Kokain

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Strukturformel
Strukturformel von Kokain
Allgemeines
Name Kokain
Andere Namen
  • Cocain
  • Methyl(1R,2R,3S,5S)-3-(benzoyloxy)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan-2-carboxylat (IUPAC)
  • Ecgonylbenzoat
Summenformel C17H21NO4
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 5760
DrugBank DB00907
Wikidata Q41576
Arzneistoffangaben
ATC-Code
Wirkstoffklasse

ZNS-Stimulans

Eigenschaften
Molare Masse 303,36 g·mol−1
Schmelzpunkt
Löslichkeit
Brechungsindex

1,5022 (Base, 98 °C)[4]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[5]

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​311​‐​317​‐​319​‐​331
P: 261​‐​280​‐​301+310​‐​305+351+338​‐​311[5]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Kokain (auch Cocain) ist ein starkes Stimulans und Arzneimittel.[8] Es findet weltweit Anwendung als Rauschdroge mit hohem psychischen, aber keinem physischen[1] Abhängigkeitspotenzial. Chemisch-strukturell gehört es zu den Tropan-Alkaloiden und ist ein Derivat von Ecgonin. Verwendet wird oft das – im Gegensatz zur wenig wasserlöslichen freien Base[2] – besser lösliche Hydrochlorid.[3]

Geschichte

Die ersten Cocasträucher kamen 1750 aus Südamerika nach Europa. Im Winter 1859/60 isolierte Albert Niemann im Laboratorium von Friedrich Wöhler in Göttingen die aktiven Komponenten des Cocastrauches. Er gab dem Alkaloid den Namen Kokain.[9] Es ist allerdings umstritten, ob Niemann tatsächlich als Erstem die Isolierung von Kokain gelungen ist. Diese Leistung wird auch dem deutschen Chemiker Friedrich Gaedcke zugeschrieben, der schon 1855 einen Stoff, den er Erythroxylin nannte, aus dem Cocastrauch isoliert haben soll.[10] Auch dem an der Universität Pavia lehrenden Neurologen und Pathologen Paolo Mantegazza soll dies bereits im Jahre 1858 (nach anderen Quellen im Jahr 1859) gelungen sein.[11]

Ab 1879 wurde Kokain verwendet, um Morphinabhängigkeit zu behandeln, so im Sanatorium Bellevue unter Robert Binswanger.[12] Im selben Jahr entdeckte Vassili von Anrep (1852–1927) an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg die schmerzstillende Wirkung des Kokains.[10][13] Um 1884 kam es als lokales Anästhetikum in Deutschland in klinischen Gebrauch, ungefähr zur selben Zeit, als Sigmund Freud über dessen Wirkungen in seinem Werk Über Coca schrieb:

„Die psychische Wirkung des Cocainum mur. in Dosen von 0,05 bis 0,10 Gramm besteht in einer Aufheiterung und anhaltenden Euphorie, die sich von der normalen Euphorie des gesunden Menschen in gar nichts unterscheidet. Es fehlt gänzlich das Alterationsgefühl, das die Aufheiterung durch Alkohol begleitet, es fehlt auch der für die Alkoholwirkung charakteristische Drang zur sofortigen Betätigung. Man fühlt eine Zunahme der Selbstbeherrschung, fühlt sich lebenskräftiger und arbeitsfähiger; aber wenn man arbeitet, vermisst man auch die durch Alkohol, Tee oder Kaffee hervorgerufene edle Excitation und Steigerung der geistigen Kräfte. Man ist eben einfach normal und hat bald Mühe, sich zu glauben, dass man unter irgend welcher Einwirkung steht.“[14]

Der Augenarzt Carl Koller nutzte um das Jahr 1884 die lokalanästhetische Wirkung in der Augenheilkunde.[15] Koller gilt damit als Begründer der Lokalanästhesie an den Augen.

Die Fachpresse vermeldete in der Zeit laufend neue Therapieanwendungen für Kokain, so etwa der Lancet 1885: Das Mittel sei von einem renommierten Arzt des Westminister Hospital erfolgreich gegen seinen Heuschnupfen eingesetzt worden. Das Bellevue Hospital Medical College habe gute Erfahrung bei der Therapie von spastischem Asthma durch direktes Einbringen des Kokains in die Nase gemacht.[16] Etwas später im selben Jahr titelte die New York Times erstmals Kritisches über Kokain: Poisoned by Cocaine. der amerikanische Chemiker Robert Ogden Doremus berichtete am 18. November 1885 der Medico-Legal Society von einer Frau, die Kokain gegen Zahnschmerzen eingesetzt habe und daran verstorben sei. Sein Kollege Holcourt riet, das Kokain in den Drug Stores eindeutig als Gift zu kennzeichnen. Außerdem war bei der Veranstaltung von einer an einer Überdosis „innerhalb von 12 Minuten verstorbenen“ Katze die Rede.[17]

Im Jahr 1898 beschrieb der spätere Nobelpreisträger Richard Willstätter während seiner Doktorarbeit an der Universität München erstmals die Molekularstruktur von Kokain (wie auch von Atropin).[18] 1923 erfolgte die Synthese der Reinsubstanz Kokain durch R. Willstätter, D. Wolfes und H. Mäder.[19]

Die erste Rezeptur des Erfrischungsgetränks Coca-Cola enthielt bis 1906 einen Extrakt aus Cocablättern (und erhielt so seinen Namen), sodass ein Liter Coca-Cola rund 250 Milligramm Kokain enthielt.[20] Auch heute enthält Coca-Cola noch – allerdings nichtalkaloide – Inhaltsstoffe der Cocablätter. Auch sonst war Kokaingebrauch im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts in Europa weit verbreitet und legal. Die Gefährlichkeit der Substanz wurde nur allmählich erkannt.

Vorkommen und Gewinnung

Kokapflanze bei La Cumbre, Kolumbien Erythroxylum coca
Luftaufnahme eines Kokainlabors im brasilianischen Amazonasgebiet

Der Gehalt an Alkaloiden im Cocastrauch (bot. Erythroxylum coca Lam.) beträgt 0,5 bis 1 %.[21] Hauptbestandteil ist dabei das (–)-Kokain. Kokain ist der Methylester des linksdrehenden Benzoylecgonins. Daneben sind Cinnamylcocain, Benzoylecgonin, Truxilline sowie Tropacain als Nebenalkaloide enthalten.[22]

Die Cocapflanze als Quelle des Kokains wird in Südamerika (Bolivien, Peru und Kolumbien) in einer Höhe zwischen 600 und 1.000 m angebaut. Man unterscheidet die Herkunftspflanzen wie folgt:

  • Bolivianisches bzw. Huanuco-Coca: E. coca var. coca
  • Amazonas-Coca: E. coca var. ipadu
  • Kolumbianischer Coca: E. novogratense var. novogratense
  • Trujillo-Coca: E. novogratense var. truxillense

Zur Kokaingewinnung unter Laborbedingungen werden die Blätter des Cocastrauchs zerkleinert und eingeweicht. Die Alkaloide werden mit Lösungsmitteln extrahiert und der Auszug verseift (Esterspaltung). Die Ecgonine werden dann mit Benzoylchlorid und Methanol zum Kokain verestert. Auf diese Weise werden auch andere enthaltene Alkaloide in Kokain umgewandelt. Die Ausbeute erhöht sich damit um ein Vielfaches.[22]

Die Extraktion des Kokains wird meist vor Ort als Säure/Base-Extraktion in Plastiktonnen, Badewannen oder ausgehobenen Erdlöchern durchgeführt. Dabei werden technische Chemikalien (Kerosin, Batteriesäure) mit gesundheitlich bedenklichen Reinheitsgraden verwendet, was mit ein Grund für die vielfältigen Verunreinigungen des illegalen Kokains ist. Die Extraktionsmittel umfassen unter anderem: Calciumoxid, Calciumhydroxid, Ammoniak, Kerosin, Salzsäure, Schwefelsäure und Aceton.[22][23][24][25] Die dabei entstehende Cocapaste hat einen Wirkstoffgehalt von 60 bis 80 %.[21] Um Cinnamoylkokain und andere Verunreinigungen abzutrennen, wird die in Schwefelsäure gelöste Cocapaste mit Kaliumpermanganat versetzt.[26]

Pharmakologie

Kokain-Hydrochlorid für die medizinische Verwendung.

