Manlay

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Manlay
Manlay (Frankreich)
Manlay (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Côte-d’Or (21)
Arrondissement Beaune
Kanton Arnay-le-Duc
Gemeindeverband Pays Arnay Liernais
Koordinaten 47° 8′ N, 4° 21′ OKoordinaten: 47° 8′ N, 4° 21′ O
Höhe 340–550 m
Fläche 19,03 km²
Einwohner 196 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 10 Einw./km²
Postleitzahl 21430
INSEE-Code

Der Berg von Bard auf einer Postkarte aus dem Jahr 1911

Manlay ist eine französische Gemeinde mit 196 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Côte-d’Or in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Gemeinde im Juli 1944 von der deutschen Wehrmacht bombardiert und in Brand gesetzt.[1] 1948 erhielt Manlay das Croix de guerre 1939–1945.[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Manlay liegt am Ostrand des Morvan, etwa 60 Kilometer südwestlich von Dijon, etwa 40 Kilometer nordwestlich von Beaune, und 9,8 Kilometer südöstlich von Liernais auf einer mittleren Höhe von 445 Metern über dem Meeresspiegel[3]. Das Gemeindegebiet wird vom Flüsschen Trévoux durchquert. Die Mairie steht auf einer Höhe von 410 Metern. Nachbargemeinden von Manlay sind Marcheseuil im Nordosten, Voudenay im Südosten, Barnay im Süden sowie Bard-le-Régulier im Nordwesten. Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von 1903 Hektar.

Die Gemeinde ist einer Klimazone des Typs Cfb (nach Köppen und Geiger) zugeordnet: Warmgemäßigtes Regenklima (C), vollfeucht (f), wärmster Monat unter 22 °C, mindestens vier Monate über 10 °C (b). Es herrscht Seeklima mit gemäßigtem Sommer.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1943 bauten die deutschen Besatzer ein Bunkergebäude auf dem Gipfel des Berges Bard, der sich auf dem Gemeindegebiet von Marcheseuil und Manlay befindet. Die Résistance machte sieben deutsche Gefangene und sprengte am 27. Juli 1944 das Bunkergebäude. Am 29. Juli kam ein deutsches Detachement aus Autun und trieb die Männer von Manlay zusammen. Die Résistance griff den Bahnhof an. Im folgenden Tumult konnten die Männer mit ihren Familien in die Wälder fliehen. Die Deutschen plünderten daraufhin den Weiler am Bahnhof und setzten die Häuser in Brand. Am 31. Juli bombardierten die Deutschen die Gemeinde und drohten, weitere Gemeinden zu bombardieren, wenn die Gefangenen nicht zurückgegeben würden. Die Kirche wurde schwer beschädigt, viele Häuser brannten nieder. Danach lenkte die Résistance ein.[1]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2019
Einwohner 355 319 286 237 221 223 206 187
Quellen: Cassini und INSEE

Gemeindepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1968 besteht eine Partnerschaft mit dem Bensheimer Stadtteil Zell.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Manlay gehört zur römisch-katholischen Pfarrei Liernais des Erzbistums Dijon.[4] In der Kirche Saint-Laurent steht eine steinerne Statue des Heiligen Antonius aus dem 15. Jahrhundert, die 1916 als Monument historique (‚Kulturdenkmal‘) klassifiziert wurde.[5]

Kirche Saint-Laurent

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2009 waren 27,5 Prozent der Erwerbstätigen in der Gemeinde beschäftigt, die anderen waren Pendler. 4,8 Prozent der Arbeitnehmer waren arbeitslos.[6]

Es gibt eine Grundschule und einen Bahnhof in Manlay. Der nächste internationale Flughafen ist der 82,9 Kilometer entfernt liegende Flughafen Dole-Jura.

Auf dem Gemeindegebiet gelten kontrollierte Herkunftsbezeichnungen (AOC) für Époisses (Käse) sowie geschützte geographische Angaben (IGP) für Geflügel (Volailles de Bourgogne), Emmentaler (Emmental français Est-Central) und Senf (Moutarde de Bourgogne).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Manlay – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Il y a soixante ans. (PDF; 102 kB) In: Bulletin des Amis de Bar-le-Régulier. Amis de Bar, Juni 2004, S. 1, 5–7, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Juli 2013 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/cgagne.net (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Communes décorées de la Croix de guerre 1939 – 1945. (PDF; 2,3 MB) In: Mémorial des batailles de la Marne Dormans. 5. Juni 2013, S. 14, abgerufen am 3. Juli 2013 (französisch).
  3. Le village de Manlay. In: Info-Mairie.com. Abgerufen am 19. März 2024 (französisch).
  4. Carte des Doyennés et Paroisses. Diocèse de Dijon, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Oktober 2013; abgerufen am 4. Juli 2013 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.catholique-dijon.cef.fr
  5. Eintrag Nr. 21375 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  6. Commune : Manlay (21375). Thème : Tous les thèmes. In: Insee.fr. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 1. Juli 2013 (französisch).