Kirchenschließung

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Innenraum der Aegidienkirche in Hann. Münden, 2006 entwidmet, seit 2010 Café Aegidius
Grundstück der St.-Barbara-Kirche in Goslar-Sudmerberg nach dem Abriss (Oktober 2019)

Eine Kirchenschließung ist das Ende der Nutzung einer Kirche als sakrales Gebäude. Die Aufgabe eines Kirchengebäudes ist in der Regel mit einem gottesdienstlichen Akt verbunden, der in der römisch-katholischen Kirche als Profanierung und in den evangelischen Kirchen als Entwidmung bezeichnet wird. Vor einem Abriss wird häufig nach Umnutzungsmöglichkeiten Ausschau gehalten. Dafür gibt es in den einzelnen Kirchen unterschiedliche Vorschriften und Empfehlungen.

Die Schließung einer Kirche kann verschiedene Gründe haben, so etwa der Umzug in ein anderes Gebäude, Geldmangel auf Grund von rückläufigen Kirchensteuereinnahmen, demographischer Wandel, die Schließung eines Klosters, Umstrukturierungspläne innerhalb eines Bistums oder einer Landeskirche oder der Rückgang der Besucherzahlen von Gottesdiensten. Auch bei großflächigen Umsiedlungen wie der Errichtung von Talsperren und bei der Anlage von Tagebauen kommt es zu Kirchenschließungen. Mitunter erfolgt der Neubau einer Kirche oder Kapelle im Umsiedlungsgebiet.

Historische Kirchenschließungen

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Temporäre Kirchenschließungen waren insbesondere während der größeren Kriegsereignisse sowie bei Besetzungen und Einquartierungen durch Armeen üblich. Kirchen wurden zu Pferdeställen, Lazaretten und anderem umfunktioniert. Auch die Umwidmungen von Kirchen in der islamischen Episode Europas oder der sozialistischen Zeit wurden mittlerweile größtenteils wieder beendet und erwiesen sich somit als temporär.

Islamische Expansion

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Die Islamische Expansion bedeutete das Ende der christlichen Herrschaft in Nordafrika, dem vorderen Orient und in Spanien. Im religiösen Bereich waren die Araber anfangs relativ tolerant: Anhänger der Buchreligionen – also insbesondere Christen – mussten eine spezielle Kopfsteuer (Dschizya) entrichten, durften ihren Glauben behalten, jedoch nicht in der Öffentlichkeit ausüben und keine Waffen tragen bzw. wurden auch nicht zum Wehrdienst einberufen. Dieser Status wird als Dhimma bezeichnet. Abgesehen von Übergriffen während der Eroberungszüge, kam es erst später (so spürbar im 9. Jahrhundert, wo Kirchen geplündert und zerstört wurden) zu größeren Ausschreitungen von Seiten der Moslems.[1] Ebenso nahm später auch die Steuerbelastung zu. Eine wichtige Quelle für diese Repressionen stellt unter anderem die Chronik des Pseudo-Dionysius von Tell Mahre dar.[2] Auch wenn Christen geduldet wurden, gingen im Laufe der Jahrhunderte, durch die Nachteile des Bekenntnisses zur christlichen Religion, die weitaus größte Zahl der Kirchengemeinden unter. Die Diözesen wurden zu reinen Titulardiözesen, die Kirchen wurden geschlossen.

Die Kreuzzüge und die Reconquista führten umgekehrt zu einer Reduzierung und Beendigung des islamischen Lebens in den für das Christentum zurückgewonnenen Ländern. Am Beginn der Neuzeit war es die Expansion des Osmanischen Reiches, das zu einer Zurückdrängung des Christentums und damit zu Kirchenschließungen in den eroberten Ländern Europas führte. Zahlreiche Kirchen wurden zu Moscheen umgewandelt, darunter die Hagia Sophia in Istanbul (Türkei, damals Konstantinopel im Byzantinischen Reich), die Sophienkirche in Ohrid (Mazedonien) oder die Matthiaskirche in Budapest.[3]

Wüstungsperiode

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Im Spätmittelalter kam es in Mitteleuropa zur sogenannten Wüstungsperiode, einem Prozess, der verschiedene Ursachen hatte, aber insbesondere durch die spätmittelalterliche Agrarkrise, die Pest, Naturkatastrophen und Kriege ausgelöst wurde. Die Sakralbauten der Orte blieben oft unangetastet stehen und waren später die letzten Zeugen der Dörfer. Dangelsdorf (Brandenburg) fiel zum Beispiel im 14. Jahrhundert wüst, wofür sowohl die Pest als auch das katastrophale Magdalenenhochwasser 1342 als Gründe angenommen werden. Die seitdem nicht mehr genutzte Kirche verfiel langsam, hat sich aber bis heute als Ruine erhalten. Im wenige Kilometer südlich zu findenden Schleesen (Sachsen-Anhalt) setzte der Wüstungsprozess im späten 14. Jahrhundert ein; die aufgegebene Kirche steht heute nur noch als Ruine im Wald. Von der Wüstungskirche beim Hof Harmuthshausen oder der Wüstungskirche bei Asche ist nur noch das Fundament vorhanden.

Die Pirkenreuther Kapelle ist das letzte Zeugnis des während der Hussitenkriege im Jahr 1430 zerstörten Dorfes. Sie wurde zunächst erhalten, aber später geschlossen und zum Großteil abgerissen. Leisenberg (Niedersachsen) wurde letztmals 1449 erwähnt und fiel spätestens nach 1460 wüst. Die Pfarrstelle blieb aber zunächst bestehen und erst 1618 entfernte man u. a. die Glocken und Teile des Inventars. Bei einigen Orten wurde die Wüstungskirche zum Gotteshaus eines benachbarten Dorfes, etwa im Fall von Nietleben (Sachsen-Anhalt), wo die westlich vom Ort zu findende Kirche von Granau erst 1886 aufgegeben wurde, nachdem Nietleben einen Kirchneubau erhalten hatte. Die Glocke der Kirche wurde ins Schulhaus von Nietleben überführt, die ehemalige Kirche wurde eine Friedhofskapelle und später eine Gedenkstätte. Die Mehrzahl dieser aufgrund der Entvölkerung aufgegebenen Kirchen ist hingegen nicht mehr erhalten (etwa in Remmigheim oder Vöhingen).

