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Heidenreichstein

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Stadtgemeinde
Heidenreichstein
Wappen Österreichkarte
Wappen von Heidenreichstein
Heidenreichstein (Österreich)
Heidenreichstein (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Gmünd
Kfz-Kennzeichen: GD
Fläche: 58,45 km²
Koordinaten: 48° 52′ N, 15° 7′ OKoordinaten: 48° 52′ 0″ N, 15° 7′ 0″ O
Höhe: 561 m ü. A.
Einwohner: 3.811 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 65 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3860
Vorwahl: 02862
Gemeindekennziffer: 3 09 16
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kirchenplatz 1
3860 Heidenreichstein
Website: www.heidenreichstein.gv.at
Politik
Bürgermeister: Johann Pichler (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010)
(25 Mitglieder)

12 SPÖ, 10 ÖVP, 1 FPÖ, 2 Grüne

Lage von Heidenreichstein im Bezirk GmündVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Heidenreichstein im Bezirk Gmünd (anklickbare Karte)Amaliendorf-AalfangBad GroßpertholzBrand-NagelbergEggernEisgarnGmündGroßdietmannsGroßschönauHaugschlagHeidenreichsteinHirschbachHoheneichKirchberg am WaldeLitschauMoorbad HarbachReingersSchremsSt. MartinUnserfrau-AltweitraWaldensteinWeitraNiederösterreich
Lage der Gemeinde Heidenreichstein im Bezirk Gmünd (anklickbare Karte)
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Stadtpfarrkirche Heidenreichstein
Stadtpfarrkirche Heidenreichstein
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Heidenreichstein ist eine Stadtgemeinde mit 3811 Einwohnern[1] im Bezirk Gmünd in Niederösterreich. Die Stadt befindet sich im nordwestlichen Waldviertel auf einer Seehöhe von 561 m ü. A. 20  Kilometer nordöstlich der Bezirkshauptstadt Gmünd, 16  Kilometer südlich und 12  Kilometer östlich der Grenze zu Tschechien.

Den Namen verdankt die Stadt Heidenreichstein einem der ersten Burggrafen, der Heidenreich hieß. Die in Privatbesitz befindliche und nach wie vor bewohnte Burg Heidenreichstein ist eine Wasserburg und gilt als Wahrzeichen von Heidenreichstein.

Der Ort Heidenreichstein dürfte ebenso wie die Burg in den letzten Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts entstanden sein. 1369 wurde der Ort als Markt mit eigenem Siegel bezeichnet und 1932 erfolgte die Erhebung zur Stadt. Seit der Zusammenlegung von Gemeinden in den 1960er- und 1970er-Jahren besteht Heidenreichstein aus zwölf Katastralgemeinden, die zuvor teilweise selbständige Gemeinden waren.

Durch den allgemeinen Strukturwandel hat Heidenreichstein seine Bedeutung als Industrie- und Gewerbestadt teilweise verloren und musste seit 1971 neben einer deutlichen Verringerung der Anzahl an Arbeitsplätzen auch einen beträchtlichen Rückgang der Wohnbevölkerung hinnehmen.

Geographie

Lage, Klima, Bodenbeschaffenheit

Die Stadtgemeinde Heidenreichstein bedeckt eine Fläche von 58,43 Quadratkilometern.[2] Die höchsten Erhebungen des Gemeindegebietes liegen über 600 m ü. A., unter anderem der Neuteichberg mit 636 m ü. A., der Mottenberg mit 635 m ü. A. und die höchste Stelle im Naturpark Heidenreichsteiner Moor mit 608 m ü. A..

Die Landeshauptstadt St. Pölten ist in südlicher Richtung 115 Kilometer, die Bundeshauptstadt Wien in südöstlicher Richtung 133 Kilometer entfernt. Die nächstgelegenen, für den Kfz-Verkehr geeigneten Grenzübergänge nach Tschechien befinden sich südwestlich in einer Entfernung von 14 Kilometern bei Neu-Nagelberg/Halámky und nördlich bei Grametten/Nová Bystřice etwa 16 Kilometer entfernt.

Das nordwestliche Waldviertel befindet sich am Übergang vom atlantischen zum kontinentalen Klima mit durchschnittlichen Temperaturen von - 1,9 °C im Jänner bis + 16,5 °C im Juli. Der Regenreichtum bildet die Basis für Eichen-, Rotföhren- und Birken-Laubmischwälder. Die lockeren Sandböden sind kalkarm und daher sauer und teilweise extrem nährstoffarm.

Naturpark Heidenreichsteiner Moor

Heidenreichstein befindet sich in der geologischen Großeinheit der Böhmischen Masse, die Mittelgebirgscharakter aufweist. Charakteristisch sind im nordwestlichen Teil des Waldviertels die Verwitterungsformen des Granits. Zahlreiche riesige gerundete Blöcke, die durch weitergehende Verwitterung Schalen- und Wackelsteine bildeten, wurden unter Naturschutz gestellt, so auch der Hängende Stein im Naturpark Heidenreichsteiner Moor.

Die verschiedenen Moortypen sind nicht mehr naturbelassen, sondern wurden nach Trockenlegung mit Fichten aufgeforstet. Durch die Verlandung von Fischteichen und den Wegfall der Moorbewirtschaftung werden die bestehenden Moore renaturiert, beispielsweise in der Heidenreichsteiner Gemeindeau.

Gewässer

Der Romaubach gelangt aus der Nachbargemeinde Eggern im Nordosten des Gemeindegebietes nach Heidenreichstein, durchfließt nach dem Pocherteich das dicht besiedelte Stadtgebiet von Heidenreichstein mit dem Edelwehrteich, dem Hofwehrteich und dem Schlossteich und gelangt dann in die Ortschaft Kleinpertholz, von wo er in die Nachbargemeinde Amaliendorf weiterfließt und in den Braunaubach mündet.

Der Braunaubach erreicht von Eisgarn kommend in der Katastralgemeinde Eberweis das Gemeindegebiet von Heidenreichstein. Er fließt weiter in die Ortschaft Altmanns, durchfließt den Bruneiteich und gelangt nach dem Verlassen des Heidenreichsteiner Gemeindegebietes weiter nach Amaliendorf, Schrems und Gmünd, wo er in die Lainsitz, einem Nebenfluss der in die Elbe und damit in die Nordsee entwässernden Moldau, mündet.

Heidenreichstein liegt unmittelbar an der Europäischen Hauptwasserscheide. Außer dem Braunaubach und dem Romaubach mit ihren Zubringerbächen entwässern die Fließgewässer Heidenreichsteins über die Thaya in die Donau und ins Schwarze Meer.

Größere Teiche auf dem Gemeindegebiet sind von Süd nach Nord der Haslauerteich (ungefähr 55 Hektar), der Geißbachteich (ungefähr 9 Hektar), der Winkelauer Teich (ungefähr 34 Hektar), der Kaltenbachteich (ungefähr 2 Hektar), der Gemeindeteich (ungefähr 5 Hektar), der Steinbruckteich (ungefähr 9 Hektar), der Neuteich (ungefähr 3 Hektar) und der Streitteich (ungefähr 3 Hektar). Aus der Bezeichnung Teich geht hervor, dass diese Stillgewässer nicht natürlich entstanden sind. Die jeweiligen Grundherrschaften ließen in den vergangenen Jahrhunderten die Teiche für beispielsweise für die Fischzucht, als Schutz für Burgen und aus anderen Gründen anlegen.

