Tieschen
Marktgemeinde Tieschen
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Südoststeiermark | |
Kfz-Kennzeichen: | SO (ab 1.7.2013; alt: RA) | |
Fläche: | 18,10 km² | |
Koordinaten: | 46° 47′ N, 15° 57′ O | |
Höhe: | 260 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.227 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8355 | |
Vorwahl: | 03475 | |
Gemeindekennziffer: | 6 23 68 | |
NUTS-Region | AT224 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Tieschen 55 8355 Tieschen | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Martin Weber (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (15 Mitglieder) |
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Lage von Tieschen im Bezirk Südoststeiermark | ||
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Pfarrkirche Tieschen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Tieschen ist eine Marktgemeinde mit 1227 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Südosten der Steiermark. Sie liegt im Gerichtsbezirk Feldbach bzw. Bezirk Südoststeiermark.
Geografie
Tieschen liegt im Bezirk Südoststeiermark im österreichischen Bundesland Steiermark.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende sechs Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2015[1]):
- Größing (149)
- Jörgen (167)
- Laasen (196)
- Patzen (187)
- Pichla bei Radkersburg (261)
- Tieschen (327)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Größing, Jörgen, Laasen, Patzen, Pichla bei Radkersburg und Tieschen.
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Nachbargemeinden
Sankt Anna am Aigen | ||
Straden | ![]() |
Klöch |
Halbenrain |
Geschichte
Tieschen wurde urkundlich erstmals im Jahre 1406 im Zehentbuch des Bistums Seckau genannt. Seit Ende des 15. Jahrhunderts war das Pfarrgült Fehring Grundherr in „Türschen“. Die Aufhebung der Grundherrschaften erfolgte 1848. Die Ortsgemeinde Tieschen als autonome Körperschaft entstand 1850. Nach der Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 war sie Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.
Gründung der Großgemeinde Tieschen
Die Großgemeinde Tieschen wurde am 1. Jänner 1951 gegründet. Per Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung vom 27. Dezember 1950 (Landesgesetzblatt 65/1950) wurden die vordem selbständigen Gemeinden Größing (unter Bürgermeister Franz Benedikt), Jörgen (unter Bürgermeister Richard Edelsbrunner), Laasen (unter Bürgermeister Ignaz Maier), Patzen (unter Bürgermeister Richard Stradner) und Pichla bei Radkersburg (unter Bürgermeister Franz Puff) mit der Gemeinde Tieschen (unter Bürgermeister Edwin Kolleritsch) zur Großgemeinde Tieschen vereinigt. Nachdem die Fusion zwangsweise erfolgte, wurde vorerst der Bezirkshauptmann von Radkersburg Max Schistl als Regierungskommissär eingesetzt. Es dauerte bis 7. Dezember 1951 ehe Franz Puff zum ersten Bürgermeister der neuen Gemeinde gewählt wurde. Nach der Volkszählung vom 1. Juni 1951 umfasste die Bevölkerung 1541 Bewohner in 345 Häusern. Das Gemeindegebiet betrug 18,08 Quadratkilometer.[2]
Wallanlage auf dem Königsberg
Im Bereich des Vulkanmassivs bei Klöch nördlich von Radkersburg, liegt als höchste Erhebung der 459 m hohe Königsberg im Gemeindegebiet von Tieschen. Er beherrscht das Steintal und ist wegen seiner steilen Flanken schon früh mit einer Wallanlage befestigt worden. Als Chunigesberg erstmals 1406 erwähnt, sind die Reste der Anlage seit 1822 bekannt. Ab 1840 fanden Grabungen statt, die 1886 und 1897 fortgeführt wurden, deren Ergebnisse jedoch verschollen sind. 1899 wird in einer Aufzeichnung des Joanneums in Graz die Anlage als „versunkene Stadt am Königsberg“ bezeichnet und für eine keltisch-römische Festung gehalten. Von 1924 bis 1962 wurden von örtlichen Heimatforschern die Grabungen weiter verfolgt. Die meisten Fundstücke sind nicht mehr auffindbar, auch gab es Raubgrabungen und private Sondengänger. Erste Grabungen durch das Joanneum gab es 1928, Grundrisse von Häusern wurden dabei und auch 1934 freigelegt. Die Fundberichte sind ungenau und fantasievoll, so wird von „Heiligtümern der Ostnorischen Kultur mit Opfergruben“ berichtet.