Reformation und Säkularisation

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Auch die Reformation führte zu zahlreichen Kirchenschließungen. Mancherorts wurden wie bei den Goslarer Unruhen 1527 Kirchen im Zuge von Aufständen oder Bilderstürmen zerstört. Meistens wurden Kirchen, die für den evangelischen Gottesdienst nicht mehr genutzt werden konnten, geschlossen. Diese betrafen insbesondere Kapellen und Klosterkirchen. Da es häufig mehr Klöster und Kapellen in einer Stadt gab, als Pfarrkirchen gebraucht wurden, wurden die überzähligen Gebäude als Ställe oder Lager verwendet oder auch als Steinbrüche genutzt. So verschwanden in Halle (Saale) Kapellen wie die Martinskapelle, aus deren Steinen die Friedhofsmauern des Stadtgottesackers erbaut wurden, die Michaeliskapelle am Alten Markt, die zum Wohnhaus umgebaut wurde, und die Kapelle St. Mathiae, die als Garküche diente. Andere Kapellen (St. Nikolai, St. Lamperti, St. Andreae) wurden ebenfalls geschlossen, dann aber verkauft und abgebrochen, um Baumaterialien zu liefern.[4] Ähnlich lässt sich das für fast jede evangelisch gewordene Stadt feststellen. Selbst in dem kleinen Harzstädtchen Wippra wurden zwei der drei Sakralbauten geschlossen und umgewandelt.[5]

Abriss der Hamburger Doms 1806

Ähnliche Folgen zeigt die Säkularisation in Bayern in den Jahren 1802–1803, etwa in Bamberg, wo – ähnlich wie in Halle 300 Jahre zuvor – zahlreiche Kapellen und Klöster geschlossen und verkauft wurden.[6] Im Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurden geistliche Territorien und reichsunmittelbare Klöster aufgelöst und den weltlichen Staaten einverleibt. Viele dieser Kirchen und Klöster wurden in den folgenden Jahren abgerissen, darunter der Hamburger Dom.

Temporäre Kirchenschließungen sind in den Kriegsgebieten immer wieder zu beobachten. So wurde im Siebenjährigen Krieg die Liebfrauenkirche in Frankenberg im Jahr 1759 zum Lazarett[7] oder die Abtei Marienmünster im Jahr 1761 zum Pferdestall. Ähnliche Vorgänge sind auch aus dem Dreißigjährigen Krieg bekannt.[8]

Während der Franzosenzeit wurden viele Kirchen in den französisch besetzten Gebieten kurzfristig oder auch über mehrere Jahre hinweg zweckentfremdet als Pferdeställe, Munitionslager oder Lazerette. In Hamburg wurde der Pesthof vor der Stadt samt Kirche niedergebrannt, um ein freies Schussfeld zu erhalten. Im Zusammenhang mit der Völkerschlacht bei Leipzig im Jahr 1813 wurde das nahgelegene Halle (Saale) zu einer Lazarettstadt und unter anderem wurden alle Kirchen (außer St. Ulrich) zu Lazaretten umgewandelt.[9] Fotos von Kirchen, die im Ersten Weltkrieg als Krankensäle genutzt wurden, gibt es zum Beispiel aus Montcornet, Chambley oder Frankfurt-Sachsenhausen.[10]

Sozialistische Staaten

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Die Verfolgung der Religionsgemeinschaften in der Sowjetunion, dem Ostblock und den anderen sozialistischen Staaten führte zu einer hohen Zahl an erzwungenen Kirchenschließungen. Trotz Unterstützung aus dem „freien Westen“ wie der Ostpriesterhilfe war es oft nicht möglich, die Kirchengemeinden zu erhalten.

In Russland hatte der Zar besonders großen Einfluss auf die Kirche genommen, da diese ihm seit Peter dem Großen unterstellt war. Nach der Oktoberrevolution wuchs der antireligiöse Druck in der Sowjetunion, denn die Russisch-Orthodoxe Kirche wurde als Verbündeter des alten Systems angesehen, so dass es nicht nur zu vereinzelten Kirchenschließungen kam, sondern zu groß angelegten Aktionen. Mitte der 1920er Jahre formierte sich eine Gruppierung unter Jemeljan Michailowitsch Jaroslawski, aus der schließlich der Verband der kämpfenden Gottlosen wurde, der großen Einfluss besaß. Dieser sah in der Schließung der Kirchen einen der wesentlichen Aspekte des Kampfes gegen die „Ausbeuterklassen“ und verbreitete antireligiöse Propaganda. Ende der 1920er Jahre begannen die Massenschließungen.[11]

Vor der Oktoberrevolution besaß die Russisch-Orthodoxe Kirche im Jahr 1914 54.174 Kirchen und 25.593 Kapellen sowie 1.025 Klöster. Im Jahr 1928 waren es noch über 30.000 Gemeinden, den abgespalteten Erneuerungsbewegungen gehörten noch ca. 9.000 Gemeinden an. Damit ist ein deutlicher Rückgang erkennbar, der zirka 30 Prozent betrug. Allein im Jahr 1928 wurden 534 Kirchen geschlossen, 1929 weitere 1119. In Moskau gab es ursprünglich zirka 500 Kirchen, 1930 noch 224, 1932 nur noch 87.[11] Der Verband der kämpfenden Gottlosen verfolgte intern ab 1932 den Gottlosen Fünfjahresplan (russisch Безбожная пятилетка), der seit 1929 diskutiert wurde. Er sah unter anderem vor, dass bis 1936 die restlichen Gotteshäuser der Sowjetunion geschlossen sein sollten. Jaroslawski hatte bereits 1930 in einem Arbeitsbericht (О пятилетнем плане работы безбожников, deutsch Über den Fünfjahresplan der Arbeit der Atheisten) geschrieben, dass die „Liquidierung … eines bedeutenden Teils der Kirchen“ angestrebt werden müsse.[12][13][14]

Eine neue Welle von Schließungen begann 1934 und wurde in der Zeit des Großen Terrors noch massiver, da nun auch die Geistlichen in großer Anzahl verhaftet und häufig ermordet wurden. Da es zudem keine theologischen Einrichtungen mehr gab, konnten diese Ausfälle nicht kompensiert werden. In der Ukraine gab es 1939 nur noch drei Prozent der Kirchen aus der Zeit vor der Revolution. Alle anderen waren geschlossen und teils bereits zerstört.[11] So wurden in Mariupol zunächst alle orthodoxen, katholischen und evangelischen Kirchen geschlossen und dann nach und nach in den 1930er Jahren gesprengt.[15] In ganz Russland gab es 1939 nur noch etwa 100 Kathedral- und Gemeindekirchen. Nur noch vier der einst 163 Bischöfe befanden sich in Freiheit. Erst der deutsche Überfall änderte die Kirchenpolitik Stalins, und der Verband der kämpfenden Gottlosen stellte seine Arbeit ein. Nach dem Krieg konnten etliche der erhalten gebliebenen Kirchen wieder geöffnet werden, zumal nun erste Bischöfe und Priester aus den Lagern entlassen wurden. In der Ukraine und den baltischen Staaten hatte hingegen bereits die deutsche Besatzung die Wiedereröffnung von Kirchen ermöglicht.[11] In diesen Fällen hatten die Schließungen lediglich einige Jahre angedauert.[16]

Viele der profanierten Kirchen in sozialistischen Staaten wurden für andere Zwecke umgenutzt. In der Sowjetunion wurden Klöster zu Gefängnissen umfunktioniert, da sie oft stark befestigt waren, Kirchen zu Lagerräumen und Klubhäusern.[11] Aus der lutherischen St.-Petri-Kirche in Sankt Petersburg wurde beispielsweise eine Badehalle,[17] aus der evangelischen Stephanuskirche in Halle (Saale) ein Bibliothekslager[18] oder aus der St.-Kiliani-Kirche in Mühlhausen für Jahrzehnte das Lager einer Autowerkstatt[19].

Situation in Deutschland

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Kirchenabriss im Dritten Reich

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Bislang ist folgende politisch motivierte Kirchensprengung belegt:

1950er und 1960er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland

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Viele Kirchen waren bei den Flächenbombardements der Alliierten auf deutsche Städte mehr oder weniger zerstört worden. Viele wurden wieder aufgebaut, einige jedoch auch abgerissen.

Als Mahnmal wurden Ruinen stehen gelassen, während teilweise für die Gemeinden neue Gebäude errichtet wurden:

In den 1950er und 1960er Jahren wurden viele Kirchen neu gebaut. Die Zahl der Gläubigen stieg durch die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950 stark an. Auch kam es zu Ansiedlungen neuer Konfessionen, wenn etwa vertriebene Protestanten in vorher rein katholische Gebiete zogen und dort eigene Kirchen errichteten, was bei Ansiedelung von Katholiken in mit der Reformation protestantisch gewordenen Ortschaften ebenso der Fall war. In von der Industrie geprägten Gebieten kam es zu einem starken Zuzug von Arbeitskräften. Stadtviertel wurden neu errichtet, in denen man auch neue Kirchen baute, da durch die seinerzeit noch hohe Zahl der Gottesdienstbesucher Bedarf bestand. Auch wurden mitunter als Ersatz für vorhandene, aber zu kleine Kirchen Neubauten errichtet, so dass manche Pfarreien schließlich über zwei Kirchengebäude verfügten. Auch erleichterten die im Zuge des Wirtschaftswunders vorhandenen Finanzmittel den Neubau.

Kirchenabrisse in der SBZ und in der DDR (1945–1988)

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Auf Betreiben der SED wurden zur Umsetzung ihrer Politik nach derzeitigem Wissensstand (aktuell: Juli 2024) in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) bzw. ab 1949 in der DDR mehr als 60 beschädigte wie auch intakte Kirchenbauten abgerissen.[20][21]

Offiziell ausgelöst von Walter Ulbricht[22] mit seiner „Turmrede“ vom 7. Mai 1953 in Stalinstadt, später: Eisenhüttenstadt („Ja, wir werden Türme haben, zum Beispiel einen Turm fürs Rathaus, einen Turm fürs Kulturhaus. Andere Türme können wir in der sozialistischen Stadt nicht gebrauchen.“)[23] fielen dieser SED-Politik DDR-weit evangelische und katholische Sakralbauten zum Opfer.[24][25]

Zitate

„Die Sprengung der Jakobuskirche war Ausdruck der kirchenfeindlichen Politik der SED, für die jede gesprengte Kirche einen Schritt auf dem Weg zum Sieg des Sozialismus bedeutete.“

Annegret Friedrich-Berenbruch, Kreisoberpfarrerin in Dessau (2017)[26]

„Es ging diesen kommunistischen Machthabern letztlich nicht um den Baukörper Kirche bei dieser Sprengung, sondern man wollte den Glauben der Menschen aus ihren Herzen sprengen!“

Prälat Josef Michelfeit (2019) zur Gedenkveranstaltung zum 48. Jahrestag der Sprengung der Christuskirche Rostock, 1962 in diesem Gotteshaus zum Priester geweiht[27]

Folgende Kirchengebäude bzw. -ruinen wurden abgerissen:[28]

Die von der SED gesteuerte Kirchenpolitik wirkt zunächst widersprüchlich: So wurde einerseits 1977 die bis dahin von der Gemeinde genutzte Jakobuskirche Dessau gesprengt – und andererseits im selben Jahr das in einem D-Mark-finanzierten Kirchenbauprogramm errichtete St. Nikolai Gemeindezentrum Stralsund-Knieper West eröffnet. Doch bei näherer Betrachtung zeigt sich die schlüssige Partei-Logik: Die Kirchengebäude wurden aus den historischen Ortszentren verdrängt, und für die Kirchenneubauten in Orts-Randlagen gab es D-Mark in Millionenhöhe.

Kirchenabrisse aufgrund von Wirtschaftsinteressen

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Abriss der St.-Lambertus-Kirche in Immerath für den Braunkohletagebau (2018)

Zahlreiche Ortschaften in Deutschland wurden abgebaggert, wenn Tagebaue – etwa wegen Braunkohle – auf besiedeltes Gebiet ausgedehnt wurden, um die darunterliegenden Rohstoffe zu fördern. Insgesamt wurden in Deutschland allein für den Braunkohlebergbau mehr als 300 Orte devastiert und ca. 100.000 Menschen umgesiedelt.[31] Da früher zu nahezu jedem Ort ein Gotteshaus gehörte, sind aufgrund dieser Wirtschaftsinteressen auch zahlreiche Kirchen abgerissen worden (geschätzt 300).

