Jessen (Elster)

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Wappen Deutschlandkarte
Jessen (Elster)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Jessen (Elster) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 48′ N, 12° 57′ OKoordinaten: 51° 48′ N, 12° 57′ O
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Wittenberg
Höhe: 72 m ü. NHN
Fläche: 352,15 km2
Einwohner: 13.966 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 40 Einwohner je km2
Postleitzahl: 06917
Vorwahlen: 03537, 035387, 035388, 035389
Kfz-Kennzeichen: WB, GHC, JE
Gemeindeschlüssel: 15 0 91 145
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schloßstraße 11
06917 Jessen (Elster)
Website: www.jessen.de
Bürgermeister: Michael Jahn (SPD)
Lage der Stadt Jessen (Elster) im Landkreis Wittenberg
KarteBrandenburgSachsenDessau-RoßlauLandkreis Anhalt-BitterfeldAnnaburgBad SchmiedebergCoswig (Anhalt)GräfenhainichenJessen (Elster)KembergOranienbaum-WörlitzLutherstadt WittenbergZahna-ElsterZahna-Elster
Karte

Jessen (Elster) ist eine Stadt an der Schwarzen Elster und liegt im östlichen Teil von Sachsen-Anhalt im Landkreis Wittenberg. Sie gehört mit ihrer Fläche von rund 352 km² zu den flächengrößten Städten in Deutschland. Sie besteht aus 44 Ortsteilen mit Jessen als dem größten und namensgebenden Ort.

Nach dem Klassifizierungsraster der KGSt ist Jessen als Gemeindetypus der Größenklasse 6 (10.000 bis 25.000 Einwohner) zuzuordnen.[2] Die eigentliche Kernstadt Jessen hat um die 6200 Einwohner.

Einheitsgemeinde Jessen im Landkreis Wittenberg

Der nördliche Teil des Stadtgebiets gehört zum Fläming, einer leicht welligen Endmoränenlandschaft. Der südwestliche Teil liegt im Elbe-Elster-Land.

Die nächste größere Stadt ist Lutherstadt Wittenberg, die gleichzeitig Sitz der Kreisverwaltung des Landkreises Wittenberg ist, zu dem Jessen seit 1994 gehört. Die Region gehört zur Metropolregion Mitteldeutschland, an deren räumlicher Grenze sich Jessen befindet.

Im Osten grenzt das Stadtgebiet an den brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster. Im Norden der Einheitsgemeinde grenzt Jessen an den brandenburgischen Landkreis Teltow-Fläming. Die Region um Jessen gilt als strukturschwach und weist eine sehr geringe Bevölkerungsdichte auf. Es gibt im Umkreis von 50 Kilometern um die Stadt Jessen nur wenige Mittelzentren. Neben Wittenberg sind dies Bitterfeld-Wolfen, Torgau, Jüterbog und Herzberg. Dörfer und Einsiedlungen sind dagegen charakteristisch für das Siedlungsbild.

Die südwestlich von Jessen gelegenen Nachbargemeinden im Landkreis Wittenberg sind Annaburg, die neu formierte Einheitsgemeinde Zahna-Elster, Kemberg und Bad Schmiedeberg.

Landschaftsbild

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Schwarze Elster (links) und Hirtenwiese in den Arnsdorfer Bergen
Schwarze Elster (links) und Hirtenwiese in den Arnsdorfer Bergen
Schwarze Elster (links) und Hirtenwiese in den Arnsdorfer Bergen

Das Gebiet der Stadt Jessen umfasst etwa die Hälfte der Fläche des 1994 aufgelösten Landkreises Jessen. Der bebaute Anteil ist im Verhältnis zur naturalisierten Fläche gering. Während es im Bereich der Schwarzen Elster und nördlich davon recht waldreich ist, wird das überwiegend ebene Gelände im Südwesten, das sich bis zur Elbe hinzieht, fast ausschließlich landwirtschaftlich genutzt. Der alte Ortskern wird von der Schwarzen Elster geprägt, die diesen zentral durchfließt. In Abständen von mehreren Jahren kommt es zu Hochwasserständen der Schwarzen Elster und zu Überflutungen von teils bebautem Gebiet.

Das nördliche und östliche Gebiet um den Kernort Jessen wird von einem Landschaftsschutzgebiet durchzogen, in denen die Arnsdorfer-Jessener-Schweinitzer Berge als Teil einer Moräne vorkommen. Das Schutzgebiet besteht aus der Landschaft Kuhlache und Elsteraue bei Jessen und zu 57 Prozent aus der Schwarze Elster-Kuhlache und gehört zu der Landschaftseinheit Südliches Fläming-Hügelland.[3] Die Bodenqualität ist allgemein gering und erreicht kaum mehr als 35 Bodenpunkte.[4] Es überwiegt Kiefer- und Birkenbestand in den gemeindeeigenen Forstgebieten. Die Freiflächen sind allgemein landwirtschaftlich genutzt. Windparks mit bis zu 200 Meter hohen Windrädern sind verbreitet und prägen das Landschaftsbild.

Denkmalgeschützte Weinpresse in Jessen

Die im Umkreis von Jessen liegenden Weinberge zählen zu den nördlichsten kommerziell bewirtschafteten Weinbauflächen in Deutschland und gehören zum Anbaugebiet Sachsen. Die hier angebauten Sorten werden weinrechtlich als Sächsischer Landwein deklariert, obwohl es keine geografische Übereinstimmung mit dem Weinanbau entlang der Mittelelbe rund um Meißen bis Dresden gibt.[5] Auf dem Gorrenberg führte ein mildes Mikroklima zum Weinanbau. Dieser erfolgt bereits seit dem Mittelalter. Die Weinregion in Jessen erlebte ihre Blütezeit im 15. und 16. Jahrhundert mit einer Anbaufläche von rund 300 Hektar. Selbst Martin Luther trank Wein aus Jessen. Innerhalb der letzten zwei Jahrhunderte ging der Ertragsweinanbau zurück bis auf 1,25 Hektar, deren Nutzung fast nur noch für den Eigenbedarf ausreichte. Nach der Wende erfuhr der Weinanbau wieder einen Anstieg und beträgt inzwischen rund 15 Hektar in Jessen entlang der Jessener Berge, einer wellenartigen Erhebung zwischen dem Ortsteil Schweinitz und dem Ortsteil Jessen gelegen.[6]

Jessen Stadt

Straßennetz (Norden ist rechts im Bild)
Ländliche Bebauung im Ortsteil Holzdorf

Der Ort Jessen hat eine Y-förmige Straßengrundstruktur. Die Hauptverkehrsachse ist die Bundesstraße 187, die von Wittenberg nach Schweinitz führt. Die Anrainer der Hauptstraße sind hauptsächlich Gewerbestandorte des produktiven Sektor und Geschäfte des Einzelhandels und Filialen von Handelsketten.

Der Ortsteil Jessen zerfällt in drei große Bebauungsgebiete, ein großes Gewerbegebiet Richtung Wittenberg, ein Neubaugebiet Richtung Schweinitz und die Altstadt Richtung Annaburg. Das östlich gelegene Neubaugebiet entstand im 20. Jahrhundert und weist einen hohen Anteil von Plattenbauten aus der Zeit der DDR auf. Der altstädtische Kern Jessens besitzt noch teilweise historischer Bausubstanz. Es gibt einzelne historische Villen im Ort.

Die Schwarze Elster durchfließt den Ort Jessen zentral. Die Bahnstrecke Dessau–Falkenberg/Elster durchquert den Ort ebenso zentral.