Stadtgliederung

Nach den Eingemeindungen in den 1960er- und 1970er-Jahren gliedert sich das Stadtgebiet von Heidenreichstein in nachstehende zwölf Katastralgemeinden in alphabetischer Reihenfolge. Die Angaben in Klammern beziehen sich auf die Wohnbevölkerung zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001:

Altmanns (232 Einwohner), Dietweis (145), Eberweis (226), Guttenbrunn (63), Haslau (52), Heidenreichstein (2873), Kleinpertholz (215), Motten (175), Seyfrieds (280), Thaures (137), Wielandsberg (61) und Wolfsegg (106).[3]

In der Katastralgemeinde Heidenreichstein wohnt mit 2873 Personen der Großteil der Bevölkerung der Stadt, während sich die Betriebe teilweise auf die Katastralgemeinde Kleinpertholz erstrecken. Die Katastralgemeinde Heidenreichstein grenzt an folgende andere Katastralgemeinden der Stadtgemeinde Heidenreichstein: im Norden an Dietweis und Eberweis, im Westen an Altmanns und Kleinpertholz, im Süden an Seyfrieds und im Osten an Motten.[4]

Die ungefähre Lage der Ortschaften ist aus der Karte im Abschnitt Verkehr ersichtlich.

Nachbargemeinden

Heidenreichstein ist von neun Gemeinden umgeben, wobei die sechs nördlich, westlich und südlich liegenden Gemeinden dem Bezirk Gmünd angehören, während zwei Gemeinden östlich und eine südlich von Heidenreichstein im Bezirk Waidhofen an der Thaya liegen.

Nördlich von Heidenreichstein befinden sich die Stadt Litschau und die Gemeinden Eisgarn und Eggern. Im Westen grenzt die Gemeinde Brand-Nagelberg und im Süden grenzen die Stadt Schrems und die Gemeinde Amaliendorf-Aalfang an Heidenreichstein. Östlich und südlich des Heidenreichsteiner Gemeindegebietes verläuft die Bezirksgrenze, wobei Pfaffenschlag bei Waidhofen an der Thaya, Waidhofen an der Thaya-Land und Vitis unmittelbare Nachbargemeinden sind.

Die Bedeutung der Stadt Heidenreichstein als Standort von Industriebetrieben und größeren Gewerbebetrieben mit einem entsprechenden Arbeitsplatzangebot für die Bewohner der umliegenden Gemeinden ist in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen.

Geschichte

Die Geschichte Heidenreichsteins wurde von Erich Geppert und Karl Pichler 2005 und in einer Festschrift 1982 ausführlich aufgearbeitet.[5] [6]

Besiedelung und Entwicklung im Mittelalter

Wasserburg Heidenreichstein

Die Besiedelung der Gegend um Heidenreichstein erfolgte ausgehend vom Horner Becken und dem bereits um das Jahr 1000 nachweislich zusammenhängend besiedelten Raum GarsEggenburg, wobei im letzten Viertel des 11. Jahrhunderts die Thayagrenze erreicht und überschritten wurde. Rodungsherren waren die Kuenringer. Als Gründer und Erbauer der Burg Heidenreichstein gilt Heidenreich, ein Sohn Wolfker von Gars/Eggenburg. Der Ort Heidenreichstein dürfte ebenso wie die Burg Heidenreichstein in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden sein.

Bereits in den ersten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts erfolgte die planmäßige Anlage des Marktplatzes rechtwinkelig zur Achse Burg – Kirche. Der Marktplatz im Verhältnis 1:4 stellt eine Mischform von Dreieck- und Rechteckplatz dar. Hauptverkehrsstraße und Querstraßen wurden so angelegt, dass die längsförmige Rechteckform zur Aufstellung der Marktstände verkehrsfrei blieb. Der Wehrbau und die Marktsiedlung waren wehrtechnisch miteinander verbunden. Die Südwestflanke des Marktes wurde durch die Burg, der Norden und Süden durch Mauern und Gräben und die Ostseite durch einen Teich geschützt. Mauern und Tore sind nicht mehr erhalten.

1369 wurde der Ort als Markt mit eigenem Siegel bezeichnet. Der Markt entwickelte sich als Verwaltungs- und Wirtschaftsmittelpunkt eines eigenen Herrschaftsbereiches, der 1389 von Litschau getrennt wurde. Der Markt besaß fürstliche Freiung, ein eigenes Landgericht mit Asylrecht, Jahr- und Wochenmärkte mit besonderem Schutz und Marktgerichtsbarkeit (Pranger). Eine autonome Verwaltung des Marktes durch selbstgewählte Organe bestand offensichtlich nicht.

Handwerker vereinigten sich zu Zechen als Interessensvertretungen und Selbsthilfeorganisationen. Urkunden aus dem 17. Jahrhundert dokumentieren die Existenz von Zünften der Schneider, Weber, Hafner, Müller, Binder und Schmiede. Eine Schule wurde schon im Urbario von 1575 erwähnt.

Neuzeit bis zum Ende des 19. Jahrhunderts

Naturkatastrophen, Missernten, Hungersnöte und Krankheiten (Pest) betrafen auch Heidenreichstein. Zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen führten zu Verwüstungen und zu großer Not der Bevölkerung. Während die Hussiteneinfälle im 15. und die Bauernaufstände im Waldviertel Ende des 16. Jahrhunderts verhältnismäßig harmlose Folgen für den Ort hatten, gab es im 17. Jahrhundert in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges Plünderungen und Einäscherungen ganzer Dörfer. Während der Franzosenkriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Heidenreichstein von Franzosen besetzt, die sich sehr ungestüm benahmen.

1784 wurden die heute noch bestehenden Katastralgemeinden eingerichtet.

Mit dem Bau der neuböhmischen Straße von Göpfritz nach Neuhaus wurde 1833 in Heidenreichstein ein Postamt eingerichtet. Bis zur Eröffnung der Nordwestbahn und der Einführung der Bahnpost 1845 war es eine der Poststationen für die mit Pferdekutschen durchgeführten Transporte zwischen Wien und Prag. 1883 wurde der Postsparkassendienst eingeführt und 1904 die interurbane Telefonleitung beantragt. Ein Telephon- und Telegraphenamt wurde 1911 eröffnet.

1849 gehörte Heidenreichstein zunächst zur Bezirkshauptmannschaft Waidhofen an der Thaya und ab 1. Jänner 1900 zur neu gegründeten Bezirkshauptmannschaft Gmünd. Heidenreichstein wurde 1850 Standort eines Bezirksgerichtes, das allerdings 1868 nach Litschau verlegt wurde. 1882 wurde der Gendarmerieposten Heidenreichstein eingerichtet.

Ebenfalls 1850 konstituierten sich in Heidenreichstein und in den umliegenden Orten eigene Gemeinden auf den Gebieten von jeweils einer oder zwei Katastralgemeinden. Der Marktrichter hatte in Verbindung mit der Herrschaft noch bis Ende 1861 gewisse Befugnisse. Erster Bürgermeister von Heidenreichstein war 1861 Franz Ullrich.

Die 68 sogenannten Urhausbesitzer von Heidenreichstein schlossen sich in der Agrargenossenschaft zusammen und leisteten in den folgenden Jahrzehnten gemeinschaftliche Beiträge zur Verbesserung der Infrastruktur im unmittelbaren Markt- bzw. Stadtgebiet. 1902 kam es zu einem Ausgleich zwischen der Genossenschaft und der Gemeinde.

Ausgedehnte Schafzucht und bodenständiger Flachsanbau bildeten bereits ab dem 14. Jahrhundert die Grundlage für die Tuch- und Leinweberei. Wirtschaftliche Bedeutung erlangten die Flachsspinnerei sowie die Flachs- und Baumwollweberei in Heidenreichstein in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten Textilbetriebe. Von den Beschäftigten der Bezirke Gmünd und Waidhofen an der Thaya waren 1869 rund zwei Drittel in der Webereiindustrie beschäftigt, rund 100 Jahre später, 1971 war es noch ein Drittel, 1989 waren nur noch 2000 unselbständig Beschäftigte in der Textilindustrie tätig.