Im Braunkohletagebau der Region um Leipzig – dem Mitteldeutschen Braunkohlerevier – wurden zwischen 1930 und 2010 deutlich mehr als 50 Kirchen abgerissen.[32] Hier die Übersicht der bekannten Orte mit abgerissenen Kirchen (alphabetisch geordnet nach den Ortsnamen):[33][34][35][36]

Noch zur DDR-Zeit geplant, wurde das Dorf Werbelin mit seiner Kirche im Jahr 1992 für den 1976 erschlossenen Tagebau Delitzsch-Südwest abgerissen. Der Abriss brachte keinen Nutzen, da der Tagebau bereits 1993 außer Betrieb ging. Der Boden, auf dem das Dorf stand, wurde nicht mehr abgebaggert.[37]

Im südlichen Sachsen-Anhalt wurden für den Braunkohlenabbau insbesondere durch den Tagebau Profen zwischen 1951 und 2009 und am Geiseltal zwischen 1931 und 1975 zahlreiche Kirchdörfer devastiert. In Anhalt wurde im Jahr 1935 die Verlegung des Dorfes Edderitz für die Erweiterung der Braunkohlengrube Leopold beschlossen, wofür man auch die Kirche schloss und abriss, nachdem man die neue Kirche im nach Norden verlegten Dorf erbaut hatte. Bei Aschersleben wurden in Königsaue eine evangelische und eine katholische Kirche devastiert, von denen jeweils nur die Glocken erhalten blieben, und Nachterstedt, wo von 2007 bis 2014 eine Boje an den einstigen Kirchenstandort erinnerte, der sich heute im Concordiasee befindet.[38][39][40]

In Niedersachsen wurden bei Helmstedt mehrere Dörfer samt Kirche beseitigt. Dazu zählen Büddenstedt (Kirche 1943 gesprengt), Wulfersdorf (Abriss der Kirche 1944), Runstedt (Schließung und Abriss der Kirche 1964) und Alversdorf (Schließung und Abriss der Kirche 1972).[38]

Die 1938 erfolgte Schließung, Teilsprengung und der nachfolgende Abriss der Kirche St. Matthäus in München wurde mit dem Bau einer U-Bahn-Linie begründet, der sie im Weg sei, hatte aber neben wirtschaftlichen Interessen auch andere Hintergründe, die von der Verbesserung des Transportwesens bis hin zu ideologischen Motiven reichen. Fünfzehn Jahre später wurde ein Ersatzneubau vollendet.[41]

Kirchenschließungen

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Seit den 1980er Jahren ging die Zahl der Kirchenmitglieder in der Bundesrepublik Deutschland sowie der Deutschen Demokratischen Republik aus verschiedenen Ursachen zurück, auch die verbliebenen Kirchenmitglieder besuchten seltener die Gottesdienste. Nach dem Beitritt der Länder der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes änderte sich das nicht.

Der Rückgang der Mitgliederzahl hat auch organisatorische Folgen. Durch die Schaffung neuer Organisationsformen wie pastoralen Räumen werden Funktionen zusammengelegt und Personal- und Sachkosten gespart. Inzwischen sind zudem viele der in großer Zahl entstandenen und in Betonbauweise errichteten Kirchenbauten aus der Nachkriegszeit sanierungsbedürftig. Instandsetzungen sind meist kostenaufwendig, gleichzeitig fehlen die hierfür nötigen Finanzmittel bei nur noch geringer Nutzung des Kirchengebäudes.

Ebenfalls in den Kontext der Kirchenschließungen gehören Klosterkirchen. Fast alle Orden und Kongregationen erleben derzeit eine starke Überalterung durch das weitgehende Ausbleiben von Neueintritten. Somit mussten und müssen zahlreiche Klöster aufgegeben werden, einschließlich der zugehörigen Kirchen, die zuvor teilweise auch der Öffentlichkeit zugänglich waren.

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hat nach eigenen Angaben seit 1990 elf Kirchen aufgegeben, fünf davon in Thüringen.[42] Der Anteil einsturzgefährdeter, baupolizeilich gesperrter und damit unbenutzbarer Kirchen in der EKM liegt nach eigenen Angaben unter einem Prozent (also < 39).[43] In Niedersachsen wurden innerhalb der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2021 insgesamt 20 Kirchen und Kapellen entwidmet, was etwas mehr als ein Prozent der seitdem bestehenden 1395 Kirchen und 261 Kapellen bedeutete. Deutlich höher liegt im selben Bundesland die Prozentzahl in den katholischen Bistümern. Allein im Bistum Hildesheim wurden seit dem Jahr 2000 65 Kirchen profaniert, so dass nur noch 399 Kirchen bestehen blieben. Im Bistum Osnabrück reduzierte sich die Zahl im selben Zeitraum um 11 auf 294 Kirchen und im Offizialatsbezirk Oldenburg um 9 auf 39 Pfarrkirchen und 77 Filialkirchen.[44]

Deutschlandweit wurden nach Angaben der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zwischen 1990 und 2014 insgesamt 102 Gotteshäuser abgerissen. 262 weitere wurden in dieser Zeit verkauft.[45] Im gleichen Zeitraum gab es laut EKD 387 Kirchen-Neubauten und 160 -Zukäufe.[46]

In der katholischen Kirche sind laut Deutscher Bischofskonferenz seit Anfang des 20. Jahrhunderts bundesweit 366 Kirchen entwidmet worden[45]; davon wurden 84 bisherige Kirchen verkauft und 88 abgerissen.[46]

Vornehmlich in den von Schrumpfungsprozessen gezeichneten Gebieten in Ost- und Mitteldeutschland, aber auch in westdeutschen Regionen, wie z. B. im Ruhrgebiet, geben Diözesen, Landeskirchen oder einzelne Gemeinden Kirchengebäude auf, lassen sie entwidmen oder profanieren. Es ist eine gesellschaftliche Frage, wie viele bzw. welche Kirchen man als kulturelles Erbe rezipiert, zum Denkmal erklärt und für folgende Generationen erhält. Kirchen konkurrieren hier mit anderen alten Gebäuden, z. B. Industriedenkmälern. Seit Ende der 1990er Jahre reichen die finanziellen Mittel der Denkmalpflege nicht mehr aus, um sie vor dem Verfall zu bewahren. Die Profanierung von Sakralbauten, etwa zu Kulturkirchen, Konzertsälen, Museen, Bibliotheken oder durch Einbindung in den Wohnungsbau, ist deshalb eine Chance, städtebauliche Dominanten und gemeinschaftliche Bezugspunkte langfristig zu bewahren. Dies setzt allerdings voraus, dass für eine solche neue Funktion ein ausreichender Bedarf besteht; so sind etwa in Großstädten oftmals bereits genügend Räume für kulturelle Veranstaltungen vorhanden, in Gebieten mit Bevölkerungsrückgang wird kein zusätzlicher Wohnraum benötigt usw. Das Kirchengebäude als Ort der Gemeinde steht dabei in einem Spannungsverhältnis zwischen Veränderungswünschen der Kirche, Nachfrage für eine neue Nutzung und Erhaltungsansprüchen der Denkmalbehörde.

