Liste von neuzeitlich ausgestorbenen Reptilien

Von den 10793 bekannten Reptilienarten (Stand: Juli 2018) listet die Rote Liste gefährdeter Arten 2018 der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) folgende Gefährdungsstufen auf:

Gefährdungsstufe Anzahl der Reptilien (Data Deficient – ungenügende Datengrundlage) 01018 (Least Concern – nicht gefährdet) 03976 Lower Risk: Conservation Dependent – geringes Risiko: erhaltungsabhängig 00002 (Near Threatened – potenziell gefährdet) 00406 (Vulnerable – gefährdet) 00467 (Endangered – stark gefährdet) 00496 (Critically Endangered – vom Aussterben bedroht) 00273 (Extinct In The Wild – in der Wildnis ausgestorben) 00003 (Extinct – ausgestorben) 00028 Summe der beschriebenen Arten: 06669 somit (Not Evaluated – nicht beurteilt) 04124 Gesamtsumme: 10793

Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert. Kreisdiagramm der Verteilung der Gefährdungsstufen

Man kann dieser Liste entnehmen, dass mindestens 28 Reptilienarten ausgestorben sind. Darüber hinaus gilt eine unbekannte Anzahl von Reptilientaxa als verschollen oder vermutlich ausgestorben, weil mindestens 4124 Arten noch keinen Eintrag in der IUCN-Liste gefunden haben. Auch von den 273 vom Aussterben bedrohten Reptilienarten sind wahrscheinlich schon einige Arten endgültig ausgestorben, somit ist die Anzahl der ausgestorbenen Reptilienarten viel (?) höher als die angegebenen 28 Arten. Entweder sind sie seit Jahrzehnten nicht mehr nachgewiesen worden, oder ihr Lebensraum ist so stark zerstört, dass ein weiteres Überleben unwahrscheinlich erscheint. Das Jahr 1500 gilt für die IUCN als Schlüsseljahr, da ab diesem Zeitpunkt die Entdeckung und Besiedelung der entlegensten Erdwinkel durch die Europäer eingeleitet wurde und sowohl die Menschen als auch faunenfremde Tierarten wie Katzen und Ratten ein Massenaussterben vieler Reptilientaxa verursachten. Vor allem endemische Arten auf abgelegenen Inseln sind vom Aussterben betroffen. Das richtige Aussterbejahr ist meistens nicht bekannt, in der Literatur werden deswegen auch unterschiedliche Angaben gemacht, die sich durchaus um Jahrzehnte unterscheiden können. Es wird in dieser Liste in der Regel das bei der Reptile Database oder bei der IUCN angegebene Aussterbejahr angegeben.

In dieser Liste werden diejenigen Reptilienarten und -unterarten aufgenommen, deren IUCN-Gefährdungsstatus oder lautet und ausgestorben oder in der Wildnis ausgestorben sind. Weiters, weil die IUCN-Liste nicht vollständig ist, werden auch Reptilienarten aufgenommen, die nach anderen Quellen ausgestorben sind und von denen zumindest ein Eintrag in der Reptile Database vorhanden ist.

Schleichenartige (Anguimorpha)

Familie Doppelzungenschleichen (Diploglossidae)

Gattung Celestus

• Gelbe Gallwespenschleiche (Celestus occiduus) (Jamaika, Karibik, – zuletzt gesichtet 1851)

Geckoartige (Gekkota)

Familie Doppelfingergeckos (Diplodactylidae)

Kawekaweau-Gecko (Hoplodactylus delcourti)

Gattung Neuseeländische Braungeckos, Graugeckos (Hoplodactylus)

• Kawekaweau-Gecko (Hoplodactylus delcourti) (Neuseeland; – wahrscheinlich Mitte des 19. Jahrhunderts ausgestorben, nur ein einziges Belegexemplar bekannt)

Familie Geckos (Gekkonidae)

Gattung Lepidodactylus

• Listers Gecko (Lepidodactylus listeri) (Syn.: Gecko listeri) (Weihnachtsinsel, Indischer Ozean; – in der Wildnis zuletzt 2012 gesichtet; es gibt aber ein erfolgreiches Zuchtprogramm)

Gattung Lygodactylus

• Daressalam-Zwerggecko (Lygodactylus inexpectatus) (Tansania; – nur ein Exemplar, der Holotyp, ist bekannt, das wahrscheinlich 1964 gesammelt wurde)

Gattung Nactus

• Nactus soniae (Réunion, Indischer Ozean; – wurde aufgrund von subfossilen Knochen und DNA-Untersuchungen beschrieben; es wird vermutet, dass diese Art bis in die Kolonialzeit überlebt hat, also nach 1500 ausgestorben ist)

Gattung Phelsuma

• Rodrigues-Taggecko (Phelsuma edwardnewtoni) (Rodrigues (bei Mauritius), – letzte Sichtung 1917; es existieren nur 7 konservierte Exemplare (kein IUCN-Eintrag))
• Rodrigues-Riesengecko (Phelsuma gigas) (Rodrigues (bei Mauritius); – letzte Sichtung 1842 auf vorgelagerten Inseln vor Frégate)

Familie Blattfingergeckos (Phyllodactylidae)

• Tarentola albertschwartzi (Wohnort unbekannt; – nur ein Exemplar bekannt, das 1884 ausgestellt wurde)

Galerie

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  Alkoholpräparat vom Rodrigues-Taggecko (Phelsuma edwardnewtoni)
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  Zeichnung vom Rodrigues-Taggecko (Phelsuma edwardnewtoni), 1885
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  Zeichnung vom Rodrigues-Taggecko (Phelsuma edwardnewtoni)
• Rodrigues-Riesengecko (Phelsuma gigas)
  Rodrigues-Riesengecko (Phelsuma gigas)
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  subfossile Knochen vom Rodrigues-Riesengecko (Phelsuma gigas)

Leguanartige (Iguania)

Familie Dactyloidae

Gattung Anolis, Saumfingerechsen (Anolis)

• Roosevelts Anolis (Anolis roosevelti, Syn.: Xiphosurus roosevelti) (Vieques, Culebra (bei Puerto Rico), Tortola (bei Britischen Jungferninseln, Saint John (bei Amerikanischen Jungferninseln, Karibik; – letztes Exemplar konnte 1932 auf Culebra gesammelt werden)

Familie Leguane (Iguanidae)

Unterfamilie Teiinae

Gattung Wirtelschwanzleguane (Cyclura)

• Navassa-Nashornleguan (Cyclura onchiopsis) (Navassa (Puerto Rico); – letzte Sichtung 1878, in der Reptile Database unter der noch nicht ausgestorbenen Art Nashornleguan (Cyclura cornuta) gelistet (Unterart Cyclura cornuta onchiopsis))

Familie Glattkopfleguane (Leiocephalidae)

Diese Familie hat sich relativ neu etabliert. Vor 2001 war sie als Unterfamilie Leiocephalinae Teil der Familie der Kielschwanzleguane (Tropiduridae).

Gattung Glattkopfleguane (Leiocephalus)

• Leiocephalus anonymous (Haiti, Karibik; – nur Knochenfunde bekannt, dürfte bis in historische Zeit überlebt haben)
• Hispaniola-Glattkopfleguan (Leiocephalus apertosulcus) (Dominikanische Republik, Karibik; – nur Knochenfunde bekannt, dürfte bis in präkolumbische Zeit überlebt haben)
• Antigua-Glattkopfleguan (Leiocephalus cuneus) (Anguilla, Antigua und Barbuda, Guadeloupe, Ostkaribik; – Etheridge beschrieb diese Art im Jahr 1964 anhand von Knochenteilen, die gefunden wurden und noch nicht besonders alt waren; es wird vermutet, dass diese Art bis in die Kolonialzeit überlebt hat, also nach 1500 ausgestorben ist)
• Hinche-Glattkopfleguan (Leiocephalus endomychus) (Antigua und Barbuda, Ostkaribik; – letzte Sichtung 1976)
• Navassa-Glattkopfleguan (Leiocephalus eremitus) (Navassa (Puerto Rico); – nur ein einziges (weibliches) Belegexemplar aus dem Jahr 1868 ist bekannt)
• Etheridge-Glattkopfleguan (Leiocephalus etheridgei) (Puerto Rico; – Pregill ordnete 1981 mehrere Skelett-Teile dieser Art zu; dürfte schon im Jungpleistozän ausgestorben sein)
• Martinique-Glattkopfeguan (Leiocephalus herminieri) (Martinique, Karibik; – fünf Belegexemplare sind bekannt, zuletzt gesammelt in den 1830er-Jahren)
• Jamaika-Glattkopfleguan (Leiocephalus jamaicensis) (Jamaika, Karibik; – nur Fossile bekannt, welche nicht älter als das Jungpleistozän sind)

