Schönewalde
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 49′ N, 13° 14′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Elbe-Elster | |
Höhe: | 79 m ü. NHN | |
Fläche: | 156,18 km2 | |
Einwohner: | 2973 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 19 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 04916 | |
Vorwahl: | 035362 | |
Kfz-Kennzeichen: | EE, FI, LIB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 62 461 | |
Stadtgliederung: | 17 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 48 04916 Schönewalde | |
Website: | www.schoenewalde.de | |
Bürgermeister: | Michael Stawski | |
Lage der Stadt Schönewalde im Landkreis Elbe-Elster | ||
Schönewalde ist eine amtsfreie Kleinstadt im Landkreis Elbe-Elster im Süden Brandenburgs.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Schönewalde liegt zwischen Jüterbog und Herzberg (Elster) in einem ausgesprochenen Tiefland mit kleinen Erhebungen, wie dem Weinberg mit 109 m und dem Hörning mit 86 m über NHN. In der ländlich geprägten Region mit ihren großen Kiefernwaldflächen liegen die einzelnen Ortsteile inmitten von Feldern, Wiesen und Fließen. Die Stadt selbst und insbesondere die nördlich des Schweinitzer Fließes gelegenen Ortsteile bilden den Großteil des im Landkreis Elbe-Elster liegenden Teils des Fläming.
Nachbargemeinden
Das Territorium der Stadt bedeckt den äußersten Nordwesten des Landkreises Elbe-Elster. Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend): Niederer Fläming, Ihlow, Lebusa, Schlieben, Kremitzaue, Herzberg (Elster), Jessen (Elster), wo sich der Fliegerhorst Holzdorf als Standort der Bundeswehr befindet.[2]
Stadtgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Schönewalde gliedert sich in 11 Ortsteile[3][4]:
- Ahlsdorf/Hohenkuhnsdorf mit dem Gemeindeteil Hohenkuhnsdorf und dem Wohnplatz Ahlsdorf
- Bernsdorf
- Brandis/Horst mit dem Gemeindeteil Horst
- Dubro
- Grassau
- Jeßnigk
- Knippelsdorf mit dem Wohnplatz Siedlung
- Schönewalde mit den Gemeindeteilen Freywalde, Grauwinkel und Schmielsdorf sowie dem Wohnplatz Buschhaus
- Stolzenhain/Hartmannsdorf mit dem Gemeindeteil Hartmannsdorf
- Wiepersdorf
- Wildenau
Eingemeindungen
Die heutige Stadt Schönewalde entstand durch den Zusammenschluss der Gemeinden Heideeck, Themesgrund, Wildberg und Schönewalde am 31. Dezember 2001.[5]
Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
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Ahlsdorf | 31.12.1998 | Zusammenschluss mit Brandis und Stolzenhain zu Heideeck |
Bernsdorf | 31.12.1998 | Zusammenschluss mit drei weiteren Gemeinden zu Themesgrund |
Brandis | 31.12.1998 | Zusammenschluss mit Ahlsdorf und Stolzenhain zu Heideeck |
Dubro | 31.12.1998 | Zusammenschluss mit drei weiteren Gemeinden zu Themesgrund |
Freywalde | 01.01.1960 | |
Grassau | 31.12.1998 | Zusammenschluss mit drei weiteren Gemeinden zu Themesgrund |
Grauwinkel | 01.07.1950 | |
Hartmannsdorf | 01.01.1974 | Eingemeindung nach Stolzenhain |
Heideeck | 31.12.2001 | |
Hohenkuhnsdorf | 01.01.1957 | Eingemeindung nach Ahlsdorf |
Horst | 01.01.1974 | Eingemeindung nach Brandis |
Jeßnigk | 31.12.1998 | Zusammenschluss mit drei weiteren Gemeinden zu Themesgrund |
Knippelsdorf | 31.12.1998 | Zusammenschluss mit Wiepersdorf und Wildenau zu Wildberg |
Schmielsdorf | 01.01.1974 | |
Stolzenhain | 31.12.1998 | Zusammenschluss mit Ahlsdorf und Brandis zu Heideeck |
Themesgrund | 31.12.2001 | |
Wiepersdorf | 31.12.1998 | Zusammenschluss mit Knippelsdorf und Wildenau zu Wildberg |
Wildberg | 31.12.2001 | |