Während die Erhaltung mittelalterlicher oder barocker Kirchen sowie Bauten des Historismus in der Öffentlichkeit weitgehend akzeptiert ist, werden Bauten der Nachkriegszeit vielfach von der Allgemeinheit als nicht erhaltenswert angesehen, da sich mit dem Begriff des Denkmals landläufig ein hohes Alter verbindet und auch ihr künstlerischer Wert mitunter verneint wird. Häufig besteht bei Kirchenbauten in seinerzeit neu angelegten Stadtvierteln auch keine über Generationen gewachsene Verbindung der Bevölkerung mit „ihrer“ Kirche, wie es bei älteren Bauten in ländlichen Gemeinden der Fall ist. Da aber gerade Nachkriegsbauten häufig von Schließungen betroffen sind und kostspielige Sanierungen benötigen, ist es eine besondere Herausforderung für die Verantwortlichen, den Denkmalwert auch dieser Bauten zu vermitteln, da ansonsten ein ganzes Kapitel der Architekturgeschichte verloren gehen könnte.[47]

Selbst wo es gelingt, ein profaniertes Kirchengebäude durch Umnutzung zu erhalten, sind dafür in der Regel erhebliche Eingriffe in die Bausubstanz notwendig: Erfolgt beispielsweise der Einbau von Wohnungen oder Büroräumen, so geht durch die notwendigen Zwischendecken und -wände der ehemalige Innenraum meist weitgehend verloren. Hier stellt sich oftmals die Frage, inwieweit die Umnutzung überhaupt noch einen Erhalt des Gebäudes bewirkt hat oder ob sie im Ergebnis nicht fast schon einem Abbruch und einer Neubebauung des Grundstücks entspricht, insbesondere wenn auch Eingriffe ins Äußere des Gebäudes und erhebliche Veränderungen in der Umgebung (z. B. Errichtung weiterer Gebäude auf dem zu der ehemaligen Kirche gehörenden Außengelände) vorgenommen werden. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Umnutzung unter vorwiegend wirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgt und eine möglichst hohe Rendite erwirtschaftet werden muss.

Neben dem künstlerischen bzw. historischen Wert eines Kirchengebäudes spielt auch die Frage der Pietät eine Rolle. Zwar ist nach der Vorstellung der katholischen Kirche eine profanierte Kirche ein gewöhnliches Gebäude, das somit ohne Verstoß gegen Glaubensregeln für einen anderen Zweck verwendet werden kann; jedoch wird in den bischöflichen Dekreten über die Profanierung einer Kirche meist auch gefordert, dass das Gebäude einer „nicht unwürdigen Bestimmung“[48] zugeführt werden soll. Auch von den Gläubigen wird eine angemessene Weiterverwendung meist gewünscht, eine dem Charakter eines ehemaligen religiösen Ortes widersprechende Verwendung (z. B. als Nachtlokal) dagegen abgelehnt. Die praktische Umsetzung solcher Forderungen erscheint jedoch schwierig, da zwar bei einem Verkauf eine angemessene Lösung mit dem Käufer vereinbart werden kann, bei einem erneuten Eigentümerwechsel aber (außer der selten angewandten Form einer im Grundbuch eingetragenen Reallast[49]) wenig rechtliche Handhabe mehr besteht. Der Bonner Liturgiewissenschaftler Albert Gerhards weist darauf hin, auch den „immateriellen Wert“ anzuerkennen, den die Kirche für die am Ort ansässigen Menschen darstelle; er nennt Kirchen „identitätsstiftende Raummarken“, die nicht selten stadtteilprägend seien.[50]

Im weiteren Sinne betrifft dies auch die Ausstattung eines Kirchengebäudes, da geweihte Gegenstände oder Reliquien grundsätzlich entfernt werden müssen; es stellt sich dann jedoch die Frage nach einer angemessenen Aufbewahrung solcher Stücke. Die bischöflichen Dekrete nennen hier meist eine Verwendung im ursprünglichen Sinne an anderer Stelle; doch ist z. B. der Bedarf an Altären für andere Kirchengebäude in der Regel nur gering, zumal bei den wenigen noch entstehenden Kirchenneubauten meist auch eine zur Architektur passende Ausstattung neu entworfen und angefertigt wird. Auch eine Deponierung von Ausstattungsstücken in kirchlichen Museen ist, besonders bei großen und empfindlichen Objekten wie Bleiglasfenstern, nicht nur kostenaufwendig (Dokumentation, sachgerechter Ausbau, dauerhafte und sichere Verpackung, Transport usw.), sondern verursacht in den meist ohnehin bereits gefüllten Museumsdepots erhebliche Platzprobleme. Das Bistum Münster beispielsweise benötigte im Jahre 2020 fünf Depots zur Lagerung des Inventars geschlossener Kirchen.[51] Ein Verkauf über den Kunsthandel erscheint unter den angesprochenen Pietätsaspekten problematisch, zumal auch keine große Nachfrage nach sakraler Kunst der Nachkriegsmoderne besteht. Man wird auch entscheiden müssen, welche Objekte aufgrund ihrer Qualität ohnehin nicht veräußert werden sollten, sondern als bedeutende Zeugnisse ihrer Epoche aufbewahrt werden müssten. In einigen Fällen werden Ausstattungsstücke exportiert und an ausländische Gemeinden abgegeben, wobei auch hier die vorgenannte Frage zu stellen ist. Es gibt Firmen, die auf den Verkauf von gebrauchten Kirchenorgeln spezialisiert sind;[50] da diese Instrumente auch im profanen Bereich Verwendung finden können, sind sie allerdings nur bedingt mit ausschließlich sakralen Objekten vergleichbar.

Auflistungen geschlossener Kirchen

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Vorbemerkung

Aus kirchlicher Sicht hat die Nachnutzung einer Kirche Priorität. Dabei wird eine katholische Kirche profaniert, eine evangelische Kirche entwidmet, sodass das Gebäude danach nicht mehr als Gotteshaus gilt.

