Großer Preis von Monaco 2009

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 Großer Preis von Monaco 2009
Renndaten
6. von 17 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2009
Streckenprofil
Name: LXVII Grand Prix de Monaco
Datum: 24. Mai 2009
Ort: Monte Carlo
Kurs: Circuit de Monaco
Länge: 260,52 km in 78 Runden à 3,34 km

Wetter: sonnig
Zuschauer: ~ 60.000
Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jenson Button Vereinigtes Konigreich Brawn-Mercedes
Zeit: 1:14,902 min
Schnellste Runde
Fahrer: Brasilien Felipe Massa Italien Ferrari
Zeit: 1:15,154 min (Runde 50)
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich Jenson Button Vereinigtes Konigreich Brawn-Mercedes
Zweiter: Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Brawn-Mercedes
Dritter: Finnland Kimi Räikkönen Italien Ferrari

Der Große Preis von Monaco 2009 (offiziell Formula 1 Grand Prix de Monaco 2009) fand am 24. Mai auf dem Circuit de Monaco in Monte Carlo statt und war das sechste Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2009.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Großen Preis von Spanien führte Jenson Button in der Fahrerwertung mit 14 Punkten vor Rubens Barrichello und mit 18 Punkten vor Sebastian Vettel. In der Konstrukteurswertung führte Brawn-Mercedes mit 29,5 Punkten vor Red Bull-Renault und mit 41,5 Punkten vor Toyota.

Nick Heidfeld setzte wieder KERS ein. Zusammen mit den beiden Rennwagen von Ferrari und McLaren-Mercedes waren fünf Autos mit dem System unterwegs. Red Bull-Renault startete zum ersten Mal mit einem Doppel-Diffusor.

Mit Fernando Alonso (zweimal), Jarno Trulli, Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton (jeweils einmal) traten vier ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der erste Trainingstag in Monaco fand traditionell am Donnerstag statt. Im ersten freien Training fuhr Barrichello die Bestzeit vor seinem Landsmann Felipe Massa und Hamilton.

Im zweiten freien Training sicherte sich Nico Rosberg seine neunte Trainingsbestzeit der laufenden Saison. Auf den Plätzen hinter ihm folgten Hamilton und Barrichello.

Im dritten freien Training am Samstag fuhr Alonso die schnellste Runde vor dem WM-Führenden Button und Heikki Kovalainen im McLaren-Mercedes.

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 15 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Rosberg war Schnellster. Die beiden BMW Sauber- und beide Toyota-Piloten und überraschend Hamilton schieden aus. Hamilton sorgte mit einem Unfall in der Mirabeau für eine Unterbrechung des Zeittrainings. Da sein Getriebe bei dem Unfall beschädigt und ausgewechselt wurde, musste der Brite vom Ende des Feldes starten.

Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Die schnellsten zehn Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Räikkönen war Schnellster. Beide Force-India-Piloten, die zum ersten Mal den Sprung in die Top-15 geschafft hatten, beide Toro Rosso-Fahrer und Nelson Piquet jr schieden aus.

Der letzte Abschnitt (Q3) ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Button fuhr mit einer Zeit von 1:14,902 Minuten die Bestzeit und sicherte sich seine siebte Pole-Position vor Räikkönen und Barrichello.[1] Button schaffte das Kuriosum im dritten Teil, in dem die Formel-1-Wagen aufgetankt sind, schneller zu fahren als in den ersten beiden Qualifying Segmenten mit weniger Sprit an Bord.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Start verteidigte Button seine Führung, nachdem sein Teamkollege Barrichello Räikkönen bereits vor der ersten Kurve überholt hatte. Während beide Brawn-Rennwagen sowie Vettel das Rennen auf den super weichen Reifen begannen, starteten die Ferraris und Williams mit den weichen Reifen. Nachdem die weichen den super weichen Reifen beim Start unterlegen waren, verloren die super weichen Reifen nach einigen Runden deutlich an Bodenhaftung. Am deutlichsten wurde dieser Unterschied bei Vettel, der auf Platz vier liegend den Rest des Feldes aufhielt und so das Entstehen einer Lücke zwischen den drei führenden Piloten und dem übrigen Feld ermöglichte. Schließlich wurde Vettel von Rosberg überholt.

Rubens Barrichello wird Zweiter in Monaco

In der 10. Runde kam es in der Sainte Devote zu einem Unfall zwischen Sébastien Buemi und Piquet jr. Für Buemi war das Rennen auf der Stelle beendet, Piquet jr. konnte seinen havarierten Rennwagen bis in die Boxengasse fahren, musste aber dort wegen zu großer Beschädigungen aufgeben. Etwas später beendete auch Vettel sein Rennen in der Sainte Devote. Die meiste Zeit führte Button mit einem 15-Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Barrichello, der einen kleineren Vorsprung auf die Ferrari von Räikkönen und Massa hatte. Massa rückte in den Blickpunkt der Rennkommissare, nachdem er zweimal unabsichtlich die Piscine-Schikane geschnitten hatte.

