Schweriner Fernsehturm

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Schweriner Fernsehturm
Bild des Objektes
Datei:Schweriner Fernsehturm.JPG
Basisdaten
Ort: Schwerin
Land: Mecklenburg-Vorpommern
Staat: Deutschland
Höhenlage: 57 m ü. NHN
Koordinaten: 53° 35′ 33,2″ N, 11° 27′ 28,3″ O
Verwendung: Fernsehturm, Fernmeldeturm, Rundfunksender, Restaurant, Aussichtsturm
Zugänglichkeit: Sendeturm öffentlich zugänglich
Besitzer: Deutsche Funkturm
Turmdaten
Bauzeit: 1960–1964
Betriebszeit: seit 1964
Letzter Umbau (Turm): 1991–1999
Gesamthöhe: 136 m
Aussichts­plattform: 97,5 m
Restaurant: 100,8 m
Betriebs­räume: 60 m, 78,5 m, 82,5 m, 90 m, 93,75 m, 104,5 m
Daten zur Sendeanlage
Letzter Umbau (Antenne): 1971
Wellenbereich: UKW-Sender
Rundfunk: UKW-Rundfunk
Sendetypen: DVB-T, Richtfunk, Amateurfunkdienst
Positionskarte
Schweriner Fernsehturm (Mecklenburg-Vorpommern)
Schweriner Fernsehturm (Mecklenburg-Vorpommern)
Schweriner Fernsehturm
Lokalisierung von Mecklenburg-Vorpommern in Deutschland

Der Schweriner Fernsehturm ist ein 136 Meter hoher Sendeturm in Stahlbetonbauweise im Stadtteil Neu Zippendorf der mecklenburg-vorpommerschen Landeshauptstadt Schwerin.

Geschichte

Blick vom Fernsehturm über den Großen Dreesch zum Schweriner See (1985)

Noch bevor ab 1971 das Plattenbaugebiet Großer Dreesch entstand, begann man 1957 mit dem Aufbau einer Funksendestelle in dem einstigen Waldgebiet des Stadtteils Zippendorf. Zweck dieser Einrichtung und weiterer in dieser Zeit entstandener Sendetürme in der DDR war der Aufbau eines Richtfunknetzes und die Abstrahlung des zweiten Fernsehprogramms des DDR-Fernsehens. Neben dem 1964 eröffneten, von Günther Kollmann (VEB IPRO Berlin) geplanten Fernsehturm entstanden der 273 Meter hohe Sendemast, über welchen bereits 1957 der Deutsche Fernsehfunk und UKW-Programme ausgestrahlt wurden, die Technik und die Verwaltungsgebäude. Seit dem 1. Juli 1964 waren die Aussichtsplattform und das Turmcafé der Öffentlichkeit zugänglich. Die Sendetechnik war in den Etagen unter dem Café untergebracht.

1971 wurde der Stahlgittermast an der Spitze des Turmes durch einen Zylinder aus Glasfaserpolyester (GFP) ersetzt. Nach der Wende ging der Funkbetrieb von der Deutschen Post der DDR an die Deutsche Bundespost über. Zu dieser Zeit wurden umfangreiche Umbau- und Sanierungsarbeiten am Bauwerk und der Technik notwendig, die Vorrang vor der gastronomischen Nutzung hatten, weswegen auch das Turmcafé von 1991 bis zum 28. November 1999 geschlossen war.

Heutiger Funkbetreiber ist die Telekom-Tochter Deutsche Funkturm GmbH.

Bauwerk und technische Daten

Fernsehturm und Sendemast

Der im Gleitschalverfahren errichtete Schweriner Fernsehturm hat im Unterschied zu den meisten anderen Fernsehtürmen keinen kreisrunden, sondern einen Querschnitt in der Form eines Reuleaux-Dreiecks. Auch sein Turmkorb, in dem sich unter anderem das Restaurant befindet, hat keine kreisrunde Form, sondern übernimmt die Form des Schaftes. Der Turm besteht aus Stahlbeton, der 32 Meter Antennenmast aus glasfaserverstärktem Polyester. Die Kanzel ist mit Aluminium verkleidet. Das Fundament liegt 71,5 Meter über dem Meeresspiegel und hat bis in eine Tiefe von 1,6 Metern einen Durchmesser von 12,6 Metern, bis 4,9 Metern Tiefe einen Durchmesser von 26 Metern und bis zu sechs Metern unter der Erde wieder einen Durchmesser von 12,6 Metern.

Auf dem Turm gibt es sechs Techniketagen in 75 bis 93,75 Metern Höhe und fünf Antennenplattformen in 60, 78,5, 82,5, 90 und 93,75 m Metern. Der Aussichtsumgang befindet sich 97,5 Meter, das Café 100,8 Meter und die Maschinenräume 104,5 Meter über dem Boden. Die Wandstärke des Schafts beträgt bis in 20 Meter Höhe 33 Zentimeter und bis in 106,7 Meter 23 Zentimeter, der Schaftdurchmesser misst 12,6 Meter.

Neben der Verwendung für den Richtfunk nutzen auch Funkamateure den Turm für ein ATV-Relaisstation im 23-Zentimeter-Band und ein FM-Relais im 70-Zentimeter-Band.[1]

In unmittelbarer Nähe des Fernsehturms befindet sich ein zweiter Antennenträger, ein 273 Meter hoher, abgespannter und geerdeter Sendemast (53° 35′ 31″ N, 11° 27′ 19,8″ O). Nur von diesem Mast werden derzeit UKW-Hörfunk- und Fernsehprogramme abgestrahlt.[2]

Frequenzen und Programme

Analoger Hörfunk (UKW)

Frequenz
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP
(kW)
Antennen-
diagramm

rund (ND)/ gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
89,2 NDR Kultur NDR_Kult D383 30 D (50–310°) H
90,1 Klassik Radio KLASSIK_ D75B 0,2 D (310–350°) H
92,8 NDR 1 Radio MV NDR_1_SN,
NDR_1_MV
D471 (regional),
D371
Schwerin 30 D (50–310°) H
95,3 Deutschlandradio Kultur DKULTUR_ D220 100 D (60–300°) H
98,5 NDR 2 _NDR_2__ D382 100 ND H
99,5 N-Joy _N-JOY__ D385 2 D (310–180°, 210–280°) H
101,3 Antenne MV ANT__MV_ D378 Schwerin 100 D (210–180°) H
102,9 Radio Teddy _TEDDY__ 1B2E 0,16 D (310–30°, 70–260°) H
105,3 NDR Info NDR_Info D384 100 D (50–300°) H
106,3 Deutschlandfunk __DLF___ D210 2 D (310–180°, 210–260°) H
107,3 Ostseewelle _OSTSEE_ D379 Schwerin 100 D (50–270°) H

Digitales Radio (DAB/ DAB+)

DAB wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Programmen ausgestrahlt.

Block Programme ERP 
(in kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Gleichwellennetz (SFN)
5C
DRDeutschland
(D__00188)
DAB+ Block der Media Broadcast: 1 ND


12B
NDR MV
(D__00277)
DAB+ Block des Norddeutschen Rundfunk [3] 1 ND Schwerin (Zippendorf-Gr.Dreesch)

Digitales Fernsehen (DVB-T)

Kanal Frequenz 
(in MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
(in kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC Guard-
intervall
Bitrate 
[MBit/s]
SFN mit
26 514 ARD Digital (NDR-Bouquet) 50 ND H 16-QAM 2/3 1/4 13,27 Schwerin-Zippendorf
54 738 ZDFmobil 50 ND H 16-QAM 2/3 1/4 13,27 Schwerin-Zippendorf

Analoges Fernsehen

Bis zur Umstellung auf DVB-T wurden folgende Programme in analogem PAL gesendet:

Kanal Frequenz 
(MHz)
Programm ERP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
11 217,25 Das Erste (NDR) 90 ND H
29 535,25 NDR Fernsehen (Mecklenburg-Vorpommern) 450 ND H
54 735,25 ZDF 100 ND H

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Website des DARC-Ortsverbandes Z 87 Schwerin
  2. Historie des Schweriner Fernsehturms
  3. http://www.ndr.de/unternehmen/technik/digitalradio/karten131.pdf