  • Göttingen, Baptistenkirche: 1902–1906 erbaut, 1984 geschlossen (Grund: Neubau der Kirche auf einem gegenüberliegenden Grundstück), Umbau zum Kino.[52]

Evangelische Kirche in Deutschland

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Evangelisch-methodistische Kirche

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Katholisch-apostolische Gemeinden

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  • Werben (Spreewald), Kapelle: 1893/94 erbaut von der Gemeinde, 2. September 1894 eröffnet, 18. Dezember 1994 letzter Gottesdienst, 1995 an einen privaten Erwerber verkauft und zu einem Wohnhaus umgebaut[60]

Neuapostolische Kirche

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Römisch-katholische Kirche

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Kirchen außerhalb Deutschlands

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  • Härkingen: Römisch-katholische Pfarrkirche St. Johann der Täufer, 1754 erbaut, profaniert, Nachnutzung vom Verein Alte Kirche Härkingen für Veranstaltungen[61]

Vereinigtes Königreich

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  • Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier. Hrsg. Andreas Berkner und Kulturstiftung Hohenmölsen. Beucha/Markkleeberg 2022, ISBN 978-3-86729-266-5 (528 Seiten).
  • Jürgen Willinghöfer (Hrsg. im Auftrag der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und des EKD-Instituts für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart an der Philipps-Universität Marburg und in Kooperation mit der IBA Thüringen): Ein neuer Typus Kirche. Hybride öffentliche Räume. jovis Verlag, 2021, ISBN 978-3-86859-699-1.
  • Francis Meslet: Verlassene Kirchen. Kultstätten im Verfall. Jonglez Verlag, Versailles 2020, ISBN 978-2-36195-444-4.
  • Hubertus Halbfas: Die Zukunft unserer Kirchengebäude, Problemlage und Lösungswege. Patmos, Ostfildern 2019, ISBN 978-3-8436-1112-1.
  • Christian Thiele (dpa): Abriss der Kirche – und nun? Evangelische Gemeinde in Neustadt am Rennsteig sammelt Ideen für einen besonderen Erinnerungsort. Leipziger Volkszeitung, 28. Dezember 2016, S. 4.
  • René Hartmann, Tino Mager, Stefan Krämer: Kirchengebäude und ihre Zukunft Sanierung – Umbau – Umnutzung. Wüstenrot Stiftung, Ludwigsburg 2016.
  • Martin Bredenbeck: Die Zukunft von Sakralbauten im Rheinland (Bild – Raum – Feier 10). Regensburg 2015 (zugl. Diss., Bonn, 2012).
  • Johanna Anders: Neue Kirchen in der Diaspora. Eine Studie zu den Kirchenneubauten nach 1945 im nordhessischen Teil des Bistums Fulda. Kassel 2014 (zugl. Diss., Kassel, 2012; mit einem Katalog dieser Kirchen, auch der davon profanierten/umgenutzten).
  • Henriette von Preuschen: Der Griff nach den Kirchen – Ideologischer und denkmalpflegerischer Umgang mit kriegszerstörten Kirchenbauten in der DDR. Werner-Verlag, Worms 2011, ISBN 978-3-88462-315-2 (258 S., zugleich Hochschulschrift/Dissertation, Technische Universität Cottbus, 2010; darin beispielhafte Analyse zu den Städten Ost-Berlin, Potsdam, Magdeburg, Dresden und Leipzig).
  • Jörg Beste: Modellvorhaben Kirchenumnutzungen. Hrsg.: Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2010 (81 S., baukultur.nrw [PDF; 3,0 MB]).
  • Karl Schneider: Die Glocken von Werbelin und Buschenau – Verlorene und zu bewahrende Kirchen zwischen Leipzig und Delitzsch. Hrsg.: Pro Leipzig e.V. Leipzig 2010, ISBN 978-3-936508-53-6.
  • Godehard Hoffmann: Moderner Kirchenbau und Denkmalschutz – Ein Arbeitsbericht. In: Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege 40/41, Worms 2009, S. 17–30.
  • Geschichtswerkstatt Oberhausen e. V. (Hrsg.): Zwischen Himmel und Erde – Kirchensterben kann neue Möglichkeiten eröffnen. In: Schichtwechsel. Journal für die Geschichte Oberhausens. Ausgabe Mai / Oktober 2008, S. 26 f.
  • Rainer Fisch: Umnutzung von Kirchengebäuden in Deutschland. Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Monumente Publikationen 2008, ISBN 978-3-936942-95-8.[64]
  • Eva Marin (Hrsg.): Converted Churches. Tectum Publishers, Antwerpen 2007, ISBN 978-90-76886-44-2 (Umgewidmete Kirchen in Europa und USA. Mit zahlreichen Abbildungen des Zustandes nach dem Umbau und Architekturgrundrissen der neuen Nutzung. Text: englisch, französisch, niederländisch).
  • Patrick Nitsch: Die Politiken der evangelischen und der römisch-katholischen Kirche zum Nutzungswandel von Kirchengebäuden in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Situation in Berlin. Diplomarbeit im Studiengang Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Sozialwissenschaften, 21. Dezember 2005.
  • Georg Diederich: Aus den Augen, aus dem Sinn. Die Zerstörung der Rostocker Christuskirche 1971. Mit Dokumenten. Herausgegeben vom Heinrich-Theissing-Institut, Schwerin. Edition Temmen, Bremen 1997, ISBN 3-86108-703-0 (240 Seiten).
  • Gotteshäuser zu verkaufen – Kirchenschließungen zwischen Verlust und Chance. Dokumentation der Volkskundlichen Kommission für Westfalen und des LWL-Medienzentrum für Westfalen, Deutschland 2011, circa 47 Min., ISBN 978-3-939974-18-5 (DVD mit ROM-Teil)

