Trélon

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Trélon
Trélon (Frankreich)
Trélon (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Hauts-de-France
Département (Nr.) Nord (59)
Arrondissement Avesnes-sur-Helpe
Kanton Fourmies
Gemeindeverband Sud Avesnois
Koordinaten 50° 3′ N, 4° 6′ OKoordinaten: 50° 3′ N, 4° 6′ O
Höhe 170–251 m
Fläche 39,15 km²
Einwohner 2.679 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 68 Einw./km²
Postleitzahl 59132
INSEE-Code

Rathaus (mairie)

Trélon ist eine französische Gemeinde mit 2679 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Nord in der Region Hauts-de-France. Sie gehört zum Arrondissement Avesnes-sur-Helpe und zum Kanton Fourmies.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Trélon liegt im Regionalen Naturpark Avesnois, vier Kilometer westlich der Grenze zu Belgien und 15 Kilometer nördlich von Hirson. Im Norden reicht das Gemeindegebiet bis zum hier zum Lac du Val Joly aufgestauten Fluss Helpe Majeure. Umgeben wird Trélon von den Nachbargemeinden Liessies im Norden, Eppe-Sauvage im Norden und Nordosten, Moustier-en-Fagne im Nordosten, Wallers-en-Fagne im Osten, Ohain im Südosten, Fourmies im Süden, Glageon im Westen sowie Sains-du-Nord und Ramousies im Nordwesten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trélon ist ohne Zweifel eine alte Siedlung, da man Funde aus römischer Zeit, darunter Medaillen der Kaiser Augustus und Domitian, gefunden hat. Die bekannte Geschichte Trélons ist eng mit der seiner damaligen Burg (heute Schloss Trélon) verbunden, die ab dem 12. Jahrhundert dem Haus Avesnes gehörte.[1] Erbaut wurde sie von Gauthier d’Avesnes[2] und fiel nacheinander in die Hände Frankreichs, Burgunds und Spaniens. 1478 wurde sie von Philipp von Kleve-Ravenstein, 1543 von Franz I. belagert. 1552 wurde sie von Anne de Montmorency für Heinrich II. erobert, geriet aber anschließend in die Hände von Soldaten, die Franzosen überfielen und ausraubten. 1637 wurde die Burg von Jacques d’Estampes belagert, 1651 vom General Rosen. 1659 wurden Trélon und seine Umgebung durch den Pyrenäenfrieden endgültig französisch.

Im 16. Jahrhundert heiratete Louise de Blois den Baron Louis de Merode, dessen Nachfahren noch heute das Schloss Trélon bewohnen, das 1701[2] anstelle der alten Burg errichtet wurde. Dieses Schloss wurde während der Französischen Revolution teilweise zerstört und um 1860 im Stil Louis-treize aus- und umgebaut.

1887 wurde in Trélon der Komponist und Organist Paul de Maleingreau geboren.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2013 2021
Einwohner 3200 3214 3438 3166 2923 2828 2965 2916 2679
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schloss Trélon aus dem 18. und 19. Jahrhundert
  • Glasmuseum (Musée sur le verre)
  • Ehemalige Mühle (18. Jahrhundert)
  • Maison de maître, 1786
  • Maison Ténart, 1936, Jugendstil
  • Kirche Saint-Léger (16. Jahrhundert)
  • ehemaliger Karmelitenkonvent, gegründet 1625 von Philipp Eugen von Merode
  • Kapelle Saint-Roch, Kapelle Grand-Dieu und weitere kleine Kapellen und Oratorien
  • Wasserturm

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes du Nord. Band 2. Flohic, Paris 2001, ISBN 2-84234-119-8, S. 1630–1638.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Trélon – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ortsgeschichte von Trélon in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch), Zugriff am 4. September 2021.
  2. a b Christophe Vachaudez: Trélon. Fief des Merode depuis 500 ans. In: L’Eventail. April 2020, ISSN 2127-6684, S. 103.