten mir nicht bekannt, stand nicht dran. Im Artikel wird es erwähnt, da gehört es auch hin. Für eine Liste zum Sprachgebrauch ist dieser Fakt nicht wichtig.
Generell bin ich ja dafür, Eigennamen auszulagern. Centrum, wie auch HO und Konsum, sind Dinge, wo ich Ausnahmen machen würde, weil sie herausragend wichtig waren. Konsument, Magnet-Kaufhäuser etc. dagegen m.E. nicht. Ist natürlich nur mein POV. --Global Fish 10:10, 12. Jul. 2010 (CEST)
OK, dann will ich auch nochmal :-)
  • Campingbeutel: genau, das war KEIN Turnbeutel
  • Fetzen: ja, ging über Berlin hinaus (70er bis abklingend in die 80er Jahre, oder?). In den 80ern gab es einen Schoko(?)riegel namens "Fetzer".
  • Centrum "in einer Liga" mit HO und Konsum: ist natürlich irgendwie POV, aber nachvollziehbar ;-) Ist jedoch im Gegensatz zu "Konsum" nach meinem Sprachempfinden nie zu einem stehenden Begriff geworden (als "Konsum" konnte man auch Läden bezeichnen, die eigentlich gar keine waren; als "Centrum" eher nur wirkliche "Centrums").
-- SibFreak 11:08, 12. Jul. 2010 (CEST)


Demse: Aus meiner Privatquelle (69j, KMSt) soeben bestätigt. Klar gibts hier nicht WP:Q, das wird Primärliterautur und eigentlich gelöscht. Aber wenn wir auf sauberes Arbeiten achten, trotzdem schönes Experiment. Gruß, TJ. Fernſprecher 11:51, 18. Jul. 2010 (CEST)

Niemand bezweifelt doch, dass Demse ein im Sächsischen und bis hoch zum Berlinischen verbreiteter Regiolekt ist. Das ist aber etwas anderes als DDR-Sprachgebrauch. Wollte man sämtliche Regiolektwörter aus irgendwelchen Gebieten der DDR aufzählen, würde das ganze um ein VIelfaches ausufern. --Global Fish 12:58, 18. Jul. 2010 (CEST)
Nur weil heute dieser Begriff im ZDF-Morgenmagazon ausgesprochen wird, gehört er noch nicht zum Bundesdeutschen, genausowenig zum DDR-Sprech, weil man ihn kennt. Es gibt einige Quellen für die Verwendung als Dialekt in bestimmten Regionen, was Zeitzeugen sicher bestätigen können, aber nun das komplette Berlinische zu übernehmen, weils über Funk und TV verbreitet wurde, das geht zu weit.Oliver S.Y. 19:24, 18. Jul. 2010 (CEST)

Hab mal den FKR entfernt. Jedenfalls findet Googeln nach "Fakultativer Kurs" und "FKR" bis auf eine Seite mit gesammelten Abkürzungen nur Wikipedia-Klone. Das scheint mir nicht einmal ein Zweifelsfall zu sein.--Global Fish 13:45, 19. Jul. 2010 (CEST)

Zweifelsfälle G+H+K

  • Gastmahl des Meeres - eine Name/Bezeichnung wie Deutsches Haus, Hotel zur Linde, diese Bezeichnung war weder typisch für eine Restaurantkette, noch allgemeiner DDR-Sprachgebrauch über diese Einrichtung - würde ich darum entfernen
  • "Holzroller" + Karpartenschreck - wie auch oben die Frage nach dem Umfang der Verwendung dieses Begriffes. DDR-Sprech, oder Eisenbahnerslang?
  • Karnikkelschießen - wie verbreitet war dieser Begriff, bzw. welche Bekanntheit hatte die Staatsjagd überhaupt - LÖSCHEN
  • Kosakendollar - auch wieder die Frage nach der Referenzierung und Verbreitung dieses Begriffes. Mir erscheinen hier eher Abwertungen als wirkliche DDR-Begriffe eingeflossen zu sein.Oliver S.Y. 21:35, 11. Jul. 2010 (CEST)
Gastmahl des Meeres ist mir zumindest bekannt, diese Restaurants gab es wohl aber nur in den größeren Städten, inwiefern das nun DDR-typisch oder nicht ist, weiß ich nicht. Allerdings ist der Vergleich zu derartigen Gaststättennamen wie "Zur Linde" oder "Deutsches Haus" etwas weit hergeholt - unter diesem Aspekt wäre es nämlich DDR-typisch, weil Alleinstellungsmerkmal. Die restlichen Begriffe sind mir völlig unbekannt. --☞☹Kemuer 01:27, 12. Jul. 2010 (CEST)
Ein Gastmahl des Meeres gab es in jeder Bezirksstadt und anderen größeren Städten, diese Gaststätten (insgesamt, wenn ich mich an eine neulich gelesene Quelle richtig erinnere, waren es 28) wurden im Zuge der Fisch-Popularisierung in den 1960er Jahren gegründet, das waren keine zufällig, womöglich noch vom Wirt selber benannten Deutschen Häuser. Insofern kann schon von einer Art Kette und vor allem einem typischen DDR-Sprachgebrauch gesprochen werden. Den Karpatenschreck halte ich ebenso für normalen Sprachgebrauch, der Holzroller ist dagegen Eisenbahnerslang, der Nicht-Ferroviaristen völlig unbekannt sein dürfte. --Thorbjoern Я только понимаю вокзал. 07:46, 12. Jul. 2010 (CEST)
ACK. Einziges allgemein bekanntes "Eisenbahnerslang"-Wort war wohl "Taigatrommel" (s. weiter unten bei T). Allerdings nicht nur für die V200=BR120=M62, sondern für alle sowjetischen Dieselloks (die anderen wurden/werden von Eisenbahnern/Eisenbahnfans als "Ludmilla" bezeichnet). -- SibFreak 11:15, 12. Jul. 2010 (CEST)
Ach ja, die anderen: Gastmahl des Meeres - sehr bekannt und verbreitet, in der Form durchaus DDR-typisch, behalten. Karpatenschreck - schon mal gehört, aber mMn nicht wirklich verbreitet (außerdem komische Formulierung: "Fahrzeuge rumänischer Produktion" - für Dacias kenne ich es zB eher nicht, auch nicht für den genannten TV 12, sondern eher für den ARO, welcher Typ genau das war, weiß ich nicht). Karnikkelschießen & Kosakendollar - nie gehört. -- SibFreak 11:24, 12. Jul. 2010 (CEST)

Spalten der Liste

Wie weiter oben besprochen würde ich gern die offiziellen Begriffe und Abkürzungen von Staatl. Organisationen, Firmen usw. in eine eigene Liste übernehmen. Das würde dann doch einige Arbeit für zwei Admins bedeuten, da die gesammte Versionsgeschichte exportiert und wieder importiert werden müßte. Daher meine Frage: ist das überhaupt notwendig? Ich meine es ist eine Liste, sind da die einzelnen Einträge überhaubt zwingent als "schöpfungshöherelevant" zu betrachten? Falls nein, könnte man schnell vorran kommen... falls ja, müssen wir hier (Wikipedia:Importwünsche/Importupload) jemand finden der uns hilft... --LutzBruno Schreib mal wieder 19:55, 18. Jul. 2010 (CEST)

Die Liste krankt sowieso an der Art der Zusammenstellung, der Auwahl und Bequellung. Das Problem mit der Versionsgeschichte kann man ganz einfach lösen, indem man etwas Neues schafft. Der ganze Bereich ist so unübersichtlich, vielfältig und umstritten, daß aus meiner Sicht eine zufriedenstellende Lösung nur kleinteilig, und nicht möglichst groß sein kann. Ansonsten gibt es bereits die Kategorie:Markenname (DDR), Kategorie:Massenorganisation (DDR) und Kategorie:Partei (DDR). Damit ist eigentlich die Aufgabe solcher Liste bereits erfüllt. Anderseits sind das auch Negativlisten, deren Einträge man hier löschen kann, da es als Eigennamen kein Bestandteil des DDR-Sprech waren, sondern allgemeiner Sprachbestandteil. Ansonsten müßten hier auch "ohne, wenn, und, aber" stehen, weil man diese Worte in der DDR verwendete. Es sollte sich schon auf den einzigartigen Sprachgebrauch innerhalb der Deutschen Sprache beziehen. Oliver S.Y. 20:05, 18. Jul. 2010 (CEST)
Na gut, man kann die alle raus nehmen, und sich auf DDR-Typische Formen entsprechend der Einleitung beschränken. --LutzBruno Schreib mal wieder 21:30, 18. Jul. 2010 (CEST)
Jein, es gibt in dieser Liste eine Vielzahl von Einträgen, die nicht mehr als Abkürzungen von Eigennamen sind, die aber nicht in keine der o.g. Kategorien fallen. Von AVZ bis WBA; wenn man WPA als Schulfach und WBS70 als wohl nur als Abkürzung gebrauchter Begriff noch dem Sprachgebrauch selbst zurechnen will.
Nebenbei: mag ein Generationseffekt sein, aber die Abkürzung FKR kam mir in 12 Jahren DDR-Schule niemals unter und soll ÖWK wirklich Sprachgebrauch gewesen sein?--Global Fish 13:38, 19. Jul. 2010 (CEST)

Ich habe mal die Abkürzugen in eine eigene Liste genommen (Liste von Abkürzungen (DDR)), die Einträge hier könnten dann also raus. Hilfe gern willkommen ;-) --LutzBruno Schreib mal wieder 14:33, 19. Jul. 2010 (CEST)

Danke erstmal! Kleiner Hinweis: Du scheinst mir dabei ein Stück zu weit zu gehen (ist ja kein Problem, ist ja alles reversibel). Manche Begriffe waren (was sowieso nicht sonderlich sinnvoll war) als Abkürzungen einsortiert, obwohl daneben der eigentliche Begriff steht, Kinderkombination oder Abschnittsbevollmächtigter etwa. Die sollte m.E. schon drin bleiben.
M.E. auch drinbleiben (wobei ich zugebe, dass da ein Stück POV drin ist) sollten Dinge, die keine oder mehr als nur Eigennamen sind, sondern ein Stück spezifischer Lebenswirklichkeit in der DDR meist ohne direktes Westpendant wiederspiegeln: Arbeiterwohnungsgenossenschaft, A&V, KWV (das eher als Abkürzung denn ausgeschrieben), Erweiterte Oberschule, Einführung in die Sozialistische Produktion und andere Schulfächer, Einzelverkaufspreis, HO (auch eher als Abkürzung), KIM (da auch in der Werbung) usw. --Global Fish 15:09, 19. Jul. 2010 (CEST)
Naja, ich denke mit nun zwei Listen könnten wir uns hier nun auf den echten "Sprachgebrauch" konzentrieren, und brauchen da Namen von Einrichtungen usw nicht unbedingt hier beachten, sie stehen nun nur wo anders... oder? Ich sehe sonst die Gefahr das wir sonst zwei Listen bekommen, die solche Monster sind, wie wir doch hier eigentlich bekämpfen wollten...--LutzBruno Schreib mal wieder 15:49, 19. Jul. 2010 (CEST)
Ob zu einem Wort eine Abkürzung existiert oder nicht, hat doch nichts damit zu tun, ob es zum Sprachgebrauch gehört oder nicht. "Betriebsferienlager" bleibt drin, nachdem es nicht mehr unter "BFL" einsortiert wird, aber die Kinderkombination fliegt raus? Finde ich nicht sonderlich logisch.
Es geht m.E. auch nicht darum, Abkürzungen auszulagern, sondern Dinge, die nur Eigennamen sind, oder letztlich ganz normale Einrichtungen bezeichnen und nur im direkten Zusammenhang damit gebraucht werden. Also ASMW, BBS, BBZ, BHG, DPA, DTSB... Drinlassen würde ich hier solche, die über diesen direkten Zusammenhang hinaus gebraucht wurden und/oder wirklich DDR-Spezifika darstellen wie eben die KWV. Natürlich hat man den einen oder anderne Grenzfall dabei, aber das scheint mir das kleinere Übel. --Global Fish 16:03, 19. Jul. 2010 (CEST)
Also, ob es nun alles "logisch" war, weiß ich nicht, ich weiß nur, das noch eine Menge Arbeit zu tun ist, und wir sicher das eine oder andere hin bzw. her schieben müssen.--LutzBruno Schreib mal wieder 19:20, 19. Jul. 2010 (CEST)
Klar. Wie gesagt, es ist kein Problem, es ist gut, dass Du erstmal angefangen hast. --Global Fish 23:03, 19. Jul. 2010 (CEST)

Ello

Jetzt rausgeflogen? Insofern eine Besonderheit, dass er in der Typenbezeichnung LO abgekürzt war (was ich eher El-Oh, also Buchstaben nicht zusammengezogen, mit Betonung auf dem Oh, aussprechen würde), er aber meist als Ello (zusammengezogen, Betonung auf E) bezeichnet wurde. -- SibFreak 15:39, 19. Jul. 2010 (CEST)

nein, als unkonvensionelle Abkürzung in die andere Liste gewandert...--LutzBruno Schreib mal wieder 15:45, 19. Jul. 2010 (CEST)
Ist ja so keine Abkürzung, sondern ein Kunstwort. Ello findet Google auf einer ganzen Reihe von Seiten außerhalb der Wikiklone z.B. hier, hier oder hier.--Global Fish 15:48, 19. Jul. 2010 (CEST)

Na dann nimm es doch wieder hier her wenn Du meinst.. aber nicht unter K Kunstwerk ;-) --LutzBruno Schreib mal wieder 15:50, 19. Jul. 2010 (CEST)

Ello ist als Wort gemäß dem Sprachgebrauch insofern Schwachsinn, weil es als solches nicht existiert. Es ist eine ungewöhnliche Aussprache die sich durchgesetzt hat. Korreckt wäre also LO in der Liste aufzuführen, die typische Aussprache zu erwähnen und den Fakt das damit häufig alle Roburmodelle nach dem Garant bezeichnet wurden, selbst wenn es eben keine LO's sondern LD's waren ;-) --☞☹Kemuer 05:13, 20. Jul. 2010 (CEST)
Für die Existenz des Wortes in dieser Schreibung existieren Belege, SibFreak hat oben auch auf den Aussprachunterschied zwischen LO und Ello hingewiesen, Kunstwörter aus ausgeschriebenen Buchstaben sind nicht so selten (Edeka) etc. --Global Fish 08:32, 20. Jul. 2010 (CEST)
Ja aber dann muß es auch so geschrieben werden, ich habe ehrlich gesagt noch nie beobachtet das jemand der "Ello" sagt das dann auch so schreibt, sondern eben die Abkürzung LO die damit gemeint ist. Insofern ist das kein Begriff sondern lediglich eine besondere (evtl. falsche) Aussprache eines solchen, welche sich allgeminsprachlich so durchgesetzt hat. Dashalb wird es aber noch lange nicht so geschrieben und eine Begriffsneubildung oder Wortschöpfung liegt so nicht vor. --☞☹Kemuer 00:06, 21. Jul. 2010 (CEST)
Ps: Bemerkenswert für jene angebliche Schreibweise ist, das sämtliche Belege selbiger erst aus Zeiten nach 1990, in der Regel erst nach 2000 stammen ;-) --☞☹Kemuer 00:10, 21. Jul. 2010 (CEST)
Zum einen: ich habe gegoogelt. Und dass sämtliche Internetseiten aus der Zeit nach 1990 und in der Regel erst nach 2000 stammen, finde ich nicht so wahnsinnig überraschend. ;-) Zum anderen: Umgangssprache wird relativ selten dokumentiert; manchmal in literarischen Werken, aber das ist schwer zu finden. Hab mich damit auch an mehreren anderen Stellen, wo es um Regiolekte ging, geplagt. --Global Fish 07:49, 21. Jul. 2010 (CEST)
Bezüglich des Internets gebe ich Dir recht, aber kannst Du wirklich belastbare Quellen (schriftlich) vor 1990 nachweisen? Ich glaube nicht, das ist fast so ein Ding wie Trabi oder Trabbi, nur mit dem Unterschied das dies für den Zwickauer tatsächlich eine Wortneuschöpfung war (bereits zu DDR-Zeit-Verniedlichung von Trabant) und heute nur um die Schreibung selbiger gestritten wird. "Ello" hingegen ist unbestritten eine Ausprache von LO und könnte lediglich zur Wortschöpfung werden wenn sie nachweislich auch so von vielen geschrieben wird. Und das im Bezug auf diesen Artikel seit langem vor 1990! Und das ist eben nicht der Fall. --☞☹Kemuer 05:31, 22. Jul. 2010 (CEST)
Ich wiederhole mich: welche gängigen schriftliche Quellen vor 1990 für Umgangssprache an sich soll es geben? Umgangssprache wurde selten schriftlich dokumentiert. Mal verstreut in literarischen Werken, mal in ner Zeitungsglosse, aber sonst?--Global Fish 14:09, 22. Jul. 2010 (CEST)

Wie wäre es denn, wenn Ihr LO schreibt und dazu "gesprochen "ELLO" oder "El-Oh", (was zwar selbstverständlich ist, aber im Zweifel noch mit Quellen belegt werden kann"? TJ. Fernſprecher 06:41, 22. Jul. 2010 (CEST)

LO wird Ello gesprochen. So what! Das Geplänkel um deren Bedeutung ist schlicht Quatsch. Diese Aussage: Von der damit verbundenen Typenbezeichnung LO leitet sich der Spitzname Ello ab. finde ich schlicht unsinnig und löschfähig, weil sowohl unbelegbar und auch falsch. --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 13:42, 22. Jul. 2010 (CEST)
Zweibuchstabige Abkürzungen werden im Regelfall im Nordosten Deutschland (anders als in der Schweiz) hinten betont. HO, ML, PA, TZ, VP... Der Ello vorne, und die Schreibung (wobei man Umgangssprache eben selten schreibt) ist auch belegt. --Global Fish 13:46, 22. Jul. 2010 (CEST)
Aja, und wo?--Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 13:51, 22. Jul. 2010 (CEST)
s.o. in diesem Thread. --Global Fish 14:05, 22. Jul. 2010 (CEST)
Was ist da belegt? Der Begriff wird auf zwei privaten Webseiten verwendet. Ja und? Das nennst Du belegt? So, so. --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 14:22, 22. Jul. 2010 (CEST)
Auch an Dich die Bitte: woher bekommt man Quellen für die Umgangssprache vor 1990. Im übrigen ist Ello besser belegt, als so ziemlich jeder Eintrag in der Liste. Da haben wir auf dem Niveau noch viel Arbeit vor uns. Einer der wenigen Belege im Artikel ist für die Weisheit, dass in der DDR das Wort "Vertiko" sehr verbreitet war. --Global Fish 14:33, 22. Jul. 2010 (CEST)
@Global Fish: Im Gegensatz zu anderen Begriffen die sich, weil kaum geschrieben, schlecht schriftlich belegen lassen, handelt es sich hier aber um keinen Begriff sondern nur um eine Aussprache! Und Du wirst auch keinen schriftlichen Beleg für diese von Dir propagierte Schreibweise vor 1990 finden. Warum hätte da jemand "Ello" schreiben sollen? Nostalgievereine bezüglich Oldtimererhaltung gab es für diese Fahrzeuge da noch gar nicht und eine Schreibung hat nur im Alltag, und dort selbst verständlich mit der Abkürzung LO, stattgefunden. --☞☹Kemuer 01:02, 23. Jul. 2010 (CEST)

Werbung

Warum ist die eigentlich relevant? Ist die Werbung der 60er/70er/80er in den alten Bundesländern dann auch relevant? Oder überlassen wir die Sammlung gekonnter und ungekonnter Werbesprüche privaten DDR-Nostalgie-Seiten...? Hätte kein Problem damit. Anders sieht es bei den Losungen aus, die halte ich für relevant weil politisch... Meinungen? --LutzBruno Schreib mal wieder 22:39, 19. Jul. 2010 (CEST)

Warum sollen politische Losungen relevanter sein als nichtpolitische Werbung? -- Dirk Bindmann 07:02, 22. Jul. 2010 (CEST)
+1 --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 12:18, 22. Jul. 2010 (CEST)

Na vielleicht weil politische Losungen die Staatsdoktrin darstellen und somit ein Konzentrat des "Typischen" des sozialistischen Staates DDR sind, während Werbung - soweit sie überhaupt stattfand in der Planwirtschaft von Betrieben formuliert wurde und wie im Westen auch eigentlich nur den Umsatzzahlen diente... Oder anders: was ist typisch DDR an dieser Werbung im Vergleich zuir westwerbung oder Werbung in anderen Ländern.... Also wo seht ihr da Relevanz? --LutzBruno Schreib mal wieder 12:47, 22. Jul. 2010 (CEST)

Wir reden hier nicht unbedingt über Dinge, die typisch für den Staat sind, sondern typisch für den Sprachgebrauch. Es gibt auch heute einige Werbeslogans, die durchaus relevant sind, ein paar haben hier eigene Lemmata. In der DDR gab es weniger Werbung, dennoch gab es sie und das war teilweise schon prägend. Für viele West-Transitreisende aus West-Berlin nach Süden war die Autobahnreklame "Plaste und Elaste aus Schkopau" (der hier gar nicht genannt wird) *der* Eindruck für DDR-Sprache schlechthin. Ich halte allerdings - nach meinem POV - nicht jeden der hier genannten Sprüche für typisch, insofern verstehe ich Dein Anliegen schon. „Apfelmus schmeckt immer gut!“ ist banal, „Das Malfa Kraftma Brot“ ist kein Werbeslogan, das mit der Teppichkehrmaschine kenne ich nicht, den Weißkohlspruch finde ich Satire, ein Fischtischreim (wenn überhaupt) reicht. Aber die Sprüche von AKA Elektrik, Badusan, Minol-Pirol halte ich schon für wirklich bekannt und prägend. --Global Fish 13:24, 22. Jul. 2010 (CEST)
"Plaste und Elaste aus Schkopau" ist doch genannt, unter P bei Plaste ;) --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 13:35, 22. Jul. 2010 (CEST)
Stümmt. Aber da gehörts ja eigentlich nicht hin, das war ja eben nur der Werbespruch. Der Witz bei dem war ja, dass so ziemlich jeder DDRler von "Plaste" redete, aber das Wort "Elaste" bis auf diese Werbung kaum Allgemeingut war. Ich verschiebe den Satz mal zu den Sprüchen.--Global Fish 13:40, 22. Jul. 2010 (CEST)
darum ging es mir gar nicht, ehrlich gesagt sind die Beispiele mir alle nicht bekannt (bis auf Plaste...). "Baden mit Badusan..." als Kinder haben wir dazugedichtet "...nacktig unterm Wasserhahn..." Aber wie gesagt. Der Abschnitt brauch erklärenden Text und vielleicht ein paar Typische Beispiele. Sonst sehe ich keine Relevanz in esst Eier oder so... --LutzBruno Schreib mal wieder 09:19, 24. Jul. 2010 (CEST)
@LutzBruno: Werbung in der Planwirtschaft war schon was anderes als heute und diente insbesondere auch anderen Zwecken (dass es wie im Westen nur den Umsatzzahlen diente, stimmt so nicht). Auch dass sie von den Betrieben formuliert wurde, stimmt vermutlich höchstens zum Teil. Werbung in der DDR-Planwirtschaft hatte mindestens teilweise den Zweck, Bedürfnisse in bestimmte Richtungen (wo es keinen Mangel gab) zu wecken oder zu stärken und gleichzeitig von anderen Dingen (wo eklatanter Mangel herrschte) abzulenken. In der Werbung für den Weißkohl drückt sich z.B. aus, dass es da offenbar ein Überangebot gab, während anderes Gemüse vermutlich fehlte. Die Werbung für Eier spricht auch dafür, dass es Schwierigkeiten gab, die Eierproduktion loszuwerden (gleichzeitig hoffte man vielleicht dadurch, den Fleischkonsum zu reduzieren (Fleisch (jedenfalls manches) war häufig knapp)). Die Fischwerbung ist wahrscheinlich ähnlich zu interpretieren. Auch der Apfelmus-Spruch kündete vermutlich von einer überduchschnittlich guten Apfelernte. - Also, Werbung hatte schon etwas, was typisch DDR war. (Ob das in diesen Artikel gehört, weiß ich allerdings auch nicht.) -- lley 15:50, 22. Jul. 2010 (CEST)
Wenn Du nun für Diese Belehrung noch ne brauchbare Quelle hast, solltest Du das in den Abschnitt Werbung schreiben! Allein die Sprüche halte ich nicht für Relevant... Und natürlich hatten die Betriebe auch in der Planwirtschschaft für den Absatz ihrer Produktion zu sorgen um das Planziel zu erreichen. Das ist natürlich auch Bestandteil der Politischen Ökonomie. Du meinst vermutlich die DEWAG. Ja sicher war die gelenkt, aber ich würde nicht behaupten, das Betriebsleiter nicht ihre eigenen Werbemaßnahmen formulieren durften, das müßtest Du belegen... Grüße --LutzBruno Schreib mal wieder 09:08, 24. Jul. 2010 (CEST)
Ich muss überhaupt nichts belegen, solange ich nichts in den Artikel schreiben will. Ich wollte lediglich deine Sicht auf die Werbung in der DDR hier korrigieren bzw. ergänzen, die ist mindestens zu eindimensional. Auch habe ich weder geschrieben, dass die Betriebe nicht für ihren Absatz zu sorgen hatten, noch, dass Betriebsleiter keine eigenen Werbemaßnahmen formulieren durften. (Allerdings bin ich mir auch nicht sicher, ob sie das durften. Werbung jedenfalls, die im Fernsehen lief oder anderweitig DDR-weit zu sehen war (und in der Liste im Artikel stehen (fast) nur solche Werbesprüche), sind ganz bestimmt nicht in Alleinverantwortung irgendwelcher Betriebsleiter entstanden.)
Ich habe aber auch oben bereits geschrieben, dass ich nicht sicher bin, ob das alles in diesen Artikel gehört. Nur deine Begründung für eine mögliche Löschung war eben falsch. -- lley 18:27, 24. Jul. 2010 (CEST)
Durch die Anfrage weiter unten bin ich jetzt zufällig auf diesen Weblink über Werbung in der DDR gestoßen. Da steht unter anderem: Werbung war Sache der DEWAG, der Deutschen Werbe- und Anzeigengesellschaft der DDR. Der Parteibetrieb hatte das Monopol. Auch die anderen von mir beschriebenen Dinge finden sich dort mehr oder weniger wieder. -- lley 19:24, 24. Jul. 2010 (CEST)
Irgendwie bin ich immer davon ausgegengen, das alle Diskussionsseiten der Artikel nur dazu da sind, sich über die Verbesserung der Artikel auszutauschen. Aber wenn Du gar nichts am Artikel ändern willst, sondern nur einen alten Ingenieur-Ökonom "korrigieren bzw. ergänzen" willst bitte... Mir geht es hier weiterhin nur um den Artikel... Grüße --LutzBruno Schreib mal wieder 20:29, 24. Jul. 2010 (CEST)

Wortschöpfungen

Ich habs - auch wenn ich den Gedanken, dass eine Abhandlung über den DDR-Sprachgebrauch eine Habil-Arbeit wäre, nachvollziehen kann - zurückverschoben. "Wortschöpfungen" passt gar nicht. Wohl die Hälfte der Begriffe von Aktivist über die Brigade und den Broiler zum Dispatcher - sind keine DDR-Schöpfungen, aber dennoch typischer DDR-Sprachgebrauch. --Global Fish 08:03, 21. Jul. 2010 (CEST)

Dazu kommt, daß Begriffe wie "Abschnittsbevollmächtigter" oder "Kommunale Wohnungsverwaltung" zwar für viele Ohren ungewohnt klingen, aber lediglich Kombinationen von vorhandenen Begriffen waren, und somit die "Schöpfungshöhe", wie es hier so schön heißt, nicht besonders hoch lag. Natürlich umfasst der Sprachgebrauch sehr viel, aber wenn man das Allgemeinwissen zur Deutschen Sprache außen vor lässt, ist der Kern hier ziemlich gut beschrieben.Oliver S.Y. 08:20, 21. Jul. 2010 (CEST)
Gut. Aber macht Euch doch bitte mal Gedanken, wie wir das hier korrekt nennen können. Den Sprachgebrauch triffts eben auch nicht. TJ. Fernſprecher 06:47, 22. Jul. 2010 (CEST)
Mal in die Runde gefragt: sehen denn noch andere hier Änderungsbedarf bzgl. des Lemmanamens? --Global Fish 13:25, 22. Jul. 2010 (CEST)
I net wirklich. --Pfiat diΛV¿? Noch Fragen? 13:36, 22. Jul. 2010 (CEST)

Zusammenfassung der alphabetischen Sortierung im derzeitigen Abschnitt 2 des Inh.Vz.

