Eußenheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 59′ N, 9° 49′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Main-Spessart | |
Höhe: | 194 m ü. NHN | |
Fläche: | 56,8 km2 | |
Einwohner: | 3098 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 55 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97776 | |
Vorwahlen: | 09350, 09353 | |
Kfz-Kennzeichen: | MSP | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 77 127 | |
Gemeindegliederung: | 7 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Kirchberg 16 97776 Eußenheim | |
Website: | www.eussenheim.de | |
Erster Bürgermeister: | Achim Höfling[2] (Freie Wähler) | |
Lage der Gemeinde Eußenheim im Landkreis Main-Spessart | ||
Eußenheim ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort Eußenheim liegt an der Wern, in der Region Würzburg, Landkreis Main-Spessart, im „Fränkischen Weinland“.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt sieben Gemeindeteile[3] (in Klammern ist der Siedlungstyp[4] angegeben):
- Aschfeld (Pfarrdorf)
- Bühler (Pfarrdorf)
- Eußenheim (Pfarrdorf)
- Hundsbach (Pfarrdorf)
- Münster (Kirchdorf)
- Obersfeld (Kirchdorf)
- Schönarts (Weiler)
Es gibt die Gemarkungen Aschfeld, Bühler, Eußenheim, Hundsbach, Münster und Obersfeld.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsname besteht aus dem Personennamen Uzzo und dem althochdeutschen Wort heim.[5]
Frühere Schreibweisen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[5]
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Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gemeindegründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 3. und 4. Jahrhundert bewohnten die germanischen Stämme der Alemannen und Thüringer das Gebiet um das heutige Eußenheim. Sie wurden schließlich von den Franken besiegt, die später aus dem Rhein- und Moselraum kommend in die mittleren Mainlande vorrückten. Dabei nahmen sie auch das Tal des Flusses Wern ein. Im Jahre 531 hatten die Franken das Reich der Thüringer und damit auch dieses Gebiet in ihr Staatswesen eingegliedert. Danach setzte die erste fränkische Siedlungswelle ein. Die Franken zogen in geschlossenen Verbänden ins Land, die Führer an der Spitze. Der Name ihrer 531–550 an den Flüssen und Bächen angelegten Siedlungen setzt sich aus den Personennamen dieser Anführers und der Endung „heim“ zusammen. So entstand auch der Name „Uzzo-Heim“ (Eußenheim), das im 6. Jahrhundert zum ersten Mal besiedelt und urkundlich erwähnt wurde.
Vom 12. bis 16. Jahrhundert lebte hier das Adelsgeschlecht derer von Heußlein. Die hoch über dem Dorf gelegene Pfarrkirche St. Marcellinus und St. Petrus wurde 1619 erbaut. Der ehemalige Keller des Domkapitels Würzburg des Hochstifts Würzburg wurde, nach der Säkularisation 1803 zugunsten Bayerns 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel mit diesem 1814 endgültig an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
siehe auch Burgruine Schönarts
Religionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Gebiet der Gemeinde Eußenheim gibt es nur katholische Gotteshäuser. Bis auf die Kirche St. Ottilie in Schönarts, die Filiale der Pfarrei Stetten ist, gehören alle Kirchengemeinden zur Pfarreiengemeinschaft Bachgrund im Dekanat Karlstadt des Bistums Würzburg. Dies sind die Pfarreien St. Bonifatius Aschfeld, St. Nikolaus Bühler mit Filiale St. Martin in Münster, St. Marcellinus und Petrus Eußenheim und St. Andreas Hundsbach mit Filiale St. Peter und Paul in Obersfeld.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Aschfeld, Bühler, Hundsbach, Münster und Obersfeld nach Eußenheim eingegliedert.[6]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zeitraum 1988 bis 2020 sank die Einwohnerzahl von 3203 auf 3130 um 73 Einwohner bzw. um 2,28 %.