Im weiteren Rennverlauf kollidierte Kovalainen in der Piscine mit der Streckenbegrenzung. In der letzten Runde baute Kazuki Nakajima einen Unfall in der Mirabeau. Weiterhin fiel Robert Kubica aus, der Probleme mit seinen Bremsen hatte. Gegen Ende des Rennens trat auch bei beiden Ferrari-Piloten, die auf Grund des Reglements den letzten Abschnitt mit super weichen Reifen bestritten, Körnung an den Reifen auf und somit waren sie nicht in der Lage auf die Brawn-Piloten aufzuschließen. Am Ende gewann Button das Rennen vor Barrichello und Räikkönen. Weitere Punkte gingen an Massa, Mark Webber im Red Bull, Rosberg, Alonso und Sébastien Bourdais.[2] Für Button war es der vierte Sieg in der Formel-1-Weltmeisterschaft.

Nach dem Rennende sorgte Button erneut für Schlagzeilen: Wie üblich parkte er seinen Rennwagen im Parc-Fermé am Anfang der Boxengasse. In Monaco ist es allerdings üblich, dass die ersten drei Fahrer ihr Fahrzeug auf der Start-Ziel-Geraden vor der Fürsten-Loge parken. Im Gegensatz zu Barrichello und Räikkönen wusste Button nichts von dieser Besonderheit und musste den Weg zur Siegerehrung im Laufschritt antreten.

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Vodafone McLaren Mercedes 01 Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton McLaren MP4-24 Mercedes-Benz 2.4 V8 B
02 Finnland Heikki Kovalainen
Italien Scuderia Ferrari Marlboro 03 Brasilien Felipe Massa Ferrari F60 Ferrari 2.4 V8 B
04 Finnland Kimi Räikkönen
Deutschland BMW Sauber F1 Team 05 Polen Robert Kubica BMW Sauber F1.09 BMW 2.4 V8 B
06 Deutschland Nick Heidfeld
Frankreich ING Renault F1 Team 07 Spanien Fernando Alonso Renault R29 Renault 2.4 V8 B
08 Brasilien Nelson Piquet jr.
Japan Panasonic Toyota Racing 09 Italien Jarno Trulli Toyota TF109 Toyota 2.4 V8 B
10 Deutschland Timo Glock
Italien Scuderia Toro Rosso 11 Frankreich Sébastien Bourdais Toro Rosso STR4 Ferrari 2.4 V8 B
12 Schweiz Sébastien Buemi
Osterreich Red Bull Racing 14 Australien Mark Webber Red Bull RB5 Renault 2.4 V8 B
15 Deutschland Sebastian Vettel
Vereinigtes Konigreich AT&T Williams 16 Deutschland Nico Rosberg Williams FW31 Toyota 2.4 V8 B
17 Japan Kazuki Nakajima
Indien Force India F1 Team 20 Deutschland Adrian Sutil Force India VJM02 Mercedes-Benz 2.4 V8 B
21 Italien Giancarlo Fisichella
Vereinigtes Konigreich Brawn GP Formula 1 Team[M 1] 22 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Brawn BGP 001 Mercedes-Benz 2.4 V8 B
23 Brasilien Rubens Barrichello

Anmerkungen

  1. Die Startnummern 18 und 19 wurden wegen des Rückzugs des Honda-Teams nicht vergeben. Das Nachfolgeteam Brawn GP bekam als Neuling traditionell die letzten Startnummern, das Team Force India rückte aus Marketinggründen nicht auf.

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Q1 Q2 Q3 Start
01 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Vereinigtes Konigreich Brawn-Mercedes 1:15,210 1:15,016 1:14,902 01
02 Finnland Kimi Räikkönen Italien Ferrari (K) 1:15,746 1:14,514 1:14,927 02
03 Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Brawn-Mercedes 1:15,425 1:14,829 1:15,077 03
04 Deutschland Sebastian Vettel Osterreich Red Bull-Renault 1:15,915 1:14,879 1:15,271 04
05 Brasilien Felipe Massa Italien Ferrari (K) 1:15,340 1:15,001 1:15,437 05
06 Deutschland Nico Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams-Toyota 1:15,094 1:14,846 1:15,455 06
07 Finnland Heikki Kovalainen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes (K) 1:15,495 1:14,809 1:15,516 07
08 Australien Mark Webber Osterreich Red Bull-Renault 1:15,260 1:14,825 1:15,653 08
09 Spanien Fernando Alonso Frankreich Renault 1:15,898 1:15,200 1:16,009 09
10 Japan Kazuki Nakajima Vereinigtes Konigreich Williams-Toyota 1:15,930 1:15,579 1:17,344 10
11 Schweiz Sébastien Buemi Italien Toro Rosso-Ferrari 1:15,834 1:15,833 11
12 Brasilien Nelson Piquet jr. Frankreich Renault 1:16,013 1:15,837 12
13 Italien Giancarlo Fisichella Indien Force India-Mercedes 1:16,063 1:16,146 13
14 Frankreich Sébastien Bourdais Italien Toro Rosso-Ferrari 1:16,120 1:16,281 14
15 Deutschland Adrian Sutil Indien Force India-Mercedes 1:16,248 1:16,545 15
16 Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes (K) 1:16,264 19
17 Deutschland Nick Heidfeld Deutschland BMW Sauber (K) 1:16,264 16
18 Polen Robert Kubica Deutschland BMW Sauber 1:16,405 17
19 Italien Jarno Trulli Japan Toyota 1:16,548 18
20 Deutschland Timo Glock Japan Toyota 1:16,788 20