Jessener Land

Der Siedlungsschwerpunkt der Einheitsgemeinde liegt entlang der B187 von Jessen Richtung Holzdorf über Schweinitz. Die Schwarze Elster durchfließt das Siedlungsgebiet zentral von Ost nach West ebenfalls entlang der B187. Südlich der Schwarzen Elster liegen 13 Ortsteile, nördlich des Flusses gibt es 31 Ortsteile. Die Glücksburger Heide liegt im zentralnördlichen Gemeindegebiet und teilt die nördliche Siedlungszone in einen nordöstlichen Teil mit dem Schwerpunktort Linda und einen nordwestlichen Bereich mit dem Schwerpunktort Seyda. Es gibt daher im Wesentlichen vier Siedlungsareale von Jessen:

  • den wichtigsten Siedlungsbereich entlang der B 187 mit Jessen, Schweinitz und Holzdorf
  • südwestlich entlang der Elbe mit dem Schwerpunktort Klöden
  • nordwestlich der Glücksburger Heide mit dem Schwerpunktort Seyda
  • nordöstlich der Glücksburger Heide mit dem Schwerpunktort Linda

Die ländlicheren Ortsteile Jessens sind häufig Rundlings- oder Straßendörfer. Regionaltypisch finden sich in den ländlichen Ortsteilen häufig auch größere Gehöfte mit einfachen roten Backsteinfassaden. Die Einheitsgemeinde Jessen gehört zu den flächenmäßig größten Gemeinden Deutschlands bei einer vergleichsweise sehr geringen Bevölkerungszahl von weniger als 15.000 Einwohnern.

Die Einheitsgemeinde Jessen hat 44 Ortsteile einschließlich der Kernstadt Jessen.[7] Der namensgebende Ort Jessen hat 6237 Einwohner im Jahr 2017.[8] Das sind 43,8 % Bevölkerungsanteil im Vergleich zur Gesamteinwohnerzahl der Einheitsgemeinde.

Jessen als Kernort ist zentraler Anlaufpunkt für alle umliegenden Orte und bildet das eigentliche Grundzentrum mit einigen übertragenen Aufgaben eines Mittelzentrums. Nach Jessen sind Schweinitz, Holzdorf, Seyda und Klöden die nächstgrößten Orte. Schweinitz und Seyda sind ehemalige eigenständige Städte und in untenstehender Liste fett markiert.

Zusammenfassung

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Historisch gehört das Elbe-Elster-Land zu einer peripheren und ärmlichen Region mit niedriger Bevölkerungsdichte, weitab von großstädtischen und pulsierenden Zentren wie Leipzig oder Berlin. Es liegt zwischen dem sächsischen und brandenburgischen Kulturkreis und ist streng genommen keinem dieser beiden bedeutendsten Zentren Ostdeutschlands eindeutig zuzuordnen. Kulturhistorisch ist das Jessener Land ein Teil des im 19. Jahrhundert preußisch geprägten Ostelbien gewesen, in der feudale Agrarstrukturen und ein konservatives Junkertum sich bis in das 20. Jahrhundert hinein als Kulturform halten konnten.

Jessen blieb in seiner Geschichte bis zum Wiener Kongress 1815 ein unbedeutendes Ackerbürgerstädtchen. Das nächstgelegene Verwaltungszentrum bildete Schweinitz, das heute ein Ortsteil von Jessen ist. Ebenso hatte Seyda eine gewisse Bedeutung als Verwaltungssitz im kursächsischen Staatswesen. Die Bedeutung Jessens wuchs erst mit der Inkorporierung großer sächsischer Landesgebiete in den preußischen Staat. In der Zeit der DDR wurde Jessen erstmals Kreisstadt, bis es 1994 als kreisangehörige Gemeinde in den Landkreis Wittenberg eingegliedert wurde.

Allgemeine Geschichte

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Mittelalter und frühe Neuzeit

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Das Jessener Land gehörte im Frühmittelalter zum Siedlungsgebiet der Elbslawen. Im Rahmen der deutschen Ostkolonisation im Mittelalter setzte ab dem 12. Jahrhundert im heutigen Raum Jessen die Besiedelung durch deutsche Kolonisten ein. Die slawische Kultur und Lebensform wurde in den folgenden Jahrhunderten durch zum Teil kriegerische Feldzüge deutscher Heerführer sukzessive zurückgedrängt und die Jessener Gegend in den Verbund des Heiligen Römischen Reichs eingegliedert.

Ungefähre Grenzziehung Sachsen-Wittenbergs

Die Anfänge Jessens bildete das heutige Schloss Jessen. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde am heutigen Standort des Schlosses erstmals ein Turmhügel mit einem aus Holz bestehenden Wehrturm errichtet. 1216 wurde der Ort erstmals urkundlich als Jezzant erwähnt. Die Urkunde von Bischof Siegfrieds II. von Brandenburg wurde am 28. Dezember 1217 ausgestellt, da damals aber ein neues Jahr am 25. Dezember begann, war der Tag nach dem heutigen Kalender der 28. Dezember 1216. Der heutige Ort Jessen ohne die nördlicher gelegenen Gemeindeteile befand sich zu dieser Zeit auf dem Gebiet der Grafschaft Brehna; als die Grafen von Brehna im Familienstamm ausstarben, fiel das Gebiet an die Wittenberger Askanier und gehörte fortan zu Sachsen-Wittenberg, einem der sieben Kurfürstentümer des Heiligen Römischen Reiches, das vom nahegelegenen Wittenberg regiert wurde. Als Stadt mit eigenen Ratssiegel und Stadtwappen wurde Jessen seit 1358 erwähnt.

Raubritter und Diebesbanden waren im Wittenberger Gebiet im Spätmittelalter allgegenwärtig. 1358 wurde ein Schutzbündnis zwischen Rudolf II. und seinen Städten Wittenberg, Aken, Herzberg, Prettin, Jessen, Kemberg, Schmiedeberg, Belzig und Niemegk abgeschlossen.

1380 wurde der erste Stadtrichter erwähnt. Der Gorn, ein Hauswein der Askanier, wurde seit dem 14. Jahrhundert von Lichtenburger Antonitermönchen auf dem Gorrenberg angebaut und prägt seither das städtische Selbstverständnis der Jessener Bevölkerung als Weinstadt. Jessen entwickelte sich zu einer Ackerbürgerstadt mit Fokus auf die Tuchmacherei. Seit dem 15. Jahrhundert fanden regelmäßige Tuch-, Kram- und Viehmärkte in Jessen statt.[9]

1422 starb die Familie der Wittenberger Askanier aus. Die nachfolgende Herrschaftswürde ging an die Markgrafen von Meißen. Das Kurfürstentum Sachsen umfasste nun neben dem Kurkreis, zu dem Jessen weiterhin gehörte, auch die Markgrafschaft Meißen. Der Residenzsitz der Kurfürsten blieb aber zunächst im westlich von Jessen gelegenen Wittenberg oder dem weiter südlich gelegenen Torgau. Seit der Herrschaft der Wettiner ist ein gezielter Landesausbau im Jessener Land feststellbar. Dieser verstärkte sich um das Jahr 1500 und hielt bis 1550 an. In dieser Zeit entstanden im gesamten Gemeindegebiet mehrere Amtshäuser, Burgen und Schlösser. Es setzte im 16. Jahrhundert eine gezielte Bürokratisierung und staatliche Amtsverwaltung mit Sitz in Seyda und Schweinitz ein, die eine geordnete und frühmoderne staatliche Herrschaft ermöglichten. Die einzelnen Orte in Jessen blieben allerdings klein und die Region gering besiedelt.

Die sächsischen Kurfürsten hielten sich häufig auf dem heutigen Gemeindegebiet auf, um zum Beispiel in der Glücksburger Heide mit dem zugehörigen Jagdschloss Glücksburg Jagden durchzuführen. Auch im heute nicht mehr erhaltenen Schloss Schweinitz residierten häufiger sächsische Kurfürsten. Hier verstarb auch der Kurfürst Johann der Beständige am 16. August 1532. Das heute zu Jessen gehörende Schweinitz bildete ebenso wie Seyda im Kurfürstentum Sachsen ein eigenes Amt. Der Ort Jessen wurde administrativ zum Amt Schweinitz zugeordnet.