Einzelnachweise

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  1. Vgl. etwa Geschichte des Christentums. Bd. 4: Bischöfe, Mönche und Kaiser (642-1054). Hrsg. von G. Dagron/P. Riché/A. Vauchez. Dt. Ausgabe hrsg. von Egon Boshof. Freiburg u. a. 1994, S. 395f. und S. 430.
  2. Zur „Sicht der Besiegten“: Kennedy, The Great Arab Conquests, S. 344ff.
  3. Siehe auch Liste von in Moscheen umgewidmeten Kirchengebäuden und Heiligtümern. Umgekehrt wurden aber später auch Moscheen in Kirchen verwandelt. Etwa die Mezquita-Catedral de Córdoba.
  4. Vgl. Carl Christian Lebrecht Franke: Geschichte der Hallischen Reformation, Halle 1841, S. 226–231.
  5. Vgl. Cyriakus Spangenberg: Mansfeldische Chronica: St. Vitus und St. Nikolaus wurden geschlossen. St. Vitus war bis dahin die Stadtkirche, diese wurde nun von der Kapelle St. Marien abgelöst.
  6. Vgl. Renate Baumgärtel-Fleischmann: Bamberg wird bayerisch. Die Säkularisation des Hochstifts Bamberg 1802/03, Bamberg 2003.
  7. Karl-Hermann Völker: Schlachtfeld und Lazarett. Im Siebenjährigen Krieg wäre das gotische Gotteshaus fast zerstört worden, in: Hessische/Niedersächsische Allgemeine am 25. Februar 2011, abgerufen am 28. September 2016.
  8. Beispielsweise von der Kirche Bartow im Jahr 1726 oder der Stadtkirche „Zur Gotteshilfe“ in Waltershausen.
  9. Werner Gottschalk: Halle im Jahr der Völkerschlacht 1813 (2. Teil), in: Ekkehard N.F. 13 (2006) 2, S. 33–50, hier S. 36–39.
  10. Da solche Bilder oft nur temporär im Internet verfügbar sind, sei nur auf das Bild aus Montcornet (Memento des Originals vom 28. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gettyimages.de verwiesen. Ein Bild mit Bericht gibt es von der Lukaskirche in Frankfurt-Sachsenhausen von der Frankfurter Rundschau: Die Kirche als Feldlazarett – Frankfurt, anno 1916 (Memento vom 28. September 2016 im Internet Archive).
  11. a b c d e Hans-Dieter Döpmann: Stalin und die Russische Orthodoxe Kirche. Hrsg.: Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (= Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung). 2003, ISSN 0944-629X, S. 113–130 (kommunismusgeschichte.de [PDF; 193 kB]).
  12. «Безбожная пятилетка»: как советская пропаганда боролась с религией. In: rbc.ru. RBK, 15. Mai 2017, abgerufen am 17. Mai 2022 (russisch, mit Abbildungen antireligiöser Plakate).
  13. Сергей Львович Фирсов: Была ли безбожная пятилетка? In: ng.ru. RBK, 30. Oktober 2020, abgerufen am 17. Mai 2022 (russisch, stellt dar, dass dieser Plan zwar vom Staat unterstützt, aber formal nie beschlossen oder öffentlich propagiert wurde – er konnte lediglich rekonstruiert werden).
  14. Безбожная пятилетка. In: pravenc.ru. 21. März 2009, abgerufen am 15. Mai 2022.
  15. Auch die Gebäude anderer Religionsgemeinschaften, etwa die Synagogen, wurden geschlossen. Siehe die Liste von Sakralbauten in Mariupol. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg konnte sich wieder eine russisch-orthodoxe Gemeinde formieren, die aber bis zur Perestroika die einzige blieb und ihren Gottesdienst lediglich in einem umgebauten Wohnhaus in der Peripherie Mariupols abhalten konnte. Siehe St.-Nikolaus-Kathedrale (Mariupol) #Geschichte.
  16. Ein typisches Beispiel ist die Himmelfahrtskirche (Lukjaniwka) in der Ukraine.
  17. Stefan Kaempf: Die Schwimmbadkirche in St. Petersburg. Deutsche Welle, 6. August 2013, abgerufen am 28. September 2016.
  18. Michael Falgowki: Land will Stephanuskirche verkaufen. In: Mitteldeutsche Zeitung, 11. Januar 2016, abgerufen am 17. Mai 2022.
  19. Architekturbüro Hose: Projekt Jugendkulturelles Zentrum in der Kilianikirche Mühlhausen. In: architekten-thueringen.de. Architektenkammer Thüringen, 1. Oktober 2010, abgerufen am 17. Mai 2022.
  20. „Die Zahl ist unsicher und gewiss zu niedrig. Viele Kirchenzerstörungen in kleinen Städten und Dörfern sind nicht bekannt“, so Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk, zitiert nach Christoph Richter: Kirchenabrisse in der DDR: „Das Ding muss weg“. Deutschlandfunk, 2. Dezember 2020, abgerufen am 15. Juli 2023.
  21. Steffen Zimmermann: In der DDR wurden mindestens 60 Kirchen aus ideologischen Gründen zerstört: Wie die SED den Glauben aus den Herzen der Menschen sprengen wollte. katholisch.de, 16. Juni 2024, abgerufen am 21. August 2024.
  22. Am 22. April 1949 beschloss unter Leitung von Walter Ulbricht das Kleine Sekretariat, das spätere Sekretariat des Zentralkomitees der SED die Sprengung des Bismarckturms auf dem Ettersberg bei Weimar; von diesem Beschluss wurde die Stadt Weimar nicht informiert. Am 11. Mai 1949 wurde der Turm heimlich gesprengt.
  23. Christoph D. Richter: Vor 70 Jahren entstand Eisenhüttenstadt – Politisches Projekt mit ideologischem Anspruch. In: deutschlandfunk.de. 23. September 2020, abgerufen am 17. Februar 2024.
  24. Kirchensprengung und -abriss in der Deutschen Demokratischen Republik. Abgerufen am 25. Oktober 2021.
  25. Henriette von Preuschen: Der Griff nach den Kirchen – Ideologischer und denkmalpflegerischer Umgang mit kriegszerstörten Kirchenbauten in der DDR. Werner-Verlag, Worms 2011, ISBN 978-3-88462-315-2 (258 S., zugleich Hochschulschrift/Dissertation, Technische Universität Cottbus, 2010).
  26. Johannes Killyen: „Ausdruck kirchenfeindlicher SED-Politik“ – Glaube: Andacht: Sprengung der Jakobuskirche Dessau vor 40 Jahren. Evangelische Landeskirche Anhalts, 18. Oktober 2017, abgerufen am 24. April 2022.
  27. Steffen Zimmermann: In der DDR wurden mindestens 60 Kirchen aus ideologischen Gründen zerstört: Wie die SED den Glauben aus den Herzen der Menschen sprengen wollte auf katholisch.de, abgerufen am 21. August 2024
  28. Chronologie der gesprengten und abgerissenen Kirchen in der SBZ und der DDR. Abgerufen am 6. Dezember 2021.
  29. https://www.potsdam-wiki.de/index.php/Bethlehemkirche, abgerufen am 7. Dezember 2021
  30. Georg Diederich: Aus den Augen, aus dem Sinn. Die Zerstörung der Rostocker Christuskirche 1971. Mit Dokumenten. Herausgegeben vom Heinrich-Theissing-Institut, Schwerin. Edition Temmen, Bremen 1997, ISBN 3-86108-703-0.
  31. Energiepolitik 20 Jahre nach Tschernobyl. Dokumentation der Tagung „Tschernobyl 1986–2006: Erfahrungen für die Zukunft“ (Memento vom 17. April 2018 im Internet Archive). Internetseite des Bundesumweltministeriums, S. 218. Abgerufen am 21. Juni 2017.
  32. Beim Regionalen Planungsverband Leipzig-Westsachsen wird unter der Leitung von Andreas Berkner das Forschungsgebiet der Kirchengüter im Exil erschlossen. Quelle: Andreas Berkner: Kirchengüter aus verlorenen Sakralbauten – Eine Bestandsaufnahme für das Mitteldeutsche Braunkohlerevier (Teil 1), PDF, Druckseiten 26–30, abgerufen am 3. August 2024.
  33. Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier. Hrsg. Andreas Berkner und Kulturstiftung Hohenmölsen. Beucha/Markkleeberg 2022, ISBN 978-3-86729-266-5, S. 68–69.
  34. Verlorene Kirchen. In: kirche-im-leipziger-land.de. Abgerufen am 31. Dezember 2021.
  35. Andreas Berkner: Kirchengüter aus verlorenen Sakralbauten – Eine Bestandsaufnahme für das Mitteldeutsche Braunkohlerevier (Teil 1), PDF, Druckseiten 26–30, abgerufen am 3. August 2024
  36. Andreas Berkner: Kirchengüter aus verlorenen Sakralbauten – Eine Bestandsaufnahme für das Mitteldeutsche Braunkohlerevier (Teil 2), PDF, Druckseiten 20–24, abgerufen am 27. Oktober 2024
  37. Die Werbelinseite. Abgerufen am 28. Mai 2022.
  38. a b Lothar Eißmann, Frank W. Junge: Das Mitteldeutsche Seenland. Vom Wandel einer Landschaft. Der Westen. Sax Verlag, Markkleeberg 2019, ISBN 978-3-86729-184-2.Leseprobe aus dem Buch (PDF; 6,8 MB), sax-verlag.de, mit dem Kapitel „Verlorene Orte / Umsiedlungen“ (Seite 18–19, PDF-Seite 12–13)
  39. Anne Schneemelcher: 50 Jahre Neu Königsaue: Ort der Kindheit ausgelöscht. In: mz.de. Mitteldeutsche Zeitung, 6. Februar 2015, abgerufen am 26. Juni 2022.
  40. Boje auf dem Concordia-See – Markierung des Standortes der einstigen Kirche von Alt-Nachterstedt. In: harzlife.de. Abgerufen am 26. Juni 2022.
  41. St. Matthäus in München. Die Kirche, die Hitler im Wege stand. In: br.de. Bayerischer Rundfunk, 7. Juni 2013, abgerufen am 26. Juni 2022.
  42. Die EKM hat im Jahr 2021 auf ihrem Territorium 3.890 Kirchen, davon 1.887 in Thüringen. 99 Prozent sind denkmalgeschützt, für jedes zweite Gotteshaus besteht Sanierungsbedarf an Dächern, Fassaden und Türmen. Für 5 Prozent wurden Hausschwamm und/oder dringender Handlungsbedarf angezeigt. – Quelle: Thüringische Landeszeitung, 21. Juni 2021, Druckausgabe, S. 2.
  43. Friederike Spengler: Pröpstin: „Uns sind Menschen wichtiger als Steine“. In: Glaube und Heimat Nr. 26/2021, 27. Juni 2021, S. 3.
  44. Kirche. Abschied von Kirchengebäuden: Mehr Entwidmungen. In: zeit.de. 2. Mai 2021, abgerufen am 12. November 2023.
  45. a b dpa: Kirche: Denkmal soll an abgerissene Kirche erinnern. In: Focus Online. 27. Dezember 2016, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  46. a b Christian Thiele: Abriss der Kirche – und nun? Evangelische Gemeinde in Neustadt am Rennsteig sammelt Ideen für einen besonderen Erinnerungsort. dpa-Bericht in der Leipziger Volkszeitung, 28. Dezember 2016, S. 4.
  47. Zur Umnutzung kirchlicher Denkmale (Memento vom 4. Januar 2015 im Internet Archive) Website Denkmal-Debatten
  48. https://web.archive.org/web/20180805021704/https://www.bistum-trier.de/no_cache/bistum-bischof/bistumsverwaltung/kirchliches-amtsblatt/details/amtsblatt/dekret-ueber-die-profanierung-der-kapelle-st-martin-in-remagen/
  49. Siehe z. B. Punkte 6 und 9 dieses Grundbuchsauszuges für die Reallast der Aufrechterhaltung des Kirchenbetriebes bei einer an einen privaten Eigentümer verkauften Kirche
  50. a b Tobias Glenz: Kirchenabrisse: „Wir stehen erst am Anfang.“ Theologe Gerhards warnt vor drastischer Entwicklung. In katholisch.de, 7. Oktober 2017.
  51. Ann-Christin Ladermann: Lagerhallen voller Geschichte, 10. März 2020, abgerufen am 21. März 2020.
  52. In der Baptistenkirche entstehen Kino, Café und Wohnungen. goettinger-tageblatt.de, 9. November 2018, abgerufen am 8. März 2019.
  53. Petra Spangenberg: Schlussfeier für Ellener Brok. In: weser-kurier.de. 14. Februar 2021, abgerufen am 6. März 2024.
  54. http://www.monumente-online.de/11/03/leitartikel/Kirchenumnutzung.php
  55. http://www.myheimat.de/stadtallendorf/kultur/die-evangelische-herrenwaldkirche-in-stadtallendorf-wurde-am-31122013-entwidmet-03032009-m3222131,2620914.html
  56. Archivierte Kopie (Memento vom 2. Februar 2015 im Internet Archive)
  57. https://www.tu-chemnitz.de/advent/2008/20/
  58. Martin Kistner: Pauluskirche in Pfeffingen – Ein Trauerhaus für tote Tiere. Schwarzwälder Bote, 2. August 2023, abgerufen am 6. August 2023.
  59. https://web.archive.org/web/20150201191242/http://www.freiepresse.de/LOKALES/ERZGEBIRGE/ANNABERG/Abrissbagger-tilgt-Friedenskirche-aus-dem-Thumer-Stadtbild-artikel9035879.php
  60. Zur Geschichte der katholisch-apostolischen Gemeinde in Werben. lewerentz.de, abgerufen am 26. Januar 2022.
  61. Räumlichkeiten. Verein Alte Kirche Härkingen, abgerufen am 20. März 2023.
  62. Alexandra Frank: Keltische Traditionen in voller Pracht. In: Braunschweiger Zeitung, 31. Juli 2021.
  63. Rüdiger Wala: Angemerkt. In: Tag des Herrn, 38/2019, 22. September 2019.
  64. Umnutzung von Kirchengebäuden. (Memento des Originals vom 22. Februar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.monumente-shop.de monumente-shop.de, abgerufen am 21. Februar 2019.