Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019/Südafrika

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Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019:
Südafrika
Trainer Desiree Ellis
Kapitän Janine van Wyk
Qualifiziert als Zweiter des Afrika-Cup der Frauen 2018
Turnierergebnis Vorrunde
Spiele verloren 3
Tore 1:8

Dieser Artikel behandelt die südafrikanische Fußballnationalmannschaft der Frauen bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019 in Frankreich. Südafrika nahm zum ersten Mal an der Endrunde teil und qualifizierte sich als Finalist des Afrika-Cup der Frauen 2018. Die Südafrikanerinnen konnten zwar in ihrem ersten Spiel in Führung gehen, diese aber nicht verteidigen und schieden nach drei Niederlagen als erste Mannschaft aus.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Afrika-Cup, der wie in den Vorjahren als Qualifikation für die WM-Endrunde diente, musste sich Südafrika in zwei Spielen im Juni 2018 in der zweiten Qualifikationsrunde gegen Lesotho qualifizieren, die mit 1:0 und 6:0 gewonnen wurden.

Im September 2018 gewannen die Südafrikanerinnen dann die 2018 COSAFA Women’s Championship durch einen 2:1-Finalsieg gegen Gastteilnehmer Kamerun.

Für das Turnier in Ghana nominierte Nationaltrainerin Desiree Ellis 21 Spielerinnen, darunter zwei Spielerinnen (Tiisetso Makhubela und Amanda Mthandi), die erst kurz vor dem Turnier bei einem Testspiel gegen Ghana ihr erstes Länderspiel gemacht hatten.[1] Vier Spielerinnen hatten dagegen bereits mehr als 100 Länderspiele.

Die südafrikanische Mannschaft traf im ersten Spiel auf Rekordmeister Nigeria und gewann mit 1:0. Das Tor erzielte die in der 57. Minute eingewechselte Thembi Kgatlana in der 85. Minute, die mit insgesamt fünf Toren auch beste Torschützin des Turniers wurde. Im zweiten Spiel gegen Äquatorialguinea wurde mit 7:1 gewonnen – für Äquatorialguinea war es die höchste Länderspielniederlage. Durch ein 1:1 im letzten Gruppenspiel gegen Sambia, bei dem Kgatlana das Tor für Südafrika bereits in der achten Minute erzielte, wurde Südafrika Gruppensieger und traf im Halbfinale auf Mali, das erstmals das Halbfinale erreicht und dabei Turniergastgeber Ghana ausgeschaltet hatte. Mit 2:0 setzte sich auch hier Südafrika durch und qualifizierte sich damit erstmals für eine WM-Endrunde. Das anschließende Finale gegen Nigeria wurde nach torlosen 120 Minuten im Elfmeterschießen verloren.

Während des Turniers und der zwei Qualifikationsspiele wurden 22 Spielerinnen eingesetzt, von denen aber nur Bambanani Mbane, Lebohang Ramalepe, Jermaine Seoposenwe, Leandra Smeda und Nothando Vilakazi alle sieben Spiele mitmachte. Afrikas Rekordnationalspielerin und Kapitänin Janine van Wyk kam nur in den fünf Spielen beim Afrika-Cup zum Einsatz, da sie während der Qualifikationsspiele noch für Houston Dash in der NWSL spielte. Sie wurde in den beiden Qualifikationsspielen von Vize-Kapitänin Refiloe Jane vertreten, die bei insgesamt sechs Einsätzen nur im Finale gegen Nigeria nicht eingesetzt werden konnte, da sie vorzeitig zu ihrem Verein Canberra United nach Australien abreisen musste.[2]

Insgesamt erzielten die Südafrikanerinnen in den sieben Spielen 18 Tore. Die meisten Tore erzielte Thembi Kgatlana (5, alle als beste Torschützin des Afrika-Cups), Jermaine Seoposenwe (3, davon 2 in der Qualifikation) sowie Leandra Smeda und die für den Afrika-Cup nicht nominierte Chantell Esau (beide je 2 in der Qualifikation). Insgesamt trafen zehn südafrikanische Spielerinnen in den sieben Spielen.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

06.06.2018 Maseru Lesotho Südafrika 0:1 (0:1) Smeda[3]
10.06.2018 Bloemfontein Südafrika Lesotho 6:0 (2:0) Seoposenwe (3[4]), Esau (2), Magaia, Smeda

Gruppenspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Sudafrika Südafrika  3  2  1  0 009:200  +7 07
 2. Nigeria Nigeria  3  2  0  1 010:100  +9 06
 3. Sambia Sambia  3  1  1  1 006:500  +1 04
 4. Äquatorialguinea Äquatorialguinea  3  0  0  3 001:180 −17 00
18.11.2018 Cape Coast Nigeria Südafrika 0:1 (0:1) Kgatlana
21.11.2018 Cape Coast Äquatorialguinea Südafrika 1:7 (3:0) Kgatlana (2), Jane, Motlhalo, Mthandi (1. Länderspieltor), Nyandeni, Seoposenwe; Obono
24.11.2018 Accra Südafrika Sambia 1:1 (1:1) Kgatlana; Kundananji

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

27.11.2018 Cape Coast Südafrika Mali 2:0 (1:0) Kgatlana, Ramalepe

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

01.12.2018 Accra Nigeria Südafrika 0:0 n. V., 4:3 i. E.

Vorbereitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 17. Januar 2019 gewannen die Südafrikanerinnen ein Trainingsspiel über 3×30 Minutenhinter verschlossenen Türen gegen Schweden mit 4:0.[5] Am 19. Januar verloren sie in Kapstadt gegen Europameister Niederlande mit 1:2 und am 22. Januar kamen sie gegen Schweden zu einem torlosen Remis. Ende Februar/Anfang März 2019 nahm Südafrika wieder am Zypern-Cup teil und kam dort im ersten Spiel gegen Finnland zu einem 2:2, wobei Refiloe Jane ihr 100. Länderspiel machte.[6] Die folgenden Spiele gegen Nordkorea und Tschechien wurden mit 1:4 bzw. 1:2 verloren. Als bester Gruppenvierter traf Südafrika auf den schlechtesten Gruppendritten und damit wieder auf Finnland. Diesmal konnten die Finninnen gewinnen und durch die 0:3-Niederlage beendete Südafrika das Turner als Zehnter. Am 7. April spielten die Südafrikanerinnen in Durban 1:1 gegen Jamaika, das sich auch erstmals für die WM qualifiziert hat. Am 12. Mai trafen sie in Santa Clara auf Weltmeister USA und verloren mit 0:3. Am 2. Juni trafen sie in Amiens erstmals auf Norwegen und verloren mit 2:7.[7]

Kader[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 17. Mai wurde der erste südafrikanische WM-Kader der Frauen benannt.[8]

Nr.[K 1] Spielerin Geburts-
datum
Debüt Verein[K 2] Länder-
spiele[K 3]
Länder-
spieltore[K 3]
Letzter
Einsatz
WM 2019
Sp. Tor Gelbe Karte Gelb-Rote Karte Rote Karte
Tor
16 Andile Dlamini 02.09.1992 2011 Sudafrika Mamelodi Sundowns FC Ladies FC 040 00 02.06.2019 2
01 Mapaseka Mpuru 1998 Sudafrika University of Pretoria 000 00
20 Kaylin Swart 30.09.1994 2018 Sudafrika Golden Stars FC 018 00 12.05.2019 1
Abwehr
18 Bongeka Gamede 22.05.1999 2019 Sudafrika Universität des Westkaps 001 00 02.06.2019
14 Tiisetso Makhubela 24.04.1997 2018 Sudafrika Mamelodi Sundowns FC Ladies FC 002 00 27.02.2019
04 Noko Matlou 30.09.1985 2007 Sudafrika MaIndies F.C. 153 64 02.06.2019 3 1
13 Bambanani Mbane 12.03.1990 2016 Sudafrika Bloemfontein Celtic Ladies 044 00 02.06.2019 1
02 Lebohang Ramalepe 03.12.1991 2014 Sudafrika MaIndies F.C. 063 03 02.06.2019 3 1
03 Nothando Vilakazi 28.10.1988 2007 Litauen Gintra Universitetas 130 07 02.06.2019 2 2 1[K 4]
05 Janine van Wyk (C)ein weißes C in blauem Kreis 17.04.1987 2005 Sudafrika JVW FC 166 11 12.05.2019 3 1
Mittelfeld
19 Kholosa Biyana 06.09.1994 2017 Sudafrika Universität von KwaZulu-Natal 018 01 02.06.2019 3 1
07 Karabo Dhlamini 18.09.2001 2019 Sudafrika Mamelodi Sundowns FC 005 00 12.05.2019
23 Sibulele Holweni 28.04.2001 2019 Sudafrika Sophakama Ladies/HPC 002 00 02.06.2019 1
15 Refiloe Jane 04.08.1992 2012 vereinslos 105 12 02.06.2019 3
06 Mamello Makhabane 24.02.1988 2005 Sudafrika JVW FC 096 20 06.03.2019 2
10 Linda Motlhalo 01.07.1998 2016 China Volksrepublik Beijing BG Phoenix FC 043 10 02.06.2019 2
21 Busisiwe Ndimeni 25.06.1991 2008 Sudafrika University of Pretoria 027 03 02.06.2019 2
17 Leandra Smeda 22.07.1989 2010 Schweden Vittsjö GIK 095 22 04.03.2019 3
Angriff
08 Ode Fulutudilu 06.02.1990 2014 Spanien FC Malaga 012 01 02.06.2019 3
11 Thembi Kgatlana 02.05.1996 2014 China Volksrepublik Beijing BG Phoenix FC 053 17 02.06.2019 3 1
09 Amanda Mthandi 23.05.1996 2018 Sudafrika University of Johannesburg 010 01 02.06.2019 2
22 Rhoda Mulaudzi 02.12.1989 2015 vereinslos 023 02 02.06.2019 1 1
12 Jermaine Seoposenwe 12.10.1993 2010 Litauen Gintra Universitetas 074 16 12.05.2019 2
Trainerstab
Trainerin Desiree Ellis 14.03.1963 2016 SAFA 32[K 5] 6[K 5]
Anmerkungen:
  1. Nummern gemäß Kaderliste der FIFA
  2. Stand: Mai 2019
  3. a b Stand: Gemäß South Africa-BANYANA FWWC MediaGuide (Stand: 12. Mai 2019), aktualisiert nach dem Spiel gegen Norwegen am 2. Juni 2019
  4. Erste Gelb-Rote Karte nach Videobeweis
  5. a b Als Spielerin

Auslosung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019/Südafrika (Frankreich)
Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019/Südafrika (Frankreich)
Spielorte der südafrikanischen Mannschaft

Für die am 8. Dezember 2018 stattgefundene Auslosung der WM-Gruppen war Südafrika wie die beiden anderen afrikanischen Mannschaften aufgrund der Platzierung in der FIFA-Weltrangliste vom 7. Dezember 2018 Topf 4 zugeteilt.[9] Die Mannschaft konnte somit Weltmeister USA, Gastgeber Frankreich oder Deutschland zugelost werden. Letztlich ergab die Auslosung ein erstes Aufeinandertreffen mit Deutschland und Spanien sowie das fünfte Spiel gegen die Volksrepublik China. Die ersten vier Begegnungen mit den Asiatinnen wurden alle verloren, darunter ein 0:13 im September 2003 – die höchste Niederlage einer afrikanischen gegen eine asiatische Mannschaft. Das letzte Spiel in der Vorrunde der Olympischen Spiele 2016 wurde dagegen nur mit 0:2 verloren. Gegen Deutschland gab es bisher nur ein Spiel der Juniorinnen, das bei der U-17-WM 2010 mit 1:10 verloren wurde. Dabei kamen von den aktuellen deutschen A-Nationalspielerinnen Melanie Leupolz und Lena Petermann (je 2 Tore) sowie Kristin Demann und Lina Magull und bei den Südafrikanerinnen die aktuelle Torhüterin der A-Nationalmannschaft Kaylin Swart sowie Jermaine Seoposenwe (1 Tor) zum Einsatz.[10]

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Deutschland Deutschland  3  3  0  0 006:000  +6 09
 2. Spanien Spanien  3  1  1  1 003:200  +1 04
 3. China Volksrepublik VR China  3  1  1  1 001:100  ±0 04
 4. Sudafrika Südafrika  2  0  0  2 001:800  −7 00
Sa., 8. Juni 2019 in Le Havre
Spanien Spanien Sudafrika Südafrika 3:1 (0:1)
Do., 13. Juni 2019 in Paris
Sudafrika Südafrika China Volksrepublik VR China 0:1 (0:1)
Mo., 17. Juni 2019 in Montpellier
Sudafrika Südafrika Deutschland Deutschland 0:4 (0:3)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. safa.net: „MediaGuide“ (Memento des Originals vom 17. November 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.safa.net
  2. safa.net: „Listen: Banyana Banyana vice captain Refiloe Jane will miss Women’s AFCON final“
  3. Die CAF nennt in ihrem Spielbericht Jermaine Seoposenwe als Torschützin, der südafrikanische Verband dagegen Smeda.
  4. Die CAF nennt sie in ihrem Spielbericht als dreifache Torschützin, der südafrikanische Verband dagegen Smeda als Schützin des letzten Tores
  5. dfb.de: „WM-Gegner testen: Nur China siegt“
  6. safa.net: Jane reaches 100 caps as she starts against Finland, Ellis makes six changes
  7. safa.net: Ellis makes changes as she announces squad to face Netherlands and Sweden
  8. safa.net: „Ellis names Banyana Banyana World Cup Squad“
  9. fifa.com: Topfzuteilung für WM-Auslosung gemäß neuester Weltrangliste (Memento des Originals vom 9. Dezember 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com
  10. dfb.de: Deutschland U 17 (w) 10:1 (9:1) Südafrika U 17