Ende 1517 begann in Wittenberg die Reformation, die sich europaweit ausbreitete. Bereits 1522 wurde durch den neu ernannten Pfarrer Urban Specher die veränderte Kirchendogmatik in Jessen eingeführt und mit der katholischen Lehrform gebrochen. Der Ort gehörte damit zum Kerngebiet der Reformation. Martin Luther hielt sich im Rahmen von Kirchenvisitationen mehrfach in Jessen, Seyda und Schweinitz auf und predigte 1533 in der Stadtkirche. Seyda und Jessen erhielten eine Superintendentur.

Nachdem im Schmalkaldischen Krieg Kaiser Karl V. über die protestantische Seite in der Schlacht bei Mühlberg an der Elbe gesiegt hatte, ließ die Dynamik der Reformation in der Region um 1550 nach. Die sächsischen Kurfürsten fokussierten sich auf den Ausbau von Dresden als neue Residenz. In den Jahren 1577 und 1585 wurden Hunderte von Einwohnern Opfer der Pest.

Jessen 1621

Die gesamte Umgebung Jessens wurde im Dreißigjährigen Krieg mehrfach verwüstet. 1644 siegte der schwedische General Torstensson über die Kavallerie von Matthias Gallaskaiserlichem Heer in der Schlacht bei Jüterbog. Im Anschluss wurde die gesamte Umgebung durch das schwedische Heer verwüstet. 1631, 1637 und 1646 wurde Jessen durch schwedische Truppen stark beschädigt. Schweinitz wurde 1637 verwüstet. Das benachbarte Bad Schmiedeberg hatte von 400 Bewohnern vor dem Krieg am Ende des Krieges nur noch zwei Bewohner. Wittenberg verlor seine Vorstädte und 167 Häuser in der Stadt.[10]

Nach dem Westfälischen Frieden 1648 blieb das Gebiet bis zum Siebenjährigen Krieg von Kriegshandlungen verschont. Es setzte ein Wiederaufbau der zerstörten Orte ein. Der sächsische Absolutismus erlebte seine Blüte, während der nördliche Anrainer Preußen zur militärischen Großmacht avancierte und Sachsen zunehmend bedrohte.

Im Zeitalter des Barock war das Jagdschloss Glücksburg Schauplatz kurfürstlicher Treibjagden. Hier wurde auch eine manufakturähnliche Glashütte errichtet, die Rubinglas herstellte. Wirtschaftlich waren in Jessen um 1730 das Brauereigewerbe mit 20 Einrichtungen und die Tuchmacherei mit mehr als 70 Tuchmacher vertreten. 1672, in der Nacht vom 20. zum 21. September 1729, und erneut 1732 vernichteten Brände große Teile der Stadt.

Im Siebenjährigen Krieg wurde das Gebiet erneut Kriegsschauplatz. Es kam unter anderen zur Belagerung von Wittenberg und zur Schlacht von Torgau.

19. Jahrhundert

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Nach der Niederlage Napoleons im Russlandfeldzug wurde auch Jessen Kriegsschauplatz. Sachsen blieb an der Seite Frankreichs, das zunehmend an Boden in Deutschland verlor. In den Befreiungskriegen war Jessen nahezu ständig von französischen, preußischen oder russischen Truppen besetzt. Im Oktober 1813 befand sich das Hauptquartier von Blücher, Yorck und Tauentzien im Jessener Schloss. Im Vorfeld der Schlacht bei Dennewitz wurden die nördlichen Gemeindeteile um Seyda Schauplatz von Gefechten. In Folge der Schlacht wurden die zurückflutenden französischen Truppen quer über das Gemeindegebiet verfolgt. Weitere Kämpfe in der Gegend fanden in der Schlacht bei Wartenburg und der Belagerung von Wittenberg statt. Die lange Bündnistreue Sachsens an der Seite Frankreichs rächte sich, da es bei der Teilung des Königreiches Sachsen große Teile des nördlichen Staatsgebietes an Preußen abtreten musste. Nach jahrhundertelanger Zugehörigkeit zu Sachsen wurde Jessen, das Amt Schweinitz und das Amt Seyda 1816 infolge des Wiener Kongresses preußisch und Jessen zum neuen Kreis Schweinitz zugeordnet. Es setzte eine Phase der Restauration ein. Wirtschaftlich begann sich die Industrialisierung bemerkbar zu machen, während kulturell das Zeitalter der Romantik und des Biedermeier anbrachen.

1819 hatten die drei größten heutigen Ortsteile folgende Einwohnerzahlen erreicht: Jessen 1400 Einwohner, 310 Häuser, Schweinitz 940 Einwohner 117 Häuser und Seyda 828 Einwohner und 106 Häuser. Jessen lag auf der Postroute von Wittenberg nach Dresden über Herzberg. In der Stadt gab es ein Postwärteramt und eine Poststation das dem Postamt von Wittenberg unterstand.[11]

Streckennetz der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn-Gesellschaft um 1875
Fuhrmannsche Fabrik in Jessen

Die bürgerliche Julirevolution von 1830 und die Deutsche Revolution 1848/1849 gingen an Jessen vorbei. Die sozialen Probleme wuchsen und es kam zu Formen der Pauperisierung. Zur Jahrhundertmitte gründete sich in Leipzig die deutsche Arbeiterbewegung um der offenen sozialen Frage zu begegnen. Durch die Bauernbefreiung setzte eine zunehmende Landflucht ein und die Städte begannen explosionsartig zu wachsen. Aufgrund der ländlichen Lage Jessens und seines Umlandes weitab von urbanen Zentren wie Leipzig oder Berlin wurde im Zeitalter des mitteleuropäischen Städtewachstums im 19. und 20. Jahrhunderts deren Siedlungs- und Wachstumsdynamik nicht auf das Jessener Umland übertragen.

1838 wurde das erste „Schulfest“ gefeiert, das auch heute noch stattfindet. Es bildet traditionell den kulturellen Jahreshöhepunkt in Jessen und wird als Anlass für Familientreffen und Rückkehrertreffen ehemaliger Einwohner genutzt. Die Festlichkeiten finden über zwei Wochen Anfang August jeden Jahres statt und werden von allen Vereinen des Ortes getragen.[12]

Nach den Einigungskriegen entstand das Deutsche Kaiserreich. Es folgte der Gründerboom und der Gründerkrach. Jessen nahm einen bescheidenen wirtschaftlichen Aufschwung. Der Stadtbürger Herrmann Fuhrmann gründete 1879 die Metallwarenfabrik G. Fuhrmann’s Sohn OHG und entwickelte sie zu einem Hersteller von verzinkten Haus- und Küchengeräten sowie Stanzteilen mit mehr als 200 Beschäftigten. Damit wurde in Jessen die mittelständische Metallbearbeitungsbranche heimisch, die sich am gleichen Standort bis heute unter den Namen Stanz- und LaserTechnik Jessen GmbH fortsetzt.

Am 15. Oktober 1875 wurde der Abschnitt Wittenberg–Falkenberg der Bahnstrecke Roßlau–Falkenberg/Elster durch die Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet und Jessen an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Zuvor war bereits die Strecke Jüterbog – Herzberg am 1. Juli 1848 als Teilstrecke der Bahnstrecke Jüterbog–Röderau durch die BAE in Betrieb genommen. Das zu Jessen gehörende Holzdorf und Linda erhielten dadurch Anschlüsse an das Bahnnetz.

Erster Weltkrieg, Zwischenkriegszeit, Zweiter Weltkrieg

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Kreis Jessen im Bezirk Cottbus

Im frühen 20. Jahrhundert gehörte Jessen weiter zum Landkreis Schweinitz in der preußischen Provinz Sachsen. Die negativen Folgen der Weltwirtschaftskrise von 1929 nach den kurzen Goldenen Zwanzigern führten zu einer Radikalisierung der Gesellschaft und einem Erstarken des rechtsgerichteten Revanchismus in Deutschland.

Bei der Reichstagswahl vom 5. März 1933 wählten im Landkreis Schweinitz, zu dem die heutige Einheitsgemeinde Jessen gehörte, bei einer Wahlbeteiligung von 87,3 Prozent 69,8 Prozent der Wähler die NSDAP und 14,1 Prozent die DNVP. Fast 84 Prozent der Bevölkerung des Wahlkreises Schweinitz unterstützten damit die Machtergreifung der NSDAP unter Adolf Hitler. Die stärkste demokratisch gesinnte Partei war die SPD, die noch 9,4 Prozent der Stimmen erhielt. Das Wahlverhalten wich damit erheblich vom Reichsdurchschnitt ab.

Der 1939 ausgebrochene Zweite Weltkrieg führte zunächst zu keinen direkten Kriegseinwirkungen in Jessen. Nachdem die Ostfront immer näher rückte, kam es im April 1945 auch auf dem Gemeindegebiet zu Todesmärschen von KZ-Häftlingen aus dem KZ Langenstein-Zwieberge. Die Route verlief vom 19. April von Prettin in Richtung Jessen mit einer Übernachtung in der Kirche. 60 Häftlinge verloren auf dieser Strecke ihr Leben. In den Abendstunden des 20. April schleppte sich der Zug durch Gentha. Auch hier wurden mehrere KZ-Häftlinge erschossen. Der Treck setzte sich weiter Richtung Seyda nach Genthin.

Ende April 1945 wurde das Jessener Land im Rahmen der Schlacht um Berlin von Truppen der 13. Armee und der 5. Garde-Armee der 1. Ukrainischen Front der Roten Armee besetzt. Es kam in einigen Ortsteilen noch zu vereinzelten Kampfhandlungen oder Bombardierungen, ohne dass der Verlauf geändert worden wäre. Durch Fliegereinwirkung wurde lediglich ein Haus in der Weberstraße zerstört. Unmittelbar vor dem Einmarsch der Sowjettruppen am 22. April 1945 wurde die Elsterbrücke von den abziehenden Truppen der Wehrmacht gesprengt, die Eisenbahnbrücke durch Sprengung beschädigt. Es kam teils zu Verschleppungen von Zivilpersonen durch sowjetische Soldaten, ohne dass deren Schicksal geklärt werden konnte.

Nach 1945 kam Jessen in die sowjetische Besatzungszone und später zur DDR. Zu dieser gehörte Jessen fortan. Die Glücksburger Heide wurde militärisches Sperrgebiet, in der Bahnhofstraße wurde im April 1945 eine sowjetische Garnison eingerichtet.

1950 wurde der Landkreis Schweinitz in Landkreis Herzberg umbenannt. Nach der Verwaltungsreform von 1952 wurde Jessen Kreisstadt des Kreises Jessen im DDR-Bezirk Cottbus. Beim Aufstand vom 17. Juni 1953 kam es wie andernorts auch zu Protesten und Demonstrationen, in deren Folge in Jessen der Ausnahmezustand ausgerufen und sowjetische Panzer postiert wurden.[13] Die Demonstranten forderten die Freilassung von gefangenen Bauern.

Nach Auflösung der DDR wurden die Länder neu gegründet. In grenznahen Gebieten wurden Bevölkerungsbefragungen zur zukünftigen Länderzugehörigkeit durchgeführt. Eine Mehrheit der Jessener sprach sich für die Eingliederung nach Sachsen-Anhalt und nicht für die Zugehörigkeit zu Brandenburg aus.[14] Mit der Kreisgebietsreform in Sachsen-Anhalt wurde der Kreis Jessen aufgelöst, und Jessen kam am 1. August 1994 als kreisangehörige Stadt zum Landkreis Wittenberg.

Nach der Wende entstand ein neues Gewerbegebiet, ein neues Feuerwehrhaus, ein neues Gymnasium, ein neuer Busbahnhof und es erfolgte die Grundsanierung des verfallenen Schlosses im Ort Jessen zu einem modernen Verwaltungszentrum. In den 1990er Jahren entstand das Einkaufszentrum Elster-Center, das allerdings inzwischen leer steht. 2016 erfolgte der Bau eines großen Umspannwerks auf dem Gemeindegebiet.[15]

Eingemeindungen

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Seit den 1990er Jahren gab es viele Eingemeindungen, die das Gemeindegebiet stetig vergrößerten, so dass es inzwischen einen größeren Teil des ehemaligen Kreis Jessen umfasst.

1992 erfolgte die Eingliederung der Gemeinden Grabo, Großkorga, Lindwerder und Schöneicho, 1993 der Gemeinden Gerbisbach, Mügeln und Schweinitz sowie 1994 der Gemeinden Battin, Düßnitz, Gorsdorf-Hemsendorf und Kleindröben.[16] Mit der Kreisgebietsreform wurden am 1. August 1994 Battin, Düßnitz und Kleindröben-Mauken eingemeindet. 1999 erfolgte die Eingliederung der Gemeinden Arnsdorf, Leipa und Ruhlsdorf.[17] Am 1. März 2004 wurden Buschkuhnsdorf, Gentha, Holzdorf, Kleinkorga, Linda (Elster), Mellnitz, Mönchenhöfe, Morxdorf, Neuerstadt, Reicho und Seyda eingemeindet.[18] Am 1. Januar 2010 folgte Naundorf bei Seyda,[19] und am 1. Januar 2011 kamen die ehemaligen Gemeinden Klöden und Schützberg hinzu.[20]

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Arnsdorf 1. Januar 1999
Battin 1. Juni 1994
Buschkuhnsdorf 1. März 2004
Dixförda 1. Mai 1974 Zusammenschluss mit Steinsdorf zu Steinsdorf-Dixförda
Düßnitz 1. Juni 1994
Gentha 1. März 2004
Gerbisbach 1. November 1993
Glücksburg 1. Mai 1974 Eingemeindung nach Mügeln
Gorsdorf 1. Januar 1974 Zusammenschluss mit Hemsendorf zu Gorsdorf-Hemsendorf
Gorsdorf-Hemsendorf 1. Januar 1994
Grabo 1. Januar 1992
Großkorga 1. Januar 1992
Hemsendorf 1. Januar 1974 Zusammenschluss mit Gorsdorf zu Gorsdorf-Hemsendorf
Holzdorf 1. März 2004
Kleindröben 1. Juni 1994
Kleinkorga 1. März 2004
Klöden 1. Januar 2011
Klossa 1. Januar 1978 Eingemeindung nach Schweinitz (Elster)
Kremitz 1. Januar 1992 Eingemeindung nach Holzdorf
Leipa 1. Januar 1999
Linda (Elster) 1. März 2004
Lindwerder 1. Januar 1992
Lüttchenseyda 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Gentha
Mellnitz 1. März 2004
Mönchenhöfe 1. März 2004
Morxdorf 1. März 2004
Mügeln 1. Januar 1993
Naundorf bei Seyda 1. Januar 2010
Neuerstadt 1. März 2004
Rade 1. März 2004
Rehain 1. Juli 1977 Eingemeindung nach Ruhlsdorf
Reicho 1. März 2004
Ruhlsdorf 1. Januar 1999
Schadewalde 1. Mai 1974 Eingemeindung nach Seyda
Schöneicho 1. Januar 1992
Schützberg 1. Januar 2011 Ortsteil von Klöden vom 1. Mai 1974 bis zum 14. März 1990
Schweinitz (Elster) 1. Januar 1993
Seyda 1. März 2004
Steinsdorf 1. Mai 1974 Zusammenschluss mit Dixförda zu Steinsdorf-Dixförda
Steinsdorf-Dixförda 1. Januar 1992 Eingemeindung nach Schweinitz (Elster)
Zwiesigko 1937 Namensänderung in Gerbisbach

Im Unterschied zu allen anderen Orten der Einheitsgemeinde Jessen weist Jessen in der Langzeitbetrachtung einen signifikanten Anstieg der Bevölkerungszahlen auf. So hat sich im Verlauf von 100 Jahren bis heute die Bevölkerung in Jessen verdoppelt.

Stadtbevölkerung Ort Jessen[21][22]
1819 1875 1880 1890 1925 1933 1939 1970 2017
1400 2417 2591 2595 3157 3698 4156 5570 6237

Einheitsgemeinde Jessen

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Jahr Einwohner
1964 18.365
1990 19.185
2000 17.547
2010 14.944
2015 14.215
Jahr Einwohner
2020 14.074
2021 14.150
2022 14.158
2023 13.966

alle Angaben: heutiger Gebietsstand, Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt[23][24]

Heilig-Geist-Kirche

Die St.-Nicolai-Kirche ist die Pfarrkirche von Jessen.[25] Ihre Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Wittenberg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Weitere evangelisch-lutherische Kirchen stehen in den Stadtteilen von Jessen.

Nachdem die St.-Nicolai-Kirche im 16. Jahrhundert durch die Reformation lutherisch geworden war, erfolgte 1935 an der Hospitalstraße der Bau der katholischen Heilig-Geist-Kirche, die nach Entwürfen des Architekten Johannes Reuter aus Bitterfeld entstand. Da sich durch die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa die Zahl der Katholiken in Jessen ab Mitte 1945 stark erhöht hatte, wurde im August 1945 in Jessen eine katholische Gemeinde gegründet, die seit 2010 zur Pfarrei Wittenberg gehört.[26]

Auch eine neuapostolische Kirchengemeinde besteht in Jessen, die zur Neuapostolischen Kirche Nord- und Ostdeutschland gehört.[27] Ihre Kirche steht an der Straße Zur Kirschplantage.

Der Stadtrat von Jessen besteht aus 27 Stadtverordneten und dem Bürgermeister. Die Kommunalwahl vom 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 62,7 % zu folgendem Ergebnis:[28]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil
2019[29]
Sitze
2019
Stimmenanteil
2024
Sitze
2024
CDU 30,0 % 8 33,4 % 9
Wir für Hier (WFH) 10,1 % 3 25,3 % 7
AfD 12,8 % 4 23,1 % 5
Die Linke 14,1 % 4 09,8 % 3
Einzelbewerber Matthias Wegener 04,2 % 1
FDP 07,7 % 2 02,2 % 1
Einzelbewerber Jens Freydank 03,2 % 1 02,0 % 1
SPD 12,6 % 3
Bürger bewegen Probleme – Bürgerinitiative Jessen (BBP-BI) 09,5 % 3
Insgesamt 100 % 28 100 % 27

Bei der Wahl 2024 entfielen auf die AfD sechs Sitze, von denen einer unbesetzt bleibt (§ 47 Kommunalwahlgesetz Sachsen-Anhalt),[30] weil die Partei nur fünf Kandidaten nominiert hatte.

Für die Ortsteile gibt es laut § 11 der Hauptsatzung der Stadt Jessen zehn separate Ortsteilbeiräte. Ihre Mitglieder können auch Mitglieder des Stadtrats sein.[31]

  • 1990–2014: Dietmar Brettschneider (CDU)[32][33]
  • seit 2015: Michael Jahn (SPD)

Jahn wurde am 9. November 2014 mit 68,4 % der gültigen Stimmen gewählt.[34] Am 26. September 2021 wurde er mit 54,8 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von sieben Jahren[35] in seinem Amt bestätigt.[36]

Stadtverwaltung, Vereine und Zweckverbände

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Die Stadtverwaltung Jessen besteht aus vier Fachbereichen: Hauptamt, Ordnungsamt, Bauamt und Amt Finanzen und beschäftigt mit Stand: Dezember 2017 insgesamt 63 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit ohne die nachgeordneten Einrichtungen oder Eigenbetriebe. Der Bereich Schule, Jugend und Sport ist organisatorisch dem Hauptamt zugeordnet. Die Stadt unterhält neben dem pflichtgemäßen Stadtrat und Hauptausschuss einen Bau- und Vergabeausschuss, einen Finanzausschuss und einen Sozialausschuss.

Die Stadt führt zudem den Eigenbetrieb Stadtwirtschaft Jessen.[37]

Im kommunalen Besitz befinden sich 300 kommunale Gebäude, die erhalten und bewirtschaftet werden müssen. Die Art der kommunalen Besitzstände ist zweckmäßiger Natur und reicht von Garagen, Werkstätten, Schulen, Turnhallen, Friedhofshallen, Feuerwehrhäuser bis zu Gemeindehäusern. Das Niveau der öffentlichen bewirtschafteten Gebäude ist durchmischt. Es gibt vereinzelt hochwertige neue und historische Gebäudestrukturen und eine überwiegend einfache und billige Bauart aus sozialistischer Zeit.

Die 34 Feuerwehren der Stadt Jessen verfügen derzeit über 41 Fahrzeuge.[38] Seit 1993 organisiert der Wasser- und Abwasserzweckverband Elbe-Elster-Jessen mit Sitz in Jessen Ortsteil Grabo die Versorgung mit Trinkwasser und die Entsorgung von Abwasser im Gemeindegebiet. Auf dem Gemeindegebiet gibt es dafür zwei Wasserwerke: ein größeres in Jessen und ein kleineres in Mark Zwuschen. Die Kläranlage befindet sich in Jessen.

Die Verwaltung betreibt insgesamt 44 Spielplätze und 27 Bolzplätze.[39] Fünf Turnhallen, fünf baulich ausgebaute Sportanlagen, vier Tennisplätze, vier Schießstände und zwei Fußballplätze komplettieren die kommunale Infrastruktur im Sportbereich.[40] 29 Friedhöfe mit und ohne Leichenhalle werden kommunal bewirtschaftet.[41] An öffentlich bewirtschafteten Grünanlagen gibt es den Schlosspark Hemsendorf und Elstermann’s Park im Ortsteil Schweinitz.[42]

Die Unterhaltungsverbände „Schwarze Elster“ und „Fläming-Elbaue“ regulieren die Dämme und Gräben im Gemeindegebiet. 255 Gemeindestraßen werden auf dem Gemeindegebiet erhalten und erneuert.[43] Es gibt 130 Vereine in der Gemeinde.[44]

Wappen von Jessen (Elster)
Wappen von Jessen (Elster)
Blasonierung: „In Rot hinter einer durchgehenden runden schwarz gefugten silbernen Zinnemauer eine silberne Kirche; die Türme mit blauen, an den Seiten jeweils mit einer gestielten goldenen Kugel besetzten Spitzdächern und schwarzen Bogenfenstern (2:1); zwischen den Türmen ein schwarzes Tor unter spitzem Dach, darüber ein mit einem goldenen Kreuz gekrönter gewölbter Giebel mit zwei schwarzen Bogenfenstern und einer dreiblättrigen schwarzen Rosette; zu beiden Seiten der Kirche hinter der Mauer je eine silberne Pappel.“
Wappenbegründung: Das Wappen wird in dieser Form seit 1968 wieder verwendet und geht auf einen historischen Siegelabdruck aus dem 14. Jahrhundert zurück. Die erste bekannte Urkunde, die dieses Siegel trägt, ist aus dem Jahre 1358, in der ein Schutzbündnis zwischen Rudolf II. und seinen Städten Wittenberg, Aken, Herzberg, Prettin, Jessen, Kemberg, Schmiedeberg, Belzig und Niemegk gegen Raubritter und Diebesbanden abgeschlossen wurde.

Das Wappen wurde am 17. Dezember 1993 durch das Regierungspräsidium Dessau genehmigt und im Landesarchiv Sachsen-Anhalt unter der Wappenrollennummer 63/1993 registriert.

Die Flagge wurde am 13. Mai 1998 durch das Regierungspräsidium Dessau genehmigt und wie folgt beschrieben:

„Die Flagge ist Schwarz - Gelb (1:1) gestreift und mittig mit dem Stadtwappen belegt.“

Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Stadt mit der Umschrift STADT JESSEN (ELSTER).

Städtebund und Städtepartnerschaften

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Jessen gehört zum länderübergreifenden Städtebund Elbe-Elsteraue. Zu diesem gehören Herzberg, Annaburg, Schönewalde, Schlieben, Jüterbog und Torgau. Dieser hat das Ziel an der weiteren qualifizierten Entwicklung der touristischen Infrastruktur in der Region zu arbeiten.

Jessen unterhält eine Städtepartnerschaft mit Senden in Nordrhein-Westfalen.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

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Fabrikantenvilla
Villa

Es gibt drei Schlösser aus der Renaissance- und Barockzeit im Stadtgebiet. Zwei Amtshäuser komplettieren das herausgehobene Ensemble an kulturhistorisch interessanten Bauten in Jessen.

Die nachfolgende Auflistung von Gebäuden ist eine Auswahl der historisch bedeutenden Gebäude in Jessen:

Parks und Erholung

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  • Baderhag bzw. Schlosspark Jessen-Altstadt: Gesamtfläche ca. 20.000 m², Asphaltplatz für verschiedene sportliche Aktivitäten, 2 Fußballtore, 2 Basketballkörbe, Freilichtbühne und große Wiesenfläche
  • Jahnpark Jessen: Gesamtgröße ca. 9.190 m², Übernachtungsmöglichkeiten in sechs Bungalows, Mehrzweckgebäude mit Küche, Aufenthaltsraum und Sanitärbereich, Freilichtbühne, Fußball-, Volleyball- und Basketballfeld, Tischtennisplatte, Lagerfeuerstelle mit Grillmöglichkeit
  • Tierpark Jessen-Süd
  • Jessener Freibad
  • Badesee Dixförda: Abenteuerspielplatz, Beachvolleyballplatz, Sandstrand, Liegewiese, Sanitäranlagen, Strandgaststätte
  • Schlosspark Hemsendorf (16. Jahrhundert): Gesamtgröße ca. 43.011 m², Durchführung des jährlichen Heimat- und Weinfestes
  • Freizeitzentrum Mügeln: Gesamtgröße ca. 62.000 m², Badesee anliegend, Mehrzweckhalle mit Sanitärbereich vorhanden, 4 Blockhütten und eine Grillhütte, Spielplatz, Fußballtore, Pfosten für Volleyball

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Jedes Jahr findet am zweiten Sonntag im August das über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Schul- und Heimatfest statt. Für diesen Anlass dichtete Oberpfarrer Hosch zum 75-jährigen Schulfestjubiläum das Jessener Heimatlied.
  • Am Dienstag vor dem Heimatfestwochenende findet das Weinfest auf den Schlosswiesen statt. Zu diesem Anlass wird am Ende eines mit Tanz und Gesang gestalteten Bühnenprogramms die Jessener Weinprinzessin gekürt. Dabei wird besonders Wein aus den ansässigen Winzerbetrieben ausgeschenkt.
  • Ab 2012 ist das erste Dezemberwochenende der Termin für den Jessener Weihnachtsmarkt.[45]

Der Jessener Pfarrer Ludwig Hosch (1859–1930) dichtete das „Jess’ner Heimatlied“, dessen Text auf die Melodie des aus dem 19. Jahrhundert stammenden Studentenliedes „O alte Burschenherrlichkeit“ gesungen wird.[46]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Ehemaliges Rathaus, im Besitz der Stadt Jessen, während andere Städte aufwendige Rathäuser errichteten, besaß Jessen bis zum Umzug in das Schloss nur ein schlichtes mit einfacher Fassade.

Die Stadt ist seit 1990 zu einem regionalen Zentrum für Gewerbe mit Branchenschwerpunkten in der Lebensmittelverarbeitung und dem Metall- und Maschinenbau geworden. Jessen hat mit deutlich mehr als 2630 Arbeitsplätzen (von 7610) im produzierenden Gewerbe im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl einen sehr hohen Beschäftigungsanteil im Sekundärsektor aufzuweisen.[47] Auch die Landwirtschaft hat bedingt durch die großen landwirtschaftlich genutzten Flächenanteile auf dem Gemeindegebiet mit 580 Beschäftigten einen erhöhten Anteil an der Wertschöpfung aufzuweisen. Die landwirtschaftliche Energieproduktion spielt inzwischen eine erhebliche Rolle. Allein der größte Agrarproduzent des Ortes ist inzwischen in der Lage etwa 1100 Haushalte, bei einer angenommenen durchschnittlichen Größe von vier Personen je Haushalt wären das etwa 4400 Personen, mit Energie zu versorgen.[48] Dazu kommen sehr viele Windräder, die im Gemeindegebiet ebenfalls einen großen Anteil des Energiebedarfs decken können. Einzelne Solarparks ergänzen das Produktionsangebot. Rein rechnerisch wäre Jessen damit eine vollständig energieautarke Gemeinde und bräuchte keine Anbindung an das Stromnetz. Das 2016 auf Gemeindegebiet errichtete groß angelegte Umspannwerk sorgt ebenso für eine lokale Energieeinspeisung und Verteilung.

Vor allem kleine und mittelständische Betriebe der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, der Metallverarbeitung und des Bauwesens sind in Jessen ansässig. Des Weiteren ist der Bundeswehrstandort Holzdorf-Ost (Luftwaffe) einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region. Wichtigster Zweig der Nahrungsmittelindustrie ist die Mineralwasserproduktion, die durch die Erweiterung der Produktionsanlagen seit 2009 eine deutliche Absatzsteigerung erfahren hat. Himmelsberger Mineralbrunnen gehört zur MEG, die als Tochter der Schwarz-Gruppe Lidl und Kaufland beliefert; Troy Aqua, 2008 in Insolvenz gegangen, wurde 2015/2016 durch Edeka erworben zwecks Aufbau einer eigenen Abfüllanlage.[49]

Weitere Bereiche sind die Käseherstellung (die Elsterland Molkerei ist eine Betriebsstätte der Bayerischen Milchindustrie eG), seit 2007 die Kaviarproduktion (Aqua Orbis), der Weinanbau (seit dem 13. Jahrhundert, das nördlichste anerkannte Weinanbaugebiet Deutschlands), der Anbau von Obst und Gemüse (Äpfel, Erdbeeren, Kirschen, Spargel) sowie die Tiefkühlkostbereitung aus Obst, Gemüse und Fertiggerichten (die Jütro Tiefkühlkost ist eine Tochter der Hamburger I. Schroeder KG). Zudem ist die Brennerei Icking KG im Stadtteil Seyda zu nennen, in der Bioethanol produziert wird. Daneben gibt es in den äußeren ländlich geprägten Stadtteilen größere landwirtschaftliche Betriebe. Zu den metallverarbeitenden Betrieben zählen Stanz- und LaserTechnik Jessen GmbH, Profil Metallbau, Preuss Metallverarbeitung sowie die Blech- und Technologiezentrum Linda GmbH. Die wichtigsten Baubetriebe sind zbo Bau GmbH sowie Thiele Bauträger GmbH.

Unternehmen

Die Gemeinde Jessen hat insgesamt 12 beschäftigungsintensive Unternehmen auf ihrem Gemeindegebiet zu verzeichnen. Diese sind bis auf zwei Unternehmen in der Nahrungsmittelherstellung und -verarbeitung und in der Metallbearbeitung präsent. Damit setzt Jessen die Wirtschaftsphilosophie der DDR fort und fokussiert sich auf die Bildung von Schwerpunktunternehmen im Produktionssegment. Weiche Wirtschaftssegmente werden dagegen vernachlässigt.

Firma Beschreibung Gründungsjahr Mitarbeiterklasse[50] Umsatzklasse
Agrodienst eG Jessen Handel mit Agrarprodukten und landwirtschaftlichen Betriebsmitteln, Baustoffen, Hausartikeln, Hofartikeln und Gartenartikeln, Heizöl, Diesel, festen Brennstoffen, Sand, Kies und Erden 1990 Von 100 bis 249 Beschäftigte 2014: 25–50 Millionen EUR
Edelstahlgießerei Zentara GmbH Form- und Schleuderguss in hitze-, rost- und säurebeständigen Werkstoffen 1995 Von 50 bis 99 Beschäftigte 2014: 5–10 Millionen EUR
Jütro Tiefkühlkost GmbH & Co KG Tiefgefrorenes Obst und Gemüse 1996 Von 100 bis 249 Beschäftigte 2014: 50–100 Millionen EUR
Bayerische Milchindustrie eG Produktion und Vertrieb von Käse 2001 2017: 200 Beschäftigte 2014: 25–50 Millionen EUR
SCHADE Logistic GmbH Spezialtransporte für die Glasindustrie, Glastransporte, Flachglastransporte, Abfalltransporte, Schüttguttransporte, Fahrzeugvermietung, Grossraumtransporte 1990 Von 100 bis 249 Beschäftigte k. A.
Blech- und Technologiezentrum Linda GmbH Blecharbeiten, Schweißen von Metallteilen, Schneiden von Metall, Biegen von Metall 1998 Von 100 bis 249 Beschäftigte k. A.
Agrargenossenschaft Holzdorf eG Veterinärdienste und Tierzuchtdienste, Getreide und Pseudogetreide, Pflanzen und Feldfrüchte für die Industrie, Ölpflanzen und Ölsaaten, Faserpflanzen, Dienstleistungen für die Landwirtschaft und den Gartenbau, Erntedienste, Vermietung von landwirtschaftlichen Maschinen und Ausrüstungen 1990 100 Mitarbeiter 2014: 10–25 Millionen EUR
Stanz- und Lasertechnik Jessen GmbH Maschinelle Bearbeitung von Metall 2012 Von 250 bis 499 Beschäftigte k. A.
zbo Bau GmbH Jessen Hoch- und Tiefbauleistungen aller Art Spezialbetrieb für Schal- und Zimmererarbeiten Holzbau und Zimmerarbeiten, Sonstige Bautischlerarbeiten, Bauunternehmen, Bauindustrie, Unternehmen / Bauindustrieunternehmen, Dachdeckerei und Wandverkleidung 1990 60 Mitarbeiter
Himmelsberger Mineralbrunnen GmbH Gewinnung, Herstellung und Vertrieb von Mineralwasser 1990 Von 100 bis 249 Beschäftigte 2014: 25–50 Millionen EUR
Seydaland Vereinigte Agrarbetriebe GmbH & Co.KG Agrarwirtschaft, Viehzucht, Energieproduktion 1990 165 Mitarbeiter k. A.

Fremdenverkehr

Jessen liegt in einer Randregion des Wittenberger Einflussgebiets.

Der seit 1997 bestehende Verein „Eigenständige Regionalentwicklung im Jessener Land e. V.“ entwickelt als unabhängiger nichtstaatlicher Akteur vor Ort touristische Angebote. Ein Interessenfokus des Vereins ist die Entwicklung von Rad- und Wandertouren in den Ortsteilen der Stadt Jessen.

Schienenverkehr
Bahnhofsgebäude
Straßenverkehr

Jessen liegt an der B 187, die eine direkte Anbindung Richtung Lutherstadt Wittenberg bietet und die Haupt-Ost-West-Verbindung im östlichen Sachsen-Anhalt darstellt. Die A 9 ist 40 km entfernt (Anschlussstelle Coswig).

Über die Bundesstraße 187 in östlicher Richtung erreicht man die B 101. Über diese ist eine Anbindung an den Großraum Berlin gegeben.

Busverkehr

Es gibt auf dem gesamten Gemeindegebiet ein Busliniennetz mit einem ausgedünnten Linienbetrieb. Es überwiegt das Anrufbussystem mit niedriger Frequenz.

Fähre

Vom an der Elbe gelegenen Ortsteil Mauken führt eine Gierseilfähre nach Pretzsch.

Das Gymnasium Jessen ist die zentrale höhere Bildungsstätte der Einheitsgemeinde. Es verfügt über einen modernen Schulbau und eine moderne Multifunktionshalle und ist für mehr als 1000 Schüler ausgelegt. Eine Sekundarschule und vier Grundschulen und eine Förderschule komplettieren die Bildungsinfrastruktur der Einheitsgemeinde.

Als weitere Bildungsstätten verfügt die Gemeinde über eine Außenstelle der Kreisvolkshochschule Wittenberg und der Kreismusikschule sowie eine Stadtbibliothek. Der Ort verfügt über acht Kitas in kommunaler Trägerschaft und zwei Kitas in freier Trägerschaft.

Bekanntester Sportverein ist SV Allemannia 08 Jessen für die Sparten Fußball, Volleyball, Tischtennis, Gymnastik und Eltern-Kind-Turnen. Zweiter wichtiger Sportverein ist der Jessener SV 53. Er bietet Abteilungen im Handball, Leichtathletik, Bowling und Freizeitsport.

Es gibt zwei größere und moderne Sport- und Mehrzweckhallen und ein Mehrzweckstadion mit kleiner Tribüne.

Im Jahr 2004 fand die Fährtenhund-Weltmeisterschaft in Jessen statt.[51] 2018 war Jessen Austragungsort der Amateurfunk-Weltmeisterschaft „World Radiosport Team Championship“.[52]

Die Einheitsgemeinde Jessen verfügt über eine Außenstelle des Jobcenters Wittenberg. Es gibt ein medizinisches Versorgungszentrum Poliklinik Jessen. Zur Gesundheitserhaltung gibt es zwei Fitnesscenter im Ort Jessen. Ein weitergehendes Wellness- und Gesundheitsangebot ist nur im Ansatz vorhanden. Für die Betreuung von Senioren gibt es ein Pflegewohnheim in Jessen.

Persönlichkeiten

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Karl Lamprecht
Gottfried Meisner
  • Michael Stifel (um 1487–1567), Theologe, Mathematiker und Reformator, Weggefährte Martin Luthers, 1541 bis 1547 in Holzdorf als Pfarrer tätig
  • Johann Vierdanck (1605–1646), Komponist und Organist, in Jessen geboren
  • Gottfried Meisner (1618–1690), evangelischer Theologe, Superintendent in Jessen
  • Christian Hennig von Jessen (1649–1719), Pastor und Sprachforscher
  • Friedrich Wilhelm Jahr (1707–1755), Professor für Theologie an der Universität Wittenberg, in Jessen Substitut, Oberpfarrer und Superintendent
  • Friedrich Müller (1714–1750), evangelisch-lutherischer Theologe, geboren in Jessen
  • August Müller senior (1679–1749), deutscher evangelisch-lutherischer Theologe, 1710–1716 Superintendent Jessen
  • August Müller junior (1711–1789), evangelischer Theologe, geboren in Jessen
  • Johann Bücher (1721–1785), evangelischer Theologe und Philosoph, Superintendent in Jessen
  • August Wilhelm Heffter (1796–1880), Rechtsgelehrter, Professor und Verfasser zahlreicher juristischer Werke, geboren und aufgewachsen in Schweinitz
  • Georg Stoeckert (1843–1894), Pädagoge und Autor
  • Karl Lamprecht (1856–1915), Professor für Geschichte an der Universität Leipzig, heute vor allem bekannt durch seine Rolle im Methodenstreit der Geschichtswissenschaft, geboren in Jessen
  • Bruno Müller (1859–1921), evangelischer Theologe, geboren in Seyda
  • Ludwig Hosch (1859–1930), evangelischer Theologe, Superintendent in Jessen
  • Louis Herrmann (1861–1928), Lehrer und Politiker, Abgeordneter im Preußischen Landtag, geboren in Rade
  • August Berger (1892–1945), sozialdemokratischer Kommunalpolitiker, lebte nach seiner Vertreibung aus Apolda zurückgezogen in Jessen, 1944 vom NS-Regime im KZ Sachsenhausen interniert, dort im Februar 1945 ums Leben gekommen
  • Walther Siegmund-Schultze (1916–1993), Musikwissenschaftler, Professor und Hochschullehrer, geboren und aufgewachsen in Schweinitz
  • Dirk Berg-Schlosser (* 1943), Politikwissenschaftler und Hochschullehrer, geboren in Ruhlsdorf
  • Martin Zeiller: Jessen. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Superioris Saxoniae, Thuringiae, Misniae et Lusatiae (= Topographia Germaniae. Band 12). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1650, S. 107 (Volltext [Wikisource]).
  • Klaus Däumichen: Streifzüge durch die Geschichte der Elbaue. Torgau, Prettin, Axien, Plossig, Dautzschen, Jessen (Elster), Mauken, Lutherstadt Wittenberg. Drei-Kastanien-Verlag, Lutherstadt Wittenberg 2001, ISBN 3-933028-40-X.
  • Heimatkalender für das Jessener Land, Jessen (Elster), seit 2004.
  • Dennis Weiner, Ulf Lehmann: Geschichte der Stadt Jessen (Elster) in Bildern. Festschrift zur 800-Jahrfeier 2016. Herzberg (Elster) 2016.
Commons: Jessen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Jessen – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2023 (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
  2. Größenklassen der KGSt. Abgerufen am 10. Januar 2018.
  3. Arnsdorfer-Jessener-Schweinitzer Berge. (PDF) Abgerufen am 10. Januar 2018.
  4. Seydaland Vereinigte Agrarbetriebe GmbH & Co.KG: Potenzial erkannt. (PDF) S. 2, abgerufen am 10. Januar 2018.
  5. geschützte geografische Angabe „Sächsischer Landwein“. (PDF) S. 15, abgerufen am 10. Januar 2018.
  6. Weinanbau: Eimerweise Wein geliefert. Abgerufen am 10. Januar 2018.
  7. Hauptsatzung der Stadt Jessen (Elster). (PDF; 42 kB) Abgerufen am 10. Januar 2018.
  8. Stadt Jessen (Elster). Abgerufen am 10. Januar 2018.
  9. Georg Dehio: Regierungsbezirke Dessau und Halle, Deutscher Kunstverlag, 1999, S. 342
  10. Karl August Limmer: Entwurf einer urkundlich-pragmatischen Geschichte des Herzog- und Kuhrfürstenthums Neu-Sachsen, als des sogenannten Kuhr- oder Wittenberger Kreises mit den Herzogthümern Anhalt: Nicht Regenten- sondern Landesgeschichte. Verlag Friedrich Weber, Ronneburg 1838, S. 203.
  11. Friedrich-Wilhelm Heidemann: Handbuch der Post-Geographie der Königl. Preußischen Staaten. Geographisches Institut, 1819, S. 348.
  12. Jessen schreibt Geschichte. Abgerufen am 10. Januar 2018.
  13. Aufstand des 17. Juni. Abgerufen am 10. Januar 2018.
  14. Michael Richter: Die Bildung des Freistaates Sachsen: friedliche Revolution, Föderalisierung, deutsche Einheit 1989/90. Band 1, Vandenhoeck & Ruprecht, 2004, Kapitel 4.2.2, Entscheidung des Ministerrates für fünf Länder einschließlich Sachsen-Anhalts. S. 288.
  15. Netzanschluss Jessen/Nord: 50Hertz baut die compactLine. Abgerufen am 10. Januar 2018.
  16. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern. Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  17. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  18. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
  19. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  20. Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Wittenberg (GemNeuglG WB) (PDF).
  21. Michael Rademacher: Landkreis Schweinitz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  22. Rudolf Joppen: Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg. Band 31, Teil 11, Die Zeit von der Potsdamer Konferenz bis zur Gründung der Deutschen Demokratischen Republik 1945–1949. St. Benno Verlag, Leipzig 1989, S. 96. (Einwohnerzahl 1970)
  23. Bevölkerungsstand. Bevölkerung der Gemeinden nach Geschlecht und Altersgruppen sowie Bevölkerungsstand und Bevölkerungsentwicklung 1964 - 2020. (PDF) In: statistik.sachsen-anhalt.de. S. 51–52, abgerufen am 4. August 2023.
  24. Bevölkerung der Gemeinden. In: statistik.sachsen-anhalt.de. Abgerufen am 24. November 2023.
  25. Herzlich Willkommen im Evangelischen Kirchspiel Jessen. Abgerufen am 3. Juli 2024.
  26. Die katholische Kirche "Heilig Geist" Jessen. Katholisches Pfarramt Wittenberg, abgerufen am 3. Juli 2024.
  27. Neuapostolische Kirche, Gemeinde Jessen. Abgerufen am 3. Juli 2024.
  28. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
  29. Stadtratswahl 2019. In: wahlen.jessen.de. Abgerufen am 5. Juli 2024.
  30. Kommunalwahlgesetz des Landes Sachsen-Anhalt § 47 (3). In: landesrecht.sachsen-anhalt.de. Abgerufen am 5. Juli 2024.
  31. Hauptsatzung der Stadt Jessen (Elster). S. 8, abgerufen am 5. Juli 2024.
  32. Bürgermeisterwahl in Jessen 2008. In: seydaaktuell.beepworld.de. Abgerufen am 25. November 2023.
  33. Der ewige Bürgermeister von Jessen: Verabschiedung von Dietmar Brettschneider. In: Mitteldeutsche Zeitung. 27. November 2014, abgerufen am 20. Februar 2024.
  34. Bürgermeisterwahl 2014. In: wahlen.jessen.de. Abgerufen am 25. November 2023.
  35. Kommunalverfassungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt, § 61. (PDF) In: mi.sachsen-anhalt.de. Abgerufen am 25. November 2023.
  36. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. September 2021. In: bekanntmachungen.jessen.de. Abgerufen am 25. November 2023.
  37. Betriebssatzung der Stadt Jessen (Elster) des Landkreises Wittenberg vom 25. Mai 2010. (PDF) (in der Fassung der 1. Änderungssatzung vom 11. Dezember 2012). Abgerufen am 10. Januar 2018.
  38. Feuerwehr Jessen (Elster). Abgerufen am 10. Januar 2018.
  39. Spielplatzsatzung. (PDF) Satzung über die Benutzung der öffentlichen Spielplätze die sich in Trägerschaft der Stadt Jessen befinden. Abgerufen am 10. Januar 2018.
  40. Satzung über die Benutzung der Sporteinrichtungen der Stadt Jessen (Elster). (PDF) (in der Fassung der 1. Änderungssatzung vom 15. Februar 2011). Abgerufen am 10. Januar 2018.
  41. Satzung über das Friedhofs- und Bestattungswesen in der Stadt Jessen (Elster) vom 2. März 2009. (PDF) (in der Fassung der 3. Änderungssatzung vom 26. November 2014). Abgerufen am 10. Januar 2018.
  42. Satzung über die Benutzung der öffentlichen Grünflächen der Stadt Jessen (Elster). (PDF) (Grünflächensatzung). Abgerufen am 10. Januar 2018.
  43. Straßenliste und Änderungsübersicht der Hausnummern der Stadt Jessen (Elster). Abgerufen am 10. Januar 2018.
  44. Vereine. Abgerufen am 10. Januar 2018.
  45. Weihnachtsmärkte der Region öffnen ihre Pforten auf mz.de, abgerufen am 20. Februar 2024
  46. Internetauftritt des GKR Kirchspiels Jessen, abgerufen am 18. November 2015
  47. Zensus 9. Mai 2011 Jessen (Elster), Stadt (Kreis: Wittenberg). (PDF) S. 18, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. August 2017; abgerufen am 10. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik.sachsen-anhalt.de
  48. Seydaland Vereinigte Agrarbetriebe GmbH & Co. KG: Biogas. Abgerufen am 10. Januar 2018.
  49. Groß-Investition von Edeka in Jessen (Memento des Originals vom 7. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mdr.de, MDR vom 19. Januar 2016
  50. Unternehmen – Landkreis Wittenberg. Abgerufen am 10. Januar 2018.
  51. Weltmeisterschaft: Fährtenhunde wetteifern auf dem Acker der Ehre. In: Mitteldeutsche Zeitung. 29. April 2004, abgerufen am 20. Februar 2024.
  52. WRTC 2018. In: taesch.de. Abgerufen am 20. Februar 2024.