Familie Liolaemidae

• Liolaemus exploratorum (Santa Cruz (Argentinien); – nur Museumsmaterial bekannt, nie in freier Wildbahn beobachtet)

Familie Phrynosomatidae

Unterfamilie Phrynosomatinae

• Unterart der Kurzhorn-Krötenechse, Zwerg-Kurzhorn-Krötenechse (Phrynosoma douglasii douglasii) (British Columbia (Kanada); Art: – 1898 wurden zwei Exemplare dieser Unterart gesammelt, 1957 wahrscheinlich noch einmal gesichtet, danach nicht mehr)

Lacertoidea

Familie Echte Eidechsen (Lacertidae)

Ratas-Eidechse (Podarcis lilfordi rodriquezi)

Unterfamilie Gallotiinae

Gattung Kanareneidechsen (Gallotia)

• Unterart der El-Hierro-Rieseneidechse (Gallotia simonyi simonyi) (Roque Chico de Salmor, eine vorgelagerte Felseninsel bei El Hierro (Kanarische Inseln, Atlantischer Ozean; Art: – Unterart: ausgerottet in den 1930er-Jahren wegen übermäßigen wissenschaflichen und kommerziellen Sammlungen)

Unterfamilie Lacertinae

Gattung Mauereidechsen (Podarcis)

• Ratas-Eidechse, Unterart der Balearen-Eidechse (Podarcis lilfordi rodriquezi) (Isla Ratas (Nachbarinsel der Illa del Rei bei Menorca, Mittelmeer; Art: – letzte Sichtung der Unterart: 1950)
• Santo Stefano-Eidechse, San Stephano-Ruineneidechse, Unterart der Ruineneidechse (Podarcis siculus sanctistephani, Podarcis sicula sanctistephani) (Santo Stefano (Nähe Ventotene, Tyrrhenisches Meer; Art: – letzte Sichtung der Unterart: 1965)

Familie Schienenechsen, Tejus (Teiidae)

Unterfamilie Teiinae

• Charrua-Rennechse (Contomastix charrua, Syn.: Cnemidophorus charrua) (Cabo Polonio, Fischer- und Badeort in Uruguay; – nur dort im Jahr 1977 gesichtet; in der Reptile Database unter der noch nicht ausgestorbenen Art Contomastix lacertoides gelistet)
• Guadeloupe-Ameive (Pholidoscelis cineraceus, Pholidoscelis cineracea, Syn.: Ameiva cineracea) (Guadeloupe; – drei Exemplare wurden 1914 gesammelt, die Population dürfte im September 1928 im Okeechobee-Hurrikan ausgelöscht worden sein)
• Martinique-Ameive (Pholidoscelis major, Syn.: Ameiva major) (Îles de la Petite Terre (Guadeloupe), Karibik (?); – zwei von drei Belegexemplare wurden vor 1825 gefunden, evtl. 1928, keine Sichtung seit über 200 Jahren, sogar der Verbreitungsort ist unsicher)

Skinkartige (Scincoidea)

Familie Schildechsen (Gerrhosauridae)

Unterfamilie Gerrhosaurinae

Gattung Geißelschildechsen (Tetradactylus)

• Eastwood-Geißelschildechse (Tetradactylus eastwoodae) (Südafrika, Provinz Limpopo; – nur von zwei Exemplaren bekannt, die 1912 und 1928 gesammelt wurden)

Familie Skinke, Glattechsen (Scincidae)

links: Lepidodactylus listeri, Mitte: Emoia nativitatis, rechts: Cryptoblepharus egeriae

Unterfamilie Eugongylinae

Gattung Cryptoblepharus

• Cryptoblepharus egeriae (Weihnachtsinsel, Indischer Ozean; – in der Wildnis ausgestorben; im August 2009 wurden die letzten (?) 64 Tiere gefangen, die Population steigt wieder, im November 2014 gab es wieder 160 Exemplare)