- 1961: 3267 Einwohner[6]
- 1970: 3400 Einwohner[6]
- 1987: 3191 Einwohner
- 1991: 3360 Einwohner
- 1995: 3407 Einwohner
- 2000: 3374 Einwohner
- 2005: 3407 Einwohner
- 2010: 3249 Einwohner
- 2015: 3194 Einwohner
- 2020: 3130 Einwohner
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinderatswahl 2020 erbrachte folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:[7]
Partei/Liste | % | Sitze |
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CSU | 54,26 | 9 |
Freie Wähler | 45,74 | 7 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit dem 1. Mai 2020 ist Achim Höfling (Freie Wähler) Bürgermeister. Er wurde am 15. März 2020 mit 51,8 % der Stimmen gewählt.[8] Seine Vorgänger waren:
- Dieter Schneider (CSU) vom 1. Mai 2008 bis 30. April 2020
- Herbert Schneider (CSU) bis 30. April 2008.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Rot eine gestürzte eingeschweifte goldene Spitze, darin drei zwei zu eins gestellte rote heraldische Rosen mit goldenen Butzen und silbernen Kelchblättern; vorne ein verdoppelter silberner Rautenschrägbalken, hinten ein schräg links gestellter silberner Eschenzweig.“[9] | |
Wappenbegründung: Die Gemeinde Eußenheim besteht seit 1978 aus den Gemeinden Aschfeld, Bühler, Eußenheim, Hundsbach, Münster und Obersfeld. Drei von diesen Orten führten Wappen, aus denen die wichtigsten Wappenfiguren übernommen wurden. Die heraldischen Rosen sind dem Wappen der Heußlein von Eußenheim entnommen, die seit dem 14. Jahrhundert in Eußenheim belegt und 1870 ausgestorben sind. Sie führten in Gold drei zwei zu eins gestellte rote Rosen. In der vorderen Schildhälfte des Gemeindewappens steht das Wappen der Herren von Bickenbach. Sie hatten die Grundherrschaft in Bühler inne und verkauften ihren Besitz 1469 an den Fürstbischof von Würzburg. Das silberne Eschenblatt steht redend für den Ortsnamen Aschfeld. Die Farben Rot und Silber weisen auf die Zugehörigkeit zum Hochstift Würzburg hin.
Dieses Wappen wird seit 1980 geführt. |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfarrkirche St. Marcellinus und St. Petrus
- Kirchenburg St. Bonifatius in Aschfeld, um 1500 erbaut (Bild)
- Bildstockwanderweg (Bild)
- die nahe gelegene Burg Homburg, eine der größten Burgruinen Deutschlands
- Naturdenkmal Kühles Loch in Münster, eine der ergiebigsten Quellen Unterfrankens
- das Naturschutzgebiet Grainberg-Kalbenstein und Saupurzel
- Kapelle St. Veit
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Niedergang des Weinbaues im 19. Jahrhundert kam es nach der Flurbereinigung 1972 wieder zu einem Aufschwung (Weinlage Eußenheimer First).
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 128 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 50 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1268. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 52 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 3216 ha, davon waren 2929 ha Ackerfläche und 247 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Ortsteil Schönarts befindet sich ein Schaltwerk der Deutschen Bahn AG, über das die einkreisige 110-kV-Bahnstromleitung nach Waigolshausen an die zweikreisige Bahnstromleitung Würzburg–Gemünden angekoppelt wird. Obwohl diese Anlage direkt an der elektrifizierten Werntalbahn liegt, erfolgt keine Einspeisung in die Oberleitung, weshalb diese Anlage kein Unterwerk ist.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2018):
- drei Kindertageseinrichtungen mit zusammen 161 Plätzen und 114 Kindern
- Grundschule und Mittelschule mit zusammen zwölf hauptamtlichen Lehrkräften und 172 Schüler (Schuljahr 2018/2019)[10][11]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Armin Schmitt (* 1934 in Eußenheim; † 2006 in Würzburg), römisch-katholischer Theologe und Hochschullehrer
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinderat. Gemeinde Eußenheim, abgerufen am 20. März 2021.
- ↑ Gemeinde Eußenheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Dezember 2021.
- ↑ Gemeinde Eußenheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. März 2018.
- ↑ a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 68 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 763 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Eußenheim - Gesamtergebnis. Abgerufen am 10. November 2020.
- ↑ Wahl des ersten Bürgermeisters - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Eußenheim - Gesamtergebnis. Abgerufen am 10. November 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Eußenheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Grundschule Eußenheim in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 31. August 2019. (5 Lehrkräfte, 110 Schüler)
- ↑ Mittelschule Eußenheim in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 31. August 2019. (7 Lehrkräfte, 62 Schüler)