Eine Möglichkeit habe ich selbst eingebracht, welche aber wieder revertiert wurde [7]. Ich weiß nicht was das Problem war. Wiederherstellen tue ich nicht, da bereits neue Beiträge verfasst wurden. Neu anlegen ist mir zu mühsam. Auf jedenfall stört es derzeit das äußere Erscheinungsbild. --Vergelter 17:21, 22. Jul. 2010 (CEST)

Habs Dir auf meiner Disk schon geantwortet. Html-tags sind ausdrücklich unerwünscht. Einfach ginge so etwas:


A
  • Abfall
  • Auto
B
  • Bär
  • Brikett
Aber brauchen wir das im Moment, solange hier noch viel hin und her editiert wird? --Global Fish 17:24, 22. Jul. 2010 (CEST)

"parteilich" als ideologische Neufärbung

In Hinblick auf "parteilich" handelt es sich eigentlich um keine Neufärbung, sondern - im Unterschied zum negativ belegten "parteiisch" - eine Wortneuschöpfung. Außerhalb der DDR existierte das Wort für sich allein entweder nur in adverbieller Verwendung, z.B. "parteilich organisiert" usw. oder als Bestandteil längerer Adjektive wie "innerparteilich".-- 80.141.230.195 00:32, 24. Jul. 2010 (CEST)

naja aber es exisierte unter anderem Sinn ist somit also doch eine Neufärbung - oder? --LutzBruno Schreib mal wieder 09:22, 24. Jul. 2010 (CEST)

Aber eben nur als Adverb oder Bestandteil eines Adjektivs. Als selbständiges Eigenschaftswort in der Bedeutung war es eine Neuerfindung. Das ist etwas anderes als eine Umfärbung. Ideologisch umgefärbt waren etwa Wörter wie "Patriot". Linke Demonstranten in Westdeutschland wurden im DDR-Rundfunk beispielsweise als "Patrioten" bezeichnet, ebenso wie sowjet-treue Afghanen, die gegen die "konterrevolutionären Banditen" kämpften. Amerikanische Raketen in Westdeutschland waren per östlicher Definition immer "Erstschlagswaffen" usw.

Natürlich war auch der westliche Rundfunk nicht ganz frei von Stilblüten. So wurde - in der eigentlichen Wortbedeutung unzutreffenderweise - das Apartheitsregime hartnäckig als "die südafrikanische Minderheitsregierung" bezeichnet.-- 80.141.209.108 11:17, 24. Jul. 2010 (CEST)

Werbung II

Obgleich es für den Artikel sicher nicht relevant ist, habe ich mal eine Frage, die ich nirgends sonst beantwortet finde. In welchem Rahmen gab es in der DDR überhaupt Produktwerbung? Gab es z.B. Werbeblöcke im Kino oder Fernsehen? Die Auswahl an Konsumgütern war ja nicht gerade üppig.-- 80.141.209.108 14:34, 24. Jul. 2010 (CEST)

An Werbespots im Kino kann ich mich nicht erinnern. Dafür gab es im TV etliche Beiträge, die man als Werbung im Sinn von "Produktinformation" bezeichnen kann. Teilweise der reinen Aufklärung geschuldet - zB. bei der Umstellung von Kohle bzw. Stadtgas auf Erdgas, war es auch als PR für Ersatzprodukte gedacht. Egal ob Strumpfhosen aus Kunstfaser oder anderes aus "Elaste und Plaste". Dazu kamen Spots für Veranstaltungen, wo Werbung und Information fließend ineinander über gingen. Gegen den letzten Satz muß ich aber protestieren, die "Auswahl" an Konsumgütern war vom Typus her ja vorhanden, es mußte wegen des Mangels nur kaum etwas davon beworben werden, außer es war so schlecht, daß der Ruf ruiniert war. Ich denke aber, wenn man von Werbung in der DDR schreibt, ist der Print- und Außenwerbebereich viel bedeutsamer als der TV-Bereich, bei einem, bzw. zwei Sendern mit max. 15h Sendezeit am Tag in Ost- wie West bis Mitte der 80er nicht wirklich vergleichbar von der Wirkung. Oliver S.Y. 18:45, 24. Jul. 2010 (CEST)
Es gab einen Werbeblock im Vorabend-Programm des DDR-Fernsehens. Und selbstverständlich gab es auch alle Werbeträger, die es bereits vor der Verbreitung des Fernsehens gab. Abgesehen davon, dass der Satz: "Die Auswahl an Konsumgütern war ja nicht gerade üppig", lediglich ein Klischee wiederholt, betrifft Werbung nicht nur Konsumgüter. Schau dir einmal bewusst die heutige Plakatwerbung an. Da werden nicht nur einzelne Produkte beworben, sondern auch ganze Branchen ("die deutsche Milchwirtschaft"), Spendensammel-Organisationen, bestimmte Verhaltensweisen ("Gib AIDS keine Chance!") usw. In der DDR war das ähnlich. -- Dirk Bindmann 18:56, 24. Jul. 2010 (CEST)
Siehe auch Tausend Tele-Tips. Nach meiner Erinnerung gab es (so, wie der Artikel auch nahelegt) Werbung im DDR-Fernsehen aber nur bis etwa Mitte der 70er-Jahre. -- lley 19:19, 24. Jul. 2010 (CEST)
Als Ergänzung: Werbung in der DDR auf der Website des MDR. -- lley 19:26, 24. Jul. 2010 (CEST)
Also wer den Artikel auf diesem ´Link mal wirklich durchliest, versteht vielleicht, warum der Abschnitt Werbung so gelöscht gehört, oder vollkommen überarbeitet gehört... Freiwillige? --LutzBruno Schreib mal wieder 20:43, 24. Jul. 2010 (CEST)
Ich verstehe nicht, in welcher Richtung der Artikel auf dem Link auf Dich wirkt? Weil er so Schrott ist, oder weil er so viel besser ist als in unserem Artikel hier?
Ganz löschen will diesen Abschnitt keiner außer Dir, so wie ich das sehe; auch wenn ich finde, dass gut zwei Drittel der Sprüche aus verschiedenen Gründen entbehrlich sind.
Zur Ausgangsfrage: es gab auch durchaus Präsenz von Werbung an (oft jahrelang hängenden) Plakaten im Straßenraum oder in der Presse in verschiedener Form. -- diskreter Versand, H. Kästner, Dresden ;-) Global Fish 22:07, 24. Jul. 2010 (CEST)

Ungültiges Archivierungsziel

Die Zielangabe bei der automatischen Archivierung dieser Seite ist ungültig. Sie muss mit demselben Namen wie diese Seite beginnen. Wende dich bitte an meinen Besitzer, wenn das ein Problem darstellen sollte. ArchivBot 06:51, 1. Aug. 2010 (CEST)

erledigtErledigt Harry8 19:43, 11. Aug. 2010 (CEST)
Danke!--LutzBruno Sag's mir! 23:44, 11. Aug. 2010 (CEST)

Junge Pioniere

siehe Benutzer Diskussion:Rita2008#Jungpioniere --Rita2008 13:45, 14. Aug. 2010 (CEST)

gut gestehe meine Bildungslücke ein und behaupte von nun an das Gegenteil. Sorry, war mir da ganz sicher... Grüße --LutzBruno Sag's mir! 17:16, 14. Aug. 2010 (CEST)

spritsorten an intertank

nach TGL 6428 gab es folgende spritsorten:

  • MINOL: 79 oktan bis anfang 1980er. danach: Normal 88 oktan und Extra 92 oktan
  • Intertank: Spezial 91 oktan, Super 98 oktan.

alles war gegen "ostmark" zu haben, es gab hier keine restriktionen. siehe z.b. auch hier -- ΚηœrZupator   21:39, 19. Sep. 2010 (CEST)

Abkürzungen

Ich dachte, die Abkürzungen sind inzwischen in den Artikel Liste von Abkürzungen (DDR) ausgelagert. Jetzt sehe ic, dass .B. unter dem Buchstaben V fast nur Abkürzungen stehen. Wie wolle wir denn nun verbleiben? --Rita2008 12:40, 19. Dez. 2010 (CET)

Nicht nur unter V -- Anton-Josef 13:06, 19. Dez. 2010 (CET)

Schwindelkurs

Der Spiegel als Referenz ist ja ganz schön, aber soweit ich mich erinnere war mit "Schwindelkurs" eher der Kurs 1:8 bis 1:10 gemeint, der in Westberliner Wechselstuben geboten wurde. Siehe da z.B. http://www.halleforum.de/viewtopic.php?topic=4069&forum=28&start=20 #29. --Rita2008 18:38, 21. Dez. 2010 (CET)

Aber das steht doch so auch im WP-Artikel, oder nicht? --Benatrevqre …?! 22:39, 22. Dez. 2010 (CET)

Edits 20.12.10

Da ich drauf angesprochen wurde, hier nochmal die Begründung für meine Zweifel:

  • US- oder USA- / es wird behauptet, daß dies DDR-Sprachgebrauch war. Und ich finde auch diverse Fundstellen in meinen Büchern dafür. Nachteil, es gibt keinen Beleg für die Zuschreibung dafür. Es kann genausogut sein, daß im Osten weiter Deutsch wie vor 1933 gesprochen wurde, während im Westen nach 1945 Änderungen geschahen. Für solch weitgreifende Aussage hätte ich gern eine Referenzierung. Beispiel: Spiegel 14/1947 [8]. Dort steht: "Sie fügt hinzu, die britische Botschaft sei, genau wie im Dezember 1942 Pearl Harbor, für die USA-Regierung die Verpflichtung, "das Volk und die Welt vorwärts zur Sicherheit zu führen" - zwei Jahre bevor die DDR gegründet wurde, in einer bekannten Hamburger Zeitung (Hamburg lag dann auch später nicht in der DDR)
  • Bärenfotze - gab es diesen Begriff? Vieleicht - war er allgemeiner Sprachgebrauch, sicher nicht. Ich hab ihn als Slangausdruck entfernt. Soldaten, Bauarbeiter und Häftlinge bestimmten genausowenig denn DDR-Sprachgebrauch wie sie heute für den Bundesdeutschen Sprachgebrauch relevant sind, egal was man persönlich kennt. Ansonsten bitte auch hier sprachfachlich referenzieren.Oliver S.Y. 14:52, 20. Dez. 2010 (CET)
Bärenfotze gab es; kann ich bestätigen. Allerdings nur bei der Armee, evtl. noch auf dem Bau (Trasse?). Und Votze wurde in der 70ern noch mit V geschrieben. Saxo 11:45, 7. Jan. 2011 (CET)

fehlende Begriffe

Bundi - stand im Osten für Bürger der BRD und im Westen für Angehöriger der Bundeswehr

Also Bundi kenn ich gar nicht. Ich kenn nur Wessi. छातीऀनाएल - chartinael 13:23, 7. Jan. 2011 (CET)

n-Raum-Wohnung - Ggs. zu Sprachgebrauch West n-Zimmer-Wohnung (n steht für Anzahl der Räume/Zimmer)

Soweit ich weiß, war Raum und Zimmer was anderes. In Raum war die Küche mit inbegriffen. Eine 2ZKB-Wohnung im Westen entsprach einer Dreiraumwohnung in der DDR. Müßte aber noch jemand bestätigen, bin mir nicht zu 100% sicher. Saxo 11:49, 7. Jan. 2011 (CET)
Nee, ne 3-Raum-Wohnung hatte 3 Zimmer also 3 Wohnräume. छातीऀनाएल - chartinael 13:20, 7. Jan. 2011 (CET)

zur Disco - im Osten ging man zur Disco (als Veranstaltung, die z.B. im Kulturhaus stattfand), im Westen dagegen ging man in die Disco (in das Gebäude)--213.61.61.210 15:34, 4. Jan. 2011 (CET)

Also, ich für meinen Teil habe beide Varianten verwendet. Für mich ist "Zur" ... nur bis hin, aber nich rin. Genauwie bei "Zum" ... छातीऀनाएल - chartinael 13:23, 7. Jan. 2011 (CET)

Ideologie

<flame on>Ein widerlicher, komplett ideologisch gefärbter Artikel. Da liegen die Gefahren der Wiki schön deutlich zu Tage.<flame off>

Mein erster Treffer zum Begriff "Kulturhaus" war bei einer ganz kurzen Suche: http://books.google.de/books?id=yNa_B2NPegYC&pg=PA57q=kulturhaus - geschrieben vom jüdischen Historiker und Schriftsteller H. G. Adler, der in den 1930-er(!!!) Jahren an der Deutschen Universität in Prag studierte.

Zur Wissensmehrung: Adler ist 1947 vor den Kommunisten nach England geflohen. Das Buch wurde 1968 in Freiburg i. Br. aufgelegt. Kein Hauch von DDR…<flame off> -- Weblaie 20:46, 29. Dez. 2010 (CET)

Ich halte den Artikel ja für ein nicht gerade ideales Sammelsurium, aber warum er nun auch noch „widerlich“ sein soll, müsstest du schon erklären. Dass in der DDR Begriffe (teilweise umgedeutet) verwendet wurden, die es auch schon vorher gab, steht außer Zweifel und auch im Artikel. Und beim Kulturhaus ist es doch so, dass dieser Begriff im Westen eher nicht verwendet wurde und er heute im Deutschen als typischer DDR-Begriff wahrgenommen wird. Wo liegt also das Problem? --Martin Zeise 08:47, 2. Jan. 2011 (CET)
Wie Weblaie zeigte, ist "Kulturhaus" kein typisches DDR-Wort (und schon gar kein typischer "DDR-Begriff"). Darin liegt das Problem. Wenn du meinst, in der DDR sei "Kulturhaus" umgedeutet worden, solltest du den neuen Sinn nachweisen.
Dass das Wort "im Westen eher nicht verwendet wurde" bezweifle ich. Jedenfalls finden sich allein im Archiv der "Zeit" 376 Belege, wo von Kulturhäusern am Rhein, in Hessen, in Frankreich und anderswo berichtet wurde. In anderen Zeitungen und Zeitschriften wird das ähnlich gewesen sein. -- Dirk Bindmann 16:42, 2. Jan. 2011 (CET)
Es gibt im DDR-Sprachgebrauch ganz wenig Wörter (sieht man mal von Wörtern ab, die auch Dinge beschreiben, die es nur in der DDR gab), die es nicht im Westen oder schon vorher in Deutschland gab. Das Spezifische am DDR-Sprachgebrauch sind Wörter, die *deutlich* häufiger in der DDR gebraucht wurden und/oder in einem anderen Sinne gebraucht werden. Ob Kulturhaus wirklich hier rein muss, weiß ich nicht; aber dass es *auch* im Westen gebraucht wurde, muss kein zwingender Grund dagegen sein. --Global Fish 17:33, 2. Jan. 2011 (CET)
Google hat ja mit dem Books Ngram Viewer ein schönes neues Spielzeug entwickelt. Schaut man sich dort einmal das Vorkommen des Wortes Kulturhaus über die Zeit an, wird ein starker Anstieg des Gebrauchs in den 1950er Jahren deutlich, was zeitlich sehr gut mit dem massenhaften Bau von Kulturhäusern in der DDR zusammenfällt. Auch eine Google-Buchsuche nach diesem Wort, die ja hier eingangs schon erwähnt wurde, zeigt ein deutliches Übergewicht des Gebrauchs in der DDR bzw. den „neuen Bundesländern“ (lässt man mal die ganzen aufs Ausland bezogenen Fundstellen weg). --Martin Zeise 14:51, 9. Jan. 2011 (CET)
Und wieso sollte man "die ganzen aufs Ausland bezogenen Fundstellen" weglassen? Heißt doch, dass es auch im Ausland Kulturhäuser gab. --Rita2008 17:37, 9. Jan. 2011 (CET)
Das bestreite ich ja gar nicht. Hier geht es aber meines Erachtens mehr um die Besonderheiten des Sprachgebrauchs der DDR im Vergleich/in der Abgrenzung zu westdeutschen Sprachgebrauch. Und in der DDR wurde der Begriff viel häufiger verwendet (weil es eben sehr viel mehr Kulturhäuser gab). Allerdings fehlt mir nun doch die Lust, das Thema noch weiter auszuknautschen. Ob der Begriff nun hier drin bleibt oder nicht, ist mir letztendlich egal. --Martin Zeise 18:34, 9. Jan. 2011 (CET)
DDR-Typisch war "Kulturhaus" allemal! Ausgehend davon dann Begriffe wie "Haus der Werktätigen" ... Die Tatsache, das Begriffe auch in anderen Ländern ab und zu Verwendung fanden, dann sicher aber unter anderen "Vorzeichen", ändert meiner Ansicht nach nichts daran, das diese Begriffe hier her gehören. --LutzBruno Sag's mir! 20:06, 9. Jan. 2011 (CET)

Unsere DDR

Das mit der kommunikativen Zwangssituation ist ja wirklich albern. Wenn ein DDR-Bürger "unsere DDR" sagte, stand er unter einer kommunikativen Zwangsituation? Die Merkelin hat zur Neujahrsansprache den Begriff unser Deutschland verwendet - unter welchem Zwang stand sie dabei? Oder unter welchem Zwang stehen die Mitglieder der SPD, wenn sie untereinander Genosse sagen? Saxo 11:58, 7. Jan. 2011 (CET)

Also ich keine niemanden, der überhaupt das Kürzel "DDR" gebraucht hat (schon gar nicht ausgesprochen). "Hier im Osten" schon eher. Wenn jemand "unsere DDR" gesagt haben sollte, war er mit Sicherheit bei den 10% IM, wobei wahrscheinlich nicht mal alle dort in Führung befindlichen Subjekte das außerhal der Gespräche mit dem Führungsoffizier gebraucht hat.94.223.125.51 22:35, 9. Feb. 2011 (CET)
So einen Unsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen! (Kopfschüttel)--LutzBruno Sag's mir! 00:11, 10. Feb. 2011 (CET)
So ein Mist, jetzt muß mich doch tatsächliche eine IP überführen, IM gewesen zu sein... </witz> Also ich habe das Wort DDR benutzt und einige Zeit gebraucht (einige Monate, vielleicht ein/zwei Jahre), um diese 41 Jahre währende Selbstverständlichkeit wieder aus meinem Sprachgebrauch rauszukriegen. "Im Osten" hab ich dann NACH dem Beitritt gesagt, einfach, weil "neue Bundesländer" zu lang und mir zu blöd war. Ich hab ja zur DDR auch nicht "15 Bezirke" gesagt. "Im Osten" - das war in der DDR das Gebiet östlich der Oder-Neiße-Grenze. Ich benutze doch keine Himmelrichtungsangabe, um das Gebiet zu lokalisieren, wo ich selbst bin. Von Moskau aus gesehen hätte ich "im Westen" gewohnt. Saxo 10:35, 10. Feb. 2011 (CET)

Zweifelderball

Als nachwendesozialisiertes Ostkind fällt mir ein Wort ein, das zumindest zu meiner Schulzeit (90er/00er) allgegenwärtig war und das ich ebenso wie "Polylux" für typisch ostdeutschen Sprachgebrauch halte: "Zweifelderball" für das Spiel, das auch als Völkerball bekannt ist. Google findet zu dem Wort, sofern sie regionalisierbar sind, praktisch nur Webseiten von Schulen der neuen Länder. Nun weiß ich aber nicht, inwiefern man in der DDR von "Zweifelderball" sprach; nach Aussage meiner Eltern scheint durchaus auch "Völkerball" gebräuchlich gewesen zu sein. Interessant finde ich hieran vor allem, dass es sich hier tatsächlich um ein Denotat handelt, das in Ost und West in gleicher Form existiert und nur unterschiedlich heißt (auch heute noch) und nicht um ein DDR-Spezifikum wie "Arbeiterfestspiele" oder "Intershop" ;) .... Also dann: Wer weiß Näheres? --slg 00:45, 4. Feb. 2011 (CET)

"Zweifelderball" höre/lese ich hier zum ersten mal. In meiner Schulzeit (ab '75, Rand Berlin) haben wir immer Völkerball gespielt. --Escla ¿! 09:13, 4. Feb. 2011 (CET)
Wir (Brandenburg) sagten in den 60ern Völkerball, aber soweit ich weiß, wurde der Name (oder sogar auch das Spiel??) irgendwann verboten, weil es zu politisch aggressiv klang. Völker kämpften nach der sozialistischen Überzeugung MITeinander (gegen die Ausbeuterklasse), nicht gegeneinander. Zweifelderball könnte in den 80ern bereits üblicher Ausdruck gewesen sein, bin mir aber nicht ganz sicher. Saxo 10:41, 10. Feb. 2011 (CET)
Quatsch, das Spiel verboten. Es ist exzessiv gespielt worden. Ich habe aus den 80ern noch die Namen "Zweifelderball", "Zweivölkerball", "Felderball" und "Völkerball" im Ohr. Die Worte klingen auch sehr ähnlich, zumindest bei uns. -- Zitronenpresse 16:07, 23. Mai 2011 (CEST)

Ortsnamen

Einwand von Global Fish: Sorry, aber das sind normale, heute noch übliche Marketingnamen. (bis auf Seiffen, ist und war nie Stadt). Wir listen doch auch nicht "Haus" oder "Baum", nur weil diese Wörter *auch* in der DDR gesagt wurden. Es geht um DDR-*Spezifika*.

Meine Antwort: Es geht doch um den Sprachgebrauch. Diese Wendungen sind häufig und auch in den Nachrichten verwendet worden. Diesen Sprachgebrauch gab es im Westen so nicht. Als "Marketingnamen" hat das auch keiner bezeichnet. Die waren auch nicht als Marketing gemeint, eher so als "Ehrennamen". Das ist der Unterschied. Das DDR-*Spezifikum*. Und eine andere Sache: Der Name Heldenstadt Leipzig ist in der Wendezeit geprägt worden, in Anlehnung an diese Sitte der "Ehrennamen". -- Zitronenpresse 13:16, 23. Mai 2011 (CEST)
Die Namen sind einerseits im Konkreten nicht DDR-spezifisch, sondern heute noch genauso üblich. Mal ganz auf die Schnelle: Seidenblumenstadt Sebnitz, Robert-Schumann-Stadt Zwickau, Uhrenstadt Ruhla (wobei die heute wohl keine Uhren mehr produzieren, aber das ist keine Sache des Sprachgebrauchs)],Spielzeugdorf Seiffen, Spitzenstadt Plauen. Alles genauso üblich.
Und wenn Du meinst, die ganze Art dieser Namensgebung wäre DDR-typisch und hätte noch im heutigen Osten überlebt: gibts im Westen analog. Google mal nach Schuhstadt Pirmasens, Bierstadt Kulmbach, Beethovenstadt Bonn, Expo- und Messestadt Hannover etc. pipapo.--Global Fish 13:54, 23. Mai 2011 (CEST)
+1, allerdings werden wohl in Ruhla noch Uhren produziert, sagt Tante google :-) -- A.-J. 13:58, 23. Mai 2011 (CEST)
Also wenn ihr mit dem Argument kommt, dass nur das DDR-spezifisch ist, was nach 1990 verschwunden ist, dann muss auch Stolberg von der Liste. Die nennen sich heute immer noch Thomas-Müntzer-Stadt Stolberg. Und Eisenhüttenstadt heißt nach wie vor Eisenhüttenstadt. Und wenn eine "Thomas-Müntzer-Stadt Stolberg" nicht DDR-spezifisch ist, warum soll dann eine "Thomas-Müntzer-Stadt Mühlhausen" als DDR-spezifisch gelten. Das Argument mit "heute noch genauso üblich" zieht nicht. Wenn ihr an dieses Argument glauben würdet, dann müsstet ihr den ganzen Artikel mächtig ausdünnen. Da ist vieles drin, was heute noch genauso üblich ist. -- Zitronenpresse 15:43, 23. Mai 2011 (CEST)
Worauf ich hinaus wollte, ist, dass diese Beinamen im Osten viel stärker gebraucht wurden. Den Ausdruck "Messestadt Hannover" habe ich in der Tagesschau nie gehört, ich kann mich nicht daran erinnern. Die "Messestadt Leipzig" gabs in DDR-Nachrichten häufig, aber in der Tagesschau eben nicht. -- Zitronenpresse 15:43, 23. Mai 2011 (CEST)
Und noch etwas zum "Propagandistischen" der Namenszusätze. Eine "Thomas-Müntzer-Stadt" wäre propagandistisch, sagt der Artikel. Ist dann auch eine "Martin-Luther-Stadt" Wittenberg oder eine "Martin-Luther-Stadt" Eisenach propagandistisch? Ist es Propagandismus, wenn man Wittenberg als "Martin-Luther-Stadt" bezeichnet? Wenn ich euch richtig verstehe, dann sind doch solche "Beethovenstädte" und "Lutherstädte" überall ganz üblich. Betreibt man nach euerer Meinung im Westen Namenspropagandismus? Nur mal so aus Neugier. -- Zitronenpresse 15:43, 23. Mai 2011 (CEST)
Was im Umgangssprachlichen spezifischer DDR-Sprachgebrauch war, muss nicht 1990 verschwunden sein, sondern kann sich bis heute gehalten haben. Was im Offiziellen spezifischer DDR-Sprachgebrauch war, ist um 1990 (oder kurz danach) verschwunden, ansonsten wäre es kein spezifischer DDR-Sprachgebraucht. Insofern meine Einschränkung auf offizielle Ortsnamen hier: die sind überprüfbar.
Was die unpolitischen Städtebeinamen wie "Messestadt" oder "Spitzenstadt" usw. angeht: nach meiner Auffassung ist sind sie nicht im entferntesten DDR-spezifisch. Ich würde im Gegenteil sagen, sie sind heute verbreiteter als damals. "Universitätsstadt Ulm" steht auf den Ortsschildern, Dutzende Städte nennen sich "Große Kreisstadt" (obwohl sie weder groß noch Kreisstadt sind ;-)), oder, um eine Bsp. aus dem Osten zu bringen: Grabow will sich jetzt "Fachwerkstadt Grabow" auf die Ortsschilder schreiben.
Völlig erechtigt scheint mir Deine Kritik am "propangadistisch" zu sein. Das ist ein POV-Wort. Und wo liegt der Unterschied zwischen "propangadistisch" und einer legitimen Ehrung? Bei Fällen wie Thomas Müntzer kann man das getrost so oder so sehen.
Apropos, betrifft jetzt nicht Deine Änderungen: ist Thomas Müntzer Stadt Stolberg (im Gegensatz zu Mühlhausen, da ist es klar) als offizieller Name belegt? Meine PLZ-Bücher und Atlanten sagen nichts davon; wenn, dann kann es nur sehr kurzzeitig vor 89 gewesen sein. --Global Fish 17:41, 23. Mai 2011 (CEST)
Stolberg: Am 10. September 1989 wurde das Denkmal von Klaus Messerschmidt zum Müntzerjubiläum (500. Geburtstag) eingeweiht. Gleichzeitig erhielt die Stadt den Titel "Thomas-Müntzer-Stadt" verliehen. Und das ist die Stelle, wo deine Definitionsprobleme anfangen. Die "Thomas-Müntzer-Stadt" gibts noch heute, also ist es nach deiner Definition nicht DDR-spezifisch und müsste aus der Liste raus. Diese Definition hilft uns nicht wirklich weiter. Aber das muss sie auch nicht. Wir können uns ja einigen, dass wir einfach nur die offiziell verliehenen Beinamen und Umbenennungen im Artikel lassen, das POV-Wort "propagandistisch" rausnehmen und die "Seidenblumenstädte" weg lassen, um die Diskussion abzukürzen.
Übrigens gibt es für die Große Kreisstadt klare Kriterien. Nicht jeder Ort darf sich so nennen. -- Zitronenpresse 18:36, 23. Mai 2011 (CEST)
Danke für die Stolberg-Erklärung! Wusste ich nicht. Nein, heute *heißt* sie nicht mehr Thomas-Müntzer-Stadt, jedenfalls nicht offiziell. Ansonsten: ja," propangadistisch" raus. Wobei ich mittlerweile sowieso frage, wozu wir hier in diesem Artikel diese Ortsnamen überhaupt brauchen. Dann kommt der nächste mit Straßennamen. Straßennamen waren eigentlich sowieso typischer, Ernst-Thälmann war überall; umbenannt wurden vergleichsweise wenig Orte. Vielleicht sollte man die mal in einer Liste sammeln. Eigentlich kann hier der ganze Ortsnamen-Teil raus; aber ich streite mich nicht drum, ich nehm das "propangadistisch" mal raus. --Global Fish 21:14, 23. Mai 2011 (CEST)
Ortnamen raus? Gute Idee. Dann bitte gleich noch alle Begriffe hinter denen "scherzhaft" oder "ironisch gemeint" steht. Vielleicht direkt trennen in Sprache der Aktuellen Kamera und des ZK sowie in Umgangssprache im Alltag? -- A.-J. 21:21, 23. Mai 2011 (CEST)
Die Ortsnamen können auch gerne raus. Aber was m. E. völlig überflüssig ist: "Humoristische Interpretation von Abkürzungen". Irgendjemand denkt sich ein paar Wortkombinationen aus. Was soll das eigentlich? Einen Trennunung zwischen offiziellen und umgangssprachlichem halte ich grundsätzlich für gut. Ich befürchte bloß, dass es dann Zweifelsfälle geben wird und Diskussionen über die Zuordnung, Z.B. bei Campingbeutel. Ist das umgangssprachlich oder offizielle Bezeichnung? Gabs nicht auch mal eine Liste mit DDR-Marken? Da könnte man die Mondos gleich mal rauswerfen. -- Zitronenpresse 22:08, 23. Mai 2011 (CEST)
Es gibt eine Liste Markennamen und Produkte in der DDR, die ist durch geballte Ostalgie noch kränker :-) -- A.-J. 08:37, 24. Mai 2011 (CEST)

"Humoristische Interpretation von Abkürzungen"

