Stans

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Stans
Wappen von Stans
Wappen von Stans
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Nidwalden Nidwalden (NW)
Bezirk: keine Bezirkseinteilungw
BFS-Nr.: 1509i1f3f4
Postleitzahl: 6370
UN/LOCODE: CH SAN
Koordinaten: 670604 / 201070Koordinaten: 46° 57′ 25″ N, 8° 21′ 58″ O; CH1903: 670604 / 201070
Höhe: 452 m ü. M.
Höhenbereich: 435–1817 m ü. M.[1]
Fläche: 11,08 km²[2]
Einwohner: 8119 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 733 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
15,8 %
(31. Dezember 2022)[4]
Gemeindepräsident: Lukas Arnold (Grüne Schweiz)
Website: www.stans.ch
Blick auf Stans
Blick auf Stans

Blick auf Stans

Lage der Gemeinde
Karte von StansBannalpseeBlausee OWEngstlenseeEugeniseeLauerzerseeLuterseeMelchseeSeelisbergseeRotseeSarnerseeSeefeld OWTannenseeTrübseeVierwaldstätterseeWichelseeZugerseeKanton BernKanton LuzernKanton ObwaldenKanton ObwaldenKanton SchwyzKanton UriKanton ZugBeckenriedBuochsDallenwilEmmettenEnnetbürgenEnnetmoosHergiswil NWOberdorf NWStansStansstadWolfenschiessen
Karte von Stans
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Stans ist eine politische Gemeinde und der Hauptort des Kantons Nidwalden in der Schweiz.

Geographie

Das Dorf Stans liegt zwischen den Bergen Stanserhorn und Buochserhorn sowie dem westlichen Ausläufer des Bürgenstocks. Nachbargemeinden sind Ennetmoos und Stansstad im Westen, Oberdorf, Ennetbürgen und Buochs im Osten und Dallenwil im Süden, wobei Stansstad, Ennetbürgen und Buochs am Vierwaldstättersee liegen.

Vom gesamten Gemeindegebiet werden 43,7 % landwirtschaftlich genutzt. Weitere 36,5 % werden von Wald und Gehölz bedeckt. Nebst 2,6 % unproduktiver Fläche sind 17,2 % Siedlungsfläche.

Geschichte

Stans, historisches Luftbild von 1923, aufgenommen aus 600 Metern Höhe von Walter Mittelholzer

Die gallo-römischen Brandgräber aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. sind die frühesten Spuren menschlicher Anwesenheit in Nidwalden. Der Name Stans, der sich vom lateinischen Wort stagnum (Teich, stehendes Gewässer) herleitet, ist ein weiteres Indiz dafür.[6] Die Gemeinde wurde erstmals 1172 erwähnt.

In Stans wurde 1481 das Stanser Verkommnis geschlossen, mit dem Freiburg und Solothurn in den Bund der Eidgenossen aufgenommen wurden.

1798 wurde Stans von französischen Truppen angegriffen, da Nidwalden sich gegen die neue Helvetische Verfassung von Napoléon Bonaparte auflehnte. Nach diesen Schreckenstagen von Nidwalden nahm der Lehrer Johann Heinrich Pestalozzi die zu Waisen gewordenen Kinder in seine erste Schule auf.

Die Nidwaldner Landsgemeinde wurde bis zu ihrer Abschaffung 1997 in Oberdorf abgehalten.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Hauptsehenswürdigkeiten von Stans sind das Stanserhorn auf 1898 m ü. M., welches durch die Stanserhorn-Bahn erschlossen ist, der Dorfplatz, die 1641–1647 gebaute Kirche St. Peter und Paul, das Kloster St. Klara, das Winkelried-Denkmal von Ferdinand Schlöth sowie das Winkelriedhaus.
  • In der ehemaligen Kapuzinerkirche sind Andachtsbilder des Schweizer Heiligen Niklaus von Flüe sowie des libanesischen Heiligen Scharbel Machluf aufgestellt, die beide eine ganz ähnliche Vita haben, und deren Bedeutung für die geistig-religiöse Tradition ihrer Heimatländer ebenfalls Ähnlichkeiten aufweist.
  • Das Höfli, auch Rosenburg genannt, ein Profanbau dessen Ursprung im 14. Jahrhundert liegt.
  • Die Schmiedgasse ist einer der ältesten Dorfteile von Stans. In der Gasse ist auch das Waltersbärgli, das älteste Haus von Stans.

Bilder

Politik

Legislative

Die Legislative und das oberste Organ der Gemeinde ist die Gemeindeversammlung, welche zwei Mal im Jahr stattfindet.

Exekutive

Der siebenköpfige Gemeinderat bildet die Exekutive der Gemeinde. Vorsteher des Gemeinderates (Gemeindepräsident) ist Lukas Arnold (Grüne Schweiz). Dem Gemeinderat gehören ferner an: Florian Grendelmeier (Gemeindevizepräsident, FDP), Markus Elsener (Die Mitte), Lynn Giger Erni (parteilos), Marcel Käslin (FDP), Martin Mathis (SP), und Sarah Odermatt (parteilos).

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Die Einwohnerzahl wuchs in den 1850er Jahren stark an. Im folgenden Jahrzehnt flachte das Wachstum ein wenig ab, nahm dann aber ab den 1870er Jahren wieder stark zu. Insgesamt wuchs die Bevölkerung zwischen 1850 und 1900 um 921 Personen oder 49,1 %. Zwischen 1910 und 1930 stagnierte die Zahl der Bewohner. Von 1930 bis heute folgte ein ständiges Wachstum. Heute zählt die Gemeinde deutlich über 8'000 Einwohner. Allein im Jahr 2008 wuchs sie um 210 Personen oder 2,8 %. Mit den umliegenden Gemeinden zusammen bildet sie die Agglomeration Stans (Beckenried, Buochs, Ennetbürgen, Ennetmoos, Oberdorf, Stans und Stansstad) mit (Ende 2017) 31'946 Einwohnern. Von den Ende 2017 8'411 Einwohnern waren 4'209 männlichen und 4'202 weiblichen Geschlechts.

Bevölkerungsentwicklung von Stans seit 1850 Quelle: Volkszählungen (1850–2000 Eidgenössische), Bundesamt für Statistik (ab 2010)

Sprachen

Die Bevölkerung spricht eine hochalemannische Mundart. Fast die gesamte Einwohnerschaft spricht als tägliche Umgangssprache deutsch. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 91,6 % Deutsch, 2 % Italienisch und 1,2 % Serbokroatisch als Hauptsprache an.

Religionen – Konfessionen

Die Bevölkerung war früher vollumfänglich Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche. Die Konfessionsverhältnisse im Jahr 2000 lassen immer noch die ursprüngliche Struktur erkennen. 5354 Personen waren katholisch (76,67 %). Daneben gab es 10,83 % evangelisch-reformierte und 1,02 % orthodoxe Christen, 2,96 % Muslime und 5,13 % Konfessionslose. 190 Personen (2,72 %) machten keine Angaben zu ihrem Glaubensbekenntnis.

Herkunft – Nationalität

Von den Bewohnern waren Ende 2015 7'198 (86,96 %) Schweizer Staatsangehörige. Die Zugewanderten stammen mehrheitlich aus Mitteleuropa (Deutschland), aus Südeuropa (Italien und Portugal), dem ehemaligen Jugoslawien (Serbien/Montenegro, Kosovo und Bosnien-Herzegowina) und Sri Lanka. Bei der Volkszählung 2000 waren 6256 Personen (89,59 %) Schweizer Bürger; davon besassen 297 Personen eine doppelte Staatsbürgerschaft.

Altersstruktur

Die Gemeinde zählt einen hohen Anteil an jüngeren Leuten. Während der Anteil der Personen unter zwanzig Jahren knapp 23,89 % der Ortsbevölkerung ausmacht, sind nur knapp 18,24 % Senioren (60 Jahre und älter). Die grösste Altersgruppe stellen die Personen zwischen 30 und 44 Jahren. Das Durchschnittsalter liegt bei rund 37 Jahren.

Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 ergab sich folgende Altersstruktur:

Alter 0–6 Jahre 7–15 Jahre 16–19 Jahre 20–29 Jahre 30–44 Jahre 45–59 Jahre 60–79 Jahre 80 Jahre und mehr
Anzahl 561 798 309 816 1795 1430 957 317
Anteil 8,03 % 11,43 % 4,43 % 11,69 % 25,71 % 20,48 % 13,70 % 4,54 %

Wirtschaft

Im Jahr 2017 waren von den 9939 Beschäftigten 5470 männlich und 4469 weiblich. Unter anderem ist der grösste schweizerische Flugzeughersteller Pilatus Aircraft in Stans beheimatet. Weniger als 30 % der Arbeitsplätze werden durch Einheimische besetzt. Nur wenige Beschäftigte in Stans arbeiten noch im Bereich Landwirtschaft/Forstwirtschaft/Fischerei (Sektor 1). In Industrie und Gewerbe (Sektor 2) sind rund ein Drittel der Erwerbspersonen tätig. Die Mehrheit der Beschäftigten arbeitet in Dienstleistungsunternehmen (Sektor 3).

Die Zahlen für die 3 Sektoren sehen wie folgt aus:

Betriebe
1. Sektor
Beschäftigte
1. Sektor
Vollzeitstellen
1. Sektor
Betriebe
2. Sektor
Beschäftigte
2. Sektor
Vollzeitstellen
2. Sektor
Betriebe
3. Sektor
Beschäftigte
3. Sektor
Vollzeitstellen
3. Sektor
Betriebe
Total
Beschäftigte
Total
Vollzeitstellen
Total
Anzahl 30 90 66 127 3333 3095 877 6516 4705 1034 9939 7866
Anteil 2,90 % 0,91 % 0,84 % 12,28 % 33,53 % 31,14 % 84,82 % 65,56 % 59,81 % 100 % 100 % 100 %
Quelle: Bundesamt für Statistik; Statistik der Unternehmensstruktur STATENT, Arbeitsstätten und Beschäftigte nach Gemeinde und Wirtschaftssektoren

Im Jahr 2000 waren von 7075 Erwerbstätigen 2088 Personen aus Stans und 4987 Zupendelnde. Diese kamen zwar zum Grossteil (67 %) aus dem Kanton Nidwalden – doch befanden sich darunter auch rund 700 Leute aus dem Kanton Luzern und 500 aus dem Kanton Obwalden. Gleichzeitig gingen 1744 Leute aus Stans in anderen Gemeinden zur Arbeit; darunter 45 % im Kanton Luzern und nur 32 % in anderen Nidwaldner Gemeinden.

Verkehr

Stans liegt unmittelbar an der Autobahn A2 BaselLuzernGotthard. Um die Gemeinde vom Ausweichverkehr der Autobahn zu entlasten, wurde ein Verkehrslenkungskonzept erarbeitet.[7]

1893 eröffnete die Stanserhorn-Bahn (SthB), eine Standseilbahn, die auf das Stanserhorn führt. Über die im selben Jahr eröffnete Elektrische Strassenbahn Stansstad-Stans (StSt) bestand Verbindung mit den Dampfschiffen des Vierwaldstättersees in Stansstad. Wegen der Konkurrenz durch die 1898 eröffnete Stansstad-Engelberg-Bahn (StEB), die von Stansstad über Stans nach Engelberg führt, wurde die Strassenbahn jedoch 1903 stillgelegt. Wegen finanzieller Schwierigkeiten wurde 1964 die StEB zunächst stillgelegt. Daraufhin wurde die Strecke komplett saniert und eine Verlängerung bis zur Brünigbahn in Hergiswil errichtet. Die Strecke wurde dann als Luzern-Stans-Engelberg-Bahn (LSE) mit Verbindung bis Luzern wiedereröffnet. Auf Anfang 2005 fusionierte die LSE mit der Brünigbahn zur Zentralbahn (ZB).

Persönlichkeiten

Commons: Stans – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2022
  5. https://secure.i-web.ch/dweb/nw/de/onlinemain/publikationen/?pubid=8254&action=info@1@2Vorlage:Toter Link/secure.i-web.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Stans online: Geschichte, abgefragt am 28. Juli 2010.
  7. Nidwalden kämpft mit Sackgassen und Verboten gegen Stau. In: luzernerzeitung.ch. 30. Januar 2020, abgerufen am 30. Januar 2020.