Harderwijk

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Gemeinde Harderwijk
Flagge der Gemeinde Harderwijk
Flagge
Wappen der Gemeinde Harderwijk
Wappen
Provinz  Gelderland
Bürgermeister Jeroen Joon (VVD)[1]
Sitz der Gemeinde Harderwijk
Fläche
 – Land
 – Wasser
48,27 km2
38,86 km2
9,41 km2
CBS-Code 0243
Einwohner 49.378 (1. Jan. 2024[2])
Bevölkerungsdichte 1023 Einwohner/km2
Koordinaten 52° 21′ N, 5° 37′ OKoordinaten: 52° 21′ N, 5° 37′ O
Höhe m NAP
Bedeutender Verkehrsweg A28 E232 N302 N303
Vorwahl 0341
Postleitzahlen 3841–3849
Website Homepage von Harderwijk
Vorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte
Blick auf die Stadt vom Zeepad
Blick auf die Stadt vom Zeepad
Blick auf die Stadt vom ZeepadVorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Bild1

Harderwijk (anhören/?) ist eine Stadt und Gemeinde der niederländischen Provinz Gelderland mit 49.378 Einwohnern. Zur Gemeinde gehört auch das Dorf Hierden, das 3.085 Einwohner zählt.

Lage und Wirtschaft

Topographische Karte

Die Stadt liegt am Veluwemeer, an der Autobahn A28 AmersfoortZwolle und an einer Eisenbahnlinie, etwa auf halbem Wege zwischen diesen beiden Städten; doch halten in Harderwijk nur Lokalzüge.

Ein Aquädukt im Veluwemeer überquert die Straße, die in die benachbarte Provinz Flevoland führt (Straße nach Lelystad).

Harderwijk verfügt über Hafenanlagen für Touristen und für die Berufsschifffahrt.

Die Haupterwerbszweige der Stadt sind der Tourismus, die Industrie (vornehmlich Kleingewerbe), das Militär (mehrere Kasernen) und der Dienstleistungssektor (u. a. Krankenhaus, Amtsgericht (kantongerecht), Steueramt). Die Landwirtschaft und die bis 1932 noch wichtige Fischerei sind heute eher unbedeutend. Jedoch wird die Stadt aufgrund ihrer fischereiwirtschaftlichen Vergangenheit bis heute stark mit der Aalfischerei und dem Räucheraal in Verbindung gebracht.

Geschichte

In der Umgebung Harderwijks lag schon im Mittelalter das nicht unbedeutende Bauerndorf Selhorst. Die Stadt selbst wurde erstmals 1231 (Herderewich) erwähnt, als Graf Otto II. von Geldern dem Marktflecken das Stadtrecht verlieh.

Sie entwickelte sich zu einer überregional bedeutenden Fischerei- und Hafenstadt, trat im 15. Jahrhundert der Hanse bei und verfügte über eine verhältnismäßig gute Verbindung über Land zum Rhein (karweg, Karrenstraße nach Arnhem).

Im Jahr 1584 erhielt Harderwijk das Recht, die Münzen der Provinz Gelderland zu prägen. Zwischen 1647 und 1811, als Ludwig Napoleon sie auflöste, hatte Harderwijk eine Universität, wo einige später berühmte Gelehrte wie Carl von Linné, Herman Boerhaave und Anton Matthias Sprickmann promovierten.

Harderwijk erlebte im 18. Jahrhundert einen großen wirtschaftlichen Rückgang. Im Jahr 1814/15 wurde es mit der Gründung des Koloniaal Werfdepot zur Garnisonsstadt. Das Koloniaal Werfdepot war eine Ausbildungs- und Ausmusterungsstelle für Soldaten, die in Niederländisch-Indien, dem heutigen Indonesien, dienen sollten. Die benachbarten Wald- und Heidegebiete waren später als Truppenübungsgelände für Infanterie und Artillerie in Gebrauch. Das Militär brachte eine Verbesserung der Harderwijker Wirtschaft. Ein neuer Rückschlag war 1932 der Wegfall der Fischerei, als die Zuidersee nicht länger mit der Nordsee in Verbindung stand.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Kleinindustrie und der Tourismus stark gefördert. Nach 1980 wurde Harderwijk mit vielen Neubauvierteln stark vergrößert, und immer noch werden jedes Jahr viele Wohnungen hinzu gebaut.

Politik

Bürgermeister

Seit dem 5. September 2023 ist Jeroen Joon (VVD) kommissarischer Bürgermeister der Gemeinde.[1]

Kollegium von Bürgermeister und Beigeordneten

Das Kollegium besteht für den Zeitraum von 2018 bis 2022 aus Mitgliedern der Parteien CDA, ChristenUnie, Harderwijk Anders und VVD. Sie wurden im Rahmen einer Ratssitzung am 24. Mai 2018 berufen.[3] Folgende Personen gehören zum Kollegium und sind in folgenden Bereichen zuständig[4]:

Name Partei Ressort
Gert Jan van Noort Harderwijk Anders Sozialhilfegesetz, Jugend, Partizipationsgesetz, häusliche Gewalt, sicheres Zuhause, soziale Pflege und Betreuung, Schüler-Angelegenheiten, angemessene Bildung, Kinderbetreuung, Wohl, Kultur
Christianne van der Wal VVD Wirtschaft und Arbeitsmarkt, Gewerbegebiete, Erholung, Tourismus und Veranstaltungen, Nachhaltigkeit, Wasser, Projekt Waterfront, Dreiländer und Bahnhofsumgebung
Marcel Companjen ChristenUnie Umweltgesetz, -dienst Noord-Veluwe, integrale Aufrechterhaltung, Stadt-Aufsicht, Gesundheit, Bildungshäuser, Sport, Lebensqualität, bezirksgezieltes Arbeiten
Jeroen de Jong CDA Finanzen, Geschäftsführung, Dienstleistung, vitale Ferienparks, Wohnen und übriger Raum, Stadtbetrieb, Grün, Denkmäler und Archäologie, Mobilität, Verkehrssicherheit und Parken

Das Amt des Gemeindesekretärs wird von Jan Peter Wassens ausgeübt.

Sitzverteilung im Gemeinderat

Kommunalwahl am 16. März 2022[5]
Wahlbeteiligung: 55,51 %
 %
40
30
20
10
0
30,32
14,12
11,59
9,89
9,2
7,07
6,47
5,49
4,09
1,76
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2018
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
+11,31
−2,95
−7,08
−1,61
+3,54
−1,66
−0,27
−0,20
+0,29
−1,36
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Harderwijk Anders
e Gemeentebelang Harderwijk/Hierden
j Lijst Looman 1,76 % (+1,76 %), Wij Harderwijk 0 % (–2,01 %), Lijst van der Veere 0 % (–1,11 %)

Der Gemeinderat wird seit 1982 folgendermaßen gebildet:

Partei Sitze[5] a
1982 1986 1990 1994 1998 2002 2006 2010 2014 2018 2022
Harderwijk Anders b c 4 4 6 10
ChristenUnie 4 5 5 6 5 4
VVD 5 4 4 4 5 4 4 6 4 6 3
CDA 9 8 9 8 7 7 5 5 6 4 3
Gemeentebelang Harderwijk/Hierden 1 1 1 1 2 2 3 3 1 3
D66 d 2 4 2 3 2
Progressief Harderwijk d 2 3 3 2
PvdA 2 4 4 3 4 4 4 4 4 2 2
GroenLinks 1 1
SGP 5 3 4 5 1 1 0 1 1
RPF 3
GPV
Stadspartij Harderwijk b d 3 4
Harderwijk Anders b 2 3
Gesamt 23 23 25 25 25 27 27 27 29 29 29
Anmerkungen
a 
Parteien, die zwar an der Wahl teilgenommen hatten, aber keinen Ratssitz erlangen konnten, werden nicht berücksichtigt.
b 
Harderwijk Anders entstand zur Kommunalwahl 2010 durch den Zusammenschluss der Stadspartij Harderwijk und von Harderwijk Anders.
c 
Bis 2017 trug Harderwijk Anders den Namen Stadspartij Harderwijk Anders.
d 
Zur Kommunalwahl 2002 fusionierten die Mitglieder der damaligen D66-Fraktion sowie von Progressief Harderwijk zur Stadspartij Harderwijk.

Sehenswürdigkeiten

  • Das Delphinarium Dolfinarium Harderwijk
  • Die Küste des Veluwemeers (Jachthafen, Badestrand)
  • Das Hinterland Veluwe mit seinen Wäldern und Heidegebieten
  • Die Innenstadt mit der spätgotischen Liebfrauenkirche (15. Jahrhundert), dem malerischen Stadttor Vischpoort (Fischtor), dem kleinen Turm Linnaeustorentje (17. Jahrhundert) und mehreren alten Häusern aus dem 17.–19. Jahrhundert (siehe auch: Synagoge (Harderwijk))
  • Im alten Bauerndorf Hierden tragen die alten Frauen ab und zu noch Trachten.
  • Das Heimatmuseum Stadsmuseum Harderwijk in der Innenstadt
  • Das Schloss Essenburgh in einem Park ist nur von außen zu besichtigen.
  • Mehrere touristische Veranstaltungen, u. a. die jährlichen Fischereitage, erinnern an frühere Zeiten, als Harderwijk noch ein bedeutender Fischereihafen war.

Städtepartnerschaften

Töchter und Söhne der Stadt

Mit der Stadt verbundene Personen
Ehrenbürger

Literatur

Commons: Harderwijk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Jeroen Joon waarnemend burgemeester Harderwijk. In: harderwijk.nl. Gemeente Harderwijk, 4. September 2023, abgerufen am 17. September 2023 (niederländisch).
  2. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 29. Februar 2024 (niederländisch).
  3. Wethouders nieuwe college Harderwijk beëdigd (Memento des Originals vom 13. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.harderwijk.nl Gemeente Harderwijk, 25. Mai 2018, abgerufen am 12. Juli 2018 (niederländisch)
  4. Samenstelling Gemeente Harderwijk, abgerufen am 12. Juli 2018 (niederländisch)
  5. a b Ergebnisse der Kommunalwahlen: 1982–2002 2006 2010 2014 2018 2022, abgerufen am 8. Mai 2022 (niederländisch)