Diesen Abschnitt möchte ich in Frage stellen. Er ist verzichtbar, weil unbelegt und unbelegbar. Außerdem bringt er keinen wirklichen Informationsgewinn. Hatten die aufgelisteten pseudohumoristischen Deutungen der Abkürzungen wirklich eine relevante Verbreitung? Sind sie überhaupt in der DDR entstanden oder erst danach? Die einzige Abkürzungsdeutung, die mir aus DDR-Zeit bekannt war, ist die mit ARD. Aber wie weit verbreitet das war, oder obs nicht die ARD selber erfunden hat, kann ich nicht sagen. -- Zitronenpresse 13:33, 27. Mai 2011 (CEST)

Der Abschnitt kann gerne entfallen. Um den ist es nicht schade. Das mit der ARD war schon aus der DDR bekannt. Aber nicht verstehen kann ich, was Deine sonstigen jüngsten Löschungen bezwecken sollen. Gerade "abkindern" (als Slang) oder "Deli-Hering" als (verbreitete) Handelsbezeichung halte ich für DDR-typischen Gebrauch reinsten Wassers. Vielleicht doch erstmal ne Sammlung von Streichkandidaten hier zur Diskussion stellen? --Global Fish 19:16, 30. Mai 2011 (CEST)
Auch im Westen gabs "abkindern". Siehe auch Ehekredit. Ist also nix spezifisches. Oder kann man nach weisen, dass das Wort in den Westen exportiert wurde? "Deli-Hering" hätte man drin lassen können. Ich hatte es unter Markennamen und Produkte in der DDR angesehen. Aber es kann gern wieder rein. "C&A" fällt für mich unter "Humoristische Interpretation von Abkürzungen". "TGL" ist Abkürzung. Da gibts eine eigene Liste. -- 20:02, 30. Mai 2011 (CEST) (ohne Benutzername signierter Beitrag von Zitronenpresse (Diskussion | Beiträge) )
Viele, fast alle, Wörter, die es in der DDR gab, gab es *auch* im Westen. Das Spezifische kommt in einer deutlich unterschiedlichen Verbreitung (was Häufigkeit und/oder Bedeutungsnuancen angeht). Die Angaben in Ehekredit sind im übrigen komplett unbelegt. Ich würde sehr bezweifeln, dass es vergleichbar ist. Der Ehekredit war in der DDR nun eindeutig ein Massenphänomen, das es im Westen so nicht gab. Googlen verweist jedenfalls klar auf die DDR-Gebrauch.
TGL sollte hier raus, ja. Dass ich den Abschnitt "humoristische Interpretation von Abkürzungen" für entbehrlich halte, ist das eine. Da stand m.E. (bis auf ARD) nur Müll drin. C&A war dagegen relativ gängig; wichtig ist es aber auch nicht. --Global Fish 20:11, 30. Mai 2011 (CEST)
Unbelegt ist vieles auf der Liste. Und besonders die Begriffe, die "scherzhaft, ironisch" waren vielleicht auch nur lokal und nicht überall verbreitet. Aber ich nehme "abkindern" mal wieder rein. -- Zitronenpresse 20:39, 30. Mai 2011 (CEST)
Danke! Ja, natürlich ist vieles unbelegt. Man kann es nicht lösen. Vieles wurde zeitgenössisch ja nicht in schriftlichen Veröffentlichungen festgehalten; und andere Sammlungen zum angeblichen DDR-Sprachgebrauch sind keinen Deut besser als die hier. --Global Fish 20:48, 30. Mai 2011 (CEST)

Essgeldturnschuh

Also meines Wissens kostete das Paar Turnschuhe 11 Mark Ost, also genau das Geld, das für einen Monat Schulspeisung auszugeben war. 2,75 M - so billig war es auch in der DDR nicht. Diese Turnschuhe waren eigentlich typische Segelschuhe, wasserfest, sehr biegsam mit Saugnapf an der Sohle. Nur daß man sie aus Kostengründen als normalen Turnschuh im Sportunterricht verwendete mit all seinen Nachteilen (wasserundurchlässig, Spüren von Steinen - die es auf einem Schiff nicht gibt - durch die Sohle) Ähnliche Schuhe sind heute von einem Markenhersteller schwer im Trend und werden für ca. 60 € verkauft. --84.133.117.63 15:58, 17. Aug. 2011 (CEST)

Vopo

Das Wort "Vopo" war in der DDR nicht gebräuchlich, analoge tatsächlöich übliche Wortbildungen waren nur "Bepo" (Bereitschaftspolizei, wo man zum Wehrdienst wie zur Arnmee eingezogen werden konnte), Trapo (Transportpolizei) und früher Kapo (Kasernierte Volkspolizei). Das Wort Kapo erfuhr allerdings später eine Sinnverschiebung und wurde ironisch für 3-jährige Unteroffiziere in der NVA verwendet, vielleicht aus der Anfangszeit der NVA, wo zur selben Zeit sowohl noch Freiwillige aus der früheren Kasernierten Volkspolizei als auch Wehrpflichtige der neugegründeten NVA dienten. Ansonsten sprach man entweder das Wort Volkspolizei ganz aus (offizieller Sprachgebrauch) oder sagte einfach Polizist oder (nicht immer) abwertend "Bulle", aber eben nicht "Vopo". Kalle --87.185.223.69 17:46, 31. Aug. 2011 (CEST)

Deswegen steht in dem entsprechenden Artikelabschnitt ja auch vorweg: Von westlichen Medien als angebliche DDR-Idiomatismen verwendet, aber in der DDR nie Sprachgut oder völlig unbekannt. --Thorbjoern 17:54, 31. Aug. 2011 (CEST)

Sprache der SED

Sehr geehrte Autorin, sehr geehrter Autor,

bei "Sprachgebrauch in der DDR" wird folgender Aspekt völlig ausgeblendet: Die Sprache der totalitären Herrschaft in der SBZ und der DDR diente als Instrument eines unerbittlichen Unterdrückungsapparates und wurde zum großen Teil aus der Sowjetideologie entnommen. Viele Begriffe verwendeten die Repräsentanten der SED-Herrschaft einheitlich einerseits als Ausweis der Zugehörigkeit zum System und andererseits zur Diffamierung angeblicher Feinde und Oppositioneller. Empfehlung: Im letzten Jahr ist mein Buch "Giftige Worte der SED-Diktatur" erschienen (Sprache als Instrument von Machtausübung und Ausgrenzung in der SBZ und der DDR, LIT Verlag Münster, Reihe: Diktatur und Widerstand, Bd. 15, 406 S., 29.90 EUR, br., ISBN 978-3-643-10429-8).

In "Google Books" können Sie sich einen Eindruck von dem Buch verschaffen. Hier könnten Sie wichtige weitere Aspekte finden. Gruß Ulrich Weißgerber -- 85.178.137.141 18:43, 1. Okt. 2011 (CEST) (nicht signierter Beitrag von 79.242.200.249 (Diskussion) 18:13, 29. Sep. 2011 (CEST))

Hallo! Also es gab sicher einen derartigen Sprachgebrauch, der gesteuert die Verwendung von bestimmten Begriffen unterstützte. Aber auch wenn das hier nicht der geeignete Platz für Buchkritik ist, ihr Werk scheint weder besonders sorgfältig recherchiert zu sein, noch umfassend diesen Sprachbereich zu umfassen. Ich hab mir nur mal den Begriff Rowdytum herausgenommen. Sie beschreiben zwar zutreffend den "Rowdyparagrafen" 215 von 1968, aber für die Zeit bis 1989 fehlt jegliches Beispiel für die weitere Verwendung des Begriffs Rowdytum, und sie schreiben auch nicht, vom wem dieser Paragraf so genannt wird. So wirkt es, als ob dies SED-Sprech war, und nicht Gesetz (war nicht zu der Zeit mit Kurt Wünsche ein LDPD-Mitglied Justizminister?) . Wenn tatsächlich nach 1968 nur noch vereinzelt davon gesprochen wurde, und zwar wenn es um die Verharmlosung von rechter Gewalt ging, dann passen die vorherigen Aussagen nicht dazu. Wikipedia versucht, neutral und umfassend Themen zu beschreiben. Angesichts der vielen Zeitzeugen ist das Thema hier besonders umstritten, die Verwendung ihres Werks würde meiner Meinung nach nicht Wissen weitergeben, sondern Meinungen. Und darum pauschal nicht tauglich.Oliver S.Y. 19:04, 1. Okt. 2011 (CEST)

sozialistisch umgelagert

Ein Teil der Erklärung dazu haben Sie ja schon selbst abgeliefert: "Aus unseren Betrieben … ist noch viel mehr rauszuholen" Zitat Ulbricht was die Erhöhung der Arbeitsproduktivität meinte. Umgangssprachlich war jedoch damit oft der Diebstahl von Material und Werkzeugen in den Betrieben durch Arbeiter und Angestellte gemeint, die aufgrund der schlechten Versorgungslage die gestohlenen Dinge tauschen, für viel Geld verkaufen, oder selbst nutzten.[7]

Gemeint ist folgendes: Da das Volk Eigentümer der Produktionsmittel, wie auch der Produktion ist, spielt es ja keine Rolle, ob das Produkt im Betrieb oder bei mir zu Hause (als Teil des Volkes)liegt :-)))

Achtung: Dem Nachbarn den Blumentopf zu stehlen, ist nicht sozialistisch umgelagert, da der Blumentopf Privateigentum und nicht Volkseigentum darstellt.

Ich hoffe, ich habe das Wessi hier richtig erklärt ;-) (nicht signierter Beitrag von 77.180.164.80 (Diskussion) 10:00, 8. Okt. 2011 (CEST))

"Ohne Gott und Sonnenschein bringen wir die Ernte ein."

Das ist ja wohl keine offizielle Losung, sondern die Verarsche von einer. --Maxus96 21:27, 6. Nov. 2011 (CET)

Neuanfang

Die obrige Diskussion zeigt für mich deutlich die diversen Probleme dieses Artikels auf, der trotzdem schon sein 10 Jahren besteht. Ich würde darum eine grundlegende Neustrukturierung vorschlagen. Dazu sollten die Fachportale DDR, Deutschland, Sprache und Deutsche Rechtschreibung bzw. deren Mitarbeiter gebündelt werden. Erste Aufgabe wäre für mich, daß Lemma, dessen Definition und die notwendigen/zuverlässigen Quellen zu bestimmen.Oliver S.Y. (Diskussion) 10:59, 14. Mai 2012 (CEST)

Ich halte das allerdings für etwas, was prinzipiell nur schwer zu lösen ist. (Dass Schöpfungen wie "Erdmöbel" oder die rauhfutterverzehrende Jahresendfigur oder wie das heißt ;-) nichts mit Sprach_gebrauch_ zu tun haben, halte ich dabei aber noch für _lösbar_). Aber DDR-Sprachgebrauch (abgesehen davon, dass der zu 95% oder 98% aus ganz normalen deutschen Wörtern bestand) ist auch in den verbleibenden 5% oder 2% eine Mischung aus offizieller Sprache (teils auch vom Volk übernommen, teils nicht), von Dingen, die die spezifische DDR-Wirklichkeit wiederspiegelten (vom FDJler bis zur Soljanka), Begriffen der "normalen" Umgangssprache (wie der Aktendulli) oder ironischer Volksmund. Das ganze obendrein noch überlagert von der unterschiedlichen Ost-West-Verbreitung von Regiolekten. Umgangssprache ist relativ schwer belegbar, da kaum schriftlich aufgezeichnet. Vielleicht sollte man die Liste einfach in die unterschiedlichen Begriffsgruppen teilen? Wobei es dort auch Überschneidungen gibt.
Zur schlechten Quellenlage kommt hinzu: wenn irgendwer mal - genau wie jeder von uns hier - private Erkenntnisse macht, aber diese veröffentlicht, dann wird es gleich eine Quelle. Dieser Artikel behauptet z.B. - belegt - Zu diesen traditionellen in der DDR verwendeten Lexemen [gehörten] Vertiko und Anrichte. Die Beispiele dort lassen jedenfalls keine DDR-Spezifik dort erkennen.
Wobei sich die schlechte Quellenlage, wie gesagt, auf die Umgangssprache beschränkt. Offizieller und semioffizieller Gebrauch ist dagegen belegbar. Und damit können die Erdmöbel schleunigst bestattet werden. --Global Fish (Diskussion) 11:53, 14. Mai 2012 (CEST)
Es ist nur ein Konsensvorschlag, ich hab auch nichts dagegen, daß wir hier entsprechend WP:Q "Zweifelhaftes" großräumig entfernen, bis es jemand entsprechend WP:Q mit Fachliteratur belegt. Denn eine Autobiografie ist als Beleg für solche Angaben auch nicht gemäß WP:Q zulässig.Oliver S.Y. (Diskussion) 12:01, 14. Mai 2012 (CEST)

Wie ich oben schrub, sehe ich keinen Nachweis geliefert, dass das Wort Erdmöbel nicht in der DDR in Gebrauch war. Im Gegenteil. Aber wir sollten besser einen Thread höher weiterdiskutieren. --Aalfons (Diskussion) 12:23, 14. Mai 2012 (CEST)

Und nochmals, Du gehst falsch an die Sache heran, es muß nicht die Behauptung widerlegt werden, daß es "im Gebrauch" war, sondern es muß fachlich belegt werden, das es zum "Sprachgebrauch in der DDR" gehörte, wie auch das Lemma heißt. Und das meint weder Armee-, Bauarbeiter oder Dissidentenslang, Dialektbegriffe noch Satire.Oliver S.Y. (Diskussion) 12:47, 14. Mai 2012 (CEST)
...was bleibt denn da noch übrig? ;-) Neuanfang schön und gut, klar kann immer wieder mal Neu anfangen... aber Da die Liste immer wieder mit der Zeit "vermüllt" wird, ist das ein frommer Wunsch, wenn man meint, dann aller Probleme Herr zuz werden. Die oben angsprochene Alternative mit Quellennachweis ist auch nur oberflächlich gut, da es dann darum geht was sind reputable Quellen und was nicht... letzlich wird man auch nicht jeden Begriff mit einem Einzelnachweis versehen wollen oder? Ich fände es wichtig, statt immer mehr Leute von irgend welchen Portalen zu holen, die ihren subjektiven Gefühlen hier ausdruck geben wollen besser, gezielt Fachpersonal zu aquirieren, bzw sich auf eine Liste mit einsprechender Fachliteratur zu einigen und zu verwenden. -- LutzBruno - Sag's mir! 13:35, 14. Mai 2012 (CEST)
Es sollte dringend was passieren. Beispiel? Abkindern, der Duden sagt Jargon. Also kein Sprachgebrauch? Max (Diskussion) 14:42, 14. Mai 2012 (CEST)
Dein Löschdrang ist nervt. Jargon gehört selbstverständlich zum Sprachgebrauch. --Aalfons (Diskussion) 15:05, 14. Mai 2012 (CEST)
Tut mit leid, aber ich habe keinen Löschdrang. Mir liegt daran, dass in der WP Artikel sind, die vernünftig belegt, mit Quellen versehen und EN haben. So wegen Enzyklopädie und so. Du bezeichnest Dich auf Deiner Benutzerseite als Autor und Journalist, da sollte Dir doch eigentlich sowas im Blut liegen. Naja, ausser BILD vielleicht. Max (Diskussion) 15:12, 14. Mai 2012 (CEST)
Qualität leidet unter Hast. Umso mehr, wenn mal eben ein Unterschied zwischen Jargon und Sprachgebrauch gemacht wird, Mittelstandsdenke. --Aalfons (Diskussion) 15:21, 14. Mai 2012 (CEST)
(BK) Abkindern wurde genutzt, Erdmöbel ist ein Wort, welches nicht dem allgemeinen Sprachgebrauch angehörte - genausowenig wie die geflügelte Jahresendfigur. Ich denke, die wenigsten sagen auch heute sowas wie Personenvereinzelungsanlage (Drehtür) oder Gliedermaßstab (Zollstock). छातीऀनाएल - chartinael (Diskussion) 15:22, 14. Mai 2012 (CEST)
Aalfons, lies mal hier Max (Diskussion) 15:23, 14. Mai 2012 (CEST)
@Max Krahl: Danke, der Inhalt ist mir klar. Du hast in sozialexklusionistisch verwendet: Wenn der Duden etwas als Jargon bezeichne, falle es nicht mehr unter Sprachgebrauch. --Aalfons (Diskussion) 15:37, 14. Mai 2012 (CEST)
Soweit ich mich erinnere hatte ich das als Fragestellung formuliert. Max (Diskussion) 15:39, 14. Mai 2012 (CEST)
Jargon _ist_ Sprachgebrauch. (wie Chartinael schon sagte: Abkindern ja, Erdmöbel nein). Insofern sind Jargonausdrücke hier nicht prinzipiell fehl am Platz, zumal die DDR-Sprache ein gutes Teil ja von der Ironie lebte. Die beiden Dinge, die ich bemerken möchte, sind: zum einen ist diese Liste (eine Mischung aus Jargon und offiziellem Sprachgebrauch) dadurch ein etwas seltsames Kompott; auf der anderen Seite gilt WP:Q, und das ist bei Jargon prinzipiell schwieriger. (was, siehe oben, aber nicht als Rechtfertigung verstanden werden soll, auch bei Nicht-Jargon-Begriffen wie "Erdmöbel" auf WP:Q zu verzichten und gar der Gegenseite "Löschdrang" vorzuwerfen). --Global Fish (Diskussion) 16:17, 14. Mai 2012 (CEST)
"Dringend" --> "Drang". Wir können das Sticheln auch gerne sein lassen, aber dann auch nicht durch Hintenrummigkeiten ersetzen. --Aalfons (Diskussion) 16:20, 14. Mai 2012 (CEST)

Beispiel A

Hallo! Vieleicht mal am praktischen Beispiel. Es besteht bei mir kein "Löschdrang", aber ein starker Drang zum Zweifeln:

  • ohne Zweifel: Aktendulli, Aktivist, Altneubau, Altstoffsammlung, Antifaschistischer Schutzwall, Arbeiterfestspiele, Arbeiter-und-Bauern-Staat
  • ohne Zweifel, aber zu unüblich, um hier genannt zu werden: "akrobatischer Volkstänzer", Arbeiterveteran
  • starke Zweifel, da allgemeiner (veralteter dt. Sprachschatz) Ambulatorium
  • starke Zweifel, da Umgangssprache: abkindern, Aluchips, Arbeiterschließfach, Asche

Ich würde also 4 von 14 entfernen, oder in eine getrennte Liste ausgliedern, die ggf. "Jargon/Slang" beinhaltet.Oliver S.Y. (Diskussion) 16:45, 14. Mai 2012 (CEST)

Das ist reine Theoriefindung was Du hier machst... ansonsten belege bitte mal Deine Meinung, das Umgangssprache kein Sprachgebrauch ist... -- LutzBruno - Sag's mir! 17:04, 14. Mai 2012 (CEST)
Ich wollte das böse T-Wort eigentlich nicht sagen, aber nicht meine Meinung ist hier TF, sondern diese Liste. Es wird so getan, als ob es einen kompakten Sprachgebrauch von 1949-1990 gab, und dieser am 3.Oktober 1990 verschwand. Es gab nicht "die DDR", man muß wie heute auch klar nach Region, Landschaftsraum, politische und zeitliche Epoche, soziale und familiäre Herkunft und zig anderen Aspekten unterscheiden. Ich habe nichts dagegen das "Umgangssprache" hier eingetragen wird, sondern das Benutzer der Wikipedia "ihre" Umgangssprache, oder die aus x-beliebigen Büchern hier eintragen. Eine Sprache wird regelmäßig in Wörterbüchern aufgenommen. Das hat in der DDR genauso wie heute hauptsächlich der Duden übernommen. Daneben gibt es sicher noch andere derartige Werke der Germanistik. Wenn ich heute zur Ostmark "Aluschip" sagen, gehört der Begriff dann zum bundesdeutschen Sprachgebrauch? Wenn ja, ist dieser ganze Artikel überflüssig, da er eine eigene Sprache für einen Gebiet erfindet.Oliver S.Y. (Diskussion) 17:10, 14. Mai 2012 (CEST)
Das ist in der Tat so. Wenn hier Enzyklopädie entstehen soll, ist dies Liste zu löschen, da sie eine willkürliche Zusammestellung ist. Max (Diskussion) 17:20, 14. Mai 2012 (CEST)
Eine Reihe von Listen hier enthält - völlig unangefochten - willkürliche Zusammenstellungen. Das ist bei jede Liste so, sofern sie (was diverse Gründen haben kann) nicht vollständig sein kann. Und doch, so meint die Community hier, haben sie ihren Sinn.
Bei der Liste (bzw. den Listenteil des Artikels hier) geht es ja nicht darum, dass es eine eigenen DDR-Sprache gegeben hätte, sondern diese Liste zählt _Wörter_ auf, die im DDR-Gebiet hinreichend verbreitet waren, während sie gleichzeitig etwa im Altbundesgebiet nicht verbreitet waren oder dort eine andere Bedeutung hatten. Das halte ich für eine prinzipiell sinnvolle Abgrenzung. Das schließt reine Regiolekte beispielsweise aus. Wie die ganze Sache praktisch zu regeln ist, ist eine andere Frage.
Es gibt diverse andere Versuche in Büchern, Zeitschriften etc. solche DDR-Ausdrücke zu sammeln; die meisten davon sind noch schlechter als die hier. Insofern wird eine allgemeine Relevanz vermutlich bei einer LD nicht bestritten werden, abgesehen davon, gab es schon eine solche. Insofern rechne ich nicht damit, dass man damit durchkommt; da bleibt nur, das beste draus zu machen.
Das Problem "Umgangssprache" ist schon da. Einerseits ist sie ein essentieller Bestandteil des DDR-Sprachgebrauchs, andererseits aber naturgemäß schlechter dokumentiert. Der Duden ist dort nur bedingt tauglich. Das ist übrigens auch der heutige Duden für heutige Umgangssprache, der DDR-Duden, wo noch stärkere politische Zwänge als heute existierten, war davon erst recht betroffen.
Meine Befürchtungen, als Oliver den neuen Thread aufmachte, haben sich im übrigen bestätigt. Wir kommen hier vom hundersten ins tausende, und das eigentliche Problem, dass hier nun der m.E. völlig absurde Eindruck erweckt wird, als wäre in der DDR "Erdmöbel" für "Sarg" üblich, fällt völlig runter. --Global Fish (Diskussion) 17:38, 14. Mai 2012 (CEST)
Erdmöbel beginnt nicht mit A ^^. Im Ernst, das hier sollte kein Dritter Teil der obrigen Diskussionen werden, sondern konkret an den 14 Beispielen eine Lösungssuche ermöglichen. Gemäß WP:Q würde ich 4 Einträge aus den genannten Gründen entfernen. 3 halte ich für falsch. Dazu hätte ich gern Eure Meinung gehört, nicht generell zur Liste, wo sich die Probleme potenzieren.Oliver S.Y. (Diskussion) 18:14, 14. Mai 2012 (CEST)
Wie schon mehrfach gesagt: die ironische Umgangssprache halte ich für einen essentiellen Bestandteil des DDR-Sprachgebrauchs. Ich würde diese Ausdrücke ausgliedern, aber im Regelfall nicht löschen. Zum Rest: "akrobatischer Volkstänzer" (soll wohl ein Breakdancer werden) halte ich für entbehrlich; "Arbeiterveteran" war gängig und wichtig. "Ambulatorium" war in der DDR bis zum Ende nicht veraltet, sondern gängig in kleineren Städten, wenn's im Westen nicht üblich (oder schon veraltet) war, sollte es also hier drin bleiben. Die Umgangssprache halte ich für gängig; abkindern finde ich auch belegt (Wissenschaftliche Zeitschrift KMU Leipzig : Gesellschaftswissenschaftliche Reihe, Band 35, S.92 (1986). Asche für NVA: auf jeden Fall. Die beiden anderen m.E. auch --Global Fish (Diskussion) 18:25, 14. Mai 2012 (CEST)
Zum Abulatorium, ich meine, daß dieser Begriff bereits lange vor der DDR gebräuchlich war 1867. Das er heute mit der DDR verbunden wird, liegt lediglich daran, daß sich dort bestimmte Begriffe der Deutschen Sprache erhalten habe, die in der Bundesrepublik veraltet, und deswegen ungebräuchlich sind. In der DDR wurde ja auch Toilette und Küche als Begriff verwendet, ohne das diese hier aufgeführt werden. "Arbeiterveteran", liegt vieleicht an meiner Erlebnisepoche, das es da solche Veteranen kaum noch gab.Oliver S.Y. (Diskussion) 18:29, 14. Mai 2012 (CEST)
Ambulatorium: ist bestimmt älter als die DDR! Die wenigsten Begriffe, die hier stehen, wurden in der DDR wirklich erfunden. Es geht aber um den Sprach_gebrauch_, nicht nur um Neuschöpfungen, insofern hätten auch woanders veraltete aber in der DDR übliche Begriffe hier ihren Platz. Flüchtiges Googeln findet allerdings auch diverse Ambulatorien heute vor allem in Österreich und der Schweiz, insofern vielleicht in der Tat kein DDR-Spezifikum. --Global Fish (Diskussion) 18:35, 14. Mai 2012 (CEST)
Danke, das ist das Level, auf dem ich diskutieren wollte^^. Zur "Asche" - ich denke das ist ein gutes Beispiel. Weder mein Großvater noch Vater hat dort "gedient", und auch sonst niemand, den ich kenne. Dementsprechen war es nicht Bestandteil des Sprachgebrauchs. Nun ist wirklich die Frage, soll diese Liste die "allgemeine" Umgangssprache darstellen, oder die, an die sich hier Benutzer oder Buchautoren erinnern. Als Ostberliner Teenager der 80er mit Westradio und -TV hab ich eine andere Erfahrung als meine Mutter in den 60ern, wo diverse TV- und Radiosender gar nicht gab. Und sie hat in Berlins 60ern eine andere Erfahrung an der EOS gemacht, als der Onkel in Güstow auf der Einheitsschule in den 50ern. Deswegen plädiere ich wirklich dazu, in Zweifelsfällen die Literatur einzufordern, egal was jeder Diskussionsteilnehmer davon hält. Ich halte übrigens "Ehrendienst" als Gegenteil von Asche für eine propagandistische Phrase, die ebenso kein Bestandteil des Sprachgebrauchs war. Das ist eine dritte "Sonderform" der Sprache. Denn der "Humor" ist ja lediglich eine Abwandlung der "Umgangssprache" und "Offizialsprache". Übrigens bei B fehlt mir der "Bürger", der in der DDR als amtliche Bezeichnung eine größere Rolle als heute spielte, wo es andere Begriffe im Verwaltungsrecht gibt. Genauso wie unter R der Rowdy fehlt, also die Linie fehlt da wirklich. Einerseits unbelegte Trivialitäten, anderseits das Fehlen der "Herschersprache".Oliver S.Y. (Diskussion) 18:51, 14. Mai 2012 (CEST)

Erdmöbel

Nach dem gibt es keinen tatsächlichen Nachweis für diesen Begriff. Max (Diskussion) 01:58, 14. Mai 2012 (CEST)

