Mertendorf (Thüringen)

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Mertendorf (Thüringen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Mertendorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 0′ N, 11° 47′ OKoordinaten: 51° 0′ N, 11° 47′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Saale-Holzland-Kreis
Erfüllende Gemeinde: Eisenberg
Höhe: 335 m ü. NHN
Fläche: 3,79 km2
Einwohner: 149 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 39 Einwohner je km2
Postleitzahl: 07619
Vorwahl: 036694
Kfz-Kennzeichen: SHK, EIS, SRO
Gemeindeschlüssel: 16 0 74 055
Adresse der Verbandsverwaltung: Markt 27
07607 Eisenberg
Website: www.mertendorf-thueringen.de
Bürgermeister: Erhard Treffer
Lage der Gemeinde Mertendorf im Saale-Holzland-Kreis
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Karte
Karte von Mertendorf 1855
Kirche in Ortsmitte des Rundlings Mertendorf

Mertendorf ist eine Gemeinde im Saale-Holzland-Kreis. Erfüllende Gemeinde ist die Kreisstadt Eisenberg.

Geografie

Das in Ostthüringen in Form eines Rundlings liegende Mertendorf befindet sich in einer Entfernung von 7 km von der Stadt Schkölen und der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Die Entfernung zu Jena beträgt 20 km, zu Gera 25 km, zu Zeitz 30 km und zu Naumburg 25 km. Der Ort liegt direkt an der Landstraße 1070 zwischen Hermsdorf und Camburg in der Nähe des Tautenburger Walds. Angrenzende Nachbarorte sind die Stadt Bürgel, Poxdorf, Rockau, Wetzdorf, Poppendorf, Kischlitz, Rauschwitz und Karsdorfberg.

Geschichte

Mertendorf wurde erstmals 1252, im Zusammenhang mit Bauarbeiten an der Lobdeburg bei Jena, urkundlich erwähnt. Der Dorfname Mertendorf lautete um 1800 Mertensdorf. Der Sage nach wurde der Ort von Napoleon nicht zerstört, da er damals von Wald umgeben war und nicht gefunden wurde. Im Jahr 2012 beging die Gemeinde feierlich die 760-Jahr-Feier.

Ursprünglich waren die Schenken von Tautenburg Herren über den Ort. Nach dem Aussterben dieses Adelsgeschlechts gehörte Mertendorf ab 1640/52 zum kursächsischen Amt Tautenburg.[2] Mit dem Wiener Kongress kam der Ort 1815 zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach und wurde 1822[3] dem Amt Bürgel mit Tautenburg angegliedert.[4] 1850 kam Mertendorf zum Verwaltungsbezirk Weimar II (ab 1868: Verwaltungsbezirk Apolda) des Großherzogtums.[5] Seit 1920 gehört der Ort zum Land Thüringen.

→ Siehe auch Dorfkirche Mertendorf

Politik

Die eigenständige Gemeinde wird vom Bürgermeister Erhard Treffer und 6 Gemeinderäten geführt. Der Bürgermeister ist seit 1995 im Amt. Die Verwaltung übernimmt die Stadt Eisenberg als erfüllende Gemeinde.

Wirtschaft

Im Ort haben sich drei Firmen angesiedelt, darunter ein Backwarengeschäft, eine Heizungsbaufirma und eine Futtermittelproduktionsfirma. Außerdem wird Landwirtschaft betrieben.

Kultur

Jährlich findet 2 Tage nach Himmelfahrt dass traditionelle Maibaumsetzen mit hunderten Besuchern statt. Dabei wird eine 32 m hohe Fichte aufgestellt. Die „Maibaumgesellschaft Mertendorf e.V.“ und die „Heimatfreunde Mertendorf e.V“ engagieren sich zum Erhalt der Kultur im Ort. Am 2. Adventswochenende gibt es einen Weihnachtsmarkt.

Sehenswürdigkeiten

  • die Evangelische Kirche (Lage→) aus dem 17. Jahrhundert mit der Marienglocke aus dem 15.Jahrhundert
  • das Kriegerdenkmal für die Opfer der beiden Weltkriege
  • die historische, slawische Dorfanlage als Rundling, mit der Kirche als Mittelpunkt
  • der Friedhof mit altehrwürdigen Familiengräbern von in der Region angesehenen Großgrundbesitzern und Bauern
  • das Naturbiotop am Weg Richtung Bürgel

Persönlichkeiten

  • Franz Börner machte sich als Gastwirt und Hausschlächter in der Region einen Namen
  • Heinrich Pohl setzte sich mit der Neubürgersiedlung nach dem Zweiten Weltkrieg ein Denkmal

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas“, Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 34f.
  3. Bürgel auf www.geo.viaregia.org
  4. Orte des Amts Bürgel mit Tautenburg nach 1815 auf S. 53
  5. Orte des Verwaltungsbezirks Apolda im Gemeindeverzeichnis 1900
Commons: Mertendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien