Sportschau

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Fernsehsendung
Titel Sportschau
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Genre Sportsendung
Erscheinungsjahre seit 1961
Länge 105 bzw. 30 Minuten
Ausstrahlungs­turnus samstags + sonntags
Titelmusik Topsy von Werner Müller
Produktions­unternehmen WDR
Premiere Format invalid auf ARD 2
Moderation siehe unten
 Logo der Sportschau bis 31. Mai 2016
Logo der Sportschau bis 31. Mai 2016

Die Sportschau ist eine regelmäßige Sportsendung der ARD, die vom WDR in Köln produziert und im Fernsehsender Das Erste seit 4. Juni 1961 ausgestrahlt wird. Neben der Samstagsausgabe, in der Zusammenfassungen der Spiele der Fußball-Bundesliga gezeigt werden, gibt es auch eine Sonntagsausgabe, die über aktuelle Sportereignisse aus verschiedenen Sportarten berichtet.

Geschichte

Die Erstausstrahlung der Sportschau fand am 4. Juni 1961 auf ARD 2 statt. Über Fußball wurde in den ersten acht Wochen überhaupt nicht berichtet, und erst mit dem Start der Fußball-Bundesliga 1963 wurde die Sendung auf den Samstag verlegt. Am Sonntag gab es eine zweiteilige Sportschau, in der Sportarten wie Pferderennsport, Reiten, Handball, Volleyball und Tischtennis im Mittelpunkt standen. Lange Zeit galt Sachlichkeit als oberstes Ziel, was unter anderem durch die Wahl zum Tor des Monats seit 1971 etwas aufgelockert wurde. Erster Sieger war Gerhard „Gerd“ Faltermeier, dessen Tor vom 28. März 1971 als bestes ausgewählt wurde.

Hauptinhalt der anfangs um 17:45 Uhr am Samstag ausgestrahlten Sportschau war die 1. Fußball-Bundesliga. Das Filmmaterial wurde anfangs mit Motorrädern zur Aufbereitung nach Köln oder in ein nahegelegenes Fernsehstudio transportiert. Durch den zu geringen Zeitabstand vom Spielende um 17:20 Uhr zum Sendebeginn wurde dieser auf 18:00 Uhr verlegt, um die Bearbeitungszeit des Sendematerials zu vergrößern. Allzu oft wurde deshalb auch über die Heimspiele des nur wenige Kilometer entfernt spielenden 1. FC Köln berichtet, wo es diese enge Vorlaufzeit nicht gab.[1] Seit 1984 wurde der Konkurrenzdruck der gerade gestarteten Privatsender immer stärker. Im Jahre 1988 verlor die Sportschau die bisher für 18 Millionen DM erworbenen Übertragungsrechte an den Kölner Privatsender RTL, der dem DFB hierfür pro Saison 135 Millionen DM bezahlte.[2] In den nächsten Jahren erwarb RTL die Übertragungsrechte für die mit Entertainment-Elementen versehene Sendung Anpfiff, bis mit Beginn der Saison 1992/93 der Fernsehsender Sat.1 die Erstverwertungsrechte an der Bundesliga erhielt. Seit der Saison 2003/04 überträgt die Sportschau wieder als erster Free-TV-Sender Bilder vom aktuellen Spieltag am Samstag. In der Zeit zwischen 1992 und 2003 gab es samstäglich nur eine halbstündige Sendung um 17.30 Uhr, die Nachrichten aus der Fußball-Bundesliga der vergangenen Woche beleuchtete.

Die Titelmelodie der Sportschau ist Topsy, stammt aus der Feder von Werner Müller und wurde ursprünglich als B-Seite der Single Schaufenster Deutschland veröffentlicht. In den 1980er Jahren wurde das Lied „Tour de France“ von der Band Kraftwerk für die Rubrik „Tour de France“ verwendet.