Kokain ist ein Wiederaufnahmehemmer an Dopamin-, Noradrenalin- und Serotonin-Rezeptoren. Es verhindert den Transport und somit die Wiederaufnahme dieser Neurotransmitter in die präsynaptische Zelle, was eine Erhöhung der Transmitterkonzentration im synaptischen Spalt und damit ein erhöhtes Signalaufkommen am Rezeptor zur Folge hat und unter anderem zu einer Erhöhung des Sympathikotonus führt. Bei höherer Dosierung können Symptome wie Nervosität, Angstzustände und paranoide Stimmungen auftreten. Die Dauer des Rausches ist von der Konsumform und der psychischen Konstitution sowie der eingenommenen Menge und Dauer abhängig.

Wirkung im Zentralnervensystem

Kokain bewirkt im Zentralnervensystem eine Stimmungsaufhellung, Euphorie, ein Gefühl gesteigerter Leistungsfähigkeit und Aktivität sowie das Verschwinden von Hunger- und Müdigkeitsgefühlen.

Wirkung an peripheren Nerven

Kokain ist das älteste bekannte Lokalanästhetikum. Wegen seines Abhängigkeitspotentials, der rechtlichen Rahmenbedingungen und der Toxizität wird es inzwischen so gut wie nicht mehr eingesetzt. Kokain diente aber als Leitsubstanz für viele synthetische Lokalanästhetika wie z. B. Lidocain, Benzocain oder Scandicain. Der Einsatz von Kokain für Eingriffe am Kopf ist nach der deutschen Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung weiterhin zulässig.

Analytik

Die zuverlässige qualitative und quantitative Bestimmung in Haar-, Harn- oder Blutproben gelingt nach angemessener Probenvorbereitung durch chromatographische Verfahren meist in der Kopplung mit der Massenspektrometrie.[29][30] In aktuellen Untersuchungen wird versucht, den Konsum von Kokain durch die Bestimmung in kommunalen Abwässern einzuschätzen.[31]

Konsumformen

Der Wirkstoff Kokain kann über unterschiedliche Wege in mehreren Formen konsumiert werden. Diese unterschiedlichen Kokainverabreichungsweisen unterscheiden sich in der Zeit bis zum Wirkungseintritt, der Dauer des Rauschgefühls, der mittleren akuten Dosis, der Wirkstoffhöchstwerte im Plasma, dem Wirkstoffgehalt im konsumierten Material und der Bioverfügbarkeit.

Kokain-Hydrochlorid kann peroral, intranasal (Schnupfen, „Ziehen“) oder intravenös konsumiert werden. Cocapaste, die freie Base des Kokains (Freebase) und Crack werden geraucht.

Gerauchtes Kokain wirkt innerhalb von 8–10 Sekunden für 5–10 Minuten und bewirkt eine deutlich höhere Wirkstoffkonzentration als andere Konsumformen. Bei intravenösem Konsum liegen 30–45 Sekunden zwischen Aufnahme und Wirkungseintritt, die Wirkung hält 10–20 Minuten. Der orale oder intranasale Konsum wirkt deutlich schwächer, dafür aber 30–45 Minuten lang. Der Wirkungseintritt erfolgt beim oralen Konsum nach 10–30 Minuten, intranasal nach 2–3 Minuten.[28]

Cocablätter werden in Ländern wie Peru oder Kolumbien gekaut und außerdem traditionell zu einem Tee gekocht, dem eine gesundheitsfördernde Wirkung in vielfältigen Bereichen zugeschrieben wird. Die dadurch aufgenommenen Mengen führen nicht zu dem „Kick“, der beim Kokainmissbrauch entsteht. Die Einfuhr von Coca-Tee nach Deutschland ist illegal, da dies einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz darstellt.[32]

Risiken

Nebenwirkungen

Vergleich der Schadenspotenziale geläufiger psychotroper Substanzen und Kokain in Großbritannien (nach David Nutt, 2010).[33]

Kokain bewirkt eine Erhöhung der Atem- bzw. der Pulsfrequenz, evtl. Atemunregelmäßigkeiten (Cheyne-Stokes-Atmung) und gleichzeitig eine Verengung der Blutgefäße und damit eine Erhöhung des Blutdruckes. Dies kann u. a. Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzanfall zur Folge haben. Beim Rauchkonsum erhöht sich zudem das Risiko eines Hirninfarkts, da durch den erhöhten Blutdruck und die Verengung der Blutgefäße das Platzen einer Arterie im Gehirn wahrscheinlicher wird.

Durch die Störung der Gefühle für Hunger, Durst, Schlaf und Wachen kann es zu starken Mangelerscheinungen in diesem Bereich kommen; auch das Furchtempfinden kann gestört werden. Regelmäßiger Konsum kann die Körperreserven ausbeuten. Massiver Schlafentzug aufgrund von Kokainkonsum kann zu paranoiden Halluzinationen, Verfolgungsängsten, zeitlicher und örtlicher Desorientierung, gesteigerter Nervosität und Aggressivität führen.

Beim Rauchkonsum von Kokain werden Schleimhäute, Lippe, Mundhöhle und Bronchien geschädigt. Bei chronischem Konsum durch die Nase kann es zur Schädigung der Nasenscheidewand kommen und sogar zu deren Durchlöcherung.[34][35]

Nach dem Ausklingen der Wirkung kommt es häufig zu depressionsartigen Zuständen („Crash“). Bei intensiven Konsumformen kann dies zu einem starken Drang zu einem sofortigen weiteren Konsum führen.

Die eigentliche Gefahr beim Rauchkonsum liegt in der Überdosierung. Die Dosierung ist ungleich schwieriger zu kontrollieren als beim Schnupfen oder Spritzen von Kokain in seiner ursprünglichen Form. Beim Schnupfen von Kokain beträgt die lebensbedrohliche Dosis 1,2 bis 1,4 Gramm, beim Spritzen von Kokain zwischen 0,75 und 0,8 Gramm. Beim Konsum von Freebase bzw. Crack ist die lebensbedrohliche Dosis variabel und unberechenbar, die Gefahr der Überdosierung ist wegen der schnellen Aufnahme des hochkonzentrierten und in der Regel reinen Stoffes besonders hoch.

Von einer Überdosierung kann dann gesprochen werden, wenn der Drogenkonsument keine positive Wirkung mehr spürt, erste sichtbare Hinweise sind erweiterte Pupillen, leichte Krämpfe, Koordinationsstörungen, massiv erhöhte Körpertemperatur und Händezittern. Weitere Hinweise sind erhöhte Ängstlichkeit, Angetriebensein, Paranoia, Aggressivität, Halluzinationen, Übelkeit, Erbrechen, Herzrhythmusstörungen.

Als erster Schritt in einem Kokain-Notfall ist es wichtig, eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, um herauszufinden, auf welche Weise welche Substanz eingenommen wurde. Atmung, Puls und wenn möglich Blutdruck lassen sich in der beruhigten Situation dann kontrollieren. Sehr unruhige Drogenkonsumenten oder solche mit sehr starken Angstsymptomen können mit Valium behandelt werden, bei Atmungsproblemen (Cheyne-Stokes-Atmung) muss der Drogenkonsument wenn möglich mit Sauerstoff beatmet werden. Siehe auch: Absatz Behandlung

Gefahren für Schwangere

Bei Schwangeren erhöht sich aufgrund des höheren Blutdruckes und der Verengung der Gefäße die Gefahr der frühzeitigen Ablösung der Plazenta vom Uterus und damit die einer Früh- bzw. Fehlgeburt. Durch die eingeschränkte Durchblutung infolge der Gefäßverengung kann der Fötus zudem Sauerstoffmangel erleiden.