Anmerkungen

(K) = Rennwagen mit KERS

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Vereinigtes Konigreich Brawn-Mercedes 78 2 1:40:44,282 01 1:15,190 (49.)
02 Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Brawn-Mercedes 78 2 + 7,666 03 1:15,685 (46.)
03 Finnland Kimi Räikkönen Italien Ferrari (K) 78 2 + 13,442 02 1:15,382 (47.)
04 Brasilien Felipe Massa Italien Ferrari (K) 78 2 + 15,110 05 1:15,154 (50.)
05 Australien Mark Webber Osterreich Red Bull-Renault 78 2 + 15,730 08 1:15,321 (45.)
06 Deutschland Nico Rosberg Vereinigtes Konigreich Williams-Toyota 78 2 + 33,586 06 1:15,772 (48.)
07 Spanien Fernando Alonso Frankreich Renault 78 2 + 37,839 09 1:15,371 (64.)
08 Frankreich Sébastien Bourdais Italien Toro Rosso-Ferrari 78 1 + 1:03,142 14 1:16,178 (47.)
09 Italien Giancarlo Fisichella Indien Force India-Mercedes 78 1 + 1:05,040 20 1:16,419 (74.)
10 Deutschland Timo Glock Japan Toyota 77 1 + 1 Runde 19 1:16,066 (72.)
11 Deutschland Nick Heidfeld Deutschland BMW Sauber (K) 77 1 + 1 Runde 16 1:16,268 (49.)
12 Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes (K) 77 2 + 1 Runde 20 1:15,706 (65.)
13 Italien Jarno Trulli Japan Toyota 77 2 + 1 Runde 18 1:16,011 (57.)
14 Deutschland Adrian Sutil Indien Force India-Mercedes 77 2 + 1 Runde 15 1:16,245 (66.)
15 Japan Kazuki Nakajima Vereinigtes Konigreich Williams-Toyota 76 2 + 2 Runde 10 1:15,792 (73.)
Finnland Heikki Kovalainen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes (K) 51 1 DNF 07 1:15,672 (48.)
Polen Robert Kubica Deutschland BMW Sauber 28 1 DNF 17 1:17,558 (25.)
Deutschland Sebastian Vettel Osterreich Red Bull-Renault 15 1 DNF 04 1:17,634 (15.)
Brasilien Nelson Piquet jr. Frankreich Renault 10 0 DNF 12 1:18,514 (07.)
Schweiz Sébastien Buemi Italien Toro Rosso-Ferrari 10 0 DNF 11 1:18,582 (07.)

Anmerkungen

(K) = Rennwagen mit KERS

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten acht des Rennens bekamen 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Brawn-Mercedes 51,0
02 Brasilien Rubens Barrichello Brawn-Mercedes 35,0
03 Deutschland Sebastian Vettel Red Bull-Renault 23,0
04 Australien Mark Webber Red Bull-Renault 19,5
05 Italien Jarno Trulli Toyota 14,5
06 Deutschland Timo Glock Toyota 12,0
07 Spanien Fernando Alonso Renault 11,0
08 Finnland Kimi Räikkönen Ferrari 9,0
09 Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton McLaren-Mercedes 9,0
10 Brasilien Felipe Massa Ferrari 8,0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
11 Deutschland Nico Rosberg Williams-Toyota 7,5
12 Deutschland Nick Heidfeld BMW Sauber 6,0
13 Finnland Heikki Kovalainen McLaren-Mercedes 4,0
14 Schweiz Sébastien Buemi Toro Rosso-Ferrari 3,0
15 Frankreich Sébastien Bourdais Toro Rosso-Ferrari 2,0
16 Italien Giancarlo Fisichella Force India-Mercedes 0,0
17 Deutschland Adrian Sutil Force India-Mercedes 0,0
18 Brasilien Nelson Piquet jr. Renault 0,0
19 Polen Robert Kubica BMW Sauber 0,0
20 Japan Kazuki Nakajima Williams-Toyota 0,0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Brawn-Mercedes 86,0
02 Osterreich Red Bull-Renault 42,5
03 Japan Toyota 26,5
04 Italien Ferrari 17,0
05 Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 13,0
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Frankreich Renault 11,0
07 Vereinigtes Konigreich Williams-Toyota 7,5
08 Deutschland BMW Sauber 6,0
09 Italien Toro Rosso-Ferrari 5,0
10 Indien Force India-Mercedes 0,0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großer Preis von Monaco 2009 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Großer Preis von Monaco 2009 - Startaufstellung - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 29. März 2023.
  2. Großer Preis von Monaco 2009 - Klassifikation - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 29. März 2023.