Elzach
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 10′ N, 8° 4′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Emmendingen | |
Höhe: | 361 m ü. NHN | |
Fläche: | 75,28 km2 | |
Einwohner: | 7477 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 99 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 79215 | |
Vorwahl: | 07682 | |
Kfz-Kennzeichen: | EM | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 16 010 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Hauptstraße 69 79215 Elzach | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Roland Tibi | |
Lage der Stadt Elzach im Landkreis Emmendingen | ||
Elzach ist eine Stadt im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg, etwa 26 Kilometer nordöstlich von Freiburg im Breisgau.
Geographie
Die Stadt Elzach ist am östlichen Rande des Kreisgebiets des Landkreises Emmendingen gelegen und grenzt dort an den Ortenaukreis und den Schwarzwald-Baar-Kreis. Topografisch ist das Gemeindegebiet durch seine Lage im Tal der Elz um den Hausberg Rohrhardsberg herum gekennzeichnet. Sie gehört zum Breisgau und liegt am Rande des Naturparks Südschwarzwald.
Stadtgliederung
Elzach besteht aus den Stadtteilen Elzach, Prechtal, Oberprechtal, Yach und Katzenmoos.[2]
- Zum Stadtteil Elzach gehört die Stadt Elzach.
- Zum Stadtteil Katzenmoos gehören das Dorf Katzenmoos, die Weiler Unterspitzenbach und Weinersberg, die Zinken Friedlinsbach, Halden, Hallersberg und Vitenloch, die Höfe Moserberg, Roßfedern und Steinmühle und die Wohnplätze Dehnenbach, Morgenberg und Steinberg.
- Zum Stadtteil Oberprechtal gehören die Dörfer Oberprechtal und Dorf, der Weiler Vor dem Wittenbach, der Zinken Lampertsbach, die Höfe Hänsles-, Michele- und Schüßelebauern, Hinterprechtal, Im Grund und Landwasser und der Wohnplatz Im Loch.
- Zum Stadtteil Prechtal gehören die Weiler Eilet, Fis(ß)nacht und Ladhof, die Zinken Bachere (z. T. zu Biederbach), Frischnau (z. T. zu Biederbach), Heidenacker (z. T. zu Biederbach), Leimental und Unterprechtal, die Höfe Herni (z. T. zu Biederbach), Hernishof, Kud(tt)ershof, Reichenbach, Schloßhof (Schloßbauer), Schrahöfe und Wellishöfe und die Wohnplätze Alte Halden, Bodenhäusle, Funi, Gustlet, Lürenberg, Neue Halden, Rittacker und Zinkle (Dorershof).
- Zum Stadtteil Yach gehören das Dorf Dorf, der Weiler Deckelsbach, der Zinken Rauchengrund, die Höfe Farnrain und Untertal, Hinterer Zinken und Vorderer Zinken und die Wohnplätze Fischersdobel, Gobert, Platzhäusle und Wüstloch. Im Stadtteil Prechtal liegt die abgegangene (oder umbenannte) Ortschaft Heimburgerhof.
In den Stadtteilen außer dem Stadtteil Elzach sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat, Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender und jeweils eigenen Verwaltungsstellen eingerichtet.
Geschichte
Elzach wurde urkundlich erstmals am 5. August 1178 erwähnt. Es unterstand ab dem 13. Jahrhundert den Herren von Schwarzenberg, die ihm um 1290 die Stadtrechte verliehen. Nachdem Elzach lange zum Schwäbischen Reichskreis (1512–1805) gehört hatte, kam es 1805 zum Großherzogtum Baden. Bis 1819 wurde es Sitz eines Badischen Bezirksamtes.
Die heutige Stadt Elzach wurde am 1. Januar 1975 durch Vereinigung der Stadt Elzach und der Gemeinden Oberprechtal und Prechtal gebildet. Die Gemeinde Oberprechtal entstand erst am 1. Januar 1964 durch Abtrennung von neun Wohnplätzen aus der Gemeinde Prechtal. Bereits am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Katzenmoos nach Elzach eingemeindet. Die Gemeinde Yach wurde am 1. Juli 1974 eingemeindet.
Ortsteile
Yach
Yach (etwa 1.000 Einwohner) liegt am Fuße des Rohrhardsberges, in einem Seitental des oberen Elztales. In Yach steht der Siebenfelsen, ein meterhohes Steingebilde, das scheinbar aus sieben übereinander liegenden Steinen besteht. Seine Herkunft ist letzten Endes unklar.
Yach ist der einzige Ort in Deutschland, dessen Name mit dem Buchstaben „Y“ beginnt. Die Einwohner des Elztales sprechen den Namen wie „Ëich“ aus. Eine Namensverwandtschaft besteht deshalb vermutlich mit dem Eyachtal im Nordschwarzwald.