Mögliche Schäden des Ungeborenen durch Kokainkonsum der Mutter: Defekte des Zentralnervensystems, Herzfehler wie Herzrhythmusstörungen, Gefäßverengungen sowie Fehlbildungen im Bereich des Urogenitaltrakts (Nieren, Harnableitungen, Geschlechtsorgane), Hirnzysten und Hirnblutungen nach der Geburt, Fehlbildungen durch Gefäßverengungen. Nach der Geburt können Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern auftreten, der Kopfumfang kann geringer sein als durchschnittlich zu erwarten wäre.[36]

Kokainpsychose

Es kann zu einer Kokainpsychose kommen, die durch paranoid wahnhafte Wahrnehmungsstörungen gekennzeichnet ist. Dermatozoenwahn ist ein charakteristisches Symptom, hierbei glaubt der Betroffene, Insekten krabbelten unter seiner Haut. Diese Zustände können chronisch bleiben.[37]

Abhängigkeit

Nach dem Kokainrausch kann eine Depression auftreten. Dieser Zustand lässt diese Konsumenten nicht selten schnell wieder zur Droge greifen, um der „Kokaindepression“ zu entkommen. Dieser Mechanismus ist gefährlich, da er schnell zu einer Abhängigkeit führen kann.

Das extreme Hochgefühl sowie das schnelle Abklingen der Wirkung steigert das Abhängigkeitspotential der Droge erheblich.

Unter Umständen kann es demnach bereits nach dem ersten Kokainkonsum zu einer psychischen Abhängigkeit kommen. Eine physische Abhängigkeit tritt nicht ein.[1]

Ein Spezifikum hierbei (noch stärker ausgeprägt beim Rauchen der Kokainbase Crack) ist die „episodische Gier“: Auch bei unerfahrenen Konsumenten kann, wenn die Drogenwirkung abklingt, ein starkes Verlangen eintreten, mehr zu konsumieren. Im Extremfall kann diese Konsumdynamik sog. „Binges“ (engl.; Episoden mit in kurzen Abständen erfolgendem Konsum) zur Folge haben, die viele Stunden oder gar mehrere Tage andauern. Eine Besonderheit bei langfristigem Kokainmissbrauch ist das Auftreten des sogenannten Dermatozoenwahns, der Überzeugung, dass sich Insekten unter der eigenen Haut bewegen. Außerdem wird die Kokainabhängigkeit häufig mit einem Verfall des Gewissens des Konsumenten in Verbindung gebracht – dies vor dem Hintergrund, dass die selbstbewusstseinssteigernde Wirkung im Zusammenspiel mit der Konsumdynamik das soziale Bewusstsein verblassen lässt (weshalb Kokain zuweilen als „Egodroge“ bezeichnet wird).

Kokain-Substanzverlangen/Rückfälle

Kokain-Substanzverlangen wird meist durch Schlüsselreize ausgelöst (Gerüche, Musik, Bilder), durch bestimmte Situationen (Stress, Stimmungen, Orte) und fast immer durch den vorherigen Konsum von Alkohol oder anderen psychotropen Substanzen.

Die Auslöser verändern sich im Laufe der Zeit (während des aktiven Konsums und insbesondere während der Behandlung).

Die Wirkung verändert sich ebenfalls im Laufe der Zeit (während des aktiven Konsums und während der Behandlung). Die positiven Effekte des Kokains treten bei abhängigem Konsum zunehmend in den Hintergrund. Ziel der Behandlung ist es, die eigenen Hochrisikosituationen bzw. Gedanken an Kokain frühzeitig zu erkennen und entsprechende Vermeidungsmaßnahmen zu ergreifen.

Rückfälle bei Abstinenzwilligen sind meistens nicht auf mangelnde Abstinenzmotivation zurückzuführen, sondern eher auf Unvorsichtigkeit oder mangelnde Planung. Resultate aus der Hirnforschung zeigen zudem, dass Substanzverlangen nach Kokain bei ehemals Abhängigen auch nach Jahren von Abstinenz durch entsprechende Schlüsselreize ausgelöst werden können, d. h. das Substanzverlangen nur bedingt willentlich beeinflusst werden kann.

Kokainismus

Als Kokainismus wird der Gebrauch von Kokain durch direkte Aufnahme in den Körper bezeichnet. Meistens wird Kokain durch die Nase aufgenommen (Schnupfen; im Szenejargon „eine Line ziehen“), aber auch die orale, inhalative (Rauchen) oder intravenöse Aufnahme ist möglich. Der intravenöse Konsum ist gekennzeichnet durch ein Hochgefühl, das als „ultimative Emotion“ beschrieben wird. Dadurch ist das Abhängigkeitspotenzial um einiges höher als bei den anderen Konsumformen. Auch auf Grund der tiefen Depression nach der Euphorie ist das Verlangen nach dem nächsten „Schuss“ enorm. Die Gefahren, die der intravenöse Konsum mit sich bringt, wie Infektionskrankheiten oder Überdosierung, werden nicht mehr wahrgenommen. Der intravenöse Kokainkonsum ist häufig begleitet von körperlicher und sozialer Verwahrlosung. Eine durchschnittliche Dosis von 20 bis 50 Milligramm führt circa 20 Minuten (durch Schnupfen in kürzester Zeit, beim Spritzen unmittelbar und um ein Vielfaches intensiver) nach der Einnahme zu einem gesteigerten Rededrang, größerer allgemeiner Leistungsfähigkeit, erhöhtem Selbstwertgefühl, Euphorie, Bewegungsdrang, verbesserter Konzentration und Wachheit sowie einer Absenkung der sexuellen und sozialen Hemmungen.

Behandlung von Kokainabhängigkeit

Seit den 1990er Jahren ist, einhergehend mit einem drastischen Preisverfall des Kokains, in europäischen Großstädten ein Anstieg des Kokain-Konsums durch alle Schichten und Altersgruppen festzustellen. Die vorhandenen Suchthilfesysteme im europäischen Raum waren und sind teilweise nur unzureichend auf diese Entwicklung und auf diese Situation eingestellt. Die meisten ambulanten und stationären Angebote sind auf die Behandlung von Opioidabhängigen angepasst.

Rein kokainabhängige Menschen bilden im Vergleich zu opioidabhängigen eine Zielgruppe mit anderen Bedürfnissen. Sie sind in der Regel in deutlich anderen sozioökonomischen Situationen (sozial integriert und finanziell gesicherter) als Opioidabhängige.

Mortalität

Das Risiko für Kokainkonsumenten, an einer Überdosis Kokain zu sterben, ist etwa 20-mal geringer als für Heroinkonsumenten, an einer Überdosis Heroin zu sterben.[41] Eine Überdosis Kokain ist bei weniger als 2 % aller so genannten „Drogentoten“ in Deutschland die Todesursache. Das Risiko, auf Grund einer Mischintoxikation unter Beteiligung von Kokain zu sterben, ist wesentlich größer. Etwa 9 % aller „Drogentoten“ in Deutschland sterben auf Grund einer solchen Mischintoxikation.

In Deutschland wurden im Jahr 2010 insgesamt 27 Todesfälle gezählt, die direkt mit dem alleinigen Konsum von Kokain in Verbindung standen. In 90 weiteren Todesfällen war Kokain neben anderen Drogen auch involviert.[42] Im Jahr 2013 wurden in Deutschland insgesamt 16 Todesfälle im direkten Zusammenhang mit Kokain und Crack (zusammengefasst) gezählt, in 30 weiteren Fällen war Kokain oder Crack neben anderen Drogen involviert.[43] Bezogen auf das Jahr 2014 veröffentlichte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung keine entsprechenden Zahlen.

Von besonderer Bedeutung ist hier einerseits die Mischintoxikation mit Heroin und Kokain und andererseits die von Lidocain respektive Tetracain und Kokain. Besonders die Verunreinigung von Kokain mit Lidocain stellt ein lebensbedrohliches Problem dar, wie eine Studie aus dem Jahr 1999 dreier rechtsmedizinischer Institute in Berlin zur toxikologischen Bewertung der Lokalanästhetika Lidocain und Tetracain bei Drogentodesfällen feststellt.[44] Häufig werden dem Kokain die im Vergleich zu Kokain sehr billigen Lokalanästhetika Lidocain und Tetracain zugesetzt. Hierdurch erhöht sich die Gewinnspanne der am Handel beteiligten Akteure. Sowohl das Landeskriminalamt Berlin als auch das Bundesministerium für Gesundheit warnen daher die Apotheker eindringlich vor einer unkritischen Abgabe von Lidocain. Einer der Hauptgründe für den Lidocainverschnitt liegt in der lokalanästhetischen Wirkung dieses Stoffes, durch den beispielsweise beim Zungentest Kokain leicht vorgetäuscht werden kann. Besonders problematisch ist Lidocain- oder Tetracainverschnitt, wenn Kokain weder geschnupft noch geraucht, sondern intravenös injiziert wird. In Berlin waren gehäuft Todesfälle zu verzeichnen, bei denen sehr hohe Blutkonzentrationen von Lidocain oder Tetracainmetaboliten ursächlich beziehungsweise maßgeblich als Todesursache festgestellt wurden. Letztendlich führte die Lähmung des zentralen Nervensystems oder die Blockade des Erregungsbildungssystems des Herzens zum Tode. Im Zeitraum zwischen 1994 und Juli 1998 waren insgesamt 46 Fälle im Zusammenhang mit Lidocain und 13 weitere Todesfälle durch Tetracain zu beklagen.

Personen mit unentdeckten, an sich harmlosen Herzfehlern können bereits nach einmaligem Kokainkonsum sterben.

Besonderheiten einzelner Konsumformen

Infektionsgefahr bei nasaler Applikation

Beim gemeinsamen Gebrauch von Schnupfröhrchen kann es bei der nasalen Applikation von Kokain zur Übertragung von Krankheitserregern kommen. Dies gilt insbesondere für Dauerkonsumenten, da diese häufiger Verletzungen an den Nasenschleimhäuten haben als Gelegenheitskonsumenten. Das gemeinsame Benutzen von scharfkantigen Schnupfröhrchen (z. B. abgeschnittene Strohhalme aus Kunststoff) stellt ein besonders hohes Infektionsrisiko dar, da eine besonders große Verletzungsgefahr der Nasenschleimhäute gegeben ist. Deshalb sollten die Regeln des Safer Sniffing beim Schnupfvorgang eingehalten werden. Safer Sniffing (manchmal auch „Safer Sniefen“ genannt) heißt beim Schnupfen von Drogen (nasale Applikation von psychotropen Substanzen) immer ein sauberes Schnupfröhrchen zu gebrauchen und dieses nie mit anderen gemeinsam zu benutzen. Safer Sniffing ist eine Strategie zu Eindämmung der Ausbreitung von Infektionskrankheiten, vor allem von Hepatitis C. Safer Sniffing ist eine Maßnahme aus dem Bereich Safer Use.

Mischkonsum mit anderen Drogen

Kokain vermindert die subjektiv wahrgenommene Wirkung von anderen Drogen wie beispielsweise Alkohol. Ein Kokainkonsument läuft somit leichter Gefahr, eine Alkoholvergiftung zu bekommen als jemand, der Alkohol ohne Beikonsum anderer Drogen trinkt.

Der kombinierte Konsum von Kokain und Alkohol führt mittels einer Umesterung in der Leber zur Bildung der Substanz Cocaethylen im Körper. Cocaethylen ist der Ethylester von Benzoylecgonin (während Kokain der entsprechende Methylester ist) und hemmt die Wiederaufnahme von Dopamin in gleicher Weise wie Kokain bei längerer Wirkdauer. Es kommt zu einer deutlichen Verstärkung der Wirkung des Kokains auf die vitalen Funktionen, zu einer Steigerung des Aktivitätsdrangs und zu einer Minderung des Alkoholrausches. Dabei sprechen einige Studien dafür, dass Cocaethylen insbesondere für das Herz schädlicher ist als beide Substanzen (Alkohol und Kokain) für sich.

Wird nach dem Konsum von Cannabis Kokain geschnupft, wird ein höherer Blutspiegel von Kokain erzielt als nach dem Schnupfen von Kokain in nüchternem Zustand. Dies führt zu länger anhaltenden Phasen euphorischer Gefühlsempfindungen, die zudem etwas intensiver wahrgenommen werden als nach dem Monokonsum von Kokain. Zu beachten ist jedoch, dass der Mischkonsum von Cannabis und Kokain auch zu einer stärkeren Erhöhung der Herzfrequenz und des Blutdrucks führt als der Monokonsum dieser Substanzen. Besonders in Situationen von Anspannung und Stress tritt dieser additive Effekt verstärkt auf. Für Personen mit vorgeschädigtem Herz-Kreislauf-System ergeben sich aus dem Mischkonsum zusätzliche Gefahren, die über die Summe der Einzelgefahren hinausgehen.

Zusammenhang mit früherem Gebrauch anderer Drogen

In Tierversuchen kann relativ einfach festgestellt werden, ob der Konsum einer Substanz die spätere Attraktivität einer anderen Substanz erhöht. Bei Menschen, wo derartige direkte Experimente nicht möglich sind, kann jedoch in Längsschnittstudien untersucht werden, ob die Wahrscheinlichkeit des Gebrauch einer Substanz mit dem früheren Gebrauch von anderen Substanzen in Beziehung steht.

Bei Mäusen erhöhte Nicotin die Wahrscheinlichkeit des späteren Konsums von Kokain, und die Experimente ließen konkrete Schlüsse zu auf die zugrunde liegenden molekularbiologischen Veränderung im Gehirn.[45] Die biologische Prägung bei Mäusen entsprach epidemiologischen Beobachtungen, dass Nikotin-Konsum beim Menschen gekoppelt ist an eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von späterem Cannabis- und Kokain-Gebrauch.[46]

Besondere Problematik der Illegalität Kokains

Gefahren durch (unbekannte) Streckmittel

Das Problem illegaler Drogen ist generell, dass sie meist nur gestreckt auf dem Schwarzmarkt angeboten werden. Näheres hierzu ist im einleitenden Abschnitt nachzulesen.

Daher besteht die Gefahr, dass ein unbekanntes Streckmittel enthalten ist, welches unter Umständen gesundheitsschädlich oder sogar tödlich sein kann. Auch allergische Reaktionen bis hin zum Allergieschock gegen die Beimischungen sind bekannt.

Insbesondere mit Lidocain und oder Tetracain versetztes Kokain ist problematisch, wenn das Gemisch intravenös injiziert wird. Es kann zur Lähmung des zentralen Nervensystems und zur Blockade des Herz-Erregungsleitungssystems führen und deshalb tödlich sein. Allein in Berlin waren in den Jahren 1995 bis 1998 insgesamt 46 Todesfälle im Zusammenhang mit Lidocain und 13 weitere Todesfälle durch Tetracain zu beklagen.[47]

In Europa traten gegen Ende des Jahres 2004 bislang einzigartige, lebensgefährliche Verunreinigungen mit Atropin auf.[48]

In den letzten Jahren wurde vermehrt Levamisol als Streckmittel beigemengt. Das normalerweise als Entwurmungsmittel angewandte Medikament wird in der Regel bereits in den Produktionsländern beigemengt, da es den dortigen Farmen zur Verfügung steht, optisch Kokain gleicht und dessen Wirkung leicht verlängern soll. Im April 2011 enthielten bereits über 80 % aller Proben der amerikanischen Drogenbekämpfungsbehörde Levamisol.[49] Dieser Stoff ist mit hohen gesundheitlichen Risiken verbunden. Bei Menschen, die Träger des Histokompatibilitäts-Antigens HLA-B27 sind, kann die oft tödlich verlaufende Agranulozytose auftreten.[50] Die gefährlichsten Nebenwirkungen sind dabei die aplastische Anämie und die Vaskulitis, ferner durch den Abbau von Levamisol zu Aminorex, die pulmonale Hypertonie. Kokainkonsumenten sollten auf HLA-B27 getestet werden.

Gefahren durch unbekannte Reinheit

Des Weiteren kann es zu einer versehentlichen Überdosierung mit schweren gesundheitlichen oder tödlichen Folgen kommen, wenn das Kokain einen höheren Reinheitsgrad und damit einen höheren Kokaingehalt hat als vom Konsumenten erwartet oder gewohnt.

Darreichungsformen

Kokainsulfat („Kokainpaste“)

Kokainsulfat ist eigentlich ein Zwischenprodukt bei der Herstellung von Kokainhydrochlorid. Es entsteht bei der Verarbeitung der geernteten Blätter des Cocastrauches unter Zugabe von Wasser und Schwefelsäure.

In Südamerika wird Kokainsulfat allerdings auch häufig vermischt mit Tabak geraucht, da es im Vergleich zu den anderen Kokainformen sehr viel billiger ist. Geläufige Bezeichnungen dort sind „pasta“, „basuco“, „basa“, „pitillo“, „paco“, „paste“.

Kokainbase („Freebase“)

Kokainbase ist die Basenform von Kokain im Gegensatz zu Kokainhydrochlorid. Während letzteres sehr gut wasserlöslich ist, ist Kokainbase unlöslich in Wasser und somit nicht zum Schnupfen, Essen oder zur Injektion geeignet. Kokainbase ist einerseits ebenfalls ein Zwischenprodukt bei der Herstellung von Kokainhydrochlorid, andererseits ist es auch üblich, auf dem Schwarzmarkt erworbenes Kokainhydrochlorid durch Erhitzen in Ammoniakwasser wieder zur Base umzuwandeln, da Kokain in Basenform sehr viel effektiver geraucht werden kann als Kokainhydrochlorid.[51]

Kokainhydrochlorid

Kokainhydrochlorid

Kokainhydrochlorid, also das Salz, das Kokain mit Salzsäure bildet, ist die gebräuchlichste Form von Kokain auf dem deutschen Schwarzmarkt und außerdem das, was man gemeinhin unter Kokain versteht. Das Hydrochlorid ist gut wasserlöslich und daher zum Schnupfen, Essen oder zur Injektion geeignet. Zum Rauchen eignet es sich schlecht, da es sich erst bei hohen Temperaturen (195 °C) verflüchtigt und dann zu einem großen Teil verbrennt. Deshalb wird für diesen Zweck meist Kokainbase oder Crack hergestellt.

Crack

Crack

Durch Aufkochen von Kokainhydrochlorid mit Natriumhydrogencarbonat entsteht ein Gemisch aus Kochsalz (NaCl) und Kokain-Hydrogencarbonat, das „Crack“ genannt wird. Crack sind Körner („Rocks“), die bei 96 °C mit knackendem („to crack“) bzw. knisterndem („to crackle“) Geräusch als freie Base verdampfen. Hergestellt wird Crack, indem Kokainsalz mit Natriumhydrogencarbonat („Natron“) vermischt und erhitzt wird. In den USA wird dazu Backpulver verwendet, welches dort ausschließlich aus Natriumhydrogencarbonat besteht. Crack macht deutlich schneller süchtig als herkömmliches Kokain und ist damit die Droge mit dem höchsten psychischen Abhängigkeitspotenzial.

Schwarzes Kokain

Während die o. g. Formen alle zum Konsum geeignet sind und/oder bei der Herstellung von Kokain entstehen, ist das sogenannte „schwarze Kokain“ („Coca Negra“) eine spezielle Form, die in jüngerer Zeit zum Schmuggeln verwendet wurde. Dabei wird Kokain z. B. mit Kobalt- und Eisenchlorid vermischt. In dieser (nicht konsumierbaren) Form wird Kokain nicht mehr von den üblichen Tests erkannt. Im Zielland wird das Kokain dann reextrahiert. Das vermutlich erste Mal wurde Kokain in dieser Form bei einer Beschlagnahmung 1998 in Deutschland entdeckt, woraufhin auch eine größere Menge von schwarzem Kokain am Flughafen Bogotá gefunden wurde, welches bereits zum Transport nach Afrika vorbereitet war.

Reinheitsgehalte

Heute auf dem Schwarzmarkt verfügbares Kokain ist selten rein, sondern mit verschiedenen Substanzen gestreckt. So liegen die Durchschnittsgehalte bei Kokainhydrochlorid im Kilobereich um die 85 % (Anteil an Kokainhydrochlorid), bei Mengen zwischen einem Gramm und einem Kilogramm um die 60 % und bei Mengen, die kleiner als ein Gramm sind, um die 35 %. Der mittlere Reinheitsgehalt von Proben, die Kokainbase enthalten, liegt bei knapp 75 % (Anteil an Kokainbase). Bemerkenswert hierbei ist, dass in Deutschland der Reinheitsgehalt im Kilobereich bei Kokainhydrochlorid innerhalb der letzten zehn Jahren praktisch stabil geblieben ist, jener der Mengen im Bereich zwischen einem Gramm und einem Kilogramm um etwa 10 % abgenommen hat und jener bei den kleinen Mengen von weniger als einem Gramm um etwa 20 % abgenommen hat.[52]

Reines Kokain (mit mehr als 90 % Wirkstoffgehalt) ist zwar auf dem Schwarzmarkt auch in kleinen Mengen verfügbar, jedoch sehr selten. Wie beim Heroinkonsum besteht somit die Gefahr, dass der Konsument sich an einen Stoff mit niedrigem Reinheitsgehalt gewöhnt hat und – ohne es zu wissen – plötzlich deutlich potentere Drogen mit einem hohen Wirkstoffgehalt konsumiert. Somit geht der Konsument das Risiko ein, durch eine Überdosis einen schweren gesundheitlichen Schaden zu erleiden oder im Extremfall sogar zu sterben, wenn auch bei Kokain dieses Risiko weit weniger stark ausgeprägt ist als bei Heroin.

Als Streckmittel wird hauptsächlich Milchzucker verwendet. 51 % aller Kokainproben 2004 enthielten Milchzucker. Des Weiteren werden als Streckmittel verwendet: Mannit (18 %), Inosit (6 %), Glucose (4 %), Saccharose (4 %), Fruktose (ca. 1 %) und Stärke (ca. 1 %).[52]

Durchaus verbreitet ist der Zusatz von weiteren pharmakologisch wirksamen Substanzen, welche gezielt bestimmte spezifische Wirkungen des Kokains „imitieren“, um die subjektiv wahrnehmbare Qualität des gestreckten Kokains wieder besser erscheinen zu lassen. So wird beispielsweise häufig dem Kokain das Lokalanästhetikum Lidocain beigemengt. Laut Bundeslagebild Rauschgift 2004 konnte in 28 % aller Fälle Lidocain nachgewiesen werden. In den letzten Jahren sehr stark in Erscheinung getreten ist das Entwurmungsmittel Levamisol, welches 2011 in Amerika in über 80 % aller Proben gefunden wurde.[49] Als weitere häufige Zusatzstoffe mit pharmakologischer Wirkung sind zu nennen: Phenacetin (36 %), Koffein (7 %), Procain (2 %), Benzocain (1,4 %) und Paracetamol (1,4 %). Seltene Zusatzstoffe (unter 1 %) sind Diltiazem, Tetramisol, Amphetamin, Ibuprofen, Acetylsalicylsäure, Ascorbinsäure, Ephedrin, Hydroxyzin, MDMA, Methamphetamin, Pholedrin, Tetracain, Articain, Diacetylmorphin, Ketamin, Atropin und Phenmetrazin.[52]

Verbreitung/Konsumentengruppen

Kokainverkäufer in Berlin, 1929

Zwischen Ende der 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre hat Kokain sich auch verstärkt unter Heroinabhängigen verbreitet, wo es vor allem intravenös konsumiert wird. Zumeist wird dies mit der Verbreitung von Methadonprogrammen in Zusammenhang gebracht, da bei Methadon der „Kick“ fehlt, welchen sich dann viele mit Hilfe von Kokain holen. Der Beikonsum von Kokain stellt für die Drogenhilfe ein großes Problem dar, da die Methadonsubstituierten weiterhin auf die Szene gehen, um sich die Droge zu besorgen, wodurch die für eine erfolgreiche Therapie unerlässliche Ablösung vom alten Umfeld stark erschwert wird. In einigen Städten, insbesondere in Frankfurt am Main und Hamburg, sind seit Ende der 1990er-Jahre viele „Junkies“ von Heroin- auf Crackkonsum umgestiegen.

Eine in den frühen siebziger Jahren anbrechende „Kokain-Epidemie“ wollen Forscher zunächst in einigen europäischen Metropolen (z. B. Rotterdam) beobachtet haben, später auch in deutschen Großstädten wie z. B. München. Bereits in den achtziger Jahren wurde festgestellt, dass Kokain keineswegs eine nur im „Glamour-Milieu“ (Unterhaltungsbranche u. a.) verbreitete Droge ist. In Rotterdam fand sich auch ein erheblicher Anteil von Konsumenten aus der Arbeiter- und Arbeitslosenschicht, während z. B. in München vergleichsweise viele Nutzer aus dem Angestelltenmilieu kamen (Erhebung von 1986/87).

Kokain ist eine der beliebtesten „Szenedrogen“ der Welt. Vermutlich ist sie insgesamt nach Cannabis die illegale Droge mit der höchsten „Lebenszeitprävalenz“ (diese bemisst sich nach der Menge der Personen, die die Droge mindestens einmal genommen haben). Dementsprechend gibt es relativ viele, die Kokain gelegentlich konsumieren. Die Grenzen zum regelmäßigen Konsum und dann zur Abhängigkeit sind dabei fließend, und gerade im Zusammenhang mit den spezifischen Wirkungen, die bei vielen die Integration der Droge in ein geregeltes Leben ermöglichen, werden vielen der „Kokainisten“ die negativen Auswirkungen des Konsums zunächst nicht bewusst – ganz zu schweigen von den möglichen körperlichen Schäden, die auch im Vergleich zu anderen Drogen bei regelmäßigem Konsum schwerwiegend sein können.

Die Verbreitung von Kokain als sogenannte „Partydroge“ liegt nach offiziellen Zahlen im Vergleich zu anderen illegalen Drogen im Mittelfeld. Der Europäische Drogenbericht 2015 bezieht sich hierzu auf eine Teilauswertung des Global Drug Survey, eine nicht-repräsentative Online-Befragung, wonach unter 25.790 befragten Personen im Alter zwischen 15 und 34 Jahren in zehn europäischen Ländern, die regelmäßig an „Clubveranstalungen“ teilnehmen, eine 12-Monats-Prävalenz für Kokain von 22 % besteht. Auch wenn diese Zahl nicht repräsentativ ist, so liegt sie doch deutlich unter den in derselben Analyse für andere Drogen gemessenen Werten für Cannabis (55 %) und MDMA/Ecstasy (37 %), aber leicht vor Speed (19 %) und deutlich vor Ketamin (11 %), Mephedron (3 %), synthetischen Cannabinoiden (3 %) und GHB/GBL (2 %).[53] Eine von der Universität Lausanne nur für die Schweiz durchgeführte und 2015 veröffentlichte Abwasseruntersuchung zeigte, dass der Verbrauch von Kokain am Wochenende deutlich stärker ist, als an Werktagen. Dieser Effekt tritt allerdings nicht so stark auf wie bei MDMA/Ecstasy und Amphetamin/Speed, ist aber signifikant im Gegensatz zu Methamphetamin und Heroin, wo fast gar keine Unterschiede zwischen den Wochentagen feststellbar waren. Der mit Abstand höchste Pro-Kopf-Verbrauch unter den schweizerischen Städten wurde – wie auch für die meisten anderen illegalen Drogen – für Zürich berechnet.[54]

Nach Schätzungen liegt der Jahresverbrauch in Deutschland bei 20 Tonnen Kokain. Im internationalen Vergleich liegt der Verbrauch damit im Mittelfeld. Der größte Pro-Kopf-Verbrauch wurde in den USA festgestellt.[55] Laut Jahresbericht der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) 2011 liegt die geschätzte Zahl der Konsumenten in Europa (Altersgruppe 15–64 Jahre) bezogen auf die Lebenszeit bei 14,5 Mio. und bezogen auf die letzten 12 Monate bei 4 Mio.[56] Knapp 11 Tonnen reines Kokain pro Jahr verbrauchen Messungen zufolge die rund 38,5 Millionen Menschen, deren Abwässer der Rhein bei Düsseldorf enthält.[57]

Szenenamen

Gebräuchliche Szenenamen im deutschsprachigen Raum: Schnee, Weißes Gold, Koks, Coca, Coke, Cola, Charlie, Persil, Schönes, Schubi, Toni, Marschierpulver (Österreich).

Gebräuchliche Szenenamen in den USA: Coke, Blow, Llello (kubanisch/spanisch; gesprochen: „Yay Yo“), Nose Candy, Snow, Dust, (Colombian Marching) Powder.

Preis

Ein tauchfähiges selbstfahrendes Schiff mit Kokain im Wert von 352 Millionen Dollar, welches im Pazifik von einer P-3C Orion entdeckt und der USS De Wert (FFG 45) aufgebracht wurde

Der Schwarzmarktpreis für ein Gramm (i. d. R. gestrecktes) Kokain im Einzelverkauf liegt in Europa etwa zwischen 40 und 90 Euro. In Düsseldorf, Köln, Hamburg und Frankfurt beträgt der Preis durchschnittlich 60 Euro pro Gramm. Der Preis für eine Dosis von 60–100 mg[58] liegt damit zwischen 3,60 und 6 Euro.

Der Schwarzmarktpreis für ein Kilogramm (i. d. R. reines, d. h. 80–90-%-iges) Kokain im Großhandelsverkauf liegt in Europa etwa zwischen 17.000 und 78.000 Euro.[59]

Durchschnittspreise im Großhandelsverkauf nach Ländern:[59]

  • Niederlande, Polen, Portugal, Belgien, Irland, Rumänien, Slowakei, Litauen = ca. 20.000 €/kg
  • Deutschland, Spanien, Ungarn, Bulgarien, Kroatien, Mazedonien, Moldawien = ca. 25.000–40.000 €/kg
  • Großbritannien, Frankreich, Schweiz, Schweden, Dänemark, Serbien = ca. 30.000 €/kg
  • Italien, Norwegen, Österreich, Finnland, Tschechien, Griechenland, Albanien = ca. 37.000 €/kg
  • Russland, Ukraine, Slowenien, Estland = ca. 42.000–78.000 €/kg

Rechtslage

Deutschland

Kokain – Methyl(3β-(benzoyloxy)tropan-2β-carboxylat) – ist in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund seiner Aufführung in der Anlage III zu § 1 Abs. 1 BtMG ein verkehrsfähiges und verschreibungsfähiges Betäubungsmittel. Dies gilt nicht für d-Kokain – Methyl(3β-(benzoyloxy)tropan-2α-carboxylat) –, das in Anlage II zu § 1 Abs. 1 BtMG (verkehrsfähiges, aber nicht verschreibungsfähiges Betäubungsmittel) aufgeführt ist. Der Umgang mit Kokain wie auch mit d-Kokain ohne Erlaubnis ist grundsätzlich strafbar. Weitere Informationen sind im Hauptartikel Betäubungsmittelgesetz (Deutschland) zu finden.

Das Gleiche gilt für den Coca-Strauch (Pflanzen und Pflanzenteile der zur Art Erythroxylum coca – einschließlich der Varietäten bolivianum, spruceanum und novogranatense – gehörenden Pflanzen).

Für den Praxisbedarf darf der Arzt Kokain bei Eingriffen am Auge als Lösung bis zu einem Gehalt von 20 % oder als Salbe bis zu einem Gehalt von 2 % verschreiben.[60]

Im Zolltarif hat „Cocain“ (so die dort übliche Schreibweise) den TARIC-Code 2939910000 („Cocain, roh“) und 1211300000 („Cocablätter“). Zollrechtlich bestehen keine generellen Einfuhrverbote, lediglich Exportbeschränkungen im Rahmen allgemeiner Embargos.[61] Da Kokain zollrechtlich also eine normale Ware ist, wird bei deren Verbringung in das deutsche Zollgebiet Einfuhrzoll (derzeit 0 %) und Einfuhrumsatzsteuer fällig (19 %, da in Anlage II zum UStG nicht erwähnt). Neben den im BtMG beschriebenen betäubungsmittelrechtlichen Straftaten und/oder Ordnungswidrigkeiten macht sich der Verbringer, der die Ware nicht anmeldet, somit regelmäßig auch Steuerstraftaten und/oder -ordnungswidrigkeiten schuldig, da die Steuerpflicht auch dann anfällt, wenn das zugrunde liegende Rechtsgeschäft gesetzes- oder sittenwidrig ist.[62]

USA

Die Herstellung, der Vertrieb und Verkauf von Kokainprodukten ist durch die „Single Convention on Narcotic Drugs“, die „United Nations Convention Against Illicit Traffic in Narcotic Drugs and Psychotropic Substances“ und den „Controlled Substances Act“ beschränkt. Kokain ist gemäß Kategorisierung der amerikanischen Drogenvollzugsbehörde Drug Enforcement Administration (DEA) als Klasse-II-Droge (hohes Potenzial an Missbrauch, teilweise nachgewiesener medizinischer Nutzen, hohe Wahrscheinlichkeit für psychische oder physische Abhängigkeit, verschreibungspflichtig) eingestuft.[63]

Peru, Bolivien

In Peru und Bolivien ist der indigenen Bevölkerung der Kokaanbau für traditionelle Verwendungszwecke gestattet, die Herstellung, der Verkauf und der Konsum von Kokain verboten.

Kokain als Thematik in Liedtexten

  • „Meine Seele löst sich, fliegt dahin. Kokain, Kokain./Will nicht bleiben, will nicht fliehn. Kokain, Kokain.“
Kokain von Konstantin Wecker, Uferlos (1993)
  • „Ich bin schon wieder leer… Ich bin schon wieder Kokain… Ich will mehr, immer mehr – meine Heimat ist das Mehr…“
Kokain von Extrabreit aus der LP Rückkehr der Phantastischen 5
  • „Du kannst koksen soviel du Bock hast und kriegst nie mein Selbstbewusstsein.“
Land In Sicht von Glashaus
  • „Mein Onkel kam vom Alkohol zum Kokain – jetzt will er sich das Kokain mit Schnaps entzieh’n. Cocaine, all around my brain – Seit gestern liegt er im Delirium, ab morgen steigt er wieder auf die Droge um.“
Kokain von Hannes Wader
  • „Ganz Wien, greift auch zu Kokain, überhaupt in der Ballsaison. Man sieht ganz Wien is so herrlich hin, hin, hin. Kokain und Kodein, Heroin und Mozambin machen uns hin, hin, hin.“
Ganz Wien von Falco, Einzelhaft (1982)
  • Mutter, der Mann mit dem Koks ist da, Falco (1995)
  • „In meinem Leben führst Du die Regie – du bist mein Motor und meine Energie – doch das was Du gibst, das kriegt man nur gelieh’n – du bist wie Kokain, baust mich auf und machst mich hin.“
Kokain von Boris Bukowski, Intensiv (1987)
  • „Du bist das Schönste Kind – von allen! In mir ist auch das Böse gut.“
Kokain von Rammstein, Das Modell (1997)
  • „Some get a kick from cocaine / I’m sure that if / I took even one sniff / That would bore me terrifically, too / Yet, I get a kick out of you“
I get a kick out of you von Cole Porter aus dem Musical Anything Goes (1934)
  • „If you want to hang out / you gotta take her out / Cocaine.“
Cocaine von J. J. Cale, Troubadur (1976)
  • „That dirty Cocaine“
Cocaine von Eric Clapton, One More Car, One More Rider (Coverversion von Cale).
  • „When the wind blows and the rain feels cold / with a head full of snow“
Moonlight Mile von Rolling Stones, Sticky Fingers (1971)

Literatur

Allgemein/Pharmakologie
  • Christian Rätsch, Jonathan Ott: Coca und Kokain. AT-Verlag, Aarau/Schweiz 2004, ISBN 3-85502-707-2.
  • Christian Rätsch: Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen. AT-Verlag, Aarau/Schweiz 2004, ISBN 3-85502-570-3.
  • Henry Hobhouse: Sechs Pflanzen verändern die Welt. Chinarinde, Zuckerrohr, Tee, Baumwolle, Kartoffel, Kokastrauch. 4. Auflage. Klett-Cotta, Hamburg 2001, ISBN 3-608-91024-7.
  • Steven B. Karch: A Brief History of Cocaine. Taylor & Francis, 2005, ISBN 0-8493-9775-8.
  • Katrin Steinke, Elena Jose, Hans-Ullrich Siehl, Klaus-Peter Zeller, Stefan Berger: Kokain. In: Chemie in unserer Zeit. 47, 2013, S. 56–60, doi:10.1002/ciuz.201300614.
Konsummuster und Suchtthematik
  • H. Stöver, M. Prinzleve (Hrsg.): Kokain und Crack. Pharmakodynamiken, Verbreitung und Hilfeangebote. Lambertus, Freiburg 2004, ISBN 3-7841-1494-6.
  • C. D. Kaplan, D. Korf, C. Sterk: Estimating Cocaine Prevalence and Incidence in Three European Community Cities. Commission of the European Communities, Luxemburg 1987.
  • N. Stone, M. Fromme, D. Kagan: Leistungsdroge Kokain. ISBN 3-407-55735-3.
  • Uwe E. Kemmesies, Bernd Werse: Zwischen Rausch und Realität. Drogenkonsum im bürgerlichen Milieu. VS Verlag, 2004, ISBN 3-531-14187-2.
Politische und wirtschaftliche Aspekte des Kokainhandels

Weblinks

Commons: Kokain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Kokain – in den Nachrichten
Wiktionary: Kokain – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b c d Eintrag zu Cocain. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag
  2. a b Eintrag in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) (Seite nicht mehr abrufbar)
  3. a b Eintrag in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) (Seite nicht mehr abrufbar)
  4. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-120.
  5. a b c Datenblatt Cocaine free base bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  6. a b c DrugBank
  7. Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie, Zürich, Schweiz; CPT: CliniPharm/CliniTox – Kokain – Kleintier (Stand: 3. Oktober 2006)
  8. Anlage III BtMG
  9. Albert Niemann: Über eine neue organische Base in den Cocablättern. In: Arch. Pharm. 153, 1860, S. 129–155, S. 291–308. doi:10.1002/ardp.18601530202
  10. a b S. M. Yentis, K. V. Vlassakov: Vassily von Anrep, forgotten pioneer of regional anesthesia. In: Anesthesiology. Band 90, Nummer 3, März 1999, S. 890–895. PMID 10078692.
  11. Giorgio Samorini: Paolo Mantegazza (1831–1910), pioniere italiano degli studi sulle droghe. In: Eleusis. 2, 1995, S. 14–20.
  12. Katja Gertrud Doneith: Binswangers Privatklinik Bellevue 1881–1885. Dissertation. Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universität Tübingen, 2008. (PDF; 2,7 MB)
  13. Jobst Böning: The Start of Vassily von Anrep's Scientific Career in Wuerzburg. A Forgotten Pioneer in Experimental Pharmacotoxicology. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. 23, 2004, S. 567–570.
  14. Sigmund Freud: Ueber Coca. In: Centralblatt für die gesammte Therapie. Band 2. Wien 1884, S. 289–314 (PDF; 2,1 MB [abgerufen am 9. Dezember 2015]).
  15. Carl Koller: Vorläufige Mittheilung über locale Anästhesirung am Auge. In: Beilageheft zu den Klinischen Wochenblättern für Augenheilkunde. 22, 1884, S. 60–63.
  16. Cocaine in Hay Fever. In: New York Times. 31. Juli 1885.
  17. New York Times. 19. November 1885.
  18. Richard Willstätter: Über die Constitution der Spaltungsproducte von Atropin und Cocaïn. In: Ber. dtsch. Chem. Ges. 31, 1898, S. 1534–1553. doi:10.1002/cber.18980310245
  19. R. Willstätter, D. Wolfes, H. Mäder: Synthese des natürlichen Cocaïns. (PDF; 3,3 MB), In: Justus Liebigs Ann. Chem. 434, 1923, S. 111–139. doi:10.1002/jlac.19234340106
  20. M. S. Gold: Cocaine (and Crack): Clinical Aspects. In: J. H. Lowinson, P. Ruiz, R. B. Millman, J. G. Langrod (Hrsg.) Substance Abuse: A Comprehensive Textbook. 2. Auflage. Williams & Wilkins, Baltimore 1992, ISBN 0-683-05211-X, S. 205.
  21. a b Robert M. Julien: Drogen und Psychopharmaka. Spektrum, Akad. Verlag, Heidelberg/ Berlin/ Oxford 1997, S. 137.
  22. a b c J. F. Casale, R. F. Klein: Illicit Production of Cocaine. In: Forensic science review. Band 5, Nummer 2, Dezember 1993, S. 95–107. PMID 26270077 (Review).
  23. Current TV: Making Cocaine
  24. Arte: Kokain und Aufputschmittel – Euphorie und Absturz., Youtube
  25. Kokain und Aufputschmittel – Euphorie und Absturz. Arte
  26. Kokain und Crack. auf der Website der EMCDDA, abgerufen am 24. Mai 2014.
  27. Louis Pagliaro, Ann Marie Pagliaro: Comprehensive Guide to Drugs and Substances of Abuse. American Pharmacists Association, Washington D.C, 2004, ISBN 1-58212-066-8.
  28. a b M. S. Gold: Cocaine (and Crack): Clinical Aspects. In: J. H. Lowinson, P. Ruiz, R. B. Millman, J. G. Langrod (Hrsg.): Substance Abuse: A Comprehensive Textbook. 2. Auflage. Williams & Wilkins, Baltimore 1992, Tabelle 16.5, S. 209.
  29. M. N. Alves, G. Zanchetti, A. Piccinotti, S. Tameni, B. S. De Martinis, A. Polettini: Determination of cocaine and metabolites in hair by column-switching LC-MS-MS analysis. In: Anal Bioanal Chem. 405(19), Jul 2013, S. 6299–6306. Erratum in: Anal Bioanal Chem. 405(23), Sep 2013, S. 7553. PMID 23702902
  30. L. Xiong, R. Wang, C. Liang, F. Cao, Y. Rao, X. Wang, L. Zeng, C. Ni, H. Ye, Y. Zhang: Determination of ecgonine and seven other cocaine metabolites in human urine and whole blood by ultra-high-pressure liquid chromatography-quadrupole time-of-flight mass spectrometry. In: Anal Bioanal Chem. 405(30), Dez 2013, S. 9805–9816. PMID 24202193
  31. A. Kankaanpää, K. Ariniemi, M. Heinonen, K. Kuoppasalmi, T. Gunnar: Use of illicit stimulant drugs in Finland: a wastewater study in ten major cities. In: Science of the Total Environment. Band 487, Juli 2014, S. 696–702, doi:10.1016/j.scitotenv.2013.11.095. PMID 24331163.
  32. Bolivien: Reise- und Sicherheitshinweise. Auswärtiges Amt, Stand 15. Oktober 2013.
  33. David J Nutt, Leslie A King, Lawrence D Phillips: Drug harms in the UK: a multicriteria decision analysis. In: The Lancet. 376, 2010, S. 1558–1565, doi:10.1016/S0140-6736(10)61462-6.
  34. Deutschland – eine Kokaingesellschaft? In: BZgA. 9. November 2000.
  35. Kokain (Memento vom 7. Dezember 2010 im Internet Archive)
  36. Eintrag zu Kokain, drogerie-projekt.de
  37. J. D. Brewer, A. Meves, J. M. Bostwick, K. L. Hamacher, M. R. Pittelkow: Cocaine abuse: dermatologic manifestations and therapeutic approaches. In: Journal of the American Academy of Dermatology. Band 59, Nummer 3, September 2008, S. 483–487, doi:10.1016/j.jaad.2008.03.040. PMID 18467002 (Review).
  38. D. Nutt, L. A. King, W. Saulsbury, C. Blakemore: Development of a rational scale to assess the harm of drugs of potential misuse. In: Lancet. Band 369, Nr. 9566, 2007, S. 1047–1053, doi:10.1016/S0140-6736(07)60464-4, PMID 17382831.
  39. Robert Gable: Drug Toxicity. Abgerufen am 17. Februar 2011.
  40. R. S. Gable: Acute toxicity of drugs versus regulatory status. In: J. M. Fish (Hrsg.): Drugs and Society: U.S. Public Policy. Rowman & Littlefield Publishers, Lanham, MD 2006, S. 149–162.
  41. BKA: Daten zur Rauschgiftkriminalität 2005 in Deutschland, Tabellenanhang, Tab. 5.3
  42. Drogenbeauftragte der Bundesregierung: Rauschgifttote nach Todesursachen 2010 – Länderabfrage. 24. März 2011, abgerufen am 14. Oktober 2015.
  43. Drogenbeauftragte der Bundesregierung: Rauschgifttote nach Todesursachen 2013 – Länderabfrage. 17. April 2014, abgerufen am 14. Oktober 2015.
  44. S. Herre, F. Pragst, B. Rießelmann, S. Roscher, J. Tenczer, E. Klug: Zur toxikologischen Bewertung der Lokalanästhetika Lidocain und Tetracain bei Drogentodesfällen. In: Rechtsmedizin. 9, 1999, S. 174–183, doi:10.1007/s001940050105.
  45. E. R. Kandel, D. B. Kandel: Shattuck Lecture: A molecular basis for nicotine as a gateway drug. In: The New England journal of medicine. Band 371, Nummer 10, September 2014, S. 932–943, doi:10.1056/NEJMsa1405092. PMID 25184865, PMC 4353486 (freier Volltext).
  46. K. M. Keyes, A. Hamilton, D. B. Kandel: Birth Cohorts Analysis of Adolescent Cigarette Smoking and Subsequent Marijuana and Cocaine Use. In: American journal of public health. April 2016, doi:10.2105/AJPH.2016.303128. PMID 27077359.
  47. Techno-Netzwerk Berlin: Drug-Checking-Konzept für die Bundesrepublik Deutschland (PDF; 1,6 MB), sich beziehend auf eine Studie dreier rechtsmedizinischer Institute in Berlin, Berlin 2000, S. 42–43.
  48. trimbos.nl: Tientallen slachtoffers in Europa; massale waarschwingscampagna verontreinigde cocaïne, vom 16. Dezember 2004.
  49. a b Cocaine Adulterated with Levamisole on the Rise
  50. Bernhard Manger: Checkliste XXL Rheumatologie. Thieme, 2005, ISBN 3-13-151683-6, S. 130 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  51. Crack und Freebase (Drugscouts), suchtzentrum.de
  52. a b c Bundeslagebild Rauschgift 2004. BKA, 2005 (PDF-Datei)
  53. Europäische Beobachtungsstelle für Drogen- und Drogensucht: Europäischer Drogenbericht 2015 abgerufen am 16. September 2015.
  54. Céline Zünd: Cocaïne, meth, ecstasy: ce que les égouts révèlent de la consommation de drogue des Suisses. auf: letemps.ch, 2. Oktober 2015, abgerufen am 6. Oktober 2015.
  55. Drogenmissbrauch – Deutsche schnupfen tonnenweise Kokain. auf: welt.de, 22. November 2006. Abgerufen am 27. Juni 2013.
  56. Jahresbericht 2011 – Stand der Drogenproblematik in Europa. (PDF; 4,4 MB). Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht, 2011.
  57. Markus Becker: Flusswasser-Studie: Deutsche koksen ungeahnte Mengen. In: Spiegel Online. 9. November 2005.
  58. Günter Amendt: Kokain ist überall, wo in Hochgeschwindigkeit gearbeitet wird. In: Berliner Zeitung. 24. Oktober 2000, abgerufen am 16. Juni 2015.
  59. a b United Nations Office on Drugs, Crime (UNODC): World Drug Report 2004, 2005, 2006 (engl.)
  60. Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (§ 2 Abs. 3 BtMVV)
  61. TARIC-Abfrage für Cocain mit Zollsätzen, Warenbeschreibung und Handelsbeschränkungen
  62. §40 AO (Abgabenordnung)
  63. dea.gov