Gattung Emoia

• Emoia nativitatis (Weihnachtsinsel, Indischer Ozean; – im August 2010 wurde das letzte Tier in freier Wildbahn gesehen; am 31. Mai 2014 starb das letzte Exemplar namens Gump)

Gattung Leiolopisma

• Réunion-Riesenskink (Leiolopisma ceciliae) (Réunion, Indischer Ozean; – letzte Sichtung evtl. 17. Jahrhundert; wurde aufgrund von subfossilen Knochen und DANN-Untersuchungen beschrieben)
• Mauritius-Riesenskink (Leiolopisma mauritiana) (Mauritius, Indischer Ozean; – letzte Sichtung um 1600)

Gattung Oligosoma

• Northland-Skink (Oligosoma northlandi) (Northland (Neuseeland); – nur subfossile Knochen gefunden; dürfte im Spätholozän ausgestorben sein, also vor etwa 3000 Jahren)

Gattung Tachygyia

• Tonga-Skink (Tachygyia microlepis) (Tonga, Südpazifik; – letzte Sichtung im frühen 19. Jahrhundert)

Unterfamilie Mabuyinae

Gattung Alinea

• St. Lucia-Skink (Alinea luciae) (St. Lucia, Karibik; – vier Belegexemplare aus dem Jahr 1889 sind in Museen bekannt)

Gattung Chioninia

• Kapverdischer Riesenskink (Chioninia coctei) (Ilhéu Branco, Ilhéu Raso (Kapverdische Inseln), Atlantik; – letzte Sichtung 1912)

Gattung Copeoglossum

• Redonda-Skink (Copeoglossum redondae) (Redonda (bei Antigua und Barbuda), Ostkaribik; – letzte Sichtung 1914)

Unterfamilie Scincinae

Gattung Gongylomorphus

• Unterart von Bojers Skink (Gongylomorphus bojerii borbonica (Réunion, Indischer Ozean; – letzte Sichtung 1839)

Gattung Scelotes

• Scelotes guentheri (Südafrika; – ein einzelnes Exemplar wurde 1886 in der Nähe von Durban gefunden und 1887 von Boulenger beschrieben, seither wurde kein Exemplar mehr gesichtet)

Galerie

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  Kapverdischer Riesenskink (Chioninia coctei)
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  Präparat eines Kapverdischen Riesenskinks (Chioninia coctei)
• Modell von Leiolopisma mauritiana
  Modell von Leiolopisma mauritiana
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  Knochen von Leiolopisma mauritiana

Unterordnung Schlangen (Serpentes)

Mauritiusboa (Bolyeria multocarinata)

Familie Bolyerschlangen (Bolyeriidae)

Gattung Bolyeria

• Mauritiusboa (Bolyeria multocarinata) (Round Island bei Madagaskar; – letzte Sichtung 1975)

Familie Erdboas (Tropidophiidae)

Gattung Erdboas (Tropidophis)

• Navassa-Zwergboa (Tropidophis bucculentus, Syn.: Tropidophis melanurus bucculentus) (Navassa (Puerto Rico), Karibik; – letzte Sichtung vor über 100 Jahren)

Überfamilie Nattern- und Vipernartige (Colubroidea)

Familie Nattern (Colubridae)

Unterfamilie Eigentliche Nattern Colubrinae

Gattung Schmuckbaumnattern (Chrysopelea)

• Sangihe-Schmuckbaumnatter (Chrysopelea rhodopleuron viridis, Unterart von Chrysopelea rhodopleuron) (Sangihe-Inseln (Indonesien); Art: – nur ein Exemplar wurde untersucht, welches im 2. Weltkrieg zerstört wurde; Status unbekannt)

Unterfamilie Dipsadinae

Gattung Borikenophis

• Saint-Croix-Schlanknatter, Saint-Croix-Peitschennatter (Borikenophis sanctaecrucis, Syn.: Alsophis sanctaecrucis) (Saint Croix (Amerikanische Jungferninseln), Karibik; – letzte Sichtung im 19. Jahrhundert)

Gattung Mussuranas (Clelia)

• Underwoods Mussurana (Clelia errabunda) (St. Lucia, Karibik; – letzte Sichtung Mitte des 19. Jahrhunderts)

Gattung Falsche Korallenottern (Erythrolamprus)

• Erythrolamprus perfuscus (Syn.: Liophis perfuscus) (Barbados, Karibik; – letzte Sichtung 1963)