Seit dem 4. Januar 2011 ist eine Sportschau-App für iPod touch und iPhone und auch für Android-Systeme, Windows Phone und Windows 8 erhältlich, mit deren Hilfe unter anderem Sportnachrichten, Liveticker und ähnliche Information abrufbar sind. Nach der Tagesschau-App ist dies die zweite App der ARD.

Am 31. Mai 2016 erhielt die Sendung anlässlich der Fußball-EM 2016 ein Redesign der Firma BDA Creative mit neuem On-Air-Design, neuem Corporate Design und einer neuen Homepage.

Moderatoren

Derzeitige Moderatoren

Die in der Ausgangsansicht alphabetisch nach Name sortierte Tabelle ist durch Klick auf die Symbole bei den Spaltenüberschriften sortierbar.

Moderator/-in Sender Geschlecht von bis
Dieter Adler WDR m 1966 1984
Michael Antwerpes SWR m 1998 heute
Arnim Basche WDR m 1964 1965
Reinhold Beckmann WDR m 1988 1992
2003 2017
Alexander von Bentheim SFB m 1967 1967
Alexander Bommes NDR m 2011 heute
Silke Böschen w 2005 2006
Hagen Boßdorf ORB m 2000 2000
Kurt Brumme WDR m 1965 1966
Gerhard Delling NDR m 1990 2019
Heinz Deutschendorf SFB m 1968 1970
Jürgen Emig HR m 1990 2004
Heribert Faßbender WDR m 1982 1998
Addi Furler WDR m 1961 1995
Okka Gundel WDR w 2008 heute
Walter Hahn m 1963 1963
Sabine Hartelt WDR w
Waldemar Hartmann BR m 1990 2008
Ernst Huberty WDR m 1961 1982
René Kindermann MDR m 2011 heute
Fritz Klein NDR m 1975 1986
Wolfgang Klein NDR m 1966 1966
Oskar Klose BR m 1967 1969
Volker Kottkamp SWF m 1975 1983
Wolfhard Kuhlins hr m 1966 1987
Peter Langer m 1963 1964
Monica Lierhaus w 2004 2009
Claus Lufen WDR m 1997 heute
Werner Lux m 1961 1970
Gerhard Meier-Röhn SWR m 1991 1996
Rudi Michel SWF m 1965 1966
Wilfried Mohren MDR m 1992 1995
Stephanie Müller-Spirra MDR w 2018 heute
Hugo Murero WDR m 1965 1966
Wolfgang Nadvornik BR m 2007 2011
Holger Obermann hr/SDR m 1971 1984
Matthias Opdenhövel WDR m 2011 2021
Volker Rath m 1966 1966
Hans-Joachim Rauschenbach hr m 1968 1989
Ines Riedel w
Gerd Rubenbauer BR m 1992 2005
Julia Scharf BR w 2014 heute
Franziska Schenk MDR w 2012 2014
Ralf Scholt WDR/hr m 1995 2014
Klaus Schwarze WDR m 1978 1996
Esther Sedlaczek WDR w 2021 heute
Karl Senne m 1961 1962
Günter Siefarth WDR m 1961 1964
Steffen Simon SFB m 1994 1998
Jochen Sprentzel SFB m 1988 1994
Eberhard Stanjek BR m 1971 1985
Manfred Vorderwülbecke m 1975 1988
Lea Wagner SWR w 2021 heute
Jessy Wellmer rbb w 2014 heute
Anne Will SFB w 1999 2001
Günter Wölbert SDR m 1971 1975
Jörg Wontorra RB m 1984 1992
Werner Zimmer SR m 1966 1993

Stand: Mai 2020

Sondersendungen

Sportschau überträgt die Bundesliga

Die ARD überträgt Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, sowie Fußball-Weltmeisterschaften und Fußball-Europameisterschaften in einer Sportschau (stets im Wechsel mit dem ZDF). Ebenfalls wurden UEFA-Cup-Spiele der deutschen Mannschaften live übertragen. Bis zur Saison 2008/09 übertrug die Sportschau Spiele deutscher Mannschaften im Wettbewerb jedoch nur bis zum Achtelfinale. Außerdem wird ein Spiel pro Spieltag im DFB-Pokal exklusiv live im Free-TV gezeigt. Bis zur Saison 2011/12 hatte die ARD die Spiele im Wechsel mit dem ZDF übertragen, welches für die Rechteperiode 2015/16 wegen der Übertragung der UEFA Champions League nicht mehr mitgeboten und die Übertragungsrechte komplett der ARD überlassen hat. Zudem wird das Finale des DFB-Pokals der Frauen im Ersten ausgestrahlt.

Liveübertragungen von Ereignissen in anderen Sportarten, wie beispielsweise bei den Olympischen Spielen, werden ebenfalls im Rahmen einer Sportschau übertragen.

Auch im Motorsport war Das Erste aktiv. Die ARD war von 2005 bis 2017 exklusiver TV-Partner der DTM und übertrug damit alle Qualifyings und Rennen der jeweiligen Saison im Rahmen der Sportschau. Zuvor (2000–2004) hatte sie die Rennen der DTM im Wechsel mit dem ZDF übertragen, welches nach der Saison 2004 ausgestiegen war und die Übertragungsrechte komplett der ARD überlassen hatte. 2018 verlor die ARD nach 18 Jahren alle Live-Rechte der DTM an den Privatsender Sat.1, das fortan exklusiv überträgt.

Moderatoren, Reporter und Experten von Sondersendungen

Sportart Moderator Reporter Experte
Sommersport
Fußball Esther Sedlaczek (WDR)
Claus Lufen (WDR)
Alexander Bommes (NDR)
Jessy Wellmer (RBB)
Julia Scharf (BR)
Tom Bartels (SWR)
Gerd Gottlob (NDR)
Bernd Schmelzer (BR)
Stephanie Baczyk (RBB)
Florian Naß (HR)
Bastian Schweinsteiger
Thomas Broich
Nia Künzer
Basketball Claus Lufen (WDR)
Markus Othmer (BR)
Andreas Witte (rbb)
Boxen René Kindermann (MDR) Eik Galley (MDR)
Torsten Püschel (MDR)
Henry Maske
Handball Alexander Bommes (NDR) Florian Naß (HR)
Hendrik Deichmann (NDR)
Dominik Klein
Kanu Juliane Möcklinghoff (NDR) Guido Ringel (rbb)
Leichtathletik Claus Lufen (WDR) Ralf Scholt (HR)
Wilfried Hark (NDR)
Frank Busemann
Motorsport Claus Lufen (WDR) Philipp Sohmer (SWR)
Radsport Michael Antwerpes (SWR) Florian Naß (HR)
Florian Kurz (WDR)
Moritz Cassalette (NDR)
Fabian Wegmann
Reiten Sabine Hartelt (WDR) Carsten Sostmeier (NDR)
Jörg Tegelhütter (NDR)
Rudern Juliane Möcklinghoff (NDR) Jan Didjurgeit (NDR)
Schwimmen Ralf Scholt (HR) Tom Bartels (SWR)
Alexander Bleick (NDR)
Franziska van Almsick
Tennis Ralf Scholt (HR) Matthias Cammann (NDR)
Triathlon Ralf Scholt (HR) Dirk Froberg (HR)
Turnen Philipp Sohmer (SWR)
Wintersport
Biathlon Michael Antwerpes (SWR) Christian Dexne (rbb)
Wilfried Hark (NDR)
Kati Wilhelm
Magdalena Neuner
Arnd Peiffer
Bob/Skeleton Claus Lufen (WDR) Eik Galley (MDR)
Curling Thomas Braml (SR)
Eishockey Tom Scheunemann (MDR)
Bernd Schmelzer (BR)
Bodo Boeck (MDR)
Eiskunstlauf Daniel Weiss (HR) Katarina Witt
Eisschnelllauf Franziska Schenk (MDR) Ralf Scholt (HR)
Freestyle-Skiing Jan Wiecken (BR)
Tobias Barnerssoi (BR)
Nordische Kombination Stephanie Müller-Spirra (MDR) Torsten Püschel (MDR)
Rennrodeln Claus Lufen (WDR) Peter Grube (WDR)
Shorttrack Bodo Boeck (MDR)
Ski alpin Julia Scharf (BR)
Markus Othmer (BR)
Bernd Schmelzer (BR)
Tobias Barnerssoi (BR)
Felix Neureuther
Skilanglauf Julia Büchler (BR)
Stephanie Müller-Spirra (MDR)
Jens-Jörg Rieck (SWR)
Skispringen Lea Wagner (SWR) Tom Bartels (SWR)
Philipp Sohmer (SWR)
Sven Hannawald
Snowboard Thorsten Iffland (NDR)
Johannes Krautheimer (MDR)

Gegenwart

Live-Sendung der Sportschau von der IFA 2005 in Berlin

Die Sportschau darf – trotz starker Bemühungen des Pay-TV-Senders Sky, die Free-TV-Erstberichterstattung auf den späten Abend zu verschieben – auch in den kommenden Jahren in ihrer Sendung am Samstag von der Bundesliga berichten. Seit Januar 2008 beginnt die Sportschau um 18:00 Uhr. Da man laut Vertrag die Bundesliga allerdings erst ab 18:30 Uhr (Ausnahme: Finden sieben Samstagsspiele statt, darf bereits fünf Minuten eher berichtet werden.) zeigen darf, wird in der Zeit von 18:00 Uhr bis zum Beginn der Zusammenfassungen u. a. von den beiden Samstagsspielen der 2. Bundesliga und (meist fünf) Spielen der 3. Liga berichtet.

In der Sonntagsausgabe der Sportschau um 18:00 Uhr finden auch Berichte über andere bedeutende Sportereignisse ihren Platz. Hier werden auch die DFB-Pokalspiele ausgelost.

Zudem gibt es seit der Saison 2013/14 sonntags in den regionalen dritten Programmen eine 40-minütige Sportschau am Sonntag, in der die Bundesligaspiele vom Sonntag zu sehen sind. Gesendet wird diese Sportschau am Sonntagabend um 21:45 Uhr (BR Fernsehen, hr-fernsehen, NDR Fernsehen, Radio Bremen TV, SWR Fernsehen und WDR Fernsehen) sowie ab 22:00 Uhr (MDR Fernsehen und rbb Fernsehen).

Ebenfalls zu Beginn der Saison 2013/14 startete die Sportschau vor acht. In dem fünfminütigen Magazin am Freitag um 19:45 Uhr erfolgt ein kurzer Ausblick auf den aktuellen Spieltag der Fußball-Bundesliga und auf weitere sportliche Höhepunkte des Wochenendes.

Für das der Sendung zu Grunde liegende Paket an Bundesliga-Übertragungsrechten zahlt die ARD laut Verhandlungskreisen für die vier Spielzeiten 2013/14 bis 2016/17 420 Millionen Euro. Der Sender macht zur Höhe der Ausgaben keine Angaben.[3]

Auszeichnungen

  • 2016: Deutscher Fernsehpreis in der Kategorie „Bester Sportjournalismus“ für Geheimsache Doping: Im Schattenreich der Leichtathletik und Geheimsache Doping: Wie Russland seine Sieger macht

Weblinks

Commons: Sportschau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Sportschau – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Der Tagesspiegel vom 30. Juli 2003, Das mythische Schwarz-Weiß der „Sportschau“
  2. Klaus Schmeh, Titel, Tore, Transaktionen – Ein Blick hinter die Kulissen des Fußball-Business, 2005, S. 82 f.
  3. Hans-Peter Siebenhaar: Finanzielle Höchstleistungen. In: Handelsblatt. Nr. 18, 25. Januar 2013, S. 59.