Prechtal
Prechtal ist mit ca. 2.000 Einwohnern der einwohnerstärkste Ort nach der Kernstadt Elzach. Seinen namentlichen Ursprung hat Prechtal wohl durch den „gebrochen“ Flusslauf der Elz, die im früheren Ortsteil Oberprechtal eine Biegung macht. Prechtal ist geprägt durch ein dicht verwobenes Vereinsnetz für jung und alt. So gibt es verschiedene Vereine für Sport und Freizeit, wobei sich der RVC Prechtal besonders hervortat durch Teilnahmen an Nationalen Meisterschaften im Nachwuchsbereich, sowie einer Mannschaft in der 2. Bundesliga bzw. ein Jahr in der 1. Bundesliga im Vereinsradball.
Im Volksmund wird Prechtal „Prächt“ ausgesprochen, daher lautet ein Spruch: „Im Prächt isch alles recht.“
Oberprechtal
Oberprechtal hat rund 1.070 Einwohner. Seit dem Beginn des 10. Jahrhunderts gehörte nahezu das gesamte Elztal dem Kloster Waldkirch, einer Stiftung des Alemannenherzogs Burchard II. In einem Schutzbrief, den Papst Alexander III. im Jahre 1178 für das Kloster St. Margarethen in Waldkirch ausstellte, wird das Prechtal erstmals als Meiertum „Bregen“ erwähnt.
In anderen Urkunden des Mittelalters kommt der Ort auch unter dem Namen Gebrech, Brech, Brecht und Precht vor. Der Name lässt sich nicht genau erklären, kommt aber vermutlich daher, weil die zunächst nördlich fließende Elz im heutigen Oberprechtal deutlich gebrochen wird und der Fluss nun in südwestlicher Richtung weiter verläuft.
Katzenmoos
1341 erscheint der Name Kozzenmuos das erste Mal. Wahrscheinlich wurde in der Gegend Bergbau betrieben. Davon zeugen Pingen und alte Bergbauhalden. Im 16. Jahrhundert wird der Ort dann Kotzenmoß genannt. Bis zur Gemeindereform von 1974 war Katzenmoos eine selbständige Gemeinde.
Der Urgroßvater des Freiburger Erzbischofs Stephan Burger stammt aus Katzenmoos, verließ den Ort jedoch 1896.[3]
Politik
Stadtrat
Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte bei einer Wahlbeteiligung von 57,4 % (-1,6) zu folgendem Ergebnis:[4]
FWG | 45,6 % | + 2,7 | 8 Sitze | ± 0 |
CDU | 37,8 % | − 0,8 | 7 Sitze | ± 0 |
SPD | 16,7 % | − 1,8 | 3 Sitze | ± 0 |
Wappen
Die Blasonierung des Elzacher Wappens lautet: „In gespaltenem Schild vorn in Grün der hl. Nikolaus in silbernem Gewand mit roter, silberbordierter Mitra, den silbernen Krummstab in der Rechten, ein rotes Buch mit drei goldenen darauf liegenden Kugeln in der Linken haltend, hinten in Silber ein schwebender schwarzer Dreiberg.“
Erstmals wird der Stadt- und Kirchenpatron St. Nikolaus auf einem an einer Urkunde von 1315 hängenden Stadtsiegel verwendet. Der schwarze Dreiberg im Wappen ist auf die Herrschaft Schwarzenberg zurückzuführen. Auf Basis des Siegels aus dem Jahre 1315 fertigte das Generallandesarchiv im Jahre 1895 ein Wappen für Elzach. Kurze Zeit später erwies sich jedoch, dass das Siegel, so sorgfältig es auch gestochen war und so sauber es gehalten wurde, niemals deutliche Abdrücke liefern konnte, weil der Wappenschild zu überladen war und damit keine exakte Gravur erlaubte.
Das heutige Wappen wurde nach Beschluss des Gemeinderates Elzach und mit Urkunde des Innenministeriums Baden-Württemberg im Jahre 1968 zu dem heutigen gültigen Stadtwappen vereinfacht. Die Wappenfarben sind so gehalten, dass daraus nach der heraldischen Regel die um 1948 angenommenen Stadtfarben „Weiß-Grün“ (Silber-Grün) abgeleitet werden können. Diese Farben des hinteren Wappenfelds sind dem Wappen der Herren von Schwarzenberg entnommen.[5]
Schultheißen und Bürgermeister
- 1638–1657: Hans Georg Sonner (Schultheiß)
- 1657–1657: Johann Georg Häberlin (Schultheiß)
- 1869–1907: Georg Rapp (Bürgermeister)
- 1907–1927: Hermann Pfaff
- 1927–1933: Adolf Rapp
- 1933–1945: Emil Riegger (NSDAP)
- 1945–1955: Adolf Rapp (durch Tod ausgeschieden)
- 1955–1983: Erich Bayer (durch Ruhestand ausgeschieden)
- 1983–1991: Bernhard Apfel
- 1991–2007: Michael Heitz (SPD)
- 2007–2012: Holger Krezer (SPD)
- 2012 bis heute: Roland Günther Tibi (parteilos)
Städtepartnerschaften
Elzach unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Telfs, Tirol, Österreich
- Canton de Villé, Elsass, Frankreich
- Worthing, South East England, Vereinigtes Königreich
- Demre, Antalya (Provinz), Türkei
Wirtschaft und Infrastruktur
Auch heute sind Gewerbe und Handel lebhaft. Neben Metzgereien, Bäckereien, Schreinerbetrieben, Betrieben des Dienstleistungsgewerbes und zahlreichen Einzelhandelsgeschäften gibt es hier noch Berufszweige, die in anderen Städten und Gemeinden nicht mehr vorhanden sind, so etwa eine Leinenweberei, eine Drechslerei und eine Seilerei. Seit 1606 besteht die Stadtmühle.
Die Stadt Elzach ist mit 750 Hektar der größte Waldbesitzer der Gemeinde, in der naturgemäß die Holzverarbeitung von den Sägewerken bis hin zu Holzschnitzern breit vertreten ist. Edelsteinschleiferei, Schlachtbetriebe und Textilgewerbe finden sich ebenso wie Glas-, Goldschmiede und Metallverarbeitung.
Historisch von Bedeutung war in Elzach – wie im gesamten Elztal – die Textilindustrie, von der allerdings seit einigen Jahren nichts mehr vorhanden ist.
Im Dienstleistungsbereich verdienen die Klinikbetriebe besondere Erwähnung. Die Stadt Elzach verfügt über eine in Deutschland führende Rehabilitationsklinik für Neurologie, die BDH-Klinik Elzach mit einem breiten Leistungsspektrum.
Elzach und der Ortsteil Oberprechtal besitzen das Prädikat Luftkurort, was der Gemeinde einen regen Fremdenverkehr gebracht hat.
Verkehr
In Elzach liegt der Endbahnhof der Elztalbahn (Freiburg–Denzlingen–Waldkirch–Elzach). Auf der Strecke verkehrt heute die Breisgau-S-Bahn.
Durch den Ort führt die Bundesstraße 294 (Bretten–Freiburg im Breisgau), seit Oktober 2012 unter Umgehung der Innenstadt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Im Alten Rathaus befindet sich heute das Heimatmuseum.
Bauwerke
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Neues Rathaus
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St. Nikolaus mit Altem Schloss
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Neunlindenkapelle oberhalb der Stadt
Regelmäßige Veranstaltungen
Wie vielerorts ist auch in Elzach ein reges Vereinsleben zu beobachten. Besonders hervorzuheben ist die weit überregional bekannte, traditionsreiche Elzacher Fasnet mit ihrer Hauptfigur, dem Elzacher Schuttig. Neben den Narrenzünften aus Rottweil, Oberndorf und Überlingen gehört die Elzacher Narrenzunft zum sogenannten Viererbund.
Der Schuttig ist eine Darstellung des wilden Mannes. Typisch für den Schuttig sind die Saublodere (=Schweinsblasen), der mit Schneckenhäusern besetzte Dreispitz, sowie das harte, bösartige Auftreten der Figur.
Sport
- Die SF Elzach-Yach spielt derzeit in der Landesliga Staffel 2 des Südbadischen Fußball-Verbands (SBFV). 2012/13 errang man dort den 7. Platz.
- Die SG Prechtal/Oberprechtal spielt derzeit um die Meisterschaft in der Bezirksliga Freiburg. Ein potentieller Aufstieg in die Landesliga ist als Spielgemeinschaft jedoch nicht möglich. 2012 gewann man den Bezirkspokal.
- Der Yachtclub Einheit Ergenbach segelt seit Gründung im Jahre 2004 diverse Regatten im Amateurbereich (Bodensee, Chiemsee, Ostsee).
Söhne und Töchter der Stadt
- Ludwig Georg von Winter (1778–1838), Badischer Innenminister
- Hermann Dietrich (1879–1954), deutscher Politiker (DDP), MdR, MdL (Baden), Badischer Außenminister, Reichsfinanzminister
- Ulrich Ruh (* 1950), deutscher Theologe, Publizist und Journalist
- Reiner Kirsten (* 1969), deutscher Volksmusiksänger, wohnhaft in Oberprechtal
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Regierungsbezirk Freiburg. In: Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2, S. 208–212.
- ↑ Diakonweihe in der St. Nikolauskirche in Elzach
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
- ↑ Wappenbuch des Landkreises Emmendingen