Montagnac-sur-Lède

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Montagnac-sur-Lède
Montagnac-sur-Lède (Frankreich)
Montagnac-sur-Lède (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Lot-et-Garonne (47)
Arrondissement Villeneuve-sur-Lot
Kanton Le Haut Agenais Périgord
Gemeindeverband Bastides en Haut Agenais Périgord
Koordinaten 44° 33′ N, 0° 51′ OKoordinaten: 44° 33′ N, 0° 51′ O
Höhe 85–231 m
Fläche 19,55 km²
Einwohner 271 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 14 Einw./km²
Postleitzahl 47150
INSEE-Code

Mairie und ehemalige Schule

Montagnac-sur-Lède ist eine französische Gemeinde mit 271 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Lot-et-Garonne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Villeneuve-sur-Lot und zum Kanton Le Haut Agenais Périgord.

Der Name der Gemeinde geht auf den römischen Namen Montagnus zurück.[1]

Die Einwohner werden Montagnacais und Montagnacaises genannt.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Montagnac-sur-Lède liegt circa 20 Kilometer nordöstlich von Villeneuve-sur-Lot in der historischen Provinz Agenais am nordöstlichen Rand des Départements.

Umgeben wird Montagnac-sur-Lède von den sechs Nachbargemeinden:

Paulhiac Gavaudun
Monflanquin Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Salles
Lacaussade Monségur

Montagnac-sur-Lède liegt im Einzugsgebiet des Flusses Garonne im Tal der Lède, einem Nebenfluss des Lot.

Sie und ihre Nebenflüsse durchqueren das Gebiet der Gemeinde,

  • der Ruisseau de Lazaygues und
  • die Leyze mit ihren Nebenflüssen,
    • dem Ruisseau de Bègues und
    • dem Ruisseau de Labriane, der in Montagnac-sur-Lède entspringt.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde hat so gut wie nichts vom mittelalterlichen Stadtbild erhalten. Aufgrund der strategischen Lage auf einer Höhe von 230 Metern ist es wahrscheinlich, dass es dort wie bei vielen Orten des Agenais angesichts der Auseinandersetzungen während des Hundertjährigen Kriegs eine Befestigung gegeben haben muss.[1]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von rund 995. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bis in jüngster Zeit bei kurzen Erholungsphasen.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2011 2021
Einwohner 362 335 284 290 259 267 262 249 271
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[3] INSEE ab 2006[4]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Saint-Martin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Saisimentum, ein Dokument eines Amtseids, der in diesem Fall die Bailliage von Monflanquin betraf, erwähnt ein Gebäude unter dem Namen „Parrochiade Montanhaco“. Die erste Kirche wurde zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert errichtet. Von diesem ursprünglichen Bauwerk ist heute nur die halbrunde Apsis übrig geblieben. Ihre Strebepfeiler sind zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt worden. Fünf Fenster geben Licht in den Chor, die innen mit neun Arkaden eingerahmt sind, die auf Säulen ruhen. Die Kapitelle zeigen Ornamente in Form von in einer Reihe stehenden Blättern. Die Abakusse sind mit Perlen verziert. Die Bögen ruhen auf Konsolen mit hervorstehenden Skulpturen in Form von Köpfen. Die Westfassade wird von zwei Türmen flankiert, die mit einem überstehenden Übergang verbunden sind. Dahinter erhebt sich ein kleiner Glockengiebel. Die Kirche hat großen Schaden genommen während der Hugenottenkriege. Bei der Restaurierung im 19. Jahrhundert wurde das Dach um einen Meter erhöht, das Langhaus wurde mit einem Kreuzrippengewölbe versehen, drei Seitenkapellen sind an der Südseite errichtet worden und sechs Fenster sind im Langhaus geschaffen worden.

