Irene Epple-Waigel

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Irene Epple
Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 18. Juni 1957 (66 Jahre)
Geburtsort Seeg, Deutschland
Karriere
Disziplin Abfahrt, Riesenslalom,
Slalom, Kombination
Status zurückgetreten
Karriereende 1985
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber Lake Placid 1980 Riesenslalom
 Alpine Skiweltmeisterschaften
Silber Garmisch-Partenk. 1978 Abfahrt
Silber Lake Placid 1980 Riesenslalom
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupsiege 11
 Gesamtweltcup 2. (1981/82)
 Abfahrtsweltcup 2. (1983/84)
 Riesenslalomweltcup 1. (1981/82)
 Slalomweltcup 13. (1974/75)
 Kombinationsweltcup 1. (1981/82)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Abfahrt 1 7 8
 Super-G 1 0 1
 Riesenslalom 6 5 7
 Kombination 3 4 1
 

Irene Epple-Waigel (* 18. Juni 1957 als Irene Epple in Seeg im Allgäu) ist eine deutsche ehemalige Skirennläuferin. Ihre jüngere Schwester Maria war ebenfalls im Alpinen Skiweltcup erfolgreich.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihr erster großer Erfolg war der zweite Platz bei den Alpinen Skiweltmeisterschaften 1978 in der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen. Eine weitere Medaille verpasste sie im Riesenslalom: Nach dem 1. Lauf lag sie überraschend mit Startnummer 26 und mit 0,11 Sekunden Vorsprung vor ihrer Schwester (und letztlich Siegerin) Maria in Führung, fiel aber noch auf Rang 4 zurück.[1] Sie gewann in Lake Placid 1980 die olympische Silbermedaille im Riesenslalom und war im Skiweltcup 1981/82 Siegerin im Riesenslalom und in der Kombination. Bei der Schlussfeier in Lake Placid war sie Fahnenträgerin der bundesdeutschen Mannschaft. Epple gewann zwischen 1973 und 1981 sechs Deutsche Meisterschaften, jeweils drei im Abfahrtslauf und im Riesenslalom. Sie wurde 1980 zur Deutschen Sportlerin des Jahres gewählt. Während ihrer Karriere erlitt sie einen Kreuzbandriss im Knie, der sechs Jahre lang unbehandelt blieb und zu einer Kniegelenksarthrose führte.[2]

Sie gewann den überhaupt ersten Damen-Super-G der Weltcupgeschichte, der am 9. Januar 1983 in Verbier ausgetragen wurde, wobei sie Start-Nr. 5 trug.[3] Am 4. März 1982 hatte es den einzigen Doppelsieg für die Epple-Schwestern gegeben: Im Riesentorlauf von Waterville Valley gewann Irene mit 0,26 Sekunden Vorsprung auf Maria. Irene Epple war Anfang der 1980er Jahre mit Sebastian Coe liiert.[4]

Nach ihrer Karriere studierte Epple Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1992 wurde sie mit der Arbeit Die Wirkungen unterschiedlich resorbierbarer Kohlenhydrate auf den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel von adipösen und normalgewichtigen Probanden promoviert und arbeitete als Unfallärztin.[2] Im November 1994 heiratete sie den damaligen Bundesfinanzminister Theo Waigel.[5] Sie hat mit ihm einen Sohn (* 1995).[2][6] 2004 wurde ihr der Bayerische Sportpreis in der Kategorie „Hochleistungssportler Plus“ verliehen.

Epple engagiert sich im Stiftungskuratorium der Tabaluga Kinderstiftung und im Rahmen der Weihnachtspäckchenaktion Geschenk mit Herz (initiiert von der Nichtregierungsorganisation humedica e. V.) für Kinder in Not.[7][8] Sie war langjährige Schirmherrin der Stiftung Kindergesundheit und wurde 2016 zur Ehrenkuratorin berufen.[9] Ab 2002 (Wiederwahl 2008) war sie zwei Amtszeiten für die CSU Kreisrätin im Kreistag des Landkreises Ostallgäu.[10][11]

Die Schirmherrschaft für die 1. Alpine Skiweltmeisterschaft der Gehörlosen[12] in Nesselwang im Allgäu vom 23. Februar bis 2. März 2013 übernahm Epple zusammen mit ihrem Ehemann.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympische Spiele (auch WM)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcupwertungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Irene Epple gewann je einmal die Disziplinenwertung im Riesenslalom und in der Kombination.

Saison Gesamt Abfahrt Riesenslalom Slalom Kombination
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
1972/73 41. 3 47. 3
1973/74 34. 2 24. 2
1974/75 13. 60 7. 38 19. 5 13. 11
1975/76 10. 73 6. 42 12. 16 22. 4 9. 11
1976/77 18. 49 7. 43 19. 2
1977/78 11. 62 6. 36 8. 30
1978/79 3. 189 5. 81 3. 105
1979/80 5. 141 6. 51 4. 83 31. 5 9. 21
1980/81 5. 181 4. 71 3. 78 42. 1 10. 31
1981/82 2. 282 5. 69 1. 120 20. 23 1. 85
1982/83 6. 117 18. 24 7. 65 38. 2 3. 40
1983/84 4. 178 2. 94 12. 33 34. 3 2. 77
1984/85 35. 35 24. 15 22. 20

Weltcupsiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Epple errang insgesamt 44 Podestplätze, davon 11 Siege:

Datum Ort Land Disziplin
12. März 1980 Saalbach-Hinterglemm Österreich Riesenslalom
4. Dezember 1980 Val-d’Isère Frankreich Riesenslalom
4. Dezember 1981 Val-d’Isère Frankreich Riesenslalom
10. Dezember 1981 Pila Italien Riesenslalom
18. Dezember 1981 Piancavallo Italien Kombination
8. Januar 1982 Pfronten Deutschland Riesenslalom
13. Januar 1982 Pfronten/Grindelwald Deutschl./Schweiz Kombination
4. März 1982 Waterville Valley USA Riesenslalom
9. Januar 1983 Verbier Schweiz Super-G
7. Dezember 1983 Val-d’Isère Frankreich Abfahrt
11. Dezember 1983 Val-d’Isère Frankreich Kombination

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Donnerstag, 24. März 2011 um 11.00 Uhr bekam sie von Ministerpräsident Horst Seehofer im Kuppelsaal der Bayerischen Staatskanzlei das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt.[13] Außerdem ist sie Trägerin des Silbernen Lorbeerblattes. Der Bayerische Verdienstorden wurde ihr am 5. Juli 2023 durch Ministerpräsident Markus Söder verliehen.[14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tausendsassa Annemarie. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 5. Februar 1978, S. 13.
  2. a b c Was macht eigentlich Irene Epple (Memento vom 2. Februar 2014 im Internet Archive), stern.de, 12. Juni 2001.
  3. Quelle: Arbeiterzeitung Wien vom 10. Januar 1983, S. 9.
  4. Bald Hochzeit? (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 11. Februar 1982, abgerufen am 1. August 2021.
  5. Sport-Bild & Audi präsentieren die Ski-WM ’93 – Alles über die spannenden Rennen vom 3. bis 14. Februar in Morioka (Japan), Sport-Bild vom 3. Februar 1993, S. 31ff, 33.
  6. Konstantin Waigel, Der Spiegel 1/1996, 31. Dezember 1995.
  7. Homepage der Tabaluga Kinderstiftung Stiftungskuratorium
  8. Homepage von Geschenk mit Herz
  9. Stiftung Kindergesundheit – Die Organisation. Abgerufen am 13. April 2020.
  10. Homepage des Landratsamtes Ostallgäu: Zusammensetzung des Kreistages (Memento vom 4. Januar 2009 im Internet Archive)
  11. Bayerischer Rundfunk zum 60. Geburtstag, abgerufen am 16. Juni 2017.
  12. Homepage der 1. Alpine Skiweltmeisterschaft (Memento vom 20. Januar 2013 im Internet Archive)
  13. Pressemitteilung der Bayerischen Staatsregierung vom 23. März 2011@1@2Vorlage:Toter Link/www.bayern.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..
  14. Ordensverleihungen auf bayern.de, abgerufen am 7. Juli 2023.