1880 begann in Heidenreichstein das Zeitalter der metallverarbeitenden Unternehmen mit der Gründung eines Unternehmens durch die Brüder Eiselt, das bereits vor dem Ersten Weltkrieg an die 1000 Mitarbeiter mit der Erzeugung von diversen Taschen und Behältnissen beschäftigte und stark exportorientiert war. Nach dem Ersten Weltkrieg sank der Beschäftigtenstand auf 120 Mitarbeiter und bis zum Beginn der Kriegsproduktion 1939 bis 1945 gab es keine nennenswerte Expansion.

Erste Hälfte des 20. Jahrhunderts

Station Heidenreichstein der Waldviertler Schmalspurbahnen

Am 3. Juli 1900 wurde die 25 Kilometer lange schmalspurige Bahnstrecke Gmünd-Litschau mit der 13 Kilometer langen Zweigstrecke von Altnagelberg nach Heidenreichstein eröffnet. 1986 wurde der planmäßigen Personenverkehr und 1992 der Güterverkehr eingestellt. Seit 1987 verkehren auf diesen Strecken Museumszüge mit einer Dampflok. Haltestellen befinden sich in Kleinpertholz und in Heidenreichstein.

1904 wurde eine Bürgerschule errichtet. Volksschule und Bürgerschule wurden getrennt. Der 1908 eingerichtete Kindergarten wurde von Ordensschwestern betreut.

Auch wenn Heidenreichstein im Ersten Weltkrieg nicht direkt von Kriegshandlungen betroffen war, so herrschte dennoch in den Kriegsjahren bittere Not bei den Daheimgebliebenen. Die landwirtschaftlichen Produkte mussten an den Staat abgeliefert werden. Fleisch und Fett wurde rationiert und Flüchtlinge mussten untergebracht werden. Die ersten Jahre nach dem Krieg waren nicht besser. Es gab Diebstähle aus Hunger und Grippe-Epidemien mit zahlreichen Toten, weil Medikamente fehlten.

1920 erhielt die Marktgemeinde die Genehmigung zur Ausgabe von Notgeld. 1922 wurde mit der Stromversorgung begonnen. Der Strom wurde in der Mühle Rudda teils mit Wasserkraft und teils mit einer Sauggasanlage erzeugt. Bei der Währungsumstellung 1925 kamen viele Bewohner um ihre Ersparnisse. Im gleichen Jahr wurden Postautobusverbindungen nach Horn und nach Göpfritz über Waidhofen eingerichtet.

1932 wurde Heidenreichstein von der Niederösterreichischen Landesregierung zur Stadt erhoben.

Nach dem Anschluss an das Deutsche Reich gehörte Heidenreichstein zum Gau Niederdonau, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lag der Ort in der russischen Besatzungszone.

Zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts

Die Zeit nach dem Ende der Besetzung war gekennzeichnet von einem großen Wirtschaftsaufschwung in der Region. Die Eisert AG bekam neue Eigentümer und stellte die gesamte Produktion auf Gasfeuerzeuge um. Die seit 1880 in Heidenreichstein bestehende und später in Patria AG umbenannte Strickwarenfabrik Honig stellte ihre Produkte in mehreren Standorten im Oberren Waldviertel her und beschäftigte zeitweilig an die 500 Mitarbeiter. Zuletzt wurden Damenstrümpfe erzeugt, Konkurrenzunternehmen stellten auf Nahtlosstrümpfe um. Durch Umstrukturierungen im Konzern der Creditanstalt wurde das Unternehmen Mitte der 1970er-Jahre ein Zweigwerk der Vöslauer Kammgarn AG.

Die Entwicklung kleinerer Betriebe wurde durch Kreditfinanzierungen, Investitionsförderungsmaßnahmen von Bund, Land und Gemeinde sowie durch Eigenmittelaufbringung durch die Unternehmerfamilien stark gefördert. Beispiele für die Expansion sind die 1936 gegründete Strick- und Wirkwarenfabrik Zimm, die 1908 gegründete Weberei Amstetter, die 1922 gegründete Strickerei Gobl, die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründete Strickwarenfabrik Erhart, die 1889 gegründete Strickerei Haas, die Glaserei Eigenschink, der Schulmöbelerzeuger Gebrüder Kollmann (Brüko) und andere.

1961 betrug die Anzahl der in Heidenreichstein beschäftigten Personen 2885, davon pendelten 1076 aus anderen Gemeinden ein, nur 82 Personen waren Auspendler. 1971 war die Anzahl der beschäftigten Personen auf 3184, davon 1367 Einpendler angestiegen. 203 Personen pendelten aus.

Durch die Eingemeindungen Ende der 1960er und in den 1970er-Jahren erhielt das Gebiet der Stadt seine heutige Ausdehnung.

Ab Mitte der 1970er-Jahre begann eine krisenhafte Entwicklung mit zahlreichen Firmenzusammenbrüchen und deutlicher Verringerung der Arbeitsplätze. 1979 wurden zunächst mit der Eisert AG und der Vöslauer Kammgarn AG die beiden größten Heidenreichsteiner Betriebe fast zur gleichen Zeit insolvent und auch die Nachfolgebetriebe waren teilweise nicht dauerhaft erfolgreich beziehungsweise beschäftigen zwischenzeitig wesentlich weniger Mitarbeiter als vorher.

Von den zuvor erwähnten expandierenden Klein- und Mittelbetrieben ging als erste die Helglas der Familie Eigenschink in Konkurs, es folgten unter anderen Insolvenzen der Schulmöbelerzeuger Brüko der Brüder Kollmann und der Strick- und Wirkwarenfabrik Zimm. Die Verringerung der Arbeitsplätze in Heidenreichstein leitete einen seit dieser Zeit beobachtbaren Rückgang der Wohnbevölkerung ein, der nach wie vor anhält.

Hoffnung für einen neuerlichen Wirtschaftsaufschwung, allerdings auf wesentlich niedrigerem Niveau, gab es in den 1980er-Jahren. 1989 kurz nach dem Wegfall des Eisernen Vorhangs profitierten die örtlichen Gewerbetreibenden kurzzeitig vom Kaufinteresse der tschechischen Bevölkerung. Nachteilig wirkte sich das Arbeitskräfteangebot auf dem Schwarzmarkt aus.

Mit der Schaffung des Naturparks Hochmoor Gemeindeau Heidenreichstein sollten neue touristische Impulse für die Stadt gesetzt werden. 1992 erhielt Heidenreichstein mit der Margithalle des Verschönerungsvereines ein Veranstaltungszentrum.

21. Jahrhundert

Im August 2002 war Heidenreichstein von einer Hochwasserkatastrophe betroffen. Es kam zu einem Dammbruch beim Kaltenbachteich. Das Hauptproblem bestand in der Sicherung der Dämme von Pocher-, Edel- und Hofwehr bzw. des Schlossteiches. Die Häuser entlang der Mühlgasse und von Teilen der Schremser und Pertholzer Straße sowie von Kleinpertholz mussten evakuiert werden. Angespannt war die Situation auch in Seyfrieds und in Eberweis. Insgesamt konnten durch die Sicherungsmaßnahmen das Brechen weiterer Dämme und damit verbundene Überflutungen verhindert werden.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung[7]
Jahr Einwohner
1851
1869 3.915
1880 4.129
1890 4.158
1900 4.656
1910 5.465
1923 4.989
1934 5.407
Jahr Einwohner
1939 5.438
1951 5.552
1961 5.493
1971 5.773
1981 5.325
1991 4.849
2001 4.565
2008 4.184

Bevölkerungsentwicklung

Ausgehend vom Jahr 1869 mit 3915  Einwohnern auf dem Gebiet der nach den Eingemeindungen in den 1970er-Jahren zur Stadt Heidenreichstein gehörenden Katastralgemeinden zeigt sich mit einem Bevölkerungszuwachs von 8 Prozent im Vergleich zum Bundesland Niederösterreich mit 48 Prozent ein deutlich unterdurchschnittliches Bevölkerungswachstum. Hingegen verlief die Bevölkerungsentwicklung im Bezirksvergleich günstig, da die Einwohneranzahl im Bezirk Gmünd um 19 Prozent zurückgegangen ist.