Wildenau | 31.12.1998 | Zusammenschluss mit Knippelsdorf und Wiepersdorf zu Wildberg |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das um 1200 von deutschen und flämischen Kolonisten gegründete Angerdorf entwickelte sich zur Ackerbürgerstadt und erhielt 1474 die Stadtrechte.[6] 1346 wurde der Ort als Schonewalde benannt, später auch Schonwalda. Der Name ist deutschen Ursprungs und bedeutet Dorf im/am schönen Walde.[7] Die Stadt gehörte zum kursächsischen Amt Schweinitz, welches ab 1806 eine Verwaltungseinheit im neu gebildeten Königreich Sachsen wurde. Nach den Befreiungskriegen gelangte die Stadt 1815 schließlich an die neugebildete preußische Provinz Sachsen und wurde dort 1816 dem Landkreis Schweinitz im Regierungsbezirk Merseburg angegliedert. 1950 wurde der Kreis Schweinitz in Kreis Herzberg umbenannt, der 1952 dem DDR-Bezirk Cottbus zugeordnet wurde. 1992 wurde das nun brandenburgische Amt Schönewalde gebildet. Im Jahre 1993 ging der Kreis Herzberg im Zuge der Kreisreform im heutigen Landkreis Elbe-Elster auf. Zum 31. Dezember 2001 wurde das Amt Schönewalde aufgelöst. Die zwischenzeitlich amtsangehörigen Gemeinden Themesgrund, Wildberg, Heideeck sowie die nun amtsfreie Stadt bilden seither das Gebiet der Stadt Schönewalde.
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[8][9][10]
Die Zunahme der Einwohnerzahl 2005 ist auf den Zusammenschluss von Schönewalde mit den Gemeinden Heideeck, Themesgrund und Wildberg zur neuen Stadt Schönewalde im Jahr 2001 zurückzuführen.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadtverordnetenversammlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadtverordnetenversammlung von Schönewalde besteht aus 16 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister als stimmberechtigtem Mitglied. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2024 hatte bei einer Wahlbeteiligung von 74,0 % (2019: 64,2 %) folgendes Ergebnis (mit Vergleichszahlen der vorigen Wahl):[11]
Partei / Wählergruppe | 2024 | 2019 | |||
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Stimmenanteil | Sitze | Stimmenanteil | Sitze | ||
CDU | 24,9 % | 4 | 23,4 % | 4 | |
AfD | 14,5 % | 2 | 11,3 % | 2 | |
Unabhängige Wählergemeinschaft Schönewalde | 6,7 % | 1 | 9,9 % | 2 | |
Unabhängige Wählergemeinschaft Bernsdorf/Grassau | 13,7 % | 2 | 9,8 % | 2 | |
Wählergruppe Seniorenverein Dubro | 7,6 % | 1 | 9,4 % | 1 | |
Die Linke | 6,0 % | 1 | 7,5 % | 1 | |
Bündnis 90/Die Grünen | 2,7 % | 1 | 5,8 % | 1 | |
Einzelbewerber Hinrich | 4,0 % | 1 | 4,6 % | 1 | |
Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr Wiepersdorf | – | – | 4,0 % | 1 | |
Einzelbewerberin Renate Rziha | – | – | 3,5 % | 1 | |
Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr Knippelsdorf | 5,7 % | 1 | 2,9 % | 0 | |
Einzelbewerber Lehmann | 3,2 % | 1 | – | – | |
Wählergruppe Freunde der Region | 7,2 % | 1 | – | – | |
Sonstige | 4,3 % | 0 | 10,9 % | 0 |
Die Ortsbeiräte in den elf Ortsteilen (davon sechs Gemeindeteile) bestehen aus je zwei bis drei Mitgliedern einschließlich eines Ortsvorstehers.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stawski wurde in der Bürgermeisterwahl am 25. April 2021 mit 79,7 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von acht Jahren[14] gewählt.[15]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen wurde am 25. Juni 2002 genehmigt.
Blasonierung: „Zwischen zwei S-förmigen, gegengewendeten goldenen Flanken in Silber auf grünem Boden eine grüne Linde.“[16]
Historisches Stadtwappen
Blasonierung: „In Silber auf grünem Berg eine grüne Linde.“
Ein Stadtsiegel aus dem 14. Jh. enthält drei Bäume, auf einem Dreiberg, um 1600 erschien der einzelne Baum im Siegel.[17]
Städtepartnerschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1991 besteht eine Partnerschaft mit der Stadt Marienmünster in Nordrhein-Westfalen.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Liste der Baudenkmale in Schönewalde und in der Liste der Bodendenkmale in Schönewalde stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.
