Trendelburg

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Wappen Deutschlandkarte
Trendelburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Trendelburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 35′ N, 9° 25′ OKoordinaten: 51° 35′ N, 9° 25′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Kassel
Höhe: 130 m ü. NHN
Fläche: 69,37 km2
Einwohner: 4785 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 69 Einwohner je km2
Postleitzahl: 34388
Vorwahl: 05675
Kfz-Kennzeichen: KS, HOG, WOH
Gemeindeschlüssel: 06 6 33 025
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
34388 Trendelburg
Website: www.trendelburg.de
Bürgermeister: Bernhard Klug
Lage der Stadt Trendelburg im Landkreis Kassel
KarteBad KarlshafenGutsbezirk ReinhardswaldTrendelburgTrendelburgHofgeismarHofgeismarWesertalReinhardshagenLiebenauGrebensteinImmenhausenFuldatalEspenauVellmarCaldenBreunaZierenbergZierenbergAhnatalHabichtswaldWolfhagenNaumburgBad EmstalSchauenburgBaunatalFuldabrückLohfeldenSöhrewaldHelsaKaufungenNiesteNiestetalKassel
Karte

Trendelburg (niederdeutsch: „Dringelborg“) ist eine Kleinstadt im Landkreis Kassel in Nordhessen (Deutschland).

Geografie

Lage

Trendelburg liegt zwischen den Städten Hofgeismar im Süden und Bad Karlshafen im Norden. Es wird vom Weser-Nebenfluss Diemel durchflossen und befindet sich direkt westlich des Reinhardswalds.

Nachbargemeinden

Trendelburg grenzt im Norden an die Städte Beverungen (im nordrhein-westfälischen Kreis Höxter) und Bad Karlshafen, im Osten an das gemeindefreie Gebiet Gutsbezirk Reinhardswald, im Süden an die Stadt Hofgeismar und die Gemeinde Liebenau (alle vier im Landkreis Kassel) sowie im Westen an die Stadt Borgentreich (im Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen).

Stadtteile

Trendelburg besteht aus diesen Stadtteilen:

* Deisel
* Eberschütz
* Friedrichsfeld
* Gottsbüren
* Langenthal
* Sielen
* Stammen

Geschichte

Trendelburg - Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655
Burg Trendelburg, Südansicht
Burg Trendelburg, Nordansicht
Die Diemel bei Trendelburg

Besonders geprägt wird das Bild der Kleinstadt von der Burg Trendelburg auf einem nach drei Seiten hin steil abfallenden Bergrücken etwa 70 Meter über dem Tal der Diemel.

Die Trendelburg wurde im 13. Jahrhundert zum Schutz der hier verlaufenden Handelswege vom Grafen Konrad III. von Schöneberg (1249–1311) errichtet. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie im Jahre 1303. In späteren Jahren gelangte die Burg in den Besitz des Bistums Paderborn und wurde als Lehen an die Herren von Stoghusen (Stockhausen) als Amtssitz und Zollstation vergeben.

In den Jahren 1443 und 1456 wurde die Burg bei Stadtbränden in Mitleidenschaft gezogen. 1464 nahm Landgraf Ludwig II. von Niederhessen nach Ausbruch der Hessen-Paderbornischen Fehde (1464-1471) die paderbornische Hälfte der Burg (die andere Hälfte war bereits hessisch) gewaltsam in Besitz, und sie blieb auch nach der Beilegung der Fehde im Jahre 1471 hessisch. Nach Zerstörungen der Stadt und der Burg während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg 1676 vom Landgrafen Carl von Hessen als Jagdschloss wieder hergerichtet. Im Siebenjährigen Krieg wurde die Burg kurzzeitig von französischen Truppen eingenommen. In späteren Jahren wurde sie als Forstamt genutzt und ab 1901 als Wohngebäude. Seit 1949 dienen die Burggebäude als Hotel und Restaurant.

Am 31. Dezember 1970 wurden die sieben bis dahin selbständigen Gemeinden Deisel, Gottsbüren, Eberschütz, Sielen, Langenthal, Stammen und Friedrichsfeld nach Trendelburg eingemeindet, die die heutigen Ortsteile der Stadt bilden.

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 22,7 7 28,3 9
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 52,7 16 46,0 14
WG Wahlgemeinschaft Trendelburg 24,6 8 22,3 7
Unabhängige Unabhängige Demokraten 3,4 1
Gesamt 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 54,9 63,7

Gemeindepartnerschaften

Die Stadt Trendelburg unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu

Sehenswürdigkeiten

Die Trendelburg im 19. Jhd.
Trendelburger Mikwe

Bauwerke

  • Die evangelische Pfarrkirche (ehemals St. Maria), wohl gegen Endes des 13. Jahrhunderts begonnen und im 14. Jahrhundert vollendet, wurde nach den Stadtbränden 1443 und 1456 wiederhergestellt und 1889 umfassend restauriert. Der dreischiffigen Hallenkirche von drei Jochen Länge mit gerade geschlossenem Chor schließen sich an der Nordseite die gegen Endes des 15. Jahrhunderts errichtete Sakristei und der Kirchturm mit Laternenhaube von 1789 an.
  • Die Trendelburg, im 13. Jahrhundert als Höhenburg am höchsten Punkt des Ortes erbaut, gilt als das Wahrzeichen der Stadt.
  • Der um die Trendelburg angelegte alte Ortskern verfügt über eine größere Zahl an Fachwerkdielenhäusern des 17. und 18. Jahrhunderts. Das älteste erhaltene Wohnhaus ist Rathausstraße 3. Nach dendrochronologischer Datierung wurde es 1458 bis 1459 errichtet und um 1599 umgebaut.
  • Die Tendelburger Mikwe, ein im 17. Jahrhundert angelegtes jüdisches Ritualbad, wurde 2001 bei Umbauarbeiten des Hauses Am Brunnen 9 wieder entdeckt, freigelegt und ist seit 2003 über die Räume des Fremdenverkehrsbüros für Besucher zugänglich.
  • Das Rathaus wurde als spätmittelalterlicher Fachwerkbau mit Spitzbogenportal vermutlich im 15. Jahrhundert errichtet.
  • Die Schleuse des Landgraf-Carl-Kanals nahe der landgräflichen Mühle am Fuße des Burgbergs stammt aus dem Jahr 1713 und ist im ursprünglichen Zustand erhalten. Sie ist Teil des nie vollendeten Kanalprojekts Weser-Diemel-Lahn des Landgrafen Carl von Hessen
  • Die Diemelmühle wurde zusammen mit dem benachbarten Gebäude der Wasserkunst zwischen 1591 und 1626 erbaut, um die 70 Meter über der Diemel gelegene Stadt durch Pumpwerke mit Trinkwasser zu versorgen. Die Diemelmühle ist heute als Museum ausgebaut und zeigt frühere Techniken von Wasserkünsten der Diemelregion.
  • Das Wasserschloss Wülmersen ist eine 1108 erstmals erwähnte und in den 1990er Jahren wieder errichtete Hofgutanlage an der Diemel zwischen Trendelburg und Helmarshausen.

Naturdenkmäler

Verkehr

Durch Trendelburg verläuft die Bundesstraße 83 HöxterKassel.

Trendelburg liegt im Gebiet des Nordhessischen Verkehrsverbundes. Die Buslinie 180 des Regionalverkehrs Kurhessen folgt in etwa dem Verlauf der stillgelegten Carlsbahn und verbindet Trendelburg mit Hofgeismar an der Bahnlinie HammKassel sowie mit Bad Karlshafen an der Bahnlinie Ottbergen]–Göttingen.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).