Während der Kampfereignisse des Zweiten Weltkrieges besetzten Wehrmachtstruppen die Wallanlage und verteidigte sie gegen die Rote Armee. Die Suche nach Kriegsgefallenen brachte auch weitere archäologische Objekte zu Tage. Diese Funde von Trockenmauerresten, Gebäudegrundmauern und Einzelobjekten belegen eine dichte Besiedlung des Wallgebietes.
Zeitlich kann die Besiedlung ab dem 4. Jahrtausend v. Chr. angenommen werden. Nach einer Siedlungsunterbrechung in der Bronzezeitgibt es wieder Funde aus der Urnenfelderkultur, gesamten Hallstatt- und Latènezeit. Eine Fläche von rund 10 ha war besiedelt und massiv befestigt, Reste davon sind Wall und Graben an der Ost- und Südseite, sowie eine Toranlage mit einem Vorwall. Am höchsten Punkt des Berges an der Nordostecke ist das Kernstück, das extra mit einer Trockenmauer umfasst war. An Objekten sind Keramik und Steingeräte, der Lasinja-Kultur zuzuordnen, eine 1901 gefundene Goldmünze, mehrere Kleinfunde sowie eine Münze des Constantius II. geborgen worden. Die Einordnung der Funde belegt die Hochblüte der Siedlung in der Urnenfelderzeit, einen Rückgang während der Latènezeit und eine aus den alten Aufzeichnungen vermutete Fortführung in der provinzialrömischen Zeit anzunehmen. In den Türken- und Kuruzzenkriegen wurde die Wallanlage einige Male als Zufluchtsort benützt.[3]
Einwohnerentwicklung
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/timeline/bclouzo151g66t8ekv8lbr19rstp52o.png)
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit April 2000 Martin Weber.[4]
Dem Gemeindevorstand gehören weiters Vizebürgermeister Richard Haas und Gemeindekassier Anton Koller an.[5]
Amtsleiterin ist Michaela Gangl.
Bürgermeister seit 1951
Seit 1951 gab es in Tieschen folgende Bürgermeister:[4]
- 1951–1968 Franz Puff
- 1968–1970 Edwin Kolleritsch
- 1970–1985 Leopold Tschiggerl
- 1985–2000 Karl Pachler
- 2000– Martin Weber
Gemeinderat
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b3/Tieschen_-_Gemeinderat_2015a.jpg/220px-Tieschen_-_Gemeinderat_2015a.jpg)
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich nach der Gemeinderatswahl 2015 wie folgt zusammen:
Die letzten Gemeinderatswahlen brachten folgende Ergebnisse:
Partei | 2015 | 2010 | 2005 | 2000 | ||||||||
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Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | |
SPÖ | 568 | 59 | 9 | 648 | 61 | 10 | 704 | 66 | 10 | 357 | 40 | 6 |
ÖVP | 403 | 41 | 6 | 377 | 36 | 5 | 330 | 31 | 5 | 462 | 51 | 8 |
FPÖ | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 32 | 3 | 0 | 83 | 9 | 1 | ||||
Die Grünen | nicht kandidiert | 31 | 3 | 0 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||
Wahlberechtigte | 1.120 | 1.175 | 1.184 | 1.098 | ||||||||
Wahlbeteiligung | 89 % | 91 % | 91 % | 84 % |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Tieschen
- Pfarrkirche hl. Dreifaltigkeit
- Das Naturdenkmal Basaltspalte von Tieschen ist ein Felsspalt mit aufgedrungener Gesteinsschmelze.
Literatur
- Christa Schillinger-Prassl (Hg.): Ortsgeschichte Tieschen. Von der Höhensiedlung zum Marktplatz. Tieschen 1998
Weblinks
- Geschichtliches über Tieschen. Marktgemeindeamt Tieschen, abgerufen am 28. Dezember 2011.
- Archäologie im Vulkanland Urgeschichtliche Höhensiedlung auf dem Königsberg (abgerufen am 9. Juni 2013)
- 62368 – Tieschen. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria, Bevölkerung am 1.Jänner 2015 nach Ortschaften
- ↑ Franz-Josef Schober in Ortsgeschichte Tischen, Hrsg. Marktgemeinde Tieschen, 1998, S. 147f
- ↑ Susanne Sievers/Otto Helmut Urban/Peter C. Ramsl: Lexikon zur Keltischen Archäologie. A–K und L–Z; Mitteilungen der prähistorischen Kommission im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2012, ISBN 978-3-7001-6765-5, S. 942 f.
- ↑ a b Gemeinde Tieschen: Der Bürgermeister (abgerufen am 11. Mai 2015)
- ↑ Gemeinde Tieschen: Gemeinderat (abgerufen am 11. Mai 2015)