- Die Stadtpfarrkirche St. Nikolai ist eine Kreuzkirche aus den Jahren 1804 bis 1806. Die Kirchenausstattung stammt aus der Bauzeit.
- Am Markt befinden sich mehrere restaurierte Fachwerkhäuser. Am nordwestlichen Stadtrand kann eine restaurierte und voll funktionstüchtige Windmühle besichtigt werden.
- Nordwestlich des Friedhofs erinnert ein Denkmal an die 46 Gefallenen der Stadt Schönewalde im Ersten Weltkrieg. Es wurde am 24. August 1935 auf Initiative des Pfarrers Artur Pape errichtet. Im Laufe der Jahrzehnte verfiel das Denkmal und wurde 2012 mit Fördermitteln der Denkmalbehörde sowie durch Spendengelder saniert. Die Wiedereinweihung fand am Volkstrauertag, dem 12. November 2012, statt.[18]
- Im Stadtgebiet gibt es drei Badeseen (Bernsdorf, Stolzenhain, Brandis).
- Die Patronatskirche Ahlsdorf ist eine Feldsteinkirche aus dem Ende des 14. Jahrhunderts. Ab 1710 wurde sie im Auftrag von Anton Friedrich v. Seyffertitz und Joachim Hennig v. Seyffertitz mit noch heute erhaltener barocker Ausstattung versehen, 1717 ein quadratischer Westturm mit geschweifter Haube und Laterne angebaut. Im August 2011 brachen mehrere Dachbalken und stürzten vor den Altar, die Kirche war daher für längere Zeit für Besucher gesperrt und ist im Jahr 2020 geöffnet.
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Schönewalde, Markt
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Schönewalde, Stadtkirche
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Kriegerdenkmal
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Ehrenmal
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ansässige Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Region gibt es ländlich-typische Industrie u. a. Landwirtschaft, traditionelles Handwerk, ein mittelständisches Betonwerk und ein Holzbauunternehmen sowie kleines Handelsgewerbe. Den größten Wirtschaftsfaktor stellt die Bundeswehr dar, die den Fliegerhorst Holzdorf und das CRC Einsatzführungsbereich 3 hier betreibt.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schönewalde liegt an den Landesstraßen L 71 nach Dahme/Mark und L 72 zwischen Linda in Sachsen-Anhalt und Kolochau. Die Bundesstraße 101 zwischen Jüterbog und Herzberg (Elster) durchquert die im westlichen Stadtgebiet gelegenen Ortsteile.
Die Stadt liegt an der Tour Brandenburg, einem Radfernweg, der das Land Brandenburg umrundet.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Grundschule und fünf Kindertagesstätten stellen die Grundversorgung im Bildungswesen sicher.
Feuerwehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Freiwillige Feuerwehr Schönewalde sorgt mit ihren vier Löschzügen für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gottlieb Wernsdorf der Ältere (1668–1729), lutherischer Theologe und Historiker
- Heinrich Ernst von Leipziger (1718–1790), preußischer Generalmajor
- Hans Ernst von Globig (1755–1826), Staatsrechtler, Jurist am Reichskammergericht, in Grauwinkel geboren
- Hans Menzel (1875–1914), Geologe und Paläontologe
- Siegbert Horn (1950–2016), Weltmeister und Olympiasieger im Kanuslalom, in Hartmannsdorf geboren
Mit Schönewalde verbundene Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Gottfried Haferung (1713–1759), Pfarrer in Schönewalde
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Truppenbetreuung Schönewalde
- ↑ Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Stadt Schönewalde
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Schönewalde
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
- ↑ Webpräsenz der Stadt
- ↑ Die Ortsnamen der Länder Brandenburg u. Berlin
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Elbe-Elster. S. 26–30
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl vom 26. Mai 2024 in Schönewalde
- ↑ Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Elbe-Elster ( vom 21. April 2018 im Internet Archive)
- ↑ Irene Kluge offiziell ins Amt eingeführt. In: Lausitzer Rundschau, 14. September 2005
- ↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. April 2021
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ Lexikon der Städte und Wappen der DDR
- ↑ Informationstafel Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges 1914–1918, aufgestellt am Denkmal, August 2020.