Gattung Farancia

• Südliche Florida-Regenbogennatter, Unterart der Regenbogen-Schlammnatter, Regenbogennatter (Farancia erytrogramma seminola) (südliches Florida (USA; Art: – Unterart: nur 3 Exemplare bekannt, die zwischen 1949 und 1952 gesammelt wurden)

Gattung Hypsirhynchus

• Jamaika-Schlanknatter, Schwarze Schlanknatter (Hypsirhynchus ater, Syn.: Alsophis ater) (Jamaika, Karibik; – letzte Sichtung in den 1940er-Jahren)
• Hispaniola-Peitschennatter (Hypsirhynchus melanichnus, Syn.: Alsophis melanichnus) (Nähe von Jérémie (auf Hispaniola, Karibik; – nur zwei Exemplare bekannt, die 1862 und 1910 gesammelt wurden)

Überfamilie Blindschlangenartige (Typhlopoidea)

Familie Blindschlangen (Typhlopidae)

Unterfamilie Asiatyphlopinae

• Anilios batillus (Wagga Wagga (New South Wales, Australien); – ein Exemplar konnte im 19. Jahrhundert gesammelt werden, seither nie wieder)

Unterfamilie Madatyphlopinae

• Mauritius-Wurmschlange (Madatyphlops cariei (Syn.: Typhlops cariei)) (Mauritius; – letzte Sichtung im 17. Jahrhundert)

Unterfamilie Typhlopinae

• Typhlops sulcatus (Isla Alto Velo, Île de la Gonâve, Ile Grande Cayemite (bei Hispaniola, Karibik; – evtl. 1800 oder 1905 ausgestorben)

Unterordnung Halsberger-Schildkröten (Cryptodira)

Überfamilie Schlamm- und Tabascoschildkröten (Kinosternoidea)

Familie Schlammschildkröten (Kinosternidae)

Unterfamilie Eigentliche Schlammschildkröten (Kinosterninae)

Gattung Kinosternon

• Viesca-Klappschildkröte, Unterart der Rauhfuß-Klappschildkröte (Kinosternon hirtipes megacephalum) (Nähe von Viesca (SW von Coahuila (Mexiko)); Art: – letzte Sichtung der Unterart: ca. 1966)

Überfamilie Weichschildkrötenverwandte (Pelomedusoidea)

Tempel-Weichschildkröte (Nilssonia nigricans)

Familie Weichschildkröten (Trionychidae)

Unterfamilie Gewöhnliche Weichschildkröten (Trionychinae)

Gattung Indische Weichschildkröten (Nilssonia)

• Tempel-Weichschildkröte, Dunkle Weichschildkröte (Nilssonia nigricans) (Bangladesch; – in der Wildnis ausgestorben, kommt nur noch in einem 94 × 61 Meter großen Wasserbecken in Nasirabad bei Chittagong im Südosten von Bangladesch vor)

Überfamilie Sumpf- und Landschildkröten (Testudinoidea)

Aldabrachelys gigantea arnoldi

Lonesome George, die letzte Pinta-Riesenschildkröte (Chelonoidis abingdonii)

Panzer der Fernandinha-Riesenschildkröte (Chelonoidis nigra phantastica)

Unterfamilie Testudininae

Gattung Seychellen-Riesenschildkröten (Aldabrachelys)

• Unterart der Aldabra-Riesenschildkröte (Aldabrachelys gigantea arnoldi) (Seychellen, Indischer Ozean; – in freier Wildbahn ausgestorben, lebt nur noch in Gefangenschaft)
• Unterart der Aldabra-Riesenschildkröte (Aldabrachelys gigantea daudinii) (Seychellen, Indischer Ozean; – letzte Sichtung um 1850)

Gattung Chelonoidis

• Pinta-Riesenschildkröte (Chelonoidis abingdonii, Chelonoidis abingdoni, Syn.: Chelonoidis nigra abingdoni) (Pinta (Galapagosinseln); – am 24. Juni 2012 starb das letzte Exemplar namens Lonesome George, in der Wildnis schon früher; es existieren Schildkröten mit 50 % abingdonii-Gen-Anteil im Norden der Galapagosinsel Isabela)
• Floreana-Riesenschildkröte (Chelonoidis niger, Syn.: Chelonoidis nigra, Chelonoidis nigra nigra) (Floreana (Galapagosinseln); Art: – letzte Sichtung 1846)
• Fernandinha-Riesenschildkröte (Chelonoidis nigra phantastica, Chelonoidis phantastica) (Fernandina (Galapagosinseln); Art: – letzte Sichtung 1906)
• Rabida-Riesenschildkröte (Chelonoidis nigra wallacei) (Rábida (Galapagosinseln); Art: – letzte Sichtung um 1906)
• Santa-Fé-Riesenschildkröte (Geochelone nigra) (Santa Fe (Galapagosinseln); Art: – letzte Sichtung um 1890; auf der Reptile Database unter der noch nicht ausgestorbenen Art Chelonoidis niger (auch Chelonoidis nigra) gelistet)

Gattung † Cylindraspis

Als die im Indischen Ozean gelegene Inselkette der Maskarenen im Jahr 1512 vom portugiesischen Seefahrer Pedro Mascarenhas entdeckt wurde, gab es auf jeder der drei Inseln Mauritius, Réunion und Rodrigues tausende Schildkröten dieser Gattung Cylindraspis. Nicht einmal 290 Jahre später waren fast alle ausgerottet, auch wegen eingeschleppter Ratten und Raubtiere.

• Réunion-Riesenschildkröte (Cylindraspis indica) (Réunion; – letzte Sichtung um 1840)
• Mauritius-Sattelrücken-Riesenschildkröte (Cylindraspis inepta) (Mauritius; – letzte Sichtung im frühen 18. Jahrhundert)
• Rodrigues-Riesenschildkröte (Cylindraspis peltastes) (Rodrigues; – letzte Sichtung um 1800)
• Mauritius-Riesenschildkröte (Cylindraspis triserrata) (Mauritius; – letzte Sichtung im frühen 18. Jahrhundert)
• Rodrigues-Sattelrücken-Riesenschildkröte (Cylindraspis vosmaeri) (Rodrigues; – letzte Sichtung um 1800)

Galerie

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  Cylindraspis indica, 1792
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  Kopfzeichnung von Cylindraspis indica, 1737
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  Schädel von Cylindraspis inepta
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  Cylindraspis peltastes, 1770
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  Schädel von Cylindraspis triserrata
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  Cylindraspis vosmaeri, 1792
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  Schädel von drei Cylindraspis-Arten
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  Cylindraspis vosmaeri, 1893
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  Zeichnung einer Herde von Cylindraspis vosmaeri auf Rodrigues
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  Zeichnung aus dem Jahr 1601 mit zwei Mauritius-Arten links
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  Niederländische Seeleute, die eine Mauritius-Riesenschildkröte (Cylindraspis triserrata) reiten, 1598

Unterordnung Halswender-Schildkröten (Pleurodira)

Überfamilie Pelomedusoidea

Familie Pelomedusenschildkröten (Pelomedusidae)

Pelusios seychellensis

Gattung Klappbrust-Pelomedusen (Pelusios)

• Seychellen-Klappbrust-Pelomedusenschildkröte (Pelusios seychellensis) (Mahé (Seychellen); – nur drei 1895 gesammelte Exemplare existieren; der Zoologe Uwe Fritz ist der Auffassung, dass diese Art zur häufigen Art Pelusios castaneus gehört; auch bei der Reptile Database ist sie unter diesem Namen gelistet (Unterart Pelusios castaneus seychellensis))

Siehe auch

• Liste ausgestorbener Tiere und Pflanzen
• Liste der neuzeitlich ausgestorbenen Vögel
• Liste der neuzeitlich ausgestorbenen Säugetiere
• Lazarus-Effekt, für wiederentdeckte Reptilienarten
• Systematik der Dinosaurier (alle ausgestorben)
• Systematik der Flugsaurier (alle ausgestorben)
• Liste ausgestorbener Tierarten in Europa (en)
• IUCN Rote Liste der ausgestorbenen Arten (en)
• IUCN Rote Liste der in der Wildnis ausgestorbenen Arten (en)

Weblinks

• artensterben.de – ausgestorbene Reptilien
• Liste von ausgestorbenen Reptilien (ohne Quellenangaben)
• IUCN – Red List 2018-1, neue Version
• Reptile Database
• The Sixth Extinction: Globally Extinct Reptiles