Während die Bevölkerung von Heidenreichstein von 1869 bis 1910 um fast 40 Prozent auf 5465 Personen zunahm, sank sie bis 1923 um annähernd 9 Prozent auf 4989. Von 1923 bis 1951 stieg die Anzahl der Einwohner auf 5552, ging in den 1950er-Jahren leicht zurück auf 5493 und erreichte durch den Anstieg in den folgenden zwei Jahrzehnten den Höchststand bei der Volkszählung 1971 mit 5773 Personen. Seit 1971 sinkt die Einwohnerzahl wieder deutlich, wobei der Rückgang am 31. Dezember 2008 im Vergleich zum Höchststand bereits 27 Prozent ausmachte.[8]

Bevölkerungsstruktur nach Geschlecht, Alter und Bildung

Die Stadt Heidenreichstein hatte zum 1. Jänner 2008 4221  Einwohner, davon 2069 Männer und 2152 Frauen, und ist damit einwohnermäßig die drittgrößte Stadt und Gemeinde des Bezirks Gmünd nach Schrems und der Bezirkshauptstadt Gmünd.

Die grobe Altersstruktur der Heidenreichsteiner Bevölkerung am 1. Jänner 2008 zeigt, dass 61,5 Prozent der Heidenreichsteiner über 15 und unter 65  Jahre alt sind. Mit 11,4 Prozent waren rund ein Neuntel der Bevölkerung jünger als 15 und mit 27,9 Prozent mehr als ein Viertel der Bevölkerung älter als 65.[9]

Von den 3934  Heidenreichsteinern, die 2001 über 15  Jahre alt waren, sind 2021 beziehungsweise 51,4 Prozent Frauen. 132 Heidenreichsteiner, das sind 3,4 Prozent der über 15-jährigen, haben den Abschluss einer Universität, Fachhochschule oder Akademie; der Frauenanteil liegt in diesem Zusammenhang bei 50 Prozent. Weitere 321 Heidenreichsteiner, das sind 8,1 Prozent der relevanten Bevölkerungsgruppe, haben eine Matura absolviert, hier liegt der Frauenanteil bei 46,4 Prozent. 1692 Heidenreichsteiner, das sind 43 Prozent der über 15-jährigen, haben eine Lehre oder berufsbildende mittlere Schule abgeschlossen, wobei der Frauenanteil 36,4 Prozent beträgt. 1789 oder 45,5  Prozent der Heidenreichsteiner, davon 2/3 Frauen, haben einen Pflichtschulabschluss.[10]

Herkunft und Sprache

97,6 Prozent der Heidenreichsteiner Einwohner sind österreichische Staatsbürger und 95,1 Prozent wurden in Österreich geboren. 2,9 Prozent kommen aus anderen EU-Staaten, 2 Prozent aus Nicht-EU-Staaten.[11]

Der mittel- oder donaubairische Dialekt ist eine bairische Dialektform, deren Verbreitungsgebiet ganz Niederösterreich ist. Der ostösterreichische Zweig des Mittelbairischen geht auf die Mundart des durch die bairische Ostsiedlung entstandenen babenbergischen Herrschaftsgebietes Ostarrichi zurück.

Bei der Volkszählung 2001 haben 4393 Personen (96,2 Prozent) Deutsch als Umgangssprache angegeben, 96 (2,1 Prozent) Türkisch, 33 (0,7 Prozent) Tschechisch, 9 (0,2 Prozent) Kroatisch, 4 (0,1 Prozent) Serbisch und 26 (0,6 Prozent) eine sonstige Sprache.[11]

Religionen

Evangelische Kirche Heidenreichstein

Bei der Volkszählung 2001 haben 4102 Heidenreichsteiner römisch-katholisch als Religionsbekenntnis angegeben, das sind 89,9 Prozent der Bevölkerung. 99 Personen, das sind 2,2 Prozent, bekennen sich zum Islam. 84 Personen oder 1,8 Prozent waren evangelisch und 222 Personen beziehungsweise 4,9 Prozent ohne religiöses Bekenntnis.[11]

Die katholische Pfarre Heidenreichstein entstand als grundherrliche Gründung im ausgehenden 12. oder beginnenden 13. Jahrhundert und gehörte bis 1785 zum Bistum Passau, seither zur Diözese St. Pölten. Sie umfasst die Stadt Heidenreichstein mit Kleinpertholz und Wielandsberg sowie die Dörfer Altmans, Thaures mit Neuthaures, Eberweis, Dietweis und Motten. Auf dem Gebiet der Pfarre Heidenreichstein befinden sich auch die 1860 benedizierte Wallfahrtskirche zum Guten Hirten mit Wallfahrten am Guten-Hirten-Sonntag und an Christi Himmelfahrt in Eberweis und Kapellen mit Messlizenz in Altmans, Dietweis, Thaures und Motten.[12]

In Heidenreichstein befindet sich seit der Verlegung des Pfarrsitzes nach Gmünd im Jahr 1936 eine evangelische Predigtstation. Die evangelische Kirche wurde 1908 errichtet und war damals Sitz eines Pfarrers. Mit Elementen des Jugendstils gilt sie als bauliches Schmuckstück der Stadt. Sie wurde 1968 renoviert.

Ende des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts war das Luthertum das vorherrschende Bekenntnis. Heidenreichstein hatte ab 1569 bis in die 1620er-Jahre auch einen lutherischen Pfarrer. Durch die Gegenreformation wurden die Heidenreichsteiner wieder katholisch. [13]

Politik

Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderat

Bürgermeister der Stadtgemeinde ist Johann Pichler (SPÖ), der auch Vorsitzender des achtköpfigen Stadtrates ist. Vizebürgermeister ist Gerhard Kirchmayr (SPÖ). Im Stadtgemeinderat gibt es bei insgesamt 25 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 14. März 2010 folgende Mandatsverteilung: SPÖ 12, ÖVP 10, FPÖ 1, Grüne 2. Die Wahlbeteiligung lag bei 73,5 %. Damit verfügt die SPÖ erstmals seit vielen Jahren nicht mehr über die absolute Mehrheit im Gemeinderat.

Stadtfinanzen

Im März 2009 fand eine Sanierungserhebung statt, wobei als Ursachen für die angespannte Finanzlage die geringeren Einnahmen aus den Ertragsanteilen auf Grund der Einwohnerverluste, der Schuldendienst für die Haftungsübernahme betreffend das fehlgeschlagene Freizeitparkprojekt „Anderswelt“, der erhöhte Personalaufwand, die erhöhten freiwilligen Gemeindeförderungen, Defizite der Gemeindeeinrichtungen und Gebührenhaushalte sowie einmalige Ausgaben angeführt wurden.[14]

Im Jahr 2007 hatte die Stadtgemeinde Heidenreichstein Gesamteinnahmen von 6,5 Millionen Euro und Gesamtausgaben von 6,4  Millionen Euro. Die größten Einnahmequellen waren die Ertragsanteile aus dem Finanzausgleich mit 2,8 Millionen Euro und die Kommunalsteuer mit 0,9 Millionen Euro. Heidenreichstein hatte mit 986 Euro auf Bezirksebene eine etwas höhere und auf Landesebene eine etwas niedrigere Steuerquote pro Kopf.[15]

Städtepartnerschaft

Seit 2002 besteht eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Nová Bystřice (deutsch Neubistritz), einer Landstadt mit 3.355 Einwohnern im Süden von Tschechien nahe der österreichischen Grenze und des Grenzüberganges Grametten. Die Stadt liegt an der Einmündung des Bystřický potok in die Dračice in der Region Vitorazsko. Im Osten schließt sich der Naturpark Česká Kanada an.

Wappen

Wappen und Gemeindefarben in der Fassung 1955

Anlässlich der Feierlichkeiten zum 50jährigen Jubiläum der Stadterhebung von Heidenreichstein im Jahr 1982 wurde die 1932 erfolgte Stadterhebung durch die Niederösterreichische Landesregierung und das Recht zur Führung des Stadtwappens erstmals beurkundet. Die Wappenurkunde wurde vom Graphiker Emil Jaksch aus Wiederfeld hergestellt.[5]

Blasonierung: In einem silbernen Schild, auf einem grünen Dreiberg, stehend, die heilige Margaretha, die mit einem roten Gewand bekleidet ist, in ihrer rechten Hand einen grünen Palmzweig, in ihrer linken einen grünen Lorbeerkranz hält und auf ihrem Haupt eine goldene Krone trägt. Die aus diesem Wappen abzuleitenden Farben der Stadtfahne sind Weiß-Rot-Grün.

Das Wappenbild, die Heilige Margaretha beziehungsweise auch Margaritha, wurde offensichtlich in Anlehnung an das Kirchenpatronat der Pfarrkirche Heidenreichstein gewählt. Die Drachenbezwingerin St. Margaretha erscheint, so wie der Drachentöter St. Michael und St. Georg, vorzüglich als Kirchenpatron der alten, in düsterem Forst oder unwegsamen Mooren gegründeten Pfarren und Klöstern. Das Wappen wurde auf Basis von verschiedenen Wappenabbildungen und Siegeln 1955 neu stilisiert. Gleichzeitig wurden die Wappenfarben endgültig festgelegt.

Die Darstellung auf dem Stadtwappen entspricht der älteren, der Legende entsprechenden Abbildung. Der Palmenzweig und die Krone auf dem Haupte versinnbildlichen das Martyrium, der Kranz ist Symbol für die Jungfräulichkeit, die Purpurfarbe des Gewandes deutet den Martertod der Heiligen an.

Das Wappen ist in Heidenreichstein mehrfach auf Gebäuden angebracht, beispielsweise auch als Mosaik an der Westwand des seit 1929 unter Denkmalschutz stehenden Böhmhauses, eines Achtel-Lehen-Hauses aus dem 14. Jahrhundert mit gotischem Giebel.

Bauwerke

Gotisches Giebelhaus und Turm der katholischen Stadtpfarrkirche
Magic Jet Restaurant

Die Wasserburg Heidenreichstein gilt als Wahrzeichen von Heidenreichstein. Der ältere Teil der Burg Heidenreichstein, insbesondere der Bergfried, wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet, während der Großteil der Wirtschaftsgebäude im 15. und 16. Jahrhundert gebaut wurden. Die Burg ist seit 1961 in Besitz der Grafen Kinsky und teilweise öffentlich zugänglich. Es werden Burgführungen angeboten, bei denen auch einige der zahlreichen Räumlichkeiten besichtigt werden können.

Die Katholische Kirche in Heidenreichstein ist der Heiligen Margareta geweiht und befindet sich westlich des Stadtplatzes. Sie ist im Kern eine romanische Saalkirche aus dem 12. Jahrhundert mit barockisiertem Langhaus und spätgotischem Chor. Der barocke Turm an der Ostseite erhielt 1880 ein neues Dach. Die Kirche wurde zuletzt 1990 renoviert. 1993 erhielt die Kirche eine neue Rieger-Orgel.

Das neben der Burg und der Pfarrkirche älteste Gebäude Heidenreichsteins ist das sogenannte Böhmhaus. Es wurde vor 1400 errichtet und steht in wehrtechnischer Verbindung mit der Burg. Der Eingang eines unterirdischen Fluchtweges zur Burg ist noch sichtbar. Das Haus war gemeinsam mit dem romanischen Laibl Eckpfeiler der Befestigungsanlage zum Schutz der Kirche. 1470 bis 1490 erfolgte die Aufstockung als gotisches Giebelhaus. Während des 30-jährigen Krieges wurden Gottesdienste darin eingehalten, da die Kirche niedergebrannt war. Das Gebäude steht seit 1929 unter Denkmalschutz, ist trotz seiner mehr als 600-jährigen Geschichte in gutem Bauzustand und befindet sich seit 1965 im Besitz der Familie Böhm.

Das 1901 bis 1904 errichtete Schulgebäude wurde zunächst für den Unterricht von Schülern der Unter- und Oberschule genutzt und diente 1909 auch für die Unterbringung der Bürgerschule, die 1927 in eine vierklassige Hauptschule umgewandelt wurde. 1963 wurde die Leitung von Volks- und Hauptschule getrennt und die Volksschule zog 1966 in ein neu errichtetes Schulgebäude, während die Hauptschule am bisherigen Standort verblieb. 1972 kehrte die Volksschule in das ursprüngliche Schulgebäude zurück, während die Hauptschule in das bisher von der Volksschule genutzte Gebäude zog.

Die Evangelische Versöhnungskirche in Heidenreichstein befindet sich an der Waidhofener Straße (B 5) noch im Ortsgebiet. Sie wurde 1908 mit Elementen des Jugendstils errichtet und 1968 renoviert. In Heidenreichstein war bis 1936 auch Sitz eines evangelischen Pfarrers.

Seit dem Jahr 2000 besteht in Heidenreichstein im Gewerbegebiet in der Katastralgemeinde Kleinpertholz ein Restaurant, das in einem dazu umgebauten ehemaligen tschechischen Präsidentenflugzeug untergebracht ist.

Der Erlebnispark Anderswelt war von 2002 bis 2004 geöffnet. Statt der erwarteten 130.000 Besucher sind 2004 nur rund ein Fünftel gekommen und es folgte Schließung und Insolvenz. Nunmehr plant die Firma Käsemacher die Nutzung des Areals für eine Schaukäserei und Käseerlebniswelt, die 2011 eröffnet werden soll.

Veranstaltungen, Kino, Theater, Musik, Museen

Theater unterm Giebel
Veranstaltungszentrum Margithalle

Zu den regelmäßigen Veranstaltungen in Heidenreichstein zählen der „Theatersommer“ der Bühne Heidenreichstein, das seit 2006 jährlich in der Margithalle mit prominenten Autoren stattfindende Literaturfestival Literatur im Nebel, die Sommerakademie Motten unter der Leitung von Alf Krauliz, die Mini-Messe der örtlichen Wirtschaftstreibenden und andere mehr.

Seit 1914 besteht in Heidenreichstein ein Kino.

Die seit 1981 bestehende Amateurtheatergruppe „Bühne Heidenreichstein“ verfügt mit dem Theater unterm Giebel über dauerhafte Proben- und Seminarräumlichkeiten, die auch für kleinere Aufführungen und Gastspiele benutzt werden. Vor dem Gebäude steht eine von Mannhard Zeh hergestellte Harlekin-Statue. Die Freilichtaufführungen sind seit vielen Jahren Fixpunkt des Waldviertler Kultursommers und werden im stimmungsvollen Ambiente des Burghofs der Wasserburg Heidenreichstein beziehungsweise im Pfarrhof durchgeführt. Das Weihnachtsstück für Kinder und die „Lenziade“ anfangs Mai, die dem Boulevard, dem Kabarett oder experimentelleren Stücken vorbehalten ist, genießen überregionalen Bekanntheitsgrad. Regie führen acht der rund 50 Mitglieder im Rotationssystem, sodass entsprechend den individuellen Vorlieben unterschiedliche Projekte verwirklicht werden können. Die Teilnahme an nationalen und internationalen Festivals war bisher insbesondere 1999 bei den Europäischen Amateurtheatertagen 1999 in Rudolstadt, Deutschland, erfolgreich. 2006 konnte bei der Produktion Pinocchio der 100.000. Besucher begrüße werden. Bis dahin verzeichnete die Gruppe 77 Produktionen mit mehr als 480 Aufführungen.

Zu den Heidenreichsteiner Musikgruppen, die in den vergangenen Jahren überregionalen Bekanntheitsgrad erringen konnten, zählen die „4 Giants,“ die „Bluespumpm“, die „multiple joys “ und „SINE“.

Die 1925 gegründete Stadtkapelle Heidenreichstein hat eine lange Tradition und bietet musikalische Höhepunkte mit einem Frühlingskonzert und einem Konzert in der Kirche. Einzelne Musiker haben sich auch anderen Musikrichtungen verschrieben wie das „Skunk Funk Jazz Orchestra“, das „Duo MARKAnT“, die „Dixieband“ und „Blechschodn“.

Die Stadt Heidenreichstein verfügt über ein Heimat-, Moor- und Torfmuseum in Kleinpertholz in Verbindung mit einer Galerie von Plastiken des regionalen Künstlers Mannhard Zeh („Hauptplatz“), dem Museum Franz Zeh, dem Atelier Zeh und dem Kulturpark mit Skulpturen regionaler Künstler.

Das Webermuseum mit vielen alten Fabriksgegenständen und alten Webstühlen wurde von der Firma Amstetter GesmbH eingerichtet.

Die Museumsbahn der Waldviertler Schmalspurbahnen führt während des Sommers Nostalgiefahrten zwischen Heidenreichstein und Alt-Nagelberg mit dem Wackelsteinexpress durch. Haltestellen sind auch in Langegg und Aalfang. Sonderzüge wie Malzwhiskyzug, Sturmheurigenzug, Nikolauszüge, Christkindl- und Silvesterzug ergänzen das touristische Angebot.

Parks, Brunnen, Denkmäler, Naturdenkmäler

Harlekin Statue (Mannhard Zeh)
Naturdenkmal Hängender Stein

Die Stadtgemeinde gestaltete im Jahr 2000 den „Ingeborg Bachmann Park“ in der Litschauer Straße. Die österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann war in jungen Jahren mehrfach bei ihren Großeltern, den Ehegatten Haas, die in Heidenreichstein eine Strickwarenerzeugung betrieben, zu Gast.

Der Park- und Veranstaltungsplatz mit Musikpavillon in der Mühlgasse östlich der Burg und unterhalb des Stadtplatzes wurde 1990 errichtet und als Romauplatzl bezeichnet. Dort befindet sich auch der Fischerbrunnen von Mannhard Zeh.

Der parkähnlich angelegte Teil des Heidenreichsteiner Hauptplatzes gewährt Aussicht auf die Stadtpfarrkirche und das Rathaus im Westen. Historische Monumente sind der Stadtbrunnen (Bassena), der Pranger mit einer seit den 1950er-Jahren darauf befindlichen Rolandsfigur des Bildhauers Carl Hermann sowie die Dreifaltigkeitssäule aus dem Jahr 1730.

Das Projekt „Haupt-Platz“ ist ein Spiel mit dem Wort Haupt. 16 Granithäupter stehen für die Wörter Hauptmann, Oberhaupt, Hauptfrau, Hauptaufgabe, Häuptling, Hauptsache, Überhaupt usw. Es sind heitere, strenge, traurige, philosophische, gekrönte, überhebliche, wichtige Häupter, die Mannhard Zeh für den Kulturpark geschaffen hat. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Galerie des Künstlers, der aus seinem Garten einen Skulpturenpark mit Werken regionaler Künstler angelegt hat, sowie das Museum Franz Zeh.

Der „Hängender Stein “ befindet sich im Naturpark Heidenreichsteiner Moor und ist ein anerkanntes Naturdenkmal. Dieser Wackelstein stellt eines der typischen Exemplare der Granitverwitterung dar, wie sie im Waldviertel mehrfach anzutreffen sind. Oft wurden diese Orte als Kultplätze von den Menschen aufgesucht. Die Anziehungskraft ist zwar nicht messbar, für viele Menschen aber spürbar.

Dies trifft auch auf die beiden anderen Naturdenkmäler auf dem Stadtgebiet von Heidenreichstein, die Franz-Geyer-Gedenkstätte in Altmanns und das „Steinernes Weib“ in Wolfsegg zu.

Wanderwege, Radwege, Reitwege, Langlaufloipen

In und um die Stadt Heidenreichstein und ihren Ortschaften führen genau beschriebene und ausgeschilderte Wanderwege mit einer Länge von 2,2 bis 12 Kilometer sowie ein Rundwanderweg mit einer Länge von 17,5 Kilometer. Die Gesamtlänge der Wanderwege beträgt 75,5 Kilometer.

Durch die Stadt Heidenreichstein führen die österreichischen Weitwanderwege Thayatalweg, Ost-Österreichischer Grenzlandweg und Christopherusweg, der Niederösterreichische Landesrundwanderweg LRWW und der Europäische Fernwanderweg E8.

Der Waldviertelradweg führt von Krems an der Donau ausgehend nach Norden bis zur Stadt Litschau und dann wieder Richtung Süden unter anderem durch Heidenreichstein zurück in das Donautal nach Pöchlarn.

Heidenreichstein gehört zur Pferderegion Nordwald, für die eine eigene Karte mit dem gesamten Wanderreitwegenetz aufgelegt wurde.

Auf dem Gemeindegebiet von Heidenreichstein befinden sich drei Langlaufloipen mit Längen zwischen 3 und 5 Kilometern.

Wirtschaft und Infrastruktur

Straßenkarte von Heidenreichstein (OSM)

In Heidenreichstein befinden sich neben den Einrichtungen der Stadtgemeinde auch eine Polizeidienststelle und ein Postamt.

Heidenreichstein ist eines der wirtschaftlichen Zentren des Bezirks Gmünd. In Heidenreichstein gab es zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 207 Arbeitsstätten mit 1670 Beschäftigten, davon 1514 unselbständig Beschäftigte. Im Vergleich zu 1991 ist die Anzahl der Arbeitsstätten um 8,4 % gestiegen, während im selben Zeitraum die Anzahl der Arbeitsplätze um 10,1 % zurückgegangen ist.[16]

Der Großteil der 1670 Arbeitsplätze entfiel dabei mit 616 auf die Sachgütererzeugung, mit 331 auf den Handel einschließlich der Reparatur von Kraftfahrzeugen und Gebrauchsgütern, 310 auf das Bauwesen und 107 auf das Beherbergungs- und Gaststättenwesen. Vergleichsweise geringer ist die Anzahl der Beschäftigten Unterrichtswesen mit 64 sowie je 50 im Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen und in der öffentlichen Verwaltung einschließlich Sozialversicherung. Jeweils weniger als 50 Personen waren 2001 in sonstige Dienstleistungsbereichen wie Kredit- und Versicherungswesen, Realitätenwesen und Unternehmensdienstleistungen, Verkehrs- und Nachrichtenübermittlung sowie sonstige öffentliche Dienstleistungsbereichen beschäftigt.[17]

Heidenreichstein bot 2001 für 865 außerhalb der Gemeinde wohnende Personen Arbeitsplätze, während gleichzeitig 968 Heidenreichsteiner auswärts arbeiteten. Ein Großteil der Einpendler kommt aus den Bezirken Gmünd und Waidhofen an der Thaya. Ebenso pendelt ein Großteil der Auspendler innerhalb des Bezirkes Gmünd und in den Bezirk Waidhofen an der Thaya. Nach Wien pendelten 115 Personen.[18]

Zum Zeitpunkt der diesbezüglichen Erhebung im Jahr 1999 bestanden 189 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, das sind um 28,9 % weniger als noch 1995. Von den angeführten Betrieben waren 68 Haupterwerbsbetriebe, 115 Nebenerwerbsbetriebe und 6 juristische Personen. Insgesamt wurden eine Fläche von 7.485 Hektar bewirtschaftet, das sind etwa 2,5 % weniger als noch 1995.[19] Für die Pendler bedeutet der in den letzten Jahren erfolgte Ausbau des Straßennetzes in Richtung Gmünd, Waidhofen an der Thaya und Krems beziehungsweise Wien über Horn eine deutliche Verbesserung.

Die Erwerbsquote ist in Heidenreichstein von 46 % im Jahr 1991 auf 44 % im Jahr 2001 zurückgegangen. Die Anzahl der Arbeitslosen ist im Jahresschnitt in den Jahren 2005 mit 180, 2006 mit 188 und 2007 mit 170 jeweils annähernd gleich hoch. Das durchschnittliche Nettoeinkommen ist von 881 Euro im Jahr 1997 auf 948 Euro im Jahr 2001 gestiegen.[20]

2004 wurden als Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern die Firmen Talkner GmbH mit 165, die Metall- und Kunststoffwarenerzeugungsgesellschaft m.b.H mit 153, die WAKU Böhm Fenster GesmbH mit 90 und die Framsohn Frottier GmbH mit 88 Mitarbeitern angeführt. Auch die Stadtgemeinde Heidenreichstein beschäftigte im Jahr 2004 57 Mitarbeiter.

Die örtlichen Gewerbebetriebe haben sich in einer Werbegemeinschaft mit der Bezeichnung „Heidenreichstein Creaktiv“ zusammengeschlossen.

Der Ecoplus Wirtschaftspark Heidenreichstein ist einer von 15 Wirtschaftsparks der niederösterreichischen Betriebsansiedelungsagentur und besteht aus 12 Hektar teilweise noch freien Grundflächen mit Betriebsgebietswidmung, wo sich bereits eine Reihe von Unternehmen angesiedelt hat. Der Wirtschaftspark ist auch in dem gemeinsam mit mehreren anderen Waldviertler Gemeinden betriebenen Projekt „Standort:Aktiv“ integriert, das sich mit der professionellen Vermarktung von Gewerbeflächen entlang der Hauptentwicklungsachsen des Waldviertels in Richtung Budweis und Jihlava in der Tschechien beschäftigt. Ziel ist die Ansiedlung von Unternehmen auf dem Gemeindegebiet.

Die einzige ortsansässige Bank ist die Volksbank Oberes Waldviertel, die 1944 durch den Zusammenschluss des 1873 gegründeten Spar- und Vorschussvereins und der 1893 gegründeten Raiffeisen Spar- und Vorschusskasse hervorgegangen ist. Das Geldinstitut verfügt über Zweigstellen in den beiden Bezirksstädten Gmünd und Waidhofen an der Thaya. Bank Austria, PSK und die Raiffeisenbank Gmünd verfügen über Geschäftsstellen in Heidenreichstein.

Auf dem Stadtplatz befindet sich eine von der Stadtgemeinde geführte Tourismusinformationsstelle.

Heidenreichstein war zunächst Standort einer Volksschule. Nach der Trennung von Volks- und Hauptschule im Jahr 1963 wurde ein neues Volksschulgebäude errichtet, die Hauptschule verblieb in dem 1904 errichteten Schulgebäude. 1972 erhielt das neue Volksschulgebäude auf Grund der Entwicklung der Schülerzahlen einen Zubau, die Volksschule übersiedelte wieder zurück in das alte Schulgebäude, während die Hauptschule in das Volksschulgebäude zog. Die Hauptschule nennt sich nach dem hochrangigen Waldviertler SPÖ-Politiker der Nachkriegszeit Johann Böhm Hauptschule.

Die Gemeinden Amaliendorf-Aalfang, Eggern, Eisgarn und Heidenreichstein haben sich zu einem Musikschulverband mit dem Sitz in Heidenreichstein zusammengeschlossen und führen eine Musikschule mit einem Angebot von rund 150 Wochenstunden Musikunterricht mit Fachkräften für die verschiedenen Fächer.

In Heidenreichstein bestehen zwei Landeskindergärten und ein Kinderhaus der Volkshilfe.

Erwachsenenbildung bietet unter anderem das Kursangebot der Ortsstelle der Volkshochschule in Heidenreichstein. Die Stadtbibliothek wird von der Stadtgemeinde geführt.

Die ärztliche Versorgung der Einwohner ist durch fünf praktische Ärzte und zwei Zahnärzte und zwei Fachärzte sichergestellt. Im Ort befinden sich auch eine Apotheke und eine Praxis einer Psychotherapeutin. Weiters besteht eine örtliche Dienststelle des Roten Kreuzes, die direkt mit der Bezirksstelle in Verbindung steht. Die erforderlichen Notdienste sind eingerichtet. Die nächstgelegenen Krankenhäuser befinden sich in den Bezirksstädten Gmünd und in Waidhofen an der Thaya.

Seit 1989 werden Heidenreichsteiner, die selber nicht mehr kochen können, über die Aktion Essen auf Rädern mit warmen Mahlzeiten versorgt.

Im Gemeindegebiet sorgt die 1878 gegründete Freiwillige Feuerwehr Heidenreichstein für Brandschutz und allgemeine Hilfe. In einzelnen heutigen Katastralgemeinden wurden ebenfalls Feuerwehren gegründet und entsprechende Zeughäuser errichtet. 1999 wurde die Einsatzzentrale von Freiwilliger Feuerwehr und Rotem Kreuz der Bestimmung übergeben. Gleichzeitig sind dort auch Probenräumlichkeiten der Stadtkapelle und Unterrichtsräume der Musikschule untergebracht.

In Heidenreichstein kreuzen sich mit der Waidhofener Straße (B 5) und der Thayatal Straße (B 30) zwei Landesstraßen mit Vorrang. Weiters führen Landes- und Gemeindestraßen sowie Güterwege in die Ortschaften der Stadtgemeinde und weiter in die benachbarten Gemeinden.

Die 1978 eröffnete Ortsumfahrung von Heidenreichstein brachte eine spürbare Entlastung des Stadtplatzes vom Schwerverkehr.

Die nächstgelegenen Bahnhöfe an der Franz-Josefs-Bahn der Österreichischen Bundesbahnen befinden sich in der Bezirksstadt Gmünd und im Markt Vitis. Regionale Busverbindungen bestehen in die Bezirkshauptstadt Gmünd sowie nach Waidhofen an der Thaya. Ebenso besteht eine tägliche Busverbindung in die Bundeshauptstadt Wien.

In Heidenreichstein befindet sich die Endstation einer von Altnagelberg nach Heidenreichstein führenden Teilstrecke der Museumsbahn des Waldviertler Schmalspurvereins. Die Züge verkehren auf Basis eines für den Tourismus optimierten Fahrplans.

Heidenreichstein befindet sich im Gültigkeitsbereich der regionalen Waldviertler Komplementärwährung, dem Waldviertler Regional. Mehr als 50 ortsansässige Unternehmen sind Mitgliedsbetriebe des Vereins Waldviertler Regional und nehmen den Waldviertler Regional an Zahlung statt von Mitgliedern des Vereins an. Die zentrale Wechselstelle ist die Volksbank Oberes Waldviertel in Heidenreichstein, darüber hinaus gibt es zahlreiche Ausgabestellen. Der Waldviertler Regional ist in mehr als 50 Gemeinden des Waldviertels gültig.

Persönlichkeiten

Bürgermeister

  • Franz Ullreich (1861, 1873)
  • Franz Hacker (1867)
  • Ludwig Wais (1868)
  • Josef Fieda (1870)
  • Valentin Großmann (1879)
  • Franz Schimek (1880)
  • Carl Wais (1891, 1894, 1900)
  • Anton Ullrich (1902, 1906, 1912)
  • Raimund Mader (1916, 1918)
  • Karl Wittwar (1921, 1924, 1926)
  • Alois Danzinger (1929)
  • Johann Böhm (1933)
  • Karl Ullrich (1939)
  • Josef Kollmann (1945)
  • Josef Böhm (1945, 1946)
  • Franz Pfleger (1950, 1955, 1960, 1965)
  • Alfred Haufek (1966, 1969, 1972, 1975, 1980, 1985, 1990)
  • Johann Pichler (1991)

Ehrenbürger

  • Jakob Scherer, Gemeindearzt
  • Rudolf Graf van der Straten, Eigentümer der Wasserburg Heidenreichstein
  • Dechant Hobinger
  • Leopold Magschitz, Schulleiter
  • Johann Köck, Kaufmann und Sparkassendirektor, Funktionär des Spar- und Vorschussvereines Heidenreichstein
  • Anton Hobinger, Dechant
  • Alfred Deuse, Güterdirektor der Herrschaft Heidenreichstein
  • Franz Geyer, Lehrer, Komponist (Ehrenbürger und Ehrenringträger)
  • Josef Patzak, Vorstandsdirektor der Firma Patria
  • Franz Pfleger, langjähriger Bürgermeister
  • Eduard Pichler, Stadtrat
  • Johann Böhm, Oberschulrat
  • Hans Litschauer, Landtagsabgeordneter 1959 bis 1964 und 1969 bis 1975, Kammeramtsdirektor der AK Niederösterreich
  • Alfred Haufek, langjähriger Bürgermeister, Landtagsabgeordneter von 1979 bis 1987 und 2. Landtagspräsident von 1987 bis 1994, Vizepräsident des Österreichischen Gemeindebundes
  • Alfred Wittig, langjähriger Stadtamtsdirektor und Chronist (Ehrenringträger)

Persönlichkeiten mit Beziehung zu Heidenreichstein

  • Ingeborg Bachmann, österreichische Schriftstellerin
  • Marie von Ebner-Eschenbach war eine Großtante von Graf Kinsky, ihre Bibliothek befindet sich in der Burg Heidenreichstein
  • Karl Kiesewetter, Erfinder des Zündholzes, hat angeblich seine Jugendjahre in Kleinpertholz verbracht
  • Alf Krauliz, Begründer und Leiter der Sommerakademie im Seminarzentrum "Haus vom freundlichen Sessel" in Motten
  • Karl Lilge, Komponist
  • Franz Zeh (*1. Februar 1900, † 17. Mai 1999), Maler, lebte von 1945 bis zu seinem Tod in Kleinpertholz. Er war als Maler Autodidakt, malte in der Technik der Prima-Malerei Landschaftsbilder, Stillleben und Porträts und wurde durch seine Blumengemälde als "Blumen-Zeh" bekannt.
  • Mannhard Zeh (*1944), wohnt seit seiner Geburt in Kleinpertholz. Er ist als Künstler Autodidakt, seine Werke sind Zeichnungen, Druckgraphiken, Aquarell- und Ölgemälde sowie Skulpturen aus verschiedenem Gestein.

Persönlichkeiten und Teams mit sportlichen Erfolgen

  • Manfred Trisko aus Kleinpertholz gewann 1978 das Speedway Meeting in Mattersburg gegen eine starke internationale Konkurrenz
  • Damenfußballmannschaft DFC Möbel Handl erreichte 1993 das Cupfinale und 1994 den 3. Platz in der österreichischen Damenfußballbundesliga
  • Manfred Riener, Staatsmeistertitel im Halbmarathonlauf (1997)
  • Mehrere Sportler des Athletenklubs Heidenreichstein waren in den 1950er, 1960er und 1990er-Jahren auf Landes-, Bundes- und Europaebene erfolgreich (Günther Matzku, Franz Apfelthaler und andere)
  • Leopold Killmeyer wurde Dirt-Track-Weltmeister (Speedway)

Literatur

  • Erich Geppert, Karl Pichler: 800 Jahre Heidenreichstein, Waldviertel - Kultur und Geschichte, Selbstverlag, Heidenreichstein 2005
  • Alfred Wittig und Gerhard Uitz: Festschrift Kirche und Pfarre Heidenreichstein, Herausgeber: Pfarrgemeinde Heidenreichstein, Heidenreichstein 1993
  • Alfred Wittig: Festschrift 50 Jahre Stadt Heidenreichstein 1932 - 1982, Herausgeber: Stadtgemeinde Heidenreichstein, Gmünd 1982, mit folgenden Beiträgen:
    • Alfred Wittig: Geschichtlicher Teil
    • Johann Sidl: Kirche und Pfarre
    • Hans Litschauer: Die Entwicklung von Industrie und Gewerbe in Heidenreichstein von 1932 - 1982
    • Karl Hetzendorfer: Entwicklung und Struktur der Landwirtschaft
    • Eduard Vater: Die kulturelle Entwicklung Heidenreichsteins seit der Stadterhebung im Jahre 1932

Weblinks

Vorlage:Nömuseum o

Einzelnachweise

  1. Nachweis des Bevölkerungsstandes der Stadt Heidenreichstein. Statistik Austria, abgerufen am 13. Mai 2009.
  2. Homepage der Stadtgemeinde Heidenreichstein, Wissenswertes Zahlen und Fakten abgefragt am 1. März 2010
  3. Niederösterreich Atlas
  4. Niederösterreich Atlas
  5. a b Erich Geppert, Karl Pichler: 800 Jahre Heidenreichstein, Waldviertel - Kultur und Geschichte, Heidenreichstein 2005
  6. Alfred Wittig: Heidenreichstein, eine Stadt stellt sich vor, in: Festschrift 50 Jahre Stadt Heidenreichstein 1932 - 1982, Heidenreichstein 1982
  7. Statistik Austria: Einwohnerentwicklung von Heidenreichstein PDF
  8. Statistik Austria: Einwohnerentwicklung von Heidenreichstein PDF
  9. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde Heidenreichstein Bevölkerungsstand und -struktur PDF
  10. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde Heidenreichstein Bildung PDF
  11. a b c Statistik Austria Tabelle: Ein Blick auf die Gemeinde Heidenreichstein Demographische Daten PDF
  12. Alfred Wittig: Festschrift Kirche und Pfarre Heidenreichstein, Heidenreichstein 1993, S. 6
  13. Erich Geppert und Karl Pichler: 800 Jahre Heidenreichstein, Waldviertel - Kultur und Geschichte, Heidenreichstein 2005, S. 168
  14. Hans Pichler: In eigener Sache, in: Heidenreichsteiner Stadtnachrichten, Nummer 3, Mai 2009, Heidenreichstein 2009, S 3
  15. Statistik Austria, Blick auf die Gemeinde Heidenreichstein, Ordentliche Gebarung der Gemeinde, Steuereinnahmen und Gemeindesteuern pro Kopf
  16. Statistik Austria: Arbeitsstättenzählung, in: Blick auf die Gemeinde PDF
  17. Statistik Austria: Arbeitsstättenzählung, in: Blick auf die Gemeinde PDF
  18. Statistik Austria: Erwerbspendler nach Pendelziel, in: Blick auf die Gemeinde PDF
  19. Statistik Austria: Land- und forstwirtschaftliche Betriebe und Flächen nach Erwerbsart, in: Blick auf die Gemeinde http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g30916.pdf PDF
  20. Amt der NÖ Landesregierung, Statistik nach LUK = Lebensunterhaltskonzept (mind. 12 Stunden wöchentliche Arbeit) [1]
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