Die Kirche ist seit dem 7. Januar 1926 als Monument historique eingeschrieben und lädt unter anderem zu regelmäßigen Konzerten ein.[5][6]

Drei Ausstattungsgegenstände der Kirche sind als Monument historique der beweglichen Güter eingeschrieben. Es handelt sich um eine Skulptur mit der Darstellung der heiligen Philomena von Rom aus dem 19. Jahrhundert, um ein Taufbecken aus dem Jahre 1642 und um eine Gedenktafel anlässlich der Errichtung einer Kapelle aus dem Jahre 1514.[7][8][9]

Mühle Le Cros[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie wurde im Jahre 1644 in einer Schrift erwähnt, die die Dankbarkeit eines Bauern des Dorfes gegenüber Louis de Fumel ausdrückte, der ihm ein Stück Land überlassen hatte. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts besaß der Betrieb eine Ölmühle und ein Steinepaar zum Mahlen von Getreide. Im 18. Jahrhundert ließ der Adelige de Saint Paul ein Herrenhaus 150 Meter von der Mühle entfernt errichten. Nach dem Verschwinden des Seigneur von Paulhiac wurde die Familie Besitzer der Mühle. Im Jahr 1789 wurde die Familie de Saint Paul von aufständischen Bauern vertrieben. Im Jahr 1833 hatten die Bewohner des Herrenhauses nicht mehr die Mittel, die Mühle zu unterhalten und gaben ihren Besitz an die Garrigous, eine alte Müllersfamilie, ab. Gegen 1850 wurde eine Bäckerei dem Betrieb hinzugefügt, nachdem ein Bäcker in die Familie eingeheiratet hatte. 1893 kam es zu einem großen Brand. 1913 wurde eine moderne Getreidemühle installiert, die mechanische Mühle wurde außer Betrieb gesetzt. 1960 wurde die Verarbeitung von Getreide eingestellt, die Bäckerei aber weiter betrieben. Der Backofen wurde modernisiert. Eine Diversifizierung war am Ende der 1980er Jahre vonnöten, als die Landbevölkerung alterte und die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe sank. Im Jahr 1989 wurde die alte Wassermühle reaktiviert. im Jahr 2006 ging der Bäcker in Rente, seither wird die Mühle als Museumsbäckerei weiter betrieben.[10]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landwirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde. Die Gemeinde versucht außerdem, den Tourismus auszubauen.[1]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[11]
Gesamt = 46

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Grundschule mit 27 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2018/2019.[12]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Montagnac-sur-Lède ist erreichbar über die Routes départementales 150, 221 und 417.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Montagnac-sur-Lède – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Montagnac-sur-Lède. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom Original am 13. September 2016; abgerufen am 23. März 2019 (französisch).
  2. Ma commune : Montagnac-sur-Lède. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 25. März 2019 (französisch).
  3. Notice Communale Montagnac-sur-Lède. École des Hautes Études en Sciences Sociales, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 25. März 2019 (französisch).
  4. Populations légales 2016 Commune de Montagnac-sur-Lède (47181). INSEE, abgerufen am 25. März 2019 (französisch).
  5. Eglise Saint-Martin. Französisches Kultusministerium, 22. September 2015, abgerufen am 25. März 2019 (französisch).
  6. Eglise Saint-Martin. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom Original am 3. März 2016; abgerufen am 23. März 2019 (französisch).
  7. Sculpture : Ste Philomène. Französisches Kultusministerium, 30. Dezember 2015, abgerufen am 25. März 2019 (französisch).
  8. Fonts baptismaux. Französisches Kultusministerium, 30. Dezember 2015, abgerufen am 25. März 2019 (französisch).
  9. plaque commémorative de la construction d’une chapelle. Französisches Kultusministerium, 7. Oktober 1993, abgerufen am 25. März 2019 (französisch).
  10. Historique du Moulin du Cros. Musée du Moulin du Cros, abgerufen am 13. Dezember 2019 (französisch).
  11. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Montagnac-sur-Lède (47181). INSEE, abgerufen am 25. März 2019 (französisch).
  12. École élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 25. März 2019 (französisch).