Also ich finde es wirklich skuril, wenn eine autobiografische Erzählung wie [9] aus dem Jahr 2008 einen Begriff des Sprachgebrauchs belegen soll. Ja, ich kenne den Begriff auch, aber als Witz oder Slang, jedoch nicht als "Sprachschatz". Dieser Liste hier fehlt wirklich die enz. Sorgfalt und Ernsthaftigkeit. Schade, denn so bekommen Legenden und Skuriläten aus dem Eulenspiegel und Co das bundesdeutsche Wahrheitsprädikat, auch wenn fast nie eine Quelle vor 1990 benannt werden kann. "Es soll ja so gewesen sein..." - komisch, daß es vor allem Buchautoren, und nicht Sprachwissenschaftler sind, die dafür zitiert werden, als ob es WP:Q nicht gäbe.Oliver S.Y. (Diskussion) 02:31, 14. Mai 2012 (CEST)
Das ist aber leider typisch für die ganzen Listen der DDR wasauchimmer Max (Diskussion) 02:37, 14. Mai 2012 (CEST)
Auf Löschbegründungen wie schwachsinnig oder blöd mit einem Beleg aus dem Werk einer Nobelpreisträgerin zu antworten ist adäquat. Es ist nicht schwierig, via GBS westdeutsche Belege für die Verwendung vor 1990 festzustellen, in germanistischen, journalistischen und politischen Publikationen. Wolf Oschlies zitiert dann 1990 (in Vierzig zu Null im Klassenkampf? Sprachliche Bilanz von vier Jahrzehnten DDR, S. 25) den Ausdruck aus einer Lesung von Eulenspiegel-Redakteur Ernst Röhl im Jahr 1982. Unser Artikel Jahresendflügelfigur verweist auf eine Recherche von Bodo Mrozek, in der auch das Erdmöbel eingeordnet ist: Immerhin fand er eine Zeugin, die sich erinnerte, dass der Begriff aus der Verstaatlichungswelle von 1972 stammte. Mrozek konnte am Beispiel Jahresendflügelfigur belegen, dass Röhl seinerseits zitierte, nicht etwas neu schuf – das ist etwas anderes als die schlichte Behauptung Horst Dieter Schlossers von 1990/91, es habe sich um eine Erfindung gehandelt. Die Aufzählung von Oschlies aus dem Röhl-Vortrag umfasste zudem Begriffe, deren Verwendung wohl unstrittig ist, etwa Holzgliedermaßstab. Friedrich Schorlemmer erwähnt in seinen Erinnerungen (Mitteldt. Verlag 2002, S. 95), dass eine solche Sargtischlerei PGH Erdmöbel hieß und in Rathenow ansässig war. Martin Ahrends (in Allseitig gefestigt. Stichwörter zum Sprachgebrauch der DDR, dtv 1989, S. 49), bezeichnete Erdmöbel als „sozialistisches Neuwort“, das „seine Lebensfähigkeit allerdings bisher nicht bewiesen hat“. Insgesamt: Es lassen sich hinreichend Belege dafür finden, dass es den Ausdruck gab (wenn auch vielleicht vereinzelt, aber das ist unbelegt), es wurde offenbar darüber gewitzelt (vielleicht via Eulenspiegel verbreitet), er wurde (aus durchsichtigen Gründen) in der BRD rezipiert – das reicht, um das Wort vor Sprachpflegereien in der Wikipedia zu schützen. Die Erinnerung, das Wort nie gehört zu haben – das reicht nicht. --Aalfons (Diskussion) 09:04, 14. Mai 2012 (CEST)
Das ist aber eine lausige Indizienkette - "Eulenspiegel-Redakteur" gibt schon einen Hinweis auf die Herkunft. Das ist so, als ob man die letzte Seite des Spiegels für die Analyse des bundesdeutschen Sprachschatzes heranzieht, und die Namenswahl einer PGH in Rathenow rechtfertigt wohl kaum den Eintrag hier. Ich sag hier wirklich nicht, "ich bin Ossi, drum weiß ich es besser", aber vieles hier ist einfach Slang, oder noch schlimmer, wird gleichzeitig als Berlinismus betrachtet.Oliver S.Y. (Diskussion) 09:23, 14. Mai 2012 (CEST)
@Aalfons, die Seite heißt Sprachgebrauch in der DDR. Das bedeutet nicht, das hier jedes Wort zu nennen wäre, was es irgendwann in der DDR mal gab. Die Seite heißt nicht: "Wahllose Aufzählung aller Begriffe, die mal in DDR-Publikationen auftauchten." Sprach_gebrauch_ setzt eine gewisse Etablierung voraus.
Etwas konkreter: amüsante Perlen, dass bürokratische-technokratische Sprachelemente als versuchte Produktbezeichnungen in den Umlauf planen, gibt es unbestritten zuhauf. Eins meiner Lieblingsbeispiele ist das von einer Bekannten, die damals Kohlen bestellen wollte, und den Kohlehandel im Telefonbuch unter dem schönen, etwas mehrdeutigen, Wort: "Hausbrandservice" fand.
Teilweise sind diese Schöpfungen sogar gesamtdeutsch, wie etwa die berühmte rauhfutterverzehrende Großvieheinheit; der Gliedermaßstab sowieso. In der DDR tendenziell nur etwas öfter in die Öffentlichkeit losgelassen.
Für Wörter, die von offizieller Seite aus gängiger DDR-Sprachgebrauch wurden, gibt es übrigens eine hervorragende Quelle: den Duden. (Volksmundschöpfungen mag man freilich aus verschiedenen Gründen dort nur selten aufgenommen haben). Bei Begriffen von offizieller Seite halte ich eine Nennung dort für eine notwendige Voraussetzung, hier überhaupt diskutiert zu werden.
Und "Erdmöbel" finden sich im 90er Duden jedenfalls nicht, im Gegensatz zur Großvieheinheit oder dem Gliedermaßstab übrigens. --Global Fish (Diskussion) 10:18, 14. Mai 2012 (CEST)
Nur kurz: Mir war es nach den Löschbegründungen erstaunlich, wie relativ dicht sich der Gebrauch von Erdmöbel durch eine halbe Stunde Recherche darstellt. Über Einzelfallbelege ist leichtes Spotten. Aber sich über das Argument hinwegzusetzen, dass der Eulenspiegel das eben nicht erfunden, sondern aufgenommen zu haben scheint, kann ich mir nur dadurch erklären, dass die höhnische Verwendung im Westen zu einer Kränkung und "Alle Lüge!"-Haltung im Osten geführt hat. Die über beide Seiten aufschlussreiche Debatte führt jedenfalls tief in die Psychopathologie der Lexikografie. Der Duden bietet hier keine Hilfe, sondern ist eher selbst ein Kombattant der Sprachpfleger. Es fehlen viel zu viele enzyklopädisch relevante Begriffe; aus eigenem Stall dazu das Beispiel Negergeld Lesenswert. Oder Begriffe sind erst spät aufgenommen worden ( wie etwa ahoi Exzellent). Übrigens habe ich kürzlich erst Kinderkombination geschrieben, den der Duden online bis heute nicht kennt. Ich plädiere daher für einen wohlwollenden Umgang nicht mit dem Sprachgebrauch, sondern mit dem lexikalischen Material. --Aalfons (Diskussion) 12:20, 14. Mai 2012 (CEST)
Wie kommt eigentlich eine Band in Köln dazu, sich Erdmöbel zu nennen, wenn es das Wort angeblich gar nicht gibt. Und die Begründung "so blöd waren die Ossis nicht", wahrscheinlich von einem Wessi, der sich in der DDR gar nicht auskennt, finde ich auch seltsam. --Rita2008 (Diskussion) 12:45, 14. Mai 2012 (CEST)
Dass das Wort aus der DDR stammt, ist wohl unstrittig. Ob es "zum Sprachgebrauch" gehörte, ist hingegen strittig. Ab 1990 wurden im Westen immer mal wieder Begriffe als "putzig" aufgenommen, die aus dem Osten stammten; in diesem Zusammenhang wohl auch für die Band Erdmöbel. --Aalfons (Diskussion) 12:50, 14. Mai 2012 (CEST)
Ich weiß nicht, was dieser Exkurs zu anderen Wörten aus (bis auf die Kinderkombination zudem aus ganz anderen Epochen stammend) hier soll. Noch mehr Stirnrunzeln erzeugt dein untiger Kommentar: sehe ich keinen Nachweis geliefert, dass das Wort Erdmöbel nicht in der DDR in Gebrauch war. Abgesehen davon, dass man einen Nichtgebrauch prinzipiell nicht nachweisen kann, das Prinzip ist in Wikipedia doch wohl strikt umgekehrt: Die Pflicht, Informationen zu belegen, liegt bei dem, der sie im Artikel haben möchte, nicht bei dem, der sie in Frage stellt. In strittigen Fällen können unbelegte Inhalte von jedem Bearbeiter jederzeit unter Hinweis auf diese Belegpflicht entfernt werden. Und hier wäre der _Gebrauch_ nachzuweisen. Und Gebrauch heißt eben nicht, dass es ein Beispiel dafür gibt, dass das mal jemand an sein Firmenschild geschrieben hat. Gebrauch bedeutet deutlich mehr. Und die fehlenden Nennung im Duden widerspricht der These, dass es in Gebrauch war, deutlich. Der Duden ist keine Letztinstanz, wie das von Dir zu Recht angeführte Beispiel von der Kinderkombination ja zeigt. Aber _dort_ lieferst Du ja entsprechende _andere_ Quellen, die ich hier nicht erkennen kann. (Nebenbei ist Herta Müller wohl kaum eine Autorität für DDR-Sprachgebrauch, sie wird auch nur die ja durchaus bekannte Anekdote aufgeschnappt haben.
@Rita, ja, und genau wegen solchen Anekdoten (die sich in der DDR auch fortpflanzten) hat die Band sich so genannt. Die Satire kannte man, und das fanden so etwas ungeheuer cool.
Ich halte aber die These, in der DDR wäre "Erdmöbel" ein wirklich übliches Äquivalent für "Sarg" gewesen, für eine grobe Verzerrung der Wirklichkeit. Aber falls es _Belege_ gibt, dass meine Sprachwirklichkeit nicht repräsentativ war, lasse ich mich sehr gerne überzeugen. Und nochmal: für offizielle und halboffizielle Sprache lassen sich immer Belege finden.--Global Fish (Diskussion) 12:56, 14. Mai 2012 (CEST)
@Global Fish: Die Beispiele sollen belegen, dass der Duden keine verlässliche Instanz ist. Hinsichtlich Erdmöbel könnten wir vielleicht den letzten Punkt der Gemeinsamkeit festlegen. Dazu diente eigentlich meine Antwort an Rita2008: Wir wissen, dass das Wort in der DDR existierte, aber wir sind uns uneins, ob es zum Sprachgebrauch zählt. Akzeptabel formuliert? --Aalfons (Diskussion) 13:13, 14. Mai 2012 (CEST)
Wenn nicht einmal der Duden eine verlässliche Instanz ist, wer dann in sprachlichen Fragen? Aber ich vermute, Du willst darauf hinaus: der Duden ist (wie übrigens jede andere Quelle auch) nicht in _jeder_ Hinsicht verlässlich. Das ist klar, darauf können wir uns verständigen
Und ja, wir sind uns uneins, ob es nun zum Sprachgebrauch zählte oder nicht. Das ist akzeptabel formuliert.
Ergänzend hinzufügen möchte ich aber: dass es zum Sprachgebrauch zählte, ist unbelegt. --Global Fish (Diskussion) 13:18, 14. Mai 2012 (CEST)
Vielleicht morgen kommt Antwort von der Göttinger Arbeitsstelle, die bei Grimms Wörterbuch für den Buchstaben E zuständig sind; die sammeln bis in die Gegenwart weiter. Lass uns doch warten, was sie im Angebot haben. --Aalfons (Diskussion) 15:38, 14. Mai 2012 (CEST)
Antwort aus GÖ, aber nix Erhellendes. Ich belege den Erdmöbel-Gebrauch nun mit dem Ahrends-Zitat von weiter oben; wenn es zu einer Überarbeitung der Liste käme, wüsste man um die Problematik des Begriffs. --Aalfons (Diskussion) 14:08, 21. Mai 2012 (CEST)

abkindern

Ist "abkindern" wirklich ein DDR-Begriff? Ich habe ihn zum ersten Mal kurz nach der Wende von westdeutschen Journalisten gehört und damals wurde er regelmäßig als Beispiel für den menschenverachtenden Jargon in der DDR zitiert. Ich kenne ihn aus meinen 30 Jahren DDR jedenfalls nicht. Gibt es jemanden, der ihn wirklich vor 1989 benutzt hat? Außerdem sollte man bei einigen Begriffen den Regionalbezug beachten. Ketwurst und Griletta gab nach meiner Erinnerung praktisch nur in Berlin - damit wurde der Begriff auch nur dort gebraucht. --Miro09 (Diskussion) 16:54, 3. Nov. 2012 (CET)

dies ist ein generelles Problem des Artikels: Hier wird weitestgehend belegfrei ein damaliger und angeblich bis heute üblicher Sprachgebrauch attestiert, ohne dabei Rücksicht auf regionale Unterschiede (z.B. Sprachbebrauch in Berlin vs. Sprachgebrauch in Thüringen oder Sprachgebrauch in Sachsen) oder den allgemeinen Wandel des deutschen Sprachgebrauchs innerhalb der letzten 70 Jahre zu nehmen. --Dk0704 (Diskussion) 09:35, 13. Nov. 2012 (CET)

Siebzehnsechziger – Echter Nordhäuser Doppelkorn vom VEB Nordbrand Nordhausen (17,60 Mark/0,7 Liter))

Siebzehnsechziger – Echter Nordhäuser Doppelkorn vom VEB Nordbrand Nordhausen (17,60 Mark/0,7 Liter) wahrscheinlich eine regional oder sozial begrenzte Verwendung - will aber keinen Löschkrieg anfangen. Hintergrund könnte die Preiskonstanz auf Grund der Festpeisbindung in der DDR sein! --Hegen (Diskussion) 21:29, 29. Okt. 2012 (CET)

siebzehnsechziger ist wohl blödsinn, das hat wahrscheinlich jemand mit dem vierzehnfuffzijer verwechselt. da gibts im gegensatz zum siebzehnsechziger auch genug bsp/belege z.b. bei google books (in der zusammenfassung verlinkt) oder auch "Der wahre E: Ein Wörterbuch der DDR-Soldatensprache". --Herr Knoerz vom Nudelholz 17:33, 14. Nov. 2012 (CET)

Abschnitt "J"

Was ist mit der "Jahresendflügelfigur", gemeint ist der Weihnachtsengel? Gehört die nicht auch hier hin?

Ich habe auch schon von der "Jahresendfigur ohne Flügel" gehört; das dürfte dann wohl den Weihnachtsmann meinen.

Ich habe zwar auch keine Belege, aber gut 1/3 meiner Arbeitskollegen stammen aus der EX-DDR und daher höre ich ständig solche "komischen" Bezeichnungen. Und die hier genannten sind die markantesten.

--Ch.Weg (Diskussion) 22:38, 29. Nov. 2012 (CET)

Siehe z.B. hier im Archiv. --Global Fish (Diskussion) 23:57, 29. Nov. 2012 (CET)

Entwicklung nach 1990

Ich habe selten solch einen Stuß auf Wikipedia gelesen. Belege fehlen gänzlich, ebenso Hinweise auf eine wissenschaftliche Rezeption des ganzen, es handelt sich augenscheinlich ausschließlich um persönliche Wahrnehmungen und POV der jeweiligen Autoren; dies gilt insbesondere für die "Beispiele". So ist das IMHO unerwünschte Theoriefindung. Inhaltlich scheint der Abschnitt den Zustand kurz nach der Wende erfasst zu sein, eingeleitet wird jedoch mit "Auch heute (2010)". Es fehlt eine belegte, wissenschaftlich fundierte Betrachtung, wie es über 20 Jahre später tatsächlich aussieht. --Dk0704 (Diskussion) 10:11, 26. Okt. 2012 (CEST)

Hat mit dem Lemma "Sprachgebrauch in der DDR" selbst nichts zu tun. Weg damit
--BlueDino (Diskussion) 22:42, 3. Dez. 2012 (CET)

Welche Spitznamen hatte der Ikarus?

"Ungarische Omnibusse hatten ein markantes Design, das ihnen viele Spitznamen einbrachte"

R: Welche Spitznamen hatte der Ikarus? > Bitte besser erläutern, mit Bild-Text-Kongruenz. Danke --Frze (Diskussion) 10:18, 1. Nov. 2012 (CET)

Also ich bin eigentlich zu jung für eine Auskunft, aber gerade vor kurzem hörte ich ältere Berufskraftfahrer, die von diesen als "Zigarren" sprachen. Oliver S.Y. (Diskussion) 00:05, 30. Nov. 2012 (CET)

Den Ikarus gab's nicht, hier ist wohl der Ikarus 66 (wie auf dem Bild) oder Ikarus 55 (Überlandbus-Variante) gemeint. Beide Artikel vermerken "Rakete", der zum 55er zusätzlich "Staubsauger" und "Zigarre".
--BlueDino (Diskussion) 23:27, 3. Dez. 2012 (CET)

Vier-Varianten-These

In den 1970er Jahren entwickelten DDR-Linguisten die sog. Vier-Varianten-These, nach der das Deutsch der DDR als eigene nationalsprachliche Variante (BRD, Schweiz, Österreich, DDR) gelten sollte. Ein Hinweis darauf fehlt. Wie die SED in vieler Hinsicht die Sprache misshandelte, wird ebenfalls nicht deutlich. Hier muss nachgebessert werden. --79.242.202.215 18:37, 10. Dez. 2012 (CET)

Diverse

Anrichte - Ist unsinnig, insbesondere wenn man sich das verlinkte http://de.wikipedia.org/wiki/Anrichte durchliest oder in Bayern lebt. Es gab in Neubauwohnungen aber die typische "Durchreiche", die in der Liste fehlt.

Alles für das Volk, alles mit dem Volk, alles durch das Volk! - Klingt stark nach Lincolns Gettysburg Address ("of the people, by the people, for the people") - gibt es dafür Belege? (nicht signierter Beitrag von 79.207.210.140 (Diskussion) 20:57, 20. Jun. 2013 (CEST))

Plaste

"Plaste" ist die richtige umgangssprachliche deutsche Bezeichnung für Kunststoff. Daher spricht man bei der Einteilung von Kunststoffen auch von Thermoplaste und Duroplaste. Die Behauptung, den Begriff "Plaste" hätte es nur in der DDR gegeben, ist falsch.--62.227.255.123 15:56, 18. Jul. 2013

Es hat so ziemlich kein Wort (außer, denen, die wie "ABV" spezifische DDR-Wirklichkeit widerspiegeln) nur in der DDR gegeben. Die Besonderheit liegt in einer deutlich unterschiedlichen Häufigkeit der Verwendung.
Und Thermoplaste und Duroplaste sind das eine; Konstrukte wie "der Eimer ist aus Plaste" sind das andere. --Global Fish (Diskussion) 16:10, 18. Jul. 2013 (CEST)

Sprache als Instrument von Machtausübung und Ausgrenzung

Sven Felix Kellerhoff: "Wer an die Sprachpraxis in der DDR denkt, hat meist eher lächerliche Beispiele im Kopf wie Erich Honeckers Schüttelreim 'Den Sozialismus in seinem Lauf / hält weder Ochs noch Esel auf'. In Wirklichkeit aber diente der SED die Sprache als Instrument von Machtausübung und Ausgrenzung." Das wird in dem Artikel nicht deutlich. --62.227.255.123 18:15, 18. Jul. 2013 (CEST)

Was ist daran Schüttelreim? --Rita2008 (Diskussion) 19:05, 18. Jul. 2013 (CEST)

Das sollte man Kellerhoff fragen: http://www.welt.de/kultur/history/article8676965/Wie-die-SED-die-deutsche-Sprache-misshandelte.html --62.227.247.230 10:20, 23. Jul. 2013 (CEST) Anna2010

(Un)vollständigkeit

In Science-Fiction: "Wissenschaftliche Fantastik (eine Lehnübersetzung von russisch Научная фантастика, die vorrangig in der DDR üblich war)" (im Netz auch als wissenschaftliche Fantastik und wissenschaftliche Phantastik angegeben) Die Aussage im Artikel Science-Fiction klingt so, daß es (eher) DDR-Sprachgebrauch war und dann sollte der Begriff hier fehlen.-80.133.122.175 13:37, 22. Jan. 2014 (CET)

Alter, Camper/Camperschuhe, Fete, fetzig, Jesuslatschen, Nietenhose, Pantalon, Rentnerjeep, Sapperfrosch

Alter - ab Mitte 80er als verbreitete Anrede ("Ej Alter"), Camper/Camperschuhe - knöchelhohe Wildlederschuhe, Fete (sprich Fehte) zu jeder Feier (Klassenfete, Abschlussfete usw.), fetzig - Bedeutung wie urst (Maximalsteigerung "das war urst fetzig"), Jesuslatsche - Sandaletten mit vorne-hinten-Bindung, Nietenhose für Jeanshose, Pantalon (ausgesprochen Pantalong) - dünne, enge Sportunterhose (für Outdoorsportarten in der kalten Jahreszeit), ähnlich der heutigen Leggins, Rentnerjeep alternativ zum vorhandenen Rentnervolvo (dieser Begriff ist mir unbekannt), Sappafrosch für Saporoshez.--Wikiseidank (Diskussion) 14:06, 3. Apr. 2014 (CEST)

Löschung aller Begriffe, die nicht nur im Gebiet der DDR Verwendung fanden

Ich hatte gestern gefragt, ob aus der Liste jedes Wort, das „bereits vor 1945 genutzt wurde“, zu streichen ist. Das hat der Benutzer Boonekamp bejaht und unterstrichen, dass hier ausschließlich Begriffe, die nur im Gebiet der DDR Verwendung fanden, aufgeführt werden.
Auslöser war die Löschung des „Bonbon“ als Bezeichnung für das Parteiabzeichen der SED, samt Nachweis aus der wissenschaftlichen Literatur. Boonekamp hatte seine Löschung damit begründet, dass der „Name ... bereits vor 1945 genutzt wurde“. Auf das Argument, dies könne nicht so gewesen sein, weil die SED erst nach 1945 gegründet worden war, ging er nicht ein.
Meine Löschungen vorhin betrafen solche „Begriffe, die nicht nur im Gebiet der DDR Verwendung fanden“, und dürfen daher nicht zurückgesetzt werden.
Andererseits kann der Bonbon wieder zurück, denn mit ihm verhält es sich wie mit dem Ablieferungssoll und der Altstoffsammlung, die es ebenfalls vor 1945 mit vergleichbarem Sinn gegeben hatte.--Gloser (Diskussion) 14:09, 6. Apr. 2014 (CEST)

Du magst ja bei einigen Begriffen recht haben, aber wo wird „Arbeiterveteran“ noch verwendet? Im Übrigen bin ich dafür, das Problem hier auszudiskutieren und nicht gleich einen EW zu beginnen, betrifft auch Benutzer:Knoerz . --Rita2008 (Diskussion) 16:29, 6. Apr. 2014 (CEST)
Rita2008 du hälst am besten einfach mal den Ball flach. Die Disk steht dir ebenfalls offen, ich kann aber keine Beiträge von dir zum Thema hier finden, zumindest nicht zu dem Zeitpunkt an dem du im Artikel rumgelöscht hast. Deine Stänkerein mit Gloser sind mir eher egal, wenn aber jemand Begriffe löscht, die eindeutig in den Artikel gehören (z.B. Asche, Altstoffsammlung oder den Aktivisten, der sich explizit auf den Aktivist der sozialistischen Arbeit bezieht) dann kann ich getrost von WP:BNS ausgehen und kommentarlos zurücksetzen. Einigt euch bzw. holt euch meinetwegen auf WP:3M weitere Meinungen ein. --Knoerz (Diskussion) 16:18, 7. Apr. 2014 (CEST)
Ich möchte nicht unbedingt in Deinem Ton antworten, aber Du solltest erstmal lernen, die Versionsgeschicht ezu lesen. Die Löschungen stammen nicht von mir, sondern von Gloser, deshalb meine Anfrage. --Rita2008 (Diskussion) 18:56, 7. Apr. 2014 (CEST)
Der Arbeiterveteran kommt noch gelegentlich vor, aber eher im Rückblick auf die DDR. In der Zeit vor 1945 gab es die Veteranen der Arbeit, womit aber Arbeitsveteranen, die altgedienten Arbeiter, gemeint waren. Den „Arbeiterveteran“ sollte man also bei Beachtung des Boonekamp-Prinzip besser nicht löschen.
Aber es geht hier um die Abwägung, ob die Durchsetzung dieses Prinzips hinsichtlich des Sprachgebrauchs in der DDR überhaupt vernünftig ist.
Die Einleitung müsste dann nämlich mit den Worten beginnen: „Im Gegensatz zur wissenschaftlichen Literatur wird hier ...“ usw.--Gloser (Diskussion) 21:26, 6. Apr. 2014 (CEST)
Die DDR war keine sonderlich starke Quelle wirklicher Neubildungen. Wörter, die es *nur* in der DDR gab, waren entweder solche, die wirklich DDR-spezifische Sachverhalte bezeichneten, oder politische Prägung. Spezifischer DDR-Sprachgebrauch sind auch die Umdeutung der Bedeutungen (wie beim hier diskutierten Bonbon), dass Begriffe populär wurden, die außerhalb der DDR zwar existierten, aber kaum gebräuchlich waren (wie der Broiler) oder auch Regiolekte oder Modewörter, die in der DDR zeitweise populär wurden, im Westen aber kaum (wie das "fetzig").
Einen Verzicht auf Wörter, die es in irgendeiner Weise auch außerhalb der DDR gab (egal ob vor oder nach 1945), halte ich überhaupt nicht für sinnvoll.--Global Fish (Diskussion) 22:04, 6. Apr. 2014 (CEST)

Campingbeutel auch im Westen

In meiner Schulzeit in Hamburg in den 1960ern hatte ich auch einen Campingbeutel, das war damals ein sehr angesagtes, auch praktisches Teil mit einem leicht "amerikanischen" Hauch so Richtung Ami-Studenten/Collegebesucher. Bei uns war das immer kreisrund, nach oben ein kleines bisschen spitzer zulaufend, um den oberen Rand eine Reihe großer Ösen, wo ein Band durchgezogen war, mit dem man den Beutel zuzog. Das Band konnten man dann mit einem kleinen Karabinerhaken am Boden festhaken und das Ganze dann am diesem Band über der Schulter tragen. Evtl. konnte man es auch wie einen Rucksack tragen, aber ich glaube eher, dass nur ein Band da war und es so nur einseitig über eine Schulter passte. Das war an unserer Schule fast schon Standardausrüstung für jede Art Ausflüge und Ähnliches, praktisch jeder hatte sowas. Ach ja, und kariert waren auch die meisten.

Das Schlimme ist, dass davon anscheinend null Erinnerungen übrig sind. Ich habe weder auf deutschen noch englischen Suchmaschinen genau diese Ausführung gefunden. Bei eBay gibt es gebraucht ein DDR-Produkt, das sehr ähnlich aussieht, aber es hat eher eine rechteckige als eine runde Grundfläche. Auch die Google-Bildersuche findet nichts in der Richtung.

Aber jetzt habe ich was gefunden: Campingbeutel im Deutschen Historischen Museum.

Wenn das Teil so vergessen ist, lohnt es wohl nicht, dafür einen WP-Artikel anzulegen. Der Eintrag hier unter DDR-Objekten ist nicht ganz ok, aber lassen wir ihn lieber drin, sonst fällt es ja noch ganz aus der WP raus. Oha, das ist wohl arg lange her... --PeterFrankfurt (Diskussion) 03:57, 24. Jun. 2014 (CEST)

Wandzeitung

Agitator und Wandzeitungsredakteur waren zwei verschiedene Leute. Der Agitator hat vor der Klasse die aktuellen Themen der Woche vorgestellt. Der Redakteur hat die Themen dann an die Wandzeitung gebappt. Beide mussten eng zusammenarbeiten. (nicht signierter Beitrag von 95.91.211.237 (Diskussion) 22:35, 23. Feb. 2015 (CET))

Ich glaube hier spricht man von unterschiedlichen Dingen. Soweit ich mich erinnern kann, wurde die Funktion des Agitators erst bei der FDJ vergeben, da es nicht möglich war für ein Kind diese Aufgaben eines Agitators zu übernehmen. Die politisiert gestaltete Wandzeitung fiel in den Bereich des Redakteurs. Es gab dann aber auch häufig einen unpolitischen Teil mit solch banalen Dingen wie Veranstaltungskalender und Geburtstagskindern, bzw. einer Abbildung von "Besten". Erst in der FDJ wurde der Agitator so wichtig, und durch den Wegfall fester Klassenzimmer war auch die Wandzeitung nicht mehr ein solch dauerhaftes Element der Agitation. Erst bei der Ausbildung und Studium wurde wieder mehr darauf geachtet, kombiniert mit Elemten wie DSF und GST. Es gab da auch solche vorgefertigte Agitationsmaterial, 8 Seiten Hochglanzdruck, das häufig einfach dafür verwendet wurde. Pinwand scheint mir aber das falsche Äquivalent zu sein, da es auch solche Wandelemente für andere Zwecke gab - Straße/Reihe der Besten, der "Sozialistische Wettbewerb", auch da wieder der Veranstaltungskalender und dann wirklich Pin-Funktionen wie Ankündigungen von Basaren und Akionen. Es gab zwar eine Zielsetzung, aber wegen der fehlenden Bereitschaft war eine solche Gruppenleitung manchmal nur pro forma gewählt, und die Aufgaben wurden durch übergeordnete, teilweise hauptamtlich beschäftigte, Funktionäre übernommen.Oliver S.Y. (Diskussion) 23:31, 23. Feb. 2015 (CET)

Meeting

Mir ist etwas rätselhaft, was der Begriff Meeting in dieser Aufzählung zu suchen hat. Was ist denn daran typisch DDR-Sprachgebrauch? --Zone42 (Diskussion) 19:42, 13. Jul. 2015 (CEST)

Da es hierzu keine weitere Äußerung gab, nehme ich den Begriff jetzt raus. --Zone42 (Diskussion) 11:13, 29. Aug. 2015 (CEST)
Mir ist der Begriff in der Bedeutung nach 1990 nie wieder begegnet. Also ist er schon berechtigt in der Liste. Saxo (Diskussion) 12:00, 4. Sep. 2015 (CEST)
Also ich höre ihn leider ständig. ;-) --Zone42 (Diskussion) 12:40, 4. Sep. 2015 (CEST)
Die Bedeutung ist eine andere. Heute ist ein Meeting ein Arbeitstreffen, zu DDR-Zeiten war eher so etwas wie Kundgebung oder Demonstration gemeint. In dem Sinne hört man es heute in der Tat nicht mehr.--Global Fish (Diskussion) 13:11, 6. Sep. 2015 (CEST)

Jahresendflügelfigur und andere Varianten

Ich habe die Einfügung dazu wieder entfernt, wie es schon öfter passiert ist. Jahresendflügelfigur existierte nur in offiziellen Warenbezeichnungen, da man Worte wie "Weihnachten" oder "Engel" vermeiden wollte. Die normalen Leute in der DDR haben das Wort nie benutzt, sondern sich nur drüber lustig gemacht.--Hlambert63 (Diskussion) 14:07, 19. Sep. 2015 (CEST)

Warum das Wort dann nicht mit ebendiesem Hinweis aufnehmen? --Neptuul (Diskussion) 13:47, 20. Sep. 2015 (CEST)
Einerseits deswegen nicht, weil, eine offizielle Warenbezeichnung fern davon ist, Sprachgebrauch zu sein. Andererseits deswegen nicht, weil nicht einmal die Verwendung als offizielle Warenbezeichnung belegt ist. In diversen Diskussionen (nicht nur hier) wird darauf verwiesen, dass das Wort vermutlich nur in einem satirischen Artikel im "Eulenspiegel" genannt wurde, ohne dass das Gegenteil gezeigt wurde. --Global Fish (Diskussion) 13:57, 20. Sep. 2015 (CEST)

Sprache der SED

Sie schreiben: "Unter Sprachgebrauch in der DDR sind sprachliche Erscheinungen zusammengefasst, die in Lexik und Stilistik nur oder besonders in der Deutschen Demokratischen Republik gebräuchlich waren. Dieses betrifft sowohl Begriffe der Alltagssprache als auch staatlich definierte oder in den Medien verwendete Ausdrücke." Die staatlich definierten Ausdrücke kommen in Ihrem Beitrag jedoch viel zu kurz, besonders fehlen die von der SED benutzten Ausdrücke, die die Staatspartei vor allem für ihre vermeintlichen Gegner verwendete. --62.227.237.190 17:14, 29. Sep. 2015 (CEST)

Beispiele? Sie können gern Begriffe zufügen, die noch fehlen. --Rita2008 (Diskussion) 18:47, 29. Sep. 2015 (CEST)

Siehe: http://www.welt.de/kultur/history/article8676965/Wie-die-SED-die-deutsche-Sprache-misshandelte.html --62.227.237.190 20:11, 29. Sep. 2015 (CEST)

Speckitonne

Über den Begriff entwickelt sich gerade eine Art Edit-War; möglicherweise wurde für die (nachweislich flächendeckend vorhandenen) Sammeltonnen für Küchenabfälle nicht flächendeckend dieser Begriff verwendet. In Berlin nachweisbar schon, vielleicht in Sachsen nicht, aber das spricht meiner Ansicht nach nicht gegen die Aufnahme in die Liste, denn DDR-Sprachgebrauch ist es ohne Frage. Weitere Meinungen wären natürlich schön. PDD 18:23, 7. Mär. 2016 (CET)

Editwar? Och . Wenn es in Berlin so genannt wurde, ist es natürlich Sprachgebrauch in der DDR, was auch sonst? --R-B-S (Diskussion) 18:29, 7. Mär. 2016 (CET)
Na wie hieß es denn nun anderswo? Bleibt das jetzt noch weiter dein süßes Geheimnis? Dein erster Revertkommentar „in Schrebergärten vielleicht verbreitet“ deutete eher darauf hin, dass du auf diesem Gebiet keinen Plan hast (natürlich wurden Küchenabfälle primär dort gesammelt, wo sie in großer Menge anfielen und nicht direkt an Nutztiere verfüttert wurden, also in urbanen Ballungsgebieten), aber wenn dem nicht so ist, um so besser, dann trag doch einfach etwas bei :-) PDD 18:40, 7. Mär. 2016 (CET)
Diese Tonnen gab es seit 1953 und sie hießen in der gesamten DDR „Speckitonnen“. Die Bezeichnung ist von Rügen bis Schmalkalden und Chemnitz auch gegenwärtig in Gebrauch.--Gloser (Diskussion) 18:41, 7. Mär. 2016 (CET)
Heutiger Sprachgebrauch gibt keine Auskunft darüber, wo damals diese Tonnen genutzt und so bezeichnet wurden. Berlin dürfte unstrittig sein, für den Rest der Republik hätte ich gern saubere Belege. Solange die nicht beigebracht werden können, sollte man dazuschreiben, daß es um Berlin, Hpstd. d. DDR geht. -- Glückauf! Markscheider Disk 20:04, 7. Mär. 2016 (CET)
Hallo! Also ich kannte das Prinzip noch von meiner Oma, die bis in die 70er genau wie ihre Nachbarn noch ein Schwein großgezogen hat (Altmark). Da hießen diese Tonnen schlicht "Futtertonne". In der "Technologie der Speisenproduktion" von 1988 werden diese Stoffe als "Speisereste als Sekundärrohstoffe" für die Futterverwertung genannt. Speckitonne scheint mir darum eher umgangsssprachlich zu sein, was vieleicht auch durch die Labels auf den Tonnen kam, auf denen Schweine abgebildet wurden. Im Gegensatz zur Biotonne waren auch wirklich nur Speisereste gefragt. Weder Pflanzenschnitt noch Gartenabfälle.Oliver S.Y. (Diskussion) 20:09, 7. Mär. 2016 (CET)
Ihr meint nach Lektüre der von mir angegebenen Belege, wie die Bürgerinformation des Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebes der Stadt Chemnitz (Zitat: „Wer von Ihnen, liebe Leser, erinnert sich noch an die sogenannte „Speckitonne“? Schon seit 1953 wurden in der DDR Speisereste und Küchenabfälle getrennt gesammelt und regionalen Schweinemastbetrieben als Futterrohstoff zugeführt.“ Ausgabe Juni 2015), in Meck-Pomm, Thüringen und Sachsen hat man sich die Speckitonne um das Jahr 2015 ausgedacht? Wo ist übrigens Dein Beleg für „unstrittig Berlin“?--20:23, 7. Mär. 2016 (CET)
Also ganz ehrlich, das ist wirklich ne unbrauchbare Quelle um den DDR-Sprachgebrauch von vor 60 Jahren zu belegen! Dachte Du hast die Freie Presse oder das ND von 1953 zur Hand.Oliver S.Y. (Diskussion) 20:27, 7. Mär. 2016 (CET)
Oh Nee. EOD--Gloser (Diskussion) 20:31, 7. Mär. 2016 (CET)
In der üblichen DDR-Pressedatenbank (BZ, ND, Neue Zeit) taucht „Specki“ als Sinnbild für das in der LPG auf die Kartoffelschalen der Großstädter wartende Schwein erstmals 1959 auf, dann durchgehend bis 1989, aber mit klarer Berlin-Schlagseite (BZ 138 Treffer, ND nur 9). Die Fügung „Speckitonne“ bzw. „Specki-Tonne“ dann 1960 bis 1989, wieder mit Berlin-Bias (58 Treffer BZ, nur 8 ND). Andere Regionalzeitungen fehlen in der Datenbank leider, so dass man dort dafür nichts recherchieren kann. (Was mit dem Thema nix zu tun hat, aber auch interessant ist: Schon 1945 wird in der Berliner Presse verlangt, die früher vorhandenen Tonnen für Küchenabfälle wieder einzuführen; das gabs also offensichtlich schon länger als gedacht.) PDD 21:48, 7. Mär. 2016 (CET)
Ab 1936 hatte es in Deutschland im Rahmen der Daueraktiion „Kampf dem Verderb“ für jeden privaten Haushalt eine NSV-Tonne zum Sammeln von Küchenabfällen für die NSV-eigenen Schweinemastbetriebe gegeben.--Gloser (Diskussion) 23:00, 7. Mär. 2016 (CET)
Und weils so schön ist, Zahlen und Fakten: „In Berlin wurden im vorigen Jahr [= 1981] 42000 Tonnen Küchenabfälle gesammelt. Der Plan sieht für dieses Jahr 74000 Tonnen vor. [...] Federführend ist das Kombinat Stadtwirtschaft, das jedoch nur ein Drittel der Berliner Küchenabfälle erfaßt. Die LPG „1. Mai" in Wartenberg zum Beispiel sammelt direkt, und das VEG Schweinemast Berlin hat neben der Stadtwirtschaft auch Direktlieferanten wie die Brauereien. [...] Im Vergleich zu anderen Bezirken steht Berlin noch nicht sehr günstig da. Während 1981 im Republikdurchschnitt 57 Kilo pro Einwohner gesammelt wurden, waren es in Berlin nur 37 Kilo. Bis 1985 soll diese Menge in der DDR insgesamt pro Kopf auf 89 Kilo gebracht werden. [...] Unter den Berliner Stadtbezirken steht Prenzlauer Berg an der Spitze. [...] Es sind jetzt rund 20000 Speckitonnen in Berlin im Einsatz. Bis Jahresende sollen 3000 dazu kommen. (Eine Tonne kostet 50 Mark).“ (Berliner Zeitung, 19. Juli 1982, S. 3) PDD 22:00, 7. Mär. 2016 (CET)

In Ostberlin hießen die Dinger zweifelsfrei Speckitonne. Wie sie in der restlichen DDR genannt wurden, weiß ich leider auch nicht. - Myotis (Diskussion) 20:34, 7. Mär. 2016 (CET)

VEB Stadtwirtschaft Karl-Marx-Stadt "Futter" Die Aufnahme ist zwar auch nicht von damals, die Tonne scheint aber original zu sein. -- Glückauf! Markscheider Disk 20:46, 7. Mär. 2016 (CET)

Danke, passt zu meiner Erinnerung. Es ging um Futtersammlung, nicht die Entsorgung von Küchenabfällen. Die Schweine in der Logogestaltung führten dann zu Specki. Frage ist wohl eher, wie verbreitet dieser Begriff als Synonym für Schweine war und ist.Oliver S.Y. (Diskussion) 21:20, 7. Mär. 2016 (CET)

Der Begriff Speckitonne ist mir aus Thüringen nicht bekannt. Dort gab es in den 70er und 80er Jahren neben den Tonnen für allgemeine Essensresten weitere Tonnen, auf denen stand Nur für Brot. Aus dem Berliner Umland ist mir als Bezeichnung für Tonnen für allgemeine Essensreste der Terminus Schwantetonne geläufig. --Neptuul (Diskussion) 09:53, 8. Mär. 2016 (CET)
→ Das waren die Küchenabfall-Sammeltonnen für die noch heute existierende Schweinemastanlage in Schwante.--Gloser (Diskussion) 12:06, 8. Mär. 2016 (CET)

Ja, vieleicht ist das auch einfach nur ein Mißverständnis hinsichtlich der Begriffe. Speisereste - damit sind weder altes Frittierfett, Kaffeesatz, Teebeutel, Haushaltspapier oder Schaschlikspieße gemeint gewesen, die natürlich Küchenabfälle sind, aber auch nicht alle kompostierbar. Kenne die übrigens auch aus der Schweiz, wo ein Bauer das anfangs noch abholte, aber wegen der miesen Qualität es einstellte, da das dann weder als Futtermaterial noch zum Kompostieren geeignet war. Glaube bei vielen Leuten ist die Bereitschaft zum fachgerechten Entsorgen dar, aber durch die Assoziation mit Begriffen verderben sie die Verwertungsmöglichkeiten. Da ist es heute einfacher, Produktionsreste direkt beim Hersteller zu holen, wenn man als Landwirt das dazufüttern will.Oliver S.Y. (Diskussion) 10:39, 8. Mär. 2016 (CET)

Neueste Ergänzungen

Ehe das hier ausartet, möchte ich zu bedenken geben, daß "Erdmöbel" oder auch "geflügelte Jahresendfigur" Wortschöpfungen der Eule sind, die mitnichten "normalen Sprachgebrauch" in der DDR repräsentieren. Weiterhin ist "IGelit" ein Markenzeichen der IG-Farben (wimre, afaik, ianal). Zellophan oder Cellophan gab es auch bereits vor der DDR, dito Linoleum. Es bleibt nur der Traktorist, über den man ernsthaft diskutieren könnte, doch ob "Treckerfahrer" hierfür die standarddeutsche Bezeichnung ist, möchte ich arg bezweifeln. Es bedürfte hier also einer besseren Erklärung. Und, wie bereits in den Zusammenfassungskommentaren von mir gefordert, einer ordentlichen Bequellung. Es kann nicht sein, daß hier jeder Begriff eingebaut wird, der von irgendeinem Benutzer mit der DDR assoziiert wird. -- Glückauf! Markscheider Disk 21:12, 24. Mai 2016 (CEST)

Hallo Markscheider, ich habe eben die Quellenangabe eingefügt, hoffe dass du damit leben kannst. Gruß, --Scholless (Diskussion) 21:28, 24. Mai 2016 (CEST)
Sorry, aber eine Seite namens "Kokolores" kann man wohl kaum ernstnehmen - eine reine Liste ohne Erläuterung ist keine valide Quelle nach WP:BEL. Dazu kommt, daß Du ausgerechnet den Traktoristen damit bequellst, den ich implizit ausgenommen hatte. Also Traktorist ja, aber mit einer besseren Erläuterung (denn Süddeutsche verstehen Trecker nicht ohne weiteres) und der Rest kann leider nicht gelten. -- Glückauf! Markscheider Disk 21:40, 24. Mai 2016 (CEST)
Jedenfalls bin ich dir dankbar, dass du nicht gleich auf VM machst wie so viele andere, sondern ernsthaft die Diskussion suchst! Danke, Gruß, --Scholless (Diskussion) 21:43, 24. Mai 2016 (CEST)
Ja mei, ich habe keine Lust mehr mit solchen Rechthabern zu diskutieren, sollst halt einfach Recht haben, und wenn du sagst der Himmel ist gelb, dann ist er das halt. Dann ist der Himmel halt gelb! --Scholless (Diskussion) 23:19, 24. Mai 2016 (CEST)
Erdmöbel und die Flügelfigur raus, der Rest war Sprachgebrauch. Grüße --Der Radeberger (Diskussion) 23:30, 24. Mai 2016 (CEST)
Dann stelle ich mal die anderen Änderungen hier zusammen (verlinkt):

Unterpunkte

  1. Cellophantüte – Plastiktüte Cellophan ist ein Markenname von Hoechst/FFM, 1908
  2. Igelit – Art Kunstleder Igelit ist ein Markenname der I.G. Farben, vor WKII
  3. Linoleum – Jede Form von Kunstbelag englische Erfindung von 1860
  4. Traktorist – Treckerfahrer Treckerfahrer ist - wie oben angeführt - keine allgemeinverständliche Übersetzung, gegen den Traktoristen habe ich aber nichts. Hier ist eine bessere Erläuterung nötig.

Nr. 1-3 sind gesamtdeutscher Sprachgebrauch und nciht auf die DDR beschränkt gewesen. Daß es in der DDR _auch_ verwendet wurde, reicht nicht aus.-- Glückauf! Markscheider Disk 06:13, 25. Mai 2016 (CEST)

Obmeßböker

Gerade gesehen: gibt es dafür eine Quelle, ich höre davon jedenfalls zum ersten Mal. Vielleicht nur ein Fachausdruck unter Ökonomen? --Rita2008 (Diskussion) 15:55, 25. Mai 2016 (CEST)

Ich kenne es auch nicht, aber diese Frage zeigt, daß wir den Altbestand ebenfalls mal kritisch hinterfragen sollten. Idealerweise sollte - wie in der ganzen wp - jeder Begriff bequellt sein. Imho kann man davon absehen, wenn der Begriff verlinkt ist und direkt im Artikel das DDR-typische dieses Wortes erklärt wird. Der Rest braucht Einzelnachweise. -- Glückauf! Markscheider Disk 17:51, 25. Mai 2016 (CEST)

„Weißkohl ist ja sooo gesund!“

Dieser Ausspruch ist immer noch falsch drin, trotz Hinweis. Es gibt Original-Ausschnitte aus dem DDR-Fernsehen (die ich jetzt NICHT separat raussuche), in denen der richtige Satz gesagt wird: "Sauerkraut ist sooo gesund!" Dieser Ausspruch ist insofern von Interesse, als dass es die letzte Werbung im DDR-Fernsehen gewesen sein dürfte - an der Stelle wurde klar, dass die Produktion der DDR keine Werbung nötig hat, da Bedürfnisse erfüllt, nicht geweckt werden (sprich: jeder kennt alle verfügbaren Produkte, Werbung für Sauerkraut ist peinlich). Kurz gesagt: Dieser Satz ist immer noch absolut falsch und gehört geändert. --46.128.13.232 22:42, 18. Nov. 2016 (CET)nuckelavee

Anrichte

Das Wort hat absolut nichts mit DDR-Wortschatz zu tun. Gibt man Anrichte bei Amazon an, kriegt man eine ganze Reihe von genau diesem Möbelstück angezeigt. Saxo (Diskussion) 12:34, 27. Mai 2017 (CEST)

Hallo! Ich glaube, daß stößt mal wieder Westdeutsche Sprachkultur auf Ostdeutsch, Oberdeutsch auf Mitteldeutsch. Meiner Kenntnis nach ist aber hier auch noch ein anderer Aspekt zu beachten. Anrichte ist genau wie Buffet ein Synonym für "Geschirrschrank". Im frankophilen Berlin war dementsprechend Buffet üblich. Gibt sogar die Unterscheidung, daß ein Buffet eine Anrichte mit Aufsatz ist :). Grund genug für eigene Lemmaartikel. Ansonsten bleibt diese Liste hier ein Machwerk von Original Research und vollzogener Theoriefindung. Problem ist ja, daß viele Westdeutsche ihren eigenen Wortschatz für Standarddeutsch hielten/halten, und nicht für eine mundartlich beeinflusste Variante. Vom Amtsdeutsch mal ganz abgesehen, was in der DDR nach 1945 länger die Deutsche Kultur vor 1933 erhielt, als im US- und EU- beeinflussten Westen.Oliver S.Y. (Diskussion) 13:30, 27. Mai 2017 (CEST)
Bin auch gerade über die Anrichte gestolpert. Gib es sowohl als Lemma in der WP als auch im Duden. In beiden Quellen wird nichts spezielles über den Gebrauch in der DDR gesagt. Auch wenn es wohl eine Quelle gibt, in der das Wort erwähnt wird, würde ich den entsprechenden Passus gern löschen. --Rita2008 (Diskussion) 23:48, 23. Feb. 2021 (CET)

"Wahlschlepper"

Wahlschlepper - Personen, die Wahlberechtigte zum Urnengang drängen. - Habe diesen Terminus von einem seinerzeit solcherart aktiven und sich selbst so bezeichnenden Ex-SEDler. Die Online-Recherche ergibt, dass der Terminus in der DDR [so] gebräuchlich war, allerdings auch in der Nazizeit und den USA (Stimmenkauf) [hier]. Wahlschlepper sollte m.E. als belegt für die DDR in die Liste aufgenommen werden, weil er andernorts anders nuanciert verwendet wurde. --Neptuul (Diskussion) 12:15, 19. Nov. 2019 (CET)

Ist eingefügt --Neptuul (Diskussion) 10:28, 5. Dez. 2019 (CET)
Wenn der Begriff auch in anderen Ländern verwendet wurde, was hat das dann mit DDR-Sprachgebrauch zu tun? --Butterbemme (Diskussion) 11:06, 5. Dez. 2019 (CET)
Sehe ich ebenso. Das Lemma lautet 'Sprachgebrauch in der DDR' und nicht 'Sprachgebrauch anderswo über die DDR'. Und 'in der DDR' bedeutet zwischen 1949 und 1990. -- Glückauf! Markscheider Disk 11:26, 5. Dez. 2019 (CET)
Zumal auch die angegebenen Quellen merkwürdig sind. --Butterbemme (Diskussion) 11:54, 5. Dez. 2019 (CET)
Weshalb ist der MDR als Quelle merkwürdig? (Google verweist übrigens auf weitere Quellen.) In der Tat gab es Wahlschlepper lt. Quellen in den USA und bei den Nazis: In den USA wurde nicht das Wort "Wahlschlepper" verwendet, sondern ein englischer Terminus, bliebe die Parallele zu Nazideutschland. Wenn das Wort Wahlschlepper also zwischen 1949 und 1990 verwendet wurde, dann ist es 'Sprachgebrauch in der DDR' und somit in die Liste aufzunehmen. --Neptuul (Diskussion) 19:01, 6. Dez. 2019 (CET)
Ich kenne persönlich Leute, die zu DDR-Wahlen als Wahlhelfer agiert haben. Diese befragt, war der Terminus „Wahlschlepper“ unbekannt. -- Glückauf! Markscheider Disk 21:06, 6. Dez. 2019 (CET)
Und deine Leute toppen jetzt den MDR als Quelle? --Neptuul (Diskussion) 19:00, 8. Dez. 2019 (CET)
Der MDR hat genau _einen_ Zeitzeugen für diesen Begriff. Demgegenüber haben nun mehrere Benutzer hier erklärt, den Begriff _nicht_ zu kennen. -- Glückauf! Markscheider Disk 20:08, 8. Dez. 2019 (CET)
Hollitzer gibt an, mit Wahlschleppern zu tun gehabt zu haben. Eine Einzelaussage kann nicht als Beleg für allgemeinen Sprachgebrauch in der DDR herhalten. Das ist unseriös. -- Glückauf! Markscheider Disk 20:10, 8. Dez. 2019 (CET)
Weitere Quellen: [hier], [hier] und [hier] - das dürfte aber nun überzeugend sein. --Neptuul (Diskussion) 23:04, 8. Dez. 2019 (CET)
Wir haben hier ein prinzipielles Problem dieser Liste: allgemeiner Sprachgebrauch kann prinzipiell nicht mit Einzelquellen belegt und schon gar nicht widerlegt werden.
Und wir haben ein zweites Problem dieser Liste: es gibt Wörter, die bezeichneteen Dinge in der DDR, die es im Westen nicht gab. Die sind unstrittig, aber auch trivial.
Spannender fände ich die DDR-spezifischnen Wörter für Objekte/Sachverhalte, die (die Sachverhalte, aber eben nicht die Wörter) es wonaders im deutschsprachigen Raum auch gab. --Global Fish (Diskussion) 00:06, 9. Dez. 2019 (CET)
Wir haben ein grundlegendes Problem: nämlich dass bestimmte Leute hier 30 Jahre nach dem Ende der DDR sich eine DDR zusammebasteln, die es so nicht gab. -- Glückauf! Markscheider Disk 09:13, 9. Dez. 2019 (CET)
Und ausgerechnet den MDR als zitierfähige Quelle bezeichnen. Herrn Steimle wird das bestimmt freuen. --Butterbemme (Diskussion) 13:10, 9. Dez. 2019 (CET)
Noch als Nachtrag: in einer Google-Books-Suche nach "Wahlschlepper" begrenzt auf das 20. Jahrhundert finde ich gerade mal 21 Treffer, davon beziehen sich gerade mal vier auf die DDR. Also weder besonders gängig noch DDR-spezifisch.--Global Fish (Diskussion) 15:39, 9. Dez. 2019 (CET)
Versuch's doch mal mit Wahlschlepper DDR und zähle dann :-) --Neptuul (Diskussion) 19:45, 9. Dez. 2019 (CET)
"Wahlschlepper DDR" gibts nicht. Wenn ich "Wahlschlepper" DDR und 20. Jahrhundert eingebe, finde ich nicht nur 4 sondern sogar 10 Treffer. Ändert nichts daran, dass das nicht viele sind und das Wort definitiv nicht DDR-spezifisch. --Global Fish (Diskussion) 23:09, 9. Dez. 2019 (CET)
Klick mal auf [Wahlschlepper DDR] - da gibt es allein in Google mehr als hundert (wenn nicht hunderte) Matches. Wieviele sind erforderlich für eine Relevanz? --Neptuul (Diskussion) 09:56, 10. Dez. 2019 (CET)

Hallo! Ich sehe nicht, dass dieser Begriff allgemein für die DDR nachvollziehbar ist. Alles was ich finde (und kenne) bezieht sich auf den Szeneslang der alternativen Bürgerbewegungen, welche per Fernbleiben der Wahl protestieren wollten, für 95% der Fläche und Wähler waren sowohl die Existenz dieser Funktionsträger als auch die Bezeichnung unbekannt. Das ist aber nur ein weiteres Beispiel für die Legendenbildung der Erinnerungskultur, wo Randnotizen verallgemeinert werden, während man Fachliteratur regelmäßig unbeachtet lässt. Die DDR hatte eine eigene Sprache, die durch Lexika und Wörterbücher nachvollziehbar ist. Diese Liste hier verstößt auch in dem Punkt klar gegen WP:KTF, weil sich jemand erinnert, und das verallgemeinert haben will. Als ob jeder heutige Begriff "bundesdeutsch" ist. Selbst "Respektrente" wird wahrscheinlich von sehr wenigen Menschen als Begriff verwendet, und ist selbst als Wort des Jahres nicht "Sprachgebrauch in der Bundesrepublik".Oliver S.Y. (Diskussion) 15:45, 9. Dez. 2019 (CET)

Ich halte es für offensichtlich, dass auch "Szeneslang der alternativen Bürgerbewegungen" zum Sprachgebrauch in der DDR gehört; aus offensichtlichen Gründen ist die Beleglage aber schwierig. Generell würde ich mir wünschen, dass der Unterschied zwischen offiziellem und inoffiziellem Sprachgebrauch im Artikel deutlicher dargestellt würde; wie man Belege zu letzterem finden kann, weiss ich allerdings auch nicht. --Joerg 130 (Diskussion) 17:13, 9. Dez. 2019 (CET)
Die Frage ist, was der Leser hier von der Wikipedia erwartet. Wir setzen ja heute auch nicht Regionalbegriffe mit "Sprache in Deutschland" gleich, und nehmen jeden Begriff der Umgangssprache in den Duden auf. Denke hier muss man auch eine klare Unterscheidung machen. Ansonsten ist das ein Assoziationscontainer, und wird es mit jedem solcher Einträge mehr. Und ja, "inoffizieller Sprachgebrauch", der von wenigen Tausend spöttisch oder ironisch verwendet wird, sehe ich nicht wirklich als Sprachgebrauch im Sinne des Ziels an. Und wenn ich mir die Einträge für Essen und Trinken anschau, offenbar auch da dann doch mal die Notwendigkeit einer Revision.Oliver S.Y. (Diskussion) 17:46, 9. Dez. 2019 (CET)

Prinzipielles Problem oder grundlegendes Problem oder 95% oder Ich kenne persönlich Leute oder Spannender fände ich und andere subjektive Betrachtungen: Relevant sind die einschlägigen Quellen. Wenn also Zweifel bestehen, wäre allenfalls die Quellenlage zu diskutieren. Die ist meiner Meinung nach jedoch eindeutig. --Neptuul (Diskussion) 19:45, 9. Dez. 2019 (CET)

Yep. Die Quellenlage scheint auch mir eindeutig. Siehe den Verweis auf Google Books. 21 Treffer aus dem 20. Jahrhundert, 4 davon DDR-bezogen. Also weder sonderlich gängig noch DDR-spezifisch. Eindetig: bitte draußen lassen, danke. --Global Fish (Diskussion) 22:42, 9. Dez. 2019 (CET)
Neptuul, dann sind wir uns doch einig. Ich wollte lediglich so höflich sein, und meine Zweifel entsprechend WP:Q begründen. Es gibt auch sowas wie Relevanz, die bei Begriffen vorliegen muss, wenn sie hier als Inhalt in einer Enzyklopädie genannt werden. Und da reicht eben nicht, das Person A es in einem Interview so wiedergab, oder Person B es in der Wochenendausgabe in einer Kolumne so schrieb. Vieles zum Sprachgebrauch der DDR wird von Menschen publiziert, die nur sehr kurz in dieser gelebt haben, und nur selten den Wortschatz Deutschlands 1949 kennen. Das führt dann zur Annahme wie bei der Werksküche, dass dies DDR-Sprech sei, weil man selbst nie in einem Werk gearbeitet hat. Wer bei Opel oder VW am Band stand, aß aber bis in die 70er Jahre auch in der Werksküche, ehe dies geframed wurde. Hat auch mit dem veränderten Speisenangebot zu tun. Nur so als Beispiel aus meinem Backyard, und Papiertaschentücher standen so auch im Duden West, da mockiert man sich über etwas, das so nicht wirklich Sprachgebrauch war, siehe [10] , Tempo ist ein Gattungsbegriff geworden, aber es gab auch in Deutschland vor 1989 andere Produkte von Wepa, Hakle und Tissue aus dem selben Zutaten, teilweise sogar mit dem selben Farbcode, da dieser vor 1945 entstand.Oliver S.Y. (Diskussion) 22:56, 9. Dez. 2019 (CET)
Schaut mal unter [Wahlschlepper DDR] - mehr als hundert (wenn nicht hunderte) Treffer. --Neptuul (Diskussion) 09:56, 10. Dez. 2019 (CET)
Zum einen sprach ich von Google Books, nicht von Google (Google zeigt eben nur heutige Websiten an, also den heutigen Sprachgebrauch), zum zweiten sind es nicht über hundert Treffer, sondern nur in den 90ern. (Du musst in die Links reinklicken, um das zu sehen). Zum dritten sind da selbst mit der expliziten Einschränkung "DDR" etliche Treffer dabei, die überhaupt nichts mit der DDR zu tun haben.
Und das ist für mich ein Kernpunkt des ganzen: Wahlschlepper waren ein Phänomen, das es in der DDR gab und in der Altbundesrepublik nicht oder kaum. Aber woanders gibts das auch, und das Wort "Wahlschlepper" ist nicht im Ansatz DDR-spezifisch und auch nicht überdurchschnittlich häufig gewesen. --Global Fish (Diskussion) 10:32, 10. Dez. 2019 (CET)

"eigenartige Verknüpfung"

Diese Formulierungen sind nicht neutral und haben nichts in einer Enzyklopädie verloren. Für die Ostdeutschen war der Sprachgebrauch der BRD ebenso eigenartig. --2001:16B8:3183:4200:D077:CED:BAD8:F350 21:53, 1. Jan. 2021 (CET)

Initiativstrafe

@Rote4132:@Rita2008: "Initiativstrafe von 1970" - das interessiert mich nun doch. Wo kann man das nachlesen? -- Glückauf! Markscheider Disk 11:32, 9. Mär. 2021 (CET)

Zum Beispiel in diesem Büchelchen. Gruß,--Rote4132 (Diskussion) 13:11, 9. Mär. 2021 (CET)
Das ist aber eine Quelle aus dem Jahr 2012 (Ich kenne es nicht, könnte ja sein, daß in dem Büchlein weitere Quellen aufgeführt sind). Mir persönlich ist der Begriff erst hier im Artikel untergekommen. -- Glückauf! Markscheider Disk 13:25, 9. Mär. 2021 (CET)
Und ich kenne ihn seit meiner Lehrzeit, und die war 1977 bis 1980.--Rote4132 (Diskussion) 13:27, 9. Mär. 2021 (CET)
Meine von 80-82. Und nu? -- Glückauf! Markscheider Disk 13:57, 9. Mär. 2021 (CET)
Und welche Quelle besagt, dass es den Begriff nicht auch im Westen gab? Eigentlich ist es doch selten, dass Begriffe aus dem Osten in den Westen (hier Münster) gewandert sind, eher ist es umgekehrt. --Rita2008(Diskussion) 17:37, 9. Mär. 2021 (CET)
Recht hat er ja, genaue Quellenlage einzufordern.
Dazu folgendes, ich habe da in den letzten Stunden meine Erinnerungen sortiert, gibt es wahrscheinlich nur eine Möglichkeit:
Eine der die Kabarettlandschaft in Ostdeutschland umstürzendste Kabarett-Aufführung in der Dresdner Herkuleskeule war "Bürger, schützt Eure Anlagen", Premiere 1980. In in dieser gibt es das "Lied von den Initiatiefen" - und in dem wurde 1980 die "Strafe für die Initiative" erstmals gebraucht.
Die in youtube - unter Verletzung des Urheberrechts, soweit erkennbar - eingestellte "weichgespülte" Fassung, zwar als "Veranstaltungsmitschnitt" deklariert, aber eben sechs Jahre viel später gegenüber der Urfassung aufgenommen - und vor handverlesenem Publikum aufgenommen: Eh nö.
Verehrte Kollegin: Bitte immer Christian Morgenstern dringend beachten: "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf." (Die unmögliche Tatsache)
Gern noch als Service: in dem angegebenen Link ab Minute 10:54 --Rote4132 (Diskussion) 00:11, 10. Mär. 2021 (CET)
Das will ich ja gern alles einsehen, aber macht die Verwendung in einem Kabarettprogramm zum Sprachgebrauch in der DDR? Da sind wir doch direkt bei der Jahresendflügelfigur. -- Glückauf! Markscheider Disk 07:34, 10. Mär. 2021 (CET)
Die Jahresendflügelfigur ist ziemlich genau erforscht, Erfinder war der Satiriker Ernst Röhl, der dieses erstmals im EULENSPIEGEL (übrigens ein reichlich dürrer WP-Artikel dazu, bedenkt man, welche Reich- und Tragweite diese Zeitschrift hatte) verwendete. Seine Behauptung, er habe dies auf einem Berliner Weihnachtsmarkt gesehen, kann zwar nicht widerlegt werden (kann ja auch ein Pappschildchen eines Verkäufers in der Auslage gewesen sein, der da irgendwie ironisch reagierte), gleichwohl gibt es bis heute keinen Nachweis, dass er tatsächlich "offiziell" war. 2 * seriöse Literatur zum Thema (von 2007 und 2014) gibt es zu den Nachforschungen - und eine mehr oder minder offizielle Verwendung ist bis heute unbelegt; außer Geschwätz und Hörensagen gibt es außerhalb der Linie Röhl - EULENSPIEGEL - Sprachgebrauch nichts.
Anders hier: Die Verwendung kann belegt werden (ich habe das Textbuch von "Bürger, schützt Eure Anlagen" von Peter Ensikat und Wolfgang Schaller, das es sogar gedruckt(!) gab, leider "verschmissen", heißt, nach zahlreichen Umzügen schmort es wohl in einer der unausgepackten Umzugskisten) und das Programm wurde landauf-landab von Amateurkabaretts, teilweise nur in Auszügen, nachaufgeführt: Es waren die begehrtesten Programmtexte der 1980er-Jahre (heißt 1980 bis etwa 1985/1986).
Und Gisela Grube, die ja den Text auf die Bühne brachte, war eine derartige "Ausnahmeerscheinung" in der DDR-Kabarettlandschaft (ihre jahrelange künstlerische Leitung des katholischen(!) Kabaretts(!!) Die Dekanahtlosen - in der DDR (!!!), wohlgemerkt - vergaßen so ziemlich alle in ihren Nachrufen auf sie), die man sich heute kaum mehr vorstellen kann.--Rote4132 (Diskussion) 23:26, 12. Mär. 2021 (CET)

sorbisch

Ich weiß nicht, ob das Bescherkind als ursprünglich sorbische Bezeichnung hierher gehört, da ja nur regional gebräuchlich. --Rita2008 (Diskussion) 19:17, 16. Dez. 2021 (CET)

„Bescherkind“ ist kein DDR-spezifisches Wort, d. h. es ist weder zu DDR-Zeiten entstanden, noch hat es seine Bedeutung erst in dieser Zeit erhalten.
„Bescherkind“ ist ein nur regional bekanntes Wort, vergleichbar z. B. mit dem halleschenkleechen“.
Mit einem wikigerechten Beleg, wonach „Bescherkind“ in Lexik und Stilistik ausschließlich oder besonders in der DDR dort als ein Begriff der Alltagssprache üblich oder als staatlich definiert bzw. mittels subtilem Anpassungsdruck („Empfehlungen“) bis 1990 gebräuchlich war, kann „Bescherkind“ wieder in die Liste.--Gloser (Diskussion) 19:49, 16. Dez. 2021 (CET)

DDR-Sprachgebrauch

Da sind aber reichlich Sachen dabei, die kein besonderer DDR Sprachgebrauch sind. z.B.: "Wendehals", "schau", "Pappe" für Führerschein, "Vitamin-B2" für Beziehung (das hab ich sogar mal rausgenommen) sind alles Dinge, die auch in der Vorwende-BRD in der gleichen Bedeutung verwendet wurden. --192.166.198.53 01:06, 12. Jan. 2022 (CET)

Wohnraumlenkung

Zunächst setze ich die erneute Revertierung von Kollegen Benutzer:Gloser erneut zurück. Ihm ist offensichtlich entgangen, dass meine Bearbeitung auch weitere "DDR-Begriffe" betrifft.

Sachlich zu Wohnraumlenkung: Der Kollege meint, das "Wohnraumlenkung" kein DDR-typischer Begriff im Sinne des Artikels sei, dies ja auch seit 1937 praktiziert werde und in den "AlBuLä" ja auch bekannt sei.

Dem ist folgendes entgegenzuhalten:

  • "Wohnraumlenkung" - oder korrekt: "Staatliche Wohnraumlenkung" - beherrschte das Leben sämtlicher DDR-Bürger vom Beginn ihres Lebens (als Baby gewährte es seinen Eltern einen besonderen Anspruch) und selbst die "Wessis", die 1990/1991 (zum Teil auch noch 1992) eine Wohnung erhalten wollten, hatten diese der "staatlichen Wohnraumlenkung" (nach 1990 etwas "demokratisierte Begriffe") für die "Abteilungen" bei den "Räten der Kreise und Gemeinden" "zu verdanken".
  • "Seit 1937" - jein. Die "Wohnraumlenkung" - besser: "staatliche Wohnraumlenkung" - betraf nicht mehr allgemein "Mietverhältnisse", sondern regelte in der DDR auch (unter dem Deckmantel der Weitergeltung von 1937, was aber in der DDR nie kommuniziert wurde), die "Deckelung der Miethöhe auf dem Niveau von 1937" - was genügend private Eigentümer in den Ruin trieb und einen (faktischen) "Zwangsverkauf an den Staat" bedeutete, was mit den damaligen Mitteln auch extensiv betrieben wurde ("Erbausschlagung" als das probateste Mittel), die Akquirirung "konspirativer Wohnungen" und die Zuweisung von Wohnungen ausgewiesener Personen an Dritte.
  • Mit dem letzten Punkt habe ich einen völlig offenen und auch in der Forschung mir nicht bekannten, aber offensichtlichen Punkt anzusprechen: "Plünderung der Wohnung".
  • Der DDR-Bürger war "Bittsteller": Die "staatliche Wohnraumlenkung" kannte zwar mehrere Kriterien für eine "bevorzugte Zuweisung", wie eben Heirat, Kinder - usw.: Am ziemlich straff organisierten System änderte sich gar nichts. Parteikader wurden bevorzugt, die Stasi bekam ihre "konspirativen Wohnungen", die (teilweise) auferlegten "Untermietverhältnisse" in den 1940er Jahren wurden erst ab den 1970ern gelockert. Dass sich gleichwohl in dem System genügend Leute "bedient" haben, ist nachweisbar, in Dresden wurden rund um den Altmarkt schätzungsweise >40 % der neu gebauten Wohnungen - entgegen der öffentlich gemachten Linie - an Parteikader vergeben.
  • Die "staatliche Wohnraumlenkung" führte den Unterzeichner zu einem Kuriosum: Dem dafür zuständigen "Wohnraumlenker", einem Genossen B., konnte, auch durch eigene Aktivitäten, 1989 nachgewiesen werden, dass er ihm zugeteilte Neubauwohnungen, die ausdrücklich "Opfern des Naziregimes" (also VdN) vorbehalten waren, nota bene gegen Geld (der Verfasser hat tatsächlich einen nachweisbaren Korruptionsfall in der DDR miterlebt- und auch dessen Erledigung) an Menschen vergab, die nachweislich erst nach 1945 geboren wurden.
  • Oder die "Untervermietung", die als so eine Art "Beiwerk" ausgegliedert, wie das die damalige TU Dresden handhabte - unwürdig, kann man historisch in Rückschau darstellen (ob man dazu Belege noch findet, ich bezweifle es - aber als Junge stand ich ratlos da, es ging um meine Patentante, die eigentlich, mit 70 Jahren, einfach nur in ihrer eigenen Wohnung allein sein wollte).

Ich habe wenig Lust, das alles noch weiter auszubreiten, aber Kollege Gloser ist nach eigener Angabe Historiker und kann demzufolge gern einen diesbezüglichen Artikel Wohnraumlenkung kreiiern, ich stehe da gern beratend zur Verfügung: Seine Belegforderung geht an der Sache gänzlich vorbei, da der Eintrag nur ein "Schlaglicht", wie sehr dieses Thema in der DDR ein ernstes und allbeherrschendes - aber gleichzeitig öffentlich totgeschwiegenes - Thema war. Und das hat sachlich - gebe ich zu - mit 1937 zu tun. "Sprachgebrauch der DDR" war es allerdings permanent. Dass hier weitergehender "Forschungsbedarf" für den Historiker ist, habe ich explizit dargestellt. Eintrag von Kollegen Gloser deshalb revertiert, es sind nur "Schlaglichter" - wie man einen expliziten WP:Artikel anlegt, dafür habe ich gerade eine "Grobstruktur" vorgelegt.

Viele Grüße,--Rote4132 (Diskussion) 02:19, 15. Jan. 2022 (CET)

Das Wort ist keine DDR-Erfindung, wurde aber im Gegensatz zum Westen noch 40 Jahre weiter verwendet. Es sollte unter dem Lemma nicht nur um DDR-Neuerfindungen gehen, sondern um DDR-typische Sprache. Sonst müsste man auch andere Begriffe weglassen (wie die gerade hinzu gefügte „Zuckertüte“), das wäre aber dann schade um die Gesamtaufstellung. Das Lemma sollte daher entsprechend weiter gefasst werden.LS (Diskussion) 18:00, 17. Jan. 2022 (CET)

DDR-Sprachgebrauch

Da sind aber reichlich Sachen dabei, die kein besonderer DDR Sprachgebrauch sind. z.B.: "Wendehals", "schau", "Pappe" für Führerschein, "Vitamin-B2" für Beziehung (das hab ich sogar mal rausgenommen) sind alles Dinge, die auch in der Vorwende-BRD in der gleichen Bedeutung verwendet wurden. --192.166.198.53 01:06, 12. Jan. 2022 (CET)

Wohnraumlenkung

Zunächst setze ich die erneute Revertierung von Kollegen Benutzer:Gloser erneut zurück. Ihm ist offensichtlich entgangen, dass meine Bearbeitung auch weitere "DDR-Begriffe" betrifft.

Sachlich zu Wohnraumlenkung: Der Kollege meint, das "Wohnraumlenkung" kein DDR-typischer Begriff im Sinne des Artikels sei, dies ja auch seit 1937 praktiziert werde und in den "AlBuLä" ja auch bekannt sei.

Dem ist folgendes entgegenzuhalten:

  • "Wohnraumlenkung" - oder korrekt: "Staatliche Wohnraumlenkung" - beherrschte das Leben sämtlicher DDR-Bürger vom Beginn ihres Lebens (als Baby gewährte es seinen Eltern einen besonderen Anspruch) und selbst die "Wessis", die 1990/1991 (zum Teil auch noch 1992) eine Wohnung erhalten wollten, hatten diese der "staatlichen Wohnraumlenkung" (nach 1990 etwas "demokratisierte Begriffe") für die "Abteilungen" bei den "Räten der Kreise und Gemeinden" "zu verdanken".
  • "Seit 1937" - jein. Die "Wohnraumlenkung" - besser: "staatliche Wohnraumlenkung" - betraf nicht mehr allgemein "Mietverhältnisse", sondern regelte in der DDR auch (unter dem Deckmantel der Weitergeltung von 1937, was aber in der DDR nie kommuniziert wurde), die "Deckelung der Miethöhe auf dem Niveau von 1937" - was genügend private Eigentümer in den Ruin trieb und einen (faktischen) "Zwangsverkauf an den Staat" bedeutete, was mit den damaligen Mitteln auch extensiv betrieben wurde ("Erbausschlagung" als das probateste Mittel), die Akquirirung "konspirativer Wohnungen" und die Zuweisung von Wohnungen ausgewiesener Personen an Dritte.
  • Mit dem letzten Punkt habe ich einen völlig offenen und auch in der Forschung mir nicht bekannten, aber offensichtlichen Punkt anzusprechen: "Plünderung der Wohnung".
  • Der DDR-Bürger war "Bittsteller": Die "staatliche Wohnraumlenkung" kannte zwar mehrere Kriterien für eine "bevorzugte Zuweisung", wie eben Heirat, Kinder - usw.: Am ziemlich straff organisierten System änderte sich gar nichts. Parteikader wurden bevorzugt, die Stasi bekam ihre "konspirativen Wohnungen", die (teilweise) auferlegten "Untermietverhältnisse" in den 1940er Jahren wurden erst ab den 1970ern gelockert. Dass sich gleichwohl in dem System genügend Leute "bedient" haben, ist nachweisbar, in Dresden wurden rund um den Altmarkt schätzungsweise >40 % der neu gebauten Wohnungen - entgegen der öffentlich gemachten Linie - an Parteikader vergeben.
  • Die "staatliche Wohnraumlenkung" führte den Unterzeichner zu einem Kuriosum: Dem dafür zuständigen "Wohnraumlenker", einem Genossen B., konnte, auch durch eigene Aktivitäten, 1989 nachgewiesen werden, dass er ihm zugeteilte Neubauwohnungen, die ausdrücklich "Opfern des Naziregimes" (also VdN) vorbehalten waren, nota bene gegen Geld (der Verfasser hat tatsächlich einen nachweisbaren Korruptionsfall in der DDR miterlebt- und auch dessen Erledigung) an Menschen vergab, die nachweislich erst nach 1945 geboren wurden.
  • Oder die "Untervermietung", die als so eine Art "Beiwerk" ausgegliedert, wie das die damalige TU Dresden handhabte - unwürdig, kann man historisch in Rückschau darstellen (ob man dazu Belege noch findet, ich bezweifle es - aber als Junge stand ich ratlos da, es ging um meine Patentante, die eigentlich, mit 70 Jahren, einfach nur in ihrer eigenen Wohnung allein sein wollte).

Ich habe wenig Lust, das alles noch weiter auszubreiten, aber Kollege Gloser ist nach eigener Angabe Historiker und kann demzufolge gern einen diesbezüglichen Artikel Wohnraumlenkung kreiiern, ich stehe da gern beratend zur Verfügung: Seine Belegforderung geht an der Sache gänzlich vorbei, da der Eintrag nur ein "Schlaglicht", wie sehr dieses Thema in der DDR ein ernstes und allbeherrschendes - aber gleichzeitig öffentlich totgeschwiegenes - Thema war. Und das hat sachlich - gebe ich zu - mit 1937 zu tun. "Sprachgebrauch der DDR" war es allerdings permanent. Dass hier weitergehender "Forschungsbedarf" für den Historiker ist, habe ich explizit dargestellt. Eintrag von Kollegen Gloser deshalb revertiert, es sind nur "Schlaglichter" - wie man einen expliziten WP:Artikel anlegt, dafür habe ich gerade eine "Grobstruktur" vorgelegt.

Viele Grüße,--Rote4132 (Diskussion) 02:19, 15. Jan. 2022 (CET)

Das Wort ist keine DDR-Erfindung, wurde aber im Gegensatz zum Westen noch 40 Jahre weiter verwendet. Es sollte unter dem Lemma nicht nur um DDR-Neuerfindungen gehen, sondern um DDR-typische Sprache. Sonst müsste man auch andere Begriffe weglassen (wie die gerade hinzu gefügte „Zuckertüte“), das wäre aber dann schade um die Gesamtaufstellung. Das Lemma sollte daher entsprechend weiter gefasst werden.LS (Diskussion) 18:00, 17. Jan. 2022 (CET)

Ausbau der Liste DDR-typischer Wörter und Neuschöpfungen

Hallo, wie weiter oben schon diskutiert, sollte die Liste auch DDR-typischen Wortschatz enthalten, wenn hiermit eine spezifisch DDR-typische Konnotation verbunden ist. Daher habe ich solche typischen Worte wiederhergestellt, die gestern Abend gelöscht wurden. Wir sind mit dieser Liste auch Chronisten gegenüber den Jüngeren.

Was m. E. bisher noch fast vollständig fehlt, ist eine Liste der DDR-typischen Verben, die zum Verständnis der damaligen Ausdrucksweise anschaulich wären. Ich fürchte nur, dafür müsste hier erst einmal in einer Diskussion der Boden bereitet werden, dass zwischen reinem Vorhandensein des Wortes im Deutschen (auch außerhalb der DDR) und der DDR-typischen Konnotation ein Unterschied besteht. Ich fange mal mit drei Beispielen von Verben mit „A“ an. Leute die damals dabei waren werden wissen was gemeint ist: abfassen, abfaulen, abkeimen.

Da ich keine Lust habe, dass andere Leute Axt im Walde spielen, weil sie das Lemma strenger auslegen, stelle ich diese Sachen hier erst einmal zur Diskussion. Ich habe im übrigen auch keine Lust auf Edit-Wars, falls einige hier schon mal propylaktisch ihren Adrenalinpegel hochfahren wollen. Sprich: Wenn es Heckmeck gibt, steige ich aus der Bearbeitung dieser Seite wieder aus.LS (Diskussion) 11:37, 22. Jan. 2022 (CET)

Die Liste existiert nun schon etliche Jahre. Wieso soll nun plötzlich die Definition geändert werden, die heißt: "die in Lexik und Stilistik nur oder besonders in der Deutschen Demokratischen Republik gebräuchlich waren". Und wenn Du tatschlich der Meinung bist, dass die Definition geändert werden sollte, dann bitte erst hier ausdiskutieren bevor es zu einem Edit-war kommt. --Rita2008 (Diskussion) 19:21, 22. Jan. 2022 (CET)
Das Lemma heißt Sprachgebrauch in der DDR. Ob der Einleitungssatz so oder ein bisschen anders heißt, dürfte keine große Rolle spielen, denn das ließe sich jederzeit ändern. Es geht doch darum, Eigentümlichkeiten der Wörter mit DDR-spezifischer Konnotation zu konservieren. Demnach ist Aufklärung als Stasi-Codewort unbedingt dabei, auch wenn es ein Dutzend andere Konnotationen gibt. Ich habe seit ein paar Tagen das hervorragende Buch „Der wahre E“ von Klaus-Peter Möller, ein Wörterbuch der DDR-Soldatensprache. Dort sind geschätzt zur Hälfte Verben dabei, die eine spezielle NVA-spezifische Umdeutung erfahren haben. Das würde hier in der Liste sicher zu weit führen, aber ohne allgemein deutsche Wörter - auf den ersten Blick harmlose Allgemeinplätze - mit DDR-Umdeutung ist das Ganze hier langweilig und wird eigentlich dem Genre nicht gerecht. Ich hoffe zumindest, dass nun hier nicht mehr kleinlich rumgelöscht wird, liebe Rita. LS (Diskussion) 21:46, 22. Jan. 2022 (CET)
Im Lemma Spionage kommt der Begriff Aufklärung sechs mal in den unterschiedlichsten Bedeutungen vor. Und es gibt sogar ein Aufklärungsgeschwader der Bundeswehr. Was soll also daran DDR-typisch sein. Der Begriff Matte kommt im Duden als umgangssprachlich vor https://www.duden.de/rechtschreibung/Matte_Decke_Belag_Unterlage . Da steht nichts von nur in der DDR gebräuchlich. Was soll das also hier? Agitprop gab es schon in der Weimarer Republik und später vermutlich in allen sozialistischen Ländern, also auch nicht DDR-spezifisch. Ledigenwohnheim siehe dort, besonders die Beispiele. So das reicht erst mal als Begründung für meine Revertierungen. Im übrigen weiß ich auch nicht, ob alle Begriffe der speziellen Soldatensprache hierhergehören. --Rita2008 (Diskussion) 23:15, 22. Jan. 2022 (CET)
Zumindest "Soldatensprache in der NVA" ist ein ganz spezifisches Thema. "Zweitaktsuppe" ("ansaugen - ausspucken"), "Glasmantelgeschoss" (für die 0,7-l-Wodka-Flasche) und "Klarsichtwurst" (für die Sülzwurst, weil meist mit viel Gelatine und wenig Fleisch) fallen mir nicht nur sofort ein, sie sind auch seriös belegbar. Dass sie aber "'allgemeiner' Sprachgebrauch in der DDR" geworden wären, ist nicht gegeben.
Das an sich für "langen, dichten Haarwuchs" bekannte Wort "Matte" würde ich eher Slang, Jugendsprache oder Regiolekt zuordnen: Das verschwand auch wieder und ist auch nur zeitlich abgrenzbar als Sprachgebrauch nachweisbar und in dieser Form auch in der damaligen BRD bekannt, also keineswegs "DDR-spezifisch" (ist also löschwürdig), den "Interzonenzug" habe ich - siehe Versionsgeschichte - ja selbst gelöscht.
Es geht hier nicht um etwaigen "Edit-War", sondern auch um (seriöse) Nachweise, mithin die allseits bekannte Belegpflicht. Und insofern bin ich zwar einerseits durchaus bereit, auch ungewöhnliche Einträge zu tolerieren.
Aber andererseits, Kollege/Kollegin LS, abfaulen, abkeimen sind Jugendsprache (Ost, wie West). Abfassen (im Sinne von Essen (ab-)fassen)) (militärisch) uralt und (mindestens) schon in den 1920er-Jahren nachweisbar (eher noch weiter zurückliegend): DDR-Sprachgebrauch zeichnete sich auch durch die Wiederbelebung längst vergangener Sprach- und Redewendungen aus. Sollte man beachten, ehe man hier das Thema (wahllos) "auffüttert".
Insofern unterstütze ich Kollegin Rita2008, die eher eine vorherige Vorstellung hier auf der Diskussionsseite präferiert, als ein wahlloses Einfügen im Artikel selbst (Ausnahme: jeweils mit Einzelnachweis, z.B. "Lexikon des DDR-Alltags, Hüben wie drüben, Berlin laufendes Jahr, ISBN XXX, S. 982") - Wikipedia ist gerade hier kein "Schnellschuss-Projekt". Viele Grüße,--Rote4132 (Diskussion) 00:18, 23. Jan. 2022 (CET)
Danke für Rückmeldungen. Habe gerade das Referenzbuch zur NVA-Sprache im Artikel eingefügt, damit kann ggf. das eine oder andere belegt werden. Bisher habe ich auch nur eine kleine Auswahl an NVA-Sprache im Artikel eingebeut, das sind bewusst ausgewählte Begriffe, die auch nach draußen transportiert wurden. Das Thema Belegpflicht sollte man hier übrigens besser nicht aufmachen, denn wo sind die ganzen anderen Belege?
quetsch: Das ist ein Problem aller "alten Seiten", diese wurde (siehe Seiteninformationen, links bei Werkzeuge anklicken) halt 2002 erstellt, erster Edit von Kollegin Rita2008 hier ist inzwischen auch über 15 Jahre her - und damals war die "Belegpflicht" bei weitem nicht so streng (was ja der de:WP ja auch einige Jahre ziemliche Einbußen an Renomée brachte): Was also damals "läßliche Sünde" war, gilt heute so nicht mehr, zumal es inzwischen recht gute Literatur zum "DDR-Alltag" gibt. Nun muss man nicht "Bilderstürmerei" betreiben, und alles unbelegte rauslöschen oder nachbelegen, aber im Sinne von Qualität könnte der Artikel schon ein paar Einzelnachweise mehr als derzeit vertragen. Meint, mit vielen Grüßen,--Rote4132 (Diskussion) 22:29, 23. Jan. 2022 (CET) Ende quetsch.
Zugunsten einer interessanten Wortsammlung ist jetzt noch die Zeit, wo mit etwas Erinnerung und Sprachverständnis vieles beigetragen werden kann, was in ein paar Jahrzehnten vergessen sein wird. Es ist auch normal, dass es dazu verschiedene Ansichten geben kann, denn Wahrnehmung war damals wie heute etwas sehr Subjektives. Allerdings möchte ich betonen, dass ich Spracherinnerungen aus TH, SA, MV und „Ostberlin“ vergleiche, in denen ich zu Ostzeiten gelebt habe. Ich kann also regionale Begriffe und allgemein gebräuchliche ganz gut unterscheiden. Nach der Wende habe ich in mehreren Regionen im Westen gelebt. Ich verteidige daher aus eigenem Sprachverständnis zum Bsp. das Wort Matte, in der DDR überall geläufig, im Westen unbekannt.
PS:Rita, wenn Du damals nie über die Bolschewisten hergezogen bist, dann hast Du zumindest in einer völlig anderen Welt gelebt als ich… LS (Diskussion) 11:36, 23. Jan. 2022 (CET)
Die Bezeichnung „Bolschewisten“ dürfte als allgemeine Bezeichnung für die Rote Armee aus der Nazi-Propaganda im Zweiten Weltkrieg vielen Deutschen in Ost und West in Erinnerung geblieben sein. An ihre Verwendung zu DDR-Zeiten kann ich mich nicht erinnern, auch fehlt der Info ein Nachweis. Hingegen hörte ich manchmal „Bolschewiki“ in ehrendem oder ironischem Zusammenhang, letzteres, wenn besonders treue SED-Genossen gemeint waren.--Gloser (Diskussion) 12:20, 23. Jan. 2022 (CET)
Meiner Ansicht nach ist entscheidend die DDR-typische Konnotation von Begriffen, das kann ich hier nur als Mantra wiederholen. Ich weiß hundertprozentig, in welchen Gegenden fast ausschließlich von den Bolschewisten für SED-Kader gesprochen wurde, natürlich maximal abfällig. Genau so haben die älteren Leute absichtlich bis weit in die 80er Jahre Interzonenzug gesagt. Von Mumienexpress wollten die natürlich nicht sprechen, wenn sie selbst drin saßen… :) LS (Diskussion) 13:51, 23. Jan. 2022 (CET)
Ja, aber "Interzonenzug" war auch typischer Sprachgebrauch in der Alt-Bundesrepublik, deshalb nichts "DDR-spezifisches".--Rote4132 (Diskussion) 22:29, 23. Jan. 2022 (CET)
Das stimmt, nur war die gesamtdeutsche Konnotation bis in die 50er Jahre noch eine offizielle, später war es in der DDR vor allem sowas wie „Schwejkscher Widerstandsgeist“, die Züge weiter so zu nennen. Das lässt sich auch beim Konnotationswandel des Wortes Zone sagen, in den 70er und 80er Jahren innerhalb der DDR ein geläufiger Code dafür, was man vom System hält. Da das bei der Zone aber noch ein bisschen komplizierter ist (erzreaktionäre Westheinis sagten ja auch bis zum Schluss „Zone“), habe ich das Wort in der Liste weggelassen. LS (Diskussion) 10:48, 24. Jan. 2022 (CET)

Bärenvotze

Wurde die Pelzmütze tatsächlich Bärenvotze genannt, bzw. so geschrieben? Müsste es nicht richtigerweise Bärenfotze heißen, oder waren die Begrüßungsgeldtouristen sogar dafür zu blöd? --2003:C1:671D:BA42:8C5B:6925:F3BC:DD36 11:56, 26. Jun. 2021 (CEST)

Ja. Nein. Nein. -- Glückauf! Markscheider Disk 12:11, 26. Jun. 2021 (CEST)
Die Pelzmütze wurde tatsächlich “Bärenfotze“ genannt. Allerdings wurde der Begriff wohl nur mündlich gebraucht. Geschrieben wird es natürlich mit “f“. Was sollen die Beleidigungen als “Begrüßungsgeldtouristen“ und zu blöd? (nicht signierter Beitrag von 2.247.249.209 (Diskussion) 13:07, 8. Jul. 2021 (CEST))
Ja, aber auch BV, ausgesprochen BeVo. Damals habe ich mir um solche Details keine Gedanken gemacht, das war eben so. Evtl. gab es einen Bezug oder gewollten Anklang an Besonderes Vorkommnis, wurde ja auch - und hier offiziell als BV abgekürzt. -- Glückauf! Markscheider Disk 13:19, 8. Jul. 2021 (CEST)
Kann die übliche Ausdrucksform „BeVo“ bestätigen, möglicherweise gleichzeitig anzügliche Anspielung auf einen Uniformhersteller BeVo für die Wehrmacht. Weiß ich auch nicht genau, wo das herkam, fiel mir aber früher schon auf. (nicht signierter Beitrag von LS (Diskussion | Beiträge) 18:53, 14. Jan. 2022 (CET))
Und ich bestätige gern die Blödheit der IP 2003:C1:671D:BA42:8C5B:6925:F3BC:DD36 und setze sie "ins Quadrat". So sieht die deutsche Einheit im Jahr 32 aus: Nach Status der GeoIP ist sie im Raum Leipzig zu verorten. Und der Schreiberling ist demzufolge wohl selbst "Begrüßungsgeldtourist" gewesen.--Rote4132 (Diskussion) 23:11, 14. Jan. 2022 (CET)
PS: (Teil-)Löschung wegen Verstoß gegen WP:DISK? Grüße,--Rote4132 (Diskussion) 23:11, 14. Jan. 2022 (CET)
Klaus-Peter Möllers Standardwerk führt es mit "v" (Verweis "f")--Wheeke (Diskussion) 10:53, 6. Okt. 2022 (CEST)

apropos Belege...

mit dem neuen Henneckeeintrag meine Frage, kann jetzt jeder nach Belieben reinschreiben was ihm gerade so einfällt, wie eben geschehen...?--Wheeke (Diskussion) 17:53, 4. Okt. 2022 (CEST)

Hallo Wheeke, ich sehe das genauso wie Du und habe versucht, es etwas zu heilen . . . Ich hoffe, jetzt ist es akzeptabel. Beste Grüße --Mobil-Sockenpuppe (Diskussion) 21:33, 5. Okt. 2022 (CEST)
Ein Blog ist prinzipiell als Beleg ungeeignet, vor allem wenn er wie hier Erzählungen von Freunden wiedergibt. Und ja, die Liste hat etliche Einträge ähnlich unzureichender Beleglage, aber diese müssen nicht vermehrt werden.Oliver S.Y. (Diskussion) 23:04, 5. Okt. 2022 (CEST)
Den meisten Informationen in diesem Artikel fehlt der Beleg. Hier können Benutzer ihre Erinnerungen zum Besten geben, ohne dass gemeckert wird.--Gloser (Diskussion) 00:35, 6. Okt. 2022 (CEST)
Die Formulierung war geläufig, also sollten wir sie m.E. stehen lassen. Warum sollte kollektive Erinnerung kein Kriterium sein, was in der Sammlung bleibt und was nicht? Bürokraten werden wahrscheinlich nicht alle Wörter kennen, in chronischer Ermangelung von Sprachwitz… LS (Diskussion) 09:49, 6. Okt. 2022 (CEST)
Dass ein Blog als Quellenangabe völlig ungegeignet ist, wurde schon gesagt, du hast auch nicht dagegen argumentiert. Warum fügst du diese Quellenangabe wieder ein? Egal, wie geläufig der Ausdruck nun war. Bürger berichten aus Pattensen klingt nun wahrlich nicht nach Kenntnis des DDR-Sprachgebrauchs, dass der Text weder Hennecke noch Subbotnik richtig schreiben kann, kommt dazu.
Ansonsten, auch an Gloser: wir haben hier ein Dilemma. Die Umgangsssprache, all' diese ironischen Formulierungen, wurde seinerzeit nur sehr bedingt schriftlich festgehalten. Wie kommen wir da ran?
Spätere Sammlungen angeblichen DDR-Sprachgebrauchs wären zwar prinzipiell denkbare Quellen, aber die, die ich kenne, kann man alle in die Tonne treten. Die meisten davon wollen einem weismachen, man hätte wirklich "Jahresendflügelfigur" gesagt oder erzählen etwas von Ketwurst (die es nun wirklich gab und gibt, aber vermutlich bis Mauerfall 95% der DDR-Bevölkerung dennoch völlig unbekannt gewesen sein dürfte).
Und was Umgangssprache angeht: die war zeitlich und regional eben sehr unterschiedlich. "Hennecke machen" habe ich jedenfalls nie gehört, auch wenn mir Google sagt, dass mal irgendwann irgendwer das wirklich so gesagt hat.--Global Fish (Diskussion) 10:08, 6. Okt. 2022 (CEST)
Zu man hätte wirklich "Jahresendflügelfigur" gesagt: Das erinnert mich an die Redensart Wenn Blinde von Farben reden!
Tja, was Belege angeht, sind wir wirklich in einem Dilemma. Theoretisch müsste man zu jedem Begriff eine Umfrage machen unter denjenigen Usern, die spätestens 1980 in der DDR geboren wurden und mindestens 5 oder 10 Jahre da gelebt haben, ob sie den Begriff kennen. Ich gehöre zu denen, aber kenne auch nicht alle Begriffe.--HlAmBeRt63 (Diskussion) 12:23, 6. Okt. 2022 (CEST)
Du wirst staunen, hier gibt es tatsächlich ein paar Sehende. Nachweisen lässt sich die "Jahrensendflügelfigur" meines Wissens nach nur in einem (manchmal im TV wiederholten) Beitrag vom Satiriker Jochen Petersdorf in einem "Zwischen Frühstück und Gänsebraten". Dazu kommt die Wiedergabe einer Verpackungsbezeichnung in der Zeitschrift Eulenspiegel. Dass dies darum zur Redensart in der DDR wurde gibt es nur Werke die nach 1990 erstellt wurden. Und da muss man nach der Qualifikation der Autoren schauen. So wird die Liste früher oder später stark gekürzt werden.Oliver S.Y. (Diskussion) 14:47, 6. Okt. 2022 (CEST)

Beleglage C

Da ein übersichtlicher Buchstabe, hier damit weiter:

  1. C&A – Verballhornung für russisch Советская армия (СА) = Sowjetarmee, wegen der Aufschrift CA auf sowjetischen Militärfahrzeugen
  2. Campingbeutel – kleiner Rucksack
  3. Cirkus Aljoscha – ironisch für die Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland wegen der kyrillischen Buchstaben „CA“ (für Советская Армия (СА)/Sowjetskaja Armija) auf den Schulterstücken der Sowjetsoldaten und ihren Fahrzeugen
  4. Centrum-Warenhaus – Kaufhauskette der Handelsorganisation (HO) der DDR
  5. Clubgaststätte – Gaststätten-Typenbauten in Plattenbausiedlungen
  • zu 1 und 3 - kein Beleg, dass dies Sprachgebrauch in der DDR war
Da 3 nun belegt ist, entfällt der Einwand.Oliver S.Y. (Diskussion) 14:28, 9. Okt. 2022 (CEST)
  • zu 2 lt. Duden ein allgemeiner Begriff der Deutschen Sprache
  • zu 4 - kein Sprachgebrauch sondern eine Marke der DDR-Wirtschaft
  • zu 5 - die Beschreibung ist Pfusch. Nicht die Lage in den Plattenbausiedlungen war die Besonderheit sondern "Gastronomiebetriebe in Standardbauweise mit Angeboten von Restaurants, Cafes, Veranstaltungsräumen, Kantine und Schülerspeisung nebeneinander."

--Oliver S.Y. (Diskussion) 21:52, 8. Okt. 2022 (CEST)

Beleglage Z

  1. Zehnender – ironisch für Berufsunteroffiziere der NVA (Dienstzeit 10 Jahre)
  2. Zellophanbeutel – umgangssprachlich für Folienbeutel
  3. Zellstofftaschentuch – Papiertaschentuch
  4. Zettelfalten – bei einer Wahl den unveränderten Stimmzettel gefaltet in die Urne werfen
  5. Zielstellung – statt „Zielsetzung“[1][2][3][4][5]
  6. Zoni – ironische Eigenbezeichnung von DDR-Bürgern
  7. Zuckertüte – Schultüte (Begriff nicht DDR-spezifisch, aber hier im Gegensatz zum Westen vorrangig verwendet)
  8. Zwischenpisser – Soldat der NVA im zweiten Diensthalbjahr (synonym „Zwipis“, „Zwischenkeime“, „Zwischenschweine“, „Zwischenkotzer“ bzw. „Zwikos“, „Mittelschweine“ oder „Vize-EKs“/„Vizes“ als Selbstbezeichnung)

--Oliver S.Y. (Diskussion) 08:48, 14. Okt. 2022 (CEST) --Oliver S.Y. (Diskussion) 08:48, 14. Okt. 2022 (CEST)

Zu 6.: Dass wir uns selbst als Zonis bezeichnet hätten, wäre mir neu
1. und 8. fällt natürlich wieder in den NVA-Jargon. Hier gehört es nicht rein, ich weiß aber nicht, ob es was gibt, wo man das sonst unterbringen kann. Bestätigen kann ich das aus eigener Erfahrung (ich weiß, das ist kein Beleg...).
2. bis 4. und 7. kenne ich auch und kann es erfahrungsgemäß bestätigen. --Hlambert63 (Diskussion) 08:58, 14. Okt. 2022 (CEST)
  • zu 1 und 8 - erneut NVA-Slang, kein DDR-Sprachgebrauch
  • zu 2 und 3 - soweit ich weiß, sind das alte deutsche Begriffe aus der Zeit vor 1949, welche sich in der DDR länger gehalten haben, aber deshalb nicht DDR-Sprachgebrauch sind. Und Taschentücher aus Zellstoff sind nunmal nicht identisch mit Papiertaschentücher, welche auch unter dem Gattungsbegriff Tempo fallen, welche sich auch nicht Papiertaschentücher nennen
  • zu 4 - auch das wieder die Frage, ob wirklich allgemeiner Sprachgebrauch in der DDR, oder nach der Wende in der Erinnerungskultur verallgemeinert, welche von Oppositionellen verfasst wurden - Beleg fehlt
  • zu 5 - mir entgeht hier das DDR-typische, vor allem warum für diesen Begriff fünf ENWs benötigt werden
  • zu 6 - auch hier die Frage, was es dafür für Belege gibt. Aus meiner Erinnerung nach eher die Fremdbezeichnung von Bundesdeutschen für DDR-Bürger, was einige übernommen haben mögen, aber Frage, ob das bereits vor 1989 so war. Von der "Zone" sprach man eigentlich nach 1974 kaum noch
  • zu 7 - auch hier offenbar eher der ältere Deutsche Begriff länger erhalten geblieben, siehe Zuckertütenbuch 1859. Ein Problem dieser Seite, wo offenbar Jüngere Bundesdeutsche sich als Standard nahmen, und alles Unbekannte der DDR zuschrieben.Oliver S.Y. (Diskussion) 09:00, 14. Okt. 2022 (CEST)
    Wir haben vor den Wahlen Zettelfalten auch manchmal hinter vorgehaltener Hand gesagt, in der Art So, am Sonntag gehts wieder mal zum Zettelfalten. --Hlambert63 (Diskussion) 09:11, 14. Okt. 2022 (CEST)
    @Oliver S.Y. Also wenn Du Zoni und Zettelfalten nicht kennst, dann frage ich mich in welcher Blase Du damals gelebt hast. Ich kann mir schon vorstellen, dass das nicht in allen Kreisen gesagt wurde, aber es nicht zu kennen ist dann eben zumindest etwas merkwürdig. Auch der Typ, der mal zu mir „Mach Hennecke“* gesagt hat, war durchaus unsympathisch, so einen Rotz hat man normalerweise nicht haben wollen. Das war dann wohl eher „Rot-Slang.“ (*Der Begriff wurde hier neulich gelöscht, damit begann die Holzhackerei von nicht oder nicht ganz so einfach belegbaren Vokabeln.) Und nur rein prophylaktischer Hinweis: ich steige hier ab diesem Zeitpunkt bei der Artikelbearbeitung aus. Es hat mir eine zeitlang Spaß gemacht, Begriffe aus alten Erinnerungen vorzukramen. Wenn das hier nun durchbürokratisiert und entsprechend geschrumpft wird, dann macht das ohne mich weiter… --LS (Diskussion) 19:27, 15. Okt. 2022 (CEST)
Was laberst Du hier mich so schief von der Seite an? Wir schreiben eine Enzyklopädie, keinen Assoziationscontainer mit persönlichen Erinnerungen. Auch hierfür gilt WP:Q hinsichtlich Belegen, wenn Zweifel bestehen dass dies DDR-Sprachgebrauch war, was sich davon unterscheidet, wie irgendwer in der DDR gesprochen hat. Aber Danke, wenn Du hier nicht weiter Deinen Erinnerungskram verbreiten willst. Dafür gibt es genügend Alternativen im Web.Oliver S.Y. (Diskussion) 21:34, 15. Okt. 2022 (CEST)
Na, verehrter Kollege Oliver S.Y., nicht ganz so harsch. In der Sache hast Du recht, danke, dass Du hier mal im Sinne des Lemmas aufräumst und durchaus Regiolekt, NVA-Jargon (der im Übrigen ein eigenes Lemma vertragen könnte) und auch eine "belegfreie Erinnerungskultur" entfernst. Allerdings - und da gebe ich Dir zum zweiten Male recht - ist die gesicherte Beleglage für vor 1990 nahezu "gleich Null" und für "nach 1990" geprägt von "westdeutsch Sozialisierten", bei der zudem auch noch einer vom anderen abschreibt.
Allerdings schätze ich Dich aus EuT auch, dass Du sehr konsequent bestimmte Standardwerke verfolgst, auf die sich in gefühlt grauer Vorzeit mal das Portal:EuT verständigt hatte, der Hering ist mir jetzt geläufig, es gibt noch weitere.
Mein Vorschlag wäre, ein Werk eines Leipziger Kabarettisten, Bernd-Lutz Lange (geb. 1944 in Ebersbach, aufgewachsen in Zwickau und dort seit 2019 Ehrenbürger), zu einem solchen (ähnlichen) Standardwerk zu machen, und zwar Freie Spitzen (ein Begriff, mit dem ein "westdeutsch Sozialisierter" nichts anfangen kann, und selbst der Ostdeutsche die Doppelbödigkeit nicht auf den ersten Blick erkennt), erschienen im Aufbau-Verlag 2021, ISBN 978-3-351-03885-4. Abgesehen davon, dass es ein richtig gutes Buch ist (Lange hat nach eigenem Bekunden - und das ist jetzt sehr grob vereinfachend in vier Worten: jahrzehntelang politische Witze gesammelt), aber als noch heute (gelegentlich) auf der Bühne der academixer auftretend, wohl die Institution, Streitigkeiten in der "Erinnerungskultur" mit sauberen Belegen entscheiden zu können.
Abgesehen davon, dass ich dieses Werk zum herzlichen und auch befreiendem Lachen jedem empfehle (evtl lässt Du es Dir schenken, Weihnachten ist ja nicht mehr soweit hin), aber nur zu zwei Streitpunkten: "Zoni", nein, nicht belegbar, "Zettelfalten" belegbar (Wahlsonntag als "Zettelfaltveranstaltung", Lange, Freie Spitzen, S. 302).
Und auch nur jedem Verdacht aus dem Weg zu gehen, nimmt Lange interessanterweise in diesem Buch westdeutsche Machwerke angeblich ostdeutscher Witze aus den fünfziger Jahren auseinander, und gibt lesenswerte historische Hintergründe preis, das dem Leser durchaus auch "das Lachen im Halse stecken lässt", wenn er den bitteren (und nachweisbaren!) Hintergrund erfährt, wie z.B., dass Josef ("Sepp") Wenig Henneckes Arbeitsmethoden längst vorher praktiziert hatte - eine "Wenig-Bewegung" Anfang der 1950er-Jahre in der DDR alles andere als ideologisch überzeugend gewesen wäre (allein vom Begriff her, in der damaligen "Nachkriegs-Mangellage" wäre es absurd gewesen, siehe Lange, S. 249).
Wie geschrieben, man sollte sich belegseitig in diesem Lemma - analog EuT - mal auf "Standardwerke" verständigen. Und unter denen, die nach 1990 erschienen sind, ist Lange für mich "über jeden Zweifel erhaben", auch wenn es keine Lexikas sind. Beste Grüße, danke für Dein Engagement in jeder Hinsicht,--Rote4132 (Diskussion) 23:26, 15. Okt. 2022 (CEST)
Hallo! Der Hering ist nur eines der am meisten verwendeten Belege, darum "Standardwerk". Wir haben aber mit der Portal:Essen und Trinken/Literaturliste eine wesentlich größere Liste geschaffen. Alles Printwerke, durch mehrere Wikipedianer überprüft. Im ersten Schritt gehts mir um die Beleglage, die ich bei Vielem aus zwei Gründen bezweifel. Zum einen die Zugehörigkeit zum Artikelthema, aber vor allem erscheinen mir viele "Erklärungen" nicht quellenbasiert. Darum habe ich sicher nichts gegen Lange. Was zum Beispiel Hennecke illustriert ist das Dilemma, dass die DDR 40 Jahre bestand, und ich als Nachgeborener davon nichtmal die Hälfte erlebt habe. Das verführt mich wie Andere dazu, unsere Kindheit/Jugend der 70er und 80er zu verallgemeinern. Genauso wie hier scheinbar Viele das Bundesdeutsch ab 1990 für das Standarddeutsch halten, und ältere (deutschsprachige) Begriffe vor 1949 für allein DDR zugehörig halten. Das "Harsche" kam vom Vorwurf der Blase, was ich gleich aus mehreren Gründen für beleidigend halte, aber das mit LS hat sich ja erledigt. Die bisher ausgewählten Buchstaben sind ja noch nichtmal die Kritischen^^. Wollte erstmal schauen, was man für ein Tempo und Stil prägen kann.Oliver S.Y. (Diskussion) 10:37, 16. Okt. 2022 (CEST)

Einzelnachweise

  1. Günter Dietrich Schmidt: Zielstellung. Zu Gebrauch und Herkunft eines DDR-spezifischen Wortes. Hrsg.: Gesellschaft für deutsche Sprache (= Muttersprache. Nr. 1–2). Wiesbaden 1997, S. 37–41 (Erstausgabe: 1987).
  2. Peter von Polenz: Deutsche Sprachgeschichte. In: Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart: 19. und 20. Jahrhundert (= De Gruyter Studienbuch). Neuauflage Auflage. Band 3. de Gruyter, 1991, ISBN 978-3-11-016426-8 ([1] [abgerufen am 27. Juli 2021] Band 2237 von Sammlung Göschen).
  3. Antje Buer: Sprache in der DDR und Sprache der Wende als Gegenstandsbereiche der Sprache- und Politikforschung. S. 30 (PDF; 138 kB).
  4. Astrid Stedje: Deutsche Sprache gestern und heute: Einführung in Sprachgeschichte und Sprachkunde (= Uni-Taschenbücher für Wissenschaft). UTB, 2007, ISBN 978-3-8252-1499-9, S. 211 ([2]).
  5. Thorsten Roelcke: Geschichte der deutschen Sprache (= Beck'sche Reihe. Band 2480). C. H. Beck, 2011, ISBN 978-3-406-62726-2, S. 66 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Beleglage J

  1. Jägerschnitzel – noch heute in den ostdeutschen Bundesländern, wie in der DDR, eine Scheibe panierte und gebratene Jagdwurst mit Tomatensauce und Nudeln, in den westdeutschen Bundesländern (=Alt-Bundesrepublik) ein Schnitzel (paniert oder unpaniert) mit einer Pilzrahmsauce
  2. JahresendprämieWeihnachtsgeld
  3. JahresendfeierWeihnachtsfeier
  4. Jahresendflügelfigur – in literarisch-satirischen Zusammenhängen als angeblich offizielle Alternativbezeichnung für Weihnachtsengel überliefert
  5. Jugendbrigade – eine Brigade mit verhältnismäßig niedrigem Durchschnittsalter und überwiegend aus FDJ-Mitgliedern bestehend
  6. Jugendfreund – offizielle Anrede für ein Mitglied der FDJ, auch oft ironisch gebraucht (wie „Sportsfreund“)
  7. Jugendmode, oft nur JumoHO-Ladenkette, die ein spezielles Sortiment für Jugendliche anbot (in erster Linie Kleidung, aber auch Kosmetik)
  8. JugendwerkhofSpezialheime für Jugendliche, die im Sinne der DDR-Pädagogik als schwererziehbar galten
  9. Jumbo – NVA-Jargon für den gummierten ABC-Schutzanzug in Kombination mit Gasmaske „Schnuffi“
  10. Jungpioniere und Thälmannpioniere, allgemein auch Junge Pioniere genannt – die Mitglieder der staatlichen Kinderorganisation der DDR

--Oliver S.Y. (Diskussion) 05:48, 11. Okt. 2022 (CEST)

  • zu 1 - zu lang, daneben ist das Jägerschnitzel nur die Wurstscheibe, die Nudeln und Sauce gehören nicht dazu
  • zu 6 - für die "Ironie" hätte ich gern einen Beleg, Sportsfreund war analog die Bezeichnung im DTSB
  • zu 7 - für "Jumo" hätte ich gern einen Beleg, klingt nach Aküfi
  • zu 9 - wieder NVA-Slang, der aber nicht allgemein DDR-Sprachgebrauch war
  • zu 10 - sachlich falsch, es war keine staatliche Organisation, sondern als Teil der FDJ gehörte es zur Jugendorganisation der SED, Hauptartikel beschreibt es auch korrekt, dass Junge Pioniere andere Altersgruppe als Thälmannpioniere, dringend ÜA

--Oliver S.Y. (Diskussion) 05:53, 11. Okt. 2022 (CEST)

Über Details der Beschreibung (1 und 10) müssen wir uns hier nicht streiten, die von 2 und 3 finde ich aber falsch. Jahrensendprämie hat auch was mit Planerfüllung zu tun, ist etwas anderes als nur Ersatz für Weihnachten. Aber das sind Details, in der Liste sind sie unstrittig. 6 kenne ich ganz klar auch als ironische Anrede. 9: reiner NVA-Jargon ist m.E. in der Tat ein anderes Thema. 7 ist letztlich ein Markenname, wäre auch ein anderes Thema. --Global Fish (Diskussion) 11:52, 11. Okt. 2022 (CEST)

Zu 4 - gerade entdeckt, am Artikelende wird dieser Begriff entsprechend als Kabarettistische Schöpfung beschrieben. Angesichts von lediglich Einträgen halte ich diese Unterteilung für überflüssig und kopiere dessen Erklärung.Oliver S.Y. (Diskussion) 11:36, 15. Okt. 2022 (CEST)


öhm. Jugendmode war doch der offizielle Branchenname, und kein Jargon ieS. Jumo hingegen die ugs Bez. Wieso wird der Beleg mit Seitenangabe entf?--Wheeke (Diskussion) 10:30, 18. Okt. 2022 (CEST)

Könntest Du Deine Beiträge bitte unten anfügen, die ersten Abschnitte sollen den Ausgangszustand dokumentieren. Zur Quelle [11], Die neuen Leiden des jungen W. ist als Roman und Bühnenstück kein Beleg der Sprachwissenschaft, und auch nicht für die Jugendsprache in der DDR. Es erstaunt mich eher, dass überhaupt keine Nachschlagewerke aus DDR-Zeit verwendet werden, aber um sowas gekämpft.Oliver S.Y. (Diskussion) 12:19, 18. Okt. 2022 (CEST)
Nach unten verschoben.
Oliver, ganz grundsätzlich: die Beleglage bei Umgangssprache ist prinzipiell dünn und hier bei dem Thema sowieso eher grottig mit all den ganzen Nachwendeschnellschüssen. Sprachwissenschaftliche Quellen zu fordern, halte ich für Kanonen auf Spatzen.
(Die Idee von Rote4132 mit dem Lange finde ich gut; aber ein Werk stößt schnell an seine Grenzen.
Die Verwendung eines Wortes in der Belletristik halte ich schon für ein gutes Indiz. Und ehrlich gesagt, würde ich bei weitem nicht an der Existenz von Jumo/Jugendmode im DDR-Sprachgebrauch zweifeln wollen. Was gegen die Verwendung spricht, ist für mich nur, dass es wohl ein Markenname der HO war. Was wiederum dafür spricht, ist, dass sich der Markenbegriff anscheinend bereits verselbständig hatte und umgangssprachlich für alle derartigen Geschäfte/Kollektionen galt. --Global Fish (Diskussion) 12:33, 18. Okt. 2022 (CEST)
Hallo! Wenn die Beleglage so dünn ist wie Du sagst, warum versucht man dann überhaupt solche Liste zu verfassen? So ist dass ein blanker Assoziationscontainer, der nichts in der Wikipedia verloren hat. Es wird behauptet, weil Jumo in einem Roman erscheint, das "oft nur" gilt? Vieleicht bin ich wegen EuT mit den Auswüchsen solcher Erinnerungskultur von Wikipedianern häufiger konfrontiert gewesen, aber es ist einfach Theroieetablierung, hier sowas als angeblichen Sprachgebrauch eines Landes zu verallgemeinern, weil man es selbst und sein Umfeld verwendete. Im Übrigen ist die Quellensituation keinesfalls so schlecht, wie hier behauptet wird. Nur die Leute sind unwillig, sich auf der Suche danach zu begeben. Denn das es Lexika in der DDR gab wirst ja nicht bestreiten, genauso einen eigenen Duden, der den Sprachgebrauch der DDR genausogut/schlecht wiedergab wie die allgemeine Fassung.Oliver S.Y. (Diskussion) 16:26, 18. Okt. 2022 (CEST)
Also wenn Du vl das als Referenz meinst, dann kannst Du es aber vergessen. Sicherlich findet sich im WdGs etliches Nennenswerte was es im Westsprachgebrauch nicht gab. Über Anderes aber hat die AdW großzügig hinweggetreten wie eben Jugendmode oder deren Wortspielereien. Und da bleibt jegliches alternative Gedruckte erste Quelle. Was sonst?--Wheeke (Diskussion) 17:07, 18. Okt. 2022 (CEST)
Die selbe Kritik wie bei EuT, warum glaubt "Ihr", dass für solche Listen wie hier nicht die Regeln der Wikipedia gelten? Weil es eine Spielwiese im ANR ist? Es gibt unzählige Diplomarbeiten zum Thema, genauso wie Printwerke - hier scheint man aber lediglich auf Googlehits abstellen zu wollen, um sich mal richtig auszutoben. Markennamen wie Jugendmode, bzw. als Betriebsteil vieleicht sogar Organisation/Unternehmen haben nichts mit allgemeiner Umgangssprache, NVA-Slang und Humor ala Kabarett und Eulenspiegel zu tun. Das ist schlicht unerwünschte Theorieetablierung. Und die Wikipedia kann da nicht die selbe Funktion wie freie Datenbanken der Erinnerungskultur im Web übernehmen. Außer das mancher das Renomee der WP auf seine eigenen Gedanken übertragen will. Wir wollen ja ausdrücklich nicht alles "Wissen" wiedergeben, warum hier also solcher Krampf um eine Abkürzung, die keine längere Überlieferung fand? Übrigens gibt es für Abkürzungen auch noch Liste von Abkürzungen (DDR) als unbelegtes Sammelsurium, dort übrigens als JuMo - was auch nicht nur eine Kleinigkeit ist, wenn solcher Unterschied auf zwei Seiten der Wikipedia steht.Oliver S.Y. (Diskussion) 17:18, 18. Okt. 2022 (CEST)
Was Assoziationscontainer angeht: da sind wir im Kern durchaus einer Meinung. Ich habe auch schon an anderen Stellen Dein Engagement dagegen schätzen gelernt. Nur: zwischen Assoziationscontainern einerseits und in sprachwissenschaftlicher Literatur festgehaltenen Dingen andererseits liegen Welten. Im Übrigen ist die Quellensituation keinesfalls so schlecht, wie hier behauptet wird. - nämlich, die wäre? Umgangssprache ist nur sehr begrenzt in Lexika oder dem DDR-Duden festgehalten (erst recht, wenn es politisch despektierlich war). Die Nachwende-Sammlungen aus Jahresendflügelfigur, Ketwurst und dergleichen halte ich reif für die Tonne; was Rote4132 über das Lange-Buch schrieb, klang interessant, allein ich kenne es nicht.
Ach so: Jugendmode/Jumo dürfte dabei noch zu den klar belegten Wörtern gehören; hier wäre nur die Frage, ob raus wegen Marke oder nicht.--Global Fish (Diskussion) 18:20, 18. Okt. 2022 (CEST)
Ich habe ja auch nichts gegen Jugendmode, nur gegen die vermeintlich allgemein übliche Abkürzung ohne entsprechenden Beleg. Ich habe mal mein Jugendlexikon A-Z von 1986 vorgeholt. Dort gibt es einen Anstrich für die Jahresendprämie, was man unter Jeans in der DDR verstand, Jugendbrigade, Jugendklubhaus, Jugendobjekt, Jugendtourist, und auch was über die Pioniere, ohne das "Junge Pioniere" dort als Bezeichnung erwähnt werden. Lediglich für die Erklärung des Symbols JP findet es sich. Also durchaus auch aus heutiger Sicht als Quelle zuverlässiger als Erinnerungen oder Fundstücke im Web.Oliver S.Y. (Diskussion) 18:52, 18. Okt. 2022 (CEST)

Beleglage Beispiel H

  1. Häufig wechselnde Geschlechtspartner (kurz: HWG) – Abkürzung der Stasi für Prostitution, siehe Prostitution in der Deutschen Demokratischen Republik
  2. Hamsterhaken, HamsterkralleAnhängekupplung am Auto
  3. Handelsorganisation (kurz: HO) – staatliches Einzelhandelsunternehmen und größte Handelskette, HOG – HO-Gaststätten
  4. Ha-Neu oder auch Haneu, Spitzname für Halle-Neustadt.
  5. Hausbuch – Meldebuch für Mieter, Eigentümer und Besucher, in jedem Haus vom Hausvertrauensmann geführt
  6. Hausgemeinschaft – die Bewohner größerer Mietshäuser wurden als Kollektiv betrachtet und durch die Hausgemeinschaftsleitung vertreten
  7. Haushaltstag – monatlich ein zusätzlicher freier Tag für verheiratete berufstätige Frauen, berufstätige Frauen mit Kindern, berufstätige alleinstehende Frauen ab 40 und berufstätige alleinerziehende Männer bzw. solche mit pflegebedürftiger Ehefrau
  8. Hausvertrauensmann – Führer des Hausbuchs
  9. Heimbombe – ironische Bezeichnung für die (zur Selbstentzündung neigenden) Fernsehgeräte der sowjetischen Marke Raduga
  10. Held der Arbeit – Ehrentitel für „besondere Verdienste um den Aufbau und den Sieg des Sozialismus“
  11. Horch und Guck / VEB Horch und Guck (auch Horch, Guck und Greif) – volkstümlich-ironische Bezeichnung für das Ministerium für Staatssicherheit
  12. Hortkind – ironische Bezeichnung für vernachlässigte Kinder
  13. Hundertfünfzigprozentige – Bezeichnung für linientreue Anhänger der Partei und der marxistisch-leninistischen Lehre

--Oliver S.Y. (Diskussion) 14:49, 6. Okt. 2022 (CEST)

Ich denke dieser Buchstabe steht beispielhaft für die Probleme der Liste, darum vieleicht mal ein paar Gedanken dazu:

  • zu 1. "HWG" - ich bin mir sicher dass es diese Bezeichnung gab, ich zweifel nur stark an dass es die Abkürzung der Stasi war. Die unbestrittene Definition im Artikel Promiskuität ist da zutreffender, und sogar belegt
senf: imho normale mediz. Akü. mir (was freilich nichts besagt) zudem erstmals begegnet im Westfernsehen: War wohl Ich bin ein Elefant, Madame (1969)--Wheeke (Diskussion) 16:15, 6. Okt. 2022 (CEST).
  • zu 2. "Hamsterhaken" - für mich nicht Sprachgebrauch in der DDR, sondern Szeneslang von Autofahrern/besitzern, dazu nur wirklich sehr wenig verbreitet und beschrieben
  • zu 4. "Ha-Neu" - auch das ist kein Sprachgebrauch der DDR, sondern nur eine lokale Verkürzung, wie es auch noch heute Tausende gibt. Im Hauptartikel wird dies Synonym dazu auch nicht erwähnt.
  • zu 5. "Hausbuch" - als Rechtsgegenstand mit eigenem Artikel sicher relevant
  • zu 6. "Hausgemeinschaft" ist ein Begriff der nicht wirklich etwas mit der DDR zu tun hat. Die Struktur der Hausgemeinschaftsleitung dagegen schon, hier ist also lediglich das Schlagwort zu ändern.

Soviel nur mal als Anfang. Es muss also keineswegs in eine Löschorgie enden, aber es hat auch nicht jeder Eintrag dauerhaften Bestandsschutz.Oliver S.Y. (Diskussion) 14:57, 6. Okt. 2022 (CEST)

BTW: Hortkind ist auch ein Beispiel dafür, dass ein Wort zwar in der DDR üblich war, aber verschieden konnotiert war: Ich habe das nie als ironische Bezeichnung für vernachlässigte Kinder wahrgenommen. Davon abgesehen, dass das mit der Vernachlässigung so klingt, als hätte es sich ein besserwesserischer [sic!] Kinderpsychologe aus dem Mainstream der Populärwissenschaft gesaugt, war es bei uns so, dass unsere Schulkasse aus ganz pragmatischen Gründen in Hortkinder und Hauskinder eingeteilt wurde, wenn aus Kapazitätsgründen (z.B. im Werkunterricht) nicht die ganze Klasse am selben Ort / im selben Raum unterrichtet werden konnte. --HlAmBeRt63 (Diskussion) 17:44, 6. Okt. 2022 (CEST)
So verstand ich es, und verstehe es bis Heute. Als Schimpfwort für verwahrloste Kinder war eher "Heimkind" üblich, zusammen mit der Drohung "Wenn Du nicht hörst kommst ins Heim". Jedenfalls nichts mit dem Hort von Schulschluss bis 16 Uhr zu tun.Oliver S.Y. (Diskussion) 18:18, 6. Okt. 2022 (CEST)
Habe einige der vorstehenden Kritiken umgesetzt. Da ich (als einer der Hauptautoren des Lemmas) natürlich keine umfangreichen Löschungen begrüßen würde, warte ich nun mal ab was in der nächsten Zeit hier passiert. Klar ist, dass dieser Artikel nie ein Betätigungsfeld für Buchhalter sein wollte, sondern ein Stück Erinnerungskultur. Es gibt Begriffe, die bisher kaum schriftlich belegbar sein werden, sie waren aber geläufig, wenn auch sicher nicht jedem. Ich habe in der WP schon einiges an Holzhackerei erlebt, deswegen kann ich mir schon denken wie das hier längerfristig weitergeht. Im Zweifelsfalle kann man dann ja im Versionsverlauf noch das eine oder andere finden… LS (Diskussion) 10:14, 7. Okt. 2022 (CEST)
Wenn Du einer der Hauptautoren bist, und zugibst, die Richtlinien bewußt ignoriert zu haben um dieses Ziel zu erreichen ist es zumindest Theorieetablierung. Ich hoffe meine Kritik oben zeigt die Richtung, um die es mir geht. Aber wenn A meint und B meint, muss weder deren Meinungen stimmen, nocht eine Mischung daraus. Aber es kann näher am Kern landen. Oliver S.Y. (Diskussion) 18:21, 7. Okt. 2022 (CEST)
PS: Wenn Du keine Holzhackerei willst, solltest aber zumindest auf Kritik wie meine oben eingehen, und nicht parallel Änderungen vornehmen die keiner mitbekommt oder vergleichen kann. Das ich Holz hacken kann sollte bekannt sein, aber hab eigentlich kein Interesse daran. Darum vieleicht mal bitte zuerst Dein Standpunkt zu Eintrag 1 bis 5, wobei die Änderung 1 aus meiner Sicht in Ordnung geht.Oliver S.Y. (Diskussion) 18:23, 7. Okt. 2022 (CEST)

Da niemand den Eintrag zu Ha-Neu begründet hat, habe ich ihn entfernt. Weiter:

  • zu 7 - Haushaltstag, unstrittig
  • zu 8 - Hausvertrauensmann, unstrittig, Frage der Relevanz
  • zu 9 - Heimbombe - für mich auch irgendein Insiderwitz, der nie allgemeiner Sprachgebrauch wurde, da auch das Modell nicht so verbreitet war
  • zu 10 - Held der Arbeit - die Erklärung für Nichtzeitzeugen nicht nachvollziehbar
  • zu 11 - Horch und Guck - kein Einwand
  • zu 12 - Hortkind - wie gesagt halte ich die Beschreibung für falsch, da unbelegt, zu entfernen, vor allem da auch heute üblich wo Kindern in den Hort gehen
  • zu 13 - Es gibt auch die Bezeichnung "Hundertzwanzigprozentige", und das auch im Bezug auf Nazis. Hier also fraglich, ob wirklich typische DDR-Redewendung, oder nicht allgemeines Deutsch, Beleg zwingend

--Oliver S.Y. (Diskussion) 21:39, 8. Okt. 2022 (CEST)

Lieber Oliver S.Y.. Die Abkürzung „Ha-Neu“ für Halle-Neustadt war allgemein in Gebrauch. Um sich davon zu überzeugen, reicht eine simple Google-Suche nach „Halle-Neustadt Ha-Neu“; interessanterweise stößt man dabei auch auf eine Originalmeldung des MfS aus dem Jahr 1981. Anstelle von „Spitzname“ sollte es in der Erklärung „populäre Abkürzung“ heißen.--Gloser (Diskussion) 00:21, 16. Okt. 2022 (CEST)
Hallo! Ich würde nun der Stasi nicht wirklich dafür die Kompetenz zuschreiben. Jedoch wurde mir privat erklärt, dass es vieleicht einfach eine Frage der Erfahrung. 1967 bei der Eigenständigkeit tobte noch der Vietnamkrieg, was auch Hanoi in den Nachrichten viel präsenter machter als nach 1975, wo ich groß wurde. Dein Vorschlag mit der Abkürzung klingt gut.Oliver S.Y. (Diskussion) 10:05, 24. Okt. 2022 (CEST)
@Oliver S.Y. Warum wird die Heimbombe von Dir gelöscht? Nur weil Du es nicht kennst und Deine Dir selbst gegebene Erläuterung schick findest? Übrigens: Zumindest die NVA-Begriffe sind alle mit "Klaus-Peter Möller: Der wahre E. Ein Wörterbuch der DDR-Soldatensprache." belegbar. --LS (Diskussion) 13:29, 14. Okt. 2022 (CEST)
Hallo! Also wie oben steht, gehts hier um Sprachgebrauch DDR und die entsprechende Beleglage. Der NVA-Slang war nie Teil des Sprachgebrauchs, die Bezeichnung für den Fernseher nicht so allgemein, dass er nachvollziehbar ist. Und entsprechend WP:Q kann ohne Beleg bei solchen Zweifeln gelöscht werden. Für die Soldatensprache gibt es einen eigenen Artikel, also auch noch Redundanz als Grund.Oliver S.Y. (Diskussion) 15:00, 14. Okt. 2022 (CEST)
Apropos NVA-Begriffe: Es gibt ja das Lemma Soldatensprache der NVA. Vielleicht sollte man da eine Unterseite (in der URL mit Slash / getrennt) machen, in der man dort die ganzen Begriffe sammelt? -Hlambert63 (Diskussion) 14:44, 14. Okt. 2022 (CEST)

"Aluchips"...

...kenne ich eigentlich nur aus dem Westen (Außensicht). In der DDR, wo ich Verwandte hatte, hab ich den Ausdruck nie gehört. Gibt es valide Belege, dass der Begriff auch tatsächlich von DDR-Bürgern verwendet wurde? --H7 („Darum auf zu den Tasten!“ …) 19:47, 13. Okt. 2022 (CEST)

Wenn, dann nach dem 1.Juli 1990, damit noch Sprachgebrauch DDR, auch wenn für wenige Monate.Oliver S.Y. (Diskussion) 20:00, 13. Okt. 2022 (CEST)
Ich kenne es zwar auch als ironische Bezeichnung, wenn man am Stammtisch über Geldpolitik, Kaufkraft etc. fachsimpelt hat. Im Alltag hat aber niemand z.B. gesagt „Ich hab noch 3 Aluchips bei mir, das reicht, um was fürs Abendessen einzukaufen“. --Hlambert63 (Diskussion) 09:04, 14. Okt. 2022 (CEST)
Ich kenne das mit den Alu-Chips durchaus als Slang zu DDR-Zeiten. Vielleicht erst so ab 1986, aber bestimmt vor der WU im Sommer 90. --LS (Diskussion) 18:37, 19. Nov. 2022 (CET)

Beleglage A

  1. abhauen – umgangssprachlich für das unerlaubte Verlassen der DDR
  2. abkindern – Paaren wurde ab 1972 bei Eheschließung auf Antrag ein zinsloser Ehekredit gewährt. Bei Geburt eines oder mehrerer Kinder wurde die abzuzahlende Kreditsumme entweder gemindert (beim ersten Kind um 1000 Mark, beim zweiten Kind um weitere 1500 Mark) oder galt bei Geburt des dritten Kindes als getilgt, dafür wurde umgangssprachlich der für ähnliche Kredite in der Zeit des Nationalsozialismus aufgekommene Begriff „abkindern“ benutzt.
  3. Ablieferungssoll – bestimmte Menge pflanzlicher und tierischer Produkte zur Abgabe eines ablieferungspflichtigen Betriebes an staatliche Erfassungs- und Aufkaufbetriebe.[1] Das Gegenteil war die Freie Spitze, also die Produktion, die das Ablieferungssoll überstieg und – meist zu höheren Erlösen – frei verkauft werden konnte.
  4. Abschnittsbevollmächtigter (ABV) – Volkspolizist mit Zuständigkeit für ein bestimmtes Wohngebiet.
  5. Abzeichen für gutes Wissen – Auszeichnung der FDJ, ironische Bezeichnung im NVA-Jargon: „Abzeichen für gute Witze“
  6. Affenschaukel – ironische Bezeichnung für die Schützenschnur der NVA (Silbergeflecht vom Schulterstück bis zu einem Uniformknopf in einem leichten Bogen, deshalb „Schaukel“)
  7. AgitProp – Abkürzung für „Agitation und Propaganda“, Übernahme der sowjetischen Phrase, vgl. Agitprop in der DDR
  8. Agrochemisches Zentrum – zwischengenossenschaftliche bzw. Gemeinschaftseinrichtung zur großflächigen Anwendung chemischer Erzeugnisse in mehreren Landwirtschaftsbetrieben[1]
  9. Agronom – leitender Beschäftigter in der Landwirtschaft, Agraringenieur
  10. akrobatischer Volkstänzer – offizieller Sprachgebrauch für Breakdancer, siehe auch Hip-Hop in der DDR[2]
  11. Aktendulli – ursprüngliche, in der DDR erhalten gebliebene Bezeichnung für den Heftstreifen
  12. Aktivist – Werktätiger, der bei der Erfüllung des Planes außerordentliche Leistungen vollbringt und dafür mit dem staatlichen Titel Aktivist der sozialistischen Arbeit geehrt wird; siehe auch Aktivistenbewegung[1]
  13. Allgemeines Warenverzeichnis – bis 1967 in der DDR gebräuchliche Erzeugnissystematik; ordnete allen in der DDR eingeführten oder produzierten Waren eine Warennummer zu[1]
  14. Altneubau – erste, traditionell gemauerte Wohnblocks des DDR-Wohnungsbaus bis etwa 1970 im Unterschied zu den Neubauten in Großtafelbauweise
  15. Altstoffsammlung – Sammeln von Sekundärrohstoffen (Altpapier, Alttextilien und Gläsern), meist durch Kinder
  16. Aluchips – abwertend für das Aluminiumkleingeld
  17. Ambulatorium – kleine Poliklinik
  18. Antiimperialistische Solidarität – Entwicklungshilfe[3]
  19. Antifaschistischer Schutzwall – Bezeichnung der Berliner Mauer
  20. Arbeiterfestspiele – Volksfest der sozialistischen Kultur
  21. Arbeiter-und-Bauern-Inspektion – Kontrollorgan zur Sicherung der Partei- und Regierungsbeschlüsse
  22. Arbeiterschließfach – umgangssprachlich, abwertend für Plattenbauwohnung
  23. Arbeiterveteran – Zeitzeuge für die politische Entwicklung der Arbeiterklasse
  24. Asche – umgangssprachlich für Nationale Volksarmee, vor allem in zur Asche müssen = eingezogen werden
  25. Assiparagraf – umgangssprachlich für den § 249 StGB der DDR, der eine „Gefährdung der öffentlichen Ordnung durch asoziales Verhalten“ mit Freiheitsstrafe bedrohte
  26. Aufklärung – Codewort der Stasi für Auslandsspionage, vgl. Hauptverwaltung Aufklärung
  27. Aufkohlen/ Aufkeulen – ironische Bezeichnung für die freiwillige Verlängerung der Wehrdienstzeit vom Grundwehrdienst auf drei Jahre (Berufsunteroffizier auf Zeit)
  28. Aufschwung-Ellipse – abfällige Bezeichnung für das (karriereförderliche) elliptische SED-Parteiabzeichen
  29. Ausreiseantrag – Antrag zur ständigen Ausreise, womit das legale dauerhafte Verlassen der DDR gemeint war

--Oliver S.Y. (Diskussion) 07:39, 20. Okt. 2022 (CEST) --Oliver S.Y. (Diskussion) 07:39, 20. Okt. 2022 (CEST)

So, nun mal dann systematisch von Anfang an.

  • zu 1: Kein Einwand gegen den Eintrag, aber die Definition. Aus meiner Sicht werden heute damit völlig verschiedene Formen des Grenzübertritts bezeichnet, keine Ahnung ob das damals auch so war. Zum einen generell die Flucht/Ausreise/Übersiedlung nach Westberlin und in die Bundesrepublik vor 1957 (Änderung Passgesetz), die zwar unerwünscht war, aber aus meiner Sicht nicht illegal. Dazu dann diese zwischen 1957 und 1961, wo zwar ein Verbot bestand, aber dies zumindest über Westberlin leicht möglich war. Dann die legale Ausreise aus der DDR von 1961 bis 1989 nach Ausreiseantrag und zuletzt die als "Republikflucht" bezeichnete illegale Ausreise nach 1961, welche die wenigen geglückten Versuche über die innerdeutsche Grenze genauso meint wie Emigration durch die Flucht in den Westen über andere Staaten oder in den 80ern durch den Verbleib im Westen bei einer legalen Reise aus beruflichen/familiären Gründen. Keine Ahnung, aber hier sollte am Besten aufgrund von Quellen ergänzt werden, wenn damit "Umgangssprache" von 40 Jahren und nicht nur nach 1985 gemeint ist.Oliver S.Y. (Diskussion) 07:52, 20. Okt. 2022 (CEST)

Vopo

Ich habe die Änderung https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sprachgebrauch_in_der_DDR&oldid=228087669 reverted. Die Begründung, weil es im Kapitel Projektionsworte aufgeführt ist, ist zwar ehrenwert, aber wir haben die Polizisten / Polizei damals auch manchmal so genannt. Deshalb stelle ich auch die Aufführung in der Liste in Projektionsworte in Frage. Ich denke mal, darüber sollten die Ossis unter uns abstimmen. --Hlambert63 (Diskussion) 20:00, 18. Nov. 2022 (CET)

Stand das so lange drin? Hilfe. Raus damit. Klassischer Begriff der Westmedien. Wer darauf Zugriff hatte, hat das vielleicht übernommen; aber spezifischer DDR-Sprachgebrauch war das nicht. "Bullen" natürlich, wobei das nicht DDR-typisch wäre. --Global Fish (Diskussion) 21:33, 18. Nov. 2022 (CET)
Die Abkürzung war nicht alltäglich, wurde aber bei speziellen Gelegenheiten gebraucht, besonders zur Abgrenzung von Ost- und Westpolizei, z. B. in Berlin. Belege in der Literatur sind selten, weil die Abkürzung „Vopo“ als regimefeindlich galt und nicht niedergeschrieben wurde. Das machten Aufständische am 17. Juni 1953. Sie benutzten es in ihrem Forderungskatalog, wie hier, S. 33 in Bitterfeld.--Gloser (Diskussion) 23:10, 18. Nov. 2022 (CET)
Vopo war definitiv kein Sprachgebrauch in der späteren DDR (70er und 80er), sondern Vokabular der Westmedien. Die 50er Jahre kann ich nicht beurteilen. --LS (Diskussion) 18:33, 19. Nov. 2022 (CET)
Die DDR gab es erst seit 1960?--Gloser (Diskussion) 21:01, 20. Jan. 2023 (CET)
Es ging weiter oben um die Frage, ob das Zitat von Bernd Faulenbach zum Aufstand 1953 ein Beleg für die Verwendung des Wortes „Vopo“ ist oder nicht. M. E. geht nicht klar aus dem Referat hervor, ob es sich um eine wortwörtliche Wiedergabe handelt, und Bernd Faulenbach ist Wessi. M. E. ist Vopo kein DDR-Sprachgebrauch, und das beziehe ich auf die Zeit die ich selbst beurteilen kann (70er, 80er). Alles klar?LS (Diskussion) 15:14, 21. Jan. 2023 (CET)
Tatsächlich hat Faulenbach den Inhalt der Forderungen paraphrasiert. Im Originaltext kommt „Vopo“ nicht vor. In der Zeit vor- und nach dem Bau der Mauer kam in der Berliner Alltagssprache „Vopo“ für einen Ost-Polizisten durchaus vor, später kaum noch. Im Ostsektor verschwand die Abkürzung „Vopo“ allmählich, ebenso wie das Wort „Zone“ für das Umland, die DDR.--Gloser (Diskussion) 16:33, 21. Jan. 2023 (CET)
Interessanter Link, dann wäre das geklärt. --LS (Diskussion) 17:35, 21. Jan. 2023 (CET)
Es mag, wie so vieles, zwischen verschiedenen Zeiten und verschiedenen Bevölkerungsgruppen unterschiedlich gewesen sein. In "meinen" Kreisen der 80er, die durchaus nicht systemnah waren, hat es niemand gesagt. Definitiv aber ist es in westlichen Medien deutlich verbreitet gewesen, insofern ganz bestimmt kein *spezifischer* Sprachgebrauch in der DDR.--Global Fish (Diskussion) 10:33, 26. Nov. 2022 (CET)
"Bullen" stammt ja angeblich aus der 68er Bewegung und RAF um Polizisten als Dinge und nicht mehr als Menschen zu bewerten. Zu meiner DDR Zeit, 70er-80er, kenne ich noch Bullen oder Bullenei. Vopo hatte ich nie gehört. --OllerSachse (Diskussion) 19:56, 20. Jan. 2023 (CET)
„Bullen“ kommt bereits 1936 im Film Verräter vor: Minute 54.20.
Die Information:
Vopo – Volkspolizist, hingegen wurde „Bulle“, „Grüner“ und „Straßenförster“ (besonders für die Verkehrspolizei) verwendet
sollte entweder, weil bei „Bulle“ und „Grüner“ nicht DDR-spezifisch waren, entfernt oder im Fall „Straßenförster“ (mir vollkommen unbekannt) belegt werden.--Gloser (Diskussion) 21:01, 20. Jan. 2023 (CET)
Vopo habe ich in der DDR nie gehört. --Frau Olga (Diskussion) 19:14, 25. Feb. 2023 (CET)

Nachweise

Hab die mal hierhin gemacht, damit es nicht am Kapitel klebt --Hlambert63 (Diskussion) 20:06, 18. Nov. 2022 (CET)

  1. a b c d Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Dietz.
  2. Matthias Wyssuwa: Staatlich geprüfte Rapper. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 7. November 2009, S. 9.
  3. Vom Antiimperialismus zur Entwicklungshilfe. Deutsche Welle, abgerufen am 4. Oktober 2020.

Was ist mit Meeting?

Gab es in der DDR nicht ständig Meetings? --Frau Olga (Diskussion) 19:12, 25. Feb. 2023 (CET)

Meetings? In meinem damaligen Umfeld nicht öfter als jetzt üblich. Und egal ob öfter oder nicht: Sie hießen garantiert nicht so.--Hlambert63 (Diskussion) 09:09, 26. Feb. 2023 (CET)
Es gab "Beratungen" (im Westen hieß/heißt das "Besprechung") oder "Konferenzen". "Meeting(s)" ist ein Anglizismus und die waren generell unerwünscht.--Rote4132 (Diskussion) 10:33, 26. Feb. 2023 (CET)
Nein, Anglizismen waren nicht per se unerwünscht. Dazu muss man nur dem Dispatcher nen Broiler an den Kopf werden. Und ebenso gab es jede Menge Meetings. Nicht im heutigen Sinne (Besprechung), sondern mehr im Sinne von organisierter Kleindemonstration der FDJ oder so. Einfach mal hier nach Meeting suchen, hier (falls der Link persistent ist) mal 1988 als Beispiel.--Global Fish (Diskussion) 18:55, 26. Feb. 2023 (CET)
Der "Dispatcherdienst" geht auf das amerikanische "dispatching" zurück, richtig. Eingeführt wurde er bei der DR auf die "Empfehlungen des Politbüros der SED"..."zur Verbesserung der operativen Arbeit der DR", wie dann ab 1954 das "Dispatcherverfahren" nach dem Vorbild "auf den Bahnen der Sowjetunion" installiert wurden. Der Name "Broiler" geht gleichermaßen auf Verordnung "von oben" zurück - sonst hätte das Dingens, wie im Westen, ja auch "Brathähnchen" heißen können. Das zugehörige - obligatorische - Restaurant hatte in Dresden den Namen "Gockelbar" erhalten. Und wenn es bei der FDJ Ende der 1980er Jahre mal "Meetings" gab - in den 1950er und 1960er wäre man mit dem Begriff wohl eher "geteert und gefedert" worden, wenn es nicht irgendwann "von oben" gekommen wäre.
Die Eingangsfrage hieß: 'Gab es in der DDR nicht ständig Meetings?'" Und man kann nur mit Sender Jerewan antworten: "Im Prinzip ja. Die dürfen nur nicht so genannt werden." Viele Grüße,--Rote4132 (Diskussion) 22:19, 26. Feb. 2023 (CET)
Frau Olga hat recht: Es gab spätestens in den 80er Jahren eine inflationäre Verwendung des Wortes Meeting. Das fiel deshalb auf, weil das englische Wort so gar nicht zu der Bürokratensprache passte. Bsp. hier https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/PCYZPOMRWI3H346XVDE2JKM5BJMXSOSX
Es ist nur eben kein DDR-spezifisches Wort, wenn auch ein sehr typisches in der Spätzeit von Uniterr (Zitat Franz Fühmann). --LS (Diskussion) 22:26, 26. Feb. 2023 (CET)
Die dürfen nur nicht so genannt werden. - Du hast den Links aufs ND-Archiv gesehen? Es gab zuhauf Meetings, und die *wurden* so genannt. (Und in einer anderen Bedeutung als heutige Meetings). Auch schon in den späteren 1950er nachweisbar; wenn auch seltener.[12] Im übrigen dürfte es kaum ein spezielles-DDR-Wort geben, dass in den 1950er genauso verwendet worden ist, wie in den 1980er.--Global Fish (Diskussion) 22:33, 26. Feb. 2023 (CET)
Im Prinzip ja. Hast du recht.--Rote4132 (Diskussion) 22:39, 26. Feb. 2023 (CET)
Ich kenne kaum eine Aktuelle Kamera, in der nicht von irgendeinem Meeting berichtet wurde. Man schaue auch hier: https://www.ddr89.de/mfs/mielke.html --Frau Olga (Diskussion) 19:10, 28. Feb. 2023 (CET)
Was 1989 möglich war, ist nicht repräsentativ für 1950-1986: Muss man sich immer vor Augen führen. Sorry, verehrte Kollegin, das ist überaus leichtfertig, was du hier so hinschreibst. Für die Verwendung des Wortschatzes "der amerikanischen Kriegstreiber" sind Schüler gemaßregelt worden, bis hin zur Verweigerung des Abiturs, Genossen versetzt worden "zur Bewährung in der Produktion" usw. usf. 1987 geschah eine gewisse Öffnung (die Zäsur war die 750-Jahr-Feier Berlins), da war der "knallharte Kurs" nicht mehr durchzuhalten (und sollte es auch nicht). Alles selbst miterlebt, und ich gönne es jedem Nachgeborenen, dass er nicht dabei sein musste. Viele Grüße,--Rote4132 (Diskussion) 21:22, 28. Feb. 2023 (CET)
Der Begriff Meeting wurde nicht erst 1989 in der DDR genutzt. Vermutlich waren Sie zu DDR-Zeiten einfach noch zu jung, um davon etwas mitbekommen zu haben. Siehe: https://www.ddrbildarchiv.de/info/ddr-fotos/meeting-laos-freilichtbuehne-treptower-park-39612.html --Frau Olga (Diskussion) 22:21, 28. Feb. 2023 (CET)
Hallo, fragen wir jetzt in der Wikipedia persönliche Daten ab, um Kompetenzen oder Nichtkompetenzen nachzuweisen? Ihr flappsiger Umgang ist und bleibt einfach unangemessen. Viele Grüße,--Rote4132 (Diskussion) 22:44, 28. Feb. 2023 (CET)
Zwei Sachen stimmen für mich eindeutig: der Sprachgebrauch in der DDR änderte sich im Laufe der Jahrzehnte (und wie Rote4132 im Nachbarthread schon andeutete: das gilt natürlich nicht nur für die DDR). Man muss immer auf die Zeitachse achten. Aber ebenso eindeutig gilt für mich auch: den Begriff "Meeting" gab es in der DDR schon *sehr* lange, gerade im offiziellen Sprachgebrauch. Link auf ND von 1957 steht oben, seitdem nahm der Gebrauch (wie alles in der DDR in deren Selbstwahrnehmung ;-)) ständig zu.--Global Fish (Diskussion) 22:33, 28. Feb. 2023 (CET)
PS: Als Beipiel:im ersten Halbjahr 1979 gab es im Neuen Deutschland über 100 Meetings